Baubericht Nr. 1 Freileitungsabschnitt Süd Ganderkesee St. Hülfe

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1 Baubericht Nr. 1 Freileitungsabschnitt Süd Ganderkesee St. Hülfe Ausgabe 05/2018

2 Karte mit den einzelnen Bauabschnitten einfügen (siehe Newsletter S. 4+5) 2 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, bereits im Dezember des vergangenen Jahres haben wir auf dem Bauabschnitt bei Dickel und Drebber mit den ersten Bauaktivitäten der 380-kV- Leitung Ganderkesee St. Hülfe begonnen. Damit Sie als Eigentümer, Bewirtschafter und Anwohner in Zukunft stets darüber informiert sind, was Aktuelles und Interessantes auf der Baustelle auf dem Gemeindegebiet der Samtgemeinde Barnstorf passiert, möchten wir Sie von nun an regelmäßig mit unserem Baubericht aus der Region informieren. Der Bau der 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen den Umspannwerken in Ganderkesee und St. Hülfe ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Während entlang des Trassenverlaufs in einigen Gemeinden Änderungen der Planunterlagen notwendig sind, hat in anderen Bereichen bereits die Bauausführung begonnen. Damit Sie immer aktuell über die Aktivitäten in dem für Sie relevanten Bereich informiert sind, erhalten Sie den Baubericht daher immer nur für Ihren Bauabschnitt. Christian Schmidt Christian Schmidt Gesamtprojektleiter Inga Wilken Referentin für Bürgerbeteiligung

3 3 Maststockung Erste Maste stehen schon! Bereits im Dezember 2017 haben wir mit dem Bau des ersten Abschnitts der Leitung begonnen. Inzwischen sind die Gründungsarbeiten bei den ersten sieben Masten im Bereich nahe der Gemeinden Barnstorf und Dickel abgeschlossen. Hierfür wurden zunächst Bohrungen zur Fundamentgründung ausgeführt. In die entstandenen Löcher wurden Bewehrungskörbe eingelassen und anschließend die Bohrlöcher mit Beton verfüllt. Im nächsten Schritt wurden die Eckstiele des Mastunterteils mit diesen im Erdreich eingebrachten Betonpfählen verbunden und einbetoniert. Nachdem der dafür genutzte Beton ausgehärtet war, konnten wir seit Mitte März 2018 mit der Stockung der ersten sieben Maste beginnen. Das heißt, dass wir die einzelnen, vormontierten Mastteile mit Hilfe eines Krans aufeinandersetzen. Mastfuß, Mittelteil und Mastspitze werden Stock für Stock aufgebaut und anschließend von speziell ausgebildeten Monteuren von Hand miteinander verschraubt. Die Maststockungen im Bereich der Gemeinden Barnstorf und Dickel werden voraussichtlich bis Ende Juni 2018 abgeschlossen sein. Wie sieht der Mast eigentlich unter der Erde aus? Wie bei allen Bauwerken ist auch bei einem Mast das Fundament entscheidend rammfähigen Böden, müssen gebohrte und dadurch besser verteilt. Bei nicht für seine Stabilität. Der Aufbau des Baugrunds sowie die bodenmechanischen Dazu wird ein Bohrgerät am Maststandort Pfähle als Gründung eingesetzt werden. Eigenschaften sind ausschlaggebend dafür, aufgebaut. Das Bohren der Pfähle in den welche Art der Gründung gewählt wird. Boden dauert in der Regel einen Tag. Danach werden die Eckstiele in die Rohre Grundsätzlich unterscheidet man dabei eingelassen und einbetoniert. zwischen Tiefen- und Flachgründungen. Zu den Flachgründungen zählen die Plattenfundamente und die Stufenfundamente. Grube für ein Mastfundament ausgehoben. Bei der Plattengründung wird zunächst eine Als Tiefengründungen werden gerammte Die Wände der Grube werden anschließend oder gebohrte Fundamente bezeichnet. mit dünnen Stahlprofilplatten oder Holzschalungen gestützt. Die Fußeckstiele Bei der 380-kV-Leitung Ganderkesee St. Hülfe werden Tiefengründungen für werden danach an den vier Ecken des Maststandortes aufgestellt und darauf das Unter- die Fundamente eingesetzt. teil des Mastes montiert. Nachdem eine formgebende Schalung aufgestellt ist, kann das Bei der Pfahlgründung werden Rohre oder Stahlträger in den Boden eingerammt. Fundament mit geeignetem Beton vergossen Diese sorgen für eine Lastabtragung in werden. Dieser ist an die örtlichen Verhältnisse angepasst und härtet mehrere Tage den Baugrund: Das Gewicht des gesamten Mastes wird in den Boden weitergeleitet aus, bevor die weiteren Bauschritte folgen. Neue Baugrunduntersuchungen stehen an Sobald die ersten Masten zwischen den Gemeinden Barnstorf und Dickel stehen, beginnen wir mit den Vorbereitungen für den Bau der übrigen 36 Masten auf diesem Abschnitt. Dafür müssen wir zunächst den Baugrund an den zukünftigen Maststandorten untersuchen. Hierbei wird die Tragfähigkeit des Bodens geprüft. In der Regel werden die Baugrunduntersuchungen als Drucksondierung und Kernbohrung durchgeführt. Die Ergebnisse der Baugrunduntersuchung zeigen auf, welche Mastgründungen für den jeweiligen Maststandort geeignet sind. Abb. 1: Baugrundproben

4 4 Ökologische Baubegleitung Bauen mit Rücksicht auf die Natur Vergrämungsmaßnahmen zum Schutz von Brutvögeln Während der gesamten Zeit werden die Baumaßnahmen naturschutzfachlich begleitet. Ein externer Sachverständiger, auch ökologische Baubegleitung genannt, prüft die Einhaltung von Vorgaben des Umweltschutzes. Das umfasst beispielsweise den Schutz von Brutvögeln während der Brutperiode ebenso wie Maßnahmen zum Erhalt von Futterhabitaten und Lebensräumen von schützenswerten Tierarten. Aus diesem Grunde haben wir beispielsweise bereits seit Anfang März deutlich sichtbare Flatterbänder auf den Ackerflächen im Bereich der Trasse aufgehängt. Diese sogenannte Vergrämungsmaßnahme bewirkt, dass Vögel nicht in unmittelbarer Nähe der Bauarbeiten nisten. Kartierung von Höhlenbäumen als Lebensraum für viele Tierarten Außerdem kartieren wir noch bis Mai sogenannte Höhlenbäume im Bereich der Leitungstrasse. Höhlenbäume sind wertvolle Lebensräume für verschiedene Tierarten. Sie können Brut- und Schlafplatz sein, aber auch Aufenthaltsort bei schlechtem Wetter, Fressplatz oder Nahrungsdepot. Ziel der Kartierungsarbeiten ist der Schutz der Höhlenbäume, wenn wir im Zuge der Baumaßnahme Gehölze zurückschneiden müssen. Trotz aller Rücksicht lassen sich beim Bau der 380-kV-Leitung Eingriffe in die Natur nicht ganz vermeiden. So müssen beispielsweise Waldgebiete oder einzelne Baumgruppen, wenn sie zu nah an der geplanten Freileitung stehen oder die Bauarbeiten behindern, ausgeholzt werden. Selbstverständlich gleichen wir den dadurch entstandenen Eingriff in das Landschaftsbild an anderer Stelle durch geeignete naturschutzfachliche Ausgleichs- oder Kompensationsmaßnahmen aus. So hat TenneT zum Beispiel nördlich von Wildeshausen sechs Flurstücke erworben, auf denen Hecken, Laub- und Obstbäume gepflanzt werden. Außerdem werden dort Extensivgrünland und Auwald entwickelt. Abb. 3: Vergrämung An anderer Stelle, in Meierhafe, nimmt TenneT eine Grünlandextensivierung vor, entwickelt einen Eichen-Krattwald, einen Eichen-Hudewald und eine Weidelandschaft. Abb. 2: Vergrämung Abb. 4: Vergrämung

5 5 Für uns auf der Baustelle Name: Ulf Sgodzai Firma: TenneT Beruf: Freileitungsmonteur Funktion im Projekt: Baukontrolleur (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung; Vorschrift 1 Koordinator) Wir werden Sie in Zukunft regelmäßig in diesem Format zu den Highlights während der Bauphase informieren. Falls Sie auch Interesse an den Bauberichten der anderen Abschnitte haben, senden Sie uns eine kurze und wir nehmen Sie gerne in den Verteiler auf. Was machen Sie auf der Baustelle? Ich pflege den Kontakt vor Ort zu Eigentümern sowie Pächtern und verantworte die Sicherung des Ablaufs der einzelnen Baumaßnahmen sowie die Einhaltung der Umweltauflagen in Zusammenarbeit mit der ökologischen Baubegleitung. Zu meinen Aufgaben gehört zudem die Einhaltung des Arbeitsschutzes, Prüfen und Beurteilen der einzelnen Arbeitsverfahren sowie Sicherheitsmängel abzustellen. Bei eventuell auftretenden Flurschäden regele ich mit den Betroffenen die Entschädigungsleistung. Sollte doch mal etwas unklar bleiben, sprechen Sie mich gerne an: Inga Wilken Referentin für Bürgerbeteiligung Niedersachsen Public Affairs Stakeholder Integration T +49 (0) F +49 (0) M +49 (0) E inga.wilken@tennet.eu Was gefällt Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders? Dass ich viel an der Luft bin, die Vielseitigkeit und die Möglichkeit meine Aufgaben eigenverantwortlich abarbeiten zu können. TenneT TSO GmbH Lloydstraße Bremen

6 TenneT ist einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa. Mit rund Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen in den Niederlanden und in Deutschland bieten wir 41 Millionen Endverbrauchern rund um die Uhr eine zuverlässige und sichere Stromversorgung. TenneT entwickelt mit rund Mitarbeitern als verantwortungsbewusster Vorreiter den nordwesteuropäischen Energiemarkt weiter und integriert im Rahmen der nachhaltigen Energieversorgung vermehrt erneuerbare Energien. Taking power further TenneT TSO GmbH Bernecker Straße Bayreuth Deutschland Verantwortlich gemäß Pressegesetz: Martin Groll Telefon + 49 (0) Fax + 49 (0) info@tennet.eu TenneT TSO GmbH Mai 2018 Nichts aus dieser Ausgabe darf ohne ausdrückliche Zustimmung der TenneT TSO GmbH vervielfältigt oder auf irgendeine andere Weise veröffentlicht werden. Aus dem Inhalt des vorliegenden Dokuments können keine Rechte abgeleitet werden