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Hertha Althaus
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2 Amt für Natur- und Umweltschutz European Commission Chemical Unit (DG ENTR) z. H. Herrn Schulte Braucks 200 rue de la Loi B-1049 Bruxelles Belgium Datum und Zeichen Ihres Schreibens Betreff Grünbuch PVC Stellungnahme Unser Zeichen 303b-K-Klsch-PVC/007 Datum 15. November 2000 bearbeitet von Dipl.-Ing. Wilfried Hager Zimmer 1127 Telefon, Durchwahl Sehr geehrter Herr Braucks! Mit großem Interesse verfolgt die Stadt Linz die Aktivitäten der EU- Kommission rund um PVC. Die Stadt Linz hat ja bereits vor mehr als 10 Jahren den Beschluss gefasst, auf den Einsatz von PVC im Zuständigkeitsbereich der öffentlichen Verwaltung (Hoch- und Tiefbaubereich, kommunales Beschaffungswesen) zu verzichten bzw. die Verwendung von PVC einzuschränken. In den vergangenen Jahren hat die PVC-Industrie bzw. Vertreter von PVC-Verarbeitern immer wieder versucht, eine Aufhebung des PVC- Beschlusses zu erreichen mit der Begründung, dass die einseitige Ablehnung eines technisch so hervorragenden und vielseitigen Produktes ohne auch die Ersatzprodukte genau zu prüfen nicht gerechtfertigt sei. Weiters wurde argumentiert, dass PVC viele technische Vorteile gegenüber Ersatzprodukten biete und außerdem billiger sei. Dass trotz dieser Argumente nicht vom PVC-Beschluss abgegangen wurde, liegt nach wie vor in den Problemen, die auch im Grünbuch der EU- Kommission im Zusammenhang mit dem Produktlebenszyklus von PVC geschildert werden. Was aus der Sicht der Stadt Linz absolut inakzeptabel ist, aber leider aus zahlreichen Stellungnahmen der PVC-Hersteller und Verarbeiter zu 0DJLVWUDWÃGHUÃ/DQGHVKDXSWVWDGWÃ/LQ]Ã A-4041 Linz, Neues Rathaus, Hauptstraße 1-5, Tel.: ++43(0)732/ Fax: ++43(0)732/ , Internet: DVR-Nummer

3 entnehmen, ist der Versuch, Veränderungen mit folgenden Argumenten zu unterdrücken: PVC-Verzicht bedeute Verlust an Arbeitsplätzen (Hier stellt sich die Frage, ob PVC-Ersatzprodukte keine Arbeitsplätze schaffen). PVC sei das billigste Material, teurere Ersatzprodukte sind Vernichtung von volkswirtschaftlichem Vermögen. PVC sei ohnehin das am besten untersuchte Material und eine Schädigung der Umwelt und der Gesundheit durch PVC oder im PVC enthaltener Begleitstoffe sei wissenschaftlich nicht erwiesen. Auf der anderen Seite sieht die Stadt Linz allerdings auch die Anstrengungen und Veränderungen im Bereich der PVC-Industrie, die in den letzten Jahren unternommen wurden. Beispielsweise betrifft dies die Aktivitäten für die Schaffung von Recycling-Systemen oder der mittlerweile fast flächendeckende Verzicht auf Cadmium-Stabilisatoren. Die freiwillige Selbstverpflichtung der PVC-Hersteller und Verarbeiter stellt aus der Sicht der Stadt Linz einen großen Schritt auf dem Weg des PVCs zu einem umweltfreundlichen Produkt dar. Es ist jedoch sicherlich notwendig, dass neben den freiwilligen Selbstverpflichtungen der PVC-Industrie, deren Wirksamwerden es zu prüfen gilt, noch andere weitere begleitende Maßnahmen auf gesetzlicher Ebene gesetzt werden müssen. Die wichtigsten wären Rückzug aus der Verwendung von Schwermetallen als Stabilisatoren Genaue Vorgaben für die Verarbeitung von Alt-PVC, welches Blei und Cadmium enthält Rückzug aus der Verwendung von Phthalat-Weichmachern Sammelverpflichtungen im Bereich des Bauwesens Verbot von PVC in kurzlebigen Produkten Mit freundlichen Grüßen Der Amtsleiter: (Dr. Medinger) Seite 2

4 Message from Th. Wempe : Herrn Krämer Leiter Abteilung Abfallwirtschaft (DG ENV) PVC-Diskussion Sehr geehrte Damen und Herren, Ich verfolge die Diskussion über PVC mit Interesse, aber auch mit Sorge. Seit 4 Jahren arbeite ich bei der Benecke-Kaliko AG in Hannover mit dem Werkstoff PVC. Ich bin für PVC, weil dieser Werkstoff sowohl in der Produktion als auch beim fertigen Produkt ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis hat und vom Markt gern angenommen wird. Ich arbeite in der F&E wo auch alternativ mit anderen Kunststoffen gearbeitet wird. Wir haben hohe Sicherheits- und Umweltstandards und stellen sicher, daß keine Umweltbelastung von unserer Produktion ausgeht. Das Recycling von PVC in unserem Hause betreiben wir schon seit vielen Jahren über eigene Anlagen. In unserer Firma hängen mehr als Arbeitsplätze direkt am Kunststoff PVC. Eine Einschränkung der PVC-Verwendung ist für mich völlig unverständlich und bedroht nicht nur meine Existenz sondern auch die vieler meiner Kollegen direkt. Bitte berücksichtigen Sie das bei Ihren Überlegungen. Mit freundlichem Gruß Th. Wempe

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