3. Weg in der Berufsausbildung in NRW kompakt
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- Emma Richter
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1 3. Weg in der Berufsausbildung in NRW kompakt Themenblock IV: Ausbildungsbausteine als Instrument für die individuelle Ausbildungsplanung Beispiel Fachlagerist/-in
2 Ausbildungsbausteine im 3. Weg in der Berufsausbildung Folie 2 Individuelle Ausbildungsplanung ermöglicht unterschiedliche Lernverläufe, weil Lern- und Entwicklungsziele auf die einzelnen Auszubildenden bezogen werden AB 1 AB 3 AB 2 AB 4 AB 5 AB 6 AB 1 AB 2 AB 3 AB 1 AB 2 AB 3 AB 4 AB 5 AB 6
3 Ausbildungsbausteine im 3. Weg Folie 3 sind in sich abgeschlossene, abgegrenzte Täti gkeitsbereiche eines Berufes, haben einen verbindlic hem Bezug zum Ausbildungsrahmenplan und zum Rahmenlehrplan der Berufskollegs, sind federführend von ZWH und IHK Nord Westfalen für 14 Berufe entwickelt und durch das BIBB fachlich geprüft worden, sind tätigkeitsorientiert formuliert, beschreiben Qualifizierungsergebnisse (out come), sch ließen mit einer zertifizierten Leistungsfeststellung durch den Träger ab. Bei Au sbildungsabbruch sollen die Kammern die zertifizierten Au sbildungsbausteine bescheinigen. Zwischen- und Absc hlussprüfung bei der zuständigen Stelle (Kammern) bleiben bestehen
4 Ausbildungsbausteine im 3. Weg Folie 4 berücksichtigen den individuellen Entwicklungs- u nd Leistungsstand durch zeitliche Flexibilität vermitteln schn eller ein Erfolgserlebnis dienen der Planung und Dokumentation von Ausbildungsverläufen tragen zur zeitlichen Überscha ubarkeit und Transparenz im Qualifizierungsprozess bei unterstützen die Abstimmung der Lern prozesse an den drei Lernorten (Bildun gsträger B erufskolleg B etrieb) dokumentieren erworbene Kompetenzen/arbeitsmarktrelevante Teilqualifikationen sollen Ausbildungsabbrüche verringern helfen
5 Ausbildungsbausteine im 3. Weg Umsetzungskonzept Folie 5 Ausbildungsbausteine (AB) bilden eine Grobstruktur für trägerindividuell umzusetzende Ausbildungspläne die AB sind in geschäftsprozessorient ierte Handlungssituationen zu untergliedern (z. B. Aufträge und Projekte) AB schaffen Transparenz und mach en die Ausbildung überschaubar Umsetzungskonzepte für AB sollen di rekte Bezüge zu Lernfe ldern und Lernsituationen herstellen Umsetzungskonzepte für AB schaffen einen Bezug zum Lernort Betrieb AB sind Teil der individuellen Au sbildungsplanung
6 Didaktisch-methodische Umsetzung der Lern- und Arbeitsaufgaben Folie 6 Untergliederung in Lern- u nd Arbeitsauf gaben zur Stärkung einer handlungsorientierten Ausbildung Bearbeitung der Lern- und Arbeitsaufgaben nach dem Modell der vollständigen Handlung Untersch eiden und Verknüpfen von berufsfachlichen, methodisch en, personalen und sozialen Kompetenzen Verzahnung von Theorie und Praxis
7 Ein Beispiel: Gliederung der Ausbildungsbausteine im Beruf Fachlagerist/-in Folie 7 1. Jahr 2. Jahr Nr. Titel Dauer RLP Lernfelder (Schwerpunkt) 1 Wareneingang 18 LF 1: Güter annehmen a c Einlagerung und Lagerung 18 LF 2: Güter lagern LF 3: Güter bearbeiten 3 Innerbetrieblicher Transport 16 LF 4: Güter im Betrieb transportieren Zwischenprüfung nach 12 Monaten bzw. 52 Wochen ARP 7 Nr a c e, 7 b, 7 c 4 Kommissionierung 18 LF 5: Güter kommissionieren 10 a, b, d, e 5 Verpackung 16 LF 6. Güter verpacken 10 c, 10 d, 11 b 6 Versand 18 LF 7: Güter verladen LF 8: Güter versenden Abschlussprüfung nach 24 Monaten bzw. 104 Wochen 11
8 Untergliederung der Ausbildungsbausteine in Lern- und Arbeitsaufgaben Folie 8 1 Wareneingang LE 1.1: Einführungswoche: Der Ausbildungsbetrieb erledigt LA 1.1: Orientierung im Lager LA 1.2: Operative Aufgaben im Wareneingang LE 1.2: Einführungswoche: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz LE 1.3: Einführungswoche: Umweltschutz und Nachhaltigkeit LA 1.3: Warenannahme: Kontrolle der Lieferscheine, in Anwesenheit und Abwesenheit des Fahrers LA 1.4: Abladen mit Gabelhubwagen, Ablage im Wareneingang, Interne Kontrolle (gute/schlechte Leistung) LA 1.5: Reklamationen LA 1.6: EDV-Erfassung im Wareneingang LA 1.7: Vorbereitung zur Einlagerung oder zum Weitertransport LA 1.8: Fach- und umweltgerechter Umgang mit Verpackungs- und Sicherheitsmaterial (Einführung) LA 1.9: Rückgabe von Leergut (Einführung)
9 Untergliederung der Ausbildungsbausteine in Lern- und Arbeitsaufgaben Folie 9 4 Kommissionierung 5 Verpackung erledigt erledigt LA 4.1: Kommissionierbelege erzeugen LA 4.2: Arbeits- und Ablaufplanung erstellen LA 5.1: Verpackung mit Hilfe unterschiedlicher Verschlusstechniken LA 5.2: Etikettierung von Verpackung LA 4.3: Bearbeiten eines beleghaften Kundenauftrages LA 5.3: Verpacken von Geschirr LA 4.4: Bearbeiten eines beleglosen Kundenauftrages LA 4.5: Warenausgangskontrolle LA 5.4: Verpacken gefährlicher Güter LA 5.5: Güter zu Ladeeinheiten zusammenstellen und verpacken LA 4.6: Kommissionierung Lebensmitteltour LA 5.6: Transportgut versandfertig machen LA 4.7: Kommissionierung Büromaterialien LA 5.7: Fach- und umweltgerechter Umgang mit Verpackungs- und Sicherheitsmaterial LA 5.8: Rückgabe von Leergut
10 Individuelle Ausbildungsplanung im Jahresverlauf abgestimmt mit dem Berufskolleg Folie 10 ÜLU 1 ÜLU 2 ÜLU 3 PrüVo Lernziele LF1 LF2 LF3 LF4 LF5 LF6 LF7 LF8 AB1 AB 2 AB 3 AB 4 AB 5 AB 6 Lernziele Vereinbarung Vereinbarung Vereinbarung Zwischenprüfung Abschlussprüfung Arbeit im Betrieb
11 Kooperation Bildungsträger und Berufskolleg Folie 11 Bildungsträger Berufskolleg konzentriert sich auf die praktische Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe nur so viel Theorie, wie dazu nötig ist. Thema der Lern- und Arbeitsaufgabe knüpft an Fragestellungen und Herausforderungen aus der Praxis an, verlagert praktische Anwendung zum Träger, liefert die ergänzende und vertiefende Theorie, gewährleistet die Vollständigkeit der Theorievermittlung (Fach- und Handlungssystematik), stellt Übungsaufgaben Förderbedarf: Berufsbezogene Allgemeinbildung Sprachförderung Übung und Vertiefung des Lernstoffs
12 Bausteinprüfungen Folie 12 Folgende Standards sollten herrschen: Die Struktur der Bausteinüberprüfung sollte die Prüfungsbestandteile der Abschlussprüfung widerspiegeln. Die Gewichtung der einzelnen Prüfungsbestandteile, die Bewertungsmaßstäbe und die Bestehensregelungen sollten analog formuliert werden Entwicklung von Prüfungsaufgaben für die einzelnen Ausbildungsbausteine sollten Aufgabenstellungen aus früheren Zwischen- und Abschlussprüfungen vorrangig berücksichtigt werden. Die Lehrkräfte der Berufskollegs entwickeln die theoretischen Prüfungsaufgaben. Diese können z. B. als Klassenarbeiten in die Leistungsbeurteilung des Berufskollegs eingehen.
13 Bausteinprüfungen Fachlagerist/-in Folie 13 Praxis 1. Zwei praktische Arbeitsaufgaben 1. Annahme und Lagerung 2. Erfassen von Güterbewegungen 3. Kommissionierung und Versand Höchstens 3 Stunden Mindestens ausreichend zum Bestehen Theorie schriftlich 2. Lagerprozesse: 1. Annahme und Lagerung 2. Kommissionierung und Verpackung 3. Versand 3. Güterbewegung: 1. Einsatz von Arbeitsmitteln, 2. Erfassung von Güterbewegungen, 3. Lagerorganisation und Arbeitsabläufe 90 Minuten 40 % 90 Minuten 40 % Insgesamt mindestens ausreichend zum Bestehen 4. Wirtschafts- und Sozialkunde 60 Minuten 20 % Theorie/ Praxis mündlich Reflexionsgespräch Darstellen, was wie und warum gemacht wurde. Fragen nach Fehlern und Fehlerbehebung. Ggf. Fragen zur Vertiefung. Keine Zeitvorgabe
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