forum Verarbeitungsverfahren Spritzgiessen, Extrudieren, Pressen

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1 NovoPlan forum Die Firmenzeitung Nr. 7 November 2005 Inhalt Beschichtungslösungen für den Spritzguss 2 Kunststofftechnik verstehen Qualitätsbeschichtung liefern Schutz von Temperiersystemen 3 Untersuchung: Schutz von Aluminium 4 Aluminium ersetzt Stahl 5 Anwendungsbeispiele 5 Praxiserfahrungen 6, 7 Service, Veranstaltungen, Termine 8 Impressum 8 Angebotserstellung NovoPlan bearbeitet jährlich 5500 Aufträge mit, pro Jahr, 1100 aktiven Kunden. 95% dieser geber sind in der Kunststofftechnik, insbesondere in der Spritzgiesstechnik und im Werkzeug- und Formenbau tätig. Jeder von ihnen erwartet für seinen jeweiligen, spezifischen Bedarf eine funktionelle Beschichtung, die seinen Anforderungen entspricht. Eine optimale Beschichtung setzt voraus, dass die Beanspruchung durch den zu verarbeitenden Kunststoff analysiert ist, dass das Verarbeitungsverfahren und die Verarbeitungsbedingungen besprochen sind und dass vom Werkzeug die zu beschichtende Fläche, deren Funktion, die Bearbeitungs- und Härteverfahren, der eingesetzte Werkstoff und der Beschichtungsgrund bekannt sind. Kunststoff Ob Thermoplast, Elastomer, Duroplast, Standardkunststoff, technischer Kunststoff oder Hochleistungskunststoff, jede Kunststoffart und jeder Kunststofftyp ist einzigartig im Aufbau und Inhalt. sbearbeitung Bei der Verarbeitung wirkt deshalb jede Schmelze bzw. Masse anders auf die Kavität. Die Hauptbeanspruchungen sind Korrosion, Verschleiss, Ablagerung und Anhaftung. Verantwortlich hierfür sind der Kunststoff selbst und die Zusatz- und Hilfsstoffe wie Weichmacher, Stabilisatoren, Farb- und Flammschutzmittel, Füll- und Verstärkungsstoffe. Je nach Beanspruchung der Kavität empfiehlt NovoPlan eine spezielle Chemisch-Nickel-Schicht oder eine Schichtkombination aus verschiedenen Chemisch-Nickel-Schichten. Berücksichtigt sind auch die Schmelze- und Werkzeugtemperatur entweder als kurzer Spitzenwert oder als Dauerbeanspruchung. Verarbeitungsverfahren Spritzgiessen, Extrudieren, Pressen oder Warmformen, das Fertigungsverfahren und die Fertigungsbedingungen müssen für eine optimale Beschichtungsempfehlung bekannt sein. Kontinuierliche oder diskontinuierliche Fertigung, Temperatur- und Druckbeanspruchung, Fliessgeschwindigkeit,Wasser- oder Ölkühlung sind wichtige Kenngrössen, die den Bedarf an eine Schicht definieren. Weitere Anforderungen sind Verarbeitung unter Reinraumbedingungen oder nachfolgende Veredelungsschritte wie Bedampfen, Galvanisieren, Bedrucken oder Beflocken. Werkzeug Grundsätzlich muss NovoPlan verstehen, welche Komponenten und Flächen zu beschichten sind. NovoPlan kennt deshalb den Aufbau und die Funktion von Werkzeugen und Formen. Begriffe wie Kern, Gesenk, Ausdreheinheit, Auswerfer oder Rahmenplatte zuzuordnen und 2D- und 3D-Zeichnungen lesen zu können, gehört ebenso zum Handwerkszeug wie das Interpretieren von Skizzen, Bildern oder Animationen. Mit dem Kunden wird die Auswirkung der Schichtstärke auf Passungen abgeklärt. Die Nacharbeit vom Übergangsbereich Beschichtet/ Unbeschichtet bei partiellen Beschichtungen wird erläutert. NovoPlan stellt bei der sverarbeitung sicher, dass weder beim Beschichten noch beim Tempern ein Wärmeverzug ausgelöst wird. Haftfeste und Fehlstellen freie, reine Schichten setzen Kenntnisse über den eingesetzten Werkstoff, die Bearbeitungsverfahren und über das verwendete Härteverfahren voraus. Metallisch blanke Oberflächen sind die Grundlage jeder Beschichtung. Die Zunder- und Grauschichten, die beim Schleifen, Erodieren oder Polieren entstanden sind, werden durch eine Behandlung mit Reinigungslösungen entfernt. Eine auf das Werkzeugteil abgestimmte Aktivierung bewirkt dann die optimale Verbindung zwischen Werkstückoberfläche und nachfolgender Chemisch-Nickel-Schicht. Produktion sbesprechung Mitarbeiterschulung Kunststofftechnik besser verstehen Kundenzufriedenheit 5 Module, jeweils 3 Stunden Theorie und 45 Minuten Labor, Transferzentrum Kunststofftechnik, Hochschule für Technik, Aalen Seminarinhalt Materialkunde Kunststoffe, Verarbeitungsverfahren, Maschinenkunde,Werkzeugkunde,Werkzeugherstellung

2 Mehr als nur Beschichten Beschichtungslösungen für den Spritzguss NP-Beschichtungsangebot Das Beschichtungsangebot von NovoPlan ist ganz auf die Belange der Kunden abgestimmt. In der Produktionsstätte erfolgt die Werkzeugbeschichtung mit Chemisch- Nickel aus wässrigen Lösungen bei maximal 90 C. Die Schichtdicken werden durch den Kunden vorgegeben. In der modernen Galvanik sind die Prozessbäder computerüberwacht; konstante Parameter garantieren eine gleich bleibende Schichtqualität (1). Ein Blockheizkraftwerk sorgt für die wirtschaftliche Energieerzeugung. Teilegewichte bis 4 Tonnen werden bearbeitet. Stahl, Kupfer, Aluminium und deren Legierungen, alle im Formen- und Werkzeugbau verwendeten metallischen Werkstoffe können beschichtet werden. In der Einzelteilfertigung werden die notwendigen Arbeitsschritte vor dem Beschichten speziell auf den Werkstoff und den Oberflächenzustand abgestimmt (2). Eine metallisch blanke Oberfläche ist eine wichtige Voraussetzung für eine fehlerfreie Beschichtung. Beispielsweise wird ein gehärteter Stahl-Einsatz anders vorbehandelt als eine polierte Formkontur auf einem Kern aus Ampcoloy. Das Beschichtungsangebot von NovoPlan ist breit gefächert, je nach Anwendungsfall stehen sowohl chemische als auch galvanische Nickel-Verfahren zur Auswahl. Die Abscheidung der Chemisch- Nickel-Schichten (3) erfolgt chemisch, d.h. ohne äussere Stromquelle. Daraus ergeben sich einzigartige Vorteile: Eine konturengetreue Abscheidung auch in komplizierte Geometrien wie Rippen, vorhandene Bohrungen werden Durchmesser unabhängig auf der gesamten Länge beschichtet (4). Es kommt zu keinem Kantenaufbau, es erfolgt keine Einebnung von Erodier- und Ätzstrukturen. Schichtdicken sind vorwählbar von 1 µm bis 300 µm, in Ausnahmefällen auch mehr. Die Schichtgenauigkeit beträgt ± 1-3% der Schichtdicke. Die Abscheidung der galvanischen Verfahren erfolgt mit äusserer Stromquelle, Schichtstärken bis in den Millimeterbereich sind möglich. Verfahrensbedingt kommt es zu einem Kantenaufbau, der nachbearbeitet werden muss. Steuerbarer Oberflächenschutz Steht die Korrosionsbeständigkeit von Oberflächen im Vordergrund, werden hochphosphorhaltige Korrosionsschutz-Chemisch- Nickel-Schichten eingesetzt. Formkonturen können so zuverlässig vor aggressiven Kunststoffen geschützt werden. Präventives Beschichten der Temperierungen verhindert Korrosion und Ablagerungen. Schutz vor Verschleiss bieten die Hart-Chemisch-Nickel- Schichten, sie besitzen einen hohen Abrasionswiderstand. Bei extremer Beanspruchung kann die Härte durch Tempern auf ca HV gesteigert werden. Müssen empfindliche Oberflächen wie Polituren geschützt und konserviert werden, haben sich die Hochglanz- Chemisch-Nickel-Schichten bewährt. Weisen Bauteile ein Untermass auf, ist die verzugsfreie Masskorrektur auf Endmass mit Hart-oder Hochglanz-Chemisch-Nickel die wirtschaftliche Variante zur Neuanfertigung. Eine Reparatur bis in den Millimeter-Bereich ist mit Galvanisch-Nickel die verzugsfreie Alternative zum Schweissen. Auch zur Wanddickenreduzierung wird dieses Verfahren eingesetzt. Durch entsprechenden Schichtauftrag auf den Werkzeugoberflächen, kann das Artikelgewicht reduziert werden. Von grosser Bedeutung für die Kunststoff verarbeitende Industrie sind die Chemisch-Nickel-Dispersionsschichten mit Antihafteigenschaften. Hierbei wird ein Festschmierstoff feinstverteilt in die Nickelmatrix eingebaut. Der Reibwert dieser Schichten ist sehr gering. Chemisch-Nickel-PTFE und Chemisch-Nickel- Bornit dienen der besseren Entformung, der Belagsverhinderung und als Gleitbeschichtung. Als Nachbehandlung können die Chemisch-Nickel-Schichten noch wärmebehandelt werden. Je nach Grundwerkstoff wird das Tempern bei 300 C ca. 5 Stunden bzw. bei 400 C ca. 1 Stunde durchgeführt. Bei Hart-/Hochglanz-Chemisch-Nickel wird so der Härtewerte auf ca HV gesteigert. Alle Beschichtungen lassen sich auch partiell durchführen, um die Nacharbeit für den Kunden auf ein Minimum zu reduzieren. Die Teilbereiche einer Oberfläche, die schichtfrei bleiben müssen, werden beispielsweise mit Lack oder Klebeband abgedeckt. Bei wiederkehrenden gleichen Teilen lohnt sich eine Abdeckvorrichtung aus Kunststoff oder Metall, die mehrfach verwendet werden kann. Verschleissschutz Schutz vor Abrasion Schutz von empfindlichen Oberflächen, z.b. Polituren ö HCN Hart-Chemisch-Nickel, 62-63/70* HRC, µm** ö HoCN Hochglanz-Chemisch-Nickel, 58-60/ 72-73* HRC, µm** Korrosionsschutz Schutz Konturbereiche Schutz Temperierung durch Innenbeschichtung ö KSCN Korrosionsschutz-Chemisch- Nickel, 48-52/72-74* HRC, µm** Ultrapräzisions-Bearbeitung mit Diamantwerkzeugen ö KSCN Korrosionsschutz-Chemisch- Nickel, 48-52/72-74* HRC, µm** Verzugsfreie Masskorrektur, Reduzierung von Wandstärken 1. Endmassbeschichtung auch in Rippen und Bohrungen ö HCN Hart-Chemisch-Nickel, 62-63/70* HRC, µm** ö HoCN Hochglanz-Chemisch-Nickel, 58-60/ 72-73* HRC, µm** 2. Reparaturbeschichtung bis in den mm- Bereich, verzugsfreie Alternative zum Schweissen ö GalNi Galvanisch-Nickel, ca. 45 HRC, 5 - >2.000 µm** Antihaftbeschichtung Entformungshilfe, Belagsverhinderung ö CNPTFE Chemisch-Nickel-PTFE, 30-35/ 45-50* HRC, 1-20 µm** Entformungshilfe, Belagsverhinderung, Gleitbeschichtung verhindert Fressen ö CNB Chemisch-Nickel-Bornit, 45-50/ 60-65* HRC, 5-20 µm** Schichtkombinationen sind möglich! * Wärmebehandelt, 300 C ca. 5 Std. oder 400 C ca. 1 Std. ** Höhere Schichtdicken sind möglich. 6,2 6 5,8 5,6 5,4 5,2 5 4,8 4,6 4,4 4,2 2 Auf Werkstoff und Oberfläche abgestimmter Beschichtungsablauf: Entfetten, Aktvieren, Beschichten 4 Planparallele Abscheidung auch in Bohrungen und Rippen Auswertung: Konstanter Nickel-Gehalt des Prozessbades CNPTFE im September Chemisch-Nickel-Prozessbad Endmassbeschichtung , Erodierte Oberfläche, Partielle Beschichtung, 85 µm HoCN Masskorrektur Verzugsfreie Reparatur ist partiell möglich. Abdeckarbeiten mit Lack; mit einem temperierten Skalpell werden die zu beschichteten Flächen freigeschnitten. 2

3 Modifizierte Innenbeschichtungsanlage Schutz von Temperiersystemen 2 30 µm KSCN, komplett, Untermass gefertigt 7 Blick durch Endoskop: 30 µm Korrosionsschutz- Chemisch-Nickel 1 Sicht durch Endoskop auf einen korrodierten Kühlkanal: eine 1 mm dicke Isolationsschicht aus Rost und Kalk reduziert den Energieübertrag um über 30% 4 Steuerung der Innenbeschichtungsanlage 6 Kontrolle mit Endoskop 3 35 µm KSCN, partiell, O-Ringsitze und Temperierung geschützt Innenbeschichtungsanlage auf einen Blick Funktionsweise ö Die Behandlungslösungen werden direkt durch die Temperierungen gepumpt ö Anschluss per Adapter oder Gewinde ö Langfristiger Schutz vor Korrosion und Ablagerungen Beschichtung ö Optimaler Schutz vor Korrosion, 30 µm KSCN ö Optimaler Schutz vor Korrosion plus Schutz vor Ablagerungen, 25 µm KSCN und 10 µm CNPTFE Eigenschaften KSCN ö Hervorragender Korrosionsschutz ö Die Beschichtung erfolgt verzugsfrei und planparallel ohne Kantenaufbau ö Härte der Schicht beträgt HRC ö Die Struktur der Schicht ist amorph ö Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 42 W/m 2 K Benötigte sinformationen ö Werkstoff, Abmasse, Gewicht, Teileanzahl ö Zeichnung mit Lage der Kühlkanäle ö Zustand des Werkstücks (neu, war bereits im Einsatz) ö Anzahl und Art der Anschlüsse ö Hinweis zur Herstellung z.b. gefügt, gebohrt etc. NovoPlan hat sich als Beschichtungsdienstleister fest etabliert. Um die Prozesse ständig zu optimieren und zu erweitern, wird sehr viel in Forschungs- und Entwicklungsarbeit investiert. Beim Schutz von Temperiersystemen leistete NovoPlan Pionierarbeit und bewies hohe Innovationskraft. Jüngster Erfolg ist die Inbetriebnahme einer modifizierten Innenbeschichtungsanlage zum Schutz von Temperiersystemen vor Korrosion und Ablagerungen. Dimensionierung, Lage und Zustand der Temperierung bestimmen wesentlich die Abführqualität der eingebrachten Wärmeenergie im Spritzgiesswerkzeug. Eine gleichmässige Abkühlung in einer möglichst kurzen Zykluszeit ist oberstes Ziel. Wasser hat sich aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften als Kühlmedium bestens bewährt. Es weist allerdings auch Inhaltsstoffe auf, die Korrosion und Ablagerungen in den Kühlkanälen (1) erzeugen. Als Folge hiervon wird die Temperierung beeinträchtigt, die Qualität des Formteils und die Wirtschaftlichkeit der Produktion verschlechtern sich. Untersuchungen und praktische Erfahrungen zeigen, dass eine 1 mm dicke Isolationsschicht aus Rost und Kalk den Energieübertrag um über 30% reduziert! Die Lösung von NovoPlan ist die 5 30 µm KSCN, Innenbeschichtungsanlage, gleichzeitiges Beschichten mehrerer Bauteile Schutzbeschichtung der Temperierung! Man unterscheidet 2 Methoden des Schichtauftrags: direkt im Prozessbad oder mittels Innenbeschichtungsanlage. Beschichtung im Prozessbad Können keine Anschlüsse angebracht werden, so erfolgt die Schutzbeschichtung durch Eintauchen des gesamten Bauteils in das Prozessbad. Wenn das Werkzeug auf Untermass gefertigt wurde, erfolgt eine komplette Beschichtung (2) auf Endmass, eine Nacharbeit ist in der Regel nicht erforderlich. Bei einer partiellen Beschichtung (3) wird nur die Temperierung beschichtet, andere Bereiche die fertig bearbeitet sind, bleiben durch das Abdecken mit Lack schichtfrei. Beschichtung in der Innenbeschichtungsanlage Bei der modifizierten Innenbeschichtungsanlage werden die Behandlungslösungen direkt durch die Temperierungen gepumpt, auch sehr kleine Durchmesser werden optimal beschichtet. Zwei Anschlussmöglichkeiten stehen zur Verfügung: Gewinde und Adapter. Waren die Teile bereits im Einsatz, müssen Rost und Ablagerungen mittels spezieller Lösungen entfernt werden. Ob Vorbehandlungslösungen oder die Beschichtungslösung, eine automatische Steuerung (4) sorgt für den optimalen Ablauf. Art, Intensität und Einwirkdauer können individuell auf den jeweiligen Werkstoff und Oberflächenzustand ausgelegt werden. Durch einen Sammelanschluss lassen sich überdies mehrere gleiche Bauteile (Teile gleicher Bauart) synchron beschichten (5). Die Schichtkontrolle erfolgt per Endoskop (6). Untersuchungen und die Erfahrungen von Kunden sind eindeutig positiv. Mittels Innenbeschichtung können Temperiersysteme über Jahre hinweg wirksam und dauerhaft vor Korrosion und Ablagerungen und deren negativen Folgen geschützt werden. Es entfallen die Stillstandzeiten für Reparatur und Wartung des Werkzeugs, eine gleich bleibende Qualität der Artikel ist durch den ungehinderten Wärmetransport garantiert. Bewährt haben sich die Korrosionsschutz-Chemisch- Nickel-Schichten mit Schichtstärken von µm (7). Auch eine Schichtkombination aus Korrosionsschutz-Chemisch-Nickel und der Antihaftbeschichtung Chemisch-Nickel- PTFE ist möglich. Aber auch andere Branchen wie die Giessereitechnik, wo die Temperatur den Produktionsprozess beeinflusst, nutzen die Vorteile der Innenbeschichtung. Im Bereich der Herstellung von Niederdruckkokillenguss haben sich beschichtete Werkzeuge bereits bewährt Entschichten und Neubeschichten Werkzeugstahl, Entschichten, Begutachtung der Oberfläche, Neubeschichten 10 µm CNB Schichtentfernung Das Entnickeln erfolgt stromlos, ohne mechanische Beanspruchung. Das Neubeschichten ist problemlos möglich. 3

4 Untersuchung Schutzschichten auf Formenwerkstoff Aluminium Die Firma Corus Aluminium Walzprodukte GmbH, Koblenz, gehört zu den führenden Herstellern von hochwertigen Aluminium Walzprodukten. Vermehrt gilt das Engagement auch dem Formenwerkstoff Aluminium. Zum Thema Schutz von Aluminiumlegierungen mit Chemisch-Nickel-Schichten wurde eine aufwändige Untersuchung durchgeführt. Das positive Ergebnis: Der Verschleissund Korrosionsschutz konnte entscheidend verbessert werden. Der Werkstoff Stahl wird aufgrund seiner besseren mechanischen Eigenschaften wie höherer Härte am häufigsten im Werkzeug- und Formenbau verwendet. Der Einsatz von Formen aus Aluminium gewinnt aber immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Die Vorteile des Formenwerkstoffes Aluminium gegenüber Stahl sind eindeutig: Gewichtsreduzierung um über 50%, dadurch ist eine leichtere Handhabung der Formen gewährleistet. Die fünf Mal höhere Schnittgeschwindigkeit reduziert zudem die Kosten für die Bearbeitung der Formen. Die vier Mal höhere Wärmeleitfähigkeit übt positiven Einfluss auf Zykluszeiten und Artikelqualität aus. Bisheriges Hauptargument gegen den Formenwerkstoff Aluminium war die fehlende Härte und die daraus resultierende geringere Standzeit. Durch Beschichten mit Chemisch- Nickel kann der Verschleiss-und Korrosionsschutz entscheidend gesteigert werden. Um dies zu belegen führte die Firma Corus Aluminium eine aufwändige Untersuchungsreihe über das Beschichten der Aluminium- Legierungen Giantal,Weldural und Hokotol durch. Als Beschichtungen wurden NP-Schichten im Abscheide- und im getemperten Zustand eingesetzt. Gemessen, dokumentiert und beurteilt wurden Härte (gemessen an fünf verschiedenen Stellen), Schichtverteilung und Haftfestigkeit. Diese wurde ermittelt, indem die beschichteten Proben auf 150 C erwärmt und in kaltem Wasser abgeschreckt wurden. An keinem der Probenstücke traten Schichtbeeinträchtigungen auf! Härte (HV 0,02) Weldural CNB Schicht HoCN Schicht Weldural 5 Schliff: Doppelbeschichtung HoCN und CNB auf Weldural Giantal Giantal 15 µm HCN Härte (HV 0,02) 6 Härtesteigerung von Weldural durch Beschichten Härte (HV 0,02) Hokotol CNPTFE Schicht HoCN Schicht Hokotol 7 Schliff: Doppelbeschichtung HoCN und CNPTFE auf Hokotol 4 Härtesteigerung von Giantal durch Beschichten 8 Härtesteigerung von Hokotol durch Beschichten 1 Härtemessung HCN auf Giantal, getempert 250 C 4 Stunden HCN Schicht Giantal 2 Schliff: Härtemesspunkte HCN getempert auf Giantal Chemisch-Nickel-Beschichtungen auf Giantal Giantal (AlMg4,5Si1Mn), die klassische Legierung, besitzt eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit und Wärmeleitung (120 W/mK), zudem lässt sie sich bestens schweissen. Die Härte der Legierung beträgt 70 HB (85 HV0,2), durch Hart-Chemisch-Nickel HCN wurden im Abscheidezustand 793 bis 941 HV0,2 gemessen, mit HCN getempert gar 983 bis 1165 HV0,2 (1,2). Auch eine fotogeätzte Oberfläche 3 Gleichmässige Schichtverteilung auf fotogeätzter Giantal Platte Hokotol (AlZnMgCu2) besitzt die höchste Festigkeit. Die Härte der Legierung liegt bei 180 HB (215 HV0,2), mit Hart-Chemisch- Nickel HCN überzogen wurden 825 bis 965 HV0,2 gemessen. Die Doppelbeschichtung Hochglanz- Chemisch-Nickel und Chemischwurde absolut planparallel beschichtet (3). Mit allen Nickelverfahren lässt sich die Härte von Giantal steigern, teilweise bis auf das 8-fache (4)! Chemisch-Nickel-Beschichtungen auf Weldural Weldural (AlCu6,5Mn0,3) die universelle Legierung, hat eine hohe Festigkeit, ist hochtemperaturbeständig und lässt sich sehr gut schweissen. Die Härte der Legierung beträgt 130 HB (170 HV0,2), mit HCN beschichtet steigert sich die Härte auf HV0,2, mit HoCN zwischen 700 und 755 HV0,2. Die fotogeätzte Oberfläche wurde gleichmässig beschichtet. Untersucht wurde ebenfalls eine Doppelbeschichtung aus Hochglanz- Chemisch-Nickel und Chemisch- Nickel-Bornit (5). In der Praxis wird diese Kombination als Reparaturbeschichtung und Verbesserung der Gleitfähigkeit eingesetzt. Alle Chemisch-Nickel-Schichten Beschichtungen steigerten die Härte von Aluminium entscheidend (6). Chemisch-Nickel-Beschichtungen auf Hokotol Nickel-PTFE dient in der Praxis als Reparaturbeschichtung kombiniert mit einer Antihaftbeschichtung als Entformungshilfe (7). Durch Beschichten lässt sich auch die Härte der Hokotol-Legierung um ein Vielfaches steigern (8). Fazit Die Untersuchungen und die praktischen Erfahrungen belegen, dass durch Beschichten von Aluminiumlegierungen mit Chemisch- Nickel der Verschleissschutz entscheidend verbessert wird. Die Härtewerte von Aluminium werden bis um das 8-fache gesteigert. Zudem wird der Korrosionsschutz vor Wasser, sauren und alkalischen Reinigern garantiert Schutz Aluminium Grundwerkstoff Aluminium AlZnMgCu, Strichpolierte Oberfläche, Gestellbau, 12 µm HoCN, komplett Schutz weicher Werkstoffe Auch weiche Werkstoffe wie Alu und deren Legierungen lassen sich durch Beschichten vor Verschleiss schützen. 4

5 Interview Aluminium ersetzt Stahl Klaus Mechsner, Corus Aluminium Walzprodukte GmbH, Koblenz Über seine Erfahrungen mit Aluminium als Formenwerkstoff haben wir mit Herrn Mechsner, Firma Corus Aluminium, gesprochen. NP: Herr Mechsner, die Firma Corus beschäftigt sich intensiv mit dem Einsatz von Aluminium im Formen- und Werkzeugbau. Warum? Klaus Mechsner: Die Werkzeugindustrie nutzt mehr und mehr die Vorzüge, die der Werkstoff Aluminium im Vergleich zum traditionell verwendeten Stahl bietet. Vor allem die wirtschaftlichen Aspekte überzeugen. NP: Können Sie die Vorteile näher erläutern? Klaus Mechsner: Zum Einen ist durch das geringere spezifische Gewicht das Handling einer Form erheblich einfacher. Zum Anderen ermöglicht die bei der Zerspanung von Aluminium einsetzbare hohe Zerspanungsgeschwindigkeit eine wesentliche Reduzierung der Belegungszeit auf der Bearbeitungsmaschine. Weitere Vorteile hiervon sind geringere Herstellkosten, und kürzere Lieferzeiten für das Fertigen der Formen. Die hohe Wärmeleitfähigkeit von Aluminium gestattet zudem eine signifikante Reduzierung der Zykluszeiten und wesentlich verzugsfreiere Teile. NP: Formenbauer schwören freilich auf die mechanischen Eigenschaften von Stahl. Klaus Mechsner: Durch Legierungselemente, aber auch durch den Einsatz von speziellen Fertigungsschritten bei der Herstellung gewalzter Aluminium Platten, können die mechanischen Eigenschaften von Aluminium gezielt variiert werden. Gerade im Verbund mit Chemisch-Nickel-Schichten gibt es kaum Anwendungsfälle, bei denen man auf Stahl zurück greifen müsste. NP: Können Sie das belegen? Klaus Mechsner: Eine von uns durchgeführte Untersuchung zeigte, dass sich die Härtewerte von Aluminiumwerkstoffen, die mit Hart-Chemisch-Nickel beschichtet wurden, auf rund 780 HV0,2 steigern liessen, durch Tempern gar auf rund 1050 HV0,2! NP: Wie sieht das Fazit der Untersuchung aus? Klaus Mechsner: Das Ergebnis der umfangreichen Untersuchungsreihe mit verschiedenen NovoPlan- Schichten ist durchweg positiv: Härtesteigerung um das 8-fache, absolute Haftfestigkeit auf den beschichteten Aluminium-Legierungen, die Beschichtung erfolgte vollkommen verzugsfrei! Kundenerfahrungen Anwendungsbeispiele Erwünschte Eigenschaften einer Oberfläche durch Beschichtung gezielt zu erzeugen gehört zu den Vorteilen der NovoPlan Schichttechnologie. Die damit verbundenen Erfolge erklären die weite Verbreitung der Chemisch-Nickel-Schichten in der Spritzgiesstechnik und im Formen- und Werkzeugbau. Korrosionsschutz Präventiver Schutz vor Korrosion hilft sparen. Diese Erfahrung macht ein Formenbauer, der die Temperierung von Einsätzen aus Werkzeugstahl mit 20 µm Korrosionsschutz-Nickel beschichtet hat. Der Reinigungsaufwand hat sich reduziert, dies führt zu längeren Werkzeugstandzeiten und höherer Prozesssicherheit (1). Mit einer Beschichtung mit 25 µm Hochglanz-Chemisch-Nickel werden sowohl die Kontur als auch die Temperierung von Gewindeeinsätzen (2) erfolgreich geschützt. Verarbeitet wird PC, Dauer der gesamten sbearbeitung betrug nur zwei Tage. Verzugsfreie Masskorrektur Verzugsfreie Reparatur auf ein vorwählbares Endmass? Mit bis zu 300 µm Hochglanz-Chemisch- Nickel ist dies möglich. Bei der Reparatur eines Werkzeugs zur Herstellung von Verkleidungen aus POM kommt aufgrund der komplexen Oberflächengeometrie nur ein chemisches Beschichtungs-Verfahren in Frage. Denn nur so ist ein gleichmässiges Beschichten in Rippen und Vertiefungen mit 120 µm Hochglanz-Chemisch-Nickel möglich (3). Die Beschichtungskosten sind deutlich niedriger als eine Neuanfertigung und bereits nach fünf Tagen sind die Einsätze wieder im Werkzeug eingebaut. Verschleissschutz Sollen weiche Oberflächen vor Verschleiss geschützt werden, hilft präventives Beschichten. Beim Grundwerkstoff MoldMax lassen sich die Standzeiten erheblich steigern. Vorkammerbuchsen die mit 12 µm Hochglanz-Chemisch- Nickel beschichtet werden (4), haben zudem den Vorteil, dass aufwändige Instandhaltungen entfallen, die ohne Beschichtung bisher angefallen sind. Antihaftbeschichtung Bei der Verarbeitung von POM entsteht an unbeschichteten Formen ein Formbelag, der aufwändig entfernt werden muss. Durch ein Beschichten mit 7 µm Chemisch- Nickel-Bornit (5) werden Entformungskräfte und Belagsbildung herabgesetzt und die Werkzeugstandzeiten entsprechend erhöht. Auf ein Werkzeug zur Siebherstellung aus PVC wird eine Doppelbeschichtung (6) aufgebracht: 15 µm Korrosionsschutz-Chemisch-Nickel als Korrosionsschutz und 5 µm Chemisch-Nickel-Bornit zur besseren Entformung. Ergebnis: Kürzere Zykluszeiten und Kosteneinsparung durch geringeren Aufwand bei den Reinigungsarbeiten! Die Produktion von PE-Folien soll optimiert werden. 10 µm Chemisch-Nickel-PTFE auf Rahmen und Platten (7) verhindert ein Ankleben, die Antihaftbeschichtung ermöglicht das Entformen - ohne Beschichten undenkbar! Formen mit komplizierter Geometrie zur Herstellung von Artikeln aus PP (8): Durch das Beschichten mit 8 µm Chemisch-Nickel-PTFE werden die Entformungskräfte auch in den Rippen verringert und die Zykluszeit um rund 15% reduziert. 1 Schutz Temperierung, 20 µm KSCN, Erfahrung: geringerer Reinigungsaufwand 2 Schutz vor Verschleiss und Korrosion, 25 µm HoCN, Erfahrung: höhere Standzeiten 3 Masskorrektur auf Endmass, 120 µm HoCN, Erfahrung: Alternative zur Neuanfertigung 4 Verschleissschutz auf MoldMax, 12 µm HoCN, Erfahrung: höhere Standzeiten 5 POM, Entformungshilfe und Belagsverhinderung, 7 µm CNB, Erfahrung: geringerer Reinigungsaufwand 6 PVC, Korrosionsschutz und Entformungshilfe, 15 µm KSCN und 5 µm CNB, Erfahrung: optimierte Produktion 7 PE-Folie, Entformungshilfe, 10 µm CNPTFE, Erfahrung: kein Ankleben mehr 8 PP, Senkung Auswerferkräfte, 8 µm CNPTFE, Erfahrung: Reduzierung der Zykluszeit um rd. 15%, Eilbeschichtung Anlieferung 6:15 Uhr, 8 µm HCN, komplett, Abholung 11:40 Uhr, Einbau in Produktion 21 Uhr, Produktionsbeginn Frühschicht Flexible sbearbeitung Bei NovoPlan können Aufträge innerhalb eines halben Tages beschichtet werden. Voraussetzung ist eine genaue Absprache. 5

6 Referatsbeiträge vom NP-Workshop im März 2005 in Aalen Praxiserfahrungen 1 Powerleitungshalter Erfahrung: Wirtschaftlichkeit des Beschichtens von Werkzeugen Volker Kienle, Geschäftsführer von Kunststofftechnik Kienle sowie der KTK Kunststofftechnik GmbH, Gerstetten Die Firma Kunststofftechnik Kienle in Gerstetten ist ein Dienstleistungsunternehmen, dessen Arbeitsschwerpunkt in der Beschaffung von Spritzgiesswerkzeugen und -teilen liegt. Die Unterstützung bei Konstruktion und Gestaltung sowie die Projektleitung von kompletten Konstruktionen bis hin zur Serienreife einschliesslich kompetenter anwendungstechnischer Beratung wird ebenso geliefert. Die Firma KTK Kunststofftechnik GmbH ist auf die Produktion von Spritzgiessteilen eingerichtet. Im betrieblichen Alltag werden die Kosten von kleineren Reparaturen wie der Masskorrektur oft falsch eingeschätzt. Bei der Abmusterung des Spritzgiesswerkzeuges Powerleitungshalter (1) erwiesen sich zwei Durchmesser als zu klein. Die vorgegebene Toleranz konnte nicht eingehalten werden. Die Kalkulation ergab als teuerste Lösung eine Neuanfertigung der Kerne. Die Kosten für das Aufschweissen der Kerne mit anschliessender aufwändiger Nacharbeit waren ähnlich hoch. Als Optimum für Kosten und Fertigungszeit erwies sich die Endmassbeschichtung mit 100 µm HCN durch NovoPlan (2). Kostenvergleich ö Neue Kerne : 450 EURO ö Kern Laserschweissen (mit Nacharbeiten): 403 EURO ö 100 µm HoCN: 165 Euro Nacharbeit nicht nötig, der Kern konnte direkt wieder eingebaut werden. Das Beispiel zeigt, welches Einsparungspotential in der Endmassbeschichtung steckt. Die Vorteile gegenüber dem Schweissen sind enorm: Die Beschichtung wird absolut verzugsfrei durchgeführt. Die Lieferzeiten des Beschichtens sind viel geringer, da im Gegensatz zum Schweissen alle Teile gleichzeitig im Bad beschichtet werden können. Zudem bringt das Beschichten einen weiteren Vorzug: Bei nicht gehärteten Bauteilen erhöht sich die Oberflächenhärte auf 60 bis 63 HRC µm HoCN, verzugsfreie Endmassbeschichtung, wirtschaftliche Alternative zur Neuanfertigung Präventiver Schutz: Erfahrungen mit beschichteten Werkzeugen aus Kupferlegierungen Oliver Ruf, Planung, Marbach Werkzeugbau GmbH, Heilbronn Die Firma Marbach Werkzeug GmbH mit ihrer Deutschland-Zentrale im Baden-Württembergischen Heilbronn gliedert sich in die Produktbereiche Stanzformtechnik, Werkzeugbau und Automation, Trade & Service. Formen für Lebensmittelverpackungen sind eines der Hauptprodukte der Marbach-Gruppe. Hergestellt werden Becher und Schalen (3) oder Deckel (4) hauptsächlich aus PP und PS. Als Grundwerkstoff wird die Kupferlegierung Ampcoloy eingesetzt, die eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzt. Negativ ins Gewicht fallen allerdings die mangelnde Oberflächenhärte und die niedrige Festigkeit gegen Abrasivverschleiss. In der Praxis erweisen sich Chemisch-Nickel-Schichten als optimaler Überzug für die Formen, insbesondere wegen ihres hervorragenden Korrosions- und Verschleissschutzes. Die positiven Eigenschaften von Ampcoloy, wie die z.b. die gute Wärmeleitfähigkeit, werden durch das Beschichten nicht beeinträchtigt. Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass die vorhandenen Oberflächenstrukturen nicht eingeebnet werden. Marbach Werkzeugbau setzt für seine Formteile in der Regel die Beschichtung Hochglanz-Chemisch-Nickel mit einer Schichtdicke von 30 µm ein (5). Untersuchungen am Werkzeug Hühnchenformen belegen: Die Vorteile des Werkstoffs Ampcoloy, die hohe Wärmeleitfähigkeit und Warmfestigkeit, bleiben auch nach dem Beschichten erhalten, während der Produktion sind keinerlei Beeinträchtigungen feststellbar. Der Korrosionsschutz und die Verschleissfestigkeit steigern sich dagegen extrem und die Oberflächenhärte wird um mehr als das Sechsfache erhöht (6). Weiterer positiver Aspekt des Beschichtens: Die Nachbearbeitung, die im Werkzeugbau gerade bei Formteilen zur Tagesordnung gehört, ist möglich. So lassen sich die Werkzeuge bei Bedarf entschichten, bearbeiten und anschliessend neu beschichten. Die Erfahrungen hierzu sind durchweg positiv: Auch filigrane Strukturen wie Gravuren, Erodier- und Ätzstrukturen sind nach der Be arbeitung problemlos wieder beschichtbar. Polierte Oberflächen müssen nach dem Entschichten allerdings wieder aufpoliert werden. Erfahrungen über viele Jahre hinweg lassen sich wie folgt zusammenfassen: die absolute Wärmeverzugsfreiheit ist auch bei empfindlichen und passgenauen Formteilen absolut garantiert. Zudem ist eine planparallele und toleranzgenaue Abscheidung möglich (7). Die aufgetragene Schicht ist absolut beständig gegen aggressives Kühlwasser und Reinigungsmittel. Für Marbach Werkzeugbau erweist sich die Beschichtung von Kupferlegierungen mit Chemisch-Nickel aus den genannten Gründen als entscheidender Faktor in der Verbesserung seiner Produktion. Derzeit laufen Versuche mit NovoPlan, durch Tempern weiteres Verbesserungspotential zu nutzen, vor allem auch in den Bereichen, in denen bisher noch keine Beschichtung eingesetzt wird. Schutz vor Abrasion 3 Lebensmittelverpackungen Becher, Schalen 4 Deckel für Lebensmittelverpackungen 6 Durch Beschichten von Ampcoloy mit HoCN bleiben die positiven Eigenschaften vorhanden, negative werden verbessert µm HoCN, Ampcoloy 940, Verschleiss-und Korrosionsschutz 7 Beschichtete Einsätze in der Produktion PA 6 mit 50% GF, , Komplette Beschichtung, 15 µm HCN, Nachbehandlung: Tempern bei 300 C Verschleissschutz Härte der verschleissfesten HCN- Schicht kann durch Tempern auf ca HV gesteigert werden. 6

7 8 Kunststoffräder 9 Verrippte Einsätze 10 CNPTFE Beschichtung für bessere Entformbarkeit und somit höherer Produktqualität Beschichtungen als Entformungshilfe und Verschleissschutz Christian Kuhn, Geschäftsführer, Uralan GmbH & Co. Kunststoffverarbeitung KG, Münsingen Das Münsinger Unternehmen Uralan GmbH & Co. Kunststoffverarbeitung ist mit jährlich 5 Mio. verkauften Kunststoffrädern europaweit der führende Hersteller. Ob für Kinderfahrzeuge, für Rasenmäher, für den Industriebedarf oder für Bootsanhänger, die Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig (8). Die Kunststoffräder werden aus PP hergestellt, sie besitzen aus Stabilitätsgründen eine Vielzahl von Rippen (9). Für die Produktion liegt deshalb ein besonderes Augenmerk auf einer sauberen und schnellen Entformung. Aus diesem Grund wählt Uralan die Dispersionsschicht Chemisch-Nickel-PTFE für seine Werkzeugeinsätze (10). Bei diesem Verfahren ist eine gleichmässige Beschichtung auch an schwer zugänglichen Stellen wie Rippen und Vertiefungen möglich. Die Teile lassen sich nach dem Spritzen leicht aus den Formen lösen und sichern so eine hohe Produktqualität. Die schnellere Entformung bedeutet zugleich eine Verkürzung der Zykluszeit. Steht der Verschleissschutz im Vordergrund, beispielsweise bei Werkzeugeinsätzen aus weichen Kupfer-Beryllium-Werkstoffen, wird mit Hart-Chemisch-Nickel beschichtet (11). Dieser effektive Verschleissschutz gewährleistet eine entscheidende Verlängerung der Standzeiten. 11 HCN als Verschleissschutz auf Grundwerkstoff Beryllium Direktes Laserformen : Neue Geometrien zur Optimierung von Zykluszeit und Bauteilqualität beim Spritzguss Dr. Christoph Over, Geschäftsführer, inno-shape GmbH, Aachen Strahldurchmesser d s Y-Scanrichtung Schichtdicke D s X-Scanrichtung Das Direkte Laserformen ist ein neues, generatives Fertigungsverfahren für die Herstellung von Bauteilen aus metallischen Serienwerkstoffen (12). Durch Anpassung der Verfahrensparameter können unterschiedliche Werkstoffe wie z.b. Edelstahl ,Werkzeugstahl oder Aluminium AlSi10Mg entsprechend dem Anwendungsfall verarbeitet werden. Die mechanischen Eigenschaften der Bauteile entsprechen weitgehend den Materialspezifikationen und damit den Eigenschaften konventionell gefertigter Bauteile. In Kombination mit konventioneller Bearbeitung wird eine Bauteilqualität gemäss der Serienanforderungen erreicht. Das Direkte Laserformen gewährleistet nicht nur eine schnelle Verarbeitung von Serienwerkstoffen, es perfektioniert zugleich die Herstellung dadurch, dass das Verfahren an den Werkstoff angepasst wird und nicht umgekehrt. Durch vollständiges Aufschmelzen der Rohstoffe kann eine nahezu hundertprozentige Materialdichte erreicht werden. Mikrostrukturell entsteht durch die hohe Erstarrungsgeschwindigkeit ein gussähnlicher Aufbau. Die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten ist dementsprechend gross. Zur Verbesserung von Qualität und Produktivität beim Spritzgiessen setzt der Werkzeugbau das Direkte Laserformen zur Herstellung konturangepasster Kühlkanäle ein (13). Zusätzlicher Vorteil für die Grossserienproduktion von Spritzgussteilen: Es entfallen in der Werkzeugfertigung die Schruppbearbeitung, das Startlochbohren und das Härten. In der Kleinserienfertigung (14) ist die Herstellung bisher nicht realisierbarer Geometrien möglich, dabei ist die Höhe der Herstellungskosten unabhängig von der Komplexität der Geometrie. Mit erheblicher Verkürzung der Herstellungszeit und Verbesserung der praktischen Funktion, beispielsweise in der Medizintechnik, lassen sich individuelle Implantate direkt aus den CAD-Daten erzeugen. Ablagerungen und Korrosion der Kühlung beeinflussen die Artikelqualität und somit die Wirtschaftlichkeit negativ. Deshalb ist der Schutz der Temperierung durch Beschichten mit Chemisch-Nickel ein wichtiger Faktor für die Prozesssicherheit. Mit dem Hause NovoPlan wurden bereits mehrere Beschichtungen mit Korrosionsschutz- Chemisch-Nickel durchgeführt. Es konnte nachgewiesen werden, dass selbst filigrane Kühlkanäle mit kleinen Durchmessern optimal geschützt werden (15). Zukünftig wird zusätzlich die Kombination der Schichtsysteme Korrosionsschutz- Chemisch-Nickel mit Chemisch- Nickel-PTFE getestet. 13 Werkzeugbau: Konturangepasste Kühlkanäle 14 Kleinserienfertigung: Herstellung bisher unmöglicher Geometrien 15 Planparallele Abscheidung auf der gesamten Länge der Temperierung Spurabstand ýy s 12 Verfahrensprinzip Direktes Laserformen Entformungshilfe Kunststoff ABS, , Erodiert, Feinstrahlen, 8 µm CNPTF, komplett Antihaftbeschichtung Die Dispersionsschichten CNPTFE und CNB besitzen einen sehr geringen Reibwert und verhindern ein Anhaften von Kunststoff. 7

8 Kommunikation Service, Veranstaltungen, Termine Zu Gast bei NovoPlan: Auszubildende der Firma Greiner Bio-One, Frickenhausen NovoPlan forum workshop Sicher in die Zukunft: Nickel-Beschichtungen für den Formen- und Werkzeugbau Donnerstag, 17. März Uhr im Ramada-Treff Hotel Aalen Programm Begrüssung Mittagspause Dipl.-Ing.(FH) Burkhard Hamer, Geschäftsführer, NovoPlan GmbH, Aalen Korrosion: Temperiersysteme sicher schützen Werkzeug- und Formenbau in Deutschland Dipl.-Ing.(FH) Ralf Winter, Forschung mit Zukunft und Entwicklung, NovoPlan GmbH, Aalen Prof.Dr.-Ing. Rüdiger Haas, FH Karlsruhe Schutzschichten auf Formenbauwerkstoffen für Spritzformen aus Aluminium NP-Schichttechnologie für Stahl und Dipl.-Ing. Klaus Mechsner, Anwendungstechnik, Corus Aluminium GmbH, Koblenz NE-Werkstoffe Dipl.-Ing.(FH) Udo P. Daniels, Geschäftsführer, NovoPlan Ingenieur Einbau von Feststoffen in Nickelschichten GmbH, Aalen Dipl.-Ing.(FH) Andreas Schütte, Elektrolytisch-Nickel-Phosphor-Schichten als Grundlage für hochwertigste Laborleiter, HSO Solingen Oberflächen Dauerhafte und verlässliche Partnerschaft Roland Kaup, Geschäftsführer, SK Poliertechnik, Fürth Dipl.-Ing.(FH) Burkhard Hamer, Geschäftsführer, NovoPlan GmbH, Aalen Pause Erfahrung: Wirtschaftlichkeit des Beratung, Einzelgespräche Beschichtens von Werkzeugen Volker Kienle, Geschäftsführer, Kunststofftechnik Kienle, Gerstetten Erfahrungsaustausch Am 17. März 2005 fand mittlerweile der 10. Workshop in Aalen statt. Er stand unter dem Motto Sicher in die Zukunft: Nickel- Beschichtungen für den Formenund Werkzeugbau. Bis auf den letzten Platz gefüllt, informierten sich die 105 Teilnehmer über praktische Erfahrungen von Anwendern der NP-Schichttechnologie Präventiver Schutz: Erfahrungen mit Beschichten von Kupfer-Werkstoffen Dipl.-Ing.(FH) Oliver Ruf, Planung, Marbach Werkzeugbau GmbH, Heilbronn Kommunikation, Beratung und Betreuung wird bei NovoPlan gross geschrieben: Ob persönlich vor Ort, am Telefon oder in Form von Seminaren, auf dem jährlich stattfindenden Workshop oder auf der Messe EuroMold, den Kunden steht immer ein kompetentes Team als Ansprechpartner zur Verfügung. NP-Service: Beschichtungsseminare Ein von Kundenseite intensiv genutzter Service sind die informativen Beschichtungsseminare. Ob beim Kunden vor Ort oder als Gast bei NP, an Hand von Anwendungsbeispielen wird alles Wissenswerte zum Thema Prozessoptimierung durch Beschichten aufbereitet. Die Inhalte sind ganz auf die Belange des jeweiligen Kunden abgestimmt. Von Vorteil ist, dass alle Mitarbeiter der Fertigungskette, von der Konstruktion über den Werkzeugbau bis hin zur Verarbeitung erreicht werden. NP-Service: Technische Beratung Die NovoPlan Mitarbeiter bearbeiten jede Anfrage kompetent und zuverlässig und erstellen ein auf den Bedarf abgestimmtes Angebot. Falls notwendig erfolgt eine sbesprechung auch beim Kunden vor Ort oder wir unterstützen Sie per Telefonkonferrenz. NP-Service: szufriedenheit Der Kunde und seine Zufriedenheit stehen im Mittelpunkt, deshalb werden Sie von unserem Vetriebsteam auch nach dem betreut. Ziel ist es, unseren Vertriebsund Fertigungsprozess durch Ihr Feedback ständig zu verbessern. Messe EuroMold in Frankfurt Vom bis ist Novo- Plan wieder als Aussteller auf der EuroMold in Frankfurt vertreten. Die Besucher können sich am Stand über die Beschichtungsmöglichkeiten informieren. Schwerpunkt bildet dieses Jahr der Schutz von Temperierungen vor Korrosion und Ablagerungen mittels Innenbeschichtungsanlage und beschichtetes Aluminium als Formwerkstoff. Sie finden uns in Halle 9.0 Stand D148. Termine: Programm 2005 Beschichtungen als Entformungshilfe und Verschleissschutz Dipl.-Ing. Christian Kuhn, Geschäftsführer, Uralan GmbH & Co. Kunststoffverarbeitung KG, Münsingen Direkte Laserformen: Neue Geometrien zur Optimierung von Zykluszeit und Bauteilqualität beim Spritzguss Dr. Christoph Over, Geschäftsführer, inno-shape GmbH, Aachen EuroMold in Frankfurt Halle 9.0, Stand D NP-Workshop in Aalen Anwender berichten über Ihre Erfahrungen mit der NP-Schichttechnologie Teilnahmegebühr 140,- EUR zzgl. Mwst., inkl. Konferenzgetränke und Mittagessen Beratung Im Anschluss steht Ihnen das NovoPlan Team gerne zur Klärung spezifischer Probleme zur Verfügung. Beschichtungen für: ö Werkzeug- und Formenbau ö Kunststoff verarbeitende Industrie ö Luft- und Raumfahrttechnik ö Maschinen-/Anlagenbau ö Messtechnik ö Giessereitechnik Messe EuroMold in Frankfurt Workshop in Aalen, März 2005 Funktionen der Beschichtungen: ö Verschleissschutz ö Korrosionsschutz ö Masskorrektur, Reduzierung Artikelgewicht ö Schutz empfindlicher, hochglänzender Oberflächen ö Antihaft-/Gleitbeschichtung ö Entformungshilfe ö Belagsverhinderung ö Vermeiden von Fressern Impressum Herausgeber NovoPlan GmbH Oberflächen- und Werkstofftechnik Robert-Bosch-Str Aalen Fon Fax mail@novoplan.com Gestellbau, Partielle Beschichtung, µm Galvanisch- Nickel, Service: Beschichtung erfolgte über das Wochenende Schichtdicken bis in den mm-bereich Galvanisch-Nickel ist die verzugsfreie Alternative zum Schweissen. Verfahrensbedingt kommt es zu einem Kantenaufbau. Schichtdicke µm Technische Informationen Udo P. Daniels, Aalen Gestaltung Bernhard Straub, Aalen Auflage