Leben und Lernen in der Krippe - Bindungs- und Beziehungsdidaktik als Schlüssel für Lernprozesse und Bildung. Die innere Haltung

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1 Leben und Lernen in der Krippe - Bindungs- und Beziehungsdidaktik als Schlüssel für Lernprozesse und Bildung Foto: fotolia.de, Urheber: tomsickova Ursula Günster-Schöning Die innere Haltung Einstellungen, Überzeugungen, Geisteshaltung, Gesinnung, Glaubenssätze, Standpunkt, Denk- und Gefühlsmuster, Gedankenformen, Unterbewusstsein, Prägungen, Sozialisation, Konditionierungen, Werte Konzept, Bild vom Menschen 1

2 Foto: fotolia.de, Urheber: RioPatuca Images Bonding ist meist nicht sprachlich Innige Gefühle Liebevolle, warmherzige Nähe Achtsame Berührungen/Körper-kontakt und Nähe warmherzige Stimme Zärtlicher Blick Willkommen sein Feinfühligkeit 2

3 Die energetische Nabelschnur Die Ich-Struktur der Eltern(Mutter)trägt das Kind emotional.(th.harms) Das bedeutet für das Kind Verlässlichkeit, Sicherheit und Halt. Kinder brauchen emotionale, körperliche Nähe und feinfühlige Eltern und müssen darauf Vertrauen können. Nur dann sind sie bereit für eine ganz natürliche emotionale, psychische und körperliche Entwicklung... Das Kind erfühlt die Welt von Anfang an vor allem durch die Haut. Die Welt ist für das Baby so, wie es angefasst und gehalten wird. Eva Reich 3

4 Feinfühligkeit Feinfühligkeit bedeutet den Säugling wahrzunehmen, angemessen zu deuten und angemessen zu reagieren. Vgl.F.Becker-Stoll Die sichere Bindungsperson wird vom Säugling nach ihrer Feinfühligkeit ausgewählt. Feinfühligkeit Für einen Säugling ist es unerlässlich Nähe, liebevolle Blicke, Verlässlichkeit, Zwiesprache und Reaktionen auf seine Äußerungen von Bedürfnissen und Nöten (Hunger, Müdigkeit, Überwältigung von eigenen Gefühlen wie Wut, Angst oder Sehnsucht) zu erfahren, um sich an die Bezugsperson sicher binden zu können. 4

5 Das Bindungs- und Erkundungssystem sind komplementär, von einander abhängig und selbstregulierend. Bindung ist ein enges, gefühlgetragenes, lang andauerndes Band zwischen einem Kind und Mutter (Vater, Bezugsperson z.b. Erzieher*in). Vgl. Bowlby Bindung ist ein lebenslanges Grundbedürfnis jedes Menschen. 5

6 John Bowlby John Bowlby, geboren am 26. Januar 1907 in London, arbeitete zeitlebens als Kinderarzt, Kinderpsychiater und Psychoanalytiker. Im Zentrum seiner psychologischen Theorie begründete er das Prinzip der Bindung, welches er im Rahmen seiner kinderpsychiatrischen Arbeit in Heimen für schwererziehbare Kinder und Jugendliche während der Nachkriegszeit erforschte. Dort wiesen die Kinder/Jugendlichen teilweise ausgeprägte Persönlichkeitsstörungen auf. Das veranlasste Bowlby dazu, lange Trennungen von Bezugspersonen ohne Ersatz (in erster Linie der Mutter) als einen zentralen Risikofaktor für die seelische Entwicklung des Kindes anzunehmen. Mary Ainsworth Die Psychologin Mary Ainsworth, geboren am 01. Dezember 1913 in Glendale, Ohio, festigte Bowlbys Theorie, indem sie seine Überlegungen empirisch belegte. Dies gelang ihr, indem sie die Effekte von Mutter-Kind-Trennungen auf die kindliche Entwicklung in Feldforschungen untersuchte. Zunächst beobachtete sie dieses Verhalten in der natürlichen Umgebung des Kindes. Darauf basierend entwickelte Ainsworth eine standardisierte Verhaltensbeobachtung (Die Fremde Situation ) in einem Spielzimmer, welche zum Beispiel in Beratungsstellen vorzufinden waren. 6

7 Die Bindungstheorie Die Definition von Bindung und Bindungstheorie nach Bowlby betrachtet Mutter und Säugling als Teilnehmer in einem sich wechselseitig bedingten System. Sie besagt, dass jedes Neugeborene ein angeborenes Bedürfnis hat, Zuwendung, Nähe und Schutz bei seiner Bezugsperson zu suchen, wenn es Gefahr in Vollzug empfindet. Dieses Verhalten ist deshalb nur möglich, da nach Bowlby Bindungsverhalten direkt nach der Geburt beginnt um zu gewährleisten, dass der Säugling bzw. das Kleinstkind sich auch im ersten Lebensjahr mit seinem angeborenen Verhaltensrepertoire der Nähe seiner Bezugsperson sicher sein kann. Bindungsmuster Sicher gebundenes Kind Verhalten Kann Gefühle zeigen Positive Interaktionserfahrungen Positives Selbstbild Einfühlungsvermögen Eigenregulation ist möglich Eigenmotivation Bewältigungsstrategien Die Bindungsperson ist der sichere Hafen 7

8 Bindungsmuster Unsicher gebundenes Kind Verhalten Ängstlichkeit Sehr abhängig von der Bezugsperson Reagiert bei Trennung verzweifelt und lässt sich danach nicht von der Mutter trösten Begrenzte Neugier Negatives Selbstbild Unsicherheit Oft unglücklich und Rückzug Vermeidungsstrategien Bindungsstärkung im Alltag heißt: Zeit nehmen Verlässlichkeit z.b. gemeinsames Essen Gemeinsame Zeit teilen z.b. ein Buch ansehen mit Zeit und Gefühl (können kurze Zeiteinheiten sein, aber regelmäßig) Toben/ Körperkontakt mit dem Kind Blickkontakt - Lächeldialoge Klarheit Echtheit Freiraum für das Kind, aber emotional verbunden Körperliche und emotionale Nähe mit Zeit Fehlerfreundlichkeit Verlangsamung: den Moment genießen, Zeit lassen 8

9 Bindung als Grundlage für Bildung Gegenseitige Beeinflussung der Initiative der pädagogischen Fachkraft und der Initiative des Kindes Komplementär sich ergänzend: Selbständigkeit und Schwungkraft des Kindes: Wenig Unterstützung von der pädagogischen Fachkraft Große Unsicherheit und Verletzbarkeit des Kindes: Viel Unterstützung von der pädagogischen Fachkraft Erst pädagogisch (Beziehung), dann didaktisch Ziel: Optimierung der Entwicklung. Bildung braucht Bindung Pädagogische Kernfragen Wie müssen wir beobachten und unsere Beobachtungen dokumentiert werden, um Bildungsprozesse zu gestalten, damit das individuelle Potential der Kinder sich entfalten kann? Wie kann die Bereitschaft zum gemeinsamen und individuellem Lernen gefördert werden? Wie entdecken Kinder ihre Ressourcen und Stärken? Bei sich selbst und bei anderen? 9

10 das Selbst als Urheber von Handlungen spüren! Die Entwicklung der sinnlichen Wahrnehmung ist der Anfang aller Erkenntnisse. Es sind die Sinne, durch die der Mensch seine Außenwelt wahrnimmt und mit ihr kommuniziert. 10

11 Schlüsselerlebnisse Etwas bewirken Den Effekt einer Handlung auf sich selbst zurückführen können Selbst Verursacher von Veränderungen sein Selbstwirksamkeit spüren Unablässig auf der Suche nach Erfahrungen sein bedeutet: Nachahmen Wiederholen Variieren 11

12 Kinder lernen durch Nachahmen Foto: fotolia.de, Urheber: ManEtli Bei anderen Gesehenes wird in das eigene Handlungsrepertoire übernommen. Kinder lernen durch Wiederholen Um Gesetzmäßigkeiten (Ursache und Wirkung) von Zufälligkeiten zu unterscheiden müssen Handlungen immer wieder wiederholt werden. 12

13 Kinder lernen durch Variieren In der ständigen Variation der Handlungen werden spezifische Besonderheiten und Abweichungen systematisch erkundet. Lernen heißt auch, sich in eine Sache vertiefen können. Zeit haben um das zu tun, was wirklich wichtig ist. 13

14 Pädagogisches Handeln ist immer auch abhängig vom Bild des Kindes vom Verständnis von Bildung der Beziehung / Bindung zum Kind und von den personellen Kompetenzen, also der inneren Haltung der päd. Fachkraft Innere Haltung - persönliche Philosophie Blick aufs Kind 14

15 Alle Empfindungen Alle Erfahrungen Bewirken eine bleibende Formung für die Zukunft der Persönlichkeit Deshalb sollten päd. Fachkräfte Bindung als ein unsichtbares, emotionales Band zwischen sich und dem Kind verstehen. Das Kind kann sich auf mich verlassen und wird geschützt. Ich werde zur Sicherheitsperson. Bindung ermöglicht, dass das Kind im gefühlsmäßigen Gleichgewicht ist. Nur wenn die Bindungs-Bedürfnisse befriedigt werden kann sich ein Kind angemessen entwickeln. Bindung braucht angemessene Reaktionen auf emotionale Bedürfnisse 15

16 Damit der Erkundungsdrang sich einschalten kann Vertrauen Nähe, liebevoller, warmherziger Kontakt Verbundenheit Verlangsamung (beim Spielen, Essen ect.) Zentrierung Wertschätzung Stimulation und Tiefenwahrnehmung z.b. Tragen, halten, wiegen Geborgenheit erfahren Geborgenheit Sicherheit Wohlbefinden Wärme innere Liebe Glück Vertrauen Ungeborgenheit Unruhe Hektik Niedergeschlagenheit Einsamkeit Kummer Unlust Stress Furcht/Angst Aggressionen 16

17 Die Sichere Bindung Wie manches, dem wir kaum Beachtung schenken, uns dennoch für ein ganzes Leben prägt, und einen bunten Stein, als ein Andenken ins Mosaik unserer Seele trägt. Liedtext von Reinhard Mey, Beim Blättern in den Bildern meiner Kindheit 17

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