Zementestrich. Allgemeine Informationen:
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- Alexander Bäcker
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1 Zementestrich Allgemeine Informationen: Zementestriche (ZE) sind Estriche aus Zement, Zuschlag und Wasser, sowie gegebenenfalls Zusätzen. Zementestrich mit Zuschlag aus Naturstein und geschliffener Oberfläche wird als Terrazzo bezeichnet. Hartstoffestriche sind Industrieestriche auf der Basis von Zementestrichen (ab ZE 65) mit trockenen Einstreuungen oder direkter Verwendung hochfester Zuschläge (meist Naturzuschlag, Metall), er findet in der Regel im zweischichtigen Aufbau für höchstbelastbare Industrieböden Verwendung. Zementestriche mit sehr weicher Konsistenz bei der Verarbeitung (hoher Fließmittelgehalt, hoher w/z-wert etc.) sind auch als Fließestriche ( auch Calciumsulfat-Fließestrich) erhältlich. Technische Regeln: Estriche Technische Daten (Auswahl): Rohdichte ρ: kg/m³ Wärmeleitfähigkeit λr: ~1,40 W/mK Dampfdiffusionswiderstand µ: ~35 (25-120) Baustoffklasse nach DIN 4102: A1 (nicht brennbar) ECOBIS 2000: Zementestrich Seite: 1/5
2 Prozesskette Zementestrich: Wasser Zement Zuschlag Mischer Werk Transport Baustelle Waschwasser Einbringen (Pumpe, Kübel) Verteilen Verdichten Oberflächenbehandlung (Glätten, Vakuumestrich etc.) Nachbehandlung (Schutz des frischen E.) Rohstoffe: Bindemittel: Zement ( kg/m³) Zuschlag: Naturzuschlag ( kg/m³) Wasser ECOBIS 2000: Zementestrich Seite: 2/5
3 Ggf. Zusatzmittel: Betonzusatzmittel, z.b. Fließmittel ( Betonverflüssiger), Verzögerer, Beschleuniger, (Zementschnellestrich), zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit (z.b. zur Herstellung von Fließestrich) und/oder der späteren Eigenschaften. Ggf. Farbpigmente (z.b. für Terrazzo) Zementestriche werden nach den Erkenntnissen der Betontechnologie gemischt. Die Zusammensetzung ist auf die estrichspezifischen Eigenschaften abgestimmt (z.b. höherer Sandanteil, kleineres Größtkorn (< 16 mm), bessere Fließfähigkeit). Der Zementgehalt richtet sich nach der gewünschten Festigkeitsklasse. Herstellung: Zementestrich kann entweder im Werk oder direkt auf der Baustelle gemischt werden. Wird der Estrich im Werk gemischt, fallen durch die vorhandene Einhausung weniger Lärm- und Staubemission für die Umgebung an. Anlagen zur Wiedernutzung des Rest- und Waschwasser sind meist vorhanden. Dieses entsteht beim Reinigen der Mischer und Transportfahrzeuge und kann entweder sofort oder mit Hilfe von Verzögerern, Wasch- oder Recyclinghilfen ( auch Betonzusatzmittel) auch am nächsten Tag als Zugabewasser verwendet werden. Energieaufwand: Graue Energie Zementestrich MJ/m³ (13-20 % Zement, 0,15 % Zusatzmittel) Hierbei werden durchschnittlich 50 bis 75% für die Förderung und Herstellung des Zementes benötigt, der Rest ergibt sich aus den Zuschlag- und Zusatzstoffen sowie dem Verbrauch der Mischmaschine, dem Transport und der Verarbeitung des Frischestriches. Quelle: Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, 1998, Zürich Für die Energiebilanz ist es unerheblich, wo der Estrich gemischt wird, da entweder die Rohstoffe oder der frische Estrich zur Baustelle transportiert werden müssen. Verarbeitung: Der frische Zementestrich kann durch seine weiche Konsistenz leicht verteilt, und geebnet werden (Mörtellehre, Abziehlatte, Glättmaschine). Ein Verdichten ist wegen der geringen Bauteilhöhe (< 5 cm) schwierig, bei schwimmenden Estrichen mit üblichen Rüttlern wegen der Rückfederung unmöglich. Die Verdichtung erfolgt durch das Abziehen, bei Verbundestrichen wird durch Flächenrüttler oder durch Stampfen des Mörtels eine gleichmäßig gute Verdichtung erzielt. Der dabei entstehende Lärm ist wegen seiner i.d.r. geringen Lautstärke und der kurzen Dauer nicht weiter relevant. Auf Grund der Alkalität von Zement besteht bei der Verarbeitung die Gefahr von Reizungen und - sofern keine chromatarmen Zemente verwendet wurden - durch enthaltenes wasserlösliches Chrom (VI) die Gefahr der Bildung schlecht heilender Ekzeme ("Maurerkrätze"). Berührungen mit ECOBIS 2000: Zementestrich Seite: 3/5
4 den Augen oder der Haut sind zu vermeiden. Genaue Erläuterungen + Informationen zur Branchenregelung "Chromatarme Zemente und Produkte" vom Zement Über umwelt- oder gesundheitsrelevante Emissionen während der Verarbeitung liegen derzeit keine Informationen vor. Terrazzo: Für die Herstellung von Terrazzo werden dem frischem Estrich meist verschiedenfarbige Natursteine (Marmor, Porphyr, Tuff) und z.t. Farbpigmente beigemengt. Nach der Hydratation des Zementes wird die Oberfläche inklusive der Grobzuschläge geschliffen, wodurch die Zuschläge an die Oberfläche gelangen. Um Staubemissionen zu vermindern, wird Terrazzoestrich im Nassschleifverfahren hergestellt. Somit kann normalerweise auch der Grenzwert für quarzitischen Feinststaub (ab 5 µm) von 0,15 mg/m³ eingehalten werden. Die durch den enthaltenen Zement alkalische Schleifstaubschlämme wird als Bauschutt entsorgt. Wegen der hohen Lärmemission sind persönliche Schutzmaßnahmen (Ohrenschutz) nötig. Eventuell ist eine Oberflächenvergütung durch imprägnierende oder versiegelnde Deckschichten möglich. Nutzung: Umwelt- und gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen während der Nutzung sind nicht bekannt Keine gesundheitlichen und umweltrelevanten Beeinträchtigungen bekannt. Im Nutzungszustand sind die Inhaltsstoffe als feste Stoffe gebunden. Emissionen von Inhaltsstoffen sind nicht relevant ( auch Beton). Durch die normalerweise vorhandene Nutzschicht auf dem Estrich (z.b. Fliesen) bzw. die hohen Festigkeiten spielt ein ansonsten auftretender staubförmiger Abrieb keine Rolle. Radioaktivität: Leningrader Summenformel: 0,14-0,20 Nachnutzung: auch Estriche EAK-Abfallschlüssel: gemischte Bau- und Abbruchabfälle (gemäß KrW-/AbfG, BestüVAbfV, überwachungsbedürftige Abfälle zur Verwertung) Literatur: Zwiener, G.: Ökologisches Baustoff-Lexikon. Daten, Sachzusammenhänge, Regelwerke, C. F. Müller, 1994, Heidelberg Gasser G.; Timm H.: Estriche im Wohnungs- und Industriebau, Bauverlag GmbH, 1984, Wiesbaden, Berlin ECOBIS 2000: Zementestrich Seite: 4/5
5 Lohmeyer G.: Betonböden im Industriebau, Beton-Verlag, 1993, Düsseldorf Deutscher Ausschuss für Stahlbeton, DAfStb (Hrsg.): Umweltverträglichkeit zementgebundener Baustoffe. Sachstandsbericht, Beuth Verlag GmbH, 1996, Berlin, Köln ECOBIS 2000: Zementestrich Seite: 5/5
Zementestrich. Allgemeine Angaben. Seite 1 von 6. Baustoffdatenbank: 03_ Estriche
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