Dr.-Ing. Hans-Ulrich Gauger
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- Luisa Günther
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1 Dr.-Ing. Hans-Ulrich Gauger Beratender Ingenieur - Prüfingenieur für Baustatik Dr.-Ing. H.-U. Gauger, Freundeskreis Wolfsbrunnen e.v. Am Schlierbachhang 43 B Dossenheimer Landstr Heidelberg Tel.: 06221/ Fax: 06221/ info@dr-gauger.de Heidelberg Ihre Nachricht Ihr Zeichen Unser Zeichen/Durchwahl Datum Dr.-Ing. Gauger / Wolfsbrunnen-Anlage Heidelberg-Schlierbach Stellungnahme zur Standsicherheit für eine Nutzung zum Aufenthalt von Personen Auftrags- Nr. P Vom Freundeskreis Wolfsbrunnen e.v. wurde ich beauftragt, eine Stellungnahme zur Standsicherheit für eine Nutzung zum Aufenthalt von Personen in der Wolfsbrunnen-Anlage abzugeben. Bei dem im Folgenden mit Wolfsbrunnen-Anlage bezeichneten Gelände handelt es sich um das in Anlage 1 dargestellte, grün umrandete Gebiet, welches von Norden her durch eine Treppenanlage erschlossen wird und an den anderen 3 Seiten durch Einhausungsmauern vom höher liegenden Umgebungsgelände abgegrenzt wird. Unter der Wolfsbrunnen-Anlage verlaufen mehrere Kanäle, welche im Norden in einen Hauptsammler münden. Zur Erkundung der Standsicherheit der Kanäle, des Hauptsammlers und der Einhausungsmauern fand am ein Ortstermin statt, bei dem folgendes festgestellt werden konnte: Hauptsammler Der Hauptsammler gliedert sich in einen Vorraum und in den dahinter liegenden Beckenbereich. Das Becken wird durch ein Gewölbe überspannt (Bild 1), welches sich in einem optisch ordentlichen Zustand befindet. Der Vorraum ist mit einer Stahlbetondecke überdeckelt, welche sich jedoch in einem teilweise schlechten Zustand befindet, da die Bewehrung in einem Eckbereich korrodiert ist (vgl. Bild 2). Hier ist Handlungsbedarf geboten. Wenn das darüber liegende Gelände für einen Personenaufenthalt genutzt werden soll, ist die Deckenkonstruktion des Vorraumes mit einer Behelfskonstruktion (zum Beispiel Holzbalken und Holzstützen) zusätzlich zu sichern.
2 Seite 2 von 19 Kanal A Vom Hauptsammler geht in süd-östlicher Richtung der Kanal A (siehe Anlage 1) ab. Dieser weist einen lichten Querschnitt von h x b = 75cm x 60cm auf und ist an der Einmündung ca. 1,30m mit Erdreich überschüttet. Der Kanal ist mit Sandsteinplatten überdeckelt. Die Bilder 3 und 4 zeigen einen ordentlichen Erhaltungszustand des Kanals. Optisch sind keine gravierenden Schäden zu erkennen. Schacht B Der Kanal A mündet nach ca. 6,0 m in einen Schacht B (Bild 5). Dieser Schacht ist teilweise mit Ziegelmauerwerk ausgebessert (Bild 6). In südlicher Richtung befand sich vermutlich ehemals die Fortsetzung des Kanals A. Über der hier in Richtung Süden in 2,30m Tiefe einmündenden Rohrleitung ist eine mit Sandsteinen verfüllte Kanalöffnung erkennbar (Bild 6). Es könnte sein, dass hier ehemals zwischen Schacht B und Schacht C der Kanal A weitergeführt wurde und dann durch die nun tiefer liegende Rohrleitung ersetzt wurde. Da die Rohrleitung unter der Kanalöffnung liegt, kann vermutet werden, dass im Zuge der Rohrleitungsverlegung der Kanal verfüllt wurde. Der Erhaltungszustand des Schachtes gibt keinen Anlass zur direkten Besorgnis. Schacht C Die Rohrleitung von Schacht B verläuft nach Süden und mündet in Schacht C (Bild 7). Dieser Schacht ist in einem ordentlichen Zustand und begehbar. In der Fortsetzung der Rohrleitung schließt hier der Kanal D an. Kanal D Der Kanal D kann begangen werden und ist in einem guten Zustand (Bilde 8). Er wurde bis zum Knickpunkt nach Osten von uns begangen. Die Fortsetzung des Kanals ab diesem Punkt ist in Bild 9 festgehalten. Außer den beschriebenen Schacht- und Kanalbauwerken sind keine weiteren unterirdischen baulichen Anlagen (Rohrleitungen ausgenommen) bekannt. Einhausungsmauer Ost Die Einhausungsmauer Ost (Bilder 10 bis 15) weist im nördlichen Teil teilweise lose Steine im Bereich der Mauerkrone auf, im mittleren Bereich einen senkrechten Riss (Bild 12) und ist im Ausbuchtungsbereich in der Nähe der Gartenquelle durch ehemaligen Baumwuchs am Kopf stark geschädigt. Der Mauerkopf ist zum größten Teil durch Aufbeton gesichert.
3 Seite 3 von 19 Wegen dem teilweise schlechten Zustand der Mauer wird angeraten, dass bei einer Nutzung des Geländes der Aufenthalt von Personen im rot umrandeten Bereich der Anlage 2 ausgeschlossen wird. Außerdem ist die Mauer regelmäßig auf Veränderungen hin vom Betreiber zu kontrollieren. Einhausungsmauer Süd Die Einhausungsmauer Süd (Bilder 16 und 17) ist in einem ordentlichen Zustand, es konnten keine gravierenden Schäden festgestellt werden. Einhausungsmauer West Diese Mauer baucht im mittleren Bereich zur Wolfsbrunnen-Anlage hin aus und hat kleine lokale Versätze im Mauerwerk. Sie ist leicht zur Anlage hin geneigt (Bilder 18 bis 20). Wegen diesem Zustand der Mauer wird angeraten, dass bei einer Nutzung des Geländes der Aufenthalt von Personen im rot umrandeten Bereich (Anlage 2) ausgeschlossen wird. Außerdem ist die Mauer regelmäßig auf Veränderungen hin vom Betreiber zu kontrollieren. Nördliche Mauer An der nördlichen Mauer, welche das Gelände nach unten hin sichert, sind keine gravierenden Schäden zu erkennen (Bilder 21 bis 24). Das Geländer zur Absturzsicherung entspricht nicht mehr den zur Zeit gültigen baurechtlichen Bestimmungen, genießt jedoch Bestandsschutz. Zusammenfassung: Die Kanal- und Schachtbauwerke konnten nicht allumfassend begutachtet werden, jedoch wurden keine größeren Schäden festgestellt und die Abmessungen der Kanäle sind so klein, dass selbst bei einem Kanaleinsturz niemand verschüttet, sondern nur im Boden einbrechen würde. Gegen eine Nutzung der Wolfsbrunnen-Anlage zum Aufenthalt von Personen bestehen im Hinblick auf die Standsicherheit keine Bedenken unter folgenden Bedingungen: Die Nutzung des Geländes ist auf den Bereich außerhalb der in Anlage 2 rot umrandeten Flächen einzuschränken. Die Einhausungsmauern sind regelmäßig vom Betreiber auf Veränderungen hin zu kontrollieren. Die Decke des Vorraumes Hauptsammler ist zu sichern (Holzbalken und Stützen). Schachtabdeckungen sind zu sichern und ggf. zu überbauen. Auf die eingeschränkte Funktion der absturzsichernden, jedoch bestandsgeschützten Geländer sollte beim Aufenthalt von Personen hingewiesen werden.
4 Seite 4 von 19 Es wird darauf hingewiesen, dass das Gelände Furchen und versteckte Unebenheiten hat und nur bewusst und vorsichtig begangen werden kann. Ebenso haben die absturzsichernden Geländer nur eine stark eingeschränkte Funktion, unterliegen jedoch dem Bestandsschutz. Heidelberg, den Dr.-Ing. H.-U. Gauger Anlagen: Anlage 1: Übersicht und Bezeichnungen Anlage 2: Bereiche mit Aufenthaltseinschränkung Anlage 3: Bilddokumentation
5 Seite 5 von 19
6 Seite 6 von 19
7 Seite 7 von 19 Anlage 3 Bilddokumentation Wolfsbrunnen-Anlage Heidelberg-Schlierbach
8 Seite 8 von 19 Bild 1: Hauptsammler - Becken Bild 2: Hauptsammler - Vorraum, Korrodierte Deckenbewehrung
9 Seite 9 von 19 Bild 3: Kanal A - Einmündungsbereich im Hauptsammler Bild 4: Kanal A - Knickpunkt in ca. 1,50 m Entfernung vom Hauptsammler
10 Seite 10 von 19 Bild 5: Schacht B, Blick von oben in den Schacht Bild 6: Schacht B, ausgebesserte Stellen mit Ziegelmauerwerk und mit Sandsteinen verfüllter, vermutlich ehemaliger Kanalfortsetzung nach Süden
11 Seite 11 von 19 Bild 7: Schacht C Bild 8: Kanal D Eingangsbereich
12 Seite 12 von 19 Bild 9: Kanal D, Fortsetzung um die Ecke zur Gartenquelle hin Bild 10: Einhausungsmauer Ost, von der Anlage aus gesehen
13 Seite 13 von 19 Bild 11: Einhausungsmauer Ost, Bild von oben aus nördlicher Richtung Bild 12: Einhausungsmauer Ost, Riss in Mauer im mittleren Bereich
14 Seite 14 von 19 Bild 13: Einhausungsmauer Ost im Bereich der Gartenquelle mit Schaden infolge eines inzwischen beseitigten Baumwuchses Bild 14: Einhausungsmauer Ost im Bereich der Gartenquelle mit Schaden infolge eines inzwischen beseitigten Baumwuchses
15 Seite 15 von 19 Bild 15: Einhausungsmauer Ost, Bereich Gartenquelle, Blick von oben Bild 16: Einhausungsmauer Süd mit Tor zum kleinen Sammler
16 Seite 16 von 19 Bild 17: Einhausungsmauer Süd, Blick von oben auf westliche Mauer Bild 18: Einhausungsmauer West, Blick von unten in nördliche Richtung
17 Seite 17 von 19 Bild 19: Einhausungsmauer West nördlicher Bereich, Blick von unten in nördliche Richtung Bild 20: Einhausungsmauer West, Blick von oben in nördliche Richtung
18 Seite 18 von 19 Bild 21: Mauer Nord, Eingang zum Hauptsammler Bild 22: Mauer Nord im westlichen Bereich von außen gesehen
19 Seite 19 von 19 Bild 23: Mauer Nord im östlichen Bereich von außen gesehen Bild 24: Mauer Nord von oben, Blick aus westlicher Richtung
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