Helmut DEUTSCH. Singen auf dem Klavier LUXEMBURG & JONAS KAUFMANN. FOKUS Debussy Beethoven. INTERVIEWS Stephen Hough Sophie Pacini

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1 INTERVIEWS CDs NOTEN KLAVIERHÄUSER FESTIVALS HERSTELLER / BVK WETTBEWERBE NR. 2 - EURO 7,95 DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SCHWEIZ LUXEMBURG Singen auf dem Klavier Helmut DEUTSCH & JONAS KAUFMANN INTERVIEWS Stephen Hough Sophie Pacini FOKUS Debussy Beethoven ZU BESUCH BEI Gottschling

2 EDITORIAL Jeder Vogel Klanglich brillant und hochemotional. Der neue 214VC. Ein Klangerlebnis purer Emotion. Es gibt Menschen, die Musik schreiben, es gibt welche, die sie herausgeben, und diesen Herrn, der damit macht, was er will! Derart wütend reagierte Debussy auf den Besuch eines jungen Pianisten, der gekommen war, um ihm einige seiner Werke vorzuspielen. Eine aufschlussreiche Anekdote, die Marguerite Long auf Bitten Maurice Ravels, der übrigens der gleichen Meinung war, oft erzählen musste Was die Notation seiner Musik anging, war Debussy äußerst pingelig, und wenn ihm jemand eine Sängerin vorstellen zu müssen meinte, die die Rolle der Mélisande genial wiedergeben könne, ließ er vermelden, dass er mit einer getreuen Interpretin durchaus zufrieden sei. Ein getreuer Interpret? Lässt diese Auffassung überhaupt noch Raum für unterschiedliche Sichtweisen? Aber natürlich, jeder Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und jeder wahrhaft große Interpret weiß, dass er seine Persönlichkeit nicht aufzugeben braucht, um sich in den Dienst des Komponisten zu stellen. Stellt sich nur die Frage, ob es überhaupt eine ideale Debussy-Interpretation gibt. Mario-Felix Vogt hat sich auf ihre Suche begeben. Dabei ist es ihm sogar gelungen, dem Komponisten selbst noch ein einige Fragen zu stellen Für Sänger ist der Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel, der gerade eben wieder einmal stattfindet, ein riesiges Ereignis. Aus seinem Anlass möchten wir drei gefeierte Klavierbegleiter ins Rampenlicht stellen. Auf dem Cover dieser Ausgabe steht der Name von Helmut Deutsch in großen Lettern, üblicherweise erscheint dieser immer etwas kleiner als der von Jonas Kaufmann. Das geschieht natürlich mit einem gewissen Augenzwinkern, fühlt sich Deutsch doch mitnichten im Schatten seines Mitstreiters. Sänger und Pianist sind gleichwertige Partner, und die Liedkunst ist für Pianisten eine bedeutende Kunstform, die jedoch andere Qualitäten fordert als die großen romantischen Konzerte von Rachmaninow und Tschaikowsky Ohnehin ist singen die grundlegendste musikalische Ausdrucksform und sicher nicht nur Sängern vorbehalten. Auch Pianisten lassen ihre Instrumente singen, was ihnen von künstlerisch engagierten und kreativen Klavierbauern ermöglicht wird. Auf der Frankfurter Musikmesse waren wieder sehr schöne Instrumente zu sehen, unter denen wir besonders die neue Generation von Bösendorfer hervorheben möchten! Wir waren zu Gast bei Pfeiffer und Gottschling, wo die sympathische Ana-Marija Markovina den vollständigen Mendelssohn aufnimmt; zudem publizieren wir zwei eben erst wiederentdeckte kleine Werke von Mendelssohn, dazu ein Kommentar von Roberto Prosseda, der Ana mit einer Gesamtaufnahme von Mendelssohns Klavierwerken vorausgegangen ist. Gleichzeitig bricht Sophie Pacini eine Lanze für Clara Schumann und Fanny Hensel Stephen Hough wagt für uns den Brückenschlag zwischen Debussy und Beethoven, zwei Komponisten, die eigentlich Gegenpole darstellen. Da es stramm auf 2020 zugeht, haben wir uns zusätzlich noch einiges zum Thema Beethoven ausgedacht. Zunächst besuchen wir ein neues Beethoven-Museum in Wien, geben Henk Brüger Sr., der Gründer des einen Ausblick aufs Beethovenfest Bonn im kom- BCM-Verlags menden Herbst und haben auch sonst manche Neuigkeit aus seiner Geburtsstadt zu berichten. Schließlich möchten wir mit einem kleinen Blick auf die Festivals in Saas Fee, Salzburg, Husum und Verbier noch ein wenig Ferienstimmung verbreiten Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer! ERIC SCHOONES Chefredakteur Mehr auf orte media PIANIST erscheint in Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg. Daneben in niederländischer Sprache in den Niederlanden und Belgien. 3

3 DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SCHWEIZ LUXEMBURG IMPRESSUM Inhalt PIANIST ist ein Magazin der Forte Media Esp AA Eindhoven (NL) Tel.: +31 (0) Herausgeber Henk Brüger Sr. (Gründer BCM) orte media Singen auf dem Klavier 6 Interview Helmut Deutsch: In guten Händen 10 Masterclass: Auf dem Klavier singen 18 Interview Daniel Blumenthal: Die helfende Hand 20 Interview Graham Johnson: Im Dienst des Anderen Chefredakteur Drs. Eric Schoones e.schoones@pianist-magazin.de Redaktion Stephan Schwarz-Peters Mitarbeiter dieser Ausgabe Carine Alders, Quirijn Bongaerts, René de Cocq, Magaretha Coornstra, Dr. Birgit Janssen, Dr. Gunter Maier, Jörg Päsel (Piano Palme), Roberto Prosseda, Hans Quant, Gerard Scheltens, René Seghers, Marjolijn Sengers, Emile Stoffels, Jurjen Vis, Mario-Felix Vogt, Maurice Wiche 26 STEPHEN HOUGH Beethoven 52 Beethovenfest Bonn: Schicksal 54 Neues Beethoven-Museum in Wien 57 Filippo Gorini: Diabelli-Variationen 59 Eliane Rodrigues: Acht Konzerte Debussy 30 Interview zum 100. Todestag 34 CD-Auswahl: Strenge und Poesie Internationale Redaktionsadresse PIANIST Postbus BJ Eindhoven (Niederlande) Tel.: +31 (0) Pianist@bcm.nl PIANIST erscheint in 7 Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Belgien Grafische Gestaltung Kerstin Papert Andreas Rupprecht Titelfoto Harald Hoffmann Anzeigen Henk Brüger Sr. h.bruger@pianist-magazin.de Marketing & PR Kristin Brüger, geb. Gräfin zu Rantzau Partner u. a. Klavier-Festival Ruhr, Königin-Elisabeth-Wettbewerb Brüssel, Internationaler Liszt-Wettbewerb Utrecht Abonnement Deutschland PIANIST erscheint viermal jährlich, jede Ausgabe inkl. Partitur. Das Jahresabonnement kostet 22,70 inkl. Versandkosten in Deutschland. Pianist Aboservice Deutschland Postfach Meckenheim Telefon: / Telefax: / pianist@aboteam.de Ein Abonnement kann jederzeit abgeschlossen werden und verlängert sich automatisch um jeweils ein Jahr, wenn es nicht mindestens zwei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraums gekündigt wird. Copyright 2018 Ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags darf kein Teil dieser Ausgabe vervielfältigt oder veröffentlicht werden weder durch Nachdruck, Fotokopie oder Mikrofilm noch auf sonstige Art und Weise JAHRE CLAUDE DEBUSSY 22 MUSIKMESSE FRANKFURT 60 VERBIER FESTIVAL Interviews 26 Stephen Hough: Der Pianist als Priester 38 Klavierduo Jussen: Zwei tierische Pianisten 68 Sophie Pacini: In Between 78 Ana-Marije Markovina: Kunst ist kein Museum Klaviere & Flügel 22 Musikmesse Frankfurt: Showcase Piano! 40 Renommierte Klavierhäuser 66 Klaviermanufaktur Pfeiffer 75 Geelvink Fortepiano Festival 76 Gottschling: Gastfreundlich und nachhaltig 90 Piano Palme: Restauration 93 Burkhard Stein: 30 Jahre bei Grotrian-Steinweg 97 Service: Klavierbänke Festivals 15 Klavier-Festival Ruhr 60 Verbier Festival 65 Saas Fee Musica Romantica 87 Heidelberger Frühling 89 Salzburger Festpiele Musikwelt 42 Spotlight Luxemburg: Yuja Wang Artist in Residence 44 Alink-Argerich Foundation-Konferenz 46 Konzerthaus: Palau de la Música Barcelona 51 Van Bremen Klavierwettbewerb 63 Spotlight Schweiz: Concours Géza Anda 69 Auf Tour mit Joseph Moog 70 Wilhelm Berger: Vergessene Meisterwerke 81 Noten News 98 Rezensionen 102 Quiz 5

4 THEMA SINGEN THEMA SINGEN Beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb ist Helmut Deutsch bereits seit 2004 Jurymitglied. Mit Sängern kennt er sich aus, ist er doch immerhin schon seit 51 Jahren als Liedbegleiter aktiv. Trotzdem fühlt er sich als Pianist zwischen all den Sängern und Intendanten noch immer wie ein schwarzes Schaf. Meisterklasse mit Helmut Deutsch In guten Händen FOTOS: HANSJÖRG RINDSBERG Interview Helmut Deutsch Helmut Deutsch hat mit einer schwindelerregenden Anzahl großer Sänger zusammengearbeitet Irmgard Seefried, Hermann Prey, Barbara Bonney, Grace Bumbry, Ileana Cotrubas, Matthias Goerne, Anne Sofie von Otter, Peter Schreier, Rita Streich, Bernd Weikl, Thomas Quasthoff, Diana Damrau, Mauro Peter und noch einige Dutzend mehr für die er auf seinem Gebiet so etwas wie der Papst ist, die graue Eminenz, der Fels in der Brandung. Ein bisschen stolz ist Deutsch auf diese Meriten schon: Die erhält man fast automatisch, wenn man so lange dabei ist. Von 1986 bis 2011 war Deutsch Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater in München. Einer seiner ersten Studenten dort war Jonas Kaufmann, der seitdem mit Deutsch zusammenarbeitet und jetzt, wo der Pianist etwas älter zu werden beginnt, noch immer nichts von anderen Begleitern wissen möchte trotz ununterbrochener Angebote von Solopianisten und zwei Seitensprüngen mit Barenboim und einem Repetitor der Met, wie Deutsch trocken anmerkt. In einem Filmporträt des Bayerische Rundfunks erzählt Deutsch eine wunderbare Anekdote über den Ritterschlag, den er einst von Herbert von Karajan empfing. Gerade einmal 18 Jahre war er alt und verehrte Karajan wie einen Gott. Er sang, wie seine ganze Familie, im Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde. Karajan war hier Chef, und bei einer Probe der Schöpfung tauchte die Begleitung nicht auf. Schließlich setzte sich Deutsch ans Klavier, spielte jedoch, völlig fertig mit den Nerven, am Beginn doppelt so schnell. Karajan war irritiert und sprang zu ihm hin. Er drückte den erschrockenen jungen Mann zurück auf den Klavierhocker, beugte sich über ihn und spielte im richtigen Tempo. Danach ging alles gut, und als die Begleitung dann doch noch auftauchte, sagte Karajan: Wir brauchen Sie nicht mehr, wir sind in guten Händen. Deutsch erinnert sich noch sehr gut daran: Allein schon, ihn so in der Nähe erleben, war unglaublich. Er gab mir eine Chance, was er nicht hätte machen müssen, das war sehr nett von ihm. Mit dem Titel des Films Im Schatten des Sängers? war Deutsch nur unter der Bedingung einverstanden, dass das Fragezeichen hinzugefügt wurde. Denn er fühlt sich nicht im Schatten des Sängers und kämpft schon sein ganzes Leben gegen dieses Bild. Bei einem Wettbewerb oder bei Proben des Singvereins, den ich jahrelang begleitet habe, war ich das schon, und ich fand es herrlich Verdis Requiem oder die Missa Solemnis von Beethoven mit 180 Sängern zu spielen. Das gehört zu meinen glücklichsten Erinnerungen. Und wenn alles auch meist auf den oft viel bekannteren Sänger konzentriert ist, der das Publikum zusätzlich mit Text und Mimik für sich gewinnen kann, dessen Name auf den Plakaten größer prangt und dessen Gagen höher sind, kann Helmut Deutsch all dies nichts anhaben. Die Sänger sind gegenwärtig sehr an einer Partnerschaft mit dem Pianisten interessiert. Das Lied ist ein Dialog und das Klavierrezital ein Monolog. Ich habe kürzlich zusammen mit Jonas Kaufmann und Diana Damrau zwölf Mal das Italienisches Liederbuch von Hugo Wolf gegeben. Ich kenne die beiden schon seit 25 Jahren. Wir haben natürlich geprobt, aber in der Aufführung entwickelt sich alles weiter. Nicht unbedingt besser, aber vieles wird natürlicher, einfacher. Man entdeckt bei Konzerten Dinge, die man bei einer Probe nie finden würde. Und das mit viel Vergnügen. Ich finde es faszinierend, genau wie in einem Gespräch tauscht man eigene Ideen aus. Die reine Solistenlaufbahn wollte Deutsch ohnehin nicht verfolgen, die Dichterliebe zog ihn weit mehr an als der Carnaval. Ich war niemals eifersüchtig auf die großen Solisten, die Einsamkeit in den Hotelzimmern ist schlimm genug, ich wollte sie nicht auch noch auf dem Konzertpodium haben. Das habe ich wirklich nie angestrebt. Der dumme Tenor ist mit der heutigen Ausbildung ausgestorben, und ob Pavarotti wirklich keine Noten lesen konnte, sei dahingestellt. Ein Kaufmann ist hyperintelligent und spielt Klavier. Und bei jeder Diskussion mit einem Dirigenten sitzt er am längeren Hebel. Er fühlt sich privilegiert, mit großen Sängern zusammenarbeiten zu dürfen, wobei alles mit Hermann Prey begann. Er war kein großer Intellektueller, aber er wusste aus seinem Instinkt und seinem Gefühl heraus, was er wollte, und was ging und was nicht. Ich habe unglaublich viel von ihm gelernt. Für unsere erste Zusammenarbeit versuchte ich, seine Aufnahme der Winterreise so exakt wie möglich zu kopieren, und nach dem Konzert war Prey sehr zufrieden, obwohl alles anders war als sonst. Das war sehr witzig, und ich erzähle das häufig Studenten, die niemanden anhören wollen, um nur ja nicht beeinflusst zu werden. Mit Peter Schreier gab er einmal die Schöne Müllerin, praktisch ohne Probe. Wir kennen es ja beide, hatte Schreier gesagt, und es wurde ein sehr gutes Konzert und eine aufregende Erfahrung. Schreier 6 7

5 MASTERCLASS MASTERCLASS Auf dem Klavier zu singen, ein schwer erreichbares Ideal Mit 88 Hämmerchen ist das Klavier ein ganz besonderes Schlaginstrument, doch auf ihm singen zu können, ist für Pianisten schon seit einigen 100 Jahren das allerhöchste, ferne Ziel. Wer dem Instrument eine singende Melodie entlockt, dem werden viele Fehler vergeben. Das Klavier ist nicht, wie beispielsweise eine Geige oder Oboe, eine Verlängerung des Körpers. Beim Sänger ist das Instrument gewissermaßen schon eingebaut, für den Pianisten aber ist dieser physische Kontakt auf den Fingerdruck auf die Tasten beschränkt. Damit sind Phrasierungen, Atemholen und das Projizieren von Gefühlen für ihn weniger direkte Prozesse. Technik und Musikalität sind für allzu viele Pianisten leider zwei getrennte Welten, sie spielen nur die Noten, mechanisch einwandfrei, aber ohne Ziel. Perspektive im Klang Auf dem Klavier zu singen, ist nicht einfach und abhängig von vielen Faktoren. Zu allererst: Das Klavier ist ein Einmann-Orchester, der Pianist kann mit der einen Hand Melodie und Begleitung, aber auch komplexe polyphone Strukturen erklingen lassen. Hier sind die dynamischen Verhältnisse wichtig, denn wenn das begleitende Orchester zu laut spielt, kommt der Sänger nicht durch. Nur mit der nötigen Plastizität im Klang wird Musik verständlich, und ein Chopin Etüde op. 10 Nr. 3 MASTERCLASS Fragt man einen beliebigen Konzertpianisten nach inspirierenden Vorbildern, erhält man mit Sicherheit einige der folgenden Namen zur Antwort: Rachmaninow, Hofmann, Lipatti, Schnabel, Kempff, Rubinstein, Horowitz, Michelangeli Ihre Meisterschaft hat, ungeachtet der Veränderungen in Geschmack und Stilistik, auch nach Jahrzehnten nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Neben dem Fundus der überlieferten Aufnahmen gibt es eine ebenso reich befüllte Bibliothek von Textquellen, in denen sich Schlüssel zu dieser Meisterschaft verbergen. Ein Leitfaden für professionelle Pianisten wie für Amateure. differenzierter Klang entsteht physisch gesehen aus der Kontrolle über die Geschwindigkeit des Anschlags eines jeden Fingers und damit jeden einzelnen Tons. Chopins Etüde op. 10 Nr. 3 ist ein Schulbeispiel. Das sehr ruhige Thema liegt über zwei Begleitmotiven, in denen oft drei oder mehr Noten gespielt werden, während gleichzeitig in der Melodie nur eine gespielt wird. Der Pianist muss also die Melodie lauter denken als die Begleitung, gesungen im wahrsten Sinne des Wortes, als wäre ein Sänger am Werk. Horowitz sagt, dass junge Pianisten viel Aufhebens um die virtuosen Passagen mit vielen Noten machten, die melodiösen Teile jedoch vernachlässigten, und auch Rachmaninow spielte nach eigener Aussage für den Mann in der letzten Reihe. In dieser Etüde hat Chopin diesen Klangunterschied in einer Hand ausgearbeitet, und der Pianist muss ganz nüchtern gleichzeitig mit dem einen Finger der rechten Hand energievoller, schneller anschlagen können als mit den anderen. Lipatti schrieb darüber: Bestimmte Pianisten kennen die unendlichen Möglichkeiten nicht, die es unabhängig vom Anschlag, also zwischen verschiedenen Timbres, in einer Hand gibt. Mit dieser Differenzierung erhält das Spiel direkt ein unerwartetes Relief und reflektiert die Plastizität und Vielfalt des Orchesters. Solange diese Grundvoraussetzung nicht erfüllt wird, ist jeder weitere Schritt sinnlos. Es hilft nichts, die rechte Hand ein wenig nach außen zu drehen, und wenn man den relativ schwachen vierten und fünften Finger der rechten Hand leicht forciert, muss die Aufmerksamkeit vor allem dem leisen Spiel der begleitenden Stimmen gelten. Auch, weil zu laut auf dem Klavier oft hässlich und metallisch klingt. Viele Pianisten üben dies, indem sie die Tasten sehr langsam, lautlos, gerade einige Millimeter eindrücken, was in größerer Kontrolle des Anschlags resultiert und damit in einem transparenten und verfeinerten Klang. So zaubern große Pianisten mit Farben, aber die elementaren technischen Grundlagen hierfür sind auch für Anfänger sehr wichtig, Artur Schnabel sagte immer: Auf dem Klavier kann ein Ton nicht schön klingen, Klangschönheit entsteht durch die Kombination und die Proportionen verschiedener Töne. Frédéric Chopin Harmonie Ihr den Vorrang vor der Melodie einzuräumen, heißt nicht, dass sich die Begleitung vollkommen in Nichts auflöst. Nur die Interaktion zwischen Melodie und Begleitung macht alle Elemente lebendig, so wie es bei einer Oper, in der verschiedene Instrumente in einem Orchester und die Personen auf der Bühne aufeinander reagieren, der Fall ist. Auch ist es notwendig, nach der harmonischen Funktion der Noten zu schauen. In der Etüde von Chopin fungiert das wiederholte h in der linken Hand wie eine Art Fermate. Dieser Ton fügt sich, aus harmonischer Sicht, als Quinte über dem Grundton recht neutral in das Geschehen, und macht sich hervorragend als rhythmische, sanft pulsierende Stauung bemerkbar, ohne dass diese Note in ihrer Farbe zu stark auffällt. Die pendelnde Sechszehntelbewegung darüber hat demgegenüber mit Terzen und Septimen sehr wohl eine harmonische Funktion. So leistet jedes Element, jede Stimme, in melodischer, rhythmischer, harmonischer und somit auch dynamischer Hinsicht seinen eigenen Beitrag. Wenn damit die Rollenverteilung klar ist, beginnt die eigentliche Arbeit, jetzt erst kann der Pianist anfangen, so horizontal zu denken wie ein Sänger oder Violinist, der eine musikalische Linie zeichnet. Phrasierung Der folgende Schritt ist nicht weniger komplex. Durch dynamische und individuell gestaltete Akzentuierungen kann der Pianist dem natürlichen Strom und dem Vortrag der Melodie Charakter verleihen. Wenn auch ein flexibles Tempo zum Cantabile beiträgt, so bleibt doch das Metronom unverzichtbar für das strukturelle Bewusstsein. Wie wir dank Mikuli wissen, arbeitete Chopin viel mit dem Metronom und legte seinem oft falsch verstandenen Tempo rubato ein strenges Zeitmaß zugrunde. Ein großes Problem hierbei ist die kurze Lebensdauer des Klaviertons, der schon unmittelbar nach dem Anschlag schwächer wird. Sänger und Geiger können auf einem einzigen Ton ein Crescendo erzeugen und so die Töne natürlich miteinander verbinden. Der 10 11

6 FESTIVAL NEWS FOTO: PETER WIELER Festlichkeit beim Klavier-Festival Ruhr Zweites Stiftungskonzert 30 Jahre Klavier-Festival Ruhr 9. März 2018, Historische Stadthalle Wuppertal. Von links nach rechts: Dennis Russell Davies, Maki Namekawa, Elena Bashkirova, Gerhard Oppitz, Khatia Buniatishvili, Anne-Sophie Mutter, Martha Argerich, Sergio Tiempo, Till Brönner, Michel Camilo, Juliane Banse, Thomas Quasthoff, Alfred Brendel, Adrian Brendel, Franz Xaver Ohnesorg, Frank Chastenier, Dieter Ilg, Joseph Moog, Olli Mustonen FOTO: VADIKZIBROV VAL DE TRAVERS Katja Avdeeva ist eine vielseitige Pianistin. Ihre Ausbildung erhielt sie in St. Petersburg und in der Schweiz, eine Zusammenarbeit verbindet sie u. a. mit Pierre Boulez, Harrison Birtwistle und Heinz Holliger. Ihr Traum war es, einen Wettbewerb ins Leben zu rufen, der jungen Menschen Gelegenheit gibt, sich unter idealen Bedingungen frei zu entfalten. Daher sind alle Kandidaten in richtigen kleinen Konzerten zu hören. Der Wettbewerb der einzige internationale Jugend- Wettbewerb im Land will sowohl Impulse für die Musikerziehung in der Schweiz als auch für das musikalische Niveau der jungen Pianisten freisetzen. Concours International Pour jeunes interprètes au Val de Travers, vom 6. bis 12 Juli in Couvet, Schweiz. en.concours-musique.com Während dieses Konzerts wurden musikalischen Geburtstagsgrüße durch einige dem Festival eng verbundene Künstler sehr persönlich vorgebracht: Martha Argerich, Elena Bashkirova, Khatia Buniatishvili, Joseph Moog, Olli Mustonen, Maki Namekawa & Dennis Russell Davies und András Schiff, gemeinsam mit der Geigerin Yuuko Shiokawa. Anne-Sophie Mutter gab dem Festival bei diesem Geburtstagsfest ebenfalls die Ehre, wie auch die Sänger Juliane Banse und Matthias Goerne. Thomas Quasthoff, Frank Chastenier, Dieter Ilg, Till Brönner und Michel Camilo sorgten dafür, dass auch der Jazz als fester Bestandteil des Festivals nicht zu kurz kam. Zwischendurch meldete sich auch Alfred Brendel im Dialog mit Adrian Brendel (Violoncello) zu Wort. Joseph Moog führte durch den Abend. Und das Festival ist noch nicht vorbei. Bei Erscheinen dieser Ausgabe von PIANIST ist Graham Johnson mit drei Konzerten zu Gast, lesen Sie ein Interview mit ihm in diesem Heft ( Mai). Danach gibt es noch Konzerte von Lucas Debargue (17. Mai), Jean-Yves Thibaudet (24.Mai), Pierre-Laurent Aimard (27. Mai zusammen mit Alfred Brendel), und vom Mai findet seine Masterclass statt, in derem Zentrum Debussy steht. Volodos ist zurück am 28. Mai, Pollini am 30. Mai, Daniil Trifonov spielt zusammen mit Gidon Kremer und seinem Kremerata Baltica (4. Juni), Rafael Blechacz (5. Juni). Hélène Grimaud zeigt am 6. Juni ihr außergewöhnliches Programm Woodlands and Beyond, bei dem sie Klavier spielt, während lebensgroße wunderschöne Naturfotos ihres Partners Mat Hennek gezeigt werden. Einen Tag später ist Anne-Sophie Mutter mit ihrem festen Pianisten Lambert Orkis wieder zurück, Yuja Wang ist am 16. Juni da, Elena Bashkirova am 19. Juni und Joseph Moog am 20. Juni, András Schiff (21. Juni) und Severin von Eckardstein am 25. Juni. Wie immer wird ein Füllhorn der Musik erwartet! Happy Birthday! Zwei wichtige Großtaten wurden dieses Jahr gefeiert: 30 Jahre Initiativkreis Ruhr und 30 Jahre Klavier-Festival Ruhr. In diesen 30 Jahren sind viele enge Freundschaften geschlossen worden, wovon ein außergewöhnliches Benefizkonzert am 9. März dieses Jahres zeugte. KAWAI IN HAMBURG In der Klavierstadt Hamburg gibt es jetzt neben Steinway & Sons und Yamaha auch eine Niederlassung von Kawai. Am 13. April fand die Eröffnungsfeier von Kawai im Pianohaus Huster statt. In diesem renommierten Haus können nun Flügel, Klaviere und Digital-Pianos ausprobiert werden. Probespielen kann man die Klaviere direkt im Pianohaus Huster oder nach Vereinbarung eines unverbindlichen Beratungstermins unter PIANOCRAZY Pianocrazy heißt ein neuer Film von Jan Ö. Meier. Der Film dokumentiert mit ungewöhnlichen Schnitttechniken und überraschenden Blickwechseln auf unterhaltsame Weise die Jubiläumsausgabe des Festivals Raritäten der Klaviermusik (30 Jahre). Pianisten und Pianistinnen werden filmisch porträtiert mit impressionistischem Blick und in Ausschnitten aus Konzerten, Proben und kurzen Gesprächen. Der einzigartige und stimmungsvolle Veranstaltungsort, das sommerliche Schlosssowie die kleine Hafenstadt Husum, tragen ihren Teil zu der familiären Atmosphäre des Festivals bei. Wer noch nie dort war, möchte nach dem Film unbedingt hin. Das 32. Festival findet vom 18. bis 25. August 2018 statt

7 KLAVIERBAU KLAVIERBAU Die neuen Bösendorfer in einer Reihe Besuch in Frankfurt SHOWCASE PIANO! Die Musikmesse Frankfurt, die dieses Jahr vom 11. bis 14. April stattfand, ist weltweit eine der wichtigsten Fachveranstaltungen für Instrumente, Musikverlage, Musikproduktionen und Marketing. Auch Musikerziehung entwickelt sich immer mehr zum Kernthema. Der natural look von Niendorf Udo Steingraeber demonstriert seinen Transducer-Flügel Schwindelerregende Zahlen: Fünf Tage lang empfingen Aussteller aus 56 Ländern Besucher aus 152 Ländern. Es gab mehr als Events, Konzerte und Workshops. Hinzu kommen weitere Musikliebhaber, die an 30 über ganz Frankfurt verteilte Locations die Konzerte des Musikmesse-Festivals besuchten. Für PIANIST am interessantesten war natürlich der Piano Salon, organisiert in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Klavier e. V. (BVK), wo sich fast alle wichtigen, vor allem aber deutschen Marken an gut bestückten Ständen vorstellten und mit ihren akustischen Klavieren und Flügeln, aber auch mit Keyboards und digitalen Instrumenten präsentierten. Es herrscht wieder ein vorsichtiger Optimismus in der Branche, seitdem seit einiger Zeit der Verkauf von Klavieren und Flügeln wieder eine ansteigende Tendenz erkennen lässt. Tharan Die größte Innovation der Musikmesse stellte Bösendorfer mit seinen neuen Instrumenten vor. Wie sagte schon Gustav Mahler so schön? Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers. Nicht von ungefähr zitiert Bösendorfer diesen Ausspruch, denn nichts könnte die mutigen Schritte treffender beschreiben, die der Wiener Klavierbauer mit seiner bis 1828 zurückreichenden Geschichte in den vergangenen Jahren gemacht hat, bei denen ein seit 100 Jahren erprobtes Rezept doch ziemlich radikal erneuert wurde. Wohlweislich wählte Bösendorfer, heute ein Teil des Yamaha-Konzerns, einen etwas abgeschiedeneren Standort, wo wohltuende Ruhe herrschte und die schönsten Rassepferde aus dem Yamaha-Stall, u. a. der CFX, zu bewundern waren. In brüderlicher Eintracht gesellt sich die neue Serie von Bösendorfer hinzu: 185VC, 214VC und 280VC, das Ergebnis einer Neugestaltung, die schon 2011 einsetzte. Thomas Broukal, technischer Direktor von Bösendorfer, berichtete mit sichtlicher Freude und Stolz, wie gut die neue Serie aufgenommen wurde: Es war von Anfang an unser Ziel, den einzigartigen Bösendorfer-Charakter zu bewahren, aber wir suchten auch nach mehr Klang, einer größeren Präsenz. Bei der Realisation dieser Flügel wurde von modernster Technologie Gebrauch gemacht. Bemerkenswert ist der sehr lange, singende Ton. Die Flügel klingen sehr transparent, und die Mechanik wurde optimiert. Die Tasten fühlen sich mit dem keramischen Belag von Tharan sehr angenehm an den Fingern an. Mobiltelefon Bechstein lud für seine Pressepräsentation außerhalb des Messegeländes in die eigene Niederlassung in Frankfurt. Dort gaben Ralf Dewor und Gregor Willmes bereitwillig Auskunft über die vielen Neuigkeiten bei Bechstein, etwa über die Übernahme von Jacques Samuel Pianos in London, einem Geschäft, das vor ewigen Zeiten übrigens einmal Bechstein Hall hieß und sich in der Wigmore Street, einen Steinwurf vom illustren Konzertsaal 22 23

8 INTERVIEW INTERVIEW In der kommenden Saison spielt er in Wien das Klavierkonzert von Dvořák, doch auch sonst gibt es immer wieder einen Anlass, mit Stephen Hough zu sprechen, den die Zeitschrift The Economist in einem Ranking als einen von 20 Universalgelehrten unserer Zeit aufführt. Vielseitigkeit ist sein zweiter Name, gerade arbeitet er an einer Reihe von Kompositionen, und kürzlich erst sind ein Roman und neue Aufnahmen erschienen. Sie spielen jetzt ein Programm mit Beethoven und Debussy, zwei Gegenpolen. Vor ein paar Jahren habe ich Debussy mit Chopin kombiniert. Die beiden liegen dicht beieinander, und in der Art, wie der Klang sich unter der Hand formt, sind sie vielleicht die zwei größten Komponisten von Klaviermusik. Zwischen Debussy und Beethoven könnten die Unterschiede nicht größer sein. Ich stelle sie nebeneinander, setze mich in die Mitte und brauche nicht zu wählen. Ihre Ästhetik ist vollkommen verschieden, französisch versus deutsch, auch wenn diese Art von Zuordnung immer ein wenig vereinfachend und gefährlich ist. Bruckner, Wagner, Mahler, Strauss denken in größten Bildern: Alpensymphonie, Heldenleben, der Ring, während die Franzosen gerade eben erkennen lassen, dass etwas von Wert nicht per se groß und kompliziert sein muss. Ein Haiku von ein paar Zeilen kann mehr sagen als ein Roman von Seiten, und die Préludes von Debussy sind kleine Wunder. Beethoven ist einzigartig in seiner humanitären Botschaft. Ja, er litt unter seiner schlechten Gesundheit, aber es gibt bei ihm niemals Selbstmitleid. Er erhebt sich über sein Elend und setzt mit seiner Musik das universelle Leiden der Menschheit in Töne. Ihr Roman, The Final Retreat, handelt auch vom Leiden. Mein Buch handelt vom Glauben und von der Erotik in einer guten und einer schlechten Form, von einem Priester, der seinen Glauben verliert und damit seinen Anker, sein Lebensziel. Das hat Beethoven nie gehabt. Seine Musik ist eine Kommunion und hat die einzigartige, positive Botschaft von Mitgefühl, einem der höchsten Dinge, die man erreichen kann, buddhistisch beinah. In der dunklen Appassionata, die ich jetzt spiele, fühlt man das Erbarmen. Beethoven verkörpert tiefe Menschlichkeit. Sie wollten selbst auch einmal Priester werden. Dieser Gedanke hat mich nie ganz losgelassen. Die Arbeit eines guten Priesters bewegt mich. Er kann Vertrauen gewinnen und durch Mitgefühl und Erbarmen mit jemandem, der es schwer hat, einen Weg gehen, den die meisten von uns nicht gehen können. Können Sie als Pianist eine Art Priester sein, Menschen Trost spenden? Ich hoffe, dass das so ist. Ein Teil des Menschseins ist, das wir mit Worten kommunizieren, aber Worte bringen auch Streit und Krieg. In der Musik kommunizieren wir ohne Worte, und während eines Konzerts können Menschen zusammen sein und diese magische Welt teilen, ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten. Ist in solchen Momenten ein hustendes Publikum nicht sehr störend? Man kann es nicht immer unterdrücken, aber man hört, wenn jemand nicht bei der Musik ist. Dann klingt solch ein Husten wie eine persönliche Ablehnung. (lacht) Debussy ist kein guter Komponist zum Husten. Beispielsweise Et la lune descend sur le temple qui fut, aus dem zweiten Buch Images, ist so delikat, das wirkt nur, wenn man jeden Akkord ersterben hört, verdampfen, als wenn man die Säulen des Tempels verschwinden sähe. In einem solchen Moment wirkt Husten, als ob jemand, während ich spiele, den Deckel des Flügels schließt; die Musik reißt ab. In ihrem Programm gibt es zwei vom Mond inspirierte Stücke. Clair de lune und La Terrasse des Audiences du clair de lune. Das scheint mir nicht zufällig so zu sein. Nein, Debussy liebte die Natur, und der Mond ist ein Teil seiner Ästhetik. Wir lieben die Sonne, die uns wärmt, aber der Mond ist etwas Magisches. Ist es nicht schwierig, ein solch enorm populäres Stück wie Clair de lune zu spielen? Nein, ob ich jetzt das fünfte Konzert von Beethoven oder das vierte von Scharwenka spiele, sie sind mir beide ebenso bekannt. Da ist für mich kein Unterschied. Ich spiele jetzt nur noch, was ich schön finde, das ist der Luxus des Älterwerdens. Ich denke nicht, dass Clair de lune Debussys bestes Werk ist, aber es ist ein magisches Stück. Es ist eines der ersten Stücke, in dem man seine eigene Stimme hört, der Beginn einer neuen Sprache, in der er sich später ganz zu Hause fühlte. Sie spielen das Programm eines Rezitals oft eine ganze Saison lang. Ja, großer Musik kommt man nie auf den Grund, und man bekommt nie genug davon. Ich bin auch immer etwas enttäuscht, wenn ich anfange, ein neues Programm zu spielen. Und wie ein Ballettensemble auch jedes zweite Jahr den Schwanensee tanzt, so wiederholte Cherkassky auch sein übrigens großes Repertoire. Sie sagen, dass Sie jetzt, zu diesem Zeitpunkt ihres Lebens, eher das Hauptgericht mit substanzieller Musik von Brahms oder Beethoven genießen als das Dessert mit einer virtuosen Zugabe. Ist das eine Frage des Älterwerdens? Ich würde älter nicht gleichstellen wollen mit ernsthafter. Ich hege und pflege Vieles, das nicht lang und ernsthaft ist, und meine kommende CD wird eine Sammlung von kurzen Stücken, Zugaben und Transkriptionen, aber es ist keine Musik, die man immer gibt, DER PIANIST ALS PRIESTER 26

9 RISING STAR RISING STAR Ein 120 Jahre altes Backsteingebäude mit ruinenhaftem Obergeschoss. Gelegen im östlichen Prenzlauer Berg. Einst war hier die C.-Schneider-Brauerei beheimatet, und zu DDR-Zeiten richtete die Stasi eine Abhörstation ein. Mittlerweile heißt die Anlage Musikbrauerei und beherbergt einen Saal für Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel die Yellow Lounge. In dieser Konzertreihe präsentieren sich Künstler der Deutschen Grammophon mit klassischer Musik in Clubs. In der Pause legt ein DJ Neoklassik auf, eine gefällige Cross-over-Musik zwischen Klassik und Pop, und um die Konzerte noch multimedialer zu gestalten, kommt zusätzlich ein VJ zum Einsatz, der passend zur Musik bunte Grafiken an die Wände projiziert. Mit diesem Konzept hofft man, ein jüngeres Publikum an Klassik-Konzerte heranzuführen, das von der steifen Atmosphäre einer Philharmonie abgeschreckt wird. In der Tat ist das Publikum mit einer Altersspanne von etwa 25 bis 50 in der Musikbrauerei deutlich jünger als bei einem normalen klassischen Klavierabend. Noch jünger als die Besucher sind die beiden Musiker, die gleich die Bühne betreten werden: Lucas Jussen ist 25, sein Bruder Arthur 21 Jahre alt. In ihrer niederländischen Heimat sind die beiden seit langem Berühmtheiten, bereits als Grundschüler spielten sie für Königin Beatrix, und im Alter von zehn und dreizehn Jahren traten sie mit Mozarts Konzert für zwei Klaviere im berühmten Amsterdamer Concertgebouw auf. Dass beide früh mit Musik in Kontakt kamen, war kaum zu vermeiden, schließlich sind die Eltern von Arthur und Lucas beide Profimusiker. Die Mutter arbeitet als Flötenlehrerin, der Vater paukt im radiophilharmonischen Orchester von Hilversum. Zum Klavierspielen kam Lucas Jussen über den Fußball: Das war 1998, erinnert er sich. Vor jeder Partie erklangen die Nationalhymnen, die mir gut gefallen haben. Da sagte meine Mutter, dass sie Klaviernoten von den Hymnen hätte. Wenn ich möchte, würde sie mir die Stücke beibringen. Ich habe die Hymnen dann sehr schnell gelernt. Bald darauf erhielt Lucas regelmäßigen Unterricht bei einer Klavierlehrerin. Der kleine Arthur hat mitbekommen, wie die Eltern mit Lucas geübt haben: Das hat mich inspiriert, erzählt er. Natürlich wollte ich meinem großen Bruder nacheifern, deshalb habe auch ich als Fünfjähriger mit Klavier angefangen. Auf die Frage nach Vorbildern nennen sie zuerst Maria João Pires, bei ihr hatten beide Unterricht: Vor allem wenn es um Mozart, Beethoven und Schubert geht, ist ihr Spiel wirklich wunderbar, schwärmt Lucas. Sie hat so einen schönen Klang, niemals spielt sie hart. Pires habe oft Mühe gehabt, mit Worten zu erklären, was sie meinte, erinnert sich Arthur: Dann hat sie sich hingesetzt und uns das vorgespielt, was sie zeigen wollte. Als sie gespielt hatte, fühlten wir, worauf sie hinaus wollte. Lucas nahm auch Unterricht beim mittlerweile 94-jährigen Menahem Pressler, dem ehemaligen Pianisten des legendären Beaux Arts Trios. Anders als Maria João Pires konnte Pressler im Unterricht alles sehr gut mit Worten beschreiben, denn er ist ein sehr intellektueller Mann, erzählt Lucas. Ich musste ihm ZWEI TIERISCHE PIANISTEN Seit vielen Jahren genießt das Klavierduo Lucas und Arthur Jussen Kultstatus in den Niederlanden. Nun schicken sich die beiden Blondschöpfe an, die deutschen Bühnen zu erobern. Wir haben mit ihnen in Berlin gesprochen. FOTO: MARCO BORGGREVE immer erklären können, warum ich etwas auf eine bestimmte Weise spielte. Wenn ich sagte, ich mache das so, weil ich es schön finde, reichte das nicht. Schließlich soll auch der 84-jährige Jan Wijn nicht unerwähnt bleiben. Er ist einer der bedeutendsten holländischen Klavierpädagogen, erklärt Lucas. Wir haben früher sehr viel Unterricht bei ihm genommen, und gehen jetzt wieder zu ihm, wenn wir ein neues Stück einstudieren. Zurück zum Konzert in der Yellow Lounge. Die Jussen-Brüder werden heute Abend im ersten Konzertteil Camille Saint-Saëns Karneval der Tiere aufführen, später folgen Werke von Bach, Ravel und Fazil Say. Der tierische Zyklus ist auch auf ihrem aktuellen Album zu hören, er ist eines der bekanntesten und beliebtesten Klassikwerke in Kinderkonzerten, allerdings sicherlich nicht mit den Begleittexten, die an diesem Abend im Berliner Club rezitiert werden. Denn die Starschauspielerin Katja Riemann hat für ihren Sprecherpart die scharfzüngigen literarischen Tierporträts des 2016 verstorbenen Starliteraten Roger Willemsen ausgewählt. Er wollte eine Rückkehr zum ursprünglich polemisch-zeitkritischen Gestus des Stücks und platzierte in seinen Texten zeitgeistige Bezüge zu Dieter Bohlen und Boygroups. Diese dürften nicht jedermanns Geschmack treffen, haben jedoch einen hohen Unterhaltungswert. So trägt bei Willemsen die Weinbergschnecke Lipgloss auf, und die Springmaus hüpft nackt aus der Torte. Katja Riemann gestaltet den Text stimmlich variabel und scheut sich auch nicht davor, gelegentlich die Berliner Schnodderschnauze einzusetzen. Dazu lassen Lucas und Arthur Jussen keck die Känguruhs hüpfen, entführen den Hörer mit den Fischen klangsinnlich in eine verträumte Unterwasserwelt und bringen im Finale alle Tiere schwungvoll zum Tanzen. Dabei begeistern immer wieder das sichere Zusammenspiel und der homogene Klang, den das Duo produziert: Bisweilen wirkt es, als wären beide eine Person. Im zweiten Konzertteil interpretierten die beiden Niederländer neben Werken von Bach und Ravel auch die Sinfonia 40, eine pfiffig verjazzte Variation über Mozarts 40. Sinfonie von Igor Roma. Dass sie auch zeitgenössische Musik drauf haben, zeigt ihre kraftvoll wuchtige Deutung des Stücks Night vom türkischen Komponisten und Pianisten Fazil Say. Da sich dieser kritisch über das Erdogan-Regime äußerte, darf seine Musik in der Türkei eigentlich nicht gespielt werden; trotzdem führten Lucas und Arthur Jussen das Stück auch in Istanbul und Ankara auf und wurden dafür frenetisch bejubelt. So zeigen sich die beiden Nachwuchspianisten nicht nur als hervorragend aufeinander eingespielte Musiker, sondern auch als politisch engagierte Künstler. Hoffen wir, dass sie dieser Linie weiter treu bleiben. MARIO-FELIX VOGT Aktuelle CD: Camille Saint-Saëns Der Karneval der Tiere Katja Riemann, Lucas & Arthur Jussen u. a. Deutsche Grammophon CD

10 Kassel Renommierte KLAVIERHÄUSER Hannover Neben internationalen Festivals berichtet PIANIST über nationale und regionale Initiativen. Dabei spielen auch Klavierhäuser eine unverzichtbare Rolle. KLAVIERHAUS DÖLL Schon seit 130 Jahren bietet das Hannoveraner Klavierhaus Döll eine große Auswahl an hochwertigen Tasteninstrumenten an. Heute stellt das renommierte Fachgeschäft auf über 900 qm die Spitzeninstrumente von Steinway & Sons aus, einschließlich der Nebenmarken Boston und Essex, sowie Klaviere und Flügel der Eigenmarke Döll; eine Auswahl an Digitalpianos von Yamaha ergänzt das Angebot an akustischen Tasteninstrumenten. Rund ums Klavier bietet Döll zudem umfangreiche Serviceleistungen. So gibt es eine Reparaturwerkstatt, die sich auf die Aufarbeitung der Instrumente von Steinway & Sons mit Originalteilen spezialisiert hat, jedoch auch Restaurationen und Überarbeitung von Instrumenten anderer Marken vornimmt. Der Stimmservice Klavierservice- Hannover rundet das Angebot mit Stimmung, Wertschätzung und Gutachten ab. TRADITION und INNOVATION, sowie eine hohe Kundenzufriedenheit werden im Klavierhaus Döll groß geschrieben. Mit der Vorstellung des neuen STEINWAY & SONS SPIRIO Flügels, einem hochaufösenden Player Piano hat das Klavierhaus Döll die Nase vorn bei den attraktivsten Produkten aus dem Hause STEINWAY. Das Instrument wird über eine SPIRIO-App auf dem im Lieferumfang enthaltenen ipad bedient und hat über Werke von Klassik über Pop bis Jazz und Easy Listening-Musiktitel und viele Live- Videos in der sich permanent kostenfrei updatenden Bibliothek. Zur Markteinführung, es gibt bereits über glückliche SPIRIO Kunden, gibt es besondere Konditionen und kürzere Lieferzeiten. Hier hilft das Spirio Team, das aus speziell für Spirio ausgebildeten Technikern und kompetenten Spezialisten besteht, gern weiter. Lassen Sie spielen oder spielen Sie einfach selbst. Wenn Sie ein Instrument für einen runden Geburtstag oder ein Firmenjubiläum zur Kurzmiete benötigen, kann Klavierhaus Döll aus Erfahrung weiterhelfen. Dabei umfasst der Gestellservice den An- und Abtransport des Instrumentes, eine Stimmung auf die gewünschte Tonhöhe und gern bleibt auch ein geschulter Konzertstimmer vor Ort und betreut das Konzert-Event. Konzertinstrumente zur Miete bieten viele Klavierhäuser für Geburtstage und Firmenjubiläen an, doch bei Döll geht man noch einen Schritt weiter, und vermittelt auch den Pianisten. Dabei arbeitet das Klavierhaus mit verschiedenen Agenturen und Managements zusammen und ist in der Lage, sowohl einen klassischen Interpreten wie auch einen Jazzpianisten aufzutreiben. Auf Wunsch übernimmt Döll sogar die komplette Organisation von der Location bis zum Catering in Kooperation mit erfahrenen Partnerunternehmen. Bleibt noch hinzuzufügen, dass das Hannoveraner Klavierhaus auch Gebrauchtinstrumente der verschiedensten Qualitätsmarken anbietet, Miete ab EUR 1,- Pro Tag, sowie Mietkauf, Leasing und Finanzierungen. Noten und Zubehör gibt es natürlich auch, um den Musikgenuss abzurunden. Schmiedestraße Hannover FOTOS: KLAVIERHAUS DÖLL FOTOS: PIANO FUST FOTOS: MUSIK EICHLER MUSIK EICHLER Direkt am Stadtmuseum, etwa fünf Fußminuten vom Kasseler Hauptbahnhof entfernt, befindet sich das Musik- und Pianohaus Eichler. Seine Ursprünge gehen zurück bis ins Jahr Damals eröffnete der Bogenmachermeister Willi Eichler aus dem Vogtland ein Musikgeschäft in der Obersten Gasse, später zog er in die Kölnische Straße 18, kaum 200 Meter entfernt vom heutigen Betrieb. Anders als zu vermuten wäre, konzentrierte sich Willi Eichler bei der Konzeption seines Sortiments nicht nur auf Streichinstrumente, sondern baute ein Musikhaus mit breitem Sortiment auf, das sich bald großer Beliebtheit erfreute trat Willi Eichlers Sohn Rolf in den Betrieb ein, seit 1995 leitet sein Sohn Frank Eichler das Geschäft. Er ist Klavier- und Cembalobaumeister und sammelte außerdem als Keyboarder und Pianist einige Jahre Band- und Studioerfahrung, weshalb er seine Kunden praxisnah beraten kann; im Jahr 2000 stieg auch seine Frau in die Administration des Unternehmen ein. Die Klavierabteilung von Musik Eichler bietet Instrumente der Bechstein-Gruppe C. Bechstein, Bechstein, Hoffmann und Zimmermann an, außerdem steht eine Vielzahl von Yamaha-Klavieren Wuppertal PIANO FAUST Das Familienunternehmen Piano Faust, gegründet 1896 von Johann Peter Faust hat Tradition. Der erblindete Dekorationsmaler Johann Peter Faust trotzte seinem Schicksal und verließ sich als Klavierbauer und -stimmer auf sein außerordentlich gutes Gehör. Ein Praktikum bei der renommierten Klavierbaufirma Rudolf Ibach war schließlich der Grundstein für die Selbständigkeit 1896 in Barmen übernahm der Urenkel Hartmut Faust als Vertreter der vierten Generation das Pianohaus Faust und verlegte Ende 2002 das Geschäft aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten in die Reichsstraße trat Torsten Röhre zusätzlich in die Geschäftsführung, mit ihm als exzellentem Konzerttechniker und Anja Wehmeyer als kaufmännische Leiterin ist das Team nun gut gerüstet für die Zukunft. Auf einer Fläche von über 600 qm auf drei Etagen findet der Kunde bei Piano Faust ausgewählte Flügel und Klavier der Marken C. Bechstein, Hoffmann, Shigeru, Kawai und Yamaha, jederzeit anspielbereit. und -Flügeln zum Anspielen bereit. Auch die Freunde von Digitalpianos, Synthesizern und Keyboards kommen bei Eichler auf ihre Kosten, unter anderem finden sich Instrumente von Kawai, Korg, Roland und Yamaha in der Ausstellung. Angeschlossen an die Klavierabteilung ist eine Meisterwerkstatt, hier werden Komplett- und Teilreparaturen an Klavieren und Flügeln durchgeführt, während sich der Elektronikservice um kaputte Digitalpianos und Co kümmert. Auch einen Stimmservice offeriert man, sowohl für zuhause, als auch für Schule und Konzertsaal. Und wer ein Instrument mieten möchte, ist bei Eichler ebenfalls an der richtigen Adresse. Kurzzeitmiete für Konzerte wird ebenso angeboten wie ein Mietkauf. Doch den Eichlers geht es nicht nur um den Verkauf ihrer Instrumente, sie engagieren sich auch kulturell. So sponsern sie Kasseler Musiker und soziale Einrichtungen und organisieren Workshops und Veranstaltungsreihen für junge Künstler sowie Seminarreihen für Kindergärten und Grundschulen. Ständeplatz Kassel Das Sortiment wird ergänzt durch ein umfassendes Angebot von Digitalpianos der Hersteller Kawai, Yamaha und Roland. Auch wer auf der Suche nach Gebrauchtinstrumenten ist, wird bei Piano Faust fündig. Second-Hand-Instrumente der unterschiedlichsten Marken wie z. B. Schimmel, Grotrian-Steinweg, Sauter oder Yamaha werden mit Garantie angeboten. Neben Klavieren und Flügeln zum Verkauf beinhaltet der Service von Piano Faust auch Verleihinstrumente für Konzerte, Festivals und private Feiern und Konzert- und Stimmservice. Des Weiteren verfügt das Klavierhaus über eine gut ausgestattete Reparaturwerkstatt mit fachlich kompetentem Personal, dort werden von kleinen Lackschäden bis hin zu Komplettrestaurationen historischer Instrumente alle Arbeiten durchgeführt. Reichsstraße Wuppertal

11 BEETHOVEN BEETHOVEN Innenansicht, Kapitel Erholen FOTO: KLAUS PICHLER Neues Beethoven-Museum in Wien In Bonn geboren, besuchte Beethoven zum ersten Mal als 17-Jähriger im Jahre 1787 die Stadt Wien. Fünf Jahre später kehrte er zurück, um sich dauerhaft niederzulassen. Wohl kaum eine Ecke gibt es in Wien, an der er in den darauffolgenden 24 Jahren nicht seine Spuren hinterlassen hätte, und wenn man möchte, kann man bei der Suche nach seinen favorisierten Adressen eine wahre Beethoven-Wallfahrt machen. Innenhof FOTO: BIRGIT UND PETER KAINZ FOTOS: OLGA DE KORT EIN MUSEUM MIT EINEM ZIEL Seit November 2017 ist die Stadt um ein neues Beethoven-Museum reicher. Neben dem Eroicahaus in Döbling und dem Pasqualatihaus auf der Mölker Bastei sind Beethoven-Liebhaber nun auch im Beethoven-Museum in Heiligenstadt willkommen. Wunder War Heiligenstadt zu Beethovens Zeiten ein renommierter Kurort und bevorzugtes Ziel für die Sommerfrische, liegt das Viertel heute in aller Beschaulichkeit fernab von allen touristischen Sehenswürdigkeiten. Dieses einst so stark frequentierte Dorf hatte seinen Gästen aus Wien viel zu bieten: Kamen die einen wegen der heilsamen Bäder, verbrachten die anderen ihre Zeit in den auch heute noch zahlreich anzutreffenden Weinlokalen. Beethoven hielt sich zum Kuren und Arbeiten hier auf, war aber ebenfalls mit allen Zerstreuungen, für die Heiligenstadt bekannt war, vertraut. Seine Stimmung war alles andere als sorglos, denn auch an diesem Ort bot sich ihm kein Heilmittel für sein immer schlechter werdendes Gehör. Zwar hoffte er, mit einem Besuch in Heiligenstadt seine Genesung vorantreiben zu können, allein das Wunder blieb aus. Verzweiflung Ungeachtet seiner Verzweiflung über die nahende Taubheit, die er seinem Bruder 1802 in seinem hier verfassten Heiligenstädter Testament anvertraute, bot das Haus in der Probusgasse 6 dem Komponisten ausreichend Ruhe, um an seiner Klaviersonate op. 31 Nr. 2 Der Sturm und den Prometheus-Variationen op. 35 zu arbeiten. Auch der erste Entwurf der Eroica, seiner dritten Sinfonie, entstand während seiner Spaziergänge im grünen Heiligenstadt und der näheren Umgebung. Alles was Beethoven sich nur wünschen konnte, fand er hier: Wälder, Hügel, Gärten, duftende Blumen und Kräuter und singende Vögel. In einem späteren Brief an Therese von Malfatti behauptet der Komponist, dass niemand so viel von ländlicher Abgeschiedenheit halte wie er. Innenhof Obwohl inzwischen mehr als zwei Jahrhunderte vergangen sind, scheint das Dorf von der Zeit übersehen worden zu sein. Die Ruhe und Gelassenheit von ehedem sind immer noch spürbar in den alten gewundenen Straßen, auf dem Platz vor der Dorfkirche und auf gastlichen Terrassen inmitten blühender Gärten. Das Gebäude des Museums, das aus dem 15. Jahrhundert stammt und zu Beethovens Zeiten als Bäckerei mit zugehörigem Backhaus diente, hat selbst einen Garten und einen schattigen Innenhof. Ihn muss man durchqueren, um zu den sechs Ausstellungsräumen zu gelangen. Darin begleiten die Besucher Beethoven von seiner Ankunft in Wien als junger Komponist und Klaviervirtuose bis zu seinen letzten Jahren als gefeierter, aber zurückgezogener Musiker. Alles wird ins Bild gerückt: Beethovens Musik und seine Instrumente, sein Freundeskreis, seine Mäzene und seine Geliebten, das pulsierende kulturelle Leben der Hauptstadt und der sich ständig ändernde Musikgeschmack des Wiener Publikums. Aber auch Beethovens Vorliebe für lange Spaziergänge, sein Erleben der Natur, die Wiener Gastronomie und die örtlichen Kureinrichtungen kommen zur Sprache, ebenso wie die damals üblichen Therapiemaßnahmen gegen Taubheit sowie Beethovens Hörgeräte. Angereichert wird die außergewöhnliche Ausstellung mit Installationen, Bildern, Fragmenten aus Manuskripten und Beethovens Briefen, Musikbeispielen und Filmausschnitten aus Eroica The day that changed. Sie machen das Museum zu einem Ort der Überraschungen, der deutlich von traditionellen Ausstellungskonzepten abweicht. Ein Museum mit einem Ziel, das in seiner Vielseitigkeit die Besonderheiten und auch die Ruhe und Geborgenheit des ländlichen Heiligenstadt als Ausgangspunkt nimmt, um Beethoven als Mensch und Musiker möglichst nahe am heutigen Besucher zu positionieren. OLGA DE KORT Beethoven Museum, Probusgasse 6, 1190 Wien

12 Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole 19. April 13. Juli 2018 Info Ticket: * *(0,20 /Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 /Anruf) 66 mal auf 33 Podien in 21 Orten: Sir András Schiff Pierre-Laurent Aimard Till Brönner Igor Levit Götz Alsmann Joseph Moog Jean-Yves Thibaudet Khatia Buniatishvili Kit Armstrong Buchen Sie Ihre Tickets platzgenau im Internet unter Anne-Sophie Mutter Daniil Trifonov Chick Corea Daniel Barenboim Lucas Debargue Lambert Orkis Mitsuko Uchida Hélène Grimaud Víkingur Ólafsson Elena Bashkirova Arcadi Volodos Rafał Blechacz Gidon Kremer Maurizio Pollini Yuja Wang und 74 weitere Pianisten! Die Tour beginnt auf der Fahrt von London St. Pancras nach Brüssel im Eurostar. Eine sehr angenehme Art zu reisen, wie ich in den vergangenen Jahren immer wieder feststelle. Keine Flughafentransfers, überschaubare Security-Maßnahmen und meistens pünktlich besser kann man auf den kurzen innereuropäischen Strecken kaum von A nach B gelangen. Brüssel Nach der Ankunft erwartet mich der Soundcheck in den Flagey-Studios. Der neue Steinway passt gut zum Raum, und so kann ich mich im Konzert bei den Flagey Piano Days voll entfalten. Auf dem Programm stehen unter anderem Liszts Petrarca-Sonette, allerdings in der kaum bekannten Urfassung des jungen Komponisten. Sie ist wie ich finde viel näher an der Oper als am Lied, und Liszt findet hier durch den Einsatz ungewöhnlicher Akkordisierungen einen ganz spezifischen, vollgriffig romantischen Ton. London Im Anschluss an den Auftritt geht es direkt wieder zurück nach London, wo am folgenden Abend ein Klavierrecital in der nicht nur von mir heiß geliebten Wigmore Hall wartet. Der Saal ist ausverkauft und das Londoner Publikum wie gewohnt hochkonzentriert. Neben Haydns origineller C-Dur-Fantasie spiele ich Debussys L Isle Joyeuse und meine eigene Bearbeitung von Liszts 12. Ungarischer Rhapsodie. Paris Der nächste Stop führt mich dann in den Louvre nach Paris. Hier findet aktuell eine Austellung von Delacroix-Gemälden statt, sodass die Verbindung zu Chopin gleich offensichtlich ist. Das berühmte Gemälde von George Sand gemeinsam mit Chopin hängt nur wenige Stockwerke höher, als ich am Abend alle drei Chopin-Sonaten spiele. Ein besonderes Konzert und eine große Ehre für einen deutschen Pianisten, wie ich finde! Amsterdam Szenenwechsel kurz darauf, denn ich fahre diesmal selbst nach Amsterdam, um mit dem Beethovenorchester Bonn unter Dirk Kaftan Liszts 2. Klavierkonzert im Concertgebouw aufzuführen. Das Konzert findet nachmittags statt, ist aber bestens besucht und wir werden sehr warmherzig empfangen in diesem wundervollen, einmaligen Konzertsaal. Nach dem Konzert treffe ich viele Freunde und Kollegen der Abend geht schnell vorbei, und ich muss zurückreisen. Warschau Am folgenden Tag noch ein kurzer TV-Dreh in Utrecht, dann ab nach Warschau zu den Philharmonikern. Hier erwartet mich Jerzy Gablenz gigantisches Des-Dur-Konzert op. 25, in jeder Hinsicht eine Rarität, denn selbst mir als neugierigem Sammler war der Name zuvor nur in Büchern über polnische Musik begegnet. Ich freue mich über diese wundervolle Gelegenheit und bin gespannt auf das Zusammenspiel mit dem Orchester! Auf Tour mit Joseph Moog JOSEPH MOOG FOTO: PRIVAT

13 INTERVIEW INTERVIEW VON FRAUEN UND MÄNNERN, BRÜDERN UND SCHWESTERN Die Mendelssohns, Bruder und Schwester, und die Schumanns, Ehemann und Ehefrau: Sehen Sie Ihre neue CD eher als Konzeptoder als Familienalbum? Meine erste Assoziation war Verwandtschaft und Wahlverwandtschaft. Nicht nur zwischen Robert und Clara, Fanny und Felix, sondern auch zwischen Clara und Fanny, Robert und Felix; die intertextuellen Bezüge, die zwischen diesen miteinander so vertrauten und doch so unterschiedlichen Persönlichkeiten bestehen. Was hat Clara zum Beispiel für Robert bewirkt? Wie hat er sich an ihrer Seite entwickelt, welchen Input hat er von ihr bekommen? Nicht nur als seine Muse, sondern als jemand, den er unbedingt an seiner Seite haben will, jemand der ihn motiviert, auch komplettiert. Und von Felix wissen wir, dass seine Schwester Fanny für ihn determinant war. Nicht nur im Privaten, sondern auch im Schöpferischen. Dennoch sind die Frauen im Programm deutlich unterrepräsentiert. Während mit Roberts Fantasiestücken und Felix Variations sérieuses zwei bekannte Werke dieser beiden Komponisten im Zentrum des Albums stehen, sind Clara nur mit ihrem Scherzo Nr. 2 op. 14 und Fanny mit einem ihrer Lieder ohne Worte vertreten. Sind sie hier lediglich Stichwortgeberinnen eines dann doch weit genialeren Ehemanns bzw. Bruders? Ich möchte vor allem mit dem wahrgenommen werden, was ich darstelle und nicht das Etikett bedienen Junge Pianistin nimmt Komponistinnen-Literatur auf. Wenn Sie mich fragen, kommt den beiden in diesem Kontext eine größere Wichtigkeit zu als in einem reinen Frauen-Album. Hier schält sich viel deutlicher die Frage heraus Wer war Robert an der Seite von Clara und Wer war Felix an der Seite von Fanny und nicht, wie es meistens ist, umgekehrt. Was mir überhaupt fernlag, war ein Vergleich zwischen jeweils beiden. Es ging mir eher darum Elemente zu finden, die in irgendeiner Weise auch in den Werken der beiden Männer vorhanden sind, wie etwa der Scherzocharakter in Claras Komposition, den man in In der Nacht in den Fantasiestücken wiederfindet. Gleichzeitig sollten es Stücke sein, die bei aller Verwandtschaft auch die großen Unterschiede deutlich machen. Das ist in Fannys op. 5 Nr. 2 etwa der deutlich ausgeprägtere Hang zur Modulation, ein Feld in dem Felix weitaus konservativer, vorsichtiger war als sie. Während er sehr polyphon veranlagt ist, ist sie eher linear. So hat sie auch Heinrich Heine einmal beschrieben, als liedhaftes Wesen. Schließlich hat ja auch sie und nicht ihr Bruder den Begriff Lied ohne Worte geprägt. Der Blick auf weibliche Komponisten, auch des 19. Jahrhunderts, hat sich wie wir wissen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gewandelt. Dennoch haftet insbesondere an Clara Schumann und Fanny Hensel immer noch der Ruch des Nischenrepertoires. Haben Sie dafür eine Erklärung? Meine Vermutung ist, dass jemand, der das Nischenrepertoire aufnimmt, das große und bekannte Repertoire scheut. Zumindest kommt mir das so vor, wenn ich mich auf dem CD-Markt umschaue. Oftmals ist es auch eine technische Frage, woraus sich aber auch schon der erste Denkfehler ergibt. Technisch sind Claras und Fannys Werke oft nicht weniger simpel als die von Robert und Felix. Nehmen wir das Scherzo auf meinem Album. Es klingt relativ einfach, liegt aber ziemlich kompliziert auf der Tastatur und das obwohl Clara Pianistin war. Die erkennbare Ambition dahinter COVERFOTO: SUSANNE KRAUSS FOTO: ROLAND BREITSCHUH ist die, das Stück weniger linear zu komponieren, als es im Endeffekt klingt. Wenn man dann mit einer nicht ganz so ausgereiften Technik an diese Werke herangeht, dann ist zunächst einmal das Tempo oder die Intensität reduziert. Als Folge kommt die Aussage nicht rüber, und alle finden, dass es sich um ein schlechtes Stück handelt. Das ist ein Argument. Bei Fanny Hensel ist es ähnlich, weil man bei ihren Stücken oft einen wahnsinnig langen Bogen spannen muss. Ich selbst habe Monate geübt, bis ich diesen roten Faden vom ersten bis zum letzten Ton gefunden hatte. Denn alles verliert sich scheinbar immer wieder. Wenn man das so mitnimmt, weil man denkt das ist ja nur Fanny Hensel, dann wird man nie dahinter steigen, welche Intensität und welcher Atem nötig ist, um das Liedhafte in dieser Weise herauszuarbeiten. Das Stück, das ich aufgenommen habe, halte ich etwa für ganz großartig. Während Schumann wie auch Liszt, den Sie mit seiner berühmten Adaption der Schumann schen Widmung ebenfalls kurz auf dem Album zu Wort kommen lassen zum täglichen Brot aller großen Pianisten zählt, ist Mendelssohn weniger im Standardrepertoire verankert. Wieso haben Sie sich für seine Variations sérieuses entschieden? Die Idee kam mir erstmals, als ich Mendelssohns erstes Klavierkonzert geübt hatte. Ich dachte: Das ist so eine fantastisch, aber warum wird in Klavierprogrammen so selten seine Musik gespielt? Anders als Schumann oder Liszt gilt Mendelssohn unter Pianisten ja nicht als virtuoser Komponist. Geradlinigkeit und Formstrenge sind eher Attribute, die man mit ihm verbindet. Aber finden Sie, das stimmt? Die Variations sérieuses zum Beispiel hin- Felix Mendelssohn findet Sophie Pacini als Klavierkomponisten völlig vernachlässigt. Für ihr neues Album In Between hat sie seine Variations sérieuses aufgenommen und in den Kontext schillernder musikalischer Familienverhältnisse gestellt. Felix und Fanny, Robert und Clara: Wir haben uns mit Sophie Pacini über das außergewöhnliche Programm ihrer CD unterhalten. terlassen eine ganz andere Spur. Für mich ist immer ein deutliches Zeichen, wenn ich beim Üben eine Gänsehaut bekomme oder mir sogar eine Träne über die Wange läuft. Dann ist es in mich übergegangen. Und das hatte ich bei den Variations sérieuses schon als Kind, so dass mir klar war: Ich möchte für Mendelssohn Partei ergreifen und mich in seine Dienste stellen. Auch um einen Kontrast zum Werk des eng mit ihm befreundeten Robert Schumann herzustellen? In allen Werken Schumanns ist auch der gesamte Schumann vorhanden. Mendelssohn zeigt, wie ich finde, immer jeweils unterschiedliche Facetten seiner Persönlichkeit. Im Rondo capriccioso wieder ganz andere auch als in den Liedern ohne Worte, die ich ebenfalls aufgenommen habe. Bei Schumann weiß man während seiner Ausbildungszeit, dass es total legitim ist, sich an ihm die Zähne auszubeißen. Bei Mendelssohn ist es nicht so. Mendelssohn gilt nicht als Komponist, dessen Geheimnisse nur mit zähem Ringen entschlüsselt werden können. Aber das ist gar nicht so, und man muss sehr ins Detail gehen. Für die Aufnahme habe ich im Falle Mendelssohns etwa den Steinway anders intonieren lassen. Die Hämmerchen wurden aufgebügelt, damit sie etwas härter werden und somit kristalliner an die Saite schlagen. Es soll richtig leuchten und glitzern und auf der anderen Seite diese scharfe Kontur im Forte haben. Die tiefen Bässe sollen sehr majestätisch dastehen. Bei Schumann spielt man in die Taste rein, man gibt dem ganzen mehr wie eine Welle. Die Läufe müssen natürlich deutlich sein, aber immer mehr von der inneren Bewegung geleitet. Mendelssohn und vor allem seine Variations sérieuses sollen hingegen wie klare musikalische Gedanken klingen. STEPHAN SCHWARZ-PETERS 72 73

14 INTERVIEW INTERVIEW Ana-Marija Markovina ist ein Workaholic. Trotz ihres ohnehin schon dichten Terminkalenders ist sie gerade dabei, eine Doktorarbeit zu schreiben, mit dem Themengebiet Musik und Psychologie. Darüber hinaus brennt sie dafür, sich das vollständige Œuvre von mehr oder weniger vergessenen Klavierkomponisten anzueignen, und kümmert sich last but not least um ihre kleine Tochter. KUNST IST KEIN MUSEUM Ana-Marija Markovina über Kunst und Leben FOTO: HARALD HOFFMANN Für Aufnahmen verbringt sie ein Wochenende bei Gernot Gottschling, zwei Tage von insgesamt 24 in den nächsten zwei Jahren, an denen sie alle Solo-Klavierwerke von Mendelssohn einspielen wird. Wir arbeiten noch nicht so lange zusammen, Gernot ist ein alter Studienfreund, und er hat hier einen wirklich göttlichen Bösendorfer. Die Bedingungen für Aufnahmen sind ideal. Sie möchte sich nicht nur die Rosinen des Repertoires herauspicken, nicht nur eine Auswahl treffen. Es war Horowitz, der auch immer sagte, dass man das vollständige Werk eines Komponisten kennen müsse, um ihn zu begreifen. Ja, das ist auch so. Ich kenne alle Sonaten von Beethoven, aber es gibt schon so viele schöne Aufnahmen davon, mit denen ich sehr glücklich bin. Die Welt und Beethoven brauchen mich nicht, Anton Urspruch schon. Er schrieb geniale, trotzig kompakte, sehr schwierig zu spielende Musik. Liszt nannte ihn seinen begabtesten Schüler, aber bekannt wurde Urspruch nicht. Er fasziniert mich. Vor ein paar Jahren hinterließ sie mit ihrer Edition der kompletten Klaviermusik von Carl Philipp Emanuel Bach auf 26 CDs einen großen Eindruck. Er ist meine große Liebe. Für diese Aufnahmen hatte sie sich ebenfalls für einen Bösendorfer entschieden. Ich bin Pianistin. Bei der 125. Aufnahme des Wohltemperierten Klaviers von Bach fragt niemand, warum man das auf einem modernen Klavier gemacht hat. Aber bei C. Ph. E. schon. Bei Paul Badura Skoda habe ich das Spiel auf historischen Instrumenten gelernt, ich weiß, wie es sich anfühlt und klingt. Ich kann mich genau hineinversetzen und habe auch Konzerte auf alten Instrumenten gegeben. Mein Wesen und meine Expressivität aber sind mit dem großen schwarzen Monster verbunden. Die musikalische Sprache sei dieselbe. Auch wenn viele anders darüber denken, ich stimme in diesem Punkt nicht mit ihnen überein. Das Jahr, in dem ich die Aufnahmen mit C. Ph. E. gemacht habe, war die schönste und reichste Erfahrung in meinem musikalischen Leben. Und das auf einem Bösendorfer, mit dem ich die Musik in die Gegenwart bringen will. Musik ist kein Museum. Daher auch der Hang zur Psychologie, das Streben, etwas über sich selbst zu begreifen? Ich war als Künstlerin immer schon fasziniert von Biografien von Musikern, Malern, Schriftstellern und Wissenschaftlern, und habe sie verschlungen, um zu verstehen, wie sie überlebten oder wie sie geistig gesund bleiben konnten. Wenn ich die Briefe von Clara Haskil lese, fühle ich mich wie im Kontakt mit einer Freundin. Die Welt ist nicht immer freundlich zu Künstlern. Hugo Wolf etwa war so arm, dass er nicht nur kein Haus hatte, sondern sogar von Brotkrusten leben musste; und zum Abendessen bei den Rothschilds eingeladen, nahm er lediglich einen Apfel zu sich, weil er an Syphilis litt und das Besteck nicht benutzen wollte, um niemanden anzustecken. So etwas rührt mich zu Tränen. Wenn man das weiß, spielt man seine Musik mit mehr Ehrerbietung. Jeder Takt kommt aus seinem tiefsten Inneren. Wie kann man so kompromisslos leben? Schönberg sagt: Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen! Das ist so wahr. Ein Künstler hat keine Wahl, er muss Klavier spielen oder malen oder schreiben, er kann nicht anders, sonst stirbt er. Enthusiastisch: Vor ein paar Wochen habe ich das komplette Klavierwerk von Bruckner aufgenommen. Meinem überraschten Blick begegnet sie mit einem triumphierenden Lächeln: Ja, Herr Schoones, Sie sind nicht up to date! Das Kitzler-Studienbuch wurde 2013 entdeckt, von der Österreichischen Nationalbibliothek erworben und 2014 erstmals veröffentlicht, und zwar als Faksimile. Bruckner ist als reifer Mann, mit Mitte 30, nochmal zur Schule gegangen. Wie kann jemand, der so gewaltige Symphonien komponiert, so viele Selbstzweifel haben? Auch da spielt die Psychologie natürlich eine Rolle. Man kann es sogar in seinem Manuskript sehen: Manchmal arbeitet er graphisch ganz ordentlich, manchmal eben überhaupt nicht. Da sind Studien und Skizzen für Symphonien, ein Streichquartett, eine Sonate. Darüber hinaus gibt es auch Etüden, die fürs Klavier ziemlich unhandlich sind, und das Schönste ist die unglaublich fröhliche und elegante Tanzmusik: Quadrillen, Steiermärker, Walzer. Bruckner liebte das Leben um sich herum. Zu seinen auch zu Lebzeiten veröffentlichten Stücken gehört Erinnerung. Das ist mein Lieblingsstück, sehr beeindruckend, mit großer Geste, mit fantastischen Harmonien. Immer tiefer muss sie sich in die Dinge hineingraben, sie kann nicht anders. Aber das angeeignete Wissen hilft irgendwann nicht mehr weiter, sonst gäbe es ja nicht das Mysterium der Kunst. Wenn ich alles erörtern müsste, dann hätte ich nicht mehr das Gefühl, dass etwas von sich heraus entsteht, sondern eher, dass man dabei ist, nur sich selbst zu verwirklichen. Celibidache sagt: Es gibt keine Interpretation. Genau. Ich will und muss dem Komponisten und seiner Musik Raum zu lassen. Musik ist unmittelbar und von ewiger Gültigkeit. ERIC SCHOONES 79

15 NOTEN Neues von Mendelssohn Im Jahr 1997 startete Breitkopf & Härtel seine neue Leipziger Mendelssohn-Ausgabe (LMA), die nach 40 Jahren vollständig vorliegen und auch eine kritische Ausgabe sämtlicher zuvor unveröffentlichter Werke beinhalten soll. Als Teil des LMA-Projekts veröffentlichte Breitkopf 2009 ein neues Werkverzeichnis, das der anerkannte Mendelssohn-Forscher Ralf Wehner erstellt hat. Hierin werden insgesamt 199 Kompositionen für Klavier aufgezählt. In diesem Zusammenhang möchte ich zwei kurze Gelegenheitswerke vorstellen, die so gut wie unbekannt sind. Beide stammen aus Stammbüchern von Familien aus Mendelssohns Freundeskreis. Die jüngste Entdeckung unter Mendelssohns unveröffentlichten Klavierwerken ist die Kleine Fuge in h-moll (MWU U 96), von der man noch bis vor wenigen Jahren dachte, sie sei verloren gegangen. Das Autograph wurde kürzlich erst im Nachlass der Widmungsträgerin Henriette Voigt ( ) gefunden. Diese war Amateurpianistin und eine einflussreiche Stimme im Leipziger Kulturleben, sowohl Mendelssohn als auch Robert und Clara Schumann standen ihr nahe und widmeten ihr Kompositionen. Die Kleine Fuge, datiert auf den 18. September 1833, gehört zu den zahlreichen Fugen, die Mendelssohn im Laufe seines Lebens geschrieben hat. Ungeachtet ihrer Kürze zeigt sie auf bestechende Weise, wie Mendelssohn den Kontrapunkt chromatisch vorantreibt, um das kleine Stück mit einer dramatischen und düsteren Stimmung aufzuladen. Das Faksimile des Manuskripts wurde unlängst veröffentlich in Mirjam Gerbers Buch Zwischen Salon und musikalischer Geselligkeit: Henriette Voigt, Livia Frege und Leipzigs bürgerliches Musikleben (Olms, 2016). Felix Mendelssohns Klavierwerke dauern zusammengenommen etwa zwölf Stunden, jedoch bekommt man regelmäßig nur einen kleinen Teil davon im Konzertsaal zu hören. Viele seiner Originalhandschriften haben ein verstecktes Dasein in osteuropäischen Bibliotheken gefristet, einige davon, wie die, die in der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin aufbewahrt werden, waren westlichen Musikern erst ab den 1990er-Jahren, nach der deutschen Wiedervereinigung, zugänglich. Der kuriose und auf gewisse Weise irritierende Bärentanz in f-moll (MWV U 174) entstand während Mendelssohns Aufenthalt bei der Familie Benecke in London im Juni Das handschriftliche Manuskript wurde in Fräulein Beneckes Stammbuch entdeckt und als Faksimile in der Musical Times vom Februar 1909 veröffentlicht. Der kurzen Widmungstext verrät den Hang des Komponisten zur Unbeschwertheit: The real, genuine, warranted Bärentanz as performed with unbounded applause at the Denmark Hill Chamber Concerts composed and dedicated (by permission) to the gooseberry eaters at Benecke castle by their humble colleague & servant Felix Mendelssohn Bartholdy (Peter Meffert) Die Handschrift enthält die Spielanweisung Da capo al fine (very often), also die Aufforderung, das gesamte Stück von Anfang bis Ende mehr als einmal zu wiederholen, und damit eine zweifellos sehr moderne Vorstellung ununterbrochener musikalischer Reproduktion. Ebenfalls sehr heutig erscheint der Gebrauch extremer Klavierregister. Beide Hände spielen gut sieben Oktaven auseinander, wodurch ein seltsamer Effekt entsteht, dessen klangliche Einfärbung nur schwer mit dem Klavierstil zu vereinbaren ist, den wir sonst von Mendelssohn gewohnt sind. Zweifellos ist der Bärentanz das bizarrste Klavierstück, das seiner Feder je entsprang. Völlig überraschend finden wir hier stilistische Elemente, wie sie typisch sind für die Musiksprache Erik Saties und die bereits ein Jahrhundert vor ihrem Erscheinen auf die Minimal Music hindeuten. ROBERTO PROSSEDA 81

16 NOTEN Kleine Fuge 83

17 KLAVIERBAU WETTBEWERBE KLAVIERBAU Impressionen einer Restauration Neuanfertigung eines Hammersatzes für ein Tafelklavier Viele historische Instrumente könnten häufiger gespielt werden, wenn man nicht Angst haben müsste, ihre Substanz, vor allem die Hammerköpfe, abzunutzen. Hat man das große Glück, originale alte Hammerköpfe in seinem Instrument vorzufinden, ist es, wenn man es täglich spielt, nur eine Frage der Zeit, bis die Hämmerchen neu bezogen werden müssen. Jörg Päsel von Piano Palme erzählt. Die Hammerköpfe zu erneuern bzw. neu zu beledern ist die übliche Maßnahme, oft werden auch nicht passende und zu schwere neue Hammerköpfe eingebaut. Dadurch verändert sich natürlich nicht nur der Klang, sondern auch die Spielweise wesentlich. Leider nicht zum Positiven. Wir haben bei diesem James-Rick-Tafelklavier von 1817 deshalb die komplette Hammerleiste mit Stielen und Köpfen nachgebaut. Die Herausforderung bestand darin, die alte Leiste mit den originalen Hämmern zu erhalten und das Ganze jeder Zeit reversibel zu erhalten. Am schwierigsten war es, die Hammerköpfe zu teilen und millimetergenau auf die Saiten einzupassen. Die Hammerkerne sind wie beim Original aus Birnbaum, der Bezug besteht aus Hirsch- und Schafsleder. Die Stiele sind aus dem leichtesten Mahagoni, welches wir in unserer Werkstatt vorrätig hatten. Für die Achse wurde nach dem Vorbild Pergamentleder verwendet. Sie ist aus einem Stück gefertigt und beidseitig verleimt. Wir haben nach der alten Hammerleiste ein Teilungsbrett konstruiert, auf dem die neuen Stiele im richtigen Winkel eingeleimt wurden. Nach dem Aufschrauben auf die Tastatur sind die Hämmerchen eingepasst und abgezogen worden. Der Kunde hat jetzt jederzeit die Möglichkeit, die alten oder die neuen Hämmer zu verwenden. Die Mechanik muss dazu nicht verändert oder neu reguliert werden. Piano Palme Straßheimer Straße Friedberg Telefon: FOTOS: PIANO PALME 90 91

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