Die Paradiesvorhalle am Magdeburger Dom

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1 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 Die Paradiesvorhalle am Magdeburger Dom Baugeschichte und Restaurierung Claudia Böttcher, Heiko Brandl, Thomas Groll Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt landesmuseum für vorgeschichte

2 Veröffentlichung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Richard-Wagner-Straße 9, Halle (Saale) Herausgeber Landeskonservatorin Dr. Ulrike Wendland und Abteilungsleiterin Dr. Elisabeth Rüber-Schütte Redaktion Heiko Brandl, Uwe Steinecke Titelbild Kluge Jungfrau K 3 ISBN-Nummer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale), 2013 Design Marion Burbulla, Berlin Satz und Layout Uwe Steinecke Druck Grafisches Centrum Cuno, Calbe (Saale) Alle Rechte vorbehalten. Bei Nachdruck sind Quellenangabe und die Überlassung von zwei Belegstücken erforderlich. Für den Inhalt der Beiträge zeichnen die Autoren selbst verantwortlich.

3 inhalt 4 Vorwort Elisabeth Rüber-Schütte 12 Die Paradiesvorhalle am Magdeburger Dom Heiko Brandl 27 Die Restaurierung der Paradiesvorhalle am Magdeburger Dom Thomas Groll, Claudia Böttcher

4 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Die RestauRIerung der PARADIeSVorhALLe AM Magdeburger Dom Thomas Groll, Claudia Böttcher Der Bau einer kleinen Halle vor dem nördlichen Querhaus des Magdeburger Domes wird in der Bauforschung als nachträglicher Anbau 1 des zwischen 1215 und 1266 errichteten Nordquerhauses 2 angesprochen. Eine urkundliche Datierung der Vorhalle ist nicht überliefert. Angenommen wird heute allgemein eine Bauzeit im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts. 3 Die Paradiesvorhalle und das Nordquerhausportal wurden zeitgleich errichtet und bilden eine bauliche Einheit. Bereits im 15. Jahrhundert ist der Begriff»Paradies«für diesen Anbau gebräuchlich, 4 spätestens ab dem 17. Jahrhundert führte der Hauptzugang zum Magdeburger Dom durch diese Vorhalle. 5 Inhaltlich bestimmt wird der einjochige, über Kreuzrippen gewölbte Bau mit seinem auffällig hohen steilen Dach 6 aus großen Sandsteinquadern durch die im Inneren, im Gewände des Nordquerhausportales aufgestellten zehn Skulpturen der Klugen und Törichten Jungfrauen (Abb. 1, 2) sowie den in den nördlichen Ecken der Vorhalle auf Konsolen stehenden Skulpturen der Ecclesia und Synagoge und nicht zuletzt dem Tympanonrelief über dem Nordquerhausportal mit einer seltenen Darstellung der Himmelfahrt Mariens. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann angenommen werden, dass der Bau der Vor- halle durch die um einige Jahrzehnte ältere Skulpturengruppe des Jungfrauengleichnisses mit Synagoge und Ecclesia als Begleitfiguren 7 intendiert, zumindest befördert wurde. Tatsache ist, dass der Einbau von jeweils drei Konsolen und Baldachinen direkt im Gewändeaufbau des Nordquerhausportals verankert ist, ergänzt durch die Konsolen und Baldachine an den südlichen Eckdiensten und die jeweils an der Ost- und Westwand eingefügten Konsolen und Baldachine. 8 Zwingend erscheint zumindest die bauzeitliche Intention eines Skulpturenschmuckes am Portal. Eine eindeutige bauliche Ausrichtung auf die im Dom vorhandenen älteren Skulpturen des Jungfrauengleichnisses kann so direkt jedoch nicht angenommen werden. Im Widerspruch dazu steht nämlich die Beobachtung, dass eine Halle errichtet wurde, die diesem unterstellten Zweck nicht vollständig entsprach: Figuren, die ursprünglich vor Säulen standen, wurden in Nischen gepresst und zwar so, dass einige Skulpturen sogar an den Rückseiten abgearbeitet und auf die Aufstellung hin zugerichtet werden mussten. 9 Jeweils ein Skulpturenpaar der Jungfrauen fand keinen Platz mehr und musste außerhalb der Portallaibung versetzt an der Ostund Westwand angebracht werden. 10 Dadurch wurden der Rhythmus und die Selbst- Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 27

5 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 1 Jungfrauenportal, östliches Gewände, historische Ansicht 1890 verständlichkeit der anzunehmenden ursprünglichen Gestaltungsidee gestört, wobei von einem Säulenportal mit ausreichend Raum für die Skulpturen auszugehen ist. 11 Der Bau der Halle, ihre Gestalt und die bautechnischen Möglichkeiten wie auch die Aufstellung des Figurenensembles deuten sowohl auf eine Wertschätzung und Bewusstheit der Qualität der Skulpturen als auch auf einen durchaus pragmatischen Umgang damit und eine Einordnung des Vorhandenen in das Mögliche hin. Die Aufstellung von Ecclesia und Synagoge in den nördlichen Ecken muss dann noch mehr als einfache Unterbringung anstatt einer für das Bildprogramm wichtigen Präsentation der Skulpturen im direkten optischen Zusammenhang mit dem Jungfrauenzyklus betrachtet werden. 12 Diese beiden Skulpturen werden, egal von welcher Seite man die Halle betritt, eher als nebensächlich wahrgenommen. 13 Unterstützt wird dieser Eindruck durch die im Gegensatz zu den Skulpturen der Jungfrauen sehr schlechte natürliche Ausleuchtung; im Übrigen unabhängig davon, ob die seitlichen Öffnungen der Vorhalle offen oder mit undurchsichtigen Verschlüssen versehen sind. Das Tympanonrelief über dem Nordquerhausportal wurde jedoch eigens für dieses Portal geschaffen. Ungeachtet der vielfältigen Überlegungen zur Herkunft, ursprünglichen Komposition und Aufstellung 14 der Skulpturen des 13. Jahrhunderts, die der Jüngeren Magdeburger Werkstatt zugeschrieben werden, bilden Ecclesia und Synagoge, die Klugen und Törichten Jungfrauen und das Relief der Himmelfahrt Mariä in der nördlichen Vorhalle seit recht genau 700 Jahren eine untrennbare Einheit. Sie sind in dieser Verbundenheit zu einem wesentlichen künstlerischen Symbol des Magdeburger Domes geworden, der zunehmend wieder in der allgemeinen Öffentlichkeit als bedeutender Standort herausragender Skulptur des 13. Jahrhunderts wahrgenommen wird. Bedingt durch die großen Ausstellungen der letzten Jahre 15 ist allerdings aus der Grup- 28 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

6 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher abb. 2 Jungfrauenportal, westliches Gewände, historische Ansicht 1890 pe der Skulpturen der Jüngeren Werkstatt eher das Herrscherpaar als Symbol in die Öffentlichkeit gestellt worden. Es sind die Klugen und Törichten Jungfrauen mit ihrer herausragenden künstlerischen Qualität, der einmaligen Durchdringung dieses Themas und der wunderbaren plastischen Darstellung, die heute noch wie Preziosen in einem kostbaren eigenen Gehäuse erscheinen. Sie sind separiert, außerhalb des großen Baukörpers, geschützt und zugänglich zugleich und erzählen ihre Geschichte als Mahnung und Freude, als Gerichtsportal und Brautpforte. 16 Damit sind sie weit über die künstlerische und historische Betrachtung hinaus mit dem Dom und seiner Gemeinde bis in die Gegenwart hinein eng verbunden. Dass sich die Einheit von Vorhalle und Skulpturenprogramm in der Restaurierungskonzeption wiederfinden musste, war trotz des eher zufälligen Beginns der Restaurierungsarbeiten an den Skulpturen der Ecclesia und Synagoge von Anbeginn klar. abb. 3 Magdeburg, Dom, Paradiesvorhalle am Nordquerhaus von Nordwesten, historische Ansicht 1891 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 29

7 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 4 Jungfrauenportal, östliches Gewände vor der Restaurierung, 2005 abb. 5 Jungfrauenportal, östliches Gewände nach der Restaurierung, Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

8 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher abb. 6 Jungfrauenportal, westliches Gewände vor der Restaurierung, 2005 abb. 7 Jungfrauenportal, westliches Gewände nach der Restaurierung, 2010 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 31

9 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 8 historische Ansicht mit Wand- und Gewölbemalereien sowie bemalten Türverschlüssen mit Szenen der Schöpfungsgeschichte, Holzschnitt nach Vulpius 1702 Im Zusammenhang mit der zwangsläufigen Abnahme von Synagoge und Ecclesia während der notwendigen statischen Sicherungsarbeiten an den nördlichen Pfeilern der Paradiesvorhalle begann somit am 22. Oktober 1999 die intensive Beschäftigung mit der plastischen Ausstattung und der inneren Raumschale der Paradiesvorhalle, die mit dem Einbau neuer Außentore 2010 ihren Abschluss fand. Parallel dazu gab es während dieses langen Zeitraums Untersuchungen und Sicherungsarbeiten an weiteren Skulpturen der Jüngeren Werkstatt im Dom: der Skulptur der hl. Katharina im Binnenchor, dem Herrscherpaar in der Heilig Grab Kapelle und der Verkündigungsgruppe im Chorumgang. In den Jahren kam es somit zur ersten intensiven und kontinuierlichen Beschäftigung mit den Skulpturen der Paradiesvorhalle seit der Wiederaufstellung nach dem Zweiten Weltkrieg (1962/63). 17 Unterstützt wurden die weit gesteckten Ansätze naturwissenschaftlicher und dokumentarischer Arbeiten durch die seit 1999 kontinuierliche Zusammenarbeit mit der FH Erfurt, Fachbereich Konservierung und Restaurierung, Prof. Staemmler, 18 die es ermöglichte, im Rahmen mehrerer Studentenarbeiten 19 umfangreiche Detailuntersuchungen durchzuführen und diese auch auf andere Skulpturen des 13. Jahrhunderts ausdehnen zu können. 20 Bereits mit den ersten Dokumentationen, Kartierungen und Farbfassungsuntersuchungen der Skulptur der hl. Katharina im Binnenchor wurden die Grundlagen erarbeitet, aus denen sich später die Zusammenhänge der Skulpturen des 13. Jahrhunderts im Magdeburger Dom ebenso deutlich herausschälten wie die hochinteressanten Unterschiede. Hierbei konnte auch auf ältere Untersuchungen und Dokumentationen zum Farbfassungsbestand und seiner ornamentalen Ausbildung an weiteren Bildwerken der Jüngeren Magdeburger Werkstatt (Herrscherpaar, Dompatrone im Binnenchor, Verkündigungsgruppe) zurückgegriffen werden, wiewohl eine naturwissenschaftliche Untersetzung dieser Dokumentationen noch ausstand. 21 In der Paradiesvorhalle wurden die naturwissenschaftlichen Analysen neben den intensiven Farbfassungsuntersuchungen zudem noch um Klimamessungen, 22 Ultraschalluntersuchungen 23 aller Einzelskulpturen sowie Feuchtemessungen an der Raumschale 24 erweitert. Nach Fertigstellung und Auswertung aller Voruntersuchungen und entsprechenden Probeflächen wurde 2005 die denkmalrechtliche Genehmigung beantragt. 25 Im Jahr 2006 konnte der erarbeitete Stand der Untersuchungen und praktischen Maßnahmen einem internationalen Fachpublikum im Rahmen eines Kolloquiums im Magdeburger Dom vorgestellt werden. 26 Innerhalb der Dombaukommission 27 sowie in monatlichen Jour-fixe-Terminen vor Ort mit dem Auftraggeber 28, den Denkmalschutzbehörden 29, dem Planungsbüro 30 und den Ausführenden erfolgten direkte Abstimmungen im Detail. 32 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

10 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher PARADIeSVorhALLe Schriftliche Zeugnisse oder Abbildungen zur Paradiesvorhalle vor den großen Baureparaturen des 19. Jahrhunderts sind nur wenige zu finden. Erwähnenswert sind die Nachrichten über einen verheerenden Sturm im Jahr 1630, der zur Beschädigung der Klugen Jungfrauen und der Skulptur der Ecclesia geführt haben soll. 31 Die ersten Abbildungen erscheinen um 1700 als Holzschnitte im barocken Domführer. 32 In diesem interessanten Büchlein befinden sich Beschreibungen der Vorhalle, der Skulpturen und des Reliefs. Besonders aufschlussreich sind jedoch die Holzschnitte, die trotz aller unbeholfenen Ungenauigkeit 33 viele wichtige Informationen zur Raumfassung und den Türverschlüssen der Vorhalle enthalten. Sie sind heute die Grundlage für wesentliche Aussagen zur barocken Gestaltung des Paradieses am Magdeburger Dom, aus denen sich eine Reihe weiterführender Schlussfolgerungen ableiten lässt. 34 Einige wichtige Rückschlüsse lassen sich auch bei der Betrachtung der Baumaßnahmen ab dem Jahre 1826 ziehen. Die Reparatur der Paradiesvorhalle des damaligen Haupteinganges des Domes war ab dem Jahr 1826 die erste Baumaßnahme dieser den gesamten Dom bis 1834 betreffenden umfangreichen Instandsetzungsarbeiten. Auffällig ist dabei die im Vergleich mit den nachfolgenden Maßnahmen recht hohe Bausumme. 35 Allein daraus lassen sich verschiedene Schlussfolgerungen ableiten, die auf Dringlichkeit, Umfang und bautechnischen Aufwand hinweisen. Bekannt ist, dass die Skulpturen nicht zum damaligen Restaurierungsprogramm gehörten; vielmehr konzentrierten sich die Arbeiten auf die Türöffnungen, vor allem der Ost- und Westseite. Umfangreiche Stütz- und Sicherungsmaßnahmen müssen erforderlich gewesen sein, um das überschwere Dach während des Austausches der Türstürze abzufangen, ohne Gefahr zu laufen, dass es anschließend durch Setzungen zu statischer Instabilität kommt. Mit dem Einbau neuer Sandsteinstürze und Mittelpfeiler wurden die drei Türöffnungen gegenüber dem vorherigen Zustand deutlich verändert, was noch an den erhaltenen Holztafeln des frühen 17. Jahrhunderts 36 mit den abweichend gestalteten oberen Abschlüssen ablesbar ist. 37 Als wesentliche Maßnahme des 19. Jahrhunderts muss die Öffnung der Halle, wahrscheinlich über den gesamten Jahreszyklus hinweg, gewertet werden. Durch das Entfernen der barocken Holztafeln aus den Türöffnungen und den Verzicht auf die Verglasung der Maßwerkrosetten wurde die Vorhalle fast vollständig mit nahe liegenden negativen Folgen für den weiteren Erhalt an das Außenklima angebunden. Die bis heute geführten Diskussionen zum intendierten Wesen der Vorhalle im abb. 9 historische Ansicht, nach der Restaurierung , Figuren mit erkennbarem Gewandmuster, Fehlstellen bei den Klugen Jungfrauen K 1, K 2 und K 5, Fußboden mit Plattenbelag im Schachbrettmuster, Stahlstich nach Clemens/Mellin/ Rosenthal 1852 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 33

11 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 10 rechte Seite Magdeburg, Dom, ehemals Paradiesvorhalle, Fragmente der hölzernen Türverschlüsse mit Szenen der Schöpfungsgeschichte, oben von der Ostwand, unten von der Westwand, 2004 Widerspruch von einer Öffnung zum Domplatz hin oder dem Verschluss, also zumindest einem bewussten Wechsel zwischen verschlossenem Gehäuse und zeitweiliger Öffnung, wurde vor 170 Jahren zugunsten einer totalen Öffnung entschieden, die dann mit einigen Einschränkungen 38 bis in die 1980er Jahre beibehalten wurde. 39 Damit gibt es einen bekannten langen Zeitraum, der zur Einordnung der Schäden, vor allem an der Farbfassung, hinzugezogen werden kann, wenn Rückschlüsse auf die Gesamtstandzeit, den Schadensverlauf und die Frage nach einer intendierten Offenheit der Vorhalle diskutiert werden. Die Frage nach der Funktion der Wandöffnungen zieht sich durch alle Überlegungen der Erhaltungsgeschichte. Zuvorderst steht natürlich die Fragestellung nach der grundlegend zu unterstellenden ständigen Offenheit der Halle, wirkt sie doch im Gesamtbild der Nordseite des Domes wie ein großer Baldachin. Dessen Funktion wird gestalterisch als Schutzgehäuse und nach außen gerichtete Betonung des Portals am nördlichen Kreuzarm sicherlich richtig gedeutet. Die bemalten Holztafeln aus dem späten 17. Jahrhundert, die bekannten barocken Holzschnitte und nicht zuletzt der an sich gute Erhaltungszustand der originalen Farbfassung der Ausstattung bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts deuten jedoch genauso zwingend auf eine insgesamt dominierende Abgeschlossenheit innerhalb der Jahresverläufe hin. 40 Die mit Szenen der Schöpfungsgeschichte (Erschaffung Adams, Erschaffung Evas, Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies) bemalten barocken Holztafeln, die heute im Nordseitenschiff aufbewahrt werden, sind einschließlich ihrer unbemalten Rückseiten sehr gut erhalten. Der gänzlich unbewittert erscheinende Zustand der Tafelrückseiten lässt darauf schließen, dass es den Tafeln außen vorgelagert einen weiteren Verschluss der Öffnungen gab. 41 Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Totalverlust der noch um 1700 abgebildeten Gewölbemalereien 42 und der doch sehr weitgehende Verlust der Wandfassung auch in den geschützteren Bereichen der Halle. 43 Allein aus der Tatsache jedoch, dass es recht umfangreiche Einzelbefunde älterer Farbfassungen an der inneren Raumschale gibt, während die neu eingefügten Steine der Baureparatur des 19. Jahrhunderts keine Fassungen tragen, lässt sich schließen, dass es mit und nach der Instandsetzung von 1826 keine eigene Gestaltungsidee zur Vorhalle gegeben hat. Das Paradies wurde offenbar als offene Durchgangshalle des Haupteingangs betrachtet. Der Schichtenverlauf der Fassung deutet ebenso darauf hin wie die Nachrichtenlage, die mit der Monografie von Clemens, Rosenthal und Mellin einen sehr genauen Überblick über die Maßnahmen von 1826 bis 1834 gibt. 44 Wichtig ist diese Feststellung für die Einordnung der Fassungsbefunde an der skulpturalen Ausstattung. Auch hier weisen die Untersuchungen auf nur zwei unterscheidbare Fassungen hin, wobei die zweite auch als»auffrischung«einzelner Bereiche gesehen werden kann. 45 Es hat also im Vergleich zur langen Standzeit des Paradiesensembles von 700 Jahren geringste Eingriffe, Überformungen, Renovierungen und Umgestaltungen mit einer Anpassung an den Zeitgeschmack gegeben. Im Gegensatz dazu wurden so herausragende Skulpturenensembles sonst doch häufiger überfasst und an den Zeitgeschmack angepasst. Betrachtet man dabei noch, dass die Skulpturen für einen anderen Aufstellungsort geschaffen und bemalt und hernach im Gegensatz zu den weiteren Skulpturen des 13. Jahrhunderts im Dom einem geschützten Außenraum ausgesetzt wurden, wirkt dieser doch eher unbewusst konservativ-bewahrende Umgang mit der Farbfassung bemerkenswert. 46 Weiterhin ist die»lebensgeschichte«der Farbfassung an den Skulpturen der Paradiesvorhalle ein Beleg für die durch andere Untersuchungen begründete Feststellung, 47 dass mit der Industrialisierung 34 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

12 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 35

13 die paradiesvorhalle am magdeburger dom ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine signifikante Beschleunigung der Verfallsprozesse entstanden sein muss, die spätestens mit dem Aufkommen der Fotografie in unserem Fall auch bildlich belegt werden kann. 48 Das heutige Erscheinungsbild der Vorhalle und ihrer Ausstattung sowie die bekannten Daten der Restaurierungsgeschichte am Baukörper führen zu weiteren Überlegungen, die vor allem die baukonstruktiven Bereiche erfassen. Dazu gehört, dass bei dieser langen Standzeit eine grundlegende Instandsetzung mit statischer Sicherung der Paradiesvorhalle offensichtlich erst zu Beginn der großen Baumaßnahmen des 19. Jahrhunderts unumgänglich war, also der Bau 500 Jahre lang bautechnisch weitgehend unangetastet blieb. 49 Das wäre in Bezug zu den Öffnungen die Voraussetzung für eine lange Standzeit von vorbarocken Türverschlüssen und eine lang währende Tradition eines Öffnungsregimes angepasst an die Zyklen des Kirchenjahres. Die Notwendigkeit einer erneuten statischen Sicherung der nördlichen Pfeiler war allerdings dann nach 170 Jahren unumgänglich, sodass 1999/2000 eine vorsichtige Sanierung durchgeführt wurde. 50 Diese Sicherung führte zur erwähnten Schutzabnahme der Skulpturen Ecclesia und Synagoge. 51 Mehrere Überarbeitungen im Laufe der Zeit erfuhr nutzungsbedingt der Fußboden der Vorhalle. Im Rahmen der archäologischen Grabungen 52 im Jahr 2008 wurden in der Nordostecke der Paradiesvorhalle noch Fragmente eines älteren möglicherweise mittelalterlichen Fußbodenbelages aus Sandsteinplatten gefunden. Das Fußbodenniveau lag damals circa 25 cm tiefer als heute. Der aufgedeckte Fußboden bestand aus unregelmäßigen, in Streifen von Ost nach West verlegten Sandsteinplatten. Die bei der Grabung freigelegte Sandsteinstufe innerhalb der nordöstlichen Öffnung der Vorhalle wies starke Abnutzungsspuren auf, was ein Indiz für die Hauptdurchgangsrichtung von Norden nach Süden darstellt. In diesem Zusammenhang sei der Hinweis angefügt, dass mit dem allmählichen Anwachsen des Umgebungsniveaus außen am Dom die Disproportion in der äußeren Gestalt der Vorhalle erheblich zugenommen hat, vor allem das Verhältnis von Dachhöhe zu Wandhöhe. 53 abb aufgedeckter historischer Fußboden aus Sandsteinplatten, Wandquader mit flächendeckender schwarzer Verkrustung 36 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

14 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Der im Jahre 2008 vorgefundene Fußbodenbelag bestand aus teilweise stark geschädigten quadratischen Sandsteinplatten. Die in einem Stich von abgebildete, unterschiedlich farbige Schachbrettmusterverlegung konnte so eindeutig jedoch nicht mehr aufgefunden werden, was sicherlich auf Reparaturen zurückzuführen ist. Reste verschiedenfarbiger Platten bei Fußböden des 19. Jahrhunderts im Magdeburger Dom sind allerdings belegt. 55 Somit wurde in Anlehnung an den Stahlstich von 1852 und die Reste der noch vorhandenen Platten im Jahr 2009 eine Rekonstruktion des Fußbodens mit roten und ockerfarbenen Sandsteinplatten im Rautenmuster vorgenommen. 56 Die schlanke Portalöffnung zum Dom war von Beginn an ohne Trumeaupfeiler geplant. 57 Der Einbau der heute mit Kupferplatten beschlagenen Holztür stammt aus den 1950er Jahren. 58 Davor gab es eine zweiflügelige, jeweils vierfach kassettierte Holztür, die wahrscheinlich von den Instandsetzungsmaßnahmen des frühen 19. Jahrhunderts stammte 59 und auf Fotos nach dem Zweiten Weltkrieg als stark beschädigt zu erkennen ist. Über die Gestalt der bauzeitlichen Türen zum Dom gibt es nur einen Hinweis: drei mittels Vierung verschlossene Ausklinkungen in den seitlichen Türgewänden verweisen auf eine frühere Befestigung einer doppelflügeligen Tür mit jeweils drei Haspen. Der barocke Holzschnitt als früheste Abbildung der Vorhalle zeigt eine doppelflügelige Tür mit glatten Flügeln, die sich zum Dominnenraum hin öffnete. 60 Im Gegensatz zum heute eher monolithisch wirkenden Verschluss war die Gliederung durch Kassetten, wie sie seit dem 19. Jahrhundert nachweisbar ist, besser in die Proportion des Raumgefüges eingepasst. Zudem erhält in der Gesamtbetrachtung der farbigen Erscheinung der Vorhalle die mittlerweile kupfergrün patinierte Tür eine optisch hervorgehobene Bedeutung mit einem raumbestimmenden Farbwert. Als Teil einer gewachsenen, jedoch eher dem Zeitgeschmack Mitte des 20. Jahrhunderts entsprechenden Gestaltung wurden die Außentüren des Domes einheitlich mit kupferbeschlagenen Holztüren geschlossen. Bemerkenswert sind dabei die aufwendigen und künstlerisch hervorragend gestalteten Türklinken, 61 die in der heutigen Rezeption des Domes bei vielen Besuchern einen heiteren Eindruck hinterlassen. Inhaltlich hat in der Paradiesvorhalle das Urteil des Paris, das als Motiv der hier gestalteten Türklinke verwendet wurde, allerdings keinen Bezug. Die Maßwerkrosetten auf der Ost-, Nordund Westseite zeigen einige Unterschiede abb. 12 Kluge Jungfrau K 3 mit Sonde zur Klimamessung, 2005 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 37

15 die paradiesvorhalle am magdeburger dom Instituts für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e. V. (IDK) 64 begonnen. Innerhalb der Einhausung wurden diese Messungen dann fortgeführt. Nach Abschluss der bauseitigen Reparatur 2001 und dem anschließenden permanenten Verschluss der drei Wandöffnungen der Paradiesvorhalle durch schwere Holztafeln 65 wurden seit 2000 ohne nennenswerte Unterbrechungen Klimamessungen durchgeführt. Dabei wurden die Feuchte- und Temperaturwerte des Raumes ebenso gemessen wie die Oberflächentemperatur an einer Skulptur der Klugen Jungfrauen. Diese Messungen waren die Grundlage für weitreichende Entscheidungen zur Herstellung einer ausgeglicheneren klimatischen Situation. Nach intensiven mehrjährigen Diskussionen und einer entsprechenden vergleichenden Recherche 66 wurde der Beschluss gefasst, die Paradiesvorhalle vom Außenklima vollständig abzukoppeln. Das beabb. 13 Kartierung des Fassungsbestandes der Törichten Jungfrau T 5 anhand von Fotografien aus den Jahren 1906, 1926 und 2004, rascher Verlust der Farbfassung im 20. Jahrhundert in den Profilierungen, deren Zuordnung und Deutung nicht eindeutig definiert werden kann. 62 Zumindest im gesamten 19. Jahrhundert scheinen diese Fensteröffnungen unverglast gewesen zu sein, sodass von einer Bewitterung der Halle einschließlich des skulpturalen Schmucks bei extremen Wettersituationen ausgegangen werden muss. Mit der Reparatur 1986 wurde eine Verglasung der Fensteröffnungen vorgenommen, 63 sodass eine erste Abkopplung vom Außenklima, unabhängig von der Öffnung der Tore entstand. Für die Nachhaltigkeit aller Bemühungen um die Paradiesvorhalle am Magdeburger Dom und ihren plastischen Schmuck ist die klimatische Raumsituation entscheidend. Während der Sicherung der nördlichen Pfeiler 1999/2000 wurden die Skulpturen der Klugen und Törichten Jungfrauen mit einer dichten Holzeinhausung gesichert. Zuvor hatten bereits Klimamessungen des 38 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

16 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher abb. 14/15 idealisierende Darstellungen der Klugen Jungfrau K 1 und Törichten Jungfrau T 5 mit umfangreichem Farbfassungsbestand, Vergoldung und Ornamentierung, Farbtöne und Fassungen decken sich nicht in allen Bereichen mit den Untersuchungsergebnissen, nach Hasak 1899 deutet einen möglichst dichten Verschluss der Türöffnungen sowie der Fenster. Es bestand dabei die anspruchsvolle Aufgabe, eine entsprechende Türgestaltung zu entwerfen, die die Möglichkeit einer zeitweiligen Öffnung entsprechend den Nutzungsbedürfnissen herstellt und gleichzeitig einen dichten Abschluss zum Außenraum bildet. 67 Durch den Verschluss wurde nicht die Schaffung eines konstanten Klimas in der Paradiesvorhalle angestrebt. Ziel ist vielmehr eine Verlangsamung der natürlichen klimatischen Wechselprozesse (kalt/ warm, feucht/trocken) und nicht zuletzt die Verhinderung einer direkten Beeinflussung durch das Außenklima (Regen, Schnee). Diese Ziele werden nach den ersten Messergebnissen nach Abschluss der Maßnahmen auch erreicht. Neben diesen klimatischen Messungen spielten direkte Untersuchungen an den Skulpturen der Klugen und Törichten Jungfrauen als Entscheidungshilfe eine besondere Rolle, zum Beispiel zur Ablagerung Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 39

17 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 16 Jungfrauenportal (Ausschnitt), vor der Restaurierung, 2005 von Stäuben und Krusten sowie zum Verlust der Farbfassung. Da die Klugen und Törichten Jungfrauen innerhalb verschiedener Monografien zum Dom in Magdeburg sehr häufig abgebildet sind, verfügen wir seit dem späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein über viele Fotografien, die teilweise vom gleichen Kamerastandpunkt aus aufgenommen wurden, sodass mittels digitaler Bildbearbeitung ein Verfallsszenarium rekonstruiert werden konnte. In verblüffender Weise lässt sich dabei zum Beispiel feststellen, dass Ende der 1920er Jahre offensichtlich ein einschneidendes Ereignis stattgefunden haben muss, das zum Verlust eines Großteils der Farbfassung im Gesicht der Törichten Jungfrau 5 geführt hat. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die ersten Fotografien aus den 1890er Jahren noch erheblich größere Bereiche originaler Farbfassungen zeigen, als es mit dem Beginn der Kartierungen 2004 dokumentiert werden konnte. Betrachtet man die kolorierten Zeichnungen von 1899 (Abb. 14, 15) 68 und den Stahlstich von , so wird deutlich, dass zwischen 1850 und 2004 ein Großteil der sicherlich bereits geschädigten, aber noch wesentlich besser ablesbaren Farbfassung verloren gegangen ist. 70 Immerhin wurden in den beiden erwähnten Abbildungen noch verschiedene Stoffmuster auf der Kleidung der Jungfrauen dargestellt, von denen heute fast keine Befunde mehr vorhanden sind. Diese Feststellung ist ein weiterer Beleg für die am Magdeburger Dom mehrfach zu beobachtende Tatsache eines enormen Einflusses der industriellen Entwicklung mit den entsprechenden Begleiterscheinungen einer wachsenden Schadstoffbelastung der Luft. 71 Dabei spielen neben Rußpartikeln die Schwefeldioxidbelastung und der Kalkanteil im Staub eine entscheidende Rolle. Es gibt in den Unterlagen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) Hinweise auf eine Farbfassungsfestigung und Reinigungsmaßnahmen an den Skulpturen und dem Relief in den 1960er Jahren. 72 Wie man noch sehr gut an den verschiedenen Fotografien seit den 1960er Jahren erkennen kann, waren es die enormen Staubauflagerungen und die dunklen Krusten, die das Bild der Skulpturen und des Raumes soweit bestimmten, dass es immer wieder Überlegungen und Versuche gab, eine durchgreifende Verbesserung des Bildes zu erreichen. Auch wurde dringlicher seit dem Ende der 1970er Jahre von Konrad Riemann und Helmut Materna auf eine kontinuierliche Abkoppelung der Halle vom Außenklima zumindestens in den Wintermonaten hingewiesen. 73 Trotz der bis heute festgestellten Abnahme der Konzentration einiger Luftschadstoffe vor allem im Vergleich mit den 40 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

18 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher 1980er Jahren ist die Belastung mit Staub, Ruß und Stickoxiden soweit relevant, dass auch dafür eine Abkopplung der Paradiesvorhalle vom Außenbereich präventiv notwendig ist. Wie während der Arbeiten deutlich festgestellt werden konnte, war allein der Staubeintrag durch die nicht dicht schließenden Verschlüsse sehr hoch. Für den gesamten Dominnenraum gibt es seit Mitte der 1990er Jahre eine kontinuierliche Klimaaufzeichnung durch das IDK, die auch verschiedene Nebenräume des Domensembles einschließt. 74 Der heute noch nicht endgültig zu beantwortenden Frage nach der Entwicklung von Temperatur und Luftfeuchte in der Vorhalle wird durch eine intensive messtechnische Überwachung begegnet. Dabei ist zukünftig zu entscheiden, inwieweit und mit welchem Regime das Klima der Paradiesvorhalle an das Dominnenraumklima angekoppelt werden soll. Die Messungen des ersten vollständigen Jahreszyklusses nach Abschluss der Maßnahmen bis April 2012 ergaben, dass den Erwartungen entsprechend eine Dämpfung der Raumklimabedingungen im Winterhalbjahr gegenüber dem offenen Zustand eingetreten ist (Bericht des IDK HAL 20/2012). Abschließend kann die Situation jedoch erst mit der nächsten Messung beurteilt werden, da noch im Mai 2012 zusätzliche Blendrahmen an den neuen Türen angebracht wurden, die die Situation noch weiter verbessern dürften. Die Staubdeposition reduzierte sich erheblich gegenüber der Ausgangssituation. Die Steinoberflächen sowohl am Tympanonrelief als auch an den Skulpturen können als erstaunlich gut erhalten klassifiziert werden. Das heißt, dass es keinen Zwang zur Festigung von Steinoberflächen auch in der weiteren Vergangenheit gegeben hatte. Am Relief der Mariae Himmelfahrt, das analoge Schädigungen der Farbfassung aufweist wie der skulpturale Schmuck, konnten Hinweise auf eine Behandlung mit silikatischem Festigungsmittel festgestellt werden. 75 Dabei war nicht klar, ob es sich um eine präventive Steinverfestigung handeln sollte oder um eine Festigung der Farbfassung. Die Steinoberflächen der inneren Raumschale allerdings wiesen in einigen Bereichen erhebliche Probleme auf, die mit Feuchtigkeit im Bereich der Archivolten und den Gipsbelastungen bis hin zur Krustenbildung im gesamten Raum zusammenhingen. Zudem gab es aufsteigende Feuchte im Mauerwerk, Schäden an den Fugenflanken durch Zementfugenmörtel und korrodierende Eisennägel. 76 Als wichtigste Maßnahme für die Vorhalle ist die Reinigung der inneren Raumschale zu erwähnen, zu der auch das Entfernen der vorhandenen Fugenmörtel zählabb. 17 Jungfrauenportal (Ausschnitt), nach der Restaurierung, 2010 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 41

19 die paradiesvorhalle am magdeburger dom te. Die originalen Fugen sind sehr eng ausgebildet, die vorhandenen Fugenmörtel dienten auch als Steinergänzungsmörtel an den Fugenflanken. Vor allem in den unteren Bereichen gab es sehr harte und feinkörnige, ockerfarbene Mörtel, mit Zement gebunden, die den Feuchteaustausch massiv behinderten. Bei der großen Baureparatur des Magdeburger Domes im 19. Jahrhundert wurden bereits Fugenmörtel mit Zusatz von Portlandzement eingesetzt, die auch in der Paradiesvorhalle vorzufinden waren. Weitere Ausbesserungen an den Fugen erfolgten offenbar im 20. Jahrhundert. Bauzeitliche Fugenmörtel waren in der Paradiesvorhalle nicht mehr nachzuweisen. In der Paradiesvorhalle ist ein Eintrag von Feuchte von außen im Spritzwasserbereich festzustellen, die Feuchtigkeit wird auch in das Innere der Vorhalle transportiert und verdunstet dort. Dies wurde durch die erwähnten, sehr dichten Mörtel, aber auch durch die massiv in die Poren der oberen Kornlagen der Steine eingewanderten Gipse behindert. Dadurch kam es zu einem Anstieg des Feuchtehorizontes und zu einer lang anhaltenden Durchfeuchtung der unteren Wandzonen. Neben der Erneuerung der Mörtel in den Fugen wurde daher auch auf eine Entfernung der Gipskrusten Wert gelegt, die die Steinoberflächen, besonders in der Sockelzone, komplett abdichteten und bis zu mehreren Millimetern stark waren. Die Entfernung der Krusten erfolgte in mehreren Schritten: Die oberen Schichten wurden mittels Strahlverfahren gedünnt; bei sehr dicken blasigen Krusten kamen auch feine Schleifkörper zum Einsatz. So konnten die Krusten bis auf die Steinoberfläche abgetragen werden, die in den stark vergipsten Bereichen ein besonderes Tiefenlicht aufwies und hydrophob war. Das Entfernen des Gipses aus den Poren des Sandsteines war nur mit chemischen Methoden möglich: Es wurden Pasten mit dem Wirkstoff Chelaplex (III) 77 aufgetragen und eiabb. 18 Ostwand, Probeachse Laserreinigung, Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

20 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher abb. 19 linke Seite Magdeburg, Dom, Binnenchor, hl. Katharina, nach der Restaurierung, Juni 2001 abb. 20 Magdeburg, Dom, hl. Katharina, Rückansicht, vor der Restaurierung 2001 abb. 21 Magdeburg, Dom, hl. Katharina, Rekonstruktionszeichnung der ersten Farbfassung, Juni 2001 nige Tage auf der Oberfläche belassen, wobei sich der schwer lösliche Gips in leichter lösliche Verbindungen umwandelte. Diese Methode wurde nur begrenzt in den Sockelbereichen angewendet. Aufgrund der Gefahr der Bildung bauschädlicher Salze wurden die Bereiche mittels Wasserdampf nachgereinigt und lösliche Verbindungen durch die Auflage von Kompressen mit deionisiertem Wasser reduziert. Mittels Wasseraufnahmetests (Karstensches Prüfröhrchen) konnte anschließend eine erhebliche Verbesserung der Wasseraufnahme an den Steinoberflächen nachgewiesen werden. In den oberen Wandbereichen, in Bereichen mit vorhandener Farbfassung, kam neben den Strahlverfahren auch die Laserreinigung zur Anwendung, da mit dieser Reinigungsmethode sehr zielgenau und differenziert die Farbfassung ausgespart und umfahren und auch kleine steinsichtige Binnenflächen innerhalb der Fassung an den gereinigten Zustand der Raumfassung angeglichen werden konnten. Nach Abschluss der Reinigung stellte sich heraus, in welch hohem Maße die Fugenflanken der Werksteine und die Profile der Fenster- und Türöffnungen sowie des Portals geschädigt waren. Die akuten Schadbereiche wurden zunächst mittels Kieselsäureethylesther mit steigendem Feststoffgehalt gefestigt. Um ein möglichst ausgeglichenes Erscheinungsbild der inneren Raumschale herzustellen, wurden danach einige störende Fehlstellen mittels Steinergänzungsmörtel ergänzt (äußere Konturen der Werksteine, Fortsetzung der Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 43

21 die paradiesvorhalle am magdeburger dom setzte Ziel eines in sich geschlossenen Bildes, das eine direkte Korrespondenz zwischen Raumschale und Skulptur zulässt, ohne deutliche Hierarchisierung zwischen künstlerisch gestalteter Oberfläche und profaner Raumhülle, war der Ausgangspunkt der Bemühungen. Diesem Bilde wurde in Einzelentscheidungen die Zutat untergeabb. 22 Ecclesia, Blockkonstruktion 2005 abb. 23 Synagoge, Blockkonstruktion 2005 Profilverläufe). Die Mörtel sind acrylharzdispersionsgebunden, im Steinton eingefärbt und wurden nach der Aushärtung in ihrer Oberfläche und farbigen Erscheinung an den umgebenden Sandstein angepasst. Große Farb- und Grauwertunterschiede wurden mittels Lasuren zurückgenommen. Das anhand der Probe- und Musterflächen ge- 44 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

22 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Die ersten umfangreichen Untersuchungen an den Skulpturen der Synagoge und Ecclesia erfolgten im Rahmen eines Studentenpraktikums im Jahr 2000, nachdem die Bildwerke während der Sanierung der nördlichen Pfeiler der Paradiesvorhalle abgenommen und im Dominnenraum aufgestellt worden waren. 78 Gleichzeitig waren bereits Untersuchungen und, nach naturwissenschaftlichen Voruntersuchungen zu dieser Thematik, eine Festigung der Farbfassung an der Skulptur der hl. Katharina aus dem Binnenchor des Domes erfolgt. 79 Neben einer Istzustandsdokumentation, die mit einer hohen Auflösung in verschiedenen Kartierungsebenen durchgeführt wurde, bildeten die speziellen Untersuchungen zu der in größerem Umfang erhaltenen, originalen Farbfassung dabei einen wichtigen Aspekt der Gesamtdokumentation. Die Recherche zur Restaurierungsgeschichte der beiden Skulpturen ergab insbesondere Informationen zu einer Bearbeiabb. 24 Antlitz der Synagoge, 2010 abb. 25 Antlitz der Ecclesia, 2010 ordnet, sodass, gerade was die Fugen anbelangt, teilweise ein Restaurierungsansatz verfolgt wurde, die Trägersubstanz der Raumschale bis zu einem definiert nötigen Moment zu schließen, um dann die Möglichkeit zu haben, die Beziehung zwischen den Resten der Raumfassung und der vorhandenen Substanz noch lesen zu können. Dies erfolgte immer unter dem Aspekt des geringstmöglichen Eingriffes. Es war durch die unterschiedlichen Zustände der Raumfassungsreste schon ein sehr stark differenziertes Bild entstanden, aus dem sich nicht selbstverständlich ablesen ließ, worum es sich bei den Farbflächen handelt. Bei den Archivolten sollte das recht strenge Gefüge der senkrechten Linien wiederhergestellt werden, um einen Plafond herzustellen, der in seiner beruhigten Form eine Konzentration auf die Skulpturen, Baldachine und Konsolen erleichtert. In diesem Zusammenhang ist auch das sehr weitgehende Ergänzen der Sockelzone des Portals zu sehen, in der nach der Reinigung die umfangreichen Zerstörungen stark in den Vordergrund drängten. SkuLPturenprogRAMM und TympanonreLIef Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 45

23 die paradiesvorhalle am magdeburger dom Apel beschlossen, eine Stabilisierung dieser Bereich durch Demontage und erneutes Zusammenfügen herzustellen. Die Untersuchungen zur Steinsubstanz brachten weitere interessante Ergebnisse. Alle Skulpturen der Paradiesvorhalle ebenso wie die Architektur und das Tympanonrelief sind aus Bernburger Buntsandstein hergestellt worden. 81 Geht man davon aus, dass die Bildhauerwerkstatt ihren eigenen hohen Gestaltungsanspruch nur durchsetzen konnte, wenn entsprechende Sandsteine zur Verfügung standen, liegt eine direkte Auswahl durch den Bildhauer im Steinbruch sehr nahe. 82 Zudem deutet einiges darauf hin, dass die zur Verfügung stehende Lagermächtigkeit den Kubaturen der Skulpturen gewisse natürliche Grenzen setzte, die jedoch in Einzelfällen auch umgangen wurden. Wie wir während der Untersuchungen feststellen konnten, bestehen die Figuren Ecclesia und Synagoge aus mehreren Einzelstücken (5 Blöcke bei Synagoge, 6 Blöcke bei Ecclesia), die allerdings alle zur ursprünglichen Gestaltung gehören. Das heißt, dass vor dem Beginn der eigentlichen bildhauerischen Arbeit Anstückungen an den größten Kernblock sowohl in der Höhe als auch in Breite und Tiefe angebracht worden sind, um ein den gewünschten Dimensionen entsprechendes Werkstück zu erhalten. Die Stücke wurden dabei mittels Kolophoniumharz und eingebleiten Bronzedübeln miteinander verbunden. 83 Da alle Stücke des Blockes entstehungszeitlich farbig gefasst waren und die Fassung in einigen Fällen direkt über die Fugen reichte, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass es sich um originale Anstückungen handelt. Bemerkenswert dabei ist, dass der Kernblock für die beiden deutlich größeren Skulpturen von Ecclesia und Synagoge annähernd der Blockgröße zur Herstellung der Jungfrauenskulpturen entspricht. 84 Das könnte auf die erwähnte Begrenzung durch die Lagermächtigkeit der hier notwendigen besonderen Steinqualität hinweisen. Die Kleinteiligkeit der Steinblöcke, vor allem im Fußbereich der Skulpabb. 26 Synagoge, Detail, Reinigungsproben mit Laser und Mikrofeinsandstrahlgeräten, August 2003 abb. 27 Törichte Jungfrau T 3, Detail, Laserreinigung, Mai 2006 tung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Anhand von Fotografien während der Restaurierungsarbeiten durch die Bildhauer Heinrich Apel und Fritz Maenicke Ende der 1950er Jahre 80 war erkennbar, dass der damalige Eingriff in die Substanz dieser beiden Skulpturen, vor allem der Ecclesia, im Vergleich auch zu den zeitgleich vorgenommenen, weniger intensiven Maßnahmen an den Jungfrauenskulpturen sehr tiefgreifend war. Wir können nur annehmen, dass der Zustand der mehrfach gebrochenen Fußbereiche der Skulpturen so desolat war, dass Maenicke und 46 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

24 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher abb. 28/29 Kluge Jungfrau K 3, vor der Restaurierung 2006 und nach der Restaurierung 2007 abb. 30/31 Tympanonrelief, vor der Restaurierung 2005 und nach der Restaurierung 2010 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 47

25 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 32 Kluge Jungfrauen, Kartierung der Stäube und Krusten, 2005 turen, hat in der kunstgeschichtlichen Betrachtung immer wieder zur Vermutung von Restaurierungsmaßnahmen geführt, nicht zuletzt auch wegen stilistischer Auffälligkeiten. 85 Die umfangreichen Verluste an beiden Skulpturen gehen wohl hauptsächlich auf mechanische Beschädigungen zurück, die für die Skulptur der Ecclesia für 1630 nachrichtlich belegt sind. 86 Allerdings fehlen an der Skulptur der Synagoge auch wesentliche Attribute, wie die zerbrochene Fahnenlanze, die herabrutschende Krone und vermutlich ein Bocksköpfchen in der linken Hand. 87 Inwieweit der Zustand von 1999 allein auf die Restaurierung der späten 1950er Jahre zurückgeht, lässt sich schwer nachvollziehen. 88 Die Maßnahmen von Maenicke und Apel zeichneten sich dadurch aus, dass als Klebemittel beim Zusammenfügen von Bruchstücken eine zinkchloridhaltige Paste benutzt wurde, der sogenannte»isolatorenkitt«. 89 Dieser konnte an beiden Skulpturen mehrfach nachgewiesen werden. 90 Die Farbfassung spielte bei dieser Restaurierung keine große Rolle. 91 Es ging damals zuerst um die Substanzsicherung und die Wiederaufstellung der Skulpturen, die immerhin über 20 Jahre 92 aus der Paradiesvorhalle verschwunden waren und sinnbildlich als Symbol für die Zerstörung und den Wiederaufbau Magdeburgs standen. Die Wahrnehmung und vor allem die Würdigung der Farbfassung auf Steinskulpturen ist auch hier nach dem Schock 48 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

26 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher über die hohen Verluste durch den Zweiten Weltkrieg deutlicher in den Fokus gerückt. 93 In den konzeptionellen Diskussionen zur Restaurierung wurde nach der Istzustandsdokumentation und den ersten naturwissenschaftlichen Untersuchungen die Frage zum Zustand des»anstückungskonglomerates«in den Vordergrund gezogen. Dabei wurde vor allem die Frage nach der Notwendigkeit des damaligen Eingriffs mit Blick auf die möglichen Ursachen und die weitere Haltbarkeit der Klebungen erörtert. Wiederum mit Hilfe von umfangreichen Ultraschalluntersuchungen wurden beide Skulpturen durchleuchtet, um Risse und vor allem auch den Zustand der Verbindung der einzelnen Steinblöcke zu den großen Dübeln und den jeweils benachbarten Stücken zu detektieren. Glücklicherweise ergaben diese Untersuchungen weitgehend feste Verbindungen und keine Ablösungen der Steine von den großen Bronzedübeln. 94 Ferner wurden die Auswirkungen des doch ungewöhnlichen Klebekitts auf die Steinsubstanz diskutiert. Mit der Standzeit von immerhin fast 50 Jahren konnte auf einen relativ langen Zeitraum empirischer Erkenntnisse zurückgegriffen werden. Der Kitt erschien substanziell noch fest und zeigte nur oberflächlich eine gewisse Entfestigung. Die angrenzenden Steinkanten wiesen keine Schäden auf. Somit konnte auf umfangreiche Eingriffe in die Steinsubstanz verzichtet werden, die mürben abb. 33 Törichte Jungfrauen, Kartierung der Stäube und Krusten, 2005 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 49

27 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 34 Kluge Jungfrau K 4, Querschliff der originalen Fassung des Kleides mit Azuritschicht auf mennigefarbener Grundierung und grauer Untermalung, 2006 abb. 35 (rechts) Magdeburg, Dom, Langhaus, Sechzehneckige Kapelle, Thronendes Paar, Antlitz der weiblichen Figur, originale Fassung des 13. Jahrhunderts, 2008 abb. 36 Törichte Jungfrau T 3, Rückseite, Detail der Mantelfassung, grüner Grund mit vergoldetem Ornament, 2005 oberen Schichten des Kittes wurden jedoch abgetragen und durch Steinergänzungsmörtel ersetzt. 95 Neben den Untersuchungen zur Farbfassung, die konzeptionell eher wissenschaftlich-dokumentarischen Intentionen zuzuordnen sind, bildeten die Überlegungen zur Reinigung der Oberflächen und der Festigung der Farbfassungsreste das Hauptgewicht der Konservierungsarbeiten. Dabei konnte auf vergleichende Untersuchungen und Erfahrungen an der Skulptur der hl. Katharina zurückgegriffen werden. Die Farbfassungsfestigung erfolgte mit einer verdünnten Reinacrylharzdispersion, 96 da an die Haltbarkeit des Festigungsmittels bei den bestehenden Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchte erhöhte Anforderungen zu stellen waren. Der Schwerpunkt der Arbeiten am Stein lag neben wenigen partiellen Steinfestigungsarbeiten und der Festigung der Farbfassung vor allem in der Reinigung der Steinoberflächen, das heißt, in der Abnahme der verfestigten, stark gipshaltigen Stäube. Diese bildeten in der gesamten Paradiesvorhalle sowohl an den Oberflächen der inneren Raumschale als auch auf den Skulpturen den wesentlichen Schädigungseintrag. Sie waren auf den Steinoberflächen abgelagert; gelöster Gips war teilweise jedoch auch schon in die Porenräume der obersten Kornlagen eingedrungen und führte zum Verschluss der Porenräume der oberflächennahen Bereiche. Die fotografischen Abbildungen des Paradiesportals zeigen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts schwarze Krustenbildung, die an den Skulpturen zusammen mit den Bruchrändern der Farbfassung und den ebenfalls verschwärzten Inkarnatpartien das Bild der Klugen und Törichten Jungfrauen über Jahrzehnte hinweg bestimmten. Hauptsächlich auf den waagerechten Flächen der Skulpturen sind dichte graue bis schwarze Ablagerungen von Staub bis hin zur Krustenbildung zu erkennen, die auf einen langzeitigen, sehr starken Rußund Staubeintrag schließen lassen. 50 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

28 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher In Zusammenhang mit Feuchtigkeit aus einer indirekten Bewitterung 97 und dem Feuchteniederschlag auf den Oberflächen durch Kondensation sind Krusten entstanden, die, wie die mikroskopischen Untersuchungen ergaben, in einigen Bereichen bis unter die Farbfassungsränder gewachsen sind und neben den bekannten Verfallsmechanismen am Sandstein 98 auch wesentlich zur Gefährdung der noch verbliebenen Fassungsreste führten. Die extrem hohen Werte für die Schwefeldioxidbelastung der Luft in Magdeburg, die noch 1988 gemessen wurden, führten zusammen mit den in der gesamten DDR festgestellten Kalkstäuben 99 zur Ausbildung von Gipskrusten, wie wir sie am Dom an allen Oberflächen vorfinden. 100 Somit kam der Reinigung und damit der Abnahme dieser Krusten nicht nur eine ästhetische Funktion zu, sondern sie bildete auch die Grundlage eines langfristigen und nachhaltigen Konservierungsansatzes. Untersuchungen zu Reinigungstechnologien wurden an Probesteinen und den Skulpturen der Ecclesia und Synagoge vorgenommen, deren Ergebnisse dann auch an den Bildwerken der Klugen und Törichten Jungfrauen appliziert werden konnten. Dabei waren jedoch Einzelanpassungen notwendig, da zum Beispiel während der Reinigung Befunde von Bindemittelschatten einer Ornamentgestaltung auf den Oberarmen der Synagoge auftauchten. Insofern wurde bereits bei den ersten Proben deutlich, dass es individuelle Einstellungen und Reaktionen in der Reinigungstechnologie auf den jeweiligen Befund an den einzelnen Skulpturen geben musste. Grundsätzlich notwendig war auch, eine Methode zu finden, die es ermöglichte, die abb Törichte Jungfrau T 3, Rückseite, Mantelfassung mit vergoldetem Ornament auf grünem Grund, vollständig rekonstruierte Fassung; teilrekonstruierte Fassung, 2005/2006 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 51

29 die paradiesvorhalle am magdeburger dom lungen schlossen einige mechanische Methoden (Mikrofeinsandstrahlverfahren oder rein händisches abrasives Abtragen 101 ) aus. Zudem waren auch chemische Methoden der Krustenabnahme und Umwandlung durch die Gefährdung der Fassungsabb Fassungsreste, oben: K 1 (Griff zur Tassel) und K 2 (Gürtelschnalle); Mitte: K 3 (Fingerringe) und K 5 (Gürtel); unten: T 4 (Haarreif und Gürtel) sehr feinen unregelmäßigen Ausbruchränder der Farbfassung zu umfahren, ohne die Gefahr von Verlusten in Kauf zu nehmen. Dabei spielte das Hineinwachsen der Krusten in die Fassungsränder eine erschwerende Rolle. Bereits diese Feststel- 52 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

30 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher abb. 46 Kluge Jungfrau K 3, Antlitz (Ausschnitt) nach der Restaurierung, 2009 abb. 47 Törichte Jungfrau T 2, Antlitz (Ausschnitt) nach der Restaurierung, 2007 ränder, deren Schutz durch das mikroskopische Unterlaufen der Krusten unter die Fassung dabei kaum zu realisieren wäre, nur sehr eingeschränkt möglich. Nach verschiedenen systematischen Untersuchungen und entsprechenden Proben an einer gleichen Sandsteinvarietät mit entsprechender Krustenbildung und Staubauflagerung wurde auf die Laserreinigungstechnik mit einem schwach energetischen Laser 102 zurückgegriffen. Die Ergebnisse, die nach den ersten Anwendungen sehr vielversprechend waren, wurden naturwissenschaftlich überwacht. Vor allem die Gefahr einer Farbveränderung durch die energetische Punktlast auf der Sandsteinmatrix gehört zu den grundsätzlichen Problemen der Laserreinigung. 103 Glücklicherweise traten solche Farbveränderungsprozesse, die zumeist durch oxidierende Eisenverbindungen hervorgerufen werden, auf dem hier verwendeten, nur gering pigmentierten Buntsandstein nicht auf. Nach ersten Probeanwendungen am Original und der begleitenden mikroskopischen Beobachtung konnte diese Methode durchgängig an allen Skulpturen und dem Relief, beschränkt auf die verkrusteten Bereiche, angewendet werden. 104 Mit Hilfe des sehr feinen Laserpunktes von 2 bis 3 mm Durchmesser konnten die Fassungsbruchränder gut umfahren werden. Trotzdem wurden, um Schäden auszuschließen, die Ränder der Fassung mit abb. 48 Abnahme einer Jungfrauenfigur (T 4), März 2005 abb. 49 Magdeburg, Dom, Chorkapelle, temporäre Restaurierungswerkstatt, 2007 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 53

31 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb Kluge Jungfrau 5: Ansicht mit den rekonstruierten Händen des späten 19. Jahrhunderts; Ansicht nach Abnahme der rekonstruierten Hände, 2007; Ansicht mit neu rekonstruierten Händen durch Pierre Zwetkow, 2009 Cyclododekanaufstrichen zusätzlich temporär geschützt. Auffällig war nach den ersten großflächigen Reinigungen an den Skulpturen der Ecclesia und Synagoge, dass, wie in der Methode impliziert, wirklich nur die schwarzen oder sehr dunkelgrauen Auflagerungen verdampft wurden und im Ergebnis noch Reste der Alterungspatina 105 sowie Bindemittelschatten verlorener Fassung und Ornamente erhalten blieben. Dadurch kam es zu keiner auffälligen Differenzierung zwischen den teilweise noch recht hellen, senkrecht stehenden Oberflächen und den vor der Reinigung sehr dunkel verkrusteten, waagerecht liegenden Bereichen. Für den Gesamteindruck nach der Reinigung spielte dieser noch patiniert erscheinende Zustand der freiliegenden Steinoberflächen an den Skulpturen und in der Folge dann auch an allen anderen Oberflächen des plastischen Schmucks (Baldachine, Konsolen, Archivolten) und den Quaderoberflächen der Wände eine wichtige Rolle und ist ein wesentliches Element 54 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

32 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher für die Einheit des Raumes als Verbindung zwischen Skulptur, Bauzier und innerer Raumschale. Dass damit der Zustand eines sehr engen Abschnitts»Gegenwart«auf dem langen Zeitstrahl der bisherigen Existenz dieses Ensembles festgehalten und weitergetragen wird, bleibt ein grundsätzliches Dilemma restauratorischer Bemühungen. Das ist hier auch im Zusammenhang mit der letztlich nicht wirklich veränderbaren Erscheinung der originalen Farbfassung des 13. Jahrhunderts zu sehen, die in den mit Bleiweiß ausgemischten Partien, vor allem den Inkarnaten, eine so starke Grauwertveränderung bis fast zum Schwarz zeigen, 106 dass an den unvoreingenommen Betrachter hohe Anforderungen beim Einfühlen in denkmalpflegerische Gedankenwelten verlangt wird. 107 Insofern bleibt der Hinweis auf den Status Quo als Ergebnis von Geschichte und Erhaltungsbemühungen der beste Kompromiss zwischen konservatorischer Notwendigkeit und ästhetischer Erwartungshaltung. Dass damit in der Magdeburger Paradiesvorhalle ein eher geringes Maß an ästhetischer Vermittlung der Oberflächen notwendig und möglich war, dürfte sowohl der einheitlichen Betrachtung und Behandlung aller Steinoberflächen, also einer hierarchischen Gleichsetzung der Bauzier und Raumschale mit den Skulpturen, als auch dem Umstand einer nicht im tagtäglichen Nutzungsfokus stehenden Halle zuzuschreiben sein. Mit der Dokumentation der Skulpturen der hl. Katharina aus dem Binnenchor und abb. 53 Kluge Jungfrau K 5, Zustand nach der Einlagerung 1942 im Notbunker des Nordwestturmes während der Restaurierung durch Fritz Maenicke und Heinrich Apel in den 1950er Jahren vor Wiederaufstellung der Bildwerke am Paradiesportal, 1954 abb. 54/55 Antlitz der Törichten Jungfrau T 1, 1908 (links) und 2010 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 55

33 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 56/57 Dokumentation von Fassungsverlusten, Antlitz der Törichten Jungfrau T 3, um 1920 (links) und 2010 Ecclesia und Synagoge aus der Paradiesvorhalle wurde ein Dokumentationsalgorithmus für die Skulptur des 13. Jahrhunderts im Magdeburger Dom entwickelt, der dann auch bei allen weiteren Arbeiten angewandt und durchgehalten werden konnte. Dazu gehört neben der detaillierten Vorzustandsdokumentation auch eine Reihe naturwissenschaftlicher Untersuchungen, die nicht zuletzt dem wissenschaftlich hoch interessanten Vergleich der einzelnen plastischen Bildwerke des 13. Jahrhunderts dienten. Neben den Untersuchungen zum Stein und der Werktechnik waren und sind es vor allem die Untersuchungen der Farbfassungen, die den stilistischen und historischen Vergleich nachhaltig ergänzen können. Insofern bildeten die Farbfassungsuntersuchungen an der Paradiesvorhalle und ihrer plastischen Ausstattung ein wesentliches Element der hier beschrieben Arbeiten. Die Istzustandsdokumentation beinhaltet die makroskopische Untersuchung und Dokumentation der Schäden und des erkennbaren Fassungsbestandes. Dafür wurden bei den Skulpturen Plattenaufnahmen von allen vier Seiten angefertigt, die digital bearbeitet als Grundlage der Kartierung dienten. Diese wurde in einem Maßstab von 1:2 in drei Ebenen zuerst händisch vor Ort und danach digital angefertigt. 108 Für die Skulpturen der Jungfrauen wurden zuerst von einem Gerüst aus die sichtbaren Bereiche erfasst. Diese Untersuchungen beförderten dann die Entscheidung, die Skulpturen abzunehmen und einzeln und von allen Seiten gleichmäßig zu bearbeiten. 109 Sondierungen am Standort hatten ergeben, dass die insgesamt eher geringen Steinschäden an den Skulpturen mit Schalenbildung und Absandung vorwiegend an den Rückseiten der Skulpturen auftraten und dringend der Konservierung bedurften. Auch wiesen die Rückseiten noch den insgesamt größten Bestand an entstehungszeitlicher Farbfassung auf, der nie überfasst wurde und unbedingt gefestigt werden musste. Hinter etlichen Skulpturen fanden sich bei der Abnahme Ansammlungen von Laub und Unrat, die ausgeräumt wurden. In mehreren Kampagnen mit Prof. Staemmler und Studenten der FH Erfurt wurde die Übersichtsdokumentation an den Skulpturen der Jungfrauen, der Baldachine und der Konsolen 56 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

34 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher durchgeführt. Zudem konnte in Einzelpraktika die Dokumentation der inneren Raumschale angefertigt und mit einer ersten Untersuchung des Tympanonreliefs begonnen werden. 110 Außerdem gab es im Rahmen eines Studentenpraktikums eine Voruntersuchung und Dokumentation der barocken Türverschlüsse. 111 Bereits seit den ersten Überlegungen zur Restaurierung der Skulpturen der Vorhalle war als konzeptionelle Grundlage die Einheit des Raumes und seiner plastischen Ausstattung postuliert worden. 112 Um keine zwangsläufige Vereinzelung der Erkenntnisse durch die serielle Abarbeitung der Arbeitsschritte an den Skulpturen und der Raumschale zu erhalten, wurde immer wieder auf den Vergleich und die simultane Bearbeitung Wert gelegt. Auf die Bedeutung der begleitenden Detailforschung zur Bau- und Restaurierungsgeschichte, die durch die enge Zusammenarbeit mit den gleichzeitig am Inventar des Magdeburger Domes arbeitenden Kunsthistorikern 113 und dem LDA erbracht wurde, braucht nicht besonders hingewiesen werden. Mit dieser umfassenden Beschäftigung kam es schon vor den ersten konservatorischen Bearbeitungen zu einer Verdichtung der Erkenntnisse, wobei die Untersuchungen zur klimatischen Situation und vor allem die Erkenntnisse zur Restaurierungsgeschichte wesentlichen Einfluss auf alle weiteren Überlegungen und Konzeptionen hatten. Nach der Entscheidung für die Abnahme der Skulpturen der Jungfrauen wurden stereoskopische Untersuchungen der abb. 58 Törichte Jungfrau T 3, 2010 abb. 59 Törichte Jungfrau T 3, Signetzeichnung 2009 abb. 60 Törichte Jungfrau T 3, Rekonstruktion der ersten Farbfassung, Grundfarbtöne, teilweise mit Gewandmustern, 2009 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 57

35 die paradiesvorhalle am magdeburger dom umfangreichen Bestand an teilweise unbeeinflusster originaler Farbfassung ausgegangen werden. Auch am klimatisch exponierteren Standort der Paradiesvorhalle sind umfangreiche Reste an originaler Fassung erhalten geblieben. Dadurch ist es möglich, auch für die Klugen und Törichten Jungfrauen, die die größten Verluste zu verzeichnen haben, relativ sichere Aussagen zu ihrer originalen farbigen Gestalt machen zu können. Ebenso wie bei den Skulpturen der Ecclesia und Synagoge gelingt eine Eingrenabb. 61 Kluge Jungfrau K 1, Rekonstruktion der ersten Farbfassung, Grundfarbtöne, teilweise mit Gewandmustern 2009 abb. 62 Kluge Jungfrau K 4, Rekonstruktion der ersten Farbfassung, Grundfarbtöne, teilweise Gewandmuster, 2009 abb. 63 rechte Seite Kluge Jungfrau K 4, linke Seite, Rekonstruktion der ersten Farbfassung, Grundfarbtöne, teilweise Gewandmuster, 2009 Oberflächen durchgeführt, deren Ergebnisse dann in der bereits für jede Skulptur begonnenen Dokumentation verortet werden konnten. Dabei konnten wesentliche Erkenntnisse zu Farbfassungen, dem Schichtenaufbau, der farbigen Gestalt und dem technischen Aufbau erlangt werden. Trotz der großen Verluste an Farbfassung im 19. und 20. Jahrhundert kann sowohl für die Skulpturen der Paradiesvorhalle, als auch für die anderen Skulpturen der Jüngeren Werkstatt des 13. Jahrhunderts im Magdeburger Dom von einem 58 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

36 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher zung der Farbfassung auf den originalen Bestand auch deswegen, da keine umfangreichen und vor allem wiederholten Überarbeitungen zu verzeichnen sind, wie es bei vielen gleichrangigen Skulpturen dieser Zeit an anderen Orten der Fall ist. 114 Bislang ist in den Querschliffen lediglich eine farbige Überarbeitung festzustellen, die jedoch nur die Vorderseiten der Skulpturen betraf. Hier wurden alle Inkarnate überfasst und auch einige Gewandbereiche übermalt, wobei in einigen Fällen die Farbigkeit sowie die Form und Verteilung der Ornamente verändert wurden. Bedingt abb. 64 Törichte Jungfrau T 5, Rückseite, Fassungsfragment an der Außenseite des Mantels mit Gewandmuster, 2008 abb. 65 Törichte Jungfrau T 5, Rückseite, Rekonstruktion der ersten Farbfassung, Grundfarbtöne, teilweise mit Gewandmustern, 2009 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 59

37 die paradiesvorhalle am magdeburger dom abb. 66 Törichte Jungfrau T 2, Fassungsreste an der Außenseite des Mantels mit Gewandmuster, 2008 abb. 67 Törichte Jungfrau T 2, linke Seite, Rekonstruktion der ersten Farbfassung, Grundfarbtöne, teilweise mit Gewandmustern, 2009 durch die vergleichsweise magere Stratigrafie wird eine Zuordnung der jüngeren Fassungsschicht zu einer Bauphase nicht unbedingt vereinfacht, da sehr große Zeiträume in Betracht gezogen werden müssen. Die als Arbeitsthese lange von uns angenommene Zuordnung der zweiten Teilfassung zur barocken Umgestaltung der Vorhalle lässt sich so eindeutig nicht belegen. Sie könnte auch älter sein, stand doch die Originalfassung zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens 400 Jahre frei. 115 Diese lange Standzeit und der insgesamt noch sehr umfangreiche Befund stellen neben der bereits diskutierten klimatischen Situation die Frage nach dem maltechnischen Aufbau. Als Bindemittel aller Schichten wurden trocknende Öle 116 identifiziert, ferner erfolgte eine Isolierung des Steinuntergrundes vermutlich mit heißem Leinöl. Es wurden auch Anzeichen für das Vorhandensein von Proteinen festgestellt. Diese Befunde waren aber aufgrund der Alterung nicht mehr eindeutig. Auf der Steinoberfläche finden sich Grundierungsschichten aus Bleiweiß, Bleimennige und beiden Pigmenten in Ausmischung. Pigmente der Sichtfassung sind Bleiweiß und Bleimennige, Kupfergrün (Malachit) und Azurit, Massicot (Haare), Ocker und Zinnober. Außerdem wurden Blattgoldauflagen sowohl für die Schmuckelemente wie Gürtel, Fibel und Tasseln als auch für ganze Kleidungsstücke (Kleider, Mäntel) und für runde sowie quadratische Ornamente auf der Kleidung eingesetzt. 117 Eine farbige Ordnung der Skulpturen, wie sie in Form und Reichtum der Tasseln, Gürtel oder Stirnreifen plastisch zu finden ist, konnte nicht eindeutig festgestellt werden. Dafür ist der Erhaltungszustand der 60 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

38 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Ornamentik auf den Fondtönen und vor allem auch auf den Goldfolierungen zu schlecht. Ebenso wenig lässt sich trotz der bekannten Grundtöne der Mäntel, deren Innenseiten und der Kleider die eigentliche farbige Wirkung und der im Original wirksame Farbklang wirklich genau bestimmen. Betrachtet man das Herrscherpaar, die Skulptur der hl. Katharina, des hl. Mauritius und die Verkündigungsgruppe, an denen die originale Farbfassung noch wesentlich die heutige farbige Gestalt bestimmt, kann man ein recht genaues Bild von der farbigen Differenziertheit und den Gestaltungsintentionen des 13. Jahrhunderts gewinnen. Das wiederum ist gerade für ein Figurenensemble wie den Jungfrauenzyklus von hohem dokumentarischem und wissenschaftlichem Wert. Allein aus den mikroskopischen Untersuchungen ließen sich die Grundfarben der Kleidungsstücke (Kleider, Außen- und Innenseiten der Mäntel, zumeist auch der Tasselbänder, der Gürtel und Stirnbänder) ermitteln. An einigen Skulpturen waren auch noch die Gewandornamente auffindbar; allerdings muss hier doch ein erheblicher Verlust konstatiert werden, vor allem im Vergleich zum Herrscherpaar oder der hl. Katharina. Schwieriger zu deuten und stark eingeschränkt in der Aussagekraft sind die Befunde zu den Inkarnaten, den Haaren, den Schuhen, den Lampen und den Tasseln. Da sind die ursprünglichen Differenzierungen verloren gegangen, sodass nur noch Einzelbefunde festgestellt werden können, deren abb. 68 Jungfrauenportal nach der Restaurierung 2010 abb. 69/70 folgende Seiten Jungfrauenportal (Die»Rote Tür«), östliches (links) und westliches Gewände, Rekonstruktion der ersten Farbfassung von Raum und Figuren, nur Grundfarbtöne, 2009 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 61

39 62 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 die paradiesvorhalle am magdeburger dom

40 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 63

41 die paradiesvorhalle am magdeburger dom Interpretation allerdings schnell in reine Spekulation übergeht. Es gibt zwar an den immerhin zehn Jungfrauenskulpturen eine Reihe von Befunden an den genannten Bereichen, jedoch kann keine eindeutige gestalterische Ordnung definiert werden, die Hinweise zum Beispiel auf die genaue malerische Differenzierung in den Gesichtern (Wangenrot, Münderzeichnung, Augenzeichnung) geben. Wir konnten zwar feststellen, dass es eine sehr feine Formulierung der Augen und Münder gegeben haben muss, auch dass es eine farbige Differenzierung der Inkarnate gab, aber präzise Aussagen zur Ausführung an jeder einzelnen Skulptur waren nicht mehr möglich. Ebenso ließ sich feststellen, dass es Differenzierungen an den Schmuckelementen gab. Die ganze anzunehmende Gestaltungsbreite zu ermitteln, war jedoch ncht möglich. Dabei muss nochmals auf die feine plastische Formulierung der Skulpturen hingewiesen werden, die nicht nur im Gesamtkreis der europäischen Kathedralplastik dieser Zeit bemerkenswert ist, sondern auch unterstellt, dass es eine adäquate qualitätvolle Fassung gegeben haben muss. Ablesbar ist das heute vor allem noch am Herrscherpaar, an dem sich ein Großteil der farbigen Qualität und feinen Zeichnung erhalten hat. 118 Wir können heute die mittelalterliche Farbfassung für keine der zwölf Skulpturen der Paradiesvorhalle in all ihrem Facettenreichtum und einer an der plastischen Feingliedrigkeit orientierten Differenziertheit vollständig rekonstruieren. Aber wir können ein Bild beschreiben, dass sich auch durch die sehr gut erhaltenen Parallelbeispiele allein im Magdeburger Dom selbst präzisieren lässt. Der Farbenreichtum Rot, Blau, Grün, Weiß, Gold, die verschiedenen Ausmischungen und Kontraste, der sehr hohe Differenzierungsgrad durch die lebendige Ornamentik, die die verschiedenen Stoffimitationen bestimmten, die Feinheit der Formulierung der Ausdrucksträger Augen, Münder und nicht zuletzt der überaus kostbare Schmuck dieser jungen Prinzessinnen, denn als nichts anderes sind sie letztlich zu begreifen, zeigen uns eine Welt, die um astronomische Dimensionen vom heutigen Bild und auch von dem durch das 19. Jahrhundert so nachhaltig bestimmten Bild des Mittelalters entfernt ist. Sowohl die Farbigkeit als auch die Liebe zum Detail erzeugen ein Bild, das auf die damaligen Menschen eine tiefe emotionale Wirkung gehabt haben muss. Der hohe Grad an ästhetischer Differenz zwischen Gestaltung und Daseinswirklichkeit des 13. Jahrhunderts kann wohl mit den Erfahrungen des 21. Jahrhunderts kaum dargestellt werden. Tatsache ist, dass Auftraggeber und Werkleute ein Äußeres schaffen wollten, das, wie in der plastischen Formulierung bereits deutlich wird, ein Höchstmaß an Vollendung erreicht. Und wie kann diese Vollendung noch gesteigert werden? Allein durch einen nicht mehr fassbaren, beschreibbaren Unterschied zur Wirklichkeit. Die gleiche Idee und Wirkung, mit der eine Kathedrale aus dem niedrigen Häusermeer herausgewachsen ist, zeigt sich auch in der Skulptur und ihrer Farbfassung. Hier wird eine Haltung des bewussten Abhebens dieser Skulpturen aus dem normalen Leben formuliert. Das gelingt nicht mit grauem Stein sondern nur durch eine Abkopplung mit Hilfe der Farbe und deren Möglichkeit, präzise Bilder zu formulieren, die zwar reale Vorbilder und Bezüge haben, aber eben doch in der Lage sind, den Betrachter zu entrücken und zu verzaubern. An drei Skulpturen der Klugen Jungfrauen 119 an der Ostseite des Portals gibt es erhebliche Substanzverluste am Stein (Arme, Hände, Tasselband und Öllampen), die wohl auf den in den Quellen erwähnten Sturm von 1630 zurückzuführen sind. Interessanterweise zeigt der Stahlstich von 1852 die Skulpturen noch ohne Ergänzungen, also mit Armstümpfen und fehlenden Attributen, sodass von einer langen Standzeit der beschädigten Skulpturen auszugehen ist. Im späten 19. Jahrhundert 120 wur- 64 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

42 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher den in einer isolierten Maßnahme sehr grob gearbeitete»rekonstruktionen«aus Kalkstein angefügt, ohne jedoch die noch umfangreich erhaltenen Abruchstellen und Ansätze zu beachten. Dadurch ist ein teilweise völlig falsches Bild der Handhaltungen entstanden. 121 Die Ausdruckskraft der Hände ist, wie an allen anderen Skulpturen des Jungfrauenzyklusses zu sehen, neben den Gesichtern wesentliches Gestaltungsmittel. Nach der Rekonstruktion der Hände haben wir heute einen Zustand, der letztlich durch eine eher nachlässig beobachtete und vor allem auch sehr ungeschickt hergestellte Ergänzung an drei der Klugen Jungfrauen bestimmt wird. Da die Ergänzungen wiederum selbst beschädigt und auch teilweise schlecht repariert waren, entstand fast zwangsläufig nach der Reinigung 122 die Frage nach Umgang und Verbleib. Da die Ergänzungen an der Skulptur der Klugen Jungfrau 1 nur noch lose an den Armstümpfen saßen, bestand die Möglichkeit, ohne Beeinträchtigung originaler Substanz unter genauer Beachtung der noch vorhandenen Abbruchkanten nach einer Verbesserung zu suchen. Nach einer intensiven zeichnerischen Recherche durch verschiedene Restauratoren und Grafiker 123 wurden vorerst zeichnerische Vorschläge zur Handhaltung der Skulpturen erarbeitet und im Rahmen der Dombaukommission sowie der restauratorischen Jour fixe diskutiert. An der Skulptur der Klugen Jungfrau 1 wurde dann ein Tonmodell angetragen, abgeformt, umgegossen und mit Hilfe der durch die Ergänzungen des 19. Jahrhunderts bereits vorhandenen Löcher an das Original anmontiert 124 (Dabei ist keinerlei Beeinträchtigung der Originalsubstanz entstanden!). Das dadurch erreichte neue Bild wurde dann in mehreren Fachgremien diskutiert. 125 Ein Einvernehmen aller Beteiligten konnte dabei jedoch nicht erzielt werden, sodass die Entscheidung vertagt wurde. Auf die vielen Einzelaspekte solcher Überlegungen, die sich in einem sehr weiten Spektrum bewegen und bei distanzierter Betrachtung letztlich ein Spiegel der hochdifferenzierten Meinungsvielfalt aller Beteiligten sind, kann in diesem Rahmen nicht eingegangen werden. Da keinerlei substanzielle und konservatorisch relevante Aspekte einen Handlungszwang erzeugen, stellt möglicherweise vorerst die Ruhe der Betrachtung das beste Mittel zur Entscheidungsfindung dar. Der häufig in der denkmalpflegerischen Praxis diskutierte Widerspruch zwischen der historisch gewachsenen Authentizität und unseren Erwartungen und dem Anspruch an Originalität und ästhetischer Vermittlung wird in diesem Falle fast archetypisch polarisiert. Mit dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Paradiesvorhalle des Magdeburger Domes geht eine umfangreiche Arbeit zur Pflege, Bewahrung und wissenschaftlichen Untersuchung der bedeutenden skulpturalen Ausstattung zu Ende. Die Ausarbeitung der Dokumentation und einzelne Diskussionen zu verschiedenen Aspekten, auch im Zusammenhang mit den anderen Skulpturen des 13. Jahrhunderts, wird sich noch längere Zeit hinziehen. Für die Gemeinde und die in den letzten Jahren doch stark angestiegene Zahl von Besuchern Magdeburgs und seines Domes wird die Wiedereröffnung der Paradiesvorhalle die Möglichkeit bieten, die berühmten Jungfrauen erneut in einer veränderten würdigen Raumsituation besichtigen zu können. Die Veränderungen am Raum, vor allem die Abkopplung vom Außenklima, bedeuten einen tiefen Eingriff in die bisherige, fast 170 Jahre währende Struktur. Wir sind jedoch überzeugt, dass damit eine wesentliche Entscheidung für den weiteren Erhalt der Halle und ihrer Ausstattung getroffen worden ist. Das damit keine»paradiesischen«zustände für die Jungfrauen entstanden sind, ist jedem klar, der sich mit den allgemeinen Gefährdungen des Verfalls auseinandersetzt. Nur durch die ständige Pflege und eine nicht nachlassende Aufmerk- Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 65

43 die paradiesvorhalle am magdeburger dom samkeit gegenüber diesem Ensemble wird man in der Lage sein, das erreichte Ergebnis auch weit in die Zukunft tragen zu können. Restaurierungsarbeiten über einen so langen Zeitraum sind immer auch eine Zeitreise. Diese Reise war nur selten eine Last, zumeist war sie Vergnügen und immer eine Auszeichnung. Eine Arbeit dieses Umfanges und dieser langen Zeitspanne ist nur zu erreichen durch die Mithilfe und Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Fachkollegen, Institutionen, privaten Spendern und einem langmütigen und geduldigen Bauherrn, denen allen an dieser Stelle sehr herzlich gedankt sei. anmerkungen 1 Rogacki-Thiemann ordnet den Anbau der Paradiesvorhalle dem achten Bauabschnitt des gotischen Domes zu, den sie zwischen datiert. Rogacki-Thiemann, Birte: Magdeburger Dom St. Mauritius et St. Katharina Beiträge zu seiner Baugeschichte 1207 bis 1567 (= Berliner Beiträge zur Bauforschung und Denkmalpflege 6), Petersberg 2007, 108; zuletzt Brandl, Heiko/Forster, Christian: Der Dom zu Magdeburg (= Die Bau- und Kunstdenkmäler von Sachsen- Anhalt, Bd. 2; Beiträge zur Denkmalkunde, Bd. 6), hrsg. von Harald Meller, Wolfgang Schenkluhn und Boje E. Hans Schmuhl, 2 Bde., Regensburg 2011, Bd. 1, Das Nordquerhaus entstand nach Rogacki-Thiemann 2007, 66 93, in den Bauabschnitten 2 bis 5; anders aber Brandl 2012, Bereits in der älteren Literatur wird die Paradiesvorhalle in das 1. Viertel des 14. Jahrhunderts datiert, grundlegend hierfür sind im Wesentlichen stilistische Merkmale (Giesau, Hermann: Der Dom zu Magdeburg [= Deutsche Bauten 1], 2. veränd. Aufl., und Zierraths, sambt einem vollständigen Catallogo aller gewesenen Ertz-Bischöfe, Magdeburg 1671, o. S. (weitere Auflagen 1677, 1689, 1690, 1691, erweiterte Fassung 1702, 1708, 1709, 1720). 6 Seitenlängen der Vorhalle ca. 7 m, Dachhöhe ca. 15 m, Innenwände bis oberhalb der Maßwerkrosetten ca. 8 m hoch. 7 In der jüngeren Forschung werden folgende Magdeburger Skulpturen einer Bildhauerwerkstatt zugeordnet, die als»jüngere Magdeburger Werkstatt«bezeichnet wird: Verkündigungsgruppe, Herrscherpaar, St. Mauritius und St. Katharina, Kluge und Törichte Jungfrauen, Ecclesia und Synagoge, Magdeburger Reiter. Die Schaffenszeit dieser Werkstatt wird stilkritisch um 1240/50 eingeordnet (Brandl, wie Anm. 3, 196). 8 Die Eckdienste des Portales sind planmäßig mit aufgemauert worden, alle Konsolen und Baldachine des Nordquerhausportals sind eindeutig bereits beim Aufbau von Portal und Seitenwänden integriert worden. An den Aufstellungsorten von Synagoge und Ecclesia sind die Befunde deutlich abweio. O., 1936, 36; Meier, Paul Jonas: Der Bau des Magdeburger Domes seit 1274, in: Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen- Anhalt 15, Weimar u. a. 1939, , hier 334; Schubert, Ernst: Der Magdeburger Dom, Berlin 1974, 61; Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Der Bezirk Magdeburg, München/Berlin 1974, 272). Brandl ordnet den Bau der Vorhalle zwischen 1310/20 ein; er betont die Parallelität zum nachträglichen Einbau des Fassadenfensters im Nordquerhaus (Brandl, Heiko: Die Skulpturen des 13. Jahrhunderts im Magdeburger Dom [= Beiträge zur Denkmalkunde 4], Halle 2009, 27 f.; 137 f.). Die Erbauung der Paradiesvorhalle fällt in die Regierungszeit des Erzbischofs Burchard von Schraplau ( ), der 1325 von Magdeburger Bürgern im Rathauskeller erschlagen worden ist (Peters, Eckhardt [Hrsg.]: Magdeburger Bischofschronik, Dößel 2006, 179 ff.). 4 Brandl, wie Anm. 3, Eigentliche Beschreibung der Welt-berühmten Dom- Kirchen zu Magdeburg, Dero Fundation, Raritäten 66 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

44 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher chend. Die Konsole der Synagoge auf der Westseite ist vor die Wandquader gesetzt, der Quader wurde dafür abgearbeitet; oberer Abschluss der Konsole und Quaderfuge liegen auf gleicher Höhe. Die Konsole der Ecclesia auf der Ostseite schließt dagegen unterhalb der Fuge des dahinter liegenden Mauerwerksquaders ab, dieser wurde hier nicht abgearbeitet. Die Auffälligkeiten lassen sich durch einen nachträglichen Einbau der Konsolen erklären, auch die beiden Baldachine wurden nachträglich eingesetzt; sie sind nicht wie bei den Jungfrauenskulpturen aus den Wand- bzw. Gewändequadern herausgearbeitet worden. 9 Törichte Jungfrau 4, Kluge Jungfrau 5. Im vorliegenden Text erfolgt die Zählung der Skulpturen jeweils von außen nach innen. 10 Törichte Jungfrau 1, Kluge Jungfrau Abbildung mit Rekonstruktion des Säulenportals siehe in diesem Heft Beitrag Brandl, Abb Vgl. auch Anm Vom Nordportal aus betrachtet im Gegenlicht stehend, von den Seiten auch stark beschattet und von Norden aus werden sie von der natürlichen Fokussierung auf die Jungfrauen fast vollständig aus der Wahrnehmung verdrängt. 14 In alle Skulpturenrückseiten der Jungfrauen während der Herstellung eingeschlagene Kehlen mit stark gealtertem, harzhaltigem Klebematerial (Mucha, Frank: Analysenergebnisse Skulptur des Heiligen Mauritius, Skulptur der Törichten Jungfrau 5, Magdeburg Dom, Erfurt 2010; ders.: Analysenergebnisse Skulptur des Heiligen Mauritius, Skulptur der Törichten Jungfrau 5, Magdeburg Dom, Erfurt 2010a; ders.: Pigment- und Bindemittelanalysen am Tympanon der Paradiesvorhalle, Magdeburg Dom, Erfurt 2010b; ders.: Analysenergebnisse Skulptur des Heiligen Mauritius, Skulpturen der Verkündigungsgruppe, Magdeburg Dom, Erfurt 2010c) sowie noch in den 1950er Jahren nachzuweisende Reste von Eisenankern, die mit der heutigen Aufstellung im Gewände nicht korrespondieren, belegen mit großer Sicherheit eine Aufstellung der Skulpturen vor derjenigen Anfang des 14. Jahrhunderts im Gewändeportal der Paradiesvorhalle (Brandl, wie Anm. 3, 109 f.). 15»Otto der Große, Magdeburg und Europa«2001,»Aufbruch in die Gotik«2009, jeweils im Kulturhistorischen Museum Magdeburg. 16 Zur mittelalterlichen Nutzung der Paradiesvorhalle gibt es unterschiedliche Auffassungen. Da der Haupteingang zum Dom bis um 1500 durch das Westportal führte, war sie als Zugang von untergeordneter Bedeutung. In Betracht gezogen wird u. a. eine Nutzung als Sammlungsort vor Prozessionen, als Zugang für den Bischof oder als Gerichtsort. Seit spätestens Ende des 17. Jahrhunderts führte der Haupteingang zum Dom durch die Vorhalle, diese Tradition wurde bis zum Zweiten Weltkrieg beibehalten. Aktuell sammeln sich in der Paradiesvorhalle Hochzeitsgesellschaften vor dem Gang zum Traualtar, außerdem dient sie als zusätzlicher Ein- und Ausgang bei großen Veranstaltungen. Lück, Heiner: Der Magdeburger Dom als Rechtsort. Eine rechtsar- chäologische Annäherung, in: Der Magdeburger Dom im europäischen Kontext. Beiträge eines internationalen wissenschaftlichen Kolloquiums zum 800-jährigen Domjubiläum in Magdeburg vom 1. bis 4. Oktober 2009, hrsg. v. Wolfgang Schenkluhn und Andreas Waschbüsch, Regensburg 2012, ; Brandl/Forster 2011, Als Schutzmaßnahme vor Luftangriffen wurden die zwölf Skulpturen der Vorhalle 1942 abgenommen und im Dom sicher untergebracht; das Tympanonrelief schützte man mit einer Verbretterung. Vor der Wiederaufstellung 1962/63 wurden die Skulpturen durch die Bildhauer Fritz Maenicke und Heinrich Apel restauriert (Entfernung korrodierter Eisenteile, Ersatz schadhafter Mörtelergänzungen in Naturstein, Einsetzen neuer rückseitiger Verankerungen; Archiv LDA, Akte R 370). 18 Spezialisierungsrichtung Plastisches Bildwerk und Architektur aus Stein. 19 Kartierungskampagne unter Mitwirkung mehrerer Studenten der FH Erfurt zu Fassungsbestand und Vorzustand der Jungfrauenskulpturen im Maßstab 1:2 im Jahr 2004 im Rahmen von Praxiswochen; Semesterarbeit zur Vorzustandsuntersuchung der Skulptur der Synagoge (Tottleben, Franziska: Fassungsklebung auf Sandstein. Naturwissenschaftliche Belegarbeit an der FH Erfurt, Erfurt 2002; dies.: Magdeburger Dom. Paradies. Skulptur der Synagoge. Untersuchungsbericht, Praxissemesterarbeit an der FH Erfurt, Erfurt 2003); Semesterarbeit und Diplomarbeit zu den Jungfrauenskulpturen (Zur, Michaela: Die Klugen und Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 67

45 die paradiesvorhalle am magdeburger dom senschaft 8, Berlin 1954, 19 42; Riemann, Konrad: Polychromierte Bildwerke aus Stein und Stuck des 12. und 13. Jahrhunderts, in: Palette 36, 1970, 16 24, hier 20 ff.; Schirmer, Susanne: Untersuchungen zur Fassung an mittelalterlichen Steinskulpturen im Magdeburger Dom, in: Beiträge zur Erhaltung von Kunstwerken 10, hrsg. v. Verband der Restauratoren e. V., Bonn 2002, Kalisch, Uwe: Klimamessungen am Magdeburger Dom. Berichte des Instituts für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen- Anhalt e. V. (IDK Halle), Nr. HAL 08/2000, 11/2001, 08/2002, 19/2004, 15/2005, 30/ Köhler, Wolfram: Untersuchungsbericht, Magdeburg. Dom, Paradies, Figuren der Klugen und Törichten Jungfrauen, Sandstein, Ultraschalluntersuchungen, Potsdam 1998; ders.: Untersuchungsbericht. Ultraschalluntersuchungen Ecclesia und Synagoge im Dom zu Magdeburg, Potsdam Ganß, Ernst-Dieter: Dom Magdeburg, Paradies, Kurzbericht über die feuchtetechnischen Untersuchungen vom April und August 1998, Weimar Denkmalrechtliche Zielstellung, Dom zu Magdeburg, Sanierungsmaßnahmen im Paradies, Büro Sußmann & Sußmann, Magdeburg Das Fachkolloquium diente in erster Linie der Information hochkarätiger Fachleute über den erreichten Forschungs- und Arbeitsstand. Die ersten Skulpturen waren zu diesem Zeitpunkt konserviert und an der Raumschale Probeflächen angelegt. Die verwendeten Technologien, Törichten Jungfrauen in der Paradiesvorhalle des Magdeburger Doms Dokumentation der Schäden Diskussion der Schadursachen, Praxissemesterarbeit an der FH Erfurt, Erfurt 2004; dies.: Behandlungskonzeption einer Jungfrauenskulptur aus der Paradiesvorhalle des Magdeburger Domes, Diplomarbeit an der FH Erfurt, Erfurt 2005); Semesterarbeiten zu Paradiesvorhalle und Tympanonrelief (Berbig, Tino: Untersuchungen zur polychromen Fassung des Tympanons der Paradiespforte des Magdeburger Domes, Praxissemesterarbeit an der FH Erfurt, Erfurt 2004; ders.: Untersuchungen zur Baugeschichte und Raumfassung der Paradiesvorhalle, Praxissemesterarbeit der FH Erfurt, Erfurt 2006; ders.: Betrachtungen zur Baugeschichte der Paradiesvorhalle am Magdeburger Dom und zur allgemeinen Architektur von Vorhallen, Kunsthistorischer Beleg an der FH Erfurt, Erfurt 2006a). 20 Semesterarbeit zu Vorzustandsdokumentation und Farbfassungsuntersuchung der Skulptur der Heiligen Katharina (Tottleben, Franziska: Untersuchung zum plastischen Bildwerk der Heiligen Katharina aus dem Magdeburger Dom, Praxissemesterarbeit an der FH Erfurt, Erfurt 2001; Groll, Thomas: Restaurierungsarbeiten an der Ausstattung des Magdeburger Domes Bericht zu einigen ausgewählten Restaurierungsvorhaben seit 2000, in: Jahrbuch der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt 2002/03, Leitzkau 2004, 73 82). 21 Behling, Lottlisa: Die klugen und törichten Jungfrauen zu Magdeburg, in: Zeitschrift für Kunstwisinsbesondere zur Reinigung, wurden vorgestellt und kontrovers diskutiert. Bei Betrachtung der erreichten Ergebnisse vor Ort relativierten sich jedoch die Bedenken und der eingeschlagene Weg wurde weiter beschritten. Auch die klimatische Situation der Vorhalle wurde intensiv diskutiert, einschließlich der Möglichkeit des dauerhaften Verschlusses. Dabei wurde zu bedenken gegeben, dass kein ungünstiges Mikroklima durch zu dichten Verschluss in der Vorhalle entsteht. Im Hinblick auf diese Bedenken wurden Langzeitmessungen in der Vorhalle vereinbart. 27 Vorsitzender der Dombaukommission Michael Sußmann. 28 Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Direktor Boje Schmuhl, vertreten durch Ralf Lindemann, Lothar Neumann, Frank Weiner. 29 Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, Halle (LDA): Landeskonservatoren Gotthard Voß/ Dr. Ulrike Wendland, Mitarbeiter der Restaurierungsabteilung Dr. Thomas Danzl, Karsten Böhm, Andreas Huth, Dr. Elisabeth Rüber-Schütte. 30 Büro Sußmann & Sußmann, Magdeburg: Lilli Sußmann, Carsten Sußmann. 31 Vulpius, Johannes: Magnificentia Parthenopolitana: Das ist Der Ur-alten Weltberühmten Haupt- und Handel-Stadt Magdeburg Sonderbare Herrlichkeit, Magdeburg 1702, Eigendliche Beschreibung Der Welt=berühmten Dom=Kirchen zu Magdeburg [...] Nebst Etlichen Abrissen, was darinnen zusehen zum ersten mahl also herraus gegeben. Von Einem Liebhaber der A[n] 68 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

46 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher tiquität, Magdeburg 1671, o. S.; Vulpius, wie Anm. 31, Die Darstellung der Jungfrauen ist z. B. sehr ungenau, nicht alle Motive der Türverschlüsse sind richtig wiedergegeben. 34 Dazu gehören die Tatsache einer umfangreichen Ausmalung der Wände und der Gewölbe, der Beleg für den Einbau der bemalten Holztafeln in den Türöffnungen aus denen sich dann wiederum einiges zum Umgang mit der Vorhalle ableiten lässt, was für die Erhaltungsgeschichte der Ausstattung von Bedeutung ist. Die in dem Holzschnitt abgebildeten bemalten Holztafeln in den Türöffnungen sind noch erhalten, werden aber seit ihrem Ausbau im 19. Jahrhundert im Dominneren aufbewahrt. 35 Für die Maßnahmen im 19. Jahrhundert in der Paradiesvorhalle (und nicht näher qualifizierte Maßnahmen an den Kreuzarmen) ist eine Bausumme von Talern überliefert, das entspricht knapp 9 % der Gesamtbausumme am Magdeburger Dom zwischen 1826 und 1834 von Talern. Die Arbeiten am Dom begannen mit der Paradiesvorhalle 1826, Burchardt, J. H. B.: Momente zur Geschichte des Dom-Reparatur-Baues in Magdeburg , Magdeburg 1835, Dazu: Brandl/Forster 2011, wie Anm. 1, Bd. 2, (Anke Neugebauer). 37 Die Mittelpfeiler der östlichen und westlichen Türöffnungen im 17. Jahrhundert hatten demnach keine Verbreiterung an ihrem oberen Ende, die Ecke zwischen Sturz und Mittelpfeiler war rechtwinklig ausgebildet. Innerhalb einer Studentenarbeit haben wir eine Recherche zu älte- Tafeln im 19. Jahrhundert überwiegend mit Verschlüssen versehen waren. Eindeutige Belege dafür in der Literatur oder Architektur finden sich nicht. 41 Aufgeplattete Doppeltüren oder wahrscheinlicher eine weitere, nach außen vorgesetzte Tür. 42 Dargestellt sind musizierende Engel. 43 Hier muss beachtet werden, daß die runden Fensteröffnungen ab 1826 ebenfalls unverglast waren (fotografische Aufnahme von Ernst Flottwell 1891). Das führte im Übrigen zur Möglichkeit der direkten Bewitterung der außen stehenden Jungfrauenskulpturen und der Bildwerke von Ecclesia und Synagoge in den Nordecken. 44 Teilauswertungen der Bauakten des 19. Jahrhunderts im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt durch B. Hofestädt, IDK Halle. 45 Genauere Erläuterungen zur Farbfassung und ihrer Stratigraphie werden in den Untersuchungsberichten zu den einzelnen Jungfrauenskulpturen enthalten sein. Kurzbericht in Groll, Thomas/Böttcher, Claudia: Die Restaurierung der Klugen und Törichten Jungfrauen am Magdeburger Dom Ausgewählte Aspekte zu ihrer Untersuchung und Restaurierung in den Jahren , in: Jahrbuch der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt 2006/07, Wettin 2008, 29 38; Groll, Ernst Thomas unter Mitwirkung von Claudia Böttcher: Die Farbfassung der Skulpturen des 13. Jahrhunderts im Magdeburger Dom, in: Der Naumburger Meister. Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen, Katalog zur Ausstellung, Bd. 2, Petersberg 2011, ; Groll, Ernst Thomas/Böttren Abbildungen des Domes unternommen, auf denen die Paradiesvorhalle abgebildet ist. Die Darstellung ihrer drei Außenwände zeigt jedoch teilweise so extreme Abweichungen vom heutigen Zustand oder vergleichbaren Abbildungen aus gleicher Zeit, dass die Glaubwürdigkeit als sehr eingeschränkt betrachtet werden muss. Rückschlüsse auf das Öffnungsregime lassen sich jedenfalls nicht eindeutig ziehen (Berbig 2006, wie Anm. 19; Rogacki-Thiemann 2006, wie Anm. 1). 38 Die Abbildungen nach 1834 zeigen, dass der Dom von einem niedrigen umlaufenden Metallzaun umgeben war, der so gestaltet war, dass an der Paradiesvorhalle nur der nördliche Eingang zugänglich blieb. Die Wandöffnungen der Vorhalle wurden mit Schmuckgittern versehen, die vermutlich nur an der Nordseite zu öffnen waren (fotografische Aufnahme von Ernst Flottwell 1891). 39 Ab dieser Zeit wurde versucht, zumindest in den Wintermonaten mittels Holztafeln in den Wandöffnungen einen gewissen Wetterschutz zu erreichen. Die Tafeln schlossen jedoch nicht ganz dicht ab und die Maßnahme wurde, u. a. aufgrund des damit verbundenen Arbeitsaufwandes, nicht jedes Jahr vorgenommen. Außerdem erfolgte 1986 wieder eine Verglasung der Maßwerkrosetten. 40 Auch wenn nicht bekannt ist, ob die erhaltenen barocken Verschlusstafeln auf ältere Vorbilder zurückgehen, wird aufgrund des Erhaltungszustandes der Farbfassung an den Skulpturen davon ausgegangen, dass die Seitenwände der Paradiesvorhalle bis zur Entfernung der barocken Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 69

47 die paradiesvorhalle am magdeburger dom cher Claudia: Die Farbfassung der Skulpturen der»jüngeren Magdeburger Werkstatt«im Magdeburger Dom einige ausgewählte Aspekte der bisherigen Untersuchungen, in: Polychrome Steinskulptur des 13. Jahrhunderts, Beiträge zur Tagung des Naumburg Kollegs vom 13. bis 15. Oktober 2011 in Naumburg/Saale, hrsg. von Thomas Danzl, Christoph Herm und Annemarie Huhn, Görlitz 2012, Zum einen muss die maltechnische Qualität herausragend sein, zum anderen die Achtung vor dem Alter doch zu einem Abstand geführt haben, der aber sicherlich auch durch die pragmatische Schlussfolgerung, der Zustand sei ausreichend und bedürfe keiner Erneuerung, ergänzt wurde. 47 Besonders deutlich lassen sich der dramatisch beschleunigte Verfall und die Zustandsverschlechterung am Beispiel der Putzritzeichnungen an der östlichen Kreuzgangwand des Magdeburger Domes nachvollziehen (Groll, Thomas: Putz/Mörtel in: Deutsche Bundesstiftung Umwelt [Hrsg.]: Umwelt Kultur Schutz, Osnabrück 2001, 81 96; Bindernagel, Franziska: Die Putzritzungen auf der Außenfassade des östlichen Kreuzgangflügels im Magdeburger Dom, Diplomarbeit an der HfBK Dresden, Dresden 2005/06). 48 Durch die häufige Ablichtung der Skulpturen der Jungfrauen seit den 1890er Jahren kann sogar in den Details der fortschreitende Verlust von Farbfassung gut nachverfolgt werden. 49 Dafür sprechen die Befunde an Baukörper und Fugenbild, wobei aufgrund des großen Eingriffs 1826 diesvorhalle vom 25. September 1955, Firma Kaiser. Es handelte sich hierbei offenbar zunächst um eine einfache Holztür ohne Beschlag und Verzierung, wie eine Fotografie von vor 1963 zeigt (Mrusek, Hans-Joachim: Drei deutsche Dome, Dresden 1963, Abb. 123). Kupferplatten und Klinke scheinen nur wenig später hinzugefügt worden zu sein, sind jedoch nicht durch Rechnungen belegt (im Jahr 1958 ist der Beschlag der Tür mit Blech für den nächsten Bauabschnitt vorgesehen). 59 Abgebildet z. B. bei Hanftmann, Bartholomäus: Führer durch den Dom zu Magdeburg, Magdeburg 1909, Vulpius, wie Anm. 31, 37, die Darstellung bildet allerdings nicht alle Details realistisch ab. 61 Gestaltet vom Magdeburger Künstler Heinrich Apel. 62 In den barocken Holzschnitten sind die Maßwerkrosetten bereits in ihrer heutigen Gestalt abgebildet (Vulpius, wie Anm. 31, 24, 37). Während die Maßwerkformen in allen drei Rosetten gleich sind, ist die Profilierung an der Nordrosette wesentlich aufwendiger als an Ostund Westrosette. Im Osten und Westen ist auch ein deutlich anderes Steinmaterial für das Maßwerk zum Einsatz gekommen. Es muss davon ausgegangen werden, dass in diesen beiden Fenstern umfangreiche Überarbeitungen vorgenommen worden sind. Zu den Giebelrosen: Brandl/Forster 2011, wie Anm. 1, Bd. 1, Archiv LDA, Akte R IDK Halle, Dipl.-Ing. Uwe Kalisch Die Tafeln wurden bereits 1986 angefertigt und wähauch einiges noch unklar bleibt. 50 Verbesserung des inneren Verbundes der Pfeiler mittels Anker und Verpressmörtel. Außerdem wurden steinmetzmäßige Ausbesserungen an der äußeren Bauschale ausgeführt (Vierungen, Neuverfugung), die Zwickel des Daches wurden mit Bleiblech ausgekleidet. 51 Eine Privatspende beförderte die Voruntersuchung und Restaurierung der abgenommenen Skulptur der Synagoge (Peregrinus-Stiftung, vertreten durch Prof. Dr. Rudolf Meimberg). 52 Archäologische Grabungen am Dom 2009 unter Leitung von Rainer Kuhn, Grabungstechniker Fred Timm in Schnitt U. 53 Auch wenn bei den letzten Sanierungsmaßnahmen bereits eine gewisse Absenkung des Niveaus zumindest auf der Nord- und Ostseite vorgenommen wurde (10 20 cm). 54 Clemens, Andreas/Mellin, Friedrich/Rosenthal, Carl Albert: Der Dom zu Magdeburg, Magdeburg , Vte Lieferung, Tafel IV. 55 Wechsel roter und hellgrauer Platten im Rautenmuster in der Ernstkapelle und vor der Westfassade des Domes. 56 Büro Sußmann & Sußmann, Magdeburg, geschliffene quadratische Platten aus Weser- und Seeberger Sandstein, Fertigstellung Eine schwalbenschwanzförmige Vierung am nördlichen Profil der Sturzunterkante dürfte eher auf eine bauzeitliche Reparatur oder auf eine ältere Befestigung von Türblättern zurückzuführen sein. 58 Archiv LDA, Akte zum Magdeburger Dom, Rechnung über den Einbau einer neuen Tür in der Para- 70 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

48 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher rend einiger Jahre über die Wintermonate eingesetzt. Diese Verschlüsse dichten an den Seiten nicht vollständig ab, sodass zwar die direkte Bewitterung verhindert wird, allerdings der Luftaustausch fast ungehindert möglich ist. 66 Zur Entscheidungsfindung konnte auf die Erfahrungen im Umgang mit ähnlichen Raumsituationen zurückgegriffen werden. Dadurch waren alle Beteiligten auch für die Probleme sensibilisiert, die mit dem Verschluss der Türöfnungen einhergehen können. So war bekannt, dass sich z. B. an der Goldenen Pforte in Freiberg oder in der Achteckkapelle im Meißener Dom z. T. ungünstige mikroklimatische Bedingungen ergeben. Daher wurde festgelegt, die klimatische Entwicklung in der Paradiesvorhalle durch begleitende Messungen über die nächsten Jahre hinweg zu begleiten, außerdem wurden verschiedenen Szenarien durchgespielt und Möglichkeiten festgelegt, wie auf eventuelle Probleme reagiert werden kann. 67 Nach Entwürfen des Architekturbüros Sußmann & Sußmann, Magdeburg, wurden hinter den nach außen gesetzten und nach außen öffnenden Gittern einfache Eichenholztüren eingebaut, die wiederum nach innen öffnen. Um eine Öffnung überhaupt zu gewährleisten, mussten die Türen in jeder Öffnung zweiflügelig ausgebildet werden. 68 Hasak, Max: Meisterwerke der deutschen Bildhauerei des Mittelalters, o. O. 1899, o. S. 69 Clemens/Mellin/Rosenthal, wie Anm Dabei trat die Reduzierung zum Großteil bereits im Vorfeld des Zweiten Welt- krieges ein, ist also nicht ursächlich mit den Maßnahmen der Abnahme und Sicherstellung im Dom in Zusammenhang zu bringen. Konrad Riemann beschreibt allerdings auch einen wahrnehmbaren Verlust von Farbfassung, besonders an Ecclesia und Synagoge, in der Zeitspanne 1935/ (Archiv LDA, Akte R 370). Heute ist an den Skulpturen an den Vorderseiten noch etwa 15 % der Fassung erhalten, bis 1900 sind auf Fotografien noch ca. 70 % nachweisbar. 71 Groll, wie Anm. 47, 81 ff. 72 Handschriftliche Notizen Konrad Riemanns im Archiv LDA (Akte R 370) beschreiben Maßnahmen an der Farbfassung im Vorfeld der Wiederaufstellung der Skulpturen 1961: Festigung mit Kasein, Abnahme der verschwärzten Bereiche der Inkarnate mit verdünntem Ammoniak, Essigsäure und Natriumperoxidlösung. Die Maßnahme wurde damals als erfolgreich beschrieben, heute erscheint die Farbfassung jedoch (wieder?) sehr dunkel. Bindemitteluntersuchungen an den Skulpturen und am Tympanonrelief ergaben u. a. Hinweise auf Kasein als Bindemittel, möglicherweise als Folge der Festigung (Grumbach, Heidrun/Kalisch, Uwe/Ahlemann, K.: Magdeburg Dom, Paradiesvorhalle, Tympanon, Farbbindemitteltest, IDK-Bericht HAL 23/2004, Halle 2004; dies.: Magdeburg Dom, Paradiesvorhalle, Skulptur der Synagoge, Farbbindemitteltest, IDK- Bericht HAL 25/2004, Halle 2004). Ein durch Peter Schmidt im Jahr 1986 vorgelegtes Restaurierungskonzept empfiehlt eine Farbfassungsfestigung mit 8% Paraloid B72 in Toluen. Es ist nicht bekannt, ob die Maßnahme tatsächlich ausgeführt wurde, erwähnt wird im Bereich nur eine Staubabnahme mittels Pinsel (Archiv LDA, Akte R 370). 73 Mündlich in Gesprächen mit dem Verfasser sowie in der Akte R 370 (Archiv LDA) vermerkt. 74 IDK Halle. 75 Vermutung einer Wasserglas- bzw. Kieselsäureesterbehandlung nach REM/ EDX-Analyse von Farbschollen aus Inkarnaten (Blumtritt, Horst: REM-Untersuchungen an Fassungsproben der Jungfrauen, Paradiesvorhalle Magdeburger Dom, Bericht 1 bis 3, Halle, 2004, Proben 6 und 8). 76 Von der Befestigung von Schmuckelementen am Portal. 77 EDTA (Ethylendiamintetraacetat), 4 % angewendet. 78 Tottleben 2003, wie Anm. 19; Groll, wie Anm Tottleben 2001, wie Anm. 20; Groll, wie Anm. 20. Im Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen und Proben wurde entschieden, die Farbfassungsfestigung sowohl an den im Dom aufgestellten Skulpturen als auch in der Paradiesvorhalle mit einer verdünnten Reinacrylharzdispersion auszuführen (LAS- CAUX Hydrogrund). Die Festigung erfolgte hierbei eher im Sinne einer»klebung«/haftvermittlung zwischen Fassungspaket und Steinuntergrund. 80 Archiv LDA, Akte R Meinhardt-Degen, Jeannine: Magdeburger Dom, Paradies Petrographische Untersuchungen Baustein der Törichten Jungfrau 5, IDK-Bericht HAL 21/2006, Halle 2006; dies.: Magdeburger Dom, Paradies Petrologische Untersuchungen an dem Gewände, dem Tympanon und an der Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 71

49 die paradiesvorhalle am magdeburger dom Synagoge, IDK-Bericht HAL 43/2007, Halle Der Bernburger Buntsandstein kann, abhängig von Bank und Varietät, in sehr unterschiedlichen Qualitäten auftreten. An anderen Stellen im Magdeburger Dom tritt z. B. eine stark geschichtete Varietät mit tonigen Einlagerungen auf, die bereits im Innenraum starke Verwitterungserscheinungen mit Schalenbildung und Abblätterung zeigt (z. B. Säulen im oberen Bischofsgang, einige Seitenaltäre). 83 Blumtritt, wie Anm. 75, Bericht 1 und 2. Diese»Stückeltechnik«ist z. B. auch am Magdeburger Reiter zu beobachten. 84 Die maximal mögliche Blockgröße bei einer Verarbeitung senkrecht zur Schichtung wurde dabei mit ca. 1,30 (Jungfrauen) x 0,35 x 0,35 m bestimmt. Ecclesia hat die Maße 1,65 x 0,65 x 0,40 m, Synagoge 1,60 x 0,50 x 0,40 m (Tottleben 2003, wie Anm. 19). 85 In der älteren Literatur finden sich häufig Vermutungen, dass es sich im Fußbereich beider Skulpturen um barocke Umgestaltungen handelt; z. B. Dehio, wie Anm. 3, 274; Schubert, wie Anm. 3, 205. Das Steinmaterial aller Skulpturenteile war nachweislich identisch (Meinhardt- Degen 2007, wie Anm. 81). 86 Vulpius, wie Anm. 31:»Weiter hat dieser Wind auch das Paradieß, wie man es nennet, angefochten, darinnen hat er dem Neuen Testamente den Kelch aus der Hand gerissen«. Außerdem ist denkbar, dass die Paradiesvorhalle im 19. oder 20. Jahrhundert auch Ziel vandalistischer Anschläge wurde, als die seitlichen Türöffnungen lediglich vergittert bzw. in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Jahre lang gänzlich unverschlossen waren. 87 Tottleben 2003, wie Anm Nachrichtlich ist diese Restaurierung der letzte große Eingriff, seitdem sind nur noch Staubabnahmen mittels Pinsel vorgenommen worden (Archiv LDA, Akte R 370). 89 Tottleben 2003, wie Anm. 19. In der Kittmasse wurden Zink, Chlor sowie untergeordnet Silizium und Sauerstoff nachgewiesen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass eine Mischung aus Zinkoxid (Pulver) und Zinkchlorid (flüssig) zum Einsatz kam, als Füllstoff wurde wohl Sand hinzugegeben. In einigen wenigen Proben wurden auch leicht lösliche Salze (NaCl, MgCl) nachgewiesen, was bei Feuchtigkeitseinwirkung eine gewisse Gefahr für das angrenzende Original bedeutet. Kitte auf Zinkchloridbasis kamen traditionell als schnell härtende Zemente z. B. in der Dentaltechnik zum Einsatz; bei Wasserzugabe reagiert Zinkchlorid zu ätzender Salzsäure. 90 Tottleben 2003, wie Anm. 19. Auch an den Jungfrauenskulpturen konnte das Material festgestellt werden (Blumtritt, Horst: REM-Untersuchungen an Fassungsproben der Jungfrauen, Paradiesvorhalle Magdeburger Dom, Halle 2006; ders.: REM-Untersuchungen an Fassungsproben der Raumfassung, Paradiesvorhalle Magdeburger Dom, Halle 2006a). Im Dominnenraum wurde Zinkchloridkleber am Kopf des Mauritius im Binnenchor nachgewiesen (Mucha, Frank: Analysenergebnisse Pigment- und Bindemitteluntersuchungen in der Paradiesvorhalle des Magdeburger Domes, Erfurt 2007). 91 Konrad Riemann nahm allerdings an einigen Skulpturen (nicht belegt ist an welchen genau) eine Abnahme dunkel verfärbter Inkarnatsfassung mit Ammoniak und Essigsäure sowie eine Behandlung mit Natriumperoxidlösung (Bleichen) vor. Außerdem erfolgte eine Festigung mit Kaseinlösung (Archiv LDA, Akte R 370). 92 Abnahme und Einlagerung im Nordturm 1942, später Aufstellung im Remter/ Marienkapelle, oberer Chorumgang, Nordseitenschiff, Wiederaufstellung nach den Skulpturen der Jungfrauen Anfang 1963 (Altakten LDA, Akte R 370). 93 Bereits bei der Planung des Schutzes der Skulpturen vor Kriegseinwirkung wurden bestimmte Maßnahmen (Eingraben in Sand) aufgrund der noch vorhandenen Farbreste ausgeschlossen (Brief Giesaus an Oberbaurat Rudhardt am 07. September 1939, Archiv LDA, Altaktenbestand). 94 Köhler 2003, wie Anm Bindemittel: Acrylharzdispersion, Füllstoffe: Quarzsande, Kaolin. 96 LASCAUX Hydrogrund, Ergebnis aus Tottleben 2002, wie Anm Halboffene Halle ohne Winterverschluss; die Jungfrauenskulpturen im inneren Portalgewände sind vor auftreffenden Niederschlägen relativ gut geschützt, während die äußeren Jungfrauenskulpturen sowie die Skulpturen von Synagoge und Ecclesia durch die Türöffnungen und Maßwerkfenster zumindest zeitweilig auch direkt von Niederschlägen betroffen waren. 98 Goretzki, Lothar: Veränderungen an der Natursteinoberfläche durch Umwelteinflüsse, in: Laserstrahlreinigen von Naturstein, 72 Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

50 die restaurierung der par adiesvorhalle thoma s groll, cl audia b öt tcher Stuttgart 2002, 9 24, hier 18 ff.; Zier, Hans-Werner: Umweltbedingte Veränderungen auf Materialoberflächen Teil I und Teil II, in: Qualitätssicherung in der Steinkonservierung, Altenburg 2000, , hier 68 ff. 99 Ebd., 78 ff. 100 Blumtritt, Horst: REM-Untersuchungen an Fassungsproben der Ecclesia, Paradiesvorhalle Magdeburger Dom, Halle 2001; ders.: REM-Untersuchungen an Fassungsproben der Synagoge, Paradiesvorhalle Magdeburger Dom, Halle 2001a; ders.: REM-Untersuchungen an Fassungsproben der Katharina, Magdeburger Dom, Halle 2001b. 101 Die weit weniger verfestigten Staubauflagerungen an den Skulpturen im Inneren des Magdeburger Domes konnten manuell-mechanisch mit Haarpinseln und feinem Glasfaserradierer entfernt werden. 102 Hersteller: elquantel, Gerät: Laserblast 50 (el Quantel), Nd-YAG-Laser mit Glasfaserarm und 1064 nm Wellenlänge, Arbeitsparameter: % Energie, 5 25 Hz Frequenz, Arbeitsabstand: cm, Arbeitsfleckdurchmesser: 0,3 0,7 cm, Energiedichte ca. 0,3 0,5 J/cm 2 (0,5 W). Das Gerät konnte freundlicherweise durch Vermittlung von Prof. Staemmler von der FH Erfurt entliehen werden. 103 Sobott, Robert/Neumeister, Katrin/Siedel, Heiner: Laserstrahlreinigung von Naturstein und naturwissenschaftliche Untersuchungen, in: Laserstrahlreinigen von Naturstein, Stuttgart 2002, An allen Skulpturen mit Konsolen und Baldachinen, dem Tympanonrelief und Teilen der inneren Raumschale. 105 Auch unverkrustete und wenig verschmutzte Steinoberflächen der Skulpturen weisen nicht die Farbigkeit des bruchfrischen Steines auf, Farb- und Grauwertveränderungen sind sowohl durch Rückstände verlorener Farbfassung (gelbliche Verfärbung bis in ca. 5 mm Tiefe durch Leinölbehandlung, helle Rückstände der Bleiweißgrundierung in Poren) als auch durch Staubeinlagerungen in die Poren zu verzeichnen. 106 Die sehr risikobehaftete Umwandlung von Bleiweißverschwärzungen (Bleisulfid) in hellere Verbindungen (Bleisulfat), z. B. mittels Wasserstoffperoxid, wurde nach Recherchen und eigenen Proben frühzeitig ausgeschlossen. Eine Abnahme der dunklen Verfärbungen mittels Säuren/Basen war bereits in den 1950er Jahren von Konrad Riemann versucht worden, hatte offensichtlich aber keinen Langzeiterfolg erzielt und wurde daher und aufgrund des Risikos für die mittelalterliche Fassung ebenfalls verworfen (Archiv LDA, Akte R 370). Eine Überfassung der schwarzen Inkarnatpartien an den Skulpturen von Ecclesia und Synagoge wurde mehrfach erörtert; ferner wurden dazu schon Proben angelegt, allerdings wurde die Entscheidung noch aufgeschoben, um sie nach Abschluss aller weiteren Maßnahmen im Gesamtkontext prüfen zu können. Nach dieser Prüfung wurde entschieden, die dunkel verfärbten Farbfassungsbefunde unverändert zu belassen, da sie in der Gesamtheit des restaurierten Ensembles nicht wesentlich störend in Erscheinung treten. 107 Es hat durch Dombesucher und Mitglieder der Domgemeinde immer wieder Nachfragen und die Aufforderung zum Entfernen der originalen Inkarnatreste in Unkenntnis der Bedeutung (die Fassungsreste werden als Verschmutzung bzw. Verkrustung interpretiert) gegeben. 108 Hochaufgelöste Kartierung der Skulpturen in einzelnen Abschnitten von allen vier Seiten und in drei Ebenen (Bestand, Schäden mit Materialneubildung, Schäden mit Materialzerstörung). 109 Die Abnahme der Skulpturen erfolgte mittels eigens entwickelter Hebetechnologien, um die empfindlichen Oberflächen nicht mechanisch zu belasten. Die Untersuchung und Bearbeitung wurde in einer abgetrennten Chorumgangskapelle des Domes vorgenommen, um weite Transporte zu vermeiden. 110 Berbig 2004; 2006, wie Anm Zur 2005, wie Anm Denkmalrechtliche Zielstellung, wie Anm Dr. Heiko Brandl, Halle, Dr. Christian Forster, Leipzig. 114 Figuren im Stifterchor im Naumburger Dom, Skulpturen im Chor und der Achteckkapelle des Meißner Domes, Wundertätige Madonna im Magdeburger Dom. 115 Einziger vorhandener Anhaltspunkt ist eben die Tatsache einer wohl durchgreifenden Renovierung im 17. Jahrhundert, die Anlass für eine Teilüberfassung gewesen sein könnte. 116 Im Ergebnis der Pyrolyse- Gaschromatographie handelt es sich wahrscheinlich um ein Gemisch von Leinöl und anderen trocknenden Ölen, z. B. Walnussöl (P/S-Verhältnis 2,9) (Mu- Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 73

51 die paradiesvorhalle am magdeburger dom cha, wie Anm. 90; Herm, Christoph: Untersuchungsbericht Labor 16/05, HfBK Dresden, Dresden 2005). An den Skulpturen im Innenraum des Domes (ohne Überfassung) wurde in der Fassung des 13. Jahrhunderts eindeutig Leinöl als Bindemittel analysiert (Mucha 2010c, wie Anm. 14). 117 Es wurde vorwiegend Öl als Anlegemittel identifiziert. In einigen Anlegemittelschichten wurden aber auch für Bolus und Kreide typische Elemente festgestellt, was auf eine Glanzvergoldung hindeutet (Herm, wie Anm. 116; Blumtritt, wie Anm. 75). 118 Dort sind die Inkarnate ohne Überfassung in der Kleinteiligkeit und Feinheit gut ablesbar (Augenbrauen, Augen, Bart, Wangen, Münder etc.). 119 Kluge Jungfrau 1, Kluge Jungfrau 2 und Kluge Jungfrau Wohl zwischen 1884 (Erwähnung beschädigter Jungfrauen in Vorbereitung einer»domschau«) und 1888 (Messbildaufnahmen der Skulpturen mit bereits ergänzten Armen); freundliche Mitteilung von Dr. Heiko Brandl am 17. Juli Vgl. Brandl/Forster 2011, wie Anm. 1, Bd. 1, Die erkennbaren Abbrüche zeigen eindeutig, dass die Arm- und Handhaltungen andere gewesen sein müssen, als die Ende des 19. Jahrhunderts erfundenen. 122 Durch die schwarzen Krusten waren die Ergänzungen so weitgehend in das Erscheinungsbild»einpatiniert«, dass sie oft nur nach genauer Betrachtung wahrgenommen wurden. 123 Kai Fronk, Ernst Thomas Groll, Georg Marcks, Wolfram Schubert, Pierre Zwetkow. 124 Plastische Ergänzung von Pierre Zwetkow (Tonmodell und Abguss in Kunststein). 125 Z. B. Termin am 15. Juni 2010 zum Umgang mit den fehlenden/altergänzten Hände der drei Klugen Jungfrauen. Neben Vertretern der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen- Anhalt und des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie den beteiligten Restauratoren nahmen daran Prof. Dr. Niehr von der Universität Osnabrück, Dr. Kozub von der FH Potsdam, Dr. Brandl von der Universität Halle, Dr. Seyderhelm als Kunstgutbeauftragte der evangelischen Kirche und Herr Sußmann als Vertreter der Dombaukommission teil. abbildungen Flottwell, E. v.: Mittelalterliche Bau- und Kunst-Denkmäler in Magdeburg, Magdeburg 1891, Bl. 38: 1, 2, Bl. 18: 3 Claudia Böttcher: 4, 5, 7, 11, 12, 17, 18, 21, 22, 23, 24, 25, 27, 31, 35, 38 52, 58, 63 67, 69, 70 Eigentliche Beschreibung der Welt-berühmten Dom-Kirchen zu Magdeburg, Dero Fundation, Raritäten und Zierraths, sambt einem vollständigen Catallogo aller gewesenen Ertz- Bischöfe, Magdeburg 1671, o. S.: 8 Hans-Uwe Salge: 6, 10, 16, 19, 20, 28, 29, 30, 37 Clemens, Andreas/Mellin, Friedrich/Rosenthal, Carl Albert: Der Dom zu Magdeburg, Magdeburg : 9 Michaela Zur: 13, 32, 33, 34, 36, Hasak, Max: Geschichte der deutschen Bildhauerkunst im XIII. Jahrhundert, Berlin 1899, Tf. 29, 30: 14, 15 Franziska Tottleben: 26 Kai Fronk: 59 LDA Archiv: 53 Heiko Brandl: 55, 57, 68 Franz Stoedtner, Berlin: 54??? Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

52 dies ist die artikelübers chrif t autorenname bisher erschienene KleINe Hefte zur DenkMALPflege Heft 1 Romanik in neuem Licht. Die Fenster der Klosterkirche zu Jerichow Mit Beiträgen von Holger Brülls, Werner Heymann, René Leudesdorff und Jochem Poensgen, Halle 2009, ISBN Heft 3 Reinhard Schmitt: Die Stadtkirche St. Sixtus in Ermsleben. Neue Forschungen zur Bau- und Ausstattungsgeschichte Mit einem Beitrag von Mathias Köhler, Halle 2010, ISBN Heft 2 Dirk Höhne: Die Kirche von Sylbitz.»ein absonderlich Gebäude...«Halle 2009, ISBN Heft 4 Christian Hecht: Von Byzanz nach Halberstadt. Der byzantinische Diskos des Halberstädter Domschatzes Halle 2011, ISBN Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6 75

53 die paradiesvorhalle am magdeburger dom Heft 5 Ein Kirchenraum der Moderne in der Provinz. Die Raumgestaltung Karl Völkers in der Dorfkirche Schmirma Halle 2013, ISBN weitere aktuelle Veröffentlichungen Arbeitsbericht 11 Die Merseburger Fürstengruft. Geschichte Zeremoniell Restaurierung Halle 2013, ISBN Arbeitsbericht 12 Historische Bauforschung in Sachsen-Anhalt II Halle 2013, ISBN Kleine Hefte zur Denkmalpflege 6

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