HÖHERE FACHSCHULEN DER SCHWEIZ GESCHICHTE, MERKMALE UND ÜBERGÄNGE
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1 HÖHERE FACHSCHULEN DER SCHWEIZ GESCHICHTE, MERKMALE UND ÜBERGÄNGE Prof. Dr. Carmen Baumeler November 2018 GESCHICHTE DER HÖHEREN FACHSCHULEN 1
2 Überblick über das Schweizer Bildungssystem Berufsbildung Allgemeinbildung / 3 Charakteristika Schweiz: Hoher Anteil an dualer Berufsbildung (Grundbildung) %Anteil Sekundarstufe II Sc hweiz Dänemark Deutschland Lettland Oester reich Ungarn Grossbritannien OECD Durchschnitt Norwegen Island Luxem burg Frank reich Finnland Sc hule und Arbeits platz kombiniert Polen Tschechien Slowakis che Republik Israel Vollschulis ch Belgien Chile Sc hweden Es tland Spanien Quelle: OECD (2015) / 4 2
3 Schweiz: Anteil Berufsbildung auf Sekundarstufe II stabil %Anteil Sekundarstufe II Schweiz Deutschland Dänemark / Quelle: OECD Überblick über das Schweizer Bildungssystem: Fachhochschulen und höhere Berufsbildung Tertiarisierung 2 Tertiarisierung Quelle: Baumeler et al. (2014) / 6 3
4 Tertiäre Bildungsabschlüsse in der Schweiz, 2015 Quelle: BFS (2017) / 7 Die 10 häufigsten Abschlüsse der höheren Fachschulen 2016 Quelle: SKBF (2018) / 8 4
5 MERKMALE DER STUDIERENDEN AN HÖHEREN FACHSCHULEN Profil der Eintritte in höhere Fachschulen 2013: Alter Studierende an höheren Fachschulen weisen beim Eintritt ein höheres Medianalter auf Höhere Fachschulen Fachhochschulen Pädagogische Hochschulen Universitäten Jahre 22 Jahre 21 Jahre 20 Jahre Quelle: BFS (2015) / 10 5
6 Profil der Eintritte in höhere Fachschulen 2013: Erwerbstätigkeit Mehr Teilzeitstudium im Vergleich zu Hochschulen Höhere Fachschulen 53% Fachhochschulen 23% Pädagogische Hochschulen 5% Quelle: BFS (2015) In den höheren Fachschulen arbeiten 60% der eintretenden Studierenden mehr als 80% / 11 Eintritte 2015 nach höchstem Bildungsstand der Eltern UH (N=2143) 5% 19% 10% 19% 47% PH (N=320) 4% 28% 12% 29% 27% FH (N=1356) 8% 31% 12% 26% 24% HF (N=493) 10% 45% 9% 26% 9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Obligatorische Schule Sekundarstufe II: Berufliche Grundbildung Sekundarstufe II: Allgemeinbildende Ausbildung der Sek. II Tertiärstufe: Höhere Berufsbildung Tertiärstufe: Hochschule / 12 Quelle: BFS (2018) 6
7 ÜBERGÄNGE HÖHERE FACHSCHULEN - FACHHOCHSCHULEN Überblick über das Schweizer Bildungssystem Berufsbildung Allgemeinbildung / 14 7
8 Zukünftige Herausforderungen für die Berufsbildung Trends (Wichtigkeit abnehmend) 1. DIGITALISIERUNG Die wichtigsten Subthemen (Berufsbildungssystem) - Veränderung der Tätigkeitsfelder - Auswirkung auf Kompetenzen (soft skills, digital skills, ICT, Mathematik) - Auswirkungen auf Berufsstruktur - Auswirkungen auf den Unterricht (neue Wissensvermittlungsmethoden) 2. UPSKILLING / RESKILLING 3. MIGRATION 4. DEMOGRAPHISCHER WANDEL - Steigende Anforderungen an Arbeitskräfte und Lernende - Bildungsexpansion und weitere Zunahme von Tertiärabschlüssen - Lebenslanges Lernen/ lebenslange Bildung und Umschulungen - Berufsübergreifende Kooperation - Berufliche Integration von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten - Mobilität und Mehrsprachigkeit - Attraktivität der Berufsbildung, internationale Anerkennung der Abschlüsse - Alternde Gesellschaft: Fachkräftemangel (vor allem in der ICT und Gesundheitsbranche) - Steigende Geburtenzahlen und grössere Übertrittskohorten in Sek II: Lehrstellenmangel / / 16 8
9 Unterschiedliche Übergangsquoten nach Bildungsfeld / 17 Zulassung HF zu FH (1) / 18 9
10 Zulassung HF zu FH (2) / 19 Beispiel: Informatik Fernfachhochschule Schweiz, Bachelor Informatik Passerelle für HF-Abschluss Informatik (107 ECTS) Als Absolvent/in von eidgenössisch anerkannten höheren Fachschulen (HF) in Informatik haben Sie die Möglichkeit, den Bachelor of Science in Informatik in fünf Semestern zu erlangen. Berner Fachhochschule, Bachelor Informatik «Sie haben ein eidg. Diplom HF einer Höheren Fachschule im Bereich der Technik und eine berufliche Grundbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis in einem der Studienrichtung verwandten Beruf, so werden Sie direkt in den Studiengang zugelassen. ( ) Je nach Studiengang können Ihnen auf Stufe HF erbrachte Studienleistungen in geringem Umfange ans Bachelorstudium angerechnet werden (bis maximal 12 ECTS Credits).» / 20 10
11 ZUSAMMENFASSUNG FAZIT (I) Zwei wichtige Bildungsreformen für die Berufsbildung: -Schaffung von Berufsmaturität und Fachhochschulen (Tertiär A) -Neu-Positionierung höhere Berufsbildung (Tertiär B) Beide bieten attraktive Karrieremöglichkeiten für AbsolventInnen der Berufsbildung, was zur Stabilisierung des Berufsbildungssystems beiträgt. Obwohl beide Bildungsgefässe aus der Berufsbildung heraus entstanden sind, gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig. Gründe: unterschiedliche Governance, Versäulung/ Bildungsschisma / 22 11
12 FAZIT (II) Die Profile der Studierenden der höheren Fachschulen unterscheiden sich deutlich von denjenigen der Hochschulen. Höhere Fachschulen bieten eine wichtige Option für Upskilling und eine Ausgleichsmöglichkeit zur sozialen Bildungsreproduktion. Die Durchlässigkeit von Tertiär B nach Tertiär A ist nach wie vor nicht institutionalisiert. Eine schweizweit definierte Passerelle fehlt. Der Übergang und die Anrechnung von Bildungsleistungen werden von den einzelnen Fachhochschulen unterschiedlich umgesetzt. Aber auch zentrale Frage: Wert der Berufsmaturität? / 23 12
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