Idee. Mit der Beschichtung wird aus der Idee ein Werkzeug für die Kleinserie. Konstruktion

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1 NovoPlan forum Die Firmenzeitung Nr. 4 Oktober 2002 Inhalt NP-Schichten eingeplant kompakt 2, 3 Politur: Qualität und Schutz 2 Beschichtung von Presswerkzeugen 4 Problemlösung durch Beschichten? 4 Langzeiterfahrungen mit - Dispersionsschichten 5 Praxiserfahrungen 6, 7 Mit Sicherheit gut beschützt 7 Veranstaltungen, Seminare, Informationen 8 Impressum 8 NovoPlan Beschichtungsdienstleistung für: ö Werkzeug- und Formenbau ö Kunststoffverarbeitende Industrie ö Maschinenbau ö Messtechnik ö Giessereitechnik ö Luft- und Raumfahrttechnik Funktionen der Beschichtungen: ö Verschleissschutz ö Korrosionsschutz ö Mass- und Reparaturbeschichtung ö Schutz empfindlicher, hochglänzender Oberflächen NovoPlan-Beschichtungstechnologien richtig in die Produktion eingeplant sichert Wirtschaftlichkeit durch Erhöhung der Werkzeugstandzeit. Nur wer den Vorgang des Beschichtens als geeignetes Betriebsmittel begreift, kann sich unnötigen Ärger, Zeit und Geld ersparen. Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit Wissen ist bekanntlich Macht und schon deshalb für die korrekte Planung notwendig. Für einen zielgerichteten Arbeitsablauf müssen darum alle notwendigen Informationen, hinsichtlich des Beschichtungsauftrags, des Transports, der Nacharbeit und Handhabung nach dem Beschichten, rechtzeitig zur Verfügung stehen. Vorbereitung der Werkzeugteile Sind die Bauteile bereits mit einer Fremdschicht (PVD, Chrom etc.) überzogen, so ist diese zuvor rückstandsfrei zu entfernen. Handelt es sich um NovoPlan-Schichten, so muss dies rechtzeitig mitgeteilt werden, denn -PTFE und - Bornit kann man im Gegensatz zu Chemischund Galvanisch-Nickel- Beschichtungen nicht nochmals beschichten. Wichtig:Werkzeuge immer demontiert und zerlegt anliefern! Besonders im Beschichtungsbereich ist darauf zu achten, dass keine eingeschraubten, eingepressten oder eingeklebten Teile das Beschichtungsergebnis beeinträchtigen können. Eventuell vorhandene Kühlbohrungen abdichten. Alle relevanten Daten sind dem Auftrag beizufügen (Werkstückkenndatenblatt). Der Oberflächen- und Bearbeitungszustand der zu beschichtenden Teile (z.b. Nitrierverfahren oder Schweissstellen etc) stellt Idee Mit der Beschichtung wird aus der Idee ein Werkzeug für die Kleinserie Bereits in der Konstruktionsphase wird die Beschichtung eingeplant und als Aufmass in der Fertigungszeichnung angegeben Nach der mechanischen Fertigung wird durch die Beschichtung die gewünschte funktionelle Oberfläche erstellt Die Beschichtungen unterstützen die Produktion bei ihren Anforderungen nach Wirtschaftlichkeit und Qualität Konstruktion Fertigung Beschichtung eine wichtige Information dar. Daher verzögern unvollständige Angaben unnötig die Auftragsbearbeitung. Auf sicheres Verpacken ist zu achten, die Bauteile möglichst einzeln verpacken um Beschädigungen zu vermeiden. Einspar-Potential Bei dünneren Schichten ist eine komplette Beschichtung (das gesamte Bauteil wird beschichtet) der Teile zu prüfen, neben der kürzeren Lieferzeit bringt diese Vorgehensweise auch Preisvorteile. Teileanzahl, Aufwand der Vorarbeiten, Beschichtungsart und Schichtdicke sind Grundlagen für die Dauer der Auftragsbearbeitung. Komplette Beschichtungen werden bei NovoPlan in der Regel innerhalb von 1-3 Tagen bearbeitet. Eilaufträge innerhalb eines halben Tages bedürfen rechtzeitiger Absprache. Bei partiellen Beschichtungen sind Lieferzeiten von 3-5 Tagen einzuplanen. Nach dem Beschichten Der richtige Umgang mit den beschichteten Bauteilen (eventuelle Nachbearbeitung und Montage) hilft Fehler zu vermeiden. Die bei einer partiellen Beschichtung durch Lackieren entstandenen Übergänge können nachgearbeitet Die - Schichten dürfen nur durch Schleifen (geringer Vorschub), Erodieren (starke Spülung) und Polieren bearbeitet Demgegenüber besteht bei Galvanisch-Dickschicht-Nickel die Möglichkeit zum Drehen und Fräsen (mit viel Kühlwasser). Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auf Seite 3. Alle NovoPlan- Beschichtungen sind in alkalischen Reinigern beständig. Auch das Reinigen mit Lösemitteln und Waschbenzin ist problemlos. Beim Einpassen mit beschichteter Werkzeuge dürfen vor allem die Kantenbereiche nicht punktuell belastet ö Gleitbeschichtung ö Entformungshilfe ö Belagsverhinderung ö Vermeiden von Fressern Produktion

2 NovoPlan Beschichtungstechnologie 1 2 kompakt 1 Abscheidung aus wässeriger Lösung Die Abscheidung -Schichten werden aus wässerigen Lösungen bei max. 88 C ohne äussere Stromquelle, eben chemisch, abgeschieden (1). Das Prinzip: Alle durch die -Lösung benetzten Oberflächen werden gleichmässig beschichtet. Dadurch erfolgt eine konturengetreue Abscheidung, auch in Bohrungen und Vertiefungen, auf Endmass (2). Auf diese Weise können fast alle metallischen Werkstoffe wie Stahl, Kupfer, Aluminium, Zinkdruckguss, Sintermetalle und Sondermetalle verzugsfrei beschichtet Die Vorteile der NovoPlan-Beschichtungstechnologie gegenüber anderen liegt auf der Hand: Kein Kantenaufbau wie beim Verchromen, keine Einschränkung bezüglich des Grundwerkstoffs wie bei den Dünnschichten, z.b. TiN, und kein Durchmesser-Längenverhältnis für die Beschichtung in Bohrungen (3). Je nach gewünschter Eigenschaft der Oberfläche können verschiedene Nickel-Verfahren eingesetzt werden; niedrigphosphorhaltige Schichten bieten beispielsweise Verschleissschutz, hochphosphorhaltige extremen Korrosionsschutz. Von grosser Bedeutung für die kunststoffverarbeitende Industrie ist die Möglichkeit Festschmierstoffe wie PTFE oder Bornit gleichförmig in die Nickelmatrix einzubauen. Diese Schichten besitzen einen sehr geringen Reibwert mit < 0,1. Sie finden als Gleitbeschichtung, Entformungshilfe und zur Belagsverhinderung, mittlerweile seit 15 Jahren, Verwendung. 2 Schliff durch planparallele Nickel-Schicht 3 Bohrung durchgehend beschichtet Für alle -Verfahren gilt: ö Absolut planparallele Abscheidung, max. 3% Schichtdickenschwankung, mit vorwählbarer Schichtdicke ö Innenbeschichtung von Bohrungen auf der ganzen Länge ö Nahezu alle metallischen Oberflächen können haftfest und verzugsfrei beschichtet werden, Stahl gehärtet, ungehärtet, plasmanitriert; Kupfer und Kupferlegierungen (Ampcoloy, MoldMax); Aluminium; Zinkdruckguss; Sintermetalle und Sondermetalle ö Eine partielle Beschichtung ist möglich, d.h., es werden nur bestimmte Teilbereiche einer Oberfläche beschichtet ö Entschichten und Neubeschichten ist problemlos möglich ö Nacharbeit durch Schleifen, Erodieren, Polieren Erfahrungen Politur: Qualität und Schutz Eventuelle Fehler auf polierten Werkzeugoberflächen können mehrere Ursachen haben. Die Art und Intensität des Bearbeitens spielen hierbei eine Rolle, aber auch die Qualität des verwendeten Werkstoffs entscheidet oftmals über Erfolg oder Misserfolg. Für viele Betriebe stellt sich die Frage: Wie sehen diese Fehlerquellen aus und wie lassen sie sich beheben? 1 polierte Oberfläche mit Poren Ein Unternehmen verwendete als Grundmaterial , das im polierten Zustand Poren aufwies (1). Die genauen Ursachen dafür konnten nicht definitiv geklärt Es konnte sich sowohl um Schwankungen in der Werkstoffzusammensetzung, auch innerhalb der Toleranzen, handeln als auch um fehlerhafte Bearbeitungen (verwendete Polierpasten, Einflüsse aus der Historie der Oberfläche). Gesucht wurde deshalb nach einer geeigneten Methode zur Verbesserung der Werkzeugoberfläche. Die Lösung der NovoPlan-Ingenieure heisst, Beschichten mit Galvanisch-Dickschicht-Nickel. Dadurch werden zunächst Fehlstellen im Grundmaterial ausgeglichen, wobei der Überzug partiell mit 20 μm erfolgt und anschliessend hochglanzpoliert wird (2). Nach diesem Verfahren weist die Nickeloberfläche eine optimale Güte auf. Anmerkung: Im Gegensatz zu den galvanischen kommt es bei den chemischen Verfahren (z.b. Hochglanz-) zu keinerlei Einebnungen, die Oberfläche wird 1:1 abgebildet und zugleich vor Verschleiss und Korrosion wirksam geschützt. Zum optimalen Schutz der fehlerfreien Politur wird die Oberfläche abschliessend mit 5 μm Hochglanz- beschichtet (3). 3 durch 5 μm Hochglanz- geschützte Politur 2 Galvanisch- Dickschicht- Nickel poliert 2

3 3 Anwendungsgebiete Chemisch- Nickel-Schichten: Verschleissschutz: Hart-Chemisch- Nickel; 62/70 HRC getempert ö wirksamer Schutz vor Abrassivverschleiss bei Stahl, Aluminium und Kupfer Korrosionsschutz: Korrosionsschutz- ; 50/74 HRC getempert ö Schutz der Formkontur vor korrosiven Kunststoffen ö Schutz der Kühlkanäle vor Ablagerungen und Korrosion Schutz empfindlicher Oberflächen: Hochglanz-; 58/73 HRC getempert ö Schutz einer Politur vor Angriffen Endmassbeschichtung: Hart-/Hochglanz-; HRC ö Masskorrektur auch in Rippen und Bohrungen, bis 150 μm Reparaturbeschichtung: Galvanisch-Dickschicht-Nickel; 45 HRC ö Verzugsfreie Masskorrektur bis in mm-bereiche, als Alternative zum Schweissen Entformungshilfe und Belagsverhinderung: - PTFE/Bornit; 30/63 HRC getempert ö Zykluszeitverkürzung durch frühere Entformung ö Verminderung von Ablagerungen bei Einsatz von Additiven Gleitbeschichtung: Chemisch- Nickel-Bornit; 45/62 HRC getempert ö Vermeiden von Fressen Metall auf Metall 4Einflüsse auf die Beschichtungsqualität Nach einer internen NovoPlan- Statistik sind fehlende bzw. falsche Informationen der häufigste Grund für Fehler und Reklamationen. Im Jahr 2001 wurden bei NovoPlan über Aufträge bearbeitet, das entspricht beschichtete Teile (ohne sogenannte Massenteile). Bei 178 Teilen (ca. 0,5% ) kam es zu Reklamationen. Eine genaue Analyse dieser Beanstandungen erbrachte: rd. 60% sind auf fehlende oder falsche Informationen bezüglich der Auftragsdaten (Werkstoffe, eingesetzte Härteverfahren, Oberflächenzustand) zurückzuführen. Als weitere Fehlerursache kommen hinzu: eine extrem aggressive Bearbeitung der Oberflächen vor und nach dem Beschichten sowie ungenaue Angaben zu Schichtdicke und Beschichtungssektor. Bei Anlieferung der Teile zum Beschichten gilt es zu beachten, dass Rückstände wie Kunststoffreste, Fette oder Öle, Auswirkungen auf Haftfestigkeit und Schichtqualität haben. Auch eingeklebte, eingepresste oder verschraubten Teile sind aus den genannten Gründen zu vermeiden. Sind die Werkzeugoberflächen bereits beschichtet (z.b. Chrom, Ti-tannitrid, etc.) müssen diese vor dem Vernickeln rückstandslos entfernt werden ( Abstrahlen genügt nicht). Die Kombination verschiedener Grundwerkstoffe wie Stahl mit Aluminium oder Kupfer mit Aluminium muss unter allen Umständen vermieden Eine Kombination von Stahl mit Kupfer ist dagegen fehlerfrei beschichtbar. Jede Bauteiloberfläche hat eine Historie, je mehr Informationen zur Verfügung stehen, umso besser wird letztendlich die Schichtqualität sein. Die Bauteile und Werkzeuge durchlaufen, bevor sie zum Beschichten kommen, eine Reihe von Vorbearbeitungs- und Behandlungsschritten, die zu einer Veränderung der Oberflächen führen können. Angefangen mit der Bauteilherstellung können durch das jeweils verwendete Fertigungsverfahren mechanische Abweichungen an der Randschicht (Texturen) entstehen. Damit das Beschichten optimal durchgeführt werden kann, muss die Oberfläche frei von Kontaminationen sein, die einen fehlerfreien Schichtaufbau stören oder gar unterdrücken können. Fehlerhafte Oberflächen oder Poren im Ausgangszustand (1) sind bei einer anschliessenden chemischen Vernickelung weiterhin sichtbar, da bei diesen Verfahren keine Einebnung stattfindet, die Oberfläche wird 1:1 abgebildet. Lösung bietet hier eine Zwischenschicht, welche die vom Grundmaterial ausgehenden Störstellen egalisiert. Auch Nitrierverfahren können unter Umständen Ausgangspunkte für Fehler in der Schicht sein. Die zum Nitrieren eingesetzten Prozesse erzeugen eine harte, unsaubere Randschicht. Diese ist mechanisch von Salzresten oder Umwandlungsprodukten zu befreien. Um eine geeignete Vorbehandlung zu gewährleisten, müssen NovoPlan die genauen Nitrierverfahren (Bad, Gas, Vakuum, Plasma) mitgeteilt Das Plasmanitrieren ist für den nachfolgenden Beschichtungsprozess das geeigneteste Verfahren, da es im sauberen Vakuum abläuft. Die heutigen Bearbeitungsmethoden in der Bauteilerstellung sind in erster Linie auf Geschwindigkeit ausgelegt (HSC,Trockenbearbeitung, Erodieren, etc.). Dadurch wird unter Umständen die Oberfläche sehr stark verdichtet oder verzundert ( weisse Schicht ). Der Beschichter braucht für seine Vorbehandlung die Information, welche Herstellungs-/Bearbeitungsprozesse das Werkzeug durchlaufen hat. Zum Beispiel kann eine ungenügende Kühlung beim Fräsen zu Gefügeveränderungen und damit zu Fehlstellen in der - Schicht führen. Eine HSC-Bearbeitung des Bauteils kann die Oberfläche extrem verdichten (2). Falls dies vor dem Beschichten nicht bekannt ist, kann die Haftfestigkeit der Schicht herabgesetzt Die Nachbearbeitung der -Schichten kann nur durch Schleifen, Erodieren oder Polieren erfolgen. Auf ausreichende Kühlung ist zu achten, die Schichten können auch ins Nullmass bearbeitet werden (3, 4). Bei der Abscheidung von Galvanisch-Dickschicht-Nickel kommt es verfahrensbedingt zum Kantenaufbau, der aber problemlos nachbearbeitet werden kann. Die Schichtbearbeitung kann durch Fräsen, Drehen, Schleifen und Erodieren erfolgen (5, 6). Auch hier muss auf eine ausreichende Kühlung geachtet HSC-/Trockenbearbeitung ist nicht zulässig. Bearbeitungszustände der Probenoberfläche, jeweils von oben nach unten: unbeschichteter Ausgangszustand, mit 100 μm Hart- beschichtet, geschliffen auf 50 μm, geschliffen bis ins Nullmass 1 Fehlstellen im Ausgangszustand 2 Die Ursache für Abplatzungen sind oft Oberflächen, die vor dem Beschichten trocken HSC bearbeitet wurden 3 Schleifen von Hart-Chemisch- Nickel, Grundwerkstoff Schleifen von Hart-Chemisch- Nickel, Grundwerkstoff Ampcoloy 5 Erodieren von Galvanisch-Dickschicht-Nickel, Grundwerkstoff Erodieren von Galvanisch-Dickschicht-Nickel, Grundwerkstoff Ampcoloy Bearbeitungszustände der Probenoberfläche, jeweils von oben nach unten: unbeschichteter Ausgangszustand, mit 400 μm Galvanisch-Dickschicht-Nickel beschichtet, erodiert auf 200 μm, erodiert bis ins Nullmass 3

4 Grossteile Beschichtung von Presswerkzeugen Presswerkzeuge werden aus Unkenntnis zumeist noch verchromt, um sie vor Oberflächenangriffen zu schützen. Der Nachteil ist jedoch, dass es dabei zum Kantenaufbau kommt und tiefer liegende Bereiche nicht beschichtbar sind. Hochglanz- stellt hier eine optimale Alternative dar, zumal sich auch komplexe Oberflächen ohne den nachteiligen Kantenaufbau absolut gleichmässig überziehen lassen. Genau aufeinander abgestimmte Verfahren ermöglichen ebenso die Beschichtung von Bauteilen bis 4 Tonnen Gewicht. Deren sachgemässe Vorbehandlung ist allerdings ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg. Dazu gehört, abgestimmt auf das jeweilige Grundmaterial, ein sorgfältiges Entfetten und Aktivieren. Firma Menzolit-Fibron GmbH, Bretten, ist Hersteller und Verarbeiter von Faserverbundwerkstoffen. Bei einer Grossform mit 3,3 Tonnen Gewicht sollen sowohl die Kontur als auch die Kühlung vor Angriffen geschützt werden (1, 2). Das Presswerkzeug dient der Verarbeitung von Thermoplast PP mit 40% Glasfaseranteil (Langfaser). Der Bereich der Kühlung soll vor Korrosion geschützt (Ablagerungen durch wassergeführte Temperierung, dadurch entstehende Isolationseffekte) und der Oberflächenverschleiss durch Heissgas-Korrosion ( Dieseleffekt ) verhindert Als bestmögliche Schutzbeschichtung empfiehlt NovoPlan den Auftrag von Hochglanz- (3, 4). 1 Sichtbare Korrosion im Bereich der Kühlung 4 beschichtete Kavität 2 Vorbehandlung 3 20 μm Hoch- glanz-chemisch- Nickel Aktuelles Interview Problemlösung durch Beschichten? Die Firma TRW O.R.S. GmbH & Co. KG, Alfdorf, gehört zur TRW Gruppe, einem namhaften Unternehmen aus dem Bereich der Automobilzulieferindustrie. Bei TRW O.R.S. wurde ein Langzeitversuch an unbeschichteten und beschichteten (- PTFE) Oberflächen durchgeführt, um genaue Erkenntnisse über Werkzeugverschmutzung und Verschleiss zu erhalten. NovoPlan sprach mit Projektleiter Achim Härtel über die Ergebnisse. NP: Herr Härtel, als einem der grossen Automobilzulieferer mit der Produktionssparte Sicherheitskomponenten ist Ihnen der Zwang zur Wirtschaftlichkeit nicht unbekannt. Wie kommen Sie dieser Anforderung nach? Achim Härtel: In der Tat spielt die Wirtschaftlichkeit eine herausragende Rolle. Zielvorgaben sind jährliche Kosteneinsparungen. Das Einsparpotential betrifft alle Bereiche, sowohl die Eigenproduktion als auch den Zukauf. Für unsere Werkzeuge und Kunststoffformen bedeutet dies: hohe Standzeiten, minimaler Ausschuss, geringe Aufwendungen für Reparaturen und Instandsetzungen. NP: Wo der prozentuale Anteil der Kosten am höchsten ist, erweist sich ihre Reduzierung als am effektivsten. Gibt es einen optimalen Ansatz? Achim Härtel: In der Vergangenheit wurden fast alle Artikel für den Fahrzeuginnenraum lackiert. Der Trend geht nun immer mehr dahin, dort wo es wirtschaftlich sinnvoll ist, auf teures Lackieren zu verzichten. Das Einsparpotential ist enorm, denn neben den Lackierkosten reduzieren sich auch die Aufwendungen in Sekundärbereichen, beispielsweise bei der Verwendung von Lösemittel. Dies verbessert zudem die Ökobilanz. NP: In einer Untersuchung haben Sie die Auswirkungen von -PTFE Beschichtungen analysiert. Was war dafür ausschlaggebend? Achim Härtel: Die Vorgaben zur Wirtschaftlichkeit dürfen keinesfalls die Qualität der Produkte beeinträchtigen. Das Aussehen der matten, überwiegend dunklen Kunststoffteile unterliegt vielen Einflussparametern. Eventuelle Oberflächenfehler sind sofort sichtbar. Die Bestandteile des von uns eingesetzten Kunststoffes, ein TPE, bilden einen Belag, der wiederum Ausgangspunkt für Fehlstellen sein kann. Ziel unserer Untersuchung war es, festzustellen, inwieweit mit einer -PTFE-Beschichtung diese Belagsbildung verhindert werden kann. NP: Wie sehen die Ergebnisse Ihrer Untersuchung aus und welche Unterschiede konnten Sie feststellen? Achim Härtel: Die Messung des Glanzgrades belegte eindeutig die Vorteile der Beschichtung: Keinerlei Unterschiede sind zu erkennen. Die mit dem unbeschichteten Formnest gefertigten Artikel wiesen dagegen deutliche Veränderungen auf. NP: Können die positiven Versuchsergebnisse im Produktionsalltag umgesetzt werden? Achim Härtel: Die Versuchsdauer von Schuss entspricht etwa einer Wochenproduktion. Der Reinigungsaufwand entfällt, da im Gegensatz zur unbeschichteten Form, an der -PTFE beschichteten keinerlei Verschmutzung oder gar Verschleiss auftreten. Mit der Versuchsreihe konnte nachgewiesen werden, dass sich durch Beschichten mit -PTFE die Belagsbildung und damit der Reinigungsaufwand erheblich verringert. Die Folgen sind höhere Prozesssicherheit, weniger Ausschuss sowie eine Reduzierung der Kosten. 4

5 Praxis Langzeiterfahrungen mit -Dispersionsschichten Untersuchung: Optimierte Entformbarkeit durch Beschichten Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften von Oberfläche dienen -PTFE und -Bornit. Der wesentliche Vorteil beider Beschichtungen: während des Beschichtungsprozesses wird ein Festschmiermittel feinverteilt in die Nickelmatrix eingebaut. Aufgrund der dadurch erreichten optimalen Eigenschaften hat sich diese Beschichtungsvariante als Entformungshilfe in der Kunststoffverarbeitung, auch bei der Verarbeitung von Silicon, als Gleitbeschichtung sowie als ideale Methode zur Belagsverhinderung durchgesetzt. Schieberführungen schützt sie zudem dauerhaft vor Fressern Metall auf Metall. Um den Einfluss einer mit -PTFE beschichteten Werkzeugoberfläche auf die Entformbarkeit eines Spritzgussteils zu erforschen, führten NovoPlan- Ingenieure bereits vor zehn Jahren eigene Untersuchungen durch. Ziel war es, die Auswerferkräfte sowohl an einem unbeschichteten als auch an einem beschichteten Werkzeug zu ermitteln und die jeweiligen Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Die Auswertung der Messergebnisse beweist, dass mit einer -PTFE-Beschichtung (Teflon) die Auswerferkräfte um rund 35% gesenkt werden können (1). 1 Auswertung der Messergebnisse Auswerferkräfte 2 Langzeit-versuch: Veränderung Glanzgrad Neue Untersuchungen und Erkenntnisse aus industrieller Anwendung bestätigen die positiven Auswirkungen durch Chemisch- Nickel-PTFE-Beschichtung. Erfahrung: Werkzeugoptimierung durch Beschichten Die Alfdorfer Firma TRW analysierte in einer Studie den Einfluss beschichteter und unbeschichteter Werkzeug-Oberflächen hinsichtlich Verschmutzung/Glanzgrad und Verschleiss bei TPE. Ihr Ziel war es, den Produktionsablauf zu verbessern und die dadurch möglichen Kosteneinsparungen durch Beschichten mit -PTFE zu eruieren. Dazu wurden in einem Langzeitversuch beschichtete und unbeschichtete Formnester eingesetzt, sowie vor und nach 5000 Schuss/ Nest eine Glanzmessung vorgenommen (2). In Bild 2 sind die Formnester dokumentiert: links oben Nest 3, unbeschichtet; rechts oben Nest 4, beschichtet mit 5 μm Chemisch- Nickel-PTFE. Nach ca Schuss war an den unbeschichteten Kavitäten, links unten, durch Verschmutzung eine Veränderung des Glanzgrades um 0,4 bis 0,9 zu erkennen. Der Glanzgrad der Formteile aus beschichteten Kavitäten blieb unverändert, rechts unten. Die Ergebnisse der Glanzgradmessung belegen eindeutig den Vorteil der beschichteten Nester: der Glanzgrad blieb über die Versuchsdauer im Gegensatz zu den unbeschichteten Nestern unverändert. Glanzgrad vor dem Dauerversuch unbeschichtet: 2,3-2,7 beschichtet: 2,4-3,0 Glanzgrad nach 5000 Schuss/Nest unbeschichtet: 2,7-3,6 beschichtet: 2,3-2,7 (3) 3 rechter Einsatz 5 μm Che- misch-nickel- PTFE 4 Artikel aus ABS-PC 8 5 μm Chemisch- Nickel-PTFE 9 7 μm Chemisch- Nickel-PTFE Resümée: 6 Artikel aus ABS Bei der optischen Beurteilung der beschichteten Werkzeugoberfläche sind, im Gegensatz zur unbeschichteten, keine Verschmutzungen oder gar Verschleissstellen auszumachen. - PTFE ermöglicht über einen langen Zeitraum hinweg einen unverändert guten Glanzgrad, verlängerte Standzeiten, eine Optimierung der Produktion und damit verbunden die erwünschte Kosteneinsparung (siehe auch aktuelles Interview, Seite 4). ABS-PC: Bessere Formfüllung Um die Entformungskräfte bei der Verarbeitung von ABS-PC zu senken, wurde ein Werkzeug von Novo- Plan mit 5 μm - PTFE beschichtet (4). Der Erfolg weist mehrere Gründe auf. Die Senkung der Auswerferkräfte ist einer, der spezifische Abscheidemechanismus beim Beschichten ein weiterer. Er ermöglicht auch in Bohrungen und Vertiefungen gleichmässig ohne Kantenaufbau zu beschichten, eine wichtige Tatsache, die Hinterschnitte durch Kanten verhindert (5). Erfahrung: Die Entformung verbessert sich entscheidend, die Produktion läuft ohne Störungen. Zudem optimiert sich das Formfüllverhalten durch die antiadhäsive Wirkung der - PTFE-Beschichtung. ABS: ohne Deformation Bei der Produktion von Artikeln aus ABS für die Automobilindustrie musste bisher stellenweise mit Trennmittel gearbeitet werden um das Anhaften des Kunststoffes vor allem im Rippenbereich zu verhindern. Die Firma NovoPlan garantierte durch ihre Beschichtungs- Technologie eine problemlose und trennmittelfreie Entformung (6). Wichtige Schichtanforderung: Das Aussehen des Spritzlings darf nicht verändert Um diese massgebliche Vorgaben zu 5 5 μm - PTFE, gleichmässige Schicht auch in Bohrungen und Vertiefungen 7 5 μm Chemisch- Nickel- PTFE erfüllen, überzog NovoPlan die Formeinsätze mit 5 μm Chemisch- Nickel-PTFE (7). Erfahrung: Durch das Beschichten der Kavitäten mit Chemisch- Nickel-PTFE kann bei der Produktion völlig auf Trennmittel verzichtet werden, die Entformung verbessert sich dennoch und es gibt selbst an äusserst dünnwandigen Stegen keine Fehlstellen. PP: ohne Trennmittel Da bei der Verarbeitung von PP beachtliche Entformungskräfte auftreten, musste in diesem sensiblen Bereich bisher notgedrungen mit Trennmitteln gearbeitet Um aber die dadurch entstehenden Beeinträchtigungen des weissen Artikels zu vermeiden, galt es eine Beschichtungsart zu finden, welche die Entformungskräfte entscheidend senkt und so den Einsatz der Trennmittel überflüssig macht. Die hochglanzpolierte Oberfläche durfte dabei qualitativ nicht beeinträchtigt werden (8). Erfahrungen: Die Praxis belohnte das Beschichten gleich dreimal, durch stark verbesserte Entformbarkeit, vollständigen Verzicht auf Trennmittel und durch eine deutliche Erhöhung der Standzeiten, die Einsätze sind mittlerweile über 8 Monate in Gebrauch. TPE: Entformungshilfe und Belagsverhinderung mit - PTFE Bei der Verarbeitung von TPE kommt es zu Belagsbildungen und Anklebungen, so dass die Oberflächen der Einsätze immer wieder aufwändig gereinigt werden müssen. NovoPlan empfahl eine Beschichtung mit 7 μm - PTFE, von der keinerlei Beeinträchtigung auf die strukturierten Oberflächenteile ausgeht (9). Erfahrungen: Durch das Beschichten konnte die Belagsbildung reduziert, die Reinigungsintervalle entscheidend verringert und die Zykluszeit um mehr als 10% vermindert 5

6 Referatsbeiträge zum NP-Workshop im März 2002 in Aalen Praxiserfahrungen Einsatz von - Schichten aus Sicht eines Automobilzulieferers Die grossen Autohersteller erwarten von ihren Zulieferern absolut perfekte Produktqualität. Für ein namhaftes Unternehmen mit ein Grund, das erprobte Know- How von NovoPlan zu nutzen, um produktionsbedingte Probleme zu lösen. In erster Linie sind dies: ö Qualitätssicherung bei der Umstellung von 1 K auf 2 K im Airbagkappenbereich ö allgemeine Entformungsprobleme (Ersatz von Trennmitteln) nung gilt es eventuelle Gratbildungen am Artikel zu verhindern. Besser aus der Form Steht die Gleitfähigkeit einer Oberfläche im Vordergrund, sollen Entformung und Formfüllverhalten verbessert oder vor Belag geschützt werden, so erweisen sich -Dispersionsschichten als ideal. Während der Abscheidung wird ein Festschmierstoff feinverteilt in die Nickelmatrix eingebaut. Auf diese Weise erhalten die beschichteten Oberflächen ihre charakteristischen Eigenschaften, vor allem die extrem antiadhässive Herr Straub, IMS Gear GmbH, Donaueschingen, auf. Diverse Arbeitsvorgänge mussten aufgrund des Wechsels von PPA zu einem anderen Hersteller verändert Produktionshemmend wirkten sich Entformungsprobleme, Massprobleme am Artikel und Ausschwemmungsgefahr durch Hochtemperaturverarbeitung aus. Das Beschichten sorgte bei einer 4-fach Form zunächst für eine kostengünstigere und kurzfristigere Alternative zur Neuanfertigung. Je nach Beanspruchungsart der Oberfläche wurden hierbei verschiedene -Schichten eingesetzt bzw. miteinander kombiniert. Präventives Beschichten Auf Verschlüsse aller Art im Bereich Lebensmittel, Haushalt, Kosmetik und Medizin hat sich die Firma Zeller Plastik (Crown Cork and Seal Company) spezialisiert. Herr Herrmann berichtete, täglich werden am Standort in Zell über 30 Tonnen Kunststoff, hauptsächlich Polypropylen, verarbeitet. Eine anspruchsvolle Herausforderung an Wirtschaftlichkeit und Qualität. Bei der Suche nach verschleissschützenden Schichten für die Werkzeugoberflächen wurde die Firma Zeller bei NovoPlan fündig. 5 Entformungshilfe 20 μm - Bornit bekannt ist. Bei diesen Schichten besteht immer die Gefahr des Abplatzens spröder Teile vom wesentlich weicheren Grundwerkstoff, als ob man eine auf einem Sofa liegende Glasscheibe belasten würde. Da die Erfahrungen mit -Schichten durchweg positiv sind, wird mittlerweile ein Grossteil der Kupferoberflächen damit präventiv vor Verschleiss und Korrosion geschützt. Ein gewichtiger Gesichtspunkt für diese Entscheidung ist ein weiterer wirtschaftlicher Aspekt: Durch das Beschichten mit Hochglanz- kann bei bestimmten Oberflächen der Arbeitsschritt des Polierens entfallen. Schutz von Heisskanalsystemen ö Endmassbeschichtung zur Verhinderung von Gratbildungen ö Masskorrekturen in mm-bereiche als Alternative zum Schweissen Masskorrekturen μm Galvanisch- Dickschicht-Nickel Die vorteilhafte Alternative zum Schweissen ist das verzugsfreie Beschichten mit Galvanisch-Dickschicht-Nickel. Im Gegensatz zu den chemischen Beschichtungsverfahren wird mit Strom gearbeitet. Hierbei kommt es zu einem leichten Kantenaufbau, der jedoch durch einfaches Schleifen, Erodieren, Fräsen oder Drehen nachbearbeitet werden kann (auf ausreichende Kühlung achten). Komplikationen mit Einfallstellen an zwei Schiebern zwangen zu einer Reparaturbeschichtung. Durchgeführt wurde die Masskorrektur mit 700 μm Galvanisch-Dickschicht-Nickel (1). Bei Reparaturbeschichtungen bis 200 μm können die chemischen (stromlosen) Nickel-Verfahren eingesetzt werden, dabei wird das Überzugsmetall Nickel auf der gesamten Oberfläche des Bauteils verzugsfrei und gleichmässig in einer vorwählbaren Schichtdicke abgeschieden. Im Gegensatz zu anderen Beschichtungstechniken (Dünnschichten, z.b. TiN) gelten diese Vorteile auch in vorhandenen Bohrungen und Rippen. Auch partielle Beschichtungen sind möglich, die schichtfreien Teilbereiche werden mit Lack abgedeckt (2). Im Beispiel (3) muss eine Masskorrektur vorgenommen Bei der Reparatur in der Formtren- Wirkung und den geringen Reibwert von kleiner 0,1. So konnte durch eine 8 μm -PTFE-Beschichtung die Entformung von 2 K und 1 K Airbagkappen aus TPE verbessert und zugleich die Qualität gesteigert werden (4). Eine wesentliche Optimierung stellt das gleiche Verfahren auch bei der Entformung von dünnwandigen Dichtungen aus PVC dar. Resümée: μm Hart- auf Endmass Qualitäts- und Entformungsprobleme können durch Beschichten erfolgreich behoben werden, ohne dabei genarbte Oberflächen bzw. anschliessendes Lackieren der Artikel zu beeinträchtigen. Die technischen Nickel-Verfahren von NovoPlan optimieren Qualität und Wirtschaftlichkeit und somit die Produktivität. Funktionalität und Wirtschaftlichkeit von - Beschichtungen Wie die optimale Kooperation von Kunststoffverarbeitern und Beschichtern aussehen kann, zeigte Um die Entformung zu verbessern überzog NovoPlan die Verzahnungseinsätze (5) mit 20 μm -Bornit. Wichtige Voraussetzung für die Funktionalität der Beschichtung ist die gleichmässige Abscheidung in der diffizilen Zahnkontur. Die Masskorrektur (6, 7) erfolgte mit Hart- wobei die Oberfläche gleichzeitig vor Verschleiss geschützt wurde. Da die Temperaturbeständigkeit von -Bornit und Hart- über 650 C liegt, entstehen künftig auch keinerlei Schwierigkeiten, sollte wieder PPA (8) verarbeitet Die Auftragsbearbeitung bei NovoPlan nahm lediglich fünf Tage in Anspruch. Resümée: 3 Reparatur in der Trennebene Je nach gewünschter Oberflächeneigenschaft können die entsprechenden -Verfahren miteinander kombiniert werden und bieten so ein bedarfsgerechtes Angebot. Für Werkzeuge, die durch die Umstellung auf einen anderen Hersteller eine massliche Korrektur benötigen bzw. erhöhten Entformungskräfte unterliegen, bieten die NovoPlan-Beschichtungssysteme eine richtungsweisende wirtschaftliche Alternative. 4 2 K Airbagkappen aus TPE Verarbeitung Der Einsatz von Kupferlegierungen im Formenbau anstelle von Stahl reduziert die Kühlzeit und damit die Dauer des gesamten Zykluses. Dies zieht allerdings die Forderung nach einer verschleissfesten Beschichtung des weichen Materials mit sich, die haftfest aufgebracht werden muss und dennoch die gute Wärmeleitfähigkeit des Grundmaterials bewahrt. Für die Produktion transparenter Verschlüsse wurden die empfindlichen Kernoberflächen Hochglanz- beschichtet (9). Dabei spricht für das chemische Beschichten die völlig konturengetreue Abscheidung auch in die Rippen, denn nur so ist der Schutz in diesen neuralgischen Stellen gewährleistet. Die Wärmeleitfähigkeit der Kupferlegierung wird durch das Beschichten (11) nicht beeinträchtigt. Ein weiterer entscheidender Vorteil der -Schichten, es tritt kein sogenannter Sofa- Effekt auf, wie er von der PVD-Beschichtung (Titannitrid) her Herr Brand von der Fa. Otto Männer Heisskanalsysteme, Bahlingen, setzt -Schichten als Schutzbeschichtung ein. Der Grund dafür liegt in der unvermeidlichen Abrasion und Korrosion durch den zu verarbeitenden Kunststoff oder durch verwendete Zusatzstoffe während des Produktionsprozesses. So ist nicht immer Verschleiss die Ursache für Schäden an ungeschützten Oberflächen, sonder auch die Korrosion. Korrosionsschutz Bei Verschlussnadeln erfolgt ein korrosiver Angriff (12), wenn Polyamid mit beigemischten Hilfs- und Zusatzstoffen (Flammschutz, Gleithilfsmittel) verarbeitet wird. Dabei kann das Grundmaterial regelrecht angefressen Wenn der Grundwerkstoff durch den Korrosionsangriff bereits vorgeschwächt ist, bedeutet dies bei entsprechender Beanspruchung Verschleissgefahr. Schutz bieten in diesem Falle die Hart-Chemisch- Nickel-Schichten, die sowohl Korrosion als auch Verschleiss verhindern. Ebenfalls grosse Schäden durch Korrosion können bei Bauteilen in Temperiersystemen auftreten. Hier schädigt das Kühlmedium Wasser in kürzester Zeit metallische Oberflächen (13). Eine Beschichtung mit 30 μm Korrosionsschutz- schützt wirksam vor Korrosion, da die Beschichtung absolut dicht und undurchlässig ist. 12 Korrosion und Anfressungen mit Materialabtrag an ungeschützter Verschlussnadel 13 Korrosion an Vorkammerbuchse 14 Schutz vor Abrasion, 20 μm Hart-Chemisch- Nickel 15 in der Medizintechnik 6

7 6 Masskorrektur 100 μm Hart-Chemisch- Nickel 7 Masskorrektur und Entformungshilfe, 30 μm Hart-Chemisch- Nickel und 20 μm -Bornit 8 Artikel nach dem Beschichten, ohne Fehlstellen 9 PP: transparente Verschlüsse μm Hochglanz- Verschleissschutz Abrasion an Düsenspitzen aus Kupferlegierungen entsteht beim Verarbeiten von Kunststoffen mit hohem Anteil an Füll- und Verstärkungsstoffen (Glasfaser, mineralische Füllstoffe). Dies gilt es nachhaltig zu verhindern (14). Einplanen von - Beschichtungen in den Produktionsablauf bei Carl Zeiss gesteigert und ein einheitliches Aussehen der Oberfläche erzielt. Kritische Bereiche wie Gewindebohrungen und Grundlöcher werden dabei planparallel auf Fertigmass beschichtet, sodass keine Nacharbeit erforderlich ist. Auf das μ genau Eine interessante Anwendung ist das Beschichten von Kugellagerpasssitzen für Rundblick-Periskope von Militärfahrzeugen. Sensor und Kugellager müssen eine Genauigkeit von < 4 μm aufweisen. Bei Austausch oder Reparatur darf das Spiel zwischen Kugellager und Tubus einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten. Wegen der geringen Toleranzen ist der Zukauf von Kugellagern nicht möglich, bzw. unwirtschaftlich. Demgegenüber erweist sich die Beschichtung mit Hart- als sinnvoll. Anforderung an die Beschichtung sind Rundlauf Genauigkeit ± 1 μm, Beschichtungstoleranz ± 1 μm, kein Abrieb oder Verschleiss und keine nachträgliche Bearbeitung bei kurzer Bearbeitungszeit. Um eine kurze Lieferzeit garantieren zu können, werden die Kugellager mit speziellen Abdeckvorrichtungen beschichtet (Abdecken mit Lack wäre kostspieliger). Die Schichtdicke ist für jedes Kugellager verschieden, da das Mass durch die vorgegebene Toleranz bestimmt wird. Aufs Genaueste werden die Masse vor und nach dem Beschichten vermessen und in einem Prüfprotokoll festgehalten. Aufgrund der steuerbaren Eigenschaften und des besonderen Abscheidemechanismus werden -Schichten, wie Herr Batroff von Zeiss SMT AG in seinem Vortrag erläuterte, in den verschiedensten Bereichen eingesetzt: in der Medizintechnik, der industriellen Messtechnik, der Wehrtechnik, sowie der Luft- und Raumfahrttechnik. Beim Transmissions-Elektronen- Mikroskop dient ein Kugelflansch aus Bronze zur Probenbewegung (15). Der Kugelflansch, der in einem Kegel läuft, ist dabei enormen Anforderungen ausgesetzt: Laufflächen schleifbar in optischer Güte, Rundlaufgenauigkeit von kleiner 0,4 μm, kein Abrieb oder Verschleiss. Um dem zu genügen, wurde eine 12 μm -Schicht auf das Teil abgeschieden. In der industriellen Messtechnik werden zum Verschleiss- und Korrosionsschutz (Handschweiss, Luftfeuchtigkeit und Passungsrost) -Schichten (16) eingesetzt. Aufgrund der maximalen Arbeitstemperatur von 88 C können sowohl Stahl als auch Aluminium verzugsfrei beschichtet und damit geschützt Liegt eine Kombination verschiedener Materialien vor, wird durch die NovoPlan-Beschichtungstechnologie die Qualität erheblich 16 in der Messtechnik Weiche Grundwerkstoffe 1 10 μm Hart- auf Aluminium, Verschleissschutz Formenbau: Verschleissschutz für Aluminium- Werkzeuge Stahl ist wegen seiner positiven mechanischen Eigenschaften, beispielsweise der Härte, das am häufigsten verwendete Grundmaterial im Werkzeug- und Formenbau. Konkurrenz Mit Sicherheit gut beschützt 2 Artikel aus Styropor Im industriellen Alltag nutzen bereits viele Unternehmen die Vorteile einer planmässigen Oberflächenbehandlung von Stahlteilen, beispielsweise zur Optimierung der Standzeiten. Ganz anders sieht es bei den sogenannten weichen Werkstoffen wie Aluminium oder Kupferlegierungen aus. Hier besteht schon seit langem ein dringender Bedarf an geeigneten Beschichtungstechniken zum Schutz vor Angriffen. Erfahren im Beschichten metallischer Oberflächen, bietet NovoPlan sowohl für Aluminium als auch für Kupferlegierungen entsprechend abgestimmte -Verfahren an. Durch diese Technologie können die spezifischen Vorzüge des weichen Grundwerkstoffes und die des Nickel-Überzugs beim vorgesehen Einsatz genutzt werden: als Verschleiss- und Korrosionsschutz, zur Masskorrektur und zur Verbesserung der Gleiteigenschaften von Oberflächen. erwächst jedoch durch Aluminium, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. So betragen die Kosten für die Bearbeitung einer Aluminiumform, im Vergleich zu einer Stahlform, nur die Hälfte. Bild 1 zeigt einen Formeinsatz aus Aluminium, dessen Oberfläche durch das Beschichten mit 10 um Hart- (Schichthärte 62 HRC) vor Abrassivverschleiss geschützt wurde. Selbst filigrane Rippen und kleinste Durchbrüche werden absolut konturgetreu und gleichmässig beschichtet und somit wirksam vor Auswaschungen geschützt. Die Standzeiten dieser beschichteten Formen betragen ein Vielfaches gegenüber den unbeschichteten. Kunststoffverarbeitung: Bessere Entformbarkeit beim Tiefziehen Trennmittelverzicht in der kunststoffverarbeitenden Industrie gehört zum Produktionsalltag. Um dennoch die Entformung zu gewährleisten, bieten sich sowohl -PTFE (Teflon) als auch -Bornit an. Diese Schichten besitzen eine extrem anti-adhäsive Wirkung, die Reibwerte liegen bei < 0,1. Ein Beispiel soll das Gesagte verdeutlichen: bei der Herstellung von Einwegbehältern aus Styropor (2) kommt es zu Anhaftungen beim Tiefziehen an der Aluminiumform. Durch das Beschichten mit 8 μm -PTFE, konnte auf den Einsatz 3 30 μm Hart- auf Aluminium, Masskorrektur von Trennmitteln verzichtet werden und somit ein störungsfreier Produktionsablauf gewährleistet Maschinenbau: Masskorrektur Bild 3 zeigt eine typische Situation aus dem Bereich Maschinenbau: in einer Anlage sind die verschiedenen Bauteile einer Montagemaschine aus Aluminium gefertigt. Verfahrensbedingt kommt es durch Verschleiss zu einem Untermass. Das Beschichten ist hier die einzige wirtschaftliche Alternative zur teuren Neuanfertigung. Die nötige Masskorrektur von 30 μm mit Hart- erfolgt absolut gleichmässig, auch in den Bohrungen und Passungen. Neben der Beschichtung auf Endmass wird die Oberfläche zudem vor Verschleiss und Korrosion geschützt. Masskorrektur und Verschleissschutz von Kupferlegierungen 4 25 μm Hart- auf Ampcoloy, Masskorrektur und Verschleissschutz Kupferlegierungen, Ampcoloy und MoldMax, werden wegen ihrer hervorragenden Wärmeleitfähigkeit häufig eingesetzt. Der erforderliche Schutz dieser Oberflächen vor Verschleiss kann durch das Beschichten garantiert An einem Einsatz aus Ampcoloy kommt es zu Massverlusten durch das Verarbeiten von PA mit 30% GF. Vor allem die neuralgischen und schlecht zugänglichen Bereiche in den Rippen weisen Untermass auf. In dieser Situation ist das Beschichten mit oft die einzige Möglichkeit, den Massausgleich herzustellen. Dabei wird verzugsfrei, haftfest und ohne die Wärmeabfuhr zu beeinträchtigen, eine 25 um Hart-- Schicht (4) auf das gewünschte Endmass aufgebracht. Die Beschichtung erfolgte partiell, eine Nacharbeit ist nicht erforderlich. 7

8 Kommunikation Veranstaltungen, Seminare und Informationsgespräche Im Gespräch bleiben ist der Leitgedanke von NovoPlan. In der Praxis heisst dies: enger Kontakt zu den Kunden halten, einen offenen Dialog führen und aktuelle Entwicklungen diskutieren, um bei Bedarf individuell zugeschnittene Beschichtungslösungen zu optimieren. Veranstaltungen, Informationsgespräche NovoPlan blickt mittlerweile auf mehr als 15 Jahre Beschichtungserfahrung zurück. Die hierbei gesammelten Erkenntnisse werden stetig ergänzt und weitergeben. Eine gute Möglichkeit dazu bietet sich in spezifischen Seminaren zum Thema. Diese werden vor Ort bei den Kunden durchgeführt, wobei sich die Inhalte ganz auf den Anwendungsbereich der jeweiligen Firmen abstimmen lassen. Zudem präsentiert sich NovoPlan regelmässig auf der EuroMold-Messe in Frankfurt (in diesem Jahr in Halle 9.1 Stand F48). Workshop in Aalen Eine weitere Komponente im fachbezogenen Erfahrungsaustausch ist ein jährlicher Workshop in Aalen, bei dem diverse Themenschwerpunkte besondere Akzente setzen. Die Veranstaltung im vergangenen März (2002) stand unter dem Motto -Beschichtungstechnologie als wirtschaftliches Betriebsmittel. Mehrere Referenten analysierten vor rund 140 Teilnehmern informativ die Möglichkeit, das Beschichten als Betriebsmittel fest in die Produktionsplanung mit aufzunehmen. Referenten aus den Reihen der NovoPlan Kunden berichteten dabei über den Einsatz beschichteter Werkzeuge in ihren Firmen. Das Interesse an dem diesjährigen Workshop war so gross, dass NovoPlan zum ersten Male einen zweiten in Kassel durchführt (8. November). NovoPlan jetzt auch in der Schweiz Seit August 2002 repräsentiert die Elmer Industrievertretung Novo- Plan exklusiv in der Schweiz. Mit seiner langjährigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung ist Herr Martin Elmer der ideale Partner für NovoPlan. Informationen Fon [ ] /-36 Fax [ ] Termine Prospekte, Firmenzeitung NP-Workshop in Kassel - Beschichtungstechnologie als wirtschaftliches Betriebsmittel EuroMold in Frankfurt - Schichten als funktionelle Oberflächen für die Industrie, Firmenprospekt, 8 Seiten Beschichtung von Grossteilen, Firmenprospekt, 4 Seiten Frau Keck, Frau Rudolph Ihre Ansprechpartnerinnen für: ö Prospekte, Firmenzeitung, Infomappe zu - Schichten Impressum Herausgeber NovoPlan GmbH Oberflächen- und Werkstofftechnik Robert-Bosch-Str Aalen Fon [ ] Fax mail@novoplan-aalen.de Halle 9.1, Stand F NP-Workshop in Aalen Anwender berichten über Ihre Erfahrungen mit NovoPlan forum Die Firmenzeitung, Nr. 3, Hauptthema: im Maschinenbau, A3, 8 Seiten NovoPlan Infomappe Seminar- und Schulungshinweise, technische Datenblätter, Bearbeitungshinweise, Auftragsinformationen, Firmenzeitungen, Prospekte ö Termine für Seminare und Besuche ö Gesprächstermine bei NovoPlan ö Gesprächstermine auf der EuroMold ö Registrierung: Sie erhalten automatisch die Firmenzeitung forum,workshop-einladungen, Freikarte für die EuroMold Internet: Technische Informationen Udo P. Daniels Fon: [ ] Gestaltung Bernhard Straub, Aalen Medientechnik Joachim Hannebaum, Aalen Auflage 9000