TenneT Projekt-News Dörpen / West Niederrhein

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1 TenneT Projekt-News Dörpen / West Niederrhein Ausgabe 12/2017

2 Editorial Christian Schmidt Liebe Leserinnen und Leser, wir haben Grund zum Feiern, denn Anfang August hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr den Planfeststellungsbeschluss für die 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Dörpen/West und Meppen erlassen. Mit diesem Beschluss hat TenneT nach viereinhalbjähriger Planungsphase nun die offizielle Baugenehmigung erhalten. Das Netzausbauprojekt erreicht damit einen weiteren Meilenstein. Nun wollen wir mit dem Bau der Leitung beginnen. In einigen Bereichen können wir noch 2017 mit den Bauarbeiten für die Errichtung der ersten Masten starten, in anderen bereiten wir als Ergebnis der Detailplanung kleinere wie größere Umplanungen vor. Ausgangspunkt des jetzt genehmigten, rund 30 Kilometern langen Trassenverlaufs ist das Umspannwerk Dörpen/West. Für den sicheren Anschluss der neuen Leitung wurde dort bereits im Herbst 2017 mit Ausbaumaßnahmen begonnen. Die Leitung führt anschließend durch die Samtgemeinden Dörpen und Lathen. Danach verläuft die Trasse über das Gebiet der Stadt Haren und endet nördlich der Kreisstadt Meppen. Ab diesem Punkt erfolgen in einem nächsten Verfahren Planung und Abstimmung des weiteren Leitungsverlaufs bis zum Umspannwerk Niederrhein bei Wesel durch den nordrhein-westfälischen Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Auf dem Harener Stadtgebiet zwischen Dankern und Segberg schließt sich auf einer Länge von 3,1 Kilometern ein Erdkabel an. Noch im Dezember 2017 werden hier die bauvorbereitenden Maßnahmen zu Errichtung der Kabelübergangsanlagen umgesetzt. Der Bau des Erdkabelteilabschnitts ist für das Frühjahr 2018 geplant. Wir werden hierzu ein Informationszentrum errichten, um Anwohner, Eigentümer und alle Interessierten umfassend über den Einsatz und den Bau von Drehstrom-Erdverkabelung zu informieren. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die wesentlichen Daten und Fakten der Leitung vor, erläutern Ihnen den Ablauf der nun anstehenden Bauphase und weisen Sie auf baubedingte Planänderungen hin. Wir freuen uns auf die anstehende Bauphase! Inga Wilken Christian Schmidt Gesamtprojektleiter Inga Wilken Referentin für Bürgerbeteiligung

3 3 Die Trasse in Zahlen Heede Art des Vorhabens 380-kV-Freileitung, mit Erdkabelabschnitt Gesamtlänge 31,1 km Länge der Freileitungsabschnitte 28,0 km Länge des Kabelabschnitts 3,1 km Anzahl Stromkreise 2 Freileitungsspezifische Daten Ausführung Anzahl Maste 66 Maste, 2 Kabelübergangsanlagen Ausführung Gestänge Typ: Donau mit geteilter Erdseilspitze Fundamenttyp Flach- oder Tiefgründung (je nach Baugrund) Tragmast Fundament-Kopfgröße (identisch mit versiegelter Fläche) ca. 0,8 m Durchmesser Abspanner Fundament-Kopfgröße (identisch mit versiegelter Fläche) ca. 1,2 m Durchmesser Erdkabelspezifische Daten Ausführung Anzahl der Kabelabschnitte 1 Kabelabschnitt Verlegetiefe i. d. R. 1,6 m Schutzstreifenbreite i. d. R. 23,0 m Gehölzfreier Bereich innerhalb der Kabeltrasse bei offener Bauweise i. d. R. 25,0 m Temporäre Flächeninanspruchnahme während des Baus i. d. R. 45,0 m Abstand der Einzelkabel innerhalb eines Teilsystems 0,75 m Anzahl der Verbindungsmuffen max. 3 (unterirdisch) Anzahl Cross-Bonding-Muffen zum Auskreuzen der Kabel 2 (oberirdisch mit Umhäusung sichtbar) Anzahl Kabelübergangsanlagen 2 (in Segberg und Dankern) Fläche einer Kabelübergangsanlage (ohne Kompensationsspule) ca. 70 m x 50 m Höchster Punkt einer Kabelübergangsanlage ca. 35 m Dörpen/West Niederrhein (Amprion) geplanter 380-kV-Leitungsbau (Stand: Juli 2017) geplante 380-kV-Freileitung geplantes 380-kV-Erdkabel Erdkabelabschnitt Dankern Segberg (ca. 3,1 km) Umspannwerk N L Übergabepunkt an Amprion Landesgrenze B408 D Dörpen/West L59 Kluse Fresenburg A31 La Ems B70 Haren (Ems) L48 B402

4 4 Planänderungen Wie geht es weiter? Mit dem Erlass des Planfeststellungsbeschlusses geht das Projekt in die Bauphase über. Dafür sind verschiedene Arbeiten notwendig. Planänderungen nach Planfeststellungsbeschluss Von der Einreichung der Antragsunterlagen 2014 bis hin zum Planfeststellungsbeschluss 2017 sind für das Projekt Dörpen/ West Niederrhein drei Jahre vergangen. In diesem Zeitraum ändern sich gelegentlich die örtlichen Gegebenheiten entlang des Trassenverlaufs. Jorit Tamminga, Projektleitung Freileitungsbau Zudem harmonisiert TenneT die eingereichten Antragsunterlagen mit dem Planfeststellungsbeschluss und den darin enthaltenen Auflagen. Dies führt dazu, dass die ursprünglichen Pläne teilweise geändert werden müssen. Zu diesen Planänderungen zählen vorrangig: Anpassung der temporären Flächeninanspruchnahme Für die Anlieferung der Kabeltrommeln und der Lagerung von Aushub werden temporäre Flächen benötigt. Diese werden nach Ende der Bauarbeiten wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Überprüfung der Zuwegungen Die in der Bauphase und während des Betriebs notwendigen Zuwegungen zu Freileitungs- und Erdkabelbauwerken entlang der Trasse müssen final an den Trassenverlauf angepasst werden. Einsatz von HDD-Bohrverfahren (Horizontalspülverfahren) Dieses neue Verfahren kam bei der Abgabe der Antragsunterlagen noch nicht zum Einsatz. Mittlerweile wird dieses Verfahren statt einer offenen Verlegung standardmäßig eingesetzt, um sensible Bereiche schonend zu unterqueren. Für dieses neu eingesetzte Verfahren müssen entsprechende Flächennutzungen angepasst werden. Baubeginn Bis zum ersten Spatenstich sind von uns als Bauträger alle Details der Bauausführung koordiniert. Der Leitungsbau erfolgt nicht zeitgleich auf der gesamten Trassenlänge, sondern abschnittsweise und an mehreren Stellen. Zudem beachten wir während der Bauarbeiten spezielle Schutzzeiten für Flora und Fauna, in denen die Bauarbeiten ruhen und die effektive Bauzeit begrenzt ist. Wir bemühen uns zudem um eine Abstimmung mit Aussaatund Erntezeiten zur Vermeidung von Ernteausfällen. Ebenso berücksichtigen wir in der Bauausführungsplanung bereits den Rückbau der Baustellen und die anschließende Rekultivierung. Bauzeit Zum jetzigen Zeitpunkt erwarten wir für den Leitungsbau auf dem rund 30 Kilometer langen Abschnitt eine Gesamtbauzeit von etwa eineinhalb bis zwei Jahren. Ende 2017 beginnen wir mit dem Bau der Freileitungsabschnitte. Mit den ersten Baumaßnahmen für die Erdkabelabschnitte beginnen wir im Frühjahr 2018, sodass mit der Inbetriebnahme der Leitung im Frühjahr 2021 zu rechnen ist.

5 5 Bauvorbereitende Maßnahmen Baugrunduntersuchung Bereits vor dem Planfeststellungsbeschluss haben wir begonnen, den Baugrund der geplanten Maststandorte zu untersuchen. Baugrunduntersuchungen werden in der Regel als Druck- und Rammkernsondierungen oder als Rotationskernbohrung durchgeführt und geben Aufschluss über den Baugrundaufbau und dessen bodenmechanische Eigenschaften. Die Ergebnisse der Baugrunduntersuchung zeigen uns auf, welche Mastgründungen geeignet sind. Durchführung einer Drucksondierung zur Baugrunduntersuchung Baugrunduntersuchung der Maststandorte mit Entnahme von Bodenproben zur Bestimmung des Mastfundaments

6 6 Die Bauphase Freileitung Die Errichtung einer Freileitung ist unterteilt in mehrere Bauphasen. Die durchschnittliche Bauzeit für einen Mast beträgt rund vier bis sechs Wochen. Bauvorbereitung: Einrichten der Baustelle Vor Baubeginn sprechen wir die Eigentümer, Pächter und Behörden in der Region an, um die im Detail zu berücksichtigenden Bauanforderungen und den Bauablauf abzustimmen. Die bauausführenden Firmen richten sich für die Zeit des Baus vor Ort einen Bauhof mit Büro, Lagerflächen und Platz für Maschinen und Geräte ein. Von hier aus sorgen sie für den reibungslosen Bauablauf entlang der Trasse. So sehen die neuen Maste aus: Typ Donau mit geteilter Erdseilspitze. In der Nähe von Umspannwerken wie demnächst in Dörpen/Heede werden aus Sicherheitsgründen (Blitzschutz/Schutz vor Kurzschlüssen) häufig Masten mit geteilten Erdseilspitzen mit je einem Erdseil eingesetzt. Mastgründung Nach der Baustelleneinrichtung beginnen die Bauarbeiten. Zunächst wird mit der Gründung ein Fundament gesetzt, das der Tragfähigkeit des Baugrunds entspricht. Je nach Beschaffenheit des Bodens wird entweder die Flachgründung oder die Tiefgründung gewählt. Zu den Flachgründungen zählen die Plattenfundamente. Als Tiefgründungen bezeichnet man gerammte oder gebohrte Fundamente. Darauf aufbauend werden die Masten montiert. Deren einzelne Bauteile werden vor Ort vormontiert und verschraubt. Seilzug Für die Seilzugarbeiten werden auf Trommeln aufgespulte Leiterseile und Blitzschutzseile angeliefert. An beiden Seiten der Querträger sind Isolatorenketten am Mast angebracht, an denen sich für den Seilzug Rollen befinden. Eine Seilwinde zieht mit Hilfe eines Vorseils die Leiterseile auf die Rollen. Auf der anderen Seite des Abspannabschnitts ist eine Bremse mit Seiltrommelböcken angebracht, die den Zug bremst, um so den erforderlichen Seildurchhang zu regulieren. Mit der Montage der Leiter- und Blitzschutzseile werden die Arbeiten abgeschlossen.

7 7 An jeder Mastspitze befindet sich zur Blitzschutzfunktion in der Regel ein Erdseil. Auf jeder Seite des Strommastes befindet sich ein Stromkreis. Jeder Stromkreis setzt sich aus drei Phasen zusammen, die sich je nach Masttyp unterschiedlich auf den Ebenen eines Mastes verteilen. Jede Phase besteht aus Teilleitern, die als Einfachseil, 2er-Bündel, 3er-Bündel oder 4er-Bündel angeordnet sind. Der Mast im Detail: Donau-Mast (hier mit einer Erdseilspitze) Nacharbeiten Nach dem Bau werden alle vorübergehend genutzten Flächen, Arbeitsflächen, Straßen und Wege in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Mobile Baustraßen, zum Beispiel Baggermatten und Holzbohlen, werden abtransportiert. Die bauausführende Firma verlässt den Bauhof samt aller Geräte und Materialien. Inbetriebnahme Die Freileitung ist fertiggestellt, sobald alle Masten aufgestellt und beseilt sind und die Leitung an die Umspannwerke angeschlossen ist. Für die Inbetriebnahme der Leitung ist der Netzbetreiber verantwortlich. Eine besondere Herausforderung ist es, die neue Leitung in das bereits vermaschte Leitungssystem aufzunehmen. Nach der Baukontrolle schaltet die Leitwarte die neue Leitung für den Dauerbetrieb frei. Präzise Netzberechnungen und eine hochwertige Baukontrolle garantieren dabei eine reibungslose Inbetriebnahme. Sicherheit Das Thema Sicherheit hat bei TenneT oberste Priorität. Dies betrifft die Sicherheit und Stabilität der Übertragungsnetze genauso wie die Sicherheit der Menschen. Beim Bau von Höchstspannungsleitungen überwacht bei TenneT der Bauleiter vor Ort die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

8 8 Erdkabel zwischen Dankern und Segberg Der Bau des Erdkabelabschnitts erfolgt in offener Bauweise und wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Für den Test von Drehstrom-Erdkabeln im Höchstspannungsbereich definierte der Gesetzgeber insgesamt aktuell acht Pilotprojekte. Wo Erdkabel schließlich verlegt werden, entscheidet sich im konkreten Einzelfall vor Ort und richtet sich nach bestimmten Voraussetzungen wie dem nahen Wohnumfeldschutz. Die Leitung Dörpen / West Niederrhein gehört zu diesen Pilotprojekten: Zwischen den Kabelübergangsanlagen (KÜA) in Dankern und Segberg baut TenneT ab Frühjahr 2018 eine 3,1 Kilometer lange Erdkabelstrecke. Was passiert wann? Nach Abtragen jeder einzelnen Erdschicht und deren gesonderter Lagerung werden Leerrohre verlegt. Um eine landwirtschaftliche Nutzung des Geländes über dem Kabelgraben zu ermöglichen, werden die Kabel in etwa 1,6 Meter Tiefe verlegt. Grundsätzlich verlaufen die Kabel parallel zueinander, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten. Die Tiefbauarbeiten mit Bettung der Kabel und Rückverfüllung der Erdschichten soll noch 2018 abgeschlossen, die Kabel in 2019 eingezogen werden. Die offene Verlegeweise im Kabelgraben ist üblich. Werden sensible Ökosysteme oder Infrastrukturen berührt, werden diese unterbohrt. Dadurch wird der Kabelgraben zwar breiter, der Eingriff ist dafür aber deutlich schonender. Schematische Darstellung für Erdkabel in offener Bauweise und Regelprofil: exemplarische Erwärmung des Erdbodens in der Umgebung der Kabel. Bauphase Betriebsphase Bewirtschaftung mit Ackerpfl z. B. Mais mit einer Wurzeltie Verlegetiefe Trassenbreite Ø Rohr Ø Kabel Anzahl Kabel 12 (4 x 3) Mutterboden Erdreich Baustraße Thermische Bettung Kabel ca. 1,6 m Arbeitsstreifen ca. 45 m Gehölzfreier Schutzstreifen ca. 24 m ca. 250 mm ca. 145 mm Mutterboden Bodenaushub Nenntiefe Rohrachse: ca. 1,6 m ca. 1,8 m ca. 60 Leerrohr für Nachrichtenkabel Warnband Abdeckplatte ca. 1,9 m ca. 0,6 m ca. 0,5 m ca. 1 m Temporäre Baustraße ca. 0,6 m ca. 5,5 m ca. 9,7 m ca. 18,3 m Gehölzfreier Schutzstreifen ca. 24 m Temporäre Flächeninanspruchnahme während der Bauphase ca. 45 m

9 9 Erdkabel im Betrieb Nach Bauabschluss beträgt die Grabenbreite inklusive des Schutzstreifens 20 bis 30 Meter. Dieser Bereich muss während des gesamten Betriebs von tiefwurzelnden Gehölzen freigehalten werden. Dieser Schutzstreifen dient nicht nur der Sicherheit der Kabel, sondern auch der Zugänglichkeit im Servicefall. Baustart: Kabelübergangsanlagen Um ein Erdkabel mit der Freileitung sicher zu verbinden, sind Kabelübergangsanlagen erforderlich. Sie enthalten alle technische Komponenten, um den Übergang von Freileitungen auf Erdkabel zu ermöglichen und umgekehrt. Darum werden für jeden Kabelabschnitt zwei KÜAs benötigt. Mit dem Bau der beiden KÜAs in Segberg und Dankern wird demnächst begonnen. Sie benötigen Flächen von jeweils etwa 50 x 70 Meter und sind damit etwas kleiner als Fußballfelder. anzen möglich: fe von ca. 1,2 m Info-Tipp Mit Beginn der Tiefbauarbeiten eröffnen wir in unmittelbarer Nähe der Kabelbaustelle ein Informationszentrum. Hier können Sie sich umfassend zum Thema Erdkabel informieren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Temperaturverteilung bei Normalbetrieb: A pro Doppelsystem (2 x 3 Kabel): Angaben in C

10 10 Praktische Hinweise TenneT-Lösungen für mögliche Behinderungen Der Bau einer Leitung bringt von Natur aus zeitweilige Einschränkungen mit sich. Wir wollen diese Einschränkungen durch Baustellenverkehr etc. so gering wie möglich halten. Sollte es trotz aller Vorsicht zu Schäden kommen, werden die entstandenen Schäden durch TenneT bzw. die bauausführenden Firmen entschädigt. Mit welchen Beeinträchtigungen müssen Sie rechnen? Höhere Lärmbelästigung durch Maschinen und Fahrzeuge Eventuelle Sperrungen und Umleitungen Mögliche Straßen- und Flurschäden Betretungsverbot der Baustelle Wie reduziert TenneT diese Beeinträchtigungen? Bauarbeiten zu arbeitsüblichen Zeiten an Werktagen Frühzeitige Ankündigungen möglicher Einschränkungen Schwertransporte zu verkehrsberuhigten Zeiten Dokumentation aller Schäden und Entschädigung Anbringung von Sicherheitshinweisen Während des Baus sind u.a. Baustellenverkehr und Schwertransporte möglich. Bitte fahren Sie vorsichtig.

11 11 Ausblick Vielleicht haben Sie es schon gehört: Im Emsland soll neben der Leitung Dörpen / West Niederrhein eine weitere Höchstspannungsleitung gebaut werden. Wir erklären, worum es geht. Zwei unterschiedliche Projekte und Netzbetreiber in Ihrer Region Die Leitung Dörpen / West Niederrhein ist eine Höchstspannungsleitung mit Wechselstrom und wird von TenneT vom Umspannwerk in Heede bis nördlich von Meppen gebaut. Diese Leitung ist der achte Abschnitt der Neubau-Leitung zwischen Dörpen / West und der Umspannanlage Niederrhein in Wesel, die im Energieleitungsausbaugesetz als fünftes Vorhaben (EnLAG Nr. 5) gekennzeichnet ist. Diese Verbindung ist notwendig, weil im Umspannwerk Dörpen / West große Energiemengen Gleichstrom aus den Offshore- Windparks der Nordsee ankommen und die dort in der Konverterstation in Wechselstrom umgewandelt werden. Gleichzeitig speisen immer mehr Onshore-Windenergieanlagen aus der Region dort ein. Diese Energiemengen werden künftig über die nun genehmigte 380-kV-Höchstspannungsleitung in Richtung Niederrhein aufgenommen und weiterverteilt. Das Vorhaben A-Nord von Amprion ist eine Gleichstromleitung, die große Energiemengen weitgehend verlustfrei transportiert und das Wechselstromnetz entlastet. A-Nord ist Teil der Gleichstromverbindung des Korridors A, der bis nach Baden-Württemberg reicht. Der A-Korridor soll dabei eine der Hauptschlagadern im deutschen Übertragungsnetz werden. Zwei unterschiedliche Übertragungstechniken Das bestehende Übertragungsnetz in Deutschland wird standardmäßig mit Wechselstrom betrieben. Hierbei wechselt der Strom 50 Mal pro Sekunde zwischen seinem Plus- und Minuspol hin und her bei einer Frequenz von 50 Hertz. Über Umspannwerke wird diese Energie einfach in haushaltsfähigen Strom gewandelt. Beim Gleichstrom wechselt der Strom seine Polarität nicht, sondern bleibt konstant. Um Gleichstromleitungen an das bestehende Wechselstromnetz anzubinden, sind daher Konverter notwendig. Diese wandeln Gleichstrom in Wechselstrom um und umgekehrt. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs- Leitungen (HGÜ) werden als Punkt-zu-Punkt-Leitungen geplant. Unterschiedliche Verfahren Die Leitungen Dörpen / West Niederrhein und A-Nord unterliegen unterschiedlichen Genehmigungsverfahren: Während die Wechselstromleitung von den Genehmigungsbehörden auf Bezirksebene in NRW und Landesebene in Niedersachsen bearbeitet wird, ist bei A-Nord die Bundesnetzagentur die verfahrensführende Behörde. Es gibt also neben den unterschiedlichen technischen Voraussetzungen und Bedarfen auch unterschiedliche Verfahren und Bauträger bei beiden Vorhaben. Unterschiedliche zeitliche Abläufe Die 380-kV-Leitung Dörpen / West Niederrhein geht mit der Genehmigung durch die zuständige Genehmigungsbehörde nun in die Phase der Realisierung. A-Nord befindet sich dagegen im Anfangsstadium der Planung, das heißt, noch vor der Identifizierung möglicher Trassenkorridore und somit am Beginn des Genehmigungsverfahrens. Fragen zu Dörpen / West Niederrhein Natürlich gilt immer: Wenn Sie Fragen haben, Kommentare oder Kritik äußern möchten, zögern Sie nicht, uns anzusprechen. Gerne stellen wir Ihnen weitere Informationen zur Verfügung oder vereinbaren ein persönliches Gespräch. Sollten Sie kein Interesse an weiteren Sendungen haben, schreiben Sie uns ebenfalls eine kurze Mail. Haben Sie noch Fragen oder Anregungen? Inga Wilken, Ihre Referentin für Bürgerbeteiligung, kümmert sich darum. Sie erreichen sie unter der Telefonnummer T +49 (0) oder per Mail an inga.wilken@tennet.eu Gerne können Sie auch einen persönlichen Termin im TenneT-Bürgerbüro in der Lloydstraße 4 in Bremen vereinbaren.

12 TenneT ist ein führender europäischer Übertragungsnetzbetreiber. Mit mehr als Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen bieten wir 41 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und Deutschland rund um die Uhr eine zuverlässige und sichere Stromversorgung. TenneT ist einer der größten europäischen Investoren in nationale und grenzübergreifende Energieinfrastruktur an Land und auf See. Mit über Mitarbeitern bringen wir die Integration des nordwesteuropäischen Strommarktes voran und ermöglichen die Energiewende in Deutschland und Europa. Taking power further TenneT TSO GmbH Bernecker Straße Bayreuth Deutschland Verantwortlich gemäß Pressegesetz: Martin Groll Telefon + 49 (0) Fax + 49 (0) info@tennet.eu TenneT TSO GmbH Dezember 2017 TH Nichts aus dieser Ausgabe darf ohne ausdrückliche Zustimmung der TenneT TSO GmbH vervielfältigt oder auf irgendeine andere Weise veröffentlicht werden. Aus dem Inhalt des vorliegenden Dokuments können keine Rechte abgeleitet werden.