Protokoll der a.o. Landesverbandssitzung Freitag den 20. Oktober 2017 ab 20:00 Uhr in Kufstein

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1 LandesverbandKärnten Protokoll der a.o. Landesverbandssitzung Freitag den 20. Oktober 2017 ab 20:00 Uhr in Kufstein Anwesende: siehe Anlage Vorsitz: Dipl.Ing. Joachim Gfreiner Vorstandsmitglieder: Dr. Arnold Riebenbauer (1. Vors.-Stv.), Karl Selden (2. Vors.-Stv.), Dr. Werner Radl (Schriftführer), Filipp Ulbing (Alpinreferent), Mag. Peter Angermann, Ort: Kufstein, Hotel Andreas Hofer Zeit: 20. Oktober 2017, Uhr Gäste: Mag. Gerald Dunkel-Schwarzenberger (Vizepräsident) und Dipl.Ing. Peter Kapelari (Leiter der Abt. Hütten, Wege und Kartographie), beide ÖAV-Hauptverband Innsbruck, Mag. Johannes Bauer (Österreichischer Alpenklub), Dieter Holzweber (Österreichischer Gebirgsverein), Dipl.Ing. Michael Merstallinger (Hüttenwart Salmhütte, ÖAV Wien) Sektionen: Feldkirchen (1), Hermagor (1), Klagenfurt (3), Kötschach-Mauthen, (1), Mallnitz (1), Millstatt (3), Radenthein (1), Spittal/Drau (3), Steinnelke (5), Villach (1), Wolfsberg (2). Tagesordnung 1.) Noch während des gemeinsamen Abendessens begrüßt der 1. Vorsitzende, Dipl.Ing. Joachim Gfreiner, alle Anwesenden recht herzlich, insbesondere die Gäste und Vertreter der Sektionen. Verdiente Jubilare werden geehrt, Dr. Riebenbauer hält die Laudationes: 1

2 a) Dkfm. Benno Schober, ÖAV Wolfsberg: Jahrgang 1932, Matura in St. Paul, Steuerberater, zahlreiche verdienstvolle Aktivitäten für den Alpenverein und den Naturschutz: Obmann der Sektion Wolfsberg von , verantwortlich für die 2. Baustufe beim Koralpenhaus, Schaffung des Siebenhügel-Weges in St. Paul, Initiator der Naturschutzgebiete Pomseben und Großes Kar auf der Koralpe, weitere Naturschutzaktivitäten im Bereich Nockalm und Wurtenkees, Verfasser von Texten für Wanderführer, Mitarbeit in der Kommunalpolitik, WAC-Funktionär, Basketballspieler, Leichtathlet, uvm. 2

3 b) Dipl.Ing. Dr. Heinz Jungmeier: Jahrgang 1937, Promotion 1978 in Leoben, große Verdienste um die Sanierung und den Ausbau der Millstätter Hütte, von Vorsitzender des ÖAV Landesverbandes Kärnten, zugleich Mitglied des Bundesausschusses, Retter der Hochalm für den ÖAV in einer Aufsehen erregenden Versteigerungsaktion, Naturschutzinitiativen im Bereich Wurtenkees, Kleinfragant, Magritzenspeicher, uvm. Dr. Riebenbauer dankt beiden Jubilaren für ihre höchst verdienstvollen Tätigkeiten für den Alpenverein, wünscht ihnen noch viel Schaffenskraft und Gesundheit und überreicht jedem einen Bildband über die Bergsteigerdörfer. 3

4 2.) Berichte aus dem Landesvorstand: a) Kompetenzzentrum Alpenkonvention ( BIOS NP-Zentrum): Mag. Angermann berichtet, dass vor ca. 2 Jahren gemeinsam mit dem NP-Direktor Mag. Peter Rupitsch die Idee eines Kompetenzzentrums Alpenkonvention in den Räumlichkeiten der BIOS Erlebniswelt NP-Zentrum Mallnitz entwickelt wurde, deren Weiterführung aus mehreren Gründen wichtig erscheint: Die Alpenkonvention und ihre Durchführungsprotokolle stehen als multilaterale Staatsverträge im Rang von Bundesgesetzen und dienen dem umfassenden Schutz und der nachhaltigen Entwicklung der Alpen. Ratifiziert wurde die Alpenkonvention durch die sog. Alpenstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz, Slowenien, und Monaco. Die Protokolle betreffen folgende Themen: Naturschutz und Landschaftspflege, Berglandwirtschaft, Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, Bergwald, Tourismus, Energie, Bodenschutz, Verkehr, Streitbeilegung; dazu kommen die Deklarationen zu Bevölkerung und Kultur, sowie zum Klimawandel. In Österreich konnten schon mehrere Naturschutzprojekte umgesetzt bzw. landschaftsstörende Bauprojekte verhindert werden: Kleinfragant: Verhinderung des Baues von Skiliftanlagen; Kronhofgraben: Verhinderung des Baues einer 220-Kv-Stromleitung; Kalkkögel: Verhinderung des Zusammenschlusses zweier Skigebiete; Warscheneck (Totes Gebirge): Landschaftsschutzgebiete Süd-Wurzeralm und Süd-Frauenkar (Unterschutzstellung 2000 und 2002). Die eminente Bedeutung der Alpenkonvention für den Naturschutz rechtfertigt die Einrichtung eines Kompetenzzentrums, wofür Mallnitz aufgrund seiner guten Verkehrsanbindung und relativ zentralen Lage sehr geeignet erscheint. b) Pläne des ÖAV Klagenfurt (AVK) zur Übernahme der Comptonhütte: Karl Selden (Vors. des AVK) berichtet, dass der ÖAV Austria (Wien) die Hütte zur Übernahme angeboten hat. Es gibt aber einige offene Fragen, die Causa wird im Vorstand kontrovers diskutiert, in ca. einem Jahr soll es allenfalls weitere Gespräche mit der Sektion Austria geben. 4

5 c) Besucherlenkungsprojekt Wolayersee: Der Vorsitzende Dipl.Ing. Gfreiner berichtet, dass das Projekt Berg Mensch Wildtier in Zusammenarbeit der AV Sektion Oberes Gailtal mit der Kärntner Jägerschaft bisher gut verlaufen sei. Bei der nunmehrigen Weiterführung dieses Projektes handle es sich um das Natura Gebiet Wolayasee ; ergänzend zu dem Managementplan ist die Erstellung eines Besucherlenkungsprojekts vorgesehen. Es sollen alle hiervon Betroffenen (Jäger, Bauern, Touristen, Naturschützer...) eingebunden werden. Die vielen Besucher (Touristen) in diesem Bereich rechtfertigen die Lenkungsmaßnahmen zugunsten des Naturschutzes. Erwähnt wird auch das weitere Besucherlenkungsprojekt Biosphärenpark Nockberge. d) Weitere Zusammenarbeit mit der Kärntner Jägerschaft: Dipl.Ing. Gfreiner und Dr. Riebenbauer berichten: Nach der derzeitigen Rechtslage haben die alpinen Vereine keine Parteistellung bei der Einrichtung von Wildschutzgebieten, die von der Öffentlichkeit (Touristen- und Bergsportpublikum) nicht mehr betreten werden dürften, was also weitere Einschränkungen der Betretungs- und Wegefreiheit im Wald und im Bergland bedeuten würde. Bei der bevorstehenden Novellierung des Kärntner Jagdgesetzes soll dieser Mangel behoben werden, die Jägerschaft blockiert aber. Es soll (weiter) versucht werden, analog der oberösterreichischen Rechtslage eine Parteistellung der alpinen Vereine bei derartigen Vorhaben gesetzlich zu verankern. e) Dreiländertreffen, AAA-Trail: Karl Selden berichtet: Ziel der Einrichtung des AAA (Alpe-Adria-Alpin)-Trails sei es, den alpin-touristisch eher strukturschwachen Südalpenbereich zu fördern, und zwar gemeinsam mit den slowenischen und italienischen alpinen Vereinen. So wurde bei der heurigen Freizeitmesse ein gemeinsamer Messestand eingerichtet. Der Hauptverband des ÖAV unterstützt dieses Projekt. Der AAA-Trail soll deutlich mehr Alpintouristen in dieses Südalpen-Gebiet bringen. Die Universität Laibach wird diesen Trail digital erfassen. Es sollen ausnahmslos bereits bestehende (markierte) Wanderwege verwendet werden, z.b. der Gailtaler Höhenweg. Die zentralistische Organisation der Alpenvereine in Italien und Slowenien erschwert die Umsetzung etwas. Dipl.Ing. Gfreiner beabsichtigt, die Kärnten Werbung im Interesse einer win-win-situation in dieses Projekt einzubinden. 5

6 3.) Neubesetzungen der Positionen Schriftführer und Alpinreferent im Vorstand des Landesverbandes: Dr. Werner Radl (Schriftführer) und Filipp Ulbing (Alpinreferent) stellen sich kurz vor. 4.) Zukunft der Reißeckhütte: Dieter Holzweber (Österr. Gebirgsverein) berichtet, dass die Reißeckhütte wegen der Einstellung der Reißeckbahn durch die Verbund AG nicht mehr weiter betrieben werden könne; es gäbe keine Unterstützung durch die Tourismusbehörden für einen Weiterbetrieb der Bahn, die Verbund AG wolle die Kosten hierfür nicht allein tragen. Alternativen (z.b. Straße, Wander-Bus) seien aus Kostengründen schwer zu realisieren. Hinsichtlich der Darstellung der Haltung der Verbund AG widerspricht Dr. Riebenbauer: Es habe viele Gespräche mit der Verbund AG gegeben, Pläne für den Weiterbetrieb der Bahn seien entwickelt worden, für die Aufweitung des Tunnels sei von der Verbund AG ein Beitrag von ,-- gefordert worden, die Aufbringung dieses Betrages sei auch gelungen, die Verbund AG habe ihre Zusagen dennoch nicht eingehalten und eine Fortführung des Bahnbetriebes abgelehnt. Letzte Hoffnung: Privatinvestoren könnten die Bahn übernehmen. Dipl.Ing. Peter Kapelari (ÖAV HV Innsbruck) meint, dass Schuldzuweisungen nicht hilfreich seien; es gehe um die Zukunft der Reißeckhütte, hier seien kreative Ideen gefragt, zumal dieser Alpinstützpunkt dringend notwendig sei; deren Wegfall wäre der Anfang einer Laufmasche. 5.) Berichte der Sektionen: a) Steinnelke: Dipl.Ing. Kapelari bedankt sich beim jungen Vorstand für sein vorbildliches Engagement. b) Kötschach-Mauthen: Sepp Lederer nennt das Zentrum für Jugendausbildung eine Erfolgsgeschichte für ganz Österreich ; der Grenzwandermarathon und der MTB-Grenzradmarathon seien sehr erfolgreich verlaufen; neun Alpinpolizisten aus Montenegro seien in Kötschach zur Ausbildung; die Hütte am Zollner konnte vor der Schließung bewahrt werden; der Klettersteig auf die Hohe Warte muss saniert werden, man wünsche, dass die Sektion Austria die Kosten hierfür (ca ,--) übernehmen möge, sie betreibe nämlich in unmittelbarer Nähe die Wolayersee-Hütte; auch die sog. Steinbergerrinne sei saniert worden. 6

7 c) Hermagor: Eine Schadenersatzforderung, resultierend aus einem Steinschlag (Verkehrssicherungspflicht!), sei erfolgreich abgewendet worden, die Verantwortlichen der Sektion treffe kein Verschulden; die Einrichtung eines Kletterhallenverbundes (der auch kleine Sektionen umfassen solle) werde angeregt. d) Weitwanderer: Dipl.Ing. Gfreiner berichtet, dass der verdienstvolle, langjährige Vorsitzende, Fritz Käfer, in den Ruhestand getreten ist. An seiner Stelle wurde Gert Kienast zum neuen Vorsitzenden (und Beirat für die Steiermark) gewählt. 6.) Schlussworte: Der Vorsitzende, Dipl.Ing. Gfreiner bedankt sich für die rege Teilnahme und für die großartigen Leistungen, die in allen Sektionen des ÖAV erbracht werden. Der nächste Landesverbandstag wird in ca. 3 4 Monaten stattfinden. Ende: Uhr Der Vorsitzende: Der Schriftführer: Dipl.Ing. Joachim Gfreiner Dr. Werner Radl 7