Inhalt. 6 Erfrischungsgetränke: Bunte Vielfalt Einleitung Markt und Verbrauch: Dauerbrenner und Trendsetter... 6

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1 Inhalt 1 Einleitung Markt und Verbrauch: Dauerbrenner und Trendsetter Innovative Erfrischungsgetränke Fruchtsäfte und -nektare Smoothies Fruchtsaft: Flüssiges Obst Was steckt im Saft? Wasser Zucker Vitamine Mineralien Sekundäre Pflanzenstoffe Fruchtsäuren, Aromen, Ballaststoffe Besondere Mischungen Multivitamin-Fruchtsaft ACE-Säfte Superfruits Gemüsesaft Von der Frucht zum Saft Rohware Herstellung von Direktsaft Herstellung von Fruchtsaft aus Konzentrat Qualität Fruchtnektar: Kleiner Bruder vom Fruchtsaft Gemüsenektar Fruchtsirupe Smoothies: Frucht in neuer Form Gesundheitswert Erfrischungsgetränke: Bunte Vielfalt Fruchtsaftgetränke Fruchtsaftschorlen Limonaden Brausen Getränke eigener Art Near Water / Aqua Plus Flavoured Water Sauerstoffwasser Energy Drinks Sportgetränke Eistee Bio nicht alles ist erlaubt Bio-Fruchtsäfte Bio-Limonaden Die richtige Mischung Die Rolle von Fruchtsaft Geeignete Getränke für Kinder Im Alter genug trinken Empfehlungen für Diabetiker Viel Flüssigkeit für Sportler Fruchtsaft und Erfrischungsgetränke im Haushalt Was das Etikett verrät Die Verkehrsbezeichnung Die Herstellerangabe Die Füllmenge Das Mindesthaltbarkeitsdatum Im Zutatenverzeichnis Die Losnummer oder Chargennummer 46 Die Nährwertkennzeichnung Gesundheitsbezogene Aussagen Verpackung Verpackung und Inhalt Aufbewahrung und Hygiene Verderb durch Mikroorganismen Frisch gepresst auch im Kühlregal? Weiterführende Informationen und Adressen (Auswahl) Weiterführende aid-medien

2 1 EINLEITUNG Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke gibt es heute in einer nie da gewesenen und stetig wachsenden Vielfalt. Das bedeutet für die Verbraucher auf der einen Seite eine immer größere Auswahl an Getränken für jede Gelegenheit, jedes Bedürfnis und jeden Geschmack. Auf der anderen Seite fällt die Zuordnung neuer Produkte zu bekannten Produktkategorien und damit deren Bewertung oft schwer. Dieses Heft gibt einen Überblick über die wichtigsten Kategorien alkoholfreier Getränke und ihre Besonderheiten. Es soll dabei hel- Herf + Braun Fotografen GmbH 4

3 Tabelle 1: Übersicht alkoholfreie Getränke Säfte und Nektare Erfrischungsgetränke Wässer Fruchtsäfte (inkl. Gemüsesäfte) Fruchtsaftgetränke Natürliches Mineralwasser Fruchtnektare (inkl. Gemüsenektare) Frucht(saft)schorlen Quellwasser Smoothies* Limonaden Tafelwasser Brausen Getränke eigener Art: Near Water/Aqua Plus Flavoured Water Energy Drinks Sportgetränke Eistees Light-Getränke sind kalorienreduzierte Fruchtnektare oder Erfrischungsgetränke Funktionelle Getränke sind Getränke mit gesundheitlichem Zusatznutzen * Der Begriff Smoothies ist bisher lebensmittelrechtlich weder definiert noch geschützt. Aufgrund ihrer Zusammensetzung gehören die meisten Smoothies auf dem deutschen Markt zu den Fruchtsäften (s. Kapitel 5). fen, die verschiedenen Produkte richtig einzuschätzen und dazu anregen, beim Einkauf genauer hinzuschauen. So bekommen die Konsumenten die Fähigkeit, aus der großen Angebotsvielfalt bewusst das auszusuchen, was ihren jeweiligen Bedürfnissen entspricht. Ein Schwerpunkt der folgenden Seiten gilt den Fruchtsäften, die dank ihrer hohen Nährstoffdichte zu den pflanzlichen Lebensmitteln zählen. Sie spielen eine besondere Rolle im Rahmen einer vollwertigen, abwechslungsreichen Ernährung. Erwachsene und Kinder sollten in der Lage sein, einen Fruchtsaft von einem Fruchtnektar oder einem Fruchtsaftgetränk zu unterscheiden. Kaum zu durchschauen ist das breite Angebot an Erfrischungsgetränken. Manche versprechen in erster Linie Genuss und Geschmack, manche werben mit Schlagwörtern wie Wellness oder Leistungsfähigkeit. Es gibt Produkte, die viele oder gar keine Kalorien enthalten, Produkte mit hohem Saftanteil oder solche, deren Geschmack vorrangig aus Fruchtaromen stammt. Das Heft verdeutlicht, was von den einzelnen Getränkegruppen zu erwarten ist und worauf man achten sollte, um Überraschungen wie zum Beispiel nicht gewünschte Inhaltsstoffe zu vermeiden. 5

4 2 MARKT UND VERBRAUCH: DAUERBRENNER UND TRENDSETTER Alkoholfreie Getränke (AfG) haben in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein enormes Wachstum erfahren: Von gut 12 Litern im Jahr 1950 (nur Westdeutschland) stieg der Pro-Kopf-Verbrauch bei der ersten gesamtdeutschen Betrachtung des Jahres 2000 auf 253 Liter, im Jahr 2009 sogar auf über 291 Liter. Drei Getränkegruppen verbergen sich hinter dem Kürzel AfG. Sie unterscheiden sich deutlich durch ihre Marktanteile und Wachstumsraten. An erster Stelle stehen mengenmäßig die Mineral-, Quell, Tafel- und Heilwässer. Deren Pro-Kopf-Verbrauch ist in den letzten Jahren am stärksten gewachsen: Seit dem Jahr 2000 um knapp 29 Prozent auf über 137 Liter im Jahre Im gleichen Zeitraum stieg der Pro-Kopf-Verbrauch der Erfrischungsgetränke um knapp 11 Prozent auf 117 Liter und sank der Pro-Kopf-Verbrauch der Fruchtsäfte und -nektare um fast 9 Prozent auf 37 Liter. Innovative Erfrischungsgetränke Der Markt der Erfrischungsgetränke zeichnet sich durch eine sehr dynamische Entwicklung und hohe Innovationskraft aus. Neue Entwicklungen wie so genannte Near Water-Produkte erreichen zweistellige Zuwachsraten. Auch Schorlen sowie Cola-Getränke und Limonaden in der Light-Version entwickeln sich stabil oder gewinnen zunehmend an Boden. Damit setzen sich bei den Erfrischungsgetränken vor allem solche durch, die den Wünschen der Verbraucher nach Abwechslung, Genuss, Natürlichkeit und Gesundheit entsprechen. Sie sollen möglichst keine oder nur natürliche Zusätze enthalten und wenig oder gar keinen Zucker liefern. Beliebt sind nach wie vor Vitamine oder andere Inhaltsstoffe, von denen sich die Konsumenten mehr Gesundheit, Fitness oder Wellness versprechen. Idealerweise werden diese Stoffe nicht isoliert zugesetzt, sondern sind in Fruchtbestandteilen oftmals von so genannten Superfruits wie Cranberries oder Goji- Beeren enthalten. Dadurch wird gleichzeitig das Bedürfnis nach Neuem und Exotischem gestillt. Tabelle 2: Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs von Alkoholfreien Getränken (AfG) in Liter (ab 2000 Deutschland gesamt) AfG gesamt 12,2 209,6 253,1 291,4 Fruchtsäfte und -nektare 1,9 39,6 40,6 37,0 Erfrischungsgetränke 5,5 85,0 105,7 117,0 Mineral-, Quell-, Tafel- und Heilwässer 4,8 85,0 106,8 137,4 Quelle: Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF), Bonn/Ifo-Institut München/Verbände der Getränkeindustrie 6

5 Abbildung 1: Ranking fruchthaltige Getränke 2009 in Prozent Fruchtsäfte und -nektare Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fruchtsäften und -nektaren in Deutschland ist seit seinem Höchststand 1995 kontinuierlich leicht gesunken. Dennoch bleiben die Deutschen mit 37 Litern Weltmeister in dieser Kategorie. Mit großem Abstand folgte 2009 die USA mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 28 Litern, danach Frankreich (27 Liter), Großbritannien (23 Liter) und Italien (14 Liter) war Orangensaft erstmals der Lieblingssaft der Deutschen: Mit 9 Litern verdrängte er den Apfelsaft (8,5 Liter) von seiner langjährigen Spitzenposition. Weniger als die Hälfte des Verbrauchs entfiel auf den drittplatzierten Multivitamin-Fruchtsaft. Zusammen hatten diese drei Sorten in 2009 einen Verbrauchsanteil von fast Dreiviertel (70,6 Prozent) am deutschen Markt. Das Interesse der Verbraucher an der Herkunft ihrer Lebensmittel gilt auch für die Getränkeauswahl, besonders bei Fruchtsäften und -nektaren. Hier geht der Trend zu Säften aus bekannten Früchten wie Apfel, Birne, Pflaume, Johannisbeeren und Trauben oder Mischungen daraus. Außerdem werden Direktsäfte immer beliebter. Smoothies Etwa seit dem Jahr 2006 kennt der deutsche Markt außerdem die so genannten Smoothies. Nach einem regelrechten Boom in ihrer Startphase hat sich der Markt für Smoothies mittlerweile eingependelt. Dennoch werden sie vermutlich als echter Megatrend auf lange Sicht im Handel und in der Gastronomie bestehen. 7

6 3 FRUCHTSAFT: FLÜSSIGES OBST Unclesam, Aus ernährungsphysiologischer Sicht gehört pur genossener Fruchtsaft gar nicht zu den Getränken, sondern gilt als pflanzliches Lebensmittel. In den 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu vollwertigem Essen und Trinken bzw. in der aid- Ernährungspyramide findet man ihn daher der Kategorie Obst und Gemüse zugeordnet. Das wird unter anderem damit begründet, dass unverdünnter Fruchtsaft eine hohe Nährstoffdichte hat und aufgrund seines natürlichen Zuckergehaltes auch kalorisch nennenswert zu Buche schlägt. Außerdem werden seine präventiven Eigenschaften dabei berücksichtigt. Fruchtsaft muss nach der deutschen Fruchtsaftverordnung immer einen Fruchtgehalt von 100 Prozent haben. Er kann aus nur einer Fruchtart bestehen oder eine Mischung aus verschiedenen Fruchtarten sein. Früchte, aus denen unmittelbar Saft gewonnen werden kann, sind zum Beispiel Äpfel, Orangen, Grapefruit, Trauben, Birnen, Ananas und Mandarinen. Der Zusatz von Farb- und Konservierungsstoffen ist nicht erlaubt. 3.1 Was steckt im Saft? Woraus ein Fruchtsaft besteht, hängt grundsätzlich von Art und Sorte der verwendeten Früchte, ihrem Reifegrad, dem Klima, den Bodenverhältnissen und der Bewässerung ab. Auch die Art und Weise der Herstellung bleibt nicht ohne Einfluss. Alles zusammen macht den gesundheitlichen Wert verschiedener Fruchtsäfte aus. 8