Selbstverständnis der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.v. (GfA)
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- Agnes Eberhardt
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1 Selbstverständnis der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.v. (GfA)
2 - 2 - Leitbild Die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.v. (GfA) fördert mit Ihren Mitgliedern gesunde, sichere und effiziente Lebens- und Arbeitsbedingungen durch eine interdisziplinäre Forschung und Gestaltung. Der interdisziplinäre Ansatz der GfA Die Analyse, Beurteilung und Gestaltung menschlicher Arbeit, aber auch menschengerechter Produkte, Dienstleistungen, Systeme und Umwelten erfordern das Wissen aus verschiedenen wissenschaftlichen und praxisorientierten Einzeldisziplinen. Dazu zählen u.a. Arbeits- und Organisationspsychologie, Arbeitsmedizin, Arbeitsphysiologie, Arbeitssoziologie, Arbeitspolitik, Arbeitspädagogik, Arbeitsschutz, Ergonomie sowie Ingenieur-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.v. (GfA) führt dieses Wissen mit wissenschaftlichem Anspruch zusammen. Das heißt, ihre Besonderheit bezieht die Arbeitswissenschaft und somit die GfA aus der Integration von Erkenntnissen der Einzeldisziplinen in eine ganzheitliche Sicht. Ganzheitlich bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur die Zusammenführung von Einzeldisziplinen, sondern auch die widerspruchsfreie Vereinbarkeit unterschiedlicher humaner und wirtschaftlicher Zielsetzungen durch eine wissenschaftliche Arbeitsweise. Human ist eine Arbeit dann, wenn sie menschengerecht und menschenwürdig ausgeführt werden kann und damit die phy-
3 - 3 - sische und psychische Gesundheit weder kurz noch langfristig beeinträchtigt. Sie sollte an die Bedürfnisse und Qualifikationen des arbeitenden Menschen angepasst sein und eine Entwicklung der Persönlichkeit sowie eine Entfaltung von Potentialen und Kompetenzen fördern. Ziel ist, Arbeit sicher, gesund und effektiv zu gestalten. Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit muss berücksichtigt werden, dass Lösungswege auf der Ebene einer einzelnen Organisation wirtschaftlich sein können, sich aber auf der volkswirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Ebene als unwirtschaftlich erweisen können. Deshalb werden alle diese Beurteilungsebenen betrachtet. Die spezifische Aufgabe der GfA besteht in der Förderung der wissenschaftlichen und fachlichen Belange der Arbeitswissenschaft. Dazu pflegt sie die Verbindung unter den an der Arbeitswissenschaft Interessierten im deutschen Sprachraum und auf internationaler Ebene. Sie versteht sich dabei auch in besonderem Maße als aktives Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis sowie allen interessierten gesellschaftlichen Gruppen. Arbeitsfelder der GfA Die (Arbeits-)Gesellschaft unterliegt einem ständigen Wandel, der eine entsprechende Änderung der Arbeitsinhalte und Arbeitsprozesse mit sich bringt. Neben der zunehmenden Komplexität technischer Systeme zeichnet sich die moderne Arbeitswelt durch höhere Dynamiken in den Arbeitsweisen und zunehmend offenere Syteme aus. Die Gesellschaft befasst sich beispielsweise mit den folgenden Themen:
4 - 4 - Digitales Arbeiten Vernetztes Arbeiten Globalisierung Mobiles Arbeiten Diese Entwicklungen zeigen, dass neben ergonomischen auch organisationsbezogene Fragestellungen der Arbeitsgestaltung und volkswirtschaftliche Aspekte einbezogen sind. Solche Entwicklungen können zu Zielkonflikten und Spannungen führen. Nach arbeitswissenschaftlichen Grundsätzen gestaltete Systeme, Prozesse und Änderungen helfen, diese Zielkonflikte und Spannungen zu minimieren. Arbeitswissenschaftliches Handeln zielt hier auf eine vorausschauende, an humanen und wirtschaftlichen Kriterien orientierte Gestaltung von Arbeit, Technik und Organisation. Die arbeitswissenschaftlichen Problemlösungen sind einem Konzept verpflichtet, das für alle Akteure (z.b. Beschäftigte, Management, Kapitalgeber, Gesellschaft) einen möglichst hohen Nutzen bringt. Die GfA setzt sich für den Transfer arbeitswissenschaftlichen Wissens durch die Organisation geeigneter Plattformen (z.b. Kongresse, Workshops, Publikationen, Beratung, Stellenbörsen usw.) ein. Die GfA entwickelt und sichert professionelle Standards (z.b. durch Mitwirkung in der Normung oder als deutscher Partner für die Zertifizierung zum Euro-Ergonom, aber auch durch Begutachtungsverfahren für Zeitschriften- und Kongressbeiträge). Soweit möglich und erforderlich vertritt sie die Interessen ihrer Mitglieder in fachlicher Hinsicht.
5 - 5 - Zielgruppen der GfA Die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.v. bzw. deren Mitglieder fühlen sich dem gesellschaftlichen Ziel verpflichtet, wo immer möglich, Beiträge zur Erhaltung, Schaffung und (angemessenen) Verteilung von humaner, wirtschaftlicher und umweltverträglicher Arbeit zu leisten. Diesem Grundsatz folgend sind alle an gesunder, sicherer und effizenter Arbeit interessierten Akteure Zielgruppe der GfA. Diese stammen sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis der Arbeitsgestaltung sowie der Produktgestaltung. Dies beinhaltet auch die Umsetzungsverantwortung für die Arbeits- und Produktgestaltung sowie die Mitarbeit in Verbänden, staatlichen Institutionen und Selbsthilfeorganisationen. Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse werden an Hochschulen und anwendungsorientierten Forschungsinstituten erarbeitet und verbreitet sowie durch die in Unternehmen tätigen Arbeitswissenschaftlerinnen und Arbeitswissenschaftler ergänzt und umgesetzt. Die GfA will dazu beitragen, diese Inhalte nicht nur unter ihren Mitgliedern zu verbreiten, sondern für möglichst viele Menschen zu erschließen. Dortmund, im Frühjahr 2016 Der Vorstand der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.v.
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