Ich will nichts mehr werden

Transkript

1 P R E S S E M I T T E I L U N G vom 22. April 2018 Reinhold Beckmann bei HIT RADIO FFH: Ich will nichts mehr werden Der ehemalige Talkshow- und Sport-Moderator Reinhold Beckmann (62) war am heutigen Sonntag (9 bis 12 Uhr) zu Gast in der HIT RADIO FFH-Sendung Silvia am Sonntag. Im Gespräch mit FFH-Moderatorin Silvia Stenger sprach er über sein neues Album Freispiel ( Musik hat mir geholfen, mein Leben zurechtzurücken ), einen Auftritt mit seiner Band in einem Frauengefängnis ( Sie haben mit den Polizisten getanzt ), seine Hündin ( Ich lerne durch Liese unglaublich viele Menschen kennen ). Beckmann, seit Anfang des Jahres Experte der Fußball-TV-Show Doppelpass (Sport1): Ich bin Fußball-Junkie. Schon als kleiner Bengel habe ich Fußball-Kommentatoren nachgeäfft. Beckmann vermisst Ex-Fußballer Mehmet Scholl, mit dem er für die ARD Spiele kommentierte: Er sieht Dinge, die keiner sieht. Er lobte ihn für seine erstaunliche Musiknase. Beckmann sagte bei FFH auch: Ich will nichts mehr werden. Man kann auch einfach mal Sein. Das ist jetzt mein Lebensmotto. Reinhold Beckmann wuchs in Twistringen bei Bremen auf, machte nach Abitur, USA-Aufenthalt und Zivildienst eine Lehre als Radio-, Video- und Fernsehtechniker begann seine TV-Karriere, Beckmann war Sportchef der TV- Sender Premiere und Sat.1, moderierte die ARD-Talkshow Beckmann sowie Fußball-Sendungen und -Übertragungen. Gerade hat Reinhold Beckmann sein neues Album ( Freispiel ) veröffentlicht, sagte bei HIT RADIO FFH: Es ist ein Gitarrenalbum geworden. Ich habe mein Leben neu sortiert, jetzt hat die Musik den Kernpunkt. Musik hat mir geholfen, mein Leben zurechtzurücken. Es war eine alte Sehnsucht in mir und ich habe den Entschluss gefasst, Freiraum für Musik zu haben, mich täglich drei bis vier Stunden hinzusetzen und 1

2 zu spielen, spielen, spielen. Und das kann ich jetzt. Das ist eine große Freiheit des Lebens. Das genieße ich sehr. Ich habe ja schon donnerstags eine Pfütze auf der Zunge, wenn ich weiß, wir spielen Freitag, Samstag, Sonntag live. Wir sind mittlerweile so eingespielt, so sicher, das ist ein wirklich schönes Gefühl. Du trinkst vorher noch einen Schluck Bier, du gehst raus, der Saal ist voll. Ich erzähle zwischendurch noch ein paar Geschichten. Das kann Fernsehen nicht. Beckmann weiter: Als Journalist schaue ich, was andere machen und als Musiker suche ich mir Themen und erzähle von mir. Das ist etwas ganz anderes. Über einen Auftritt mit seiner Band im Frauengefängnis Hamburg-Billwerder sagte Reinhold Beckmann bei FFH: Ich wollte eine Reportage machen und da hat die Leiterin gesagt: Bevor Sie hier drehen, spielen sie erst mal. Du kannst im Gesicht nicht erkennen, warum jemand einsitzt. Ob jetzt Totschlag oder nur ein Ladendiebstahl. Bei den leisen Stücken, Liebesballaden, aber auch bei dem Song um das tote Flüchtlingskind, da kullerten die Tränen. Nachher haben sie mit den Polizisten getanzt. Die Gefängnischefin kam zu mir, sagte: Bei den Männern wäre da Schluss gewesen, denn es wäre nicht mehr kontrollierbar gewesen.' Dass Musik und Fußball die Konstanten in meinem Leben sind, sagte Reinhold Beckmann bei HIT RADIO FFH: Musik war immer da. Ich dachte halt nie, dass es eine öffentliche Sache wird. Diesen liebevollen Tritt haben mir zwei Musiker aus der Band von Ina Müller gegeben. Sie meinten zu mir: Beckmann, du bist doch Musiker, lass uns was machen. Und so haben wir langsam angefangen. Die Begeisterung für Fußball nutzt sich nicht ab, sagte Reinhold Beckmann bei FFH: Schon als kleiner Bengel habe ich die Fußballkommentatoren nachgeäfft. So eine Konstante im Leben zu haben, ist gut. Und es gibt ja auch noch 2

3 dieses Gemeinschaftsgefühl: Mit Freunden gemeinsam Fußball schauen es gibt nichts Schöneres, das kann im Stadion sein, auch zu Hause. Über den SV Darmstadt 98 sagte Reinhold Beckmann bei FFH: Ich liebe das Stadion in Darmstadt. Die Lilien waren immer der Gegenentwurf. Dieser Bratwurstgrill vor der Haupttribüne ich hoffe, den gibt es noch. Ich würde mir Darmstadt wieder weiter oben wünschen. Beckmann ist sonntags in der TV- Sendung Doppelpass Experte, sagte bei FFH: Ich bin Fußball-Junkie. So ganz ohne geht es dann doch nicht. Es war so ein ehrenvolles und reizvolles Angebot von Sport1. Und ich sitze auf dem Stuhl von Udo Lattek, mehr geht doch nicht. Ich fahre da gerne hin am Sonntag und liebe und genieße das sehr. Auf die Fußball-WM (14. Juni bis 15. Juli) freut er sich, sagte bei FFH: Ich werde schön bräsig faul zu Hause mir ein paar Spiele anschauen. Mir ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank holen, mich mit Freunden verabreden. Frauen haben den Fußball verändert, sagte Reinhold Beckmann bei FFH: Bei der ARD-Sportschau war es bitter nötig, dass das wieder mal eine Frau moderiert. Ich glaube, die Jungs am Spielfeldrand verhalten sich anders, wenn eine Frau sie interviewt. Beckmann weiter: An die Spieler kommst du heute gar nicht mehr ran. Journalisten haben einen ganz anderen Bereich, als die der Spieler. Wenn ich da an 1991 in Hamburg denke, an früher denke, da war bei St. Pauli die Theke direkt neben der Umkleide. Wir haben zusammen Bier getrunken und einfach übers Leben geredet. Das ist heute unvorstellbar. Über Ex-Fußballer Mehmet Scholl, mit dem Reinhold Beckmann für die ARD Fußballspiele kommentiert hat, sage Beckmann bei FFH: Mehmet ist nicht mehr da traurige Zeiten, sagt der Hamburger. Mehmet hat eine ganz eigenwillige Analyse und die ist super. Er sieht Dinge, die kein anderer sieht. Das habe ich sehr genossen. Ob als Zuschauer oder als jemand, der an seiner Seite stand. Und er liebt Musik. Obwohl sein Geschmack so ein bisschen selt- 3

4 sam ist. Ich wollte ihn bekehren von handgemachter Musik. Er meint, im Auto immer seine Musik wahnsinnig laut hören zu müssen. So, dass man gar nicht mehr drüber reden konnte. Er wollte durch Lautstärke überzeugen. Scholl moderiert ein Mal im Monat die Musiksendung Schollplatten beim Radiosender BR2. Beckmann bei FFH: Dass ein ehemaliger Fußballer so eine Musiknase ist, ist schon erstaunlich. Es ist überfällig, dass ich mal in seine Sendung komme. Ich schicke ihm die CD. Über seine Hündin Lieselotte sagte Reinhold Beckmann bei FFH: Mein Hund hört immer. Liese ist ein besonderer Hund. Da ist alles drin: Dackel, Jack Russel und irgendwas anderes. Lieselotte ist 13 Jahre alt, eine weise, kluge Hündin. Ich nenne sie Liese oder Lotte, selten sage ich Lieselotte. Dackel haben einen so eigenen Kopf, der ist so faszinierend. Sie können flirten, sie können dich verführen. Meine Liese ist einfach so charmant: Wenn ich mit ihr spazieren gehe, lerne ich durch Liese unglaublich viele Menschen kennen. Sie ist ein leinenloser Hund. Von 1999 bis 2014 moderierte Reinhold Beckmann die Talkshow Beckmann, sagte bei FFH: Es ist das Ur-Format der Talk-Show. Es gibt sie in anderen Ländern, leider nicht im deutschen Fernsehen. Es ist die Sehnsucht nach einem wahrhaftigen, echten Moment. Das kann man viel besser in diesen Einszu-Eins-Situationen. Ob mit Wolfgang Schäuble, Elton John oder auch Loki und Helmut Schmidt, da kann man mehr heben, das ist schon klar. Bei Helmut Schmidt war immer der Feuerwehrmann mit im Studio. Er war der letzte, der im Studio rauchen durfte. Bei den Sprinkleranlagen in Hamburg gab es diesen Helmut Schmidt-Schalter. Beckmann über den ehemaligen SPD-Chef Martin Schulz: Er hat sich viel zu nackig gemacht. Ich glaube, dass diese großartige Geschichte von Markus Feldenkirchen (veröffentlichte im Spiegel die Schulz-Story, Anm.) ihm null geholfen hat, im Gegenteil. So schwach will man keinen Politiker sehen. 4

5 Reinhold Beckmann sagte bei HIT RADIO FFH: Ich will nichts mehr werden. Ich werde jetzt einfach mal Sein. Das ist jetzt mein Lebensmotto. Silvia am Sonntag der Talk : Sonntags zwischen 9 und 12 Uhr spricht FFH- Moderatorin Silvia Stenger mit Promis. Infos und Podcast auf Rückfragen: Dominik Kuhn T.: , , d.kuhn@ffh.de 5