Gefahrstoffe Reinhaltung der Luft

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1 Sonderdruck aus efahrstoffe Reinhaltung der Luft, Ausgabe 77 (2017) Nr. 4 und 5, Seiten und efahrstoffe Reinhaltung der Luft Air Quality Control Herausgeber: Deutsche esetzliche Unfallversicherung e.v. (DUV) und Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN Normenausschuss KRdL auremar/fotolia.com Desinfektionsmittel im esundheitsdienst Teil 1: Informationen für eine efährdungsbeurteilung Teil 2: Arbeitsschutzbezogene Beurteilung von Produkten zur Flächendesinfektion, Instrumentendesinfektion sowie Hände- und Hautdesinfektion U. Eickmann, R. Knauff-Eickmann

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3 Desinfektionsmittel im esundheitsdienst Teil 1: Informationen für eine efährdungsbeurteilung U. Eickmann, R. Knauff-Eickmann Zusammenfassung Die Aktualisierung der Datensammlung DESINFO der Berufsgenossenschaft für esundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BW) führte zu einer Sammlung frei zugänglicher Produktinformationen zu Produkten für die Flächendesinfektion, Haut- und Händedesinfektion und Instrumentendesinfektion. Die Produkteinstufungen und Kennzeichnungen waren zum Zeitpunkt der Datensammlung noch nicht vollständig auf die Vorgaben der -Verordnung umgestellt. Insgesamt konnten Informationen zu Inhaltsstoffen ausgewertet werden. Sie betrafen 202 Stoffe, von denen 66 schon mehr als 90 % aller Nennungen ausmachten. Die seit 2014 gültige Einstufung von Formaldehyd als Krebserzeugend Kat. 1B hat sich bisher nur unvollkommen auf die Produkteinstufung der 32 Desinfektionsmittel ausgewirkt, die diesen Stoff weiterhin als Wirkstoff nutzen. Zur Bewertung der inhalativen Expositionen konnten Beurteilungsmaßstäbe (AW, MAK, DNEL) für 34 Inhaltsstoffe identifiziert werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt in Teil 1 die Erstellung der aktuellen Version von DESINFO und die Auswertung der gesamten Datensammlung. In Teil 2 folgt die Auswertung für die verschiedenen Desinfektionsarbeiten. Disinfecting agents in the health services Part 1: Information for risk assessment Abstract The update of the DESINFO data maintained by the erman Social Accident Insurance Institution for the health and welfare services (BW) resulted in a collection of freely accessible product information on 1,051 products for surface disinfection, skin and hand disinfection, and the disinfection of instruments. At the time at which the data were collected, the product classifications and markings had not yet been fully brought into line with the provisions of the Regulation. A total of 2,891 items of information on the product ingredients were anal ysed. They concerned 202 substances, 66 of which accounted for over 90% of all declarations. As yet, the classification of formaldehyde as a Category 1B carcinogen in 2014 has had only a partial influence upon the product classification of the 32 disinfecting agents of which it con tinues to be an active agent. Assessment criteria (OELs, MAK maximum workplace concentration values, DNELs) for evaluation of the inhalative exposure were identified for 34 ingredients. Part 1 of the present paper describes the production of the current version of DESINFO and analysis of the entire body of data. Part 2 contains the analysis for the differ ent disinfection activities. 1 Problemstellung Prof. Dr. Ing. Udo Eickmann, Berufsgenossenschaft esundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BW), Köln. Dipl.-Stat. Renate Knauff-Eickmann, Fa. SMB, Bornheim. Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich die Berufsgenossenschaft für esundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BW) mit der Bereitstellung von Informationen zur Sicherheit und zum esundheitsschutz bei Desinfektionsarbeiten und anderen Standardtätigkeiten im esundheitsdienst. Seit ca. 20 Jahren sammelt und publiziert die BW arbeitsschutzrelevante Daten zu chemischen Desinfek - tionsmitteln, z. B. zur Flächendesinfektion, zur Instrumentendesinfektion und zur Hände- und Hautdesinfektion (vgl. dazu exemplarisch [1; 2]). Zu Beginn handelte es sich um eine Aufarbeitung von Daten, die aus öffentlich zugänglichen Quellen zu Desinfektionsmitteln stammten und die überwiegend in der damaligen Liste der wirksamen Desinfektionsmittel der Deutschen esellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DHM) aufgeführt waren. In späteren Aktualisierungen der Datensammlung wurden weitere Produkte hinzugefügt, bis heute (2016) über Produkte in die Recherche eingebunden sind. Im Folgenden werden die Ergebnisse der letzten Aktualisierung der Datensammlung DESINFO (Stand: 2016) vorgestellt. 2 Erstellung der Desinfektionsmitteldatenbank DESINFO Die aktuelle Sammlung der Produktinformationen erfolgte auf der rundlage diverser Desinfektionsmittellisten: der Liste der auf Wirksamkeit geprüften Desinfektionsmittel des Verbunds für Angewandte Hygiene e. V. (VAH) [3], der Liste des Robert Koch-Instituts [4], der Liste des Industrieverbands Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) [5] und des Expertisenverzeichnis der Österreichischen esellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖHMP) [6]. Dabei wurden 204 Hersteller bzw. Lieferanten kontaktiert, um Daten zu Desinfektionsmitteln zu recherchieren. Die Zahl der Produkte je Hersteller lag zwischen 1 und 62, wobei ungefähr 50 % der Hersteller nur ein oder zwei gelistete Produkte führten. Trotz wiederholter Nachfrage konnten nur Daten zu Produkten (= 90,9 %) erhalten werden, da die Hersteller/ Lieferanten zu 46 Produkten keinerlei Daten lieferten, 36 Produkte nicht mehr hergestellt bzw. im deutschen Markt nicht erhältlich waren und drei Hersteller unter der in der Desinfektionsmittel-Liste aufgeführten Adresse nicht auffindbar waren. Die Informationen wurden zur Erstellung einer strukturierten Datensammlung ausgewertet und in folgende Form gebracht: Anwendungszweck (Flächen-, Instrumenten-, Haut- und Händedesinfektion), Produktname, Zustand (gebrauchsfertig, Konzentrat, Tücher), Herstellerinformationen, Datum des Sicherheitsdatenblattes, Produktkennzeichnung, R-Sätze des Produktes, Inhaltsstoff i (i = 1 bis 5), CAS-Nr. des Stoffes i, Konzentration des Stoffes i im Produkt in g/100 g, Flammpunkt des Produktes, Wassergefährdungsklasse des Produktes, efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 103

4 Tabelle 1. Kennzeichnung der ausgewerteten Desinfektionsmittel mit alten efahrensymbolen; Xi = Reizend, Xn = esundheitsschädlich, C = Ätzend, O = Brandfördernd, N = Umweltgefährlich, F = Leichtentzündlich, F+ = Hochentzündlich, T = iftig, E = Explosionsgefährlich. Produktgruppe Zahl der Produkte efahrensymbol keine Angaben nicht kennzeichnungspflichtig Flächendesinfektion Händedesinfektion Haut/Händedesinfektion Hautdesinfektion Instrumentendesinfektion Summe Produktgruppe Zahl der Produkte entsprechende Angaben aus den Produktinformationen, falls vorhanden, -Kennzeichnung mit Piktogrammen, Signalwort und allen H-Sätzen. Die Angabe von Konzentrationsspannen für Inhaltsstoffe in Sicherheitsdatenblättern und Herstellerinformationen lässt teilweise eine exakte Ermittlung der Substanzkonzentrationen im Produkt nicht zu. In diesem Fall wurde die obere angegebene Konzentrationsgrenze als Worst-case in die Datensammlung aufgenommen. 3 Allgemeine Auswertung der Datenbank DESINFO 2015 efahrensymbol C O N F F+ T E Flächendesinfektion (*) Händedesinfektion Haut/Händedesinfektion 25 8 Hautdesinfektion 24 6 Instrumentendesinfektion Summe (*) Die Kennzeichnung mit dem efahrensymbol E ist nicht plausibel. Tabelle 2. Analyse der alten Produktkennzeichnungen nach ausgewählten R-Sätzen. Produktgruppe Zahl der Produkte Risiko-Satz R40 R41 R42 R43 R42/43 Flächendesinfektion Händedesinfektion Haut/Händedesinfektion 25 2 Hautdesinfektion 24 Instrumentendesinfektion Summe Die vorliegenden Datensätze umfassen Informationen zu 572 Produkten zur Flächendesinfektion, 243 Produkten zur Haut- und Händedesinfektion und 236 Instrumentendesinfektionsmitteln. Dabei führen die Übergangsfristen zur Einstufung und Kennzeichnung von efahrstoffen zu einer Unsicherheit bei der Beschreibung der Produkte: Erst im November 2016 wurde die neue europäische Einstufungs- und Kennzeichnungssystematik [7] in das deutsche efahrstoffrecht überführt [8]. Die Hersteller von chemischen Produkten hatten ihre Produkte teilweise schon auf die neuen Kennzeichnungsvorgaben umgestellt. Bis Mitte 2017 dürfen allerdings noch Produkte mit den alten Einstufungs- und Kennzeichnungsmerkmalen verkauft werden. So existieren alte und neue Xi Xn Xi, Xn Informationen nebeneinander. Einige Hersteller hatten inzwischen sogar schon auf die alte Form der Einstufung und Kennzeichnung verzichtet, sodass manche Produkte nicht mehr nach der alten Einstufung/Kennzeichnung ausgewertet werden konnten. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Kennzeichnung der Produkte mit den alten efahrensymbolen gemäß der Stoffrichtlinie 67/548/EW bzw. der Zubereitungsrichtlinie 1999/45/E. Die Spalte keine Angaben in Tabelle 1 gibt an, wie viele Produkte der jeweiligen Produktgruppe nicht mehr entsprechend ausgewertet werden konnten, weil die Hersteller nur noch die neuen efahrenpiktogramme, Signalwörter etc. angegeben hatten. Tabelle 2 enthält exemplarisch die Auswertung der Produktinformationen für spezielle R-Sätze. Dabei handelt es sich um Warnungen vor irreversiblen Schäden, z. B. durch Sensibilisierung der Haut und Atemwege (R42, R43, R42/43) oder durch (vermutete) kanzerogene, mutagene oder reproduktionstoxische Eigenschaften (R40), aber auch vor ernsten Augenschäden (R41). Die Tabellen 3 bis 5 analysieren die Häufigkeitsverteilung der Elemente der neuen Produktkennzeichnung nach -Verordnung. Die Tabellen 3 und 5 sind jeweils nach Häufigkeiten sortiert, so sind z. B. 233 Produkte als Entzündbar (HS02) und als Reizend () gekennzeichnet. 107 Produkte waren insgesamt als nicht kennzeichnungspflichtig ausgewiesen. Allerdings konnten 70 Produkte nicht dem System in Tabelle 3 zugeordnet werden, da die vorliegenden - Kennzeichnungen noch nicht vollständig oder nicht korrekt waren bzw. noch gar nicht existierten. Wesentliche efährdungen, die sich aus der Fülle der H-Sätze ergeben, sind Verätzungen und Reizungen der Haut und Augen, Effekte auf das Nervensystem, Entzündbarkeit und Umweltgefährdungen sowie allergische Haut- und Atemwegseffekte. Die Fülle der verschiedenen Einstufungs- und Kennzeichnungsmöglichkeiten belegt, dass Desinfektionsmittel mit ihren diversen efahren und efährdungen recht schwierig zu beschreiben sind. Die Datenauswertung führte zu insgesamt 25 verschiedenen Arten der Produktkennzeichnung. Wesentliche H-Sätze sind dabei: (n = 330), H226 (n = 271), H319 (n = 217), H336 (n = 209), (n = 186), H225 (n = 168), (n = 146), (n = 124) und H317 (n = 115). In den Unterlagen zu den Desinfektionsmitteln waren Produktinhaltsstoffe zu finden, sowohl als Wirkstoffe als auch als Lösungsmittel, Tenside etc. Leider konnten aufgrund ungenauer Inhaltsstoffangaben (z. B. Alkohol efahrstoffe - Reinhaltung der Luft

5 Tabelle 3. Analyse der efahrenpiktogramme gemäß -Kennzeichnung. Piktogramm Anzahl Fläche Hände Haut/Hände Haut Instrumente HS02, HS nicht kennzeichnungspflichtig HS05, HS HS05,, HS Kennzeichnungen nicht vollständig, noch nicht korrekt, noch nicht vorhanden HS HS05,, HS08, HS HS02, HS05, HS05, HS05,, HS HS02, HS05,, HS08, HS HS02, HS HS02, HS05,, HS Medizinprodukt, nicht kennzeichnungspflichtig HS05, HS08, HS , HS HS HS03, HS05, HS05, HS , HS HS02, HS05,, HS HS02, HS05, HS HS02,, HS HS03, HS HS02, HS HS05, HS06, HS08, HS Summe Hinweis: Bedeutung der efahrenpiktogramme (Auszüge): HS 01 HS 02 HS 03 HS 05 HS 06 HS 06 HS 07 HS 08 HS 09 ethoxylat, quaternäre Ammoniumverbindung, Tenside, wässrige Lösung etc.) und fehlender Identifikationsmerkmale (z. B. CAS-Nr.) 190 Angaben bzw. 7 % nicht weiter ausgewertet werden. Die verbleibenden Stoffangaben, die häufig ein und dieselbe Substanz mit völlig unterschiedlichen Namen beschreiben, konnten schließlich über eine Analyse der stoffbezogenen CAS-Nr. auf 202 verschiedene Substanzen eingeschränkt werden. So umfasst z. B. die CAS-Nr den Stoff N,N-Bis(3 aminopropyl) dodecylamin mit den Synonymen Lauryldipropylentriamin bzw. N-(3-Aminopropyl)-N-dodecylpropan-1,3-diamin oder Bis-aminopropyldodecyl-amin oder Bis-(3-aminopropyl)- dodecylamin oder schlicht Alkylaminderivat. Die 202 identifizierten Stoffe werden in den Desinfektionsmitteln mit unterschiedlicher Häufigkeit verwendet, dabei decken 66 Stoffe schon 91,07 % aller identifizierten Stoffnennungen ab. Tabelle 6 enthält arbeitsschutzrelevante Stoffinformationen zu diesen 66 häufigsten Inhaltsstoffen. Neben der Stoffbezeichnung und der CAS-Nr. findet man u. a. das Moleku- Tabelle 4. Analyse des Signalworts gemäß -Kennzeichnung. Piktogramm Anzahl Fläche Hände Haut/Hände Haut Instrumente Achtung efahr Warnung fehlt nicht kennzeichnungspflichtig Summe efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 105

6 Tabelle 5. Analyse der H-Sätze gemäß der -Kennzeichnung (nach Häufigkeit sortiert). H-Satz Bedeutung Häufigkeit Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. 330 H226 Flüssigkeit und Dampf entzündbar. 271 H319 Verursacht schwere Augenreizung. 217 H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. 209 Sehr giftig für Wasserorganismen. 186 H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar. 168 esundheitsschädlich bei Verschlucken. 146 Verursacht schwere Augenschäden. 124 H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen. 115 H315 Verursacht Hautreizungen. 93 H335 Kann die Atemwege reizen. 75 H411 iftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. 72 H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen. 66 H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. 59 H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. 44 H373 Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer 32 oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese efahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht). H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass 29 diese efahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht). H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. 27 und H332 esundheitsschädlich bei Verschlucken oder Einatmen. 25 H341 Kann vermutlich genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig 21 belegt ist, dass diese efahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht). H332 esundheitsschädlich bei Einatmen. 16 H228 Entzündbarer Feststoff. 12 EUH208 Enthält (Name des sensibilisierenden Stoffes). Kann allergische Reaktionen hervorrufen. 7 und H312 und H332 esundheitsschädlich bei Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen. 7 H371 Kann die Organe schädigen (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg 6 angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese efahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht). H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel. 5 H242 Erwärmung kann Brand verursachen. 4 H312 esundheitsschädlich bei Hautkontakt. 4 H372 Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter 4 Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese efahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht). H224 Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar. 3 H350 Kann Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese efahr 3 bei keinem anderen Expositionsweg besteht). EUH031 Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige ase. 2 und H312 esundheitsschädlich bei Verschlucken oder Hautkontakt. 2 H361fd Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib 2 schädigen. H223 bis H229 Entzündbares Aerosol. Behälter steht unter Druck: kann bei Erwärmung bersten. 1 H301 iftig bei Verschlucken. 1 H360 Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (konkrete 1 Wirkung angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass die efahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht). H360.F2D1 Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. 1 H401 (*) iftig für Wasserorganismen. 1 (*) Die Nummerierung und Bezeichnung H401 gibt es nicht in offiziellen Listen. 106 largewicht, den Sättigungsdampfdruck sowie die Einstufung und Kennzeichnung der reinen Substanzen. Die letzte Spalte in der Tabelle gibt an, wie häufig die jeweilige Substanz in den verschiedenen Produkten verwendet wurde. efahrstoffe - Reinhaltung der Luft Von den 66 relevanten Substanzen haben die wenigsten Stoffe einen Dampfdruck, der eine Überschreitung der zulässigen Luftgrenzwerte erwarten lässt. Insbesondere

7 Tabelle 6. Arbeitsschutzrelevante Stoffinformationen zu den 66 häufigsten Inhaltsstoffen in den untersuchten Desinfektionsmitteln. CAS-Nr. Substanzname Molekulargewicht in g/mol Schmelztemperatur in C Siedetemp./ggf. Zers.-Temp. in C Sättigungsdampfdruck p s Einheit p s bei Temperatur in C Propanol 60, ,6 hpa HS Ethanol, Ethylalkohol 46, hpa HS Didecyldimethyl-ammoniumchlorid 362,1 > 100 HS Propanol 60, ,3 hpa HS02 HS Benzalkoniumchlorid 283,88 HS05 HS N-(3-Amino-propyl)-N-dodecylpropan-1,3-diamin 299,54 5 bis > 360 > 100 HS05 10 HS06 HS08 HS (2-Butoxy-ethoxy)-ethanol 162, ,027 hpa Alkoholethoxylat, C13, verzweigt, ethoxyliert lutaral, 1,5-Pentandial 100, Quaternäre Ammoniumverbindungen, C12-14 Alkyl[(ethylphenyl)methyl]-dimethyl-, Chloride Didecylmethyl-polyoxyethylammonium-propionat Flammpunkt in C Piktogramme 21 > HS05 71 HS06 HS08 HS05 HS09 368,03 HS05 HS09 Signalwort A = Achtung, = efahr H-Sätze H225 H319 H336 H225 H319 H336 H225 H336 H301 H373 Häufigkeit (alle Produktgruppen) A H HS05 HS Benzalkoniumchlorid 40 HS05 HS Alkoholethoxylat C9-C11 HS Cocospropylen-diaminguanidiniumdiacetat Tetranatrium-ethylendiamintetraacetat 380,2 150 > 100 HS Polyhexamethylenbiguanid HS05 HS08 HS09 H332 H331 H301 H317 H334 H335 + H312 H410 H312 H226 H332 H351 H372 H317 H efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 107

8 CAS-Nr. Substanzname Molekulargewicht in g/mol Schmelztemperatur in C Siedetemp./ggf. Zers.-Temp. in C Sättigungsdampfdruck p s Einheit p s bei Temperatur in C Aminoethanol 61, ,5 hpa HS lyoxal, Ethandial 58, ,4 293 hpa 20 HS Formaldehyd, Methanal 30, hpa Flammpunkt in C Piktogramme HS06 HS05 HS Kaliumhydroxid 56, HS Wasserstoffperoxid 34, ,9 hpa 20 HS03 HS05 Signalwort A = Achtung, = efahr A H-Sätze H312 H332 H335 H412 H332 H315 H317 H319 H341 H301 + H311 + H331 H317 H335 H341 H350 H370 H290 H271 H332 H335 H Maleinsäure 116,1 > A H315 H319 H335 H Alkylpropylen-diamin-1,5-bisguanidiniumacetat N,N-Dimethyl-N-Dioctylammoniumchlorid HS05 HS09 305,97 HS05 HS Zitronensäure wasserfrei 192, A H Quaternäre Ammoniumverbindungen, 40 HS05 17 Benzyl-C8-18-alkyl- dimethyl-chloride HS09 H Milchsäure 90, ,1 hpa HS05 H Phenylphenol 170,2 56 bis HS09 A H335 H315 H Natriumcarbonat 106 > A H Kaliumcarbonat 138,2 891 A H315 H319 H Häufigkeit (alle Produktgruppen) efahrstoffe - Reinhaltung der Luft

9 CAS-Nr. Substanzname Molekulargewicht in g/mol Schmelztemperatur in C Siedetemp./ggf. Zers.-Temp. in C Sättigungsdampfdruck p s Einheit p s bei Temperatur in C Natriumnitrit > 320 HS03 HS06 HS Laurylpropylendiamin (*) (*) CAS-Nr. und Name nicht eindeutig Flammpunkt in C Piktogramme 27 > 250 HS06 HS05 HS08 HS09 Signalwort A = Achtung, = efahr H-Sätze H272 H301 H319 H301 H373 H Phenoxyethanol 138, ,04 hpa A H C12-14 Alkyldimethyl- 367,6 HS05 ammoniumethylsulfat Trinatriumnitrilotriacetat 257,1 A H351 HS08 H Fettalkoholethoxylat HS05 HS09 H Ethandiol 62, ,053 hpa HS08 A ,4-Butandiol 90, < 1 hpa A H Natriumpercarbonat 314,02 HS03 H272 HS Tetradecanol 214, keine Zitronensäure, Monohydrat 192, A H Quaternäre Ammoniumverbindungen, Benzyl-C alkyldimethyl-, Chloride Reaktionsprodukt aus 1,3 Propandiamin, C10-C16 Alkylderivat und Chloressigsäure HS05 HS09 H Essigsäure 60, ,8 hpa 20 38,5 HS02 HS Phosphorsäure 98 42, ,038 hpa 20 HS05 9 H Wasser 18, hpa 20 keine Alkohole, C12-14, ethoxyliert HS05 H315 9 H Nitriloessigsäureacetat, Natriumsalz 191, HS08 A H351 H Alkohole C9-C16, ethoxyliert HS lycerin, lycerol 92, ,001 hpa keine Natriumetasulfat 232,27 > 100 HS05 7 H Natriumhydroxid HS05 H Isodecylalkohol, ethoxyliert HS Alkylpolyglykosid 320,22 HS05 7 Häufigkeit (alle Produktgruppen) efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 8 109

10 CAS-Nr. Substanzname Molekulargewicht in g/mol Schmelztemperatur in C Siedetemp./ggf. Zers.-Temp. in C Sättigungsdampfdruck p s Einheit p s bei Temperatur in C Peressigsäure 76,05 0, HS02 HS05 HS Natriumhypochlorit 74,44-30 bis -20 Flammpunkt in C Piktogramme 23,3 hpa 20 HS05 HS09 Signalwort A = Achtung, = efahr H-Sätze H226 H242 H312 H332 H Alkylethercarbonsäure H Pentakalium bis (peroxymonosulfat) 614,8 90 HS05 bis (sulfat)] H Sulfonsäuren, C14-17-sec-Alkan-Sulfonsäuren, Natriumsalze (Ethylendioxy)-dimethanol 122,12 89,6 47,9 hpa 25 HS Nitrilotriessigsäure Trinatriumsalz Monohydrat 257,08 HS08 HS05 H315 H412 A H315 H317 H335 H351 H Fettalkoholpolyglykolether HS Kokos-alkyldimethyl-N-Oxide HS Alkansulfonat A 5 H315 H319 H Fettalkoholethoxylat H315 5 H Tridecylamin 199,38 HS05 HS09 H410 5 Häufigkeit (alle Produktgruppen) Alkohole und Aldehyde gehören zu den Stoffen mit einem relevanten Dampfdruck, ebenso Natriumhypochlorit. Kanzerogene Eigenschaften weist nach momentanem Kenntnisstand nur Formaldehyd (CAS-Nr ) auf; in Tabelle 6 als sensibilisierend eingestuft sind Formaldehyd (H317), lutaraldehyd (H317, H334), lyoxal (H317), Maleinsäure (H317), Polyhexamethylenbiguanid (H317) und der Formaldehydabspalter (Ethylendioxy)-dimethanol (H317). Von allen ausgewiesenen Inhaltsstoffen in Desinfektionsmitteln können die inhalativen Expositionen von nur zwölf Substanzen anhand eines Arbeitsplatzgrenzwertes (AW) nach der Technischen Regel für efahrstoffe (TRS) 900 beurteilt werden. Zieht man jedoch auch die Maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen (MAK-Werte der DF-Arbeitsstoffkommission) sowie vorliegende Derived No Effect Levels (DNELs) als weitere Kriterien hinzu, so können zumindest 34 Substanzen bewertet werden ( Tabelle 7). 110 efahrstoffe - Reinhaltung der Luft

11 Tabelle 7. Inhaltsstoffe in Desinfektionsmitteln mit Arbeitsplatzgrenzwerten (AW), mit Maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen (MAK-Werten) und mit Derived No Effect Levels (DNELs) (lokal, systemisch), Stand: 12/2016; Quelle: ESTIS-Stoffdatenbank und Europäische Chemikalienagentur (ECHA), echa.europa.eu. Nr. Inhaltsstoff CAS TRS 900, AW in mg/m 3 MAK in mg/m 3 DNEL lokal in mg/m 3 DNEL systemisch in mg/m Propanol Ethanol, Ethylalkohol Didecyldimethylammoniumchlorid ,2 4 1-Propanol N-(3-Aminopropyl)-N-dodecylpropan-1,3-diamin , (2-Butoxyethoxy)ethanol ,5 67,5 7 Alkoholethoxylat, C13, verzweigt, ethoxyliert lutaral, 1,5-Pentandial ,2 0,21 0,21-9 Tetranatriumethylendiamintetraacetat , Aminoethanol ,1 0,51 3,3-11 lyoxal, Ethandial ,04 5,29 12 Formaldehyd, Methanal ,37 0,37 0, Kaliumhydroxid Wasserstoffperoxid ,71 1,4-15 Kaliumcarbonat Natriumcarbonat Phenylphenol ,25 18 Laurylpropylendiamin , Phenoxyethanol ,07 8,07 20 Trinatriumnitrilotriacetat ,5 21 Ethandiol ,4-Butandiol Natriumpercarbonat Tetradecanol Essigsäure Phosphorsäure ,7 27 Alkohole, C12-14, ethoxyliert Nitriloessigsäureacetat, Natriumsalz ,7 29 Natriumetasulfat Natriumhydroxid lycerin, lycerol Peressigsäure ,56 33 Pentakalium bis (peroxymonosulfat) bis (sulfat) ,28 0,28 34 Natriumhypochlorit ,55 1,55 4 Folgerungen Die Auswirkungen der normativen Änderungen zur Einstufung und Kennzeichnung chemischer Einzelstoffe und Produkte sind bei der vorliegenden Aktualisierung der DESINFO-Datensammlung deutlich zu spüren. Die zusammengetragenen Produktinformationen und Sicherheitsdatenblätter können weder bezüglich der alten noch nach der neuen Einstufung und Kennzeichnung vollständig ausgewertet werden, da bei einer Reihe von Produkten entweder die einen oder anderen Informationen fehlen. Hier ist wahrscheinlich noch etwas eduld notwendig, bis die aus den letzten Jahren bekannte Informationsqualität wieder erreicht wird. Ebenso werden sich die Verbraucher an die neuen efahrenpiktogramme gewöhnen müssen. Waren früher die Kennzeichnungen Reizend und Ätzend auf einem Produkt nicht gleichzeitig verwendbar, so können die ent - sprechenden efahrenpiktogramme HS05 und nun sehr wohl gleichzeitig angebracht sein, da sie auch für andere efahrenklassen einsetzbar sind (Tabelle 3). Letzteres Piktogramm steht z. B. auch für akute Toxizität, für eine spezifische Zielorgantoxizität und für die Schädigung der Ozonschicht. Auch die Neueinstufung von Formaldehyd als Human - kanzerogen Kat. 1B ist in den Produktinformationen noch nicht umgesetzt worden. Obwohl 27 Desinfektionsmittel Formaldehyd als Wirkstoff einsetzen und zudem fünf Produkte auf den Formaldehydabspalter (Ethylendioxy)-dimethanol zurückgreifen, wurden nur drei Produkte mit dem H-Satz H350 Kann Krebs erzeugen versehen. Die anderen 29 Produkte verwenden noch den H-Satz H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen. Seit vielen Jahren steht die Verwendung von Formaldehyd aufgrund der diversen negativen Eigenschaften für die Beschäftigten (vgl. Tabelle 6) in der Kritik. Dies hat dazu geführt, dass der Einsatz dieses Wirkstoffes kontinuierlich zurückgeht und nach Alternativen gesucht wird. Während efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 111

12 Formaldehyd in der Natur gut abbaubar ist und somit gute ökologische Eigenschaften hat, weisen alternative Wirkstoffe wie z. B. quaternäre Ammoniumverbindungen eine schlechte biologische Abbaubarkeit auf und sind somit als umweltgefährdend eingestuft. Folglich nimmt der Trend zu umweltgefährdenden Produkten weiter zu. Am Beispiel der Flächendesinfektion ist nachweisbar: Waren in früheren Jahren nur wenige Produkte als umweltgefährdend gekennzeichnet, so liegt diese Kennzeichnung nun bei 24,5 % aller Produkte vor. Der Einsatz spezieller Wirkstoffe hängt natürlich auch von der vorliegenden Desinfektionsaufgabe ab. Ein kritischer Vergleich verschiedener Produkte für den gleichen Desinfektionszweck kann daher nur erfolgreich sein, wenn die hier vorgestellte Datensammlung DESINFO nach den Desinfektionsaufgaben differenziert, beschrieben und ausgewertet wird. Dies wird in Teil 2 dieser Arbeit erfolgen. Literatur [1] Eickmann, U.; Türk, J.; Knauff-Eickmann, R.; Kefenbaum, K.; Seitz, M.: Desinfektionsmittel im esundheitsdienst Informationen für eine efährdungsbeurteilung. efahrstoffe Reinhalt. Luft 67 (2007) Nr. 1/2, S [2] Eickmann, U.; Knauff-Eickmann, R.; Seitz, M.: Desinfektionsmittel im esundheitsdienst Stand efahrstoffe Reinhalt. Luft 71 (2011) Nr. 9, S [3] Desinfektionsmittel-Liste des VAH Hrsg: Verbund für Angewandte Hygiene e. V. (VAH), Bonn. Wiesbaden: mhp [4] Bekanntmachung des Robert Koch-Institutes. Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren (16. Ausgabe). Bundesgesundheitsbl. (2013) Nr. 12, S Desinfektionsmittel/Desinfektionsmittellist/ Desinfektionsmittelliste_inhalt.html [5] IHO Viruzidie-Liste. Hrsg.: Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO), Frankfurt am Main. Stand: [6] Expertisen-Verzeichnis. Hrsg.: Österreichische esellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖHMP). Stand: [7] Verordnung (E) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und emischen, zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien 67/548/EW und 1999/45/E und zur Änderung der Verordnung (E) Nr. 1907/2006. ABl. EU (2008) Nr. L 353, S [8] Verordnung zum Schutz vor efahrstoffen (efahrstoffverordnung efstoffv) vom 26. November BBl. I (2010) S. 1643; zul. geänd. durch Artikel 1 der Verordnung vom 15. November BBl. I (2016), S efahrstoffe - Reinhaltung der Luft

13 smittel im esundheitsdienst Teil 2: Arbeitsschutzbezogene Beurteilung von Produkten zur Flächendesinfektion, Instrumentendesinfektion sowie Hände- und Hautdesinfektion U. Eickmann, R. Knauff-Eickmann Desinfektion Zusammenfassung Eine vergleichende Beurteilung der Produkte in der aktuellen Datensammlung DESINFO erfolgte auf der Basis des HS-Spaltenmodells 2017 und insbesondere der H-Sätze. rundsätzlich sollten Desinfektionsmittel mit den H-Sätzen H350, H360, H317 oder H334 besonders kritisch auf Substituierbarkeit geprüft werden. Weitere Substitutionsgründe sind, je nach eingesetzter Menge, Umweltgefahren (z. B., H410, H411) und efahren durch Entzündbarkeit (z. B. H224, H225). Die gefahrenauslösenden Inhaltsstoffe wurden identifiziert und können somit bei Bedarf gemieden werden. Die produktbezogenen efahren von Flächen- und Instrumentendesinfek - tionsmitteln variieren deutlich je nach Wirkstoffgruppe. ebrauchs - fertige Produkte weisen geringere efahren auf als Konzentrate, die vor der Anwendung verdünnt werden müssen. Hände- und Hautdes - infektionsmittel weisen in vielen Fällen geringe akute und chronische efahren auf, allerdings ist wegen der hohen Alkoholkonzentrationen ihre Entzündbarkeit zu berücksichtigen. Die vorliegende Auswertung ermöglicht es, die vom Hersteller für ein Desinfektionsmittel deklarierte efahr zu vergleichen mit den efahren einer angemessenen Produktgruppe auf dem deutschen Markt. Disinfecting agents in the health services Part 2: Assessment for OSH purposes of products for the disinfection of surfaces, instruments, and the hands and skin Abstract A comparative assessment of the products in the current DESINFO data was performed based upon the 2017 HS column model and in particular the H phrases. Disinfecting agents with the H phrases H350, H360, H317 or H334 should be assessed particularly critically for the possibility of substitution. Depending upon the quantities employed, further reasons for substitution are hazards to the environment (e.g., H410, H411) and flammability hazards (e.g. H224, H225). The components of disinfectants that present hazards were identified, enabling them to be avoided if necessary. The product-specific hazards of surface and instrument disinfecting agents vary substan - tially according to the active agent group. Products ready for use ex - hibit lower hazards than concentrates that must first be diluted. Dis - infecting agents for the hands and skin frequently exhibit low acute and chronic hazards; attention must however be paid to their flammability owing to their high alcohol concentrations. The assessment that has now been produced enables the hazard declared for a disinfecting agent by the manufacturer to be compared with the hazards presented by an adequate product group on the erman market. Prof. Dr. Ing. Udo Eickmann, Berufsgenossenschaft esundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BW), Köln. Dipl.-Stat. Renate Knauff-Eickmann, Fa. SMB, Bornheim. 1 Problemstellung Die im ersten Teil dieser Arbeit [1] vorgestellte Auswertung von öffentlich zugänglichen Informationen zu Desinfek - tionsmitteln gab einen umfassenden Überblick über die produktbezogenen Informationen, die den Akteuren des betrieblichen Arbeitsschutzes vorliegen, wenn sie für Tätigkeiten mit Desinfektionsmitteln eine efährdungsbeurteilung durchführen möchten. Es wurde deutlich, dass die Einführung der neuen -Kennzeichnung mit neuen efahrenpiktogrammen, Signalwörtern und H-Sätzen zwar schon weit vorangeschritten, aber der Übergang von der alten Kennzeichnung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Die aktuelle Version der Datensammlung DESINFO enthält Produktinformationen zu 572 Produkten der Flächen - desinfektion, 236 Instrumentendesinfektionsmitteln und 243 Produkten der Hände- und Hautdesinfektion. Somit haben die hygienischen und betrieblichen Experten die Qual der Wahl: Welches Produkt ist für die vorliegende betriebliche Situation optimal? Die Wirksamkeit der Produkte wird in den einschlägigen Desinfektionsmittellisten, z. B. des Robert Koch-Instituts (RKI), des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH) etc. [2; 3] dokumentiert. Arbeitsschutzbezogene Beurteilungen der Produkte findet man dort allerdings nicht. Daher sollen in den folgenden Abschnitten für die Flächendesinfektion, die Instrumentendesinfektion und die Hände- und Hautdesinfektion Hinweise auf die spezifischen efährdungen gegeben werden. Die Auswertung der erkennbaren efahren vergleichbarer Desinfektionsmittel liefert Hinweise für eine Substitutionsprüfung. Dabei kann das sogenannte Spaltenmodell des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen esetzlichen Unfallversicherung (IFA) helfen, die Informationen effektiv aufzubereiten [4]. Die aktuelle Analyse der Produktunterlagen führte zu 202 verschiedenen Inhaltsstoffen (siehe [1], die je nach Desinfektionsaufgabe unterschiedlich häufig in den Desinfek tionsmitteln zu finden waren. Die Häufigkeit der dokumentierten Inhaltsstoffe, die mehr als 90 % der Nennungen ausmachten, sind in Tabelle 1 aufgeführt. Diese Inhaltsstoffe können, sofern es sich um Wirkstoffe handelt, spezifischen Wirkstoffgruppen zugeordnet werden. Desinfektionsmittel enthalten allerdings oft Wirkstoffe aus verschiedenen ruppen, z. B. Aldehyde und quaternäre Verbindungen. Der Übersicht halber wurden in den Auswertungen der vorliegenden Arbeit die einzelnen Produkte derjenigen Wirkstoffgruppe zugeordnet, die den mengenmäßig größten Anteil im Produkt ausmachte. Somit konnte jedes Produkt einer konkreten Wirkstoffgruppe zugewiesen werden. Tabelle 2 zeigt, wie die Zuordnung je nach Art der Desinfektion aussah. efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 163

14 Tabelle 1. Häufigste Inhaltsstoffe in Desinfektionsmitteln (esamt und nach Einsatzgebiet); F = Flächendesinfektion, H = Hände- und Hautdesinfektion, I = Instrumentendesinfektion. 164 Inhaltsstoff CAS-Nr. Anzahl esamt F I H 2-Propanol Ethanol, Ethylalkohol Didecyldimethylammoniumchlorid Propanol Benzalkoniumchlorid N-(3-Aminopropyl)- N-dodecylpropan-1,3-diamin (2-Butoxyethoxy)ethanol Alkoholethoxylat, C13, verzweigt, ethoxyliert lutaral, 1,5-Pentandial N-Alkyl(C12-14)-N-ethylbenzyl-N,N-dimethylammoniumchlorid Didecylmethyl-polyoxyethyl-ammoniumpropionat Benzalkoniumchlorid Alkoholethoxylat C9-C Cocospropylendiaminguanidiniumdiacetat Polyhexamethylene Biguanide Hydrochloride Tetranatriumethylendiamintetra-acetat Aminoethanol lyoxal, Ethandial Formaldehyd, Methanal Kaliumhydroxid Wasserstoffperoxid Maleinsäure Alkylpropylendiamin-1,5-bis-guanidiniumacetat N,N-Dimethyl-N-dioctylammoniumchlorid Quaternäre Ammoniumverbindungen, Benzyl-C8-18-alkyldimethylchloride Zitronensäure wasserfrei Milchsäure Natriumcarbonat Kaliumcarbonat Phenylphenol Natriumnitrit Laurylpropylendiamin Phenoxyethanol C12-14 Alkyldimethyl-ammoniumethylsulfat Nitrilotriessigsäure, Natriumsalz Fettalkoholethoxylat Ethandiol ,4-Butandiol Natriumpercarbonat Tetradecanol Reaktionsprodukt aus 1,3 Propandiamin, C10-C Alkylderivat und Chloressigsäure Zitronensäure, Monohydrat Quaternäre Ammoniumverbindungen, C Alkyl[(ethylphenyl)methyl]dimethyl-, Chloride Essigsäure Alkohole, C12-14, ethoxyliert Phosphorsäure Wasser Nitriloessigsäureacetat Alkohole C9-C16, ethoxyliert Natriumetasulfat Natriumhydroxid lycerin, lycerol efahrstoffe - Reinhaltung der Luft

15 Inhaltsstoff CAS-Nr. Anzahl esamt F I H Isodecylalkohol, ethoxyliert Alkylpolyglykosid Alkylethercarbonsäure Pentakalium bis (peroxymonosulfat) bis (sulfat) Natriumhypochlorit Peressigsäure Sulfonsäuren, C14-17-sec-Alkan-, Sulfonsäuren, Natriumsalze Nitrilotriessigsäure Trinatriumsalz Monohydrat Fettalkoholpolyglykolether (Ethylendioxy)dimethanol Kokos-alkyldimethylamin, N-Oxide Alkansulfonat-Na-Salz Fettalkoholethoxylat Tridecylamin Das HS-Spaltenmodell: Ein Werkzeug zum strukturierten Vergleich von Desinfektionsmitteln Das am IFA entwickelte Spaltenmodell ist in der Fachwelt schon seit vielen Jahren als ein Hilfsmittel zur Substitu - tionsprüfung von chemischen Produkten bekannt [4; 5]. Dabei greift das Modell auf die Informationen zu, die ein Anwender in der Regel aus Sicherheitsdatenblättern und Produktinformationen sowie der Kennzeichnung von efahrstoffen ableiten kann. Das Modell unterscheidet fünf verschiedene efahren bzw. efährdungsfaktoren, die von Praktikern parallel betrachtet und nach den jeweiligen Rahmenbedingen der spezifischen Tätigkeit und des speziellen Arbeitsplatzes bewertet werden sollen. Diese Faktoren sind: akute esundheitsgefahren (einmalige Einwirkung), chronische esundheitsgefahren (wiederholte Einwirkung), Umweltgefahren, physikalisch-chemische Einwirkungen (Brand, Explosion, Korrosion u. a.), das Freisetzungsverhalten des Produktes, das Arbeitsverfahren. Ein Produkt kann auf einer fünfstufigen Beurteilungsskala einer möglichen efahr, die von vernachlässigbar bis sehr hoch reicht, zugeordnet werden. Dies erfolgt über die Ermittlung spezieller gefährlicher Produkteigenschaften, z. B. nichttoxische ase, die durch Luftverdrängung zur Erstickung führen können (z. B. Stickstoff) mittlere efährdung, aber auch durch die Auswertung der H-Sätze (z. B. Hautsensibilisierende Stoffe/emische H317, Sh hohe efährdung ). Die ersten vier Faktoren lassen sich problemlos auch auf die Produktgruppe der Desinfektionsmittel anwenden. Jedoch ist eine Unterscheidung nach dem Freisetzungsverhalten nicht hilfreich, da fast alle Desinfektionsmittel als Flüssigkeiten vorliegen und es sich mit Ausnahme der alkoholischen Produkte nur um wässerige Lösungen handelt. Man benötigt konzentrierte Alkohole für die Desinfektion von Händen oder Haut bzw. kleiner Flächen. Hier liegt regelmäßig eine hohe Freisetzung vor. Andererseits sind z. B. die Freisetzungsunterschiede der wässerigen Anwendungslösungen in der Flächen- oder Instrumentendesinfektion zu gering, um eine Spreizung der produktspezifischen efahren darzustellen, die für einen Auswahlprozess notwendig wäre. Ebenso ist der Faktor Arbeitsverfahren nicht hilfreich, da die Desinfektionsaufgabe im esundheitsdienst mit wenigen Ausnahmen, z. B. bei der Instrumentendesinfektion, feststeht und somit das Verfahren nicht mit dem ausgewählten Produkt variiert. Aus diesen ründen sollen in der vorliegenden Arbeit die Desinfektionsmittel insbesondere auf der Basis der erkennbaren akuten und chronischen esundheitsgefahren beurteilt werden. Die möglichen physikalisch-chemischen Einwirkungen sowie die bestehenden Umweltgefahren sind Tabelle 2. Verteilung der Produkte zu verschiedenen Wirkstoffgruppen, aufgeteilt nach Desinfektionsaufgaben. Wirkstoff Flächendesinfektion Instrumentendesinfektion Haut-/Händedesinfektion Aldehyd/Aldehydabspalter Alkohol Alkylamin/Alkylaminderivat Chlorabspaltende Verbindung/ 6 1 Chloramide lykolderivat 5 uanidin/uanidinderivat 1 2 Iodabspaltende Verbindung 2 Oxidationsmittel 1 1 Peroxidverbindung Phenol/Phenolderivat 3 2 Quaternäre Ammoniumverbindung Sauerstoffabspaltende Verbindung 3 Säuren (anorganisch/organisch und 7 5 Laugen) Keine Angaben 1 3 IHO-gelistet Summe efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 165

16 Tabelle 3. Stoffliche efahren bei der Flächendesinfektion. 166 Wirkstoff efahr ebrauchsfertig n = 268 Aldehyd/ Aldehydabspalter efahrstoffe - Reinhaltung der Luft Tücher n = 43 Konzentrat n = 261 Anzahl Spaltenmodell Anzahl Spaltenmodell Anzahl Spaltenmodell alle nicht 2a 2b 3 4 alle nicht 2a 2b 3 4 alle nicht 2a 2b 3 4 sehr hoch hoch mittel gering 5 vernachlässigbar keine Angabe Alkohol sehr hoch hoch mittel gering vernachlässigbar keine Angabe Alkylamin/ Alkylaminderivat Chlorabspaltende Verbindung/ Chloramine uanidin/ uanidinderivat sehr hoch hoch mittel gering 1 2 vernachlässigbar keine Angabe 11 sehr hoch hoch 3 1 mittel 2 gering 1 vernachlässigbar keine Angabe 3 sehr hoch 1 1 hoch mittel gering vernachlässigbar keine Angabe Oxidationsmittel sehr hoch 1 hoch mittel gering 1 vernachlässigbar 1 keine Angabe 1 1 Peroxidverbindung sehr hoch hoch mittel gering vernachlässigbar keine Angabe Phenol/ Phenolderivat Quaternäre Ammoniumverbindung sehr hoch 3 hoch 3 1 mittel 2 2 gering 1 vernachlässigbar 3 keine Angabe sehr hoch hoch mittel gering vernachlässigbar keine Angabe

17 Wirkstoff efahr ebrauchsfertig n = 268 Sauerstoffabspaltende Verbindung Säuren (anorganisch/organisch) und Laugen Tücher n = 43 Konzentrat n = 261 Anzahl Spaltenmodell Anzahl Spaltenmodell Anzahl Spaltenmodell alle nicht 2a 2b 3 4 alle nicht 2a 2b 3 4 alle nicht 2a 2b 3 4 sehr hoch 3 0 hoch mittel 1 gering vernachlässigbar keine Angabe 2 sehr hoch hoch 1 mittel gering vernachlässigbar keine Angabe IHO-gelistet sehr hoch hoch mittel gering vernachlässigbar keine Angabe weitere Kriterien, die je nach Art und Umfang des Einsatzes der Desinfektionsmittel Berücksichtigung finden müssen. 3 Flächendesinfektionsmittel Im Rahmen der aktuellen DESINFO-Recherche konnten Informationen zu 572 Flächendesinfektionsmitteln gesammelt werden. Es handelte sich dabei um 268 gebrauchsfertige Produkte, 43 Produkte mit Tüchern zur Desinfektion kleinerer Flächen sowie 261 Produkte als Konzentrate, die vor einer Anwendung nach den Vorgaben der Hersteller verdünnt werden müssen. Konzentrate und gebrauchsfertige Produkte unterscheiden sich deutlich in ihrer Zusammensetzung und somit in den intrinsischen efahren. Tabelle 3 ermöglicht einen differenzierten Blick auf diese efahren, aufgeschlüsselt nach folgenden Aspekten: Es wird unterschieden nach der Produktart, d. h. ob es sich um ein gebrauchsfertiges flüssiges Produkt handelt, um Tücher oder ein Konzentrat zur Verdünnung. Wirkstoffgruppe: Hier wird die mengenmäßig größte Wirkstoffgruppe genannt, die im Produkt eingesetzt wird. Es können noch andere, mengenmäßig geringer dosierte Wirkstoffe im Produkt vorhanden sein. Dabei beschreibt die Spalte Anzahl die Zahl der jeweils betrachteten Produkte (Spalte alle ), während die Spalte nicht darlegt, wie viele der Produkte noch nicht auf eine -Kennzeichnung umgestellt waren. Da die IHO-Liste keine Wirkstoffgruppe explizit ausweist, sind Produkten, die ausschließlich dort gelistet sind, keine Wirkstoffgruppen zugewiesen worden. Man findet diese am Tabellenende (Spalte Wirkstoff IHO-gelistet). Die Spalte efahr schlüsselt die Informationen aus der Einstufung und Kennzeichnung der Produkte nach den Kriterien des Spaltenmodells auf. Dabei sind fünf efahren- Stufen möglich sehr hoch, hoch, mittel, gering und vernachlässigbar. Die Zuordnung eines Produktes zu einer efahrenstufe erfolgte nach den Kriterien des Spalten - modells und für die efahren: Spalte 2a: Akute esundheitsgefahren (einmalige Einwirkung) Spalte 2b: Chronische esundheitsgefahren (wiederholte Einwirkung) Spalte 3: Umweltgefahren Spalte 4: Physikalisch-chemische Einwirkungen (Brand, Explosion, Korrosion u. a.) Falls keine Information zu einer efahrenart vorlag, obwohl eine -Einstufung vorgenommen wurde, wurde keine Angabe dokumentiert. 3.1 ebrauchsfertige Flächendesinfektionsmittel Ein Blick in Tabelle 3 zeigt, dass von insgesamt 268 gebrauchsfertigen Flächendesinfektionsmitteln 184 Produkte überwiegend auf Alkoholen und 51 Produkte auf Quaternären Ammoniumverbindungen (QAV) basieren. Hinzu kommen acht Produkte auf der Basis von Peroxidverbindungen, vier Produkte auf der Basis Aldehyd/Aldehydabspalter, vier Produkte auf der Basis von Säuren und Laugen, drei Produkte auf der Basis von Sauerstoff abspaltenden Verbindungen, zwei Produkte auf der Basis von Chlor abspaltenden Verbindungen/Chloraminen sowie ein Produkt auf der Basis von uanidin/uanidinderivaten. Elf Produkte sind allein IHO-gelistet und deshalb keiner Wirkstoffgruppe zugeordnet. Akute efahren (Spalte 2a): 38 Produkte auf Alkoholbasis weisen mittlere akute efahren in Spalte 2a aus. Dies liegt z. B. am H-Satz Augenschädigende Stoffe/emische, aber auch an den H-Sätzen, H312 und H332, die bei akut toxischen Stoffen/emischen, Kategorie 4, ausgewiesen werden müssen. Bei 54 Produkten handelt es sich nur um geringe efahren und bei 76 Produkten sind sie vernachlässigbar. Zwei Produkte weisen zwar Elemente einer -Kennzeichnung auf, allerdings nicht in den Spalten efahrstoffe - Reinhaltung der Luft 167

18 168 Bild 1. Flächendesinfektion, gebrauchsfertige Produkte, Alkoholgehalt in Klassen (n = 178 Produkte mit %-Angaben, Mittelwert = 56,82 ew.-%, Standardabweichung = 17,5 ew.-%). 2a/2b; die Kennzeichnung ist erkennbar unvollständig. Daher wurden sie in der Zeile keine Angabe gezählt. Chronische efahren (Spalte 2b): 168 Produkte weisen im Bereich der Spalte 2b Chronische esundheitsgefahren nur vernachlässigbare efahren auf. Insgesamt ist es also leicht möglich, gebrauchsfertige Produkte auf Alkoholbasis für die Flächendesinfektion zu verwenden, bei denen der Anwender sowohl akut als auch chronisch nur vernachlässigbaren esundheitsgefahren ausgesetzt ist. Umweltgefahren (Spalte 3): Die Umweltgefahren durch diese Produkte sind vielfältiger, da sich die Produkte aus diversen Wirkstoffmischungen zusammensetzen können. So sind zwei Produkte in Spalte 3 bei hohen efahren (H411 iftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung ) angesiedelt, sieben Produkte bei mittleren efahren (H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung oder Wassergefährdungsklasse WK 2), allerdings 152 Produkte bei geringen efahren (H413 Kann für Wasserorganismen schädlich sein, mit langfristiger Wirkung oder WK 1). Ein Produkt besitzt vernachlässigbare Umweltgefahren und acht Produkte besaßen in dieser Kategorie keine Angabe. Physikalisch-chemische Einwirkungen (Spalte 4): Physikalisch-chemische Einwirkungen (durch Brand, Explosion, Korrosion etc.) sind bei Produkten auf Alkoholbasis natürlich möglich. Der weit überwiegende Teil der Produkte auf Alkoholbasis weist als Summenwert für die möglichen Inhaltsstoffe Ethanol, 1-Propanol und 2-Propanol eine Alkoholkonzentration von 40 bis 80 ew.-% auf. Der Mittelwert liegt bei 56,82 ew.-% (siehe Bild 1). So ist es nicht verwunderlich, dass 31 Produkte in dieser Kategorie (Spalte 4) eine hohe efahr der Entzündbarkeit aufweisen (H225, H228) und 137 Produkte eine mittlere efahr (z. B. H226, H228). Eine geringe efahr konnte hier überhaupt nicht festgestellt werden. Allerdings sind bei zwei Produkten die Umweltgefahren vollständig vernachlässigbar. 3.2 Flächendesinfektion mit Tüchern Insgesamt 43 Produkte in der Datensammlung sind gebrauchsfertige Anwendungslösungen mit durchtränkten Einwegtüchern, die für (kleinere) Flächendesinfektionsaufgaben verwendet werden (Tabelle 3). 16 Produkte basieren überwiegend auf Alkoholen und neun Produkte auf Quaternären Ammoniumverbindungen. Zwei Produkte nutzen überwiegend Peroxidverbindungen, eines basiert auf Chlor efahrstoffe - Reinhaltung der Luft abspaltenden Verbindungen bzw. Chloraminen und eines auf Oxidationsmitteln. 14 Produkte sind nur IHO-gelistet und somit keiner Wirkstoffgruppe speziell zugeordnet. Akute und chronische efahren (Spalten 2a/2b): Man erkennt leicht, dass die efahren der Produkte vergleichbar sind mit denjenigen, die in Abschnitt 2.1 für die reinen gebrauchsfertigen Desinfektionsmittel beschrieben wurden. Die akuten efahren sind in der Regel gering oder vernachlässigbar, chronische efahren sind nicht erkennbar. Umweltgefahren (Spalte 3): Nur zwei Produkte besitzen ein hohes efahrenpotenzial für die Umwelt (Wirkstoff QAV und IHO-gelistet), ansonsten sind die Umweltgefahren mittel (n = 3) oder gering (n = 22). In elf Fällen lagen keine Angaben vor. Physikalisch-chemische Einwirkungen (Spalte 4): Nur für die Produkte auf Alkoholbasis sind efahren durch die Entzündbarkeit erkennbar: Fünf Produkte weisen hier hohe efahren auf, elf Produkte mittlere. Die Angaben bei den IHO-gelisteten Produkten sind vergleichbar. 3.3 Flächendesinfektionsmittel als Konzentrate Tabelle 3 zeigt, dass man bei Tätigkeiten mit Konzentraten mit deutlich höheren efahren konfrontiert ist als beim Einsatz von reinen Anwendungslösungen. Dies gilt für fast alle der erfassten und ausgewerteten 261 Produkte. Akute efahren (Spalte 2a): Unabhängig von der Wirkstoffgruppe weisen viele Konzentrate hohe efahren auf (n = 199). eringe efahren werden nur bei 13 Produkten auf der Basis von QAV und bei einem Produkt auf Basis einer Peroxidverbindung genannt. Chronische efahren (Spalte 2b): Produkte auf der Basis von Aldehyd/Aldehydabspaltern (n = 11), Alkylamin/Alkyl - aminderivaten (n = 1) oder Quaternären Ammoniumverbindungen (n = 14) weisen im Einzelfall hohe chronische efahren aus. Im Vergleich mit allen Produkten (n = 261) handelt es sich allerdings nur um 10 % aller betrachteten Produkte. Dem stehen 208 Produkte mit vernachlässigbaren efahren gegenüber. Umweltgefahren (Spalte 3): Auch die Umweltgefahren durch die konzentrierten Produkte sind ausgeprägter, da sie entsprechend intensiver auf die Lebensumgebung einwirken können. So sind 162 Produkte in Spalte 3 bei sehr hohen efahren ( Sehr giftig für Wasserorganismen, H410 Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung, WK 3) angesiedelt, 15 Produkte bei hohen efahren (H411), 47 Produkte bei mittleren efahren (H412 oder WK 2), nur 20 Produkte bei geringen efahren (H413 oder WK 1). Kein Produkt besitzt vernachlässigbare Umweltgefahren und zwei Produkte mussten in der Kategorie keine Angabe gezählt werden. Will man nach Wirkstoffgruppen unterscheiden, so sind insbesondere Produkte auf der Basis quaternärer Ammo - niumverbindungen, Alkylamin/Alkylaminderivate und Alde hyde/aldehydabspalter mit sehr hohen Umweltgefahren verbunden. Physikalisch-chemische Einwirkungen (Spalte 4): Mögliche physikalisch-chemische Einwirkungen (durch Brand, Explosion, Korrosion etc.) sind bei den konzentrierten Produkten ebenfalls möglich, allerdings in zahlenmäßig weit geringerem Ausmaß als bei den Umweltgefahren. Nur fünf Produkte mussten in dieser Kategorie mit einer hohen efahr in Verbindung gebracht werden. 50 Produkte weisen

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