DHV-Fachtagung mit rund 100 Teilnehmern

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1 Seite 1 von 6 Zeichenanzahl: Abdruck honorarfrei Belegexemplar erbeten DHV-Fachtagung mit rund 100 Teilnehmern Rund 100 Mitglieder des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes e.v. (DHV) hatten sich zur 'DHV-Herbstfachtagung' am 13. und 14. November 2014 im Würzburger Congress-Center Maritim angemeldet. Verbandspräsident Erwin Taglieber freute sich: "Das war ein eindeutiger Beleg dafür, dass unser noch sehr junger Verband mittlerweile zu einer echten Gemeinschaft gewachsen ist!" Bei der Eröffnung der Veranstaltung richtete Präsident Taglieber einen besonderen Willkommensgruß an den Ehrenpräsidenten des DHV, Thomas Lehner, an den Präsidenten des Europäischen Holzbau-Verbandes, Ullrich Huth, den Vorsitzenden der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau, Jochen Kurz, an den Vorsitzenden der GHAD, Fritz Kathe, sowie an die Geschäftsführer der Partner-Organisationen ZimmerMeisterHaus und 81fünf AG, Wilhelm Bauer und Thomas Elster. Präsident Taglieber zeigte sich sehr darüber erfreut, dass sich in diesem Jahr rund 100 Teilnehmer zur DHV-Herbstfachtagung angemeldet hätten, und man den Mitgliedern hier in Würzburg auch ein umfangreiches Programm anbieten könne. Zum einen sei dies ein kompaktes Vortragsprogramm mit interessanten Themen aus Unternehmensführung und Technik, zum anderen sei dies die 'DHV-Hausmesse', bei der ein Dutzend Zulieferer ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Zusätzlich biete die Mitgliederversammlung des DHV Gelegenheit, um über vergangene und aktuelle Aktivitäten innerhalb des Verbandes zu informieren. Und last but not least stünden ausgedehnte Kaffeepausen für den Erfahrungsaustausch unter den Kollegen zur Verfügung.

2 Seite 2 von 6 Den Anfang der Fachtagung machte Prof. Diplom-Holzwirtin Katja Frühwald von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo. Sie stellte Trends und Entwicklungen im Bereich Bauen mit Holz dar, so wie sie die Hochschule in Lemgo in zahlreichen Studien ermittelt hat. Als bedeutsamen Trend mit vielen Nebenwirkungen erläuterte sie die rasante Urbanisierung in Deutschland. Immer mehr Menschen ziehe es in die Stadt. So kaufe sich heutzutage die "Generation Y" kaum noch ein Einoder ein Mehrfamilienhaus, sondern konzentriere sich auf Wohnungen in den Ballungszentren. Auch die Zuwanderung von ausländischen Bürgern erfolge vorwiegend in den Großstädten. Über eine halbe Million Menschen kommen in diesem Jahr nach Deutschland, und diese drängen fast ausschließlich in die Städte. Als Chance für die Holzbaubranche sieht Frau Frühwald deshalb verstärkt das mehrgeschossige Bauen, inklusive überzeugenden Lösungen hinsichtlich des Schall- und Brandschutzes. Auch das Thema Aufstockungen im verdichteten Raum stelle für den Baustoff Holz aufgrund seiner Leichtigkeit einen großen Vorteil dar. Des Weiteren sei der Bau von Kitas und Schulen noch nicht ausgereizt, so die Professorin. Etliche Fördertöpfe sind noch gut gefüllt und bis zum Jahre 2020 können diese städtischen und kommunalen Einrichtungen ein lukratives Betätigungsfeld für den Holzbau bilden. Zum Schluss warb sie für die vermehrte stoffliche Nutzung von Holz. Es könne nicht angehen, dass immer mehr Holz nur zur Energieerzeugung verbraucht wird und dem Bau dadurch nicht zur Verfügung stehe. Auch unter dem Aspekt der Arbeitsbeschäftigung sei eine stoffliche Verwendung entschieden vorzuziehen. In der Wertschöpfungskette Holz sind durchschnittlich 7 bis 15 Mitarbeiter beschäftigt, vom Sägen des Baumes bis hin zur Errichtung eines Holzhauses. Bei der energetischen Nutzung von Holz dagegen gerade mal 4 bis 5.

3 Seite 3 von 6 Im zweiten Vortrag ging Frank Schilli der Frage nach, wie sich das seit Juni d.j. geänderte Verbraucherschutzrecht auf den Abschluss von Bauverträgen auswirkt. Der renommierte Fachanwalt für Bau- und Architekturrecht erläuterte, dass es bis Ende des Jahres 2013 kaum einmal zu einer Klage bzw. zu einer Verhandlung in Bezug auf Bauverträge mit Verbrauchern gekommen ist. Das habe sich jedoch seit der Neuerung im Juni 2014 schlagartig geändert. Der Unternehmer muss nun in Bezug auf das geänderte Widerrufsrecht ( 312g BGB) genauestens Bescheid wissen, seiner Informationspflicht akkurat nachkommen sowie beim 'Direktvertrieb' auf jegliche Fallstricke achtgeben. Allerdings entschärfte Frank Schilli diese Neuerungen mit dem Hinweis, dass ein Verbrauchervertrag inklusive des Widerrufsrechts und der Informationspflicht nur dann vorliegt, wenn es sich nicht um einen Neubau oder um einen 'wesentlichen Umbau' handelt. Den Ausführungen des Rechtsanwalts folgten naturgemäß viele Fragen seitens der Teilnehmer, doch verwies Thomas Schäfer vom DHV auf den separaten 'Tag des Baurechts', den der DHV als Tagesseminar im Januar 2015 anbietet. Nach einer erfrischenden Kaffeepause, die im Rahmen der Ausstellung 'DHV-HAUSMESSE' stattfand, widmete sich Referent Günter Diehl einem ganz anderen Thema. "Timeout statt Burnout" nannte er seinen Vortrag, und der studierte Arbeits- und Organisationspsychologe schilderte die mannigfachen Ursachen, die zum Ausgebrannt-Sein führen (können). Diehl wies darauf hin, dass Stress stets individuell ist, und die Einflussfaktoren insofern für jeden Menschen eine andere Ausprägung haben. Wichtig sei jedoch, dass jeder für sich seine persönlichen 'Stress-Seismographen' kenne und entsprechend reagiere. Denn der Zustand 'burnout' stelle den Endzustand dar den, des 'Ausgebrannt-Seins'. Ist das Kind erst mal in den Brunnen gefallen, hilft nur noch eine tiefgreifende Behandlung.

4 Seite 4 von 6 Solchermaßen sensibilisiert gingen die rund 100 Teilnehmer der DHV- Fachtagung zum wohlverdienten Abendessen. Und es wurden diesbezüglich noch sehr intensive Gespräche an den einzelnen Tischen der Holzbau-Unternehmer geführt Mitgliederversammlung des DHV Der zweite Tag der Herbst-Fachtagung begann turnusgemäß mit der Mitgliederversammlung des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes. Präsident Erwin Taglieber eröffnete die Sitzung mit den Worten, dass nach nunmehr dreieinhalb Jahren DHV erste Früchte geerntet werden können. Der Zusammenschluss der drei Einzelorganisationen DFV, AKöH und QHA zum DHV, zum größten Verband innerhalb des handwerklichen Holzfertigbaus, habe sich als tragfähig erwiesen und man sei weiterhin auf einem ergebnisorientierten Weg. Joachim Hörrmann, Geschäftsführer des Verbandes, bestätigte dies. Er berichtete über die umfangreichen Aufgaben und Maßnahmen, die in den einzelnen Arbeitskreisen des DHV diskutiert und mit Lösungsvorschlägen verabschiedet werden. Darüber hinaus teilte er den Mitgliedern mit, dass künftig ein 'Arbeitskreis Architektur' eingerichtet wird, um die Bindung zwischen Planer und Unternehmen weiter zu festigen. Der Nachmittag des zweiten Tages stand dann wieder ganz im Zeichen der Bauphysik. Den Vortragsreigen eröffnete Prof. Dr.-Ing. Björn Kampmeier von der Hochschule Magdeburg-Stendal zum Thema "Mehrgeschosser in Holzbauweise: Entwicklung des Brandschutzes". Kampmeier hat maßgeblich an der Musterbaurichtlinie mitgewirkt und sein erklärtes Ziel ist es, eine Gleichwertigkeit von Holzbauten im Vergleich zu Stahlbetonund Mauerwerksbauten zu erreichen. Der nachfolgende Vortrag von Dr. Dirk Kruse, sicherlich einem der bekanntesten Brandschutz-Ingenieure in Deutschland, gliederte sich inhaltlich dem Thema an: "Interessante und wirtschaftliche

5 Seite 5 von 6 Brandschutzkonzepte für 4- bis 5-Geschosser (GK 4)". Anhand von verschiedenen Wohnbau- und Nichtwohnbau-Projekten stellte Kruse unterschiedliche Brandschutzkonzepte vor und führte anhand der Lösungsansätze eine Wirtschaftlichkeitsrechnung durch. Zum Abschluss der Tagung ging Ralph Kirst von der Jowat AG der Frage nach, ob geklebte Holztafelelemente eine Optimierung für den modernen Holzbau darstellen. Aufgrund von zahlreichen Untersuchungen sowie jahrelangen Erfahrungen des Unternehmens Jowat kam Kirst zu der Aussage, dass geklebte Elemente sowohl belastbarer, als auch nachhaltiger, duktiler, berechenbarer, maßhaltiger und gleichmäßiger sind. Nach einer abschließenden allgemeinen Diskussionsrunde endete die Herbstfachtagung 2014 des DHV. Über den DHV Mit über 160 Mitgliedern ist der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.v. (DHV) die größte Organisation für den handwerklichen Holzfertigbau. Er vereint Architekten und erfahrene Tragwerksplaner ebenso wie Hersteller von vorgefertigten Holzbau-Elementen für Gebäude aller Art und Ingenieurholzbau-Unternehmen, aber auch Partner aus der Zulieferindustrie gehören zu ihm. Der DHV ging 2010 aus mehreren kleineren Verbänden hervor, die sich nach Jahren bzw. Jahrzehnten des Alleingangs zu einem Gesamtverband zusammengeschlossen haben. Dies waren der DFV (Deutschen Fertigbau Verband), der AKÖH (Arbeitskreis Ökologischer Holzbau e.v.) und die Qualitätsgemeinschaft Holzbau und Ausbau (QHA) Letztere wurde bereits in den 1960er Jahren gegründet. Das erklärt, warum der DHV so viele verschiedene Unternehmen unter seinem Dach vereint. Der Verband bündelt alle Qualitäten des Holz(fertig)baus und bietet Know-how für jeden Bedarf.

6 Seite 6 von 6 Erwin Taglieber, Präsident des Verbandes: "Im DHV sitzen alle am Bau Beteiligten an einem Tisch. Zum Nutzen unserer Kunden bündeln wir die Erfahrungen und die Kompetenz aller und zwar von Anfang an. Das bietet Auftraggebern den großen Vorteil, dass leidiges Fehlplanen oder korrigierendes Nachbearbeiten wegfällt. Ein Gebäude, ob Wohnhaus oder gewerblicher Bau, ist eine komplexe Angelegenheit, zahllose Details wollen dabei berücksichtigt werden. Gemeinsam nutzen wir unser umfangreiches Know-how, um professionell und hochwertig im Interesse unserer Kunden vorzugehen." Weitere Infos sowie Adressen von organisierten Holz(fertig)bau- Unternehmen unter oder bei der Geschäftsstelle in Ostfildern, Telefon /