Nach einem üppigen Mittagessen starteten unsere erwartungsvollen Mitglieder zum Bus, der uns zu zwei Anlagen im Passauer Land brachte.

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1 Am Freitag fanden sich, nach gelungener Überwindung aller Verkehrshindernisse, die meisten der rund 40 Tagungsteilnehmer beim Gasthof Knott in Jacking ein. Da wir kurzfristig von der Wirtin in die Wirtsstube verbannt wurden, mussten wir erstmal - flexibel wie wir sind - unser Talent im schnellen Aufbau der Präsentationsmedien unter Beweis stellen. Somit starteten wir mit einer halben Stunden Verspätung in die Mitgliederversammlung. Wie gewohnt, stand der Jahresrückblick als erstes auf dem Programm. Der nächste Punkt war die Neuwahl des Schatzmeisters. Unser Manfred wurde mit drei Flaschen Elsässer Sekt in den Ruhestand verabschiedet - zu seiner großen Erleichterung, nun nicht mehr bei den säumigen Zahlern Geld eintreiben zu müssen. Vielleicht bräuchte der neue Schatzmeister Martin Müller die drei Flaschen Sekt jetzt dringender Nach der Mitgliederversammlung wurden die Tätigkeitsberichte aus Oberbayern und der Oberpfalz vorgetragen. Danach folgte ein Bericht von Heike Gems-Müller über unser erstes Frühjahrsymposium in Großostheim und eine Infoveranstaltung am Tag des offenen Denkmals in Nierstein. Der letzte Punkt des Tages war der traurigste. Unsere österreichischen Kollegen kamen gerade von der Beisetzung unserer lieben Edith Bednarik, die am 10. September verstorben war. In einer bewegenden Ansprache erinnerte die Vorsitzende an viele gemeinsame Erlebnisse, auch andere langjährige Mitglieder ließen uns an ihren vielen Erinnerungen an Edith teilhaben. Wir vermissen sie jetzt schon und für die Erdstallforschung ist es ein schmerzlicher Verlust. Der Samstagvormittag startete mit dem ersten Vortragsblock. Über den aktuellen Stand der Gebäudesanierung unseres Erdstallforschungszentrums und die damit verbundenen Schwierigkeiten berichtete die Vorsitzende, über die Planungen des Dokumentationszentrums Frau Dr. Michaela Helmbrecht von der Firma archäotext. Nachdem Dr. Martin Straßburger zuerst über ein eine ungewöhnlich aufwändige Sicherung eines Erdstalles in Aying referiert hatte, stellte er die Untersuchung und Dokumentation einer weiteren unterirdische Anlage im Lkr. Freyung- Grafenau dar.

2 Nach einem üppigen Mittagessen starteten unsere erwartungsvollen Mitglieder zum Bus, der uns zu zwei Anlagen im Passauer Land brachte.

3 Bei der ersten Anlage handelte es sich um einen ganz besonderen Erdstall mit einer bemerkenswerten Erdstallbesitzerin, die ihr Bodendenkmal mit Stolz zu ihrem Familienbesitz zählt. Der Erdstall ist nicht ganz einfach zu begehen, es war aber genügend Zeit um sich zumindest einen guten Eindruck von der Anlage verschaffen zu können...und danach noch eine Runde im Garten drehen zu können.

4 Unser sympathischer Fahrer vom Busunternehmen Blumenstingl brachte uns zum zweiten Ziel unserer Exkursion, einer Anlage, bei der es wahrscheinlich um einen Wassergang handelt.

5 Am Abend eröffnete Ralph Keller mit einem schwäbischen Einblick in die badischen Heidenhöhlen und Knabenlöcher im Bodenseeraum, untermalt von bayrischer Dudelmusik aus dem Nebenraum. Passend zu unserem ersten Frühjahrssymposium in Unterfranken berichtete unser neuer Schatzmeister Martin über die Besonderheiten einer unterirdischen Anlage in Großostheim und regte damit eine lebhafte Diskussion an. Aber um halb elf ist der Tag für hartgesottene Erdstallforscher ja noch lange nicht zu Ende, einer gab noch eine Runde aus und es ging munter mit der Diskussion weiter.

6 Am Sonntag füllte sich der Frühstücksraum deshalb nicht ganz so früh, aber dennoch konnten wir um 9:00 planmäßig starten. Zum Wachwerden wurden wir von Franz Lindenmayrs Bildern in die richtige Stimmung und zu Russischen Höhlenkirchen gebracht. Unser neuester, der Vorsitzenden derzeit liebster Österreicher Dr. Otto Cichocki gab uns einen Einblick in den Wiener Erdstall, der zum Entsetzen unserer lieben Edith, zu Beginn der Flächengrabung als Komplex von Vorratsgruben interpretierte wurde. Wie wir erfahren durften, stellte sich während der Grabung schnell heraus dass es sich um einen Erdstall handelte. Nach einer kurzen Pause holte unser Dr. Otto tief Luft und gab uns einen übersichtlichen, gut verständlichen Einblick in Datierungsmethoden. Danach war jedem nicht nur klar, wie die einzelnen Methoden durchgeführt werden, sondern auch wie schwierig es ist, eine wirklich verlässliche Datierung zu bekommen.

7 Anhand der vielen Fragen, die daraufhin gestellt wurden, zeigte sich, wie wichtig dieses Thema für uns Erdstallforscher ist. Gut das wir unseren Otto haben. Last but not least durften wir das Neuste aus der Schweiz erfahren: Unsere Helen, Dr. Wider aus Wettingen, bereits in unserer Gemeinschaft fest integriert, lies uns zum Abschluss nochmal hellhörig werden und gespannt ihren Ausführungen zu den Anlagen in der Schweiz folgen. Wie beruhigend, dass es auch in der Schweiz nun eine würdige Vertreterin gibt. Wie immer fiel der Abschied nicht leicht. Aber zum Glück ist es ja nicht mehr lange, bis wir uns wiedersehen. Zum Frühjahrssymposium im März in Julbach- das halten wir schon aus. Einmal noch drücken und auf geht s nach Hause!

8 Ein paar wollten noch nicht und pilgerten ins Museum nach Tiefenbach, wo sie sich von Manfred Stolper, dem dortigen Kreisheimatpfleger, die Erdstallforschung von vor 30 Jahren lebhaft erzählen ließen. Ein gelungener Abschluss, der nicht besser hätte sein können. Schee wars!