Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten

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1 Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten für WRRL und FFH-RL in schleswig-holsteinischen Seen Mai 11 In Auftrag des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein GFN Gesellschaft für Freilandökologie Naturschutzplanung mbh HEINZEL und GETTNER Biologische Gutachten und Planung Adolfplatz 8 Mühlenstr. 21 a Kiel Schönkirchen 0431 / Tel / Tel / Fax / Fax kiel@gfnmbh.de info@kheinzel.de

2 Bearbeitung: Dipl.-Biol Kirsten Heinzel, HEINZEL & GETTNER, Schönkirchen Dipl.-Biol. Christof Martin, GFN mbh, Kiel

3 Zitation: Autor [oder Bezeichnung des Auftragnehmers] (Jahr) Titel. Auftraggeber. Erscheinungsort. Seitenzahl + Anlagen HEINZEL & GETTNER, Schönkirchen und GFN mbh, Kiel (2010): Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos für WRRL und FFH-RL in schleswigholsteinischen Seen, Endbericht im Auftrag des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. Kiel. P CD. Namen der Bearbeiter Dipl.-Biol. Kirsten Heinzel, Dipl.-Biol. Christof Martin Untersuchungsjahr(e) 2010 Qualitätskomponenten Makrophyten Ziele Operatives Monitoring; WRRL-Bewertung; FFH-Bewertung, Übersichtskartierung Gewässerkategorie Strandseen Flussgebietseinheiten Schlei/Trave Wasserkörper 0057, 0075, 0558, 0559, 0343, 0405, 0439, 0089 Gewässernamen Dänschendorfer See, Fastensee, Nördlicher Binnensee-Westermarkelsdorf, Nördlicher Binnensee-Westerwiese, Salzensee, Sulsdorfer Wiek, Wenkendorfer Binnensee, Gammendorfer Binnensee sowie 8 kleine Gewässer im NSG Wallnau FFH-Gebietsnummern ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn i

4 Inhaltsverzeichnis Inhalt 1 Einleitung Methodenbeschreibung Darstellung der Ergebnisse Dänschendorfer See Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste Wasserpflanzen (aus Übersichtskartierung) Fastensee Beschreibung der Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Vergleich mit Altdaten Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Beschreibung der Abschnitte Beschreibung der Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Vergleich mit Altdaten Artenliste aus Übersichtskartierung Nördlicher Binnensee Westerwiese Beschreibung der Abschnitte Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Vergleich mit Altdaten Artenliste aus Übersichtskartierung Salzensee Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Vergleich mit Altdaten Artenliste aus Übersichtskartierung Sulsdorfer Wiek Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn ii

5 Inhalt 3.7 Wenkendorfer Binnensee Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Vergleich mit Altdaten Artenliste aus Übersichtskartierung Gammendorfer Binnensee Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Gewässer Wallnau: Mühlenteich Beschreibung der Abschnitte Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Gewässer Wallnau: Franckteich Beschreibung der Abschnitte Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Beschreibung der Abschnitte Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Gewässer Wallnau: Steinteiche Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Gewässer Wallnau: Salzteich Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn iii

6 Inhalt 3.14 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Beschreibung der Abschnitte Steckbrief Monitoringstellen Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Gewässer Wallnau: Neuer Teich Beschreibung der Abschnitte Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Bewertung FFH (LRT 1150) Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Artenliste aus Übersichtskartierung Zusammenfassung Vergleichende Bewertung der Seen nach WRRL Vergleichende Bewertung der Seen nach FFH Historischer Vergleich Quellenverzeichnis Anhang...A Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1: Kartendarstellung der Ergebnisse...5 Abbildung 2: Vergleich von Vegetation und Höhenlage...13 Abbildung 3: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Dänschendorfer Sees...31 Abbildung 4: Fastensee, Lage der Transekte...33 Abbildung 5: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Fastensees...41 Abbildung 6: Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf, Übersicht...44 Abbildung 7: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Westermarkelsdorfer Sees...52 Abbildung 8: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Nördlichen Binnensees-Westerwiese...58 Abbildung 9: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Salzensees...66 Abbildung 10: Graue Armleuchteralge (Chara canescens) in der Sulsdorfer Wiek...72 Abbildung 11: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld der Sulsdorfer Wiek...74 Abbildung 12: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Wenkendorfer Binnensees...84 Abbildung 13: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Gammendorfer Binnensees...93 Abbildung 14: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Mühlenteich ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn iv

7 Inhalt Abbildung 15: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Franckteich Abbildung 16: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Wallnauer Teich Abbildung 17: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Steinteiche Abbildung 18: Potenzieller Überschwemmungsbereich am Salzteich in Wallnau Abbildung 19: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Püttseer Teichs auf Wallnau Abbildung 20: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Neuen Teichs auf Wallnau Tabellenverzeichnis: Tabelle 1: Verteilung der Übersichtskartierungen...2 Tabelle 2: Pflanzenmengenskala nach KOHLER (1978)...3 Tabelle 3: Verteilung der Monitoringstellen gemäß Auftrag / Verteilung der beprobten Monitoringstellen...4 Tabelle 4: Deckungswerte nach Braun-Blanquet...5 Tabelle 5: Messstellennummern des operativen WRRL-Monitorings...6 Tabelle 6. Feldprotokoll aus SAGERT et al Tabelle 7. Zuordnung der Strandseen zu Seetypen und Bewertungsschema (SAGERT et al. 2007/2010)...10 Tabelle 8: Zuordnung der Arten zu ökologischen Kategorien nach Seetypen (SAGERT et al. 2007)...11 Tabelle 9: Textliche Definition der Zustandsklassen (WRRL, Anhang V)...12 Tabelle 10: Beispiel für die Bewertungsdarstellung...12 Tabelle 11: Bewertungsschema Strandseen (BFN)...15 Tabelle 12: Bewertungsschema Strandseen (LLUR SH)...18 Tabelle 13: Überblick der Bewertung nach FFH Kartenanhang: ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn v

8 Inhalt Abkürzungsverzeichnis BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz EGV-RL EG-Vogelschutzrichtlinie der EU 1 EGV-Gebiet gemeldetes EG-Vogelschutzgebiet FFH-RL Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU 2 FFH-VP Verträglichkeitsprüfung nach Art. 6 FFH-RL LANU Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein LNatSchG Landesnaturschutzgesetz LSG Landschaftsschutzgebiet MLUR Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume NATURA 2000 Europaweites kohärentes Schutzgebietsnetz, bestehend aus FFH-Gebieten und EG- Vogelschutzgebieten NTP Nationalpark NSG Naturschutzgebiet RL D Rote Liste Deutschland RL SH Rote Liste Schleswig-Holstein SPA Special Protection Area = EG-Vogelschutzgebiet psci proposed Site of Community Interest = nationaler FFH-Gebietsvorschlag StUA Staatliches Umweltamt ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn Anhang vi 1 Richtlinie 79/409/EWG vom Richtlinie 92/43/EWG vom ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn vi

9 Einleitung 1 Einleitung Am wurde die Arbeitsgemeinschaft aus den Büros GFN mbh, Kiel sowie HEINZEL & GETTNER, Schönkirchen mit der Erstellung eines Gutachtens Monitoring der aquatischen FFH-Lebensraumtypen für die FFH-RL in schleswig-holsteinischen Seen beauftragt. Gegenstand der Untersuchungen war die Ufer- und Unterwasservegetation von 8 Flachseen und 8 weiteren kleineren Stillgewässern auf Fehmarn im Kreis Ostholstein, die nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie untersucht werden sollten. Alle Seen liegen innerhalb des FFH-Gebietes Küstenstreifen Nord- und Westfehmarn und gehören zum FFH-LRT 1150 Strandseen der Küste (Lagunen) sowie zum Seetyp 88 gemäß WRRL. Die Untersuchung soll u.a. die Fortschreibung der Bewertung im Rahmen der FFH-Richtlinie ermöglichen. 2 Methodenbeschreibung Die Ufer- und Wasservegetation der Strandseen wurde in Form einer Übersichtskartierung und mittels Transekten untersucht. Zeitpunkt Die Geländearbeit fand im Anschluss an die Auftragsvergabe in der Zeit vom August 2010 und am 16. August 2010 statt. Die Arten wurden, soweit möglich, auf Artniveau vollständig erfasst und es wurden für submerse Wasserpflanzen Herbarbelege angefertigt (Belegsammlung), sofern die Arten nicht streng geschützt oder vom Aussterben bedroht sind. Übersichtskartierung Für alle Gewässer mit Ausnahme des Fastensees wurde eine Übersichtskartierung durchgeführt. Dazu wurde der See nach der Ausprägung des Ufers und auf Grundlage des Luftbildes, der TK 25 und des Eindruckes vor Ort in möglichst homogene Abschnitte unterteilt. Wenn keine unterschiedlich ausgeprägten Abschnitte ausgebildet waren, wurde das Gewässer nicht unterteilt. Von jedem See wurden mindestens 8 Fotoaufnahmen (Uferabschnitte und Transekte) angefertigt. Die Erfassung der Unterwasservegetation erfolgte in Anlehnung an die Methode von KOHLER (1978). Die Artenzusammensetzung und Pflanzenmenge der Vegetation wurde im Regelfall an mindestens 10 Stellen unterschiedlicher Wassertiefe je Seeabschnitt ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 1

10 Methodenbeschreibung durch einen Sichtkasten beobachtet und/oder mittels Doppelharke oder Wurfanker erhoben. Der Punkt wurde mittels GPS festgehalten und die Artenzusammensetzung sowie die Abundanz wurden nach KOHLER protokolliert. Die Bestimmung der Makrophyten einschließlich der Armleuchteralgen erfolgte soweit möglich bis zum Artniveau. Tabelle 1: Verteilung der Übersichtskartierungen WK-Nr WRRL-Seetyp Übersichtskartierung 0057 Dänschendorfer See Fastensee Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf 88 x 0559 Nördlicher Binnensee Westerwiese 88 x 0343 Salzensee 88 x 0405 Sulsdorfer Wiek 88 x 0439 Wenkendorfer Binnensee 88 x 0089 Gammendorfer Binnensee 88 x Wallnau 8 kleinere Gewässer im NSG Wallnau 88 x ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 2

11 Methodenbeschreibung Die Verbreitung der Röhricht-, Schwimm- und Wasservegetation im See wird grob schematisch in einer Karte dargestellt: FVu1: FVu2: spärliches bis vereinzeltes Auftreten von Beständen submerser Makrophyten zerstreutes bis mäßig häufiges vereinzeltes Auftreten von Beständen submerser Makrophyten FVu2c: wie Fvu2, characeenreich 3 FVu3: sehr häufiges, durchgehendes Auftreten von Beständen submerser Makrophyten FVu3c: wie Fvu3, characeenreich Die Verbreitung der weiteren Biotoptypen der Seefläche wird anhand der Daten der vom LLUR zur Verfügung gestellten FFH-LRT-Kartierung (MORDHORST-BRETSCHNEIDER, 2009, Erfassung 2008) dargestellt, wobei in der Kartendarstellung die Biotoptypen innerhalb der Atkis-Seelinie kräftiger dargestellt werden als die angrenzenden Biotoptypen. (vgl. Abbildung 2, S. 13). Für jeden Seeabschnitt werden u.a. folgende Angaben gemacht (siehe Tabelle 6, S.7): o grobe Beschreibung der Ufermorphologie-, -exposition der Abschnitte o vereinfachte Angaben zum Substrat des Litorals o Abundanz nach KOHLER (1978) Die Häufigkeit wird nach KOHLER (1978) ermittelt: Tabelle 2: Pflanzenmengenskala nach KOHLER (1978) Pflanzenmenge Beschreibung 1 Sehr selten 2 Selten 3 Verbreitet 4 Häufig 5 Massenhaft ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 3

12 Methodenbeschreibung Monitoringstellen (Transekte) Die Anzahl der Transekte je Gewässer war durch den Auftraggeber vorgegeben. Bei den der Geländearbeiten zeigte sich jedoch, dass die Beprobung auf Wallnau zu Störungen der dort angebotenen Vogelbeobachtung führte und der Nördliche Binnensee, Westerwiese aufgrund des ausgedehnten Schilfgürtels weder mit dem Boot erreichbar war, noch zu Fuß begangen werden konnte, da der Untergrund sehr schlammig war. Die Verteilung der Monitoringstellen wurde deshalb nach Rücksprache mit dem LLUR entsprechend angepasst: Tabelle 3: Verteilung der Monitoringstellen gemäß Auftrag / Verteilung der beprobten Monitoringstellen See Anzahl Transekte Dänschendorfer See 1 / 2 Fastensee 2 / 3 Nördlicher Binnensee Westermakelsdorf 1 Nördlicher Binnensee Westerwiese 1 / 0 Salzensee 1 Sulsdorfer Wiek 1 Wenkendorfer Binnensee 1 Gammendorfer Binnensee 1 8 kleinere Gewässer im NSG Wallnau 5 / 3 Die Transekte wurden nach der Methode von SAGERT et al. (2007) kartiert. Die Kartiermethode basiert auf der der Transektkartierung nach PHYLIB, allerdings werden an den in Strandseen flach abfallenden Ufern die Wassertiefenstufen in deutlich feinere 25 cm-stufen unterteilt. Das zu untersuchende Artspektrum umfasst neben den höheren Pflanzen auch einige gut erkennbare makrophytische Grün-, Rot- und Braunalgen. Die Auswahl der Monitoringstellen erfolgte an unterschiedlich exponierten Ufern, Uferabschnitten mit maximaler Eindringtiefe und durchschnittlich entwickelter Ufer- und Wasservegetation sowie in Bereichen mit besonderer Bedeutung für den Artenschutz. Die Daten wurden auf Feldprotokollen festgehalten (SAGERT et al. 2007, vgl. Tabelle 6) und es wurden Fotos von dem Transekt gemacht. Die Beprobung erfolgte von der Uferlinie bis in eine Wassertiefe, in der keine Vegetation mehr festzustellen war. In flachen Gewässern ohne Tiefenbegrenzung der Vegetation endete das Transekt am tiefsten Punkt. Zusätzlich zu der Vegetation in den unterschiedlichen Tiefenstufen wurden Angaben zur Ausprägung des Ufers, der Beschattung und der Sichttiefe gemacht. 3 characeenreich: stetes Vorkommen, auch bei insgesamt geringer Deckung von Characeen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 4

13 Methodenbeschreibung Die Abundanz der vorkommenden Arten und deren Gesamtdeckung wurde nach der Braun-Blanquet-Skala ermittelt. Darstellung in der Karte In der Kartendarstellung wird die Lage der Transekte mit einer roten Linie dargestelltdie einzelnen Uferabschnitte durch eine jeweils andere Farbgebung der Uferlinie. Die Prbenahmestellen für die Übersichtskartierung sind durch Punkte mit Angabe der GPS- Nummer dargestellt. Die Abgrenzung des Gewässers nach der FFH-LRT-Kartierung wird durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnet. Abbildung 1: Kartendarstellung der Ergebnisse Tabelle 4: Deckungswerte nach Braun-Blanquet Deckungswert Deckung r Einzelfund + 2 bis 5 Individuen 1 unter 50 Individuen, Deckung unter 5% mehr als 50 Individuen, Deckung unter 2m 5% 2a 5 bis 15% 2b 15% bis 25% 3 25 bis 50% 4 50 bis 75% 5 75 bis 100% Die Daten wurden abschließend in die Datenbank des LLUR eingegeben. Hierbei bekamen die jeweiligen Messstellen die folgenden Messstellennummern zugeordnet: ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 5

14 Methodenbeschreibung Tabelle 5: Messstellennummern des operativen WRRL-Monitorings Messstellennummer Transekt Salzensee Fastensee TR Fastensee TR Fastensee TR Gammendorfer Binnensee Dänschend. See TR Dänschend. See TR Sülsdorfer Wiek Wenkendorfer Binnensee Salzteich Östl. u. westl. Steinteich TR Östl. u. westl. Steinteich TR 1 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Püttseer Teich Erfassung der Pflanzen Die Erfassung der Pflanzen erfolgte entweder zu Fuß oder vom Boot aus. Soweit die Sichtverhältnisse es zuließen, wurde ein Sichtkasten eingesetzt. In den flachen Gewässern wurde die Vegetation überwiegend mit dem Rechen beprobt; lediglich in stark verschlammten, nicht befahr- oder betretbaren Gewässern wie z.b. dem Nördlichen Binnensee, Westerwiese wurde eine an einem Seil befestigte Doppelharke verwendet (modifiziert nach DEPPE & LATHROP, 1993), die ausgeworfen und wieder eingeholt wurde. Weiterhin erfolgte stichprobenartig eine Nachsuche nach Wasserpflanzen im Spülsaum vor dem Röhrichtgürtel. Die Pflanzen wurden, soweit sicher möglich, vor Ort angesprochen. Armleuchteralgen und kleine Laichkräuter wurden im Anschluss an die Geländearbeit unter dem Binokular bestimmt bzw. nachbestimmt. Kritische Arten wurden zur Nachbestimmung herbarisiert. Alle fruchtenden Pflanzen des Teichfadens (Zannichellia palustris) konnten der Kleinart pedicellata zugeordnet werden. Bei nicht fruchtenden Pflanzen wurde diese Zuordnung nicht vorgenommen, auch wenn es wahrscheinlich ist, dass alle Exemplare im Untersuchungsraum dieser Kleinart angehören. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 6

15 Methodenbeschreibung Artenlisten Die Artenlisten der jeweiligen Seen wurden aus den Daten der Übersichtskartierung erstellt. Die angegebenen Häufigkeiten sind gutachterlich für den See gemittelt. Weitere Arten, die nur bei der Aufnahme der Transekte erfasst wurden, werden im Anschluss an die Artenliste ohne Häufigkeitsangabe aufgeführt. Tabelle 6. Feldprotokoll aus SAGERT et al ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 7

16 Methodenbeschreibung ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 8

17 Methodenbeschreibung Bestimmen der Pflanzen Grundlage für die Nomenklatur sind die Taxaliste des BAYLAWA (2003) und die Rote Liste SH. Untersucht wurden Armleuchteralgen und Gefäßpflanzen. Die Bestimmung der Gefäßpflanzen erfolgte im Wesentlichen nach CASPER & KRAUSCH (1980) und CASPER & KRAUSCH (1981). Die Armleuchteralgen wurden nach SCHUBERT & BLINDOW (2004), KRAUSE (1997) sowie VAHLE (1990) bestimmt. Ergänzend wurde folgende Literatur hinzugezogen: PRESTON (1995), RAABE (1974), RAABE (1973), HAEUPLER & MUER (2000), OBERDORFER (1990) und ROTHMALER (1991). Die Angaben zur bundesweiten Gefährdung der Pflanzenarten richten sich nach KORNECK et al. (1996) und für die landesweite Gefährdung nach der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins (LANU 2006) und der Roten Liste der Armleuchteralgen Schleswig Holsteins (LANU 2002). Dokumentation Die Ergebnisse der Übersichtskartierung wurden in eine Exeltabelle eingegeben. Die Ergebnisse der Transektkartierung wurden in eine vom LLUR vorgegebene Datenbank eingegeben und werden in dem vorliegenden Text erläutert. Bewertung nach PHYLIB Die Vegetation der Seen im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie wurde bewertet nach SAGERT (2007). Hierbei handelt es sich um ein für Strandseen modifiziertes PHYLIB- Verfahren. Die Strandseen werden je nach Salinität unterschiedlich eingestuft. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 9

18 Methodenbeschreibung Tabelle 7. Zuordnung der Strandseen zu Seetypen und Bewertungsschema (SAGERT et al. 2007/2010) Da nur für wenige Seen aktuelle Daten zur Salinität vorliegen, wurden die eingedeichten Seen den ß-oligohalinen Typ zugeordnet und die außendeichs liegenden Strandseen (Fastensee, Salzensee, Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf) aufgrund der Daten von GLOWINSKI (1984) dem ß-mesohalinen Typ. Für die Bewertung der Seen nach SAGERT werden die vorkommenden Arten mit Indikatoreigenschaften je nach Seetyp verschiedenen ökologischen Kategorien zugeordnet. Die gewichteten Häufigkeiten der einzelnen Arten werden zueinander in Beziehung gesetzt und hieraus ergibt sich eine Bewertung für jede untersuchte Tiefenstufe, die dann zu einer Gesamtbewertung zusammengeführt werden. Die Zuordnung der untersuchten Seen zu zwei Seetypen ist für die Bewertung kaum von Bedeutung, da es kaum Unterschiede bei der Einstufung der vorkommenden Arten in den beiden Seetypen gab. Unterschiede zwischen der Einstufung der Arten traten lediglich bei einigen Arten auf, die im halinen Bereich ausfallen und dort fehlen wie z.b. Lemna minor oder Chara vulgaris, bei Arten die lediglich im halinen Bereich auftreten wie z.b. Fucus vesiculosus und bei Zannichellia palustris, die im oligohalinen Flachwasser mit C, im mesohalinen Flachwasser dagegen mit B eingestuft wird. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 10

19 Methodenbeschreibung Tabelle 8: Zuordnung der Arten zu ökologischen Kategorien nach Seetypen (SAGERT et al. 2007) ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 11

20 Methodenbeschreibung Weiterhin erfolgt für den Fastensee und den Wenkendorfer Binnensee ein Vergleich mit vorliegenden Altdaten (STUHR 2000) sowie für Fastensee, Salzensee, Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf und den Nördlichen Binnensee, Westerwiese ein Vergleich mit der Diplomarbeit von GLOWINSKI (1984). Tabelle 9: Textliche Definition der Zustandsklassen (WRRL, Anhang V) Sehr guter Zustand guter Zustand Mäßiger Zustand Unbefriedigender Zustand Schlechter Zustand Die taxonomische Zusammensetzung entspricht vollständig oder nahezu vollständig den Bedingungen bei Abwesenheit störender Einflüsse. Keine erkennbaren Änderungen der durchschnittlichen makrophytischen und der durchschnittlichen phytobenthischen Abundanz. Die makrophytischen und phytobenthischen Taxa weichen in ihrer Zusammensetzung und Abundanz geringfügig von den typspezifischen Gemeinschaften ab. Diese Abweichungen deuten nicht auf ein beschleunigtes Wachstum von Algen oder höheren Pflanzen hin, das das Gleichgewicht der in dem Gewässer vorhandenen Organismen oder die physikalischchemische Qualität des Wassers oder Sediments in unerwünschter Weise stören würde. Die Zusammensetzung der makrophytischen und phytobenthischen Taxa weicht in relativ geringem Maße von der typspezifischen Gemeinschaft ab und ist in signifikanter Weise stärker gestört als dies bei gutem Zustand der Fall ist. Es sind mäßige Änderungen der durchschnittlichen makrophytischen und der durchschnittlichen phytobenthischen Abundanz erkennbar Gewässer, bei denen die Werte für die biologischen Qualitätskomponenten des betreffenden Oberflächengewässers stärkere Veränderungen aufweisen und die Biozönosen erheblich von denen abweichen, die normalerweise bei Abwesenheit störender Einflüsse mit dem betreffenden Oberflächengewässertyp einhergehen, werden als unbefriedigend eingestuft. Gewässer, bei denen die Werte für die biologischen Qualitätskomponenten des betreffenden Oberflächengewässertyps erhebliche Veränderungen aufweisen und große Teile der Biozönosen, die normalerweise bei Abwesenheit störender Einflüsse mit dem betreffenden Oberflächengewässertyp einhergehen, fehlen, werden als schlecht eingestuft. Bei den einzelnen Probestellen wird die Bewertung für jede Tiefenstufe angegeben, weiterhin die Summe der Quantitäten der bewertungsrelevanten Arten (vgl. Tabelle 8), der daraus berechnete Referenzindex (RI), der nach PHYLIB abgeleitete MMP-Wert sowie die sich daraus ergebende ökologische Zustandsklasse (vgl. Tabelle 9). Tabelle 10: Beispiel für die Bewertungsdarstellung Ök Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Zustandskl 0-25 cm ,55 0,53 2 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 12

21 Methodenbeschreibung FFH-Bewertung Die Bewertung der FFH-Lebensräume erfolgt nach den Bewertungsschemata der LANA AK Wasser sowie den Vorgaben des LLUR. Bei der FFH-Bewertung wird sowohl bei den lebenraumtypischen Habitatstrukturen als auch dem lebensraumtypischen Arteninventar die Fläche des gemeldeten Lebensraumtyps zugrunde gelegt. Bei der Bewertung der Beeinträchtigungen werden als Überschwemmungsbereich dagegen alle Flächen gewertet, die unter natürlichen Bedingungen Ostseewassereinfluss ausgesetzt wären. Es handelt sich um angrenzende Flächen, die unter NN liegen und deren Abgrenzung den Abbildungen im jeweiligen Bewertungskapitel entnommen werden kann. Abbildung 2: Vergleich von Vegetation und Höhenlage In Abbildung 2 ist links die aktuelle Situation im Umfeld des Gewässers mit Schilfröhricht dargestellt. Die bunte Linie ist die Seeuferlinie des Seenshapes LLUR, die Vegetationsabgrenzung wurde der FFH-Lebensraumtypkartierung entnommen. Abweichungen der Seeuferlinie zwischen beiden Kartierungen sind daran zu erkennen, dass die Schilfröhrichte aus der FFH-Kartierung, die innerhalb der LLUR-Seeuferlinie liegen, in einem satteren Farbton dargestellt sind. Im rechten Teil der Abbildung 2 sind die Flächen, die tiefer als der Meeresspiegel liegen, blau dargestellt. Bei den meisten Seen zeigt sich, dass die Seefläche ohne künstliche Absenkung des Wasserstandes sehr viel größer wäre, als die aktuelle Seefläche. Aus diesem Grund erhalten alle untersuchten Gewässer, die eingedeicht sind, sowohl bei der Bewertung der Habitatstrukturne aufgrund der starken hydrologischen Veränderungen als auch bei der Bewertung der Beeinträchtigungen ein C. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 13

22 Methodenbeschreibung Weiterhin gibt es nach dem Bewertungsschema SH im Modul Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen den nicht näher erläuterten Punkt Habitatstrukturen besonderer lokaler Bedeutung (z.b. Seegrasbestände). Aufgrund der auf Fehmarn vorgefundenen Situation werden naturnahe Lebensräume, die direkt an die Strandseen angrenzen, als Habitatstrukturen besonderer Bedeutung gewertet. Hierzu zählen in erster Linie Strandwälle und Röhrichte. Das Vorkommen von Arten, die nur aufgrund einer Sondersituation (z.b. Süßwasserquellen) vorkommen können, kann lediglich zu einer Aufwertung führen. Eine Abwertung eines naturnahen Strandsees aufgrund des Fehlens derartiger Arten erfolgt hier nicht. Der Gesamteintrag von Nährstoffen wurde bei ausgedehnten Schlammbereichen oder Auftreten von Faulschlamm im Gewässer mit C bewertet. Da keine Informationen zur N und P-Reduktion gemäß OSPAR bzw. HELCOM vorliegen, erfolgte eine Bewertung anhand der im LANA-Bewertungsschema alternativ aufgeführten Belastungswerte. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 14

23 Methodenbeschreibung Tabelle 11: Bewertungsschema Strandseen (BFN) ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 15

24 Methodenbeschreibung ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 16

25 Methodenbeschreibung ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 17

26 Methodenbeschreibung Tabelle 12: Bewertungsschema Strandseen (LLUR SH) Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Bewertungen erfolgen grundsätzlich nach der Naturnähe der verwendeten Parameter. Bewertungsmaßstab ist das naturräumlich bzw. standörtlich und in der konkreten Situation zu erwartende Optimum. Unterschiede, die auf der natürlichen Variation von Standortsfaktoren wie Lage, Salinität, Tide oder Bodensubstrat beruhen, sind nicht bewertungsrelevant. Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung können z. B. ausgeprägte Übergänge zu angrenzenden Biotoptypen wie Quellerwatten oder Salzwiesen sein. Nordsee: Hydrologie und Morphologie Ostsee: Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Ostsee (große Lagunen): Überschwemmungsbe reich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Natürliche Tidedynamik, natürliche Gewässerstrukturen Natürliche Gewässerstrukturen, Exposition ungestört Standorttypisch vollständige Abfolge (vegetationsloser Wasserkörper bis zur Ufervegetation) Vollständig, ohne Deichung Strukturen hervorragend ausgeprägt, natürliche bis naturnah Tidedynamik und / oder Strukturvielfalt wenig eingeschränkt Strukturvielfalt wenig eingeschränkt, Exposition gering gestört, max. Veränderung um eine BIOMAR-Stufe Eine standorttypische Vegetationszone fehlt (z.b. Röhricht) oder ist nur fragmentarisch ausgeprägt großflächig (>80 % der Überschwemmungsflächen erhalten) Strukturen gut ausgeprägt, gering verändert Tidedynamik und / oder Strukturvielfalt stark eingeschränkt Strukturvielfalt stark eingeschränkt, Expositionstark gestört, max. Veränderung um >1 BIOMAR-Stufe Vegetationszonierung insgesamt nur fragmentarisch ausgeprägt Mäßige Ausdehnung (<80 % der Überschwemmungsflächen erhalten) andere Ausprägungen, ungünstiger, gestörter Zustand Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Bewertet werden lebensraumtypische Arten, die in gesicherten Populationen vorkommen. Entscheidend ist der Anteil der vorkommenden an den naturräumlich und standörtlich zu erwartenden Arten. ZU beachten ist, dass Lagunen auch im günstigen Erhaltungszustand (d. h. natürlicherweise) vegetationsarm oder frei ausgebildet sein können. Die Gesamtbewertung ergibt sich in diesem Fall abweichend vom Pinneberger Schema aus der ungünstigeren Wertstufe für Strukturen / Beeinträchtigungen. Der Beitrag des Parameters Vollständigkeit des Arteninventars zur Gesamtbewertung kann in Einzelfällen auch gutachterlich ermittelt werden. Lokal bedeutende Artenvorkommen können z. B. Arten im Biotopkomplex mit Süßwasseraustritten, im Übergang zu terrestrischen Bereichen und anderen Sondersituationen sein (ggf. begründete Auf- oder Abwertung). Angaben zu typischen Arten der Lagunen an der Nordseeküste liegen noch nicht vor, wahrscheinlich überwiegend Arten der Wattlebensräume. Ggf. Aufwertung bei Vorliegen von wert bestimmenden Daten. Bei ausreichender Datenlage kann die Fisch-, Neunaugen und / oder Avifauna herangezogen werden. Gefäßpflanzen undmakroalgen Makrozoobenthos, Fische, Vögel Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arteninventar annähernd vollständig vorhanden Arteninventar weitgehend vorhanden, die Mehrzahl der Arten kommt vor Arteninventar nur in Teilen vorhanden, nur wenige Arten vertreten Gutachterliche Berücksichtigung z. B. in Anlehnung an das obige Schema (annähernd vollständig / weitgehend / nur in Teilen vorhanden) und weitere Kriterien wie Arten- und Individuenzahlen u. ä. Übernahme der Bewertung aus der WRRL ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 18

27 Methodenbeschreibung Lagunen >1ha der Ostsee: Vollständigkeit des typischen Arteninventars (Makrozoobenthos) Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) >90% der typischen Arten des jeweiligen Biotoptyps vorhanden Arteninventar annähernd vollständig vorhanden >70 % der typischen Arten des jeweiligen Biotoptyps vorhanden Arteninventar weitgehend vorhanden, die Mehrzahl der Arten kommt vor >50 % der typischen Arten des jeweiligen Biotoptyps vorhanden Arteninventar nur in Teilen vorhanden, nur wenige Arten vertreten Beeinträchtigungen Die Gesamtbewertung der Beeinträchtigungen ergibt sich grundsätzlich aus dem ungünstigsten Einzelwert, kumulative Effekte sind ggf. zusätzlich zu berücksichtigen. Zu den wichtigsten Beeinträchtigungen gehören stoffliche Belastungen und anthropogene Veränderungen der Überflutungs- und Ein-/Ausströmdynamik. Wertstufe C wird vergeben, wenn augenscheinlich Maßnahmen erforderlich sind. Im Rahmen kohärenter Wertskalen und Ziele können geeignete Grunddaten und Bewertungen aus dem WRRL-Monitoring übertragen werden. N, P Reduktion gemäß OSPAR bzw. HELCOM: Basisjahr für die Zielwerte ist im OSPAR-Konventionsgebiet das Jahr 1985 und im HELCOM- Konventionsgebiet das Jahr Generationsziel entsprechend OSPAR und HELCOM bis zum Jahr 2020 ist die Reduzierung synthetischer gefährlicher Stoffe auf Null und die Reduzierung natürlich vorkommender gefährlicher Stoffe auf Konzentrationen, die den Hintergrundwerten nahe kommen. Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe unbelastet bis gering belastet Generationsziel gemäß OSPAR bzw. HELCOM Vorgaben erreicht Mäßig belastet, N, P Reduktion gemäß OSPAR bzw. HELCOM: Vorgaben erreicht Generationsziel gemäß OSPAR bzw. HELCOM Vorgaben erreicht Verklappungen Keine Unregelmäßig, kleinflächig (keine nachhaltige Beeinträchtigung von Strukturen und Funktionen) Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Keine Geringe Veränderungen durch Sperrwerke, die nur bei höheren Sturmfluten geschlossen werden; Querbauwerke für Fische in ausreichendem Umfang überwindbar Uferausbau Keine Geringe bis mäßige Beeinträchtigungen, je nach Erheblichkeit und örtlicher Situation Ausbau max. 10% der Uferlinie (Orientierungswert). Keine nachhaltigen Beeinträchtigungen. Anthropogene Ufererosion Keine oder in geringem Umfang Geringe bis mäßige Erosion, z. B. infolge Schiffsverkehr (Wellenschlag), Beweidung, Vertritt. Nicht nachhaltig, kein eigentlicher Uferabbruch. Kritisch belastet oder stärker verschmutzt, N, P Reduktion gemäß OSPAR bzw. HELCOM: Vorgaben nicht erreicht Generationsziel gemäß OSPAR bzw. HELCOM Vorgaben nicht erreicht Regelmäßig bzw. großflächig (nachhaltige Beeinträchtigung von Struktur und Funktion) Starke Veränderungen durch Sperrwerke oder Staustufen; Querbauwerke für Fische nicht oder schlecht überwindbar Anforderungen für die Wertstufe B nicht erfüllt Stärker, B nicht zutreffend ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 19

28 Methodenbeschreibung Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbe reich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungsund Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbe reiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Keine künstlich vertiefte Fahrrinnen, keine wasserbaulichen Strukturen Keine künstliche Entwässerung Keine Keine Keine Keine bzw. sehr gering Keine oder sehr geringe Veränderungen, natürliche Ausdehnung und Hydrologie Ungenutzt oder extensive Grünlandpflege in zielkonformem Umfang Anthropogen angesiedelte Neophyten / Neozoen fehlen oder sind in lebensraumtypischen Biozönosen integriert Fahrrinnen, deren Unterhaltung sowie andere Bauwerke wie Leitdämme beeinträchtigen Strukturen und Funktionen nicht nachhaltig Geringfügige Entwässerung (z. B. nicht mehr unterhaltene Gräben und Grüppen) In größeren Zeitabständen oder kleinflächig (keine nachhaltige Beeinträchtigung von Strukturen und Funktionen) Punktuell (keine nachhaltige Beeinträchtigung von Strukturen und Funktionen) Fischerei beeinträchtigt Strukturen und Funktionen nicht nachhaltig Vereinzelt und kleinflächig Geringe bis mäßige Einengung des natürlichen Überschwemmungsraumes (Orientierungswerte: Deiche >500 m von der Uferlinie entfernt, betroffene Fläche <10%) und des Gewässerregimes. Geringe bis mäßige Beeinträchtigungen durch zu kleinflächig zu intensive Grünlandnutzung oder durch (noch) nicht ganz zielkonforme Grünlandpflege. Forstwirtschaft in geringem Umfang. Mäßige Verdrängungseffekte durch anthropogen angesiedelte Neophyten / Neozoen Unerheblich Gering bis mäßig Stark B nicht zutreffend Starke Entwässerung durch Gräben und Grüppen Regelmäßig bzw. großflächig (nachhaltige Beeinträchtigung von Strukturen und Funktionen) Erhebliche Beeinträchtigungen durch zahlreiche Bauwerke (Hafenanlagen, Kraftwerke u.a.) Fischerei beeinträchtigt Strukturen und Funktionen nachhaltig (z.b. zahlreiche Stellnetze, Schädigung des Benthos durch Grundschleppnetze, häufige Störungen durch Sportfischer) Regelmäßig und großflächig Anforderungen an Wertstufe B nicht erfüllt Stärkere Beeinträchtigungen durch Forstwirtschaft und / oder zu intensive Grünlandnutzung und / oder, bei zu pflegendem Grünland, Nutzungsaufgabe. Starke Verdrängungseffekte durch anthropogen angesiedelte Neophyten / Neozoen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 20

29 Dänschendorfer See 3 Darstellung der Ergebnisse Alle untersuchten Seen liegen küstennah auf Fehmarn im Kreis Ostholstein in Schleswig- Holstein. Die Gewässer sind dem WRRL-Seetyp 88 zuzuordnen. Sie liegen ferner innerhalb des FFH-Gebietes Küstenstreifen Nord- und Westfehmarn und gehören zu dem FFH-LRT 1150 Lagunen des Küstenraumes (Strandseen). 3.1 Dänschendorfer See Der Dänschendorfer See liegt im Norden Fehmarns unmittelbar hinter dem Deich nordöstlich Altenteil. Er weist bei einer Uferlänge von 2,91 km eine Fläche von 11,9 ha auf. Die größte beprobte Tiefe beläuft sich auf 0,5 m. Als Folge der Eindeichung ist er heute hydrologisch von der Ostsee getrennt, so dass es zu einer Ausüßung kommt. Der See wurde in 3 Abschnitte unterteilt. Im Norden grenzt in einiger Entfernung ein Campingplatz an den See, an den Ufern stehen Röhrichte (Abschnitt 1). Das südliche und das östliche Ufer ist von breiten Schilfröhrichten gesäumt (Abschnitt 2). Innerhalb des Sees hat sich eine Insel aus Röhricht entwickelt. Eine weitere, in der Kartengrundlage noch dargestellte Insel ist mittlerweile mit dem angrenzenden Röhricht zusammen gewachsen. Bemerkenswert ist eine mächtige Faulschlammauflage, die stellenweise bis an die Wasseroberfläche reicht und durch die der See besonders in den flacheren, im Westen liegenden Teilbereichen nur schwer befahrbar ist. Lediglich eine Bucht im südöstlichen Bereich weist sandige Sedimente auf und hier ist nur eine dünne Schlammauflage ausgebildet (Abschnitt 3). Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. In den meisten Seeabschnitten ist Wasservegetation häufig (FVu3), im Nordosten des Gewässers kommt sie hingegen nur zerstreut (FVu2) vor. In der sandigen Bucht in Abschnitt 3 finden sich zusätzlich einige Armleuchteralgen (FVu3c). Es wurden 2 Transekte beprobt: Transekt 1 liegt in der sandigen Bucht im Südosten des Sees und Transekt 2 am Nordufer. Der Campingplatz stellt in Hinblick auf Beunruhigung keine Beeinträchtigung dar, steht möglicherweise aber im Zusammenhang mit dem hohen Nährstoffgehalt und der damit verbundene Faulschlammauflage. Als Folge der Wasserstandsabsenkung über Pumpwerke ist der See heute von den benachbarten Strandseen getrennt und nur über schmale Gräben mit diesen verbunden. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 21

30 Dänschendorfer See Beschreibung der Abschnitte Dänschendorfer See: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 liegt am nördlichen Ufer des Dänschendorfer Sees unmittelbar an der Küste und ist durch den angrenzenden Campingplatz charakterisiert. Zwischen See und Campingplatz ist ein im Mittel ca. 150 m breiter Röhrichtgürtel ausgebildet. Die Zufahrt zum See erfolgt durch einen Ablauf am nordöstlichen Ufer vom Campingplatz aus. Am westlichen Ufer gegenüber mündet ein Zulauf ein und begrenzt den Gewässerabschnitt. Es wurden Gewässertiefen zwischen 20 cm bis 50 cm untersucht. Das Ufer ist flach und durch den hohen Röhrichtgürtel windgeschützt. Das Sediment weist eine mächtige Faulschlammauflage auf, die stellenweise bis an die Wasseroberfläche reicht und intensiv nach H 2 S riecht. Vegetation: Unmittelbar am Röhrichtgürtel wächst regelmäßig Verkannter Wasserschlauch (Utricularia cf. australis), der sowohl angeschwemmt wird als auch wurzelt. Neben den Röhrichtarten Schilf (Phragmites australis) und Schmalblättrigem Rohrkolben (Typha angustifolia) finden sich hier auch 2 Wasserlinsenarten (Lemna minor, Lemna trisulca). Die Wasservegetation dieses Abschnitts erreicht im Westen hohe Deckungswerte (FVu3), nach Osten hin nimmt die Deckung ab (FVu2) und einzelne Probestellen weisen keine submerse Vegetation auf. Vorherrschende Arten sind Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Salz-Teichfaden (Zannichellia palustris ssp. pedicellata). An nur einer Probstelle tritt mit geringer Deckung Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) hinzu. Typische Brackwasserarten fehlen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 22

31 Dänschendorfer See Dänschendorfer See: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 erstreckt sich über das südliche Ufer mit Ausnahme der Bucht im Südosten. Der Abschnitt ist über einen breiten Röhrichtgürtel charakterisiert, an den abweichend von Abschnitt 1 jedoch kein Campingplatz angrenzt. Im Westen wird das ca. 140 m breite Röhricht durch einen befestigten Weg begrenzt, im Süden schließen an den bis zu 300 m breiten Röhrichtgürtel landwirtschaftlich genutzte Flächen an und im Osten weitere ausgedehnte Röhrichte eines weitgehend verlandeten Stillgewässers. Aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen entwässern zahlreiche Gräben in den See. Das Ufer läuft flach aus. Die Probestellen sind bei Tiefen von 10 cm bis 50 cm überwiegend ca. 30 cm tief. Wie im Abschnitt 1 ist auch hier eine mächtige Faulschlammauflage ausgebildet, die besonders am westlichen Ufer bis an die Wasseroberfläche reicht. Vegetation Die Vegetation entspricht in Art und Zusammensetzung Abschnitt 1. Innerhalb der Wasservegetation (FVu3) kommen weiterhin mit geringer Deckung und Stetigkeit Gewöhnliches Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillis s. str.) und vereinzelt eine fädige Grünalge (Cladophoara spec.) vor. In der Nähe der sandigen Bucht (Abschnitt 3) wurde mit geringer Deckung die Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris) gefunden. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 23

32 Dänschendorfer See Dänschendorfer See: Abschnitt 3 Allg. Beschreibung: Der Abschnitt umfasst eine kleine Bucht im Südosten des Sees, die entsprechend den anderen Abschnitten von durchschnittlich ca. 150 m breitem Röricht gesäumt ist. Abweichend von den anderen Abschnitten ist hier jedoch das Sediment sandig mit einer nur gering mächtigen Schlammauflage. Das Wasser ist mit einer durchschnittlichen Tiefe von 15 cm sehr flach und die Ufer laufen flach aus. Vereinzelt ragen größere Steine aus dem Wasser. In den Abschnitt entwässert ein aus südöstlicher Richtung kommender Graben. Der Abschnitt liegt aufgrund der geringen Breite und der umgebenden Röhrichte bei vorherrschenden Westwinden im Windschatten. Vegetation In Abschnitt 3 und den unmittelbar angrenzenden Wasserflächen sind die einzigen Bereiche im Dänschendorfer See, in denen Armleuchteralgen vorkommen (FVu3c). Hier wurde vereinzelt und mit geringer Deckung die Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris) nachgewiesen. Die anderen vorkommenden Arten entsprechen in ihrer Zusammensetzung den anderen beiden Abschnitten: Unmittelbar am Röhrichtgürtel wächst regelmäßig Verkannter Wasserschlauch (Utricularia cf. australis), der Schilfgürtel setzt sich aus Schilf (Phragmites australis) und vorgelagert Schmalblättrigem Rohrkolben (Typha angustifolia) zusammen. In diesem Abschnitt tritt zusätzlich Gewöhnliche Teichsimse (Schoenoplectus lacustris agg.) hinzu. Vorherrschende Arten der Wasservegetation sind wie in den anderen Abschnitten ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 24

33 Dänschendorfer See Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Salz-Teichfaden (Zannichellia palustris ssp. pedicellata). An zwei Probstellen tritt mit geringer Deckung Gewöhnliches Zwerg- Laichkraut (Potamogeton pusillus s. str.) hinzu. Beeinträchtigungen / Störungen Da der einmündende Bach aus der offenen Feldflur kommt, ist der Eintrag von Nährstoffen über diesen Weg in den See anzunehmen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 25

34 Dänschendorfer See Steckbrief Monitoringstellen Die Auswahl der 2 Transektstandorte erfolgte im Rahmen der Übersichtskartierung. Zum Zeitpunkt der Transektkartierung am war die Sichttiefe aufgrund der starken Wassertrübung mit ca 10 cm Tiefe nur gering. Die Kartierung erfolgte bei sonnigen und windstillen Wetterverhältnissen. Das erste Transekt wurde in der der südöstlichen Bucht angelegt, um den einzigen Armleuchteralgenbestand des Sees zu dokumentieren. Ein weiteres Transekt liegt vom Schilfgürtel ausgehend im Bereich des Ausflusses im Norden, Dänschendorfer See: Tr. 1, (Messstellennummer ) Gewässer WK - Nr. GPSN R Datum POINT_ POINT_Y Dänschend. See TR , ,35 Dänschend. See TR , ,72 Transekt 1 liegt in einer von Schilf gesäumten Seitenbucht des Dänschendorfer Sees. Abweichend von der übrigen Seefläche besteht das Sediment am Transekt aus Sand und es treten Armleuchteralgen auf. Die Probestelle ist nicht repräsentativ für den See und wurde zur Dokumentation des Characeenbestandes ausgewählt. Das Transekt beginnt im Süden, quert die gesamte Bucht auf einer Breite von ca. 25 m und erreicht eine Tiefe von maximal 20 cm. Als häufigste Art tritt mit einem Deckungsanteil von über 50% Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) auf. Die übrigen Arten kommen nur spärlich vor. Lediglich die ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 26

35 Dänschendorfer See vergesellschaftete Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris) erreicht Deckungswerte von über 5%. In den Schilfbeständen im Randbereich des Transektes wächst Verkannter Wasserschlauch (Utricularia cf. australis). Als weitere Arten kommen mit geringer Deckung Kleines Laichkraut (Potamogeton pusillus s. str.) und Teichfaden (Zannichellia palustris) vor. Die tiefste beprobte Stelle in dieser flachen Bucht liegt bei ca 20 cm Wassertiefe. Wasserpflanzen kommen in allen Bereichen des Transekts vor. Tab. 1: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe 0-25 cm Gesamtdeckung 60 Potamogeton pectinatus 4 Chara vulgaris Zannichellia palustris 2a 2m Phragmites australis 1 Potamogeton pusillus 1 Utricularia cf. australis 1 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 27

36 Dänschendorfer See Dänschendorfer See: Tr. 2, (Messstellennummer ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Dänschend. See TR , ,88 Dänschend. See TR , ,28 Dänschend. See TR , ,36 Transekt 2 erstreckt sich von einem dichten Röhrichtgürtel im Norden in südliche Richtung. Das Transekt liegt wenige Meter westlich des Ausflusses des Dänschendorfer Sees in die Ostsee. Das Ufer wird von einem 1 bis 3 m breiten Schilfgürtel im Flachwasser gesäumt, danach fällt die Wassertiefe schnell auf 25 bis 50 cm ab. Der Gewässerboden ist sandig, jedoch von einer dicken Schlammauflage bedeckt. Wasserpflanzen sind in diesem Transekt fast nur im Flachwasser, d.h. im Schilfbestand zu finden. Neben dem dominanten Schilf wachsen hier weitere Röhrichtarten wie Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) und Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara). An submersen Wasserpflanzen kommen zwischen den Röhrichtarten mit geringen Deckungsanteilen Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Teichfaden (Zannichellia palustris) sowie Verkannter Wasserschlauch (Utricularia cf. australis) vor. In Wassertiefen größer 25 cm sind lediglich lückige Bestände des Kamm-Laichkrautes (Potamogeton pectinatus) ausgebildet, in größeren Wassertiefen treten keine Wasserpflanzen mehr auf. Im Bereich des Auslaufes trieben zum Untersuchungszeitpunkt einige tote Fische. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 28

37 Dänschendorfer See Tab. 2: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 2 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe 0-25 cm cm Gesamtdeckung 25 Phragmites australis 4 Potamogeton pectinatus 3 2b Typha angustifolia 2b Utricularia cf. australis 2a Zannichellia palustris 2a Solanum dulcamara Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Transekt 1 (Messstellennummer ) Ök Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Zustandskl 0-25 cm ,55 0,53 2 Transekt 2 (Messstellennummer ) 0-25 cm ,67 0, cm ,00 0,50 3 Der Dänschendorfer See liegt bei der Bewertung nach den Transekten im Bereich der ökologischen Zustandsklassen 2 und 3. Dies spiegelt die Situation des Sees jedoch nicht korrekt wieder, da Transekt 1 eine Sondersituation beschreibt. Transekt 1 wurde in eine flache Seitenbucht gelegt, um den einzigen Characeenbestand des Sees zu dokumentieren. In dieser Bucht weist der See im Gegensatz zu den übrigen Bereichen keine dicke Schlammauflage auf und der Standort ist daher nicht repräsentativ. Die hier vorkommende Chara vulgaris als A -Art trägt maßgeblich mit zur guten Bewertung nach SAGERT bei. Nach gutachterlicher Einschätzung wäre der See aufgrund des eingeschränkten Artenspektums, der überwiegend mächtigen Faulschlammauflage und des Fehlens der für Strandseen typischen Salzzeiger eher mit ungünstig bis schlecht als mit mäßig bis gut zu bewerten. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 29

38 Dänschendorfer See Bewertung FFH (LRT 1150) Dänschendorfer See Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Vollständig besiedelt Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen x ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 30

39 Dänschendorfer See Abbildung 3: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Dänschendorfer Sees Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der starken Nährstoffbelastung des Sees ist ein Schutz vor weiteren Nährstoffeinträgen zwingend erforderlich. Weiterhin ist eine Wiederherstellung der natürlichen hydrologischen Situation anzustreben. Hierzu gehört eine Anhebung der Wasserstände sowie eine Öffnung des Deiches zur Ostsee. Bei winterlichen Sturmfluten kann dann ein Salzwasserzustrom erfolgen. Weiterhin käme es durch den Abfluss des Wassers nach Sturmfluten auch zu einem Austrag der akkumulierten Schlammmassen in die Ostsee. Dies hätte zwar eine geringfügige Belastung der Ostsee zur Folge, aber auch eine deutliche Verbesserung des Dänschendorfer Sees, der im Moment eher als Sedimentfalle dient, bevor das Wasser in die Ostsee gepumpt wird. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 31

40 Dänschendorfer See Artenliste Wasserpflanzen (aus Übersichtskartierung) Tab. 3: Wasserpflanzen Dänschendorfer See ( ) (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Typha angustifolia Phragmites australis Schoenoplectus lacustris agg. Solanum dulcamara Lemna minor Lemna trisulca Potamogeton pectinatus Potamogeton pusillus s. str. Zannichelia palustris ssp. pedicellata Myriophyllum spicatum ,35 0 x ,5 0 x , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , Cladophora spec. Utricularia cf. australis Chara vulgaris Chara globularis keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 32

41 Fastensee 3.2 Fastensee Der 35,8 ha große Fastensee ist der zweitgrößte der untersuchten Strandseen. Er liegt an der Westseite Fehmarns unmittelbar an der Küste. Der See wird durch einen Strandhaken von der Ostsee getrennt, ist aber nicht eingedeicht. Der Deich verläuft in einiger Entfernung zur Ostsee am Westufer des Sees. Auftragsgemäß wurde keine Übersichtskartierung durchgeführt, sondern es wurden 3 Transekte untersucht. Zwei der Transekte liegen am Ostufer des Sees, ein Transekt liegt am Westufer. Der Fastensee ist sehr flach, und zum Untersuchungszeitpunkt war das Wasser klar mit einer Sichttiefe bis auf den Gewässergrund. Für den Fastensee liegen bereits Daten von einer Untersuchung aus dem Jahr 2000 (STUHR 2000) sowie dem Jahr 1983 (Glowinski, 1984). Abbildung 4: Fastensee, Lage der Transekte ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 33

42 Fastensee Beschreibung der Monitoringstellen Fastensee: Monitoringstelle 1 (Messstellennummer ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Fastensee TR , ,19 Fastensee TR , ,33 Fastensee TR , ,90 Fastensee TR , ,96 Das Transekt 1 liegt im südlichen Abschnitt des Fastensees am Ostufer und beginnt an der Blockpackung am Deichfuß. Landseitig schließt sich ein grasbewachsener Deich an. Das Transekt liegt am voll besonnten Brandungsufer. Direkt im Anschluss an die Blockpackung hat das Wasser bereits eine Tiefe von ca 15 bis 20 cm, noch flachere Bereiche fallen aus. Der Seeboden hat bis zur Seemitte ein flaches Gefälle. Das Sediment besteht aus Sand mit etwas Grobkies und einigen Steinen. Häufigste Art in Wassertiefen bis 25 cm ist die Schraubige Salde (Ruppia cirrhosa), häufige Begleitarten sind Chaetomorpha linum und Strand Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2). Die Gesamtdeckung erreicht hier ca. 60%. Zerstreut treten als weitere Begleiter Teichfaden (Zannichellia palustris) sowie die Algenarten Fucus vesiculosus und Bangia atropurpurea sowie eine nicht näher bestimmte Rotalge auf. In Wassertiefen zwischen 25 und 50 cm dünnt die Vegetation aus und erreicht lediglich eine Gesamtdeckung von ca. 15%. Neben den beiden Ruppia-Arten kommen Teichfaden und die Algen Chaetomorpha linum und Bangia atropurpurea vor. In Wassertiefen über 50 cm wurden keine submersen Makrophyten gefunden. Am Ufer trieb zum Untersuchungszeitpunkt ein ca. 2 m breiter Gürtel der Grünalge Chaetomorpha linum. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 34

43 Fastensee Tab. 4: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe Deckung Gesamtdeckung 20 Ruppia cirrhosa 3 2m Chaetomorpha linum 2b 1 Ruppia maritima s. str. RL SH 2 2a 2a Zannichellia palustris 1 2m Bangia atropurpurea 1 1 Fucus vesiculosus + Rhodophyceae + ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 35

44 Fastensee Fastensee: Monitoringstelle 2 (Messstellennummer ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Fastensee TR , ,27 Fastensee TR , ,38 Fastensee TR , ,69 Das Transekt 2 liegt im nördlichen Abschnitt des Fastensees am windexponierten Ostufer und beginnt am Deichfuß, der mit einer Blockpackung befestigt ist. Der Seegrund hat bis zur Seemitte ein geringes Gefälle. Parallel zum Ufer verläuft ufernah jedoch eine schmale, Rinne mit einer Wassertiefe von bis zu 40 cm. Danach wird das Gewässer wieder flacher. Das Sediment besteht aus Sand mit einigen Steinen. Eine Schlammauflage, wie sie in vielen anderen Strandseen vorkommt, ist in diesem Bereich nicht ausgebildet. Landseitig an die Blockpackung schließt ein beweideter Deich an. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt im Vergleich zu den übrigen Strandseen klar, die Unterwasservegetation erstreckte sich bis in eine Tiefe von ca. 40 cm und wurde durch Schraubige Salde (Ruppia cirrhosa) geprägt. Unmittelbar am Ufer trieben - wie auch an Transekt 1- Algenwatten aus Chaetomorpha linum. Neben der Schraubigen Salde erreichte im Flachwasser lediglich Chaetomorpha linum Deckungswerte von über 5%. Als Begleiter ohne nennenswerte Deckungsanteile treten Bangia atropurpurea, Ulva intestinalis, Fucus vesiculosus und eine nicht näher bestimmte Rotalge auf. An einige größeren Steinen wurde die krustenartig wachsende Rotalge Hildenbrandia cf. rivularis gefunden. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 36

45 Fastensee Im tieferen Wasser bis zu einer Tiefe von ca. 40 cm wurden neben der Schraubigen Salde lediglich noch Chaetomorpha linum und Bangia atropurpurea mit geringer Deckung festgestellt. Tab. 5: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 2 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe Tiefenstufe 0 bis 25 cm 25 bis 50 cm Gesamtdeckung 60 Ruppia cirrhosa 4 4 Chaetomorpha linum 2,2 1 Bangia atropurpurea 1 1 Rhodophyceae 1 Ulva intestinalis 1 Fucus vesiculosus 0,2 Hildenbrandia rivularis 0,1 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 37

46 Fastensee Fastensee: Monitoringstelle 3 (Messstellennummer ) Gewässer WK - Nr. GPSN R Datum POINT_ POINT_Y Fastensee TR , ,93 Fastensee TR , ,40 Das Transekt liegt etwas nördlich der Mitte des Fastensees am Westufer. Das Ufer wird hier von einem natürlichen Strandwall bebildet, der mit Salzgrünland bewachsen ist. Direkt am Ufer ist durch Wellenschlag eine flache, vegetationsfreie Kiesbank ausgebildet, danach fällt der sandige Grund flach zur Mitte hin ab. Das Sediment ist von einer dünnen Schlammauflage bedeckt. Das Ufer ist als besonntes Flachufer ausgebildet. Auch an dieser Stelle des Fastensses war das Wasser zum Untersuchungszeitpunkt im Vergleich zu den übrigen Strandseen klar. Die Unterwasservegetation ist hier am Westufer lediglich spärlich ausgebildet und erstreckt sich lediglich bis zu einer Tiefe von ca. 25 cm. Häufigste Art ist Strand-Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2). Als Begleitarten treten mit geringer Deckung die Algenarten Bangia atropurpurea und Chaetomorpha linum auf. Tab. 6: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 3 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe 0 bis 25 cm Gesamtdeckung 2 Ruppia maritima s. str. RL SH 2 2m Chaetomorpha linum + Bangia atropurpurea + ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 38

47 Fastensee Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Transekt 1 Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,15 0, cm ,56 0,43 3 Transekt 2 Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,71 0, cm ,67 0,47 3 Transekt 3 Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,00 0, cm ,12 0,36 3 Die Bewertung des Fastensees ist bei allen Transekten einheitlich und streut nur wenig. Aufgrund der Begehung im Spätsommer konnten die für das Gewässer bekannten, und auch für das Frühjahr 2010 noch angegebenen seltenen Characeenarten trotz intensiver Nachsuche nicht mehr nachgewiesen werden. Die Bewertung des Fastensees würde daher mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einer früheren Kartierung besser ausfallen. Auch wenn die Begehung erst im August erfolgte, war der Fastensee das Gewässer, das im Vergleich zu den übrigen Strandseen das klarste Wasser und die größte Sichttiefe aufwies. Auch weist der Fastensee die höchste Salinität der Seen auf. Hierauf beruht eine regelmäßiges Vorkommen von Salzzeigern. Dies ist ein Hinweis auf einen regelmäßigen Wasseraustausch mit der Ostsee. Aus gutachterlicher Einschätzung und in Kenntnis der vorhandenen Artvorkommen weist der Fastensee ein hohes Potenzial für eine günstige Bewertung auf. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 39

48 Fastensee Bewertung FFH (LRT 1150) Fastensee Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen Der Fastensee wird aufgrund des Vorkommens von Lamprothamnium spec. (aktuelle Nachweise aus dem Frühjahr 2010) bei besonderen Artvorkommen mit A bewertet. Abbildung 5 zeigt, dass im Umfeld des Fastensees keine Flächen unter Ostseeniveau liegen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 40

49 Fastensee Abbildung 5: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Fastensees Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Ein Monitoring der bundesweit einzigartigen Characeenvorkommen sollte regelmäßig im Frühsommer erfolgen. Direkte Beeinträchtigungen des Fastensees konnten nicht festgestellt werden. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 41

50 Fastensee Vergleich mit Altdaten Im Jahr 2000 wurde durch STUHR im Rahmen der Seenkurzprogramme im Juni und Juli flchendeckend die Ufer- und Unterwasservegetation des Fastensees untersucht wurden davon abweichend Mitte August nur 3 Transekte beprobt. Weiterhin liegen Informationen zur Vegetation des Fastensees aus der Arbeit von GLOWINSKI (1984) VOR. GLOWINSKI fand 1984 in insgesamt 12 Vegetationsaufnahmen neben Ruppia cirrhosa als dominanter Art noch die Arten Zannichellia palustris, Chara aspera, Potamogeton pectinatus, Zostera marina sowie die seltene Characeenart Lamprothamium papulosum und nicht näher bestimmte Algenarten in Wassertiefen von 0,2 bis max. 1,3 m. STUHR konnte bei seiner Erhebung in 2000 eine flächendeckende Besiedlung mit Makrophyten bis zu einer Tiefe von über einem Meter feststellen. Im Rahmen der Transekterhebungen 2010 wurde dagegen eine dichte Wasservegetation lediglich bis zu Tiefen von ca. 30 cm festgestellt. In der anschließenden Tiefenzone bis ca 50 cm Wassertiefe wurden die Bestände spärlicher und in Tiefen größer 50 cm wurden keine Makrophyten mehr gefunden. Da der Fastensee klares Wasser aufwies und auch die überwiegend sandigen Sedimente keinen Hinweis auf Störungen lieferten, wird die geringere Tiefenausdehnung auf phänologische Effekte aufgrund des sehr warmen Sommers zurückgeführt. Auch das Fehlen von Characeenarten, die trotz gezielter Suche nicht gefunden wurden, liegt voraussichtlich an dem phänologisch späten Erfassungstermin. Aussagen über Änderungen in der Artenzusammensetzung mariner Großalgen können nicht getroffen werden, da bei den früheren Untersuchungen diese Artengruppen nicht differenziert wurden. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 42

51 3.3 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Der Nördliche Binnensee, Westermarkelsdorf liegt im Nordwesten Fehmarns nordwestlich der Ortschaft Westermarkelsdorf. Der mit 23,6 ha vergleichsweise große Strandsee ist nicht eingedeicht, sondern nur durch einen Strandhaken von der Ostsee abgetrennt. Der Strandhaken verläuft in einer annähernd dreieckigen Form, in der der Nördliche Binnensee, Westermarkelsdorf und westlich unmittelbar angrenzend der Salzensee liegen. Der Deich verläuft auf der Südseite der Seen und bildet dort die Uferlinie. Am nordöstlichen Ufer des Nördlichen Binnensees Westermarkelsdorf befindet sich ein Campingplatz. Die Seeufer am Campingplatz und der gegenüber liegenden Uferseite am Deichfuß sind mit Steinen und Buschfaschinen befestigt (Abschnitt 1), Schilfröhrichte sind entlang des Ufers nur schütter ausgebildet. An weiteren Abschnitten des Südufers sind in einiger Entfernung zum Campingplatz ausgedehnte, im Mittel ca. 200 m breite Röhrichte entwickelt, in denen einzelne offene Wasserflächen bislang noch nicht verlandet sind (Abschnitt 2). In Abschnitt 1 und 2 ragen Kleiabbruchkanten aus dem Wasser bzw. bilden das Ufer. Das Nordwest- und Nordostufer grenzen unmittelbar an den Strandhaken an, der den Binnensee von der Ostsee trennt. In diesem Abschnitt hat sich innerhalb des Sees ein weiterer kleiner Strandhaken gebildet, der in der Nordspitze des Sees eine kleine flache Bucht abtrennt, die im Osten mit dem restlichen See verbunden ist. Das Nordwestufer und der kleine Strandhaken werden von Strandwallvegetation und wenige Meter breiten Brackröhrichten bewachsen (Abschnitt 3). Innerhalb des Sees liegt eine kleine Kleiinsel. Das Nordostufer ist bei vorherrschenden Westwinden das Brandungsufer, an dem die Brackröhrichte weitgehend ausfallen (Abschnitt 4). An den sandig-kiesigen Ufern sind Salzwieseninitialen und Strandwallvegetation entwickelt. Bei der Übersichtskartierung wurden Wassertiefen bis zu 80 cm gemessen, im Mittel beträgt die Tiefe 40 bis 50 cm. Das Sediment wird von einer Faulschlammauflage auf Sand gebildet. Am nordwestlichen und nordöstlichen Ufer tritt der Faulschlamm zurück und der Sand- bzw. Kiesanteil nimmt zu. Das Wasser des Sees war zum Zeitpunkt der Übersichtskartierung stark getrübt und wies nur geringe Sichttiefen auf. Innerhalb des gesamten Sees war die Wasservegetation nur spärlich entwickelt (FVu1), es wurden lediglich die Algenarten Ulva intestinalis und Cladophora spec. nachgewiesen. Am nördlichen, an den Strandhaken angrenzenden Ufer wurde, verglichen mit dem Südufer, geringfügig häufiger Wasservegetation festgestellt. Es wurde ein Transekt am nordwestlichen Ufer untersucht. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 43

52 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Campingplatz und Erholungssuchende auf dem Deich sind weithin sichtbar und können zu Beunruhigungen der Vögel auf dem See führen. Die Faulschlammauflage ist ein Hinweis auf aktuelle oder ehemalige Nährstoffeinträge in den See. Abbildung 6: Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf, Übersicht ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 44

53 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Beschreibung der Abschnitte Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 am liegt in dem schmal zulaufenden östlichen Bereich des Sees im Umfeld des Campingplatzes. Die Ufer am Campingplatz sind mit Steinpackungen und Spundwänden befestigt, die gegenüber liegenden Ufer am Deichtfuß mit Buschfaschinen. Die vorgelagerten Röhrichte sind in Form einzelner Inseln ausgebildet und nur wenige Meter breit. Die südliche Uferlinie wird von steilen Klei- und Torfabbruchkanten geprägt, die teilweise inselartig aus dem Wasser ragen, teilweise auch das mit Schilf bewachsene Ufer bilden. Das Gewässer ist in Abschnitt 1 bei Tiefen bis 55 cm im Mittel zwischen 30 bis 40 cm tief. Das Ufer ist aufgrund der Befestigungen oder auch der Abbruchkanten im unmittelbaren Uferbereich steil, fällt dann aber flach zur Gewässermitte hin ab. Vegetation: Das Röhricht ist artenarm und wird von Schilf (Phragmites australis) gebildet. Die Wasservegetation (FVu1) ist nur spärlich entwickelt. Lediglich bei einer Probenahme wurden an einer Torfabbruchkante mit geringer Deckung die Algen Ulva intestinalis und Cladophora spec. nachgewiesen. Beeinträchtigungen: Der Uferbereich ist verbaut und kann sich nicht natürlich entwickeln; der Röhrichtgürtel ist nur schmal und lückig, naturnahe Flachwasserbereiche fehlen. Ob die geringe Breite des Röhrichtgürtels am Uferverbau liegt oder ob es hier auch durch Fraßdruck oder Brandung zu einem Röhrichtrückgang kam, ist unklar. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 45

54 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 liegt am südlichen Ufer des Nördlichen Binnensees Westermarkelsdorf. Er beginnt am Ende des befestigten Uferbereiches am Deichfuß und endet an einem Zufluss im Südwesten des Sees, der aus dem Salzensee kommt. Anders als in Abschnitt 1 sind die Ufer in Abschnitt 2 nicht befestigt, sondern werden durch bis zu 200 m breite, artenarme Brackröhrichte gebildet. Das Sediment besteht aus einer Faulschlammschicht über Sand. Am Ufer und auch inselartig im Flachwasserbereich finden sich steile Klei- und Torfabbruchkanten. Im Anschluss an diese Kanten fällt das Ufer steil auf eine Tiefe von ca. 30 cm ab. Das Gewässer ist in Abschnitt 2 bei Tiefen bis zu 80 cm überwiegend ca. 50 cm tief, es handelt sich hiermit um den tiefsten der 4 Gewässerabschnitte. Vegetation: Submerse Vegetation wurde in Abschnitt 2 nicht festgestellt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 46

55 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf: Abschnitt 3 Allg. Beschreibung: Abschnitt 3 liegt am nordwestlichen Ufer unmittelbar an einen Strandhaken angrenzend, der den Binnensee von der Ostsee abtrennt. Er beginnt an dem Zufluss, der aus dem benachbarten Salzensee kommt und endet an der nördlichen Spitze des Sees. Im nördlichen Bereich von Abschnitt 3 hat sich innerhalb des Sees ein weiterer kleiner Strandhaken gebildet, der eine kleine Bucht abtrennt, die im Osten mit dem Rest des Sees verbunden ist. Das Nordwestufer und der kleine Strandhaken werden von Strandwallvegetation und wenige Meter breiten Brackröhrichten bewachsen (Abschnitt 3). Innerhalb des Sees befindet sich eine Kleiinsel, auf der häufig Wasservögel rasten. Abschnitt 3 weist Tiefen bis zu 40 cm auf. Die Faulschlammauflage ist hier verglichen mit den anderen Seeabschnitten dünner und nicht flächenhaft ausgebildet, das Sediment ist an der Oberfläche häufiger sandig. Vegetation: Das artenarme Brackröhricht besteht aus Schilf (Phragmites australis). Submerse Vegetation tritt nur zerstreut auf und wird von ausschließlich von der Alge Ulva intestinalis gebildet. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 47

56 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf: Abschnitt 4 Allg. Beschreibung: Abschnitt 4 erstreckt sich von der Nordspitze des Strandwalls entlang des nordöstlichen Seeufers bis zum Campingplatz. Die Ufer werden von einem Strandhaken gebildet und sind überwiegend sandig-kiesig, stellenweise sind auf dem Sand Kleiabbruchkanten ausgebildet. Das Sediment im See wird von Sand und Kies gebildet. Die Faulschlammauflage auf dem Sediment ist in diesem Abschnitt nur schwach ausgebildet. Das Ufer ist flach. Neben schütteren Brackröhrichten findet sich Vegetation der oberen Salzwiese. Bei vorherrschenden Westwinden ist Abschnitt 4 ein Brandungsufer. Bei der Übersichtskartierung wurden Wassertiefen von bis zu 60 cm festgestellt. Vegetation: Das artenarme Brackröhricht besteht aus Schilf (Phragmites australis). Submerse Vegetation tritt nur zerstreut auf und wird bei geringer Deckung von den Algen Ulva intestinalis und Cladophora spec. gebildet. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 48

57 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Beschreibung der Monitoringstellen Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf: Monitoringstelle 1 am Nordostufer (Messstellennummer ) Gewässer WK - Nr. GPSN R Datum POINT_ POINT_Y Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf , ,25 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf , ,38 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf , ,71 Das Transekt am Nördlichen Binnensee, Westermarkelsdorf wurde am Nordufer im Abschnitt 4 angelegt. Das Ufer besteht aus Klei und stellt sich als Abbruchkante von ca. 20 cm Höhe dar. Der Boden ist kiesig-sandig, in tieferen Bereichen dagegen schlammig über Sand wurden im Bereich des Transektes keine Pflanzen festgestellt. Auch in den übrigen Seebereichen wurde außer wenigen Exemplaren der Algen Ulva intestinalis und Cladophora spec. keine Vegetation festgestellt. Das Ufer ist als Flachufer ausgebildet, die Standortverhältnisse sind vollsonnig. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 49

58 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Im Bereich des Transektes wurden keine Makrophyten nachgewiesen, in den übrigen Bereichen des Sees nur vereinzelt einige makrophytische Grünlagen. Der See ist weitgehend vegetationsfrei, obwohl im Bereich der sandigen Bucht im Nordwesten und im Norden auch ein gutes Standortpotenzial vorhanden ist. Da die Gesamtquantität der Wasserpflanzen unter 8 liegt und keine natürlichen Ursachen für das weitgehende Fehlen der Wasservegetation bekannt sind, liegt hier Makrophytenverödung vor. Nach SAGERT ist er damit als schlecht zu bewerten und auch aus gutachterlicher Sicht kann keine andere Einstufung vorgenommen werden. Transekt 1 Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm MVÖ; Qges< cm MVÖ; Qges<8 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 50

59 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Bewertung FFH (LRT 1150) Nördlicher Binnensee-Westermarkelsdorf Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen kaum Besiedlung Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen Für den Nördlichen Binnensee, Westermarkelsdorf wird ein Besiedlungspotenzial angenommen, dass deutlich über die vorgefundene Vegetation hinausgeht. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 51

60 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Abbildung 7: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Westermarkelsdorfer Sees Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Die Ufer im Ostteil sind naturfern ausgebaut und sollten naturnäher gestaltet werden. Weiterhin ist zu prüfen, aus welchen Quellen die Nährstoffe stammen, die zur Bildung der mächtigen Schlammauflagen im See geführt haben. Vermutet werden frühere allochthone Nährstoffeinträge z.b. durch den angrenzenden Campingplatz. Für den Nördlichen Binnensee, Westermarkelsdorf sollte geprüft werden, ob eine Verringerung der Schlammmasse im See möglich ist Vergleich mit Altdaten 1986 wurde der Große Binnensee, Westermarkelsdorf im Rahmen der Diplomarbeit von GLOWINSKI untersucht und dort als Großer Salzensee bezeichnet wurden in dem Gewässer noch größere Bestände der Schraubigen Salde (Ruppia cirrhosa) sowie einige Pflanzen des Kamm-Laichkrautes nachgewiesen, weiterhin ein kleiner Bestand von Ruppia maritima. Keine dieser Arten konnte im Rahmen der aktuellen Erhebung nachgewiesen werden. Bereits 1984 wurde für das Gewässer auf die starke Eutrophierung hingewiesen und diese als Grund für das Fehlen von Characeen angeführt. Weiterhin wird in der Arbeit angeführt, dass der See einige Jahre vor 1984 einmal umgekippt sei. Als mögliche Ursache wird der Campingplatz vermutet (S. 81). ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 52

61 Nördlicher Binnensee, Westermarkelsdorf Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Cladophora spec. Ulva intestinalis keine Vegetation ,3 0 x ,6 0 x ,3 0 x , ,4 0 x ,4 0 x ,4 0 x ,2 0 x ,3 0 x ,5 0 x ,2 0 x ,8 0 x ,8 0 x ,6 0 x ,4 0 x ,3 0 x ,5 0 x ,5 0 x ,3 0 x ,5 0 x ,4 0 x ,4 0 x ,3 0 x ,2 0 x , , ,4 0 x ,4 0 x , ,5 0 x ,2 0 x ,6 0 x ,6 0 x ,6 0 x ,5 0 x ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 53

62 Nördlicher Binnensee Westerwiese 3.4 Nördlicher Binnensee Westerwiese Der Nördliche Binnensee Westerwiese ist mit 1,9 ha und einer Uferlänge von 0,26 km einer der kleineren untersuchten Strandseen. Der annähernd runde See liegt an der Nordseite Fehmarns, ungefähr 140 m hinter dem Deich in einer weitläufigen Röhrichtlandschaft, ca. 400 m östlich des deutlich größeren Wenkendorfer Binnensees. In nordwestlicher Richtung grenzt ein Campingplatz an. Der See hat keine erkennbaren Zu- oder Abflüsse. Da das Gewässer mit dem Boot nicht erreichbar war und aufgrund seiner mächtigen Faulschlammauflage auch nicht begangen werden konnten, erfolgte die Untersuchung mit dem Wurfanker vom Ufer aus. Auf die Aufnahme eines Transektes wurde aus diesen Gründen verzichtet. Der See ist in Hinblick auf die Uferbeschaffenheit homogen, so dass nur ein Abschnitt gebildet wurde. Wasservegetation ist im ganzen See häufig und es kommen auch stet mehrere Armleuchteralgen vor (FVu3c, siehe Abschnitt 1). Die mit dem Wurfanker erreichbaren Uferbereiche weisen eine Tiefe von 10 bis 20 cm auf. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 54

63 Nördlicher Binnensee Westerwiese Beschreibung der Abschnitte Nördlicher Binnensee Westerwiese: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 umfasst das gesamte Seeufer, welches von hochwüchsigem Schilfröhricht bewachsen ist. Das Wasser ist trüb. Das Sediment ist von einer dicken Faulschlammauflage bedeckt. Bei der Übersichtskartierung wurden Wassertiefen von 10 bis 20 cm festgestellt. Brandungsufer sind nicht ausgebildet. Durch die geringe Größe, die Lage hinter dem Deich und das hochwüchsige Röhricht ist der See windgeschützt. Vegetation: Dem breiten Schilfröhricht (Phragmites australis) vorgelagert steht Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) und regelmäig auch Tannenwedel-Röhricht (Hippuris vulgaris). In diesem Bereich kommt auch der Verkannte Wasserschlauch (Utricularia cf. australis) vor. Die Wasservegetation ist gut entwickelt (FVuc.3) und setzt sich neben den allgemein verbreiteten Arten Salz-Teichfaden (Zannichellia palustris ssp. pedicellata) und Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) auch aus einer Großalge (Ulva intestinalis) und verschiedenen Armleuchteralgen (Chara canescens RL SH 1, Chara aspera RL SH 3, Chara vulgaris) zusammen. Mit Chara connivens (RL SH 0) wurde eine Art festgestellt, die in Deutschland bislang als verschollen galt. Die Armleuchteralgen kommen in dem See stet, aber in insgesamt geringer Deckung vor. Beeinträchtigungen: Der Nördliche Binnensee, Westerwiese stand ehemals in Verbindung mit den angrenzenden Strandseen, bevor der Wasserstand über Pumpwerke abgesenkt wurde. Als Folge liegt das Gewässer heute isoliert und ist lediglich über ausgedehnte Röhrichte ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 55

64 Nördlicher Binnensee Westerwiese mit den angrenzenden Gewässern vernetzt. Zu- oder Abflüsse fehlen. Die starke Faulschlammauflage deutet auf aktuelle oder ehemalige Nährstoffeinträge hin. Der Deich trennt den See hydrologisch von der Ostsee, so dass es zu einer Aussüßung kommt Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Trotz seiner dicken Faulschlammauflagen weist der Nördliche Binnensee, Westerwiese, Vorkommen von insgesamt 4 Armleuchteralgenarten auf. Hiermit ist der See floristisch interessanter als viele andere der untersuchten Strandseen. Da wegen der schlechten Zugänglichkeit keine Befahrung erfolgte und der See auch wegen des Faulschlamms nicht begangen werden konnte, wurde kein Transekt untersucht. Das Vorkommen salztoleranter Arten belegt den ehemaligen Meerwassereinfluss. Da die Westerwiese keinen Zu- und keinen Abfluss aufweist, kann eine Aussüßung, wenn überhaupt, nur sehr langsam erfolgen. Im Vergleich mit den anderen Seen ist Westerwiese gutachterlich trotz der genannten Beeinträchtigungen aufgrund der möglicherweise reliktären Artenkombination als zumindest mäßig zu bewerten, mit einer schwachen Tendenz zu günstig. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 56

65 Nördlicher Binnensee Westerwiese Bewertung FFH (LRT 1150) Nördlicher Binnensee Westerwiese Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 57

66 Nördlicher Binnensee Westerwiese Abbildung 8: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Nördlichen Binnensees-Westerwiese Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der starken Nährstoffbelastung des Sees ist ein Schutz vor weiteren Nährstoffeinträgen zwingend erforderlich. Die Quelle für die Nährstoffbelastung ist nicht bekannt, es kann sich um ältere Belastungen handeln, um aktuelle Einträge aus der Landwirtschaft, vom Campingplatz oder um eine Nährstoffbelastung aus der Vererdung der anstehenden Torfe durch Entwässerung. Weiterhin ist eine Wiederherstellung der natürlichen hydrologischen Situation anzustreben. Hierzu gehört eine Anhebung der Wasserstände sowie eine Öffnung des Deiches zur Ostsee. Bei winterlichen Sturmfluten kann dann ein Salzwasserzustrom erfolgen. Weiterhin kommt es durch den Abfluss des Wassers nach Sturmfluten auch zu einem Austrag der akkumulierten Schlammmassen in die Ostsee. Dies hätte zwar eine geringfügige Belastung der Ostsee zur Folge, aber auch eine deutliche Verbesserung des Zustandes des Sees. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 58

67 Nördlicher Binnensee Westerwiese Vergleich mit Altdaten 1986 wurde der Nördliche Binnensee, Westerwiese im Rahmen der Diplomarbeit von GLOWINSKI untersucht und dort als Gewässer IV bezeichnet. Er gibt für das Gewässer Wassertiefen von ca. 20 bis 30 cm an. Im Herbst sollen einzelne Bereiche des Gewässers trockengefallen sein bestand die Vegetation des Sees aus einem dichten Bewuchs mit Characeen. Die bis 201 in SH als verschollen geltende und aktuell in diesem Gewässer nachgewiesene Chara connivens wurde bereits 1986 von GLOWINSKI hier gefunden (S. 83). An weiteren Arten nennt GLOWINSKI für das Gewässer die Arten Ruppia cirrhosa, Zannichellia palustris, Chara canescens, Chara aspera, Potamogeton pectinatus, Chara horrida, C. polyacantha sowie Lamprothamium papulosum. In 2010 konnten diese Arten mit Ausnahme von Chara canescens, C. connivens und Zannichellia palustris nicht erfasst werden, dagegen wurden Utricularia cf. australis sowie weitere Arten an Armleuchteralgen nachgewiesen, die GLOWINSKI nicht aufführt. Falls es sich hierbei um einen Wechsel der Artzusammensetzung handelt, sind die Gründe hierfür unklar Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Typha angustifolia Mentha aquatica Hippuris vulgaris RL SH 3 Potamogeton pectinatus Potamogeton c.f. filiformis RL SH 1 Zannichelia palustris ssp. pedicellata Zannichelia palustris agg , , , , , Ruppia maritima s. str. RL SH 2 Ulva intestinalis Utricularia cf. australis Chara canescens RL SH 1 Chara aspera RL SH 3 Chara vulgaris Chara cf contraria RL SH 3 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 59

68 Salzensee 3.5 Salzensee Der Salzensee liegt unmittelbar angrenzend an den Nördlichen Binnensee, Westermarkelsdorf im Nordwesten Fehmarns und ist durch einen Strandhaken von der Ostsee getrennt. Der Deich liegt landwärts hinter dem See Der Salzensee ist mit einer Uferlänge von 1,92 km und einer Größe von 8,6 ha einer der kleineren untersuchten Seen. Er weist eine gestreckte Form auf und liegt zwischen Strandhaken und Deich in einem weitläufigen Röhricht. Der Deich und das angrenzende Südostufer des Sees werden mit Schafen beweidet. Im Nordosten des Sees besteht über einen Graben eine Verbindung zum Nördlichen Binnensee, Westermarkelsdorf. Gleichfalls im Nordosten verläuft ein Weg direkt am Seeufer entlang. Die Übersichtskartierung erfolgte vom Boot aus. Es wurden 2 Abschnitte unterteilt: Abschnitt 1 umfasst das Ufer im Bereich des Strandhakens und Abschnitt 2 das Ufer im Bereich des Deiches und des Wanderweges. Das Nordwestufer ist als Brandungsufer ausgebildet. Die Ufer des Sees sind in den nicht beweideten Bereichen von einem schmalen Brackröhrichtstreifen bewachsen. Nur an der südwestlichen Seespitze und im Nordosten, dem Weg vorgelagert, wird das Röhricht mit bis zu 60 m etwas breiter. Am beweideten Südostufer am Deich ist das Rörhicht lückig und wird stellenweise von Salzwiesenvegetation ersetzt, teilweise finden sich Kleiabbruchkanten. Wasservegetation ist in dem See häufig zu finden, setzt sich jedoch nur aus wenigen Arten zusammen. Es wurde ein Transekt am Südufer des Sees nahe des Deichfußes beprobt. Eine direkte Beeinträchtigung des Sees wurde nicht festgestellt. Der Weg auf dem Deich und der Weg im Nordosten des Sees können zu Beunruhigungen der Wasservögel führen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 60

69 Salzensee Beschreibung der Abschnitte Salzensee: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 umfasst das zur Ostsee gelegene Ufer auf dem Strandhaken. Der Salzensee wird in diesem Bereich von einem schmalen Brackröhricht gesäumt. Direkt im Anschluss ist Strandwallvegetation entwickelt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Das Sediment wird von Sand und stellenweise auch Steinen gebildet. Bei der Übersichtskartierung wurden Wassertiefen bis zu 65 cm beprobt. Der See ist bis zu dieser Tiefe besiedelt. Vegetation: Das schmale Brackröhricht am Ufer setzt sich überiwegend aus Schilf (Phragmites australis) und vereinzelt auch Gewöhnlicher Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) zusammen. Die Wasservegetation des Sees wird deutlich von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) dominiert. Die einzige weitere Art ist Schraubige Salde (Ruppia cirrhosa), die jedoch nur vereinzelt und mit geringer Deckung vorkommt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 61

70 Salzensee Salzensee: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 umfasst den Uferbereich im Südwesten und Nordosten des Sees. Deich und Seeufer werden mit Schafen beweidet, im Nordosten grenzt ein Weg unmittelbar an das Ufer. Am spitz zulaufenden südwestlichen und am nordöstlichen Ufer sind etwas breitere Brackröhrichte entwickelt; am Ufer vor dem Deich sind diese als Folge der Schafbeweidung schmal und gelegentlich unterbrochen. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Das Sediment wird von Sand und stellenweise auch Steinen gebildet. Im Rahmen der Übersichtskartierung wurden Wassertiefen bis 60 cm beprobt. Vegetation: Das Brackröhricht am Ufer setzt sich überiwegend aus Schilf (Phragmites australis) und vereinzelt auch Gewöhnlicher Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) zusammen. Die Wasservegetation wird deutlich von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) dominiert. Einzige weitere Art ist Schraubige Salde (Ruppia cirrhosa), die jedoch nur zerstreut und mit geringer Deckung vorkommt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 62

71 Salzensee Steckbrief Monitoringstellen Salzensee: Monitoringstelle 1 am Ostufer (Messstelle ) Gewässer WK - Nr. GPSN R Datum POINT_ POINT_Y Salzensee , ,26 Salzensee , ,55 Salzensee , ,74 Das Transekt liegt am Ostufer des Salzensees. Es beginnt an einem durch Beweidung offen gehaltenen Uferabschnitt am Deichfuß mit Salzrasen an einer steilen Kleikante. Es erstreckt sich über eine Länge von 90 m bis in eine Wassertiefe von ca. 75 cm. Während der Begehung 2010 war das Wasser getrübt und hatte lediglich eine Sichttiefe von ca. 10 cm. Das Ufer ist als Flachufer ausgebildet, die Standortverhältnisse sind vollsonnig. Landseitig schließt ein Grasdeich an. Das Transekt beginnt in einem lichten Röhrichtbestand aus Schilf (Phragmites australis), Strandsimsen (Bolboschoenus maritimus) und Meerstrand-Binse (Juncus maritimus). Im Flachwasserbereich treten Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) sowie Strand-Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2) mit geringer Deckung auf. In der Tiefenstufe von 25 bis 50 cm wächst nur noch Kamm-Laichkraut mit einer Dekkung von 15-25% und in Tiefen zwischen 50 bis 70 cm mit einer Deckung von 25-50%. Der See ist bis zu einer Tiefe von 65 cm vollständig mit Makrophyten besiedelt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 63

72 Salzensee Tab. 7: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon 0 bis 25 cm Tiefenstufe 25 bis 50 cm 50 bis 75 cm Phragmites australis 2a Ruppia maritima s. str. RL SH 2 2m Juncus spec. 2m Potamogeton pectinatus 1 2b 3 Bolboschoenus maritimus Bewertung des Sees (WRRL Seetyp ST 2) Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,00 0, cm ,00 0, cm ,00 0,50 3 Die Bewertung des Transektes ergibt für alle untersuchten Tiefenstufen eine mäßige Bewertung. Nachgewiesen wurden ausschließlich weit verbreitete Makrophytenarten sowie die Strand Salde, die jedoch an der Ostsee weit verbreitet vorkommt. Aus gutachterlicher Sicht hätte der See Potenzial für mehr Arten, daher wird er als eher mäßig bis ungünstig eingestuft. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 64

73 Salzensee Bewertung FFH (LRT 1150) Salzensee Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereiche Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Vollständig besiedelt Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 65

74 Salzensee Abbildung 9: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Salzensees Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Es werden keinekonkreten Empfehlungen gegeben Vergleich mit Altdaten GLOWINSKI hat den Salzensee bereits 1984 untersucht und ihn als Kleiner Salzensee (Probestelle II) bezeichnet. Bei den chemischen Untersuchungen wurde 1984 im Salzensee ein mittlerer Gesamtphosphorgehalt von 278 µgp/l (Spitzenwerte bis 600 µg/l) gemessen. Aufgrund dieser Werte bezeichnet GLOWINSKI (1984) den Salzensee als den am stärksten eutrophen See im Untrsuchungsgebiet. An Vegetation wurden Ruppia cirrhosa, Chara aspera, Chara canescens, Chara horrida, Zannichellia palustris, Potamogeton pectinatus und Lamprothamium papulosum festgestellt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 66

75 Salzensee Mit Ausnahme der in den Strandseen häufigen Arten Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Schraubiger Salde (Ruppia cirrhosa) konnte keine der 1984 erfassten Armleuchteralgenarten nachgewiesen werden. Die Untersuchungen von GLOWINSKI wurden im Zeitraum August 1982 sowie Juli/September 1983 durchgeführt wurden. Das Fehlen der Arten 2010 ist daher vermutlich auch nicht auf phänologische Aspekte aufgrund des warmen Jahres 2010 zurückzuführen, es ist vielmehr anzunehmen, dass die Arten tatsächlich verschwunden sind Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian , , , , , , , , ,1 0 x ,5 0 x , , , , , ,5 0 x , , ,4 0 x , , ,5 5 3 Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Bolboschoenus maritimus Potamogeton pectinatus Ruppia cirrhosa keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 67

76 Sulsdorfer Wiek 3.6 Sulsdorfer Wiek Die Sulsdorfer Wiek liegt an der Südküste Fehmarns nahe der Ortschaft Sulsdorf landseitig unmittelbar hinter dem Deich. Der See ist 19 ha groß und hat eine Uferlänge von 2,75 km. Es grenzen keine weiteren Gewässer an. Ein ringförmiger Graben um den See entwässert in die Ostsee. Der in der Nähe liegende Hafen und der angrenzende Deich werden touristisch genutzt. Die Übersichtskartierung erfolgte vom Boot aus. Der Sulsdorfer Wiek wurde in 2 Abschnitte unterteilt: Im Süden angrenzend an den Deich ist eine schmale Bucht ausgebildet (Abschnitt 1), an deren südlichem Ufer am Deichfuß nur schmale Röhrichte entwickelt sind. Diese Bucht ist über eine Verengung mit der größeren Seefläche verbunden (Abschnitt 2). Der See wird von einem ca. 90 m breiten, artenarmen Röhricht gesäumt. Die im Norden angrenzenden Flächen werden beweidet und die Tiere haben über eine Schilflücke Zugang zum See. Das nördliche Ufer weist die Strukturen eines Brandungsufers auf. Das Sediment besteht überwiegend aus einer Schlammschicht, die dem Sand aufgeglagert ist. Einzelne große Blöcke regen aus dem Wasser. Nach Norden wird die Schlammschicht dünner und das Sediment besteht zunehmend aus Sand. Es wurden überwiegend Wassertiefen zwischen 30 und 40 cm festgestellt. Nach Norden wird das Gewässer flacher und ist hier überwiegend zwischen 15 bis 20 cm tief. Wasservegetation mit Armleuchterlagen ist in dem See häufig (FVu3c) und kommt nur in der westlichen Ausbuchtung lediglich zerstreut vor (FVu2). Die Nordspitze weist keine Wasservegetation auf. Es wurde ein Transekt im Norden des Sees beprobt. Der See ist durch den Deich hydrologisch von der Ostsee abgetrennt, so dass es zur Aussüßung kommt. Zudem ist er als Folge der Wasserstandsabsenkung über Pumpwerke von den benachbarten Seen getrennt. Die dichte Faulschlammauflage deutet auf Nährstoffeinträge hin, die möglicherweise aus den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen stammen. Die intensive touristische Nutzung des Deiches kann zu Beunruhigungen störungsempfindlicher Vögel führen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 68

77 Sulsdorfer Wiek Beschreibung der Abschnitte Sulsdorfer Wiek: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 umfasst die im Süden am Deichfuß gelegene Bucht. Am südlichen Ufer unmittelbar am Deichfuß ist das artenarme Brackröhricht nur wenige Meter breit. Die Bucht erstreckt sich zwischen diesen Röhrichten am Ufer und ebenfalls schilfbestandenen Schlammbänken, welche die Bucht im Norden begrenzen. Das Sediment besteht aus Schlamm, das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das schmale Brackröhricht am Ufer ist artenarm und wird fast vollständig von Schilf (Phragmites australis) gebildet. Die Wasservegetation erreicht hohe Deckungswerte, ist jedoch artenarm. Sie setzt sich aus Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Salz- Teichfaden (Zannichellia palustis ssp. pedicellata) und der Alge Ulva intestinalis zusammen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 69

78 Sulsdorfer Wiek Sulsdorfer Wiek: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Der größere Abschnitt 2 umfasst den nördlichen Bereich des Sees, der von breiten Röhrichten gesäumt wird. Im Norden ist das Röhricht an einigen Stellen unterbrochen, an denen Weidetiere Zugang haben. Die Ufer laufen flach aus. Im Norden des Sees bildet zunehmend Sand das Sediment und das Wasser wird flacher. Hier ragen Steinblöcke aus dem Wasser. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt trüb. Vegetation: Das Brackröhricht am Ufer ist artenarm und wird fast vollständig von Schilf (Phragmites australis) gebildet. Die Wasservegetation wird erreicht hohe Deckungswerte. Zu den Arten des ersten Abschnittes (Potamogeton pectinatus, Zannichellia palustis ssp. pedicellata und Ulva intestinalis ) tritt mit Cladophoara spec. eine weitere Alge hinzu. Bemerkenswert sind dichte, ausgedehnte Rasen der Grauen Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1), die im Norden (unterhalb der Nordspitze) ihren Verbreitungsschwerpunkt haben. Deutlich seltener findet sich in Vergesellschaftung die Raue Armleuchterlage (Chara aspera RL SH 3). Bei nur einem Hakenzug wurde Salz- Wasserhahnenfuß (Ranunculus cf. peltatus ssp. baudotii, RL SH 3) festgestellt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 70

79 Sulsdorfer Wiek Steckbrief Monitoringstellen Sulsdorfer Wiek: Monitoringstelle 1 (Messtelle ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Sulsdorfer Wiek , ,74 Sulsdorfer Wiek , ,00 Sulsdorfer Wiek , ,26 Das Transekt liegt im Nordwesten der Sulsdorfer Wiek, einem Röhrichtgürtel vorgelagert. Es erstreckt sich nach Südosten und hat eine Länge von über 200 m. Das Substrat besteht aus Sand, mit einigen großen Steinen und Blöcken. Es ist eine in Teilen dicke Schlammauflage ausgebildet. Bei der Begehung 2010 war das Wasser getrübt und wies eine geringe Sichttiefe von ca. 25 cm auf. Das Ufer ist als Flachufer ausgebildet, die Standortverhältnisse sind vollsonnig. Die Vegetation in Abschnitt 2, in dem das Transekt liegt, wird in der ersten Tiefenstufe von 0-25 cm durch die Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1) geprägt, die hier zum Teil dichte Matten ausbildet. Im Flachwasserbereich erreicht sie Deckungswerte von annähernd 100 %. Als weitere Arten mit geringerer Deckung treten hier Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Teichfaden (Zannichelia palustris), Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3) sowie die Alge Ulva intestinalis auf. In der zweiten Tiefenstufe von 25 bis 50 cm erreicht Chara canescens mit über 50 % ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 71

80 Sulsdorfer Wiek ebenfalls hohe Deckungen. Hier sind Kamm-Laichkraut und Teichfaden mit Deckungsanteilen von je über 25 % stete und häufige Begleiter der Armleuchteralgen. Die Alge Ulva intestinalis und und die Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3) wurden nur mit jeweils wenigen Exemplaren gefunden. Der flache See ist bis zu einer Tiefe von 65 cm vollständig mit Makrophyten besiedelt. Tab. 8: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe Gesamtdeckung Chara canescens RL SH 1 Potamogeton pectinatus Zannichellia palustris Chara aspera RL SH 3 Ulva intestinalis Tiefenstufe 0 bis bis cm 50 cm a 3 2m 3 2m Abbildung 10: Graue Armleuchteralge (Chara canescens) in der Sulsdorfer Wiek ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 72

81 Sulsdorfer Wiek Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Sulsdorfer Wiek Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,55 0, cm ,79 0,38 3 Die Sulsdorfer Wiek erhält nach der Transektbewertung eine mäßige Bewertung. Diese Einschätzung wird aus gutachterlicher Sicht geteilt. Teile des Gewässers weisen mächtige Faulschlammauflagen auf. Trotz hoher Deckungswerte von Chara canescens und dem Auftreten von Chara aspera als A -Art ist der See nicht besonders artenreich Bewertung FFH (LRT 1150) Sulsdorfer Wiek Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Vollständig besiedelt Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 73

82 Sulsdorfer Wiek Abbildung 11: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld der Sulsdorfer Wiek Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der starken Nährstoffbelastung des Sees ist ein Schutz vor weiteren Nährstoffeinträgen aus angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen zwingend erforderlich. Weiterhin ist eine Wiederherstellung der natürlichen hydrologischen Situation anzustreben. Hierzu gehört eine Anhebung der Wasserstände sowie eine Öffnung des Deiches zur Ostsee. Bei winterlichen Sturmfluten kann dann ein Salzwasserzustrom erfolgen. Weiterhin kommt es durch den Abfluss des Wassers nach Sturmfluten auch zu einem Austrag der akkumulierten Schlammmassen in die Ostsee. Dies hätte zwar eine geringfügige Belastung der Ostsee zur Folge, aber auch eine deutliche Verbesserung der Sulsdorfer Wiek, die im Moment eher als Sedimentfalle dient, bevor das Wasser in die Ostsee gepumpt wird. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 74

83 Sulsdorfer Wiek Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Ranunculus c.f. peltatus ssp. baudotii RL SH 3 Potamogeton pectinatus Zannichelia palustris ssp. pedicellata Cladophora spec , , , , ,5 0 x , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,3 0 x Ulva intestinalis Chara canescens RL SH 1 keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 75

84 Wenkendorfer Binnensee 3.7 Wenkendorfer Binnensee Der Wenkendorfer Binnensee liegt am Nordufer Fehmarns nördlich der Ortschaft Wenkendorf in Nachbarschaft zum Dänschendorfer See und zum Nördlichen Binnensee, Westerwiese. Mit einer Ausdehnung von 37,5 ha und einer Uferlänge von 3,7 km ist er der größte der untersuchten Strandseen. Der See ist durch einen unmittelbar angrenzenden Deich hydrologisch von der Ostsee getrennt. Er hat im Westen 2 Abflüsse in Richtung Dänschendorfer See und im Osten und Süden 3 in der DGK 5 eingetragene Zuflüsse aus den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Flächen südlich und westlich des Sees werden bis ans Ufer extensiv beweidet, daher ist auch das artenarme Brackröhricht ist im Süden und Westen lückig ausgebildet. Am Gewässer werden 4 Abschnitte unterschieden: Das östliche Ufer, welches als Brandungsufer ausgebildet ist (Abschnitt 1), das an den Deich bzw. den Gehölzsaum vor dem Deich angrenzende Nordufer (Abschnitt 2), das mit einem lichten Schilfsaum bewachsene Westufer (Abschnitt 3) und das Südufer mit Torfkanten und ebenfalls lückigem Schilfsaum (Abschnitt 4). Im See liegt eine kleine Insel. Das Sediment wird von Schlamm gebildet, stellenweise ist es torfig. Es wurden Wassertiefen von 10 bis 60 cm beprobt. Der See weist überwiegend keine Wasservegetation auf. Lediglich am Südufer ist spärliche Wasservegetation (FVu1) ausgebildet. Es wurde ein Transekt am Südufer untersucht. Der See wird durch Nährstoffeinträge belastet, wie sich an der dicken Schlammauflage zeigt. Zudem ist er als Folge der Wasserstandsabsenkung über Pumpwerke von den benachbarten Seen getrennt bzw. nur über schmale Gräben verbunden. Fehlende Brackwasserarten der Wasservegetation wie z.b. Großalgen oder Salden deuten auf Aussüßung als Folge der Eindeichung hin. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 76

85 Wenkendorfer Binnensee Beschreibung der Abschnitte Wenkendorfer Binnensee: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 liegt am Ostufer des Sees und ist als Brandungsufer ausgebildet. Der artenarme Brackröhrichtgürtel an dem flach auslaufenden Ufer ist durch die Brandung und das Weidevieh lückig und tritt stellenweise ganz zurück. Anstelle des Schilfröhrichts hat sich in einigen Bereichen ein schmales Tannenwedel-Röhricht entwickelt. Das Sediment besteht aus Sand mit einer Schlammauflage und Steinen / Blöcken, die aus dem Wasser ragen. Stellenweise bildet Torfmudde den Untergrund. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt getrübt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird von Schilf dominiert (Phragmites australis). Weitere aufgenommene Arten sind Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) und Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus). Anstelle des Schilfröhrichts hat sich in einigen, dem Weidevieh zugängigen Bereichen Tannenwedel-Röhricht (Hippuris vulgaris RL SH 3) entwickelt. Tauchblattvegetation fehlt fast vollständig und findet sich nur vereinzelt am Röhricht. Die einzigen festgestellten Arten sind Kamm-Laichkraut (Potamogetom pectinatus) und Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum). ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 77

86 Wenkendorfer Binnensee Wenkendorfer Binnensee: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 liegt am Nordufer des Sees und ist durch den angrenzenden Deich charakterisiert. Das artenarme Brackröhricht wird von Schilf dominiert und ist nur wenige Meter breit. Es geht deichwärts in eine Gehölzreihe über. Das Sediment besteht aus Sand mit einer Schlammauflage, seltener steht reiner Sand an. In der westlichen Bucht wird die Schlammauflage stärker. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Es wurden Wassertiefen bis zu 50 cm festgestellt und beprobt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird deutlich vom Schilf dominiert (Phragmites australis). Weitere Arten sind Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) und Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus). Tauchblattvegetation fehlt fast vollständig und nur bei einem Hakenzug wurde Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) festgestellt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 78

87 Wenkendorfer Binnensee Wenkendorfer Binnensee: Abschnitt 3 Allg. Beschreibung: Abschnitt 3 liegt am Westufer des Sees und ist durch einen aufgrund von Beweidung lückigen Röhrichtsaum charakterisiert. Das artenarme Brackröhricht wird wie in den anderen Abschnitten von Schilf dominiert. Die Grünlandflächen hinter dem Röhrichtgürtel werden ebenfalls extensiv beweidet. Das Sediment besteht aus Schlamm. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Es wurden Wassertiefen von bis zu 30 cm festgestellt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird von Schilf dominiert (Phragmites australis). Weitere Arten traten nicht auf. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 79

88 Wenkendorfer Binnensee Wenkendorfer Binnensee: Abschnitt 4 Allg. Beschreibung: Abschnitt 4 liegt am Südufer des Sees und ist durch die Beweidung des angrenzenden Grünlandes charakterisiert. Als Folge der Beweidung ist das Schilf lückig und stellenweise tritt Tannenwedel-Röhricht an die Stelle des Schilfs. Kleinflächig bildet das Schwimmende Laichkraut Ansätze einer Schwimmblattzone. Abschnitt 4 ist der einzige Bereich des Sees, in dem an mehr als einer Stelle Wasservegetation ausgebildet. ist. Das Sediment besteht aus Schlamm oder, in der Mitte des Abschnittes, auch aus Torf. In diesem Bereich ist das Ufer als Torfabbruchkante ausgebildet. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Es wurden Wassertiefen von bis zu 55 cm festgestellt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird von Schilf dominiert (Phragmites australis). Weitere Arten sind Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) und Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus). Das Schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans) bildet vereinzelt Ansätze von Schwimmblattvegetation. Der Abschnitt schließt an Abschnitt 1 an und weist mit dem zerstreuten Vorkommen von Kamm-Laichkraut (Potamgeton pectinatus) und Ährigem Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) dieselben Arten in der nur gering entwickelten Wasservegetation auf. Als weitere Art tritt hier noch die Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3) hinzu. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 80

89 Wenkendorfer Binnensee Steckbrief Monitoringstellen Wenkendorfer Binnensee: Monitoringstelle 1 (Messstelle ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Wenkendorfer Binnensee , ,23 Wenkendorfer Binnensee , ,38 Wenkendorfer Binnensee , ,26 Das Transekt liegt am Südufer des Wenkendorfer Sees und beginnt in einem beweideten Schilfröhricht, welches einem extensiv beweideten Grünland vorgelagert ist. Der Sediment besteht aus Sand mit einer dicken Schlammauflage. Vereinzelte Steine im Uferbereich ragen aus dem Wasser. Bei der Begehung 2010 war das Wasser getrübt und hatte lediglich eine geringe Sichttiefe von ca. 15 cm. Das Transekt liegt in einem der wenigen Bereiche, der überhaupt Makrophytenvegetation aufweist. Im See fällt submerse Vegetation großflächig aus. Zum Zeitpunkt der Begehung war die Sichttiefe mit nur ca. 15 cm gering. In der Tiefenstufe 1 mit 0 bis 25 cm erreicht die submerse Vegetation lediglich Deckungen von etwas über 15%. Häufigste Art ist Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum). Weitere Arten sind Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquaticus agg.) und Kleine Wasserlinse (Lemna minor) vor. Im Uferbereich wachsen Röhrichtarten wie Schilf (Phragmites australis), Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus), Wasserminze (Mentha aquatica), Tannenwedel (Hippuris vulgaris RL SH 3), Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina) und Sumpf-Simse (Eleocharis palustris). In der Tiefenstufe 2 mit Wassertiefen zwischen 25 bis 40 cm wächst nur noch Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum). ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 81

90 Wenkendorfer Binnensee Tab. 9: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe Tiefenstufe 0 bis 25 cm 25 bis 50 cm Gesamtdeckung (%) 5 Myriophyllum spicatum 2b + Eleocharis palustris 2m Phragmites australis 1 Ranunculus aquatilis agg. 1 Potamogeton pectinatus + Bolboschoenus maritimus + Hippuris vulgaris RL SH 3 + Lemna minor + Mentha aquatica + Potentilla anserina + Lycopus europaeus r Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,00 0, cm ,00 0,50 5 Der Wenkendorfer Binnensee wird nach SAGERT mit mäßig bis sehr schlecht bewertet. Aufgrund der sehr geringen Artenzahlen und der geringen Deckung der Arten sowie der Faulschlammschichten im See ist auch aus gutachterlicher Sicht eine Bewertung zwischen schlecht und sehr schlecht angemessen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 82

91 Wenkendorfer Binnensee Bewertung FFH (LRT 1150) Wenkendorfer Binnensee Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 83

92 Wenkendorfer Binnensee Abbildung 12: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Wenkendorfer Binnensees Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der starken Nährstoffbelastung des Sees ist ein Schutz vor weiteren Nährstoffeinträgen aus angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen zwingend erforderlich (Ringkanal). Weiterhin ist eine Wiederherstellung der natürlichen hydrologischen Situation anzustreben. Hierzu gehört eine Anhebung der Wasserstände sowie eine Öffnung des Deiches zur Ostsee. Bei winterlichen Sturmfluten kann dann ein Salzwasserzustrom erfolgen. Weiterhin kommt es durch den Abfluss des Wassers nach Sturmfluten auch zu einem Austrag der akkumulierten Schlammmassen in die Ostsee. Dies hätte zwar eine geringfügige Belastung der Ostsee zur Folge, aber auch eine deutliche Verbesserung der Wenkendorfer Sees, der im Moment eher als Sedimentfalle dient, bevor das Wasser in die Ostsee gepumpt wird. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 84

93 Wenkendorfer Binnensee Vergleich mit Altdaten STUHR untersuchte den Wenkendorfer See im Jahr Er konnte neben einigen Exemplaren des Schwimmenden Laichkrautes (Potamogeton pectinatus) an Höheren Pflanzen die Arten Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Teichfaden (Zannichellia palustris), Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus, RL 3) und Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum, RL 3) nachweisen. Armleuchteralgen wurden von STUHR nur vereinzelt bis 0,2 m Wassertiefe am Südufer in kleinen Beständen festgestellt, wo sie meist zusammen mit den o.g. Tauchblattarten siedelten. Neben der gefährdeten Gegensätzlichen Armleuchteralge (Chara contraria, RL 3) trat auch die Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris) auf. Bei der Kartierung 2010 konnten das Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus RL 3), sowie die beiden Armleuchteralgenarten Chara contraria und C. vulgaris nicht nachgewiesen werden. Dagegen wurden zusätzlich die Arten Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus cf. peltatus ssp. baudotii) und die Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL 3) in kleinen Beständen erfasst. Aufgrund der insgesamt nur geringen Deckung der vorkommenden Arten lassen sich aus den oben aufgeführten Anderungen keine Hinweise auf eine Änderung der ökologischen Verhältnisse ableiten. Die Beschreibung der Vegetationsverhältnisse von 2000 konnte 2010 bestätigt werden. Auch in 2010 wurden lediglich wenige Arten in kleinen Beständen mit Schwerpunkt am Südufer erfasst. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 85

94 Wenkendorfer Binnensee Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR DATE_ Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Typha angustifolia Bolboschoenus maritimus Phragmites australis Ranunculus c.f. peltatus ssp. baudotii RL SH , ,6 0 x ,35 0 x ,4 0 x ,5 0 x ,5 0 x ,5 0 x , ,4 0 x ,4 0 x ,5 0 x ,3 0 x ,4 0 x ,3 0 x ,1 0 x ,3 0 x ,3 0 x ,2 0 x ,2 0 x ,3 0 x ,3 0 x ,3 0 x ,15 0 x ,2 0 x , ,45 0 x , , , ,55 0 x ,3 0 x , ,35 0 x Potamogeton natans Potamogeton pectinatus Myriophyllum spicatum Chara aspera RL SH 3 keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 86

95 Gammendorfer Binnensee 3.8 Gammendorfer Binnensee Der Gammendorfer Binnensee liegt an der Nordseite Fehmarns in Nachbarschaft zum Nördlichen Binnensee, Westerwiese. Er liegt ca. 1 km vom Deich entfernt in einer weitläufigen Röhrichtlandschaft. Aus den landwirtschaftlichen Flächen im Süden des Sees münden 3 Zuflüsse ein. Der See ist mit einer Größe von 4 ha und 0,9 km Uferlänge einer der kleineren untersuchten Strandseen. Die Ufer haben eine homogene Struktur, so dass nur ein Abschnitt gebildet wurde. Nahe des westlichen Ufers wurde im Bereich einer Bucht ein Transekt untersucht. Die Schlammauflage deutet auf Nährstoffeinträge hin, die möglicherweise aus den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen stammen, die in den See entwässern. Zudem ist der See als Folge der Wasserstandsabsenkung über Pumpwerke von den benachbarten Seen getrennt und liegt von der Ostsee isoliert. Als Folge der Eindeichung süßt das Gewässer zunehmend aus. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 87

96 Gammendorfer Binnensee Beschreibung der Abschnitte Gammendorfer Binnensee: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über die gesamte Uferlänge des Sees. Er ist durch das angrenzende Röhricht charakterisiert. Abweichend von den anderen untersuchten Strandseen wird das Röhricht zumindest an der Uferlinie von Schmalblättrigem Rohrkolben gebildet. Das Sediment wird aus einer dicken Schlammauflage auf Sand gebildet. Wasservegetation ist häufig (FVu3). Im Gammendorfer See wurde mit Chara connivens RL SH 0 eine Art festgestellt, die in Deutschland bislang als verschollen galt. Im westlichen Bereich wird das Gewässer flacher und die Schlammauflage wird deutlich dünner, so dass stellenweise auch Sand das Sediment bildet. Steine und Blöcke ragen aus dem Wasser. In diesem Abschnitt hat sich am Südufer auf einer Sandbank eine Strandampfer-Flur (Rumex maritimus) entwickelt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Es wurden Wassertiefen zwischen 15 bis 40 cm festgestellt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 88

97 Gammendorfer Binnensee Vegetation: Das artenarme Röhricht wird von Schmalblättrigem Rohrkolben (Typha angustifolia) aufgebaut. Vor dem Röhrichtgürtel treiben schmale Teppiche der Kleinen Wasserlinse (Lemna minor). Die Wasservegetation wird von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) dominiert. Weitere Arten sind Gewöhnliches Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus s. str.), Schraubige Salde (Ruppia cirrhosa) und die Algen Cladophora spec. und Ulva intestinalis. An lediglich einer Probestelle wurde mit nur wenigen Exemplaren Chara connivens RL SH 0 gefunden, die in Deutschland bislang als verschollen galt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 89

98 Gammendorfer Binnensee Steckbrief Monitoringstellen Gammendorfer Binnensee: Monitoringstelle 1 (Messstellennr ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Gammendorfer Binnensee , ,39 Gammendorfer Binnensee , ,83 Gammendorfer Binnensee , ,72 Das Transekt liegt im Westteil des Gammendorfer Binnensees. Es beginnt am Südufer in einem Bestand des Strand-Ampfers (Rumex maritimus RL SH V), der sich vom Ufer bis ins Flachwasser (ca. 10 cm Tiefe) erstreckt. Das Transekt endet an der tiefsten Stelle in diesem Bereich bei ca. 35 cm Wassertiefe, ungefähr 25 m vor dem Nordufer. Das Substrat wird von Sand mit einer dünnen Schlammauflage gebildet, in den Flachwasserbereichen ragen größere Steine aus dem Wasser. Das Transekt erstreckt sich über die Wassertiefen von 0 bis 35 cm bei einer Vegetationsgesamtdeckung von ca. 40 %. Die Neigung des Gewässerbodens ist gering. Zum Zeitpunkt der Begehung war die Sichttiefe mit nur ca. 20 cm gering. Im Flachwasserbereich bis ca. 25 cm Wassertiefe wurde neben den Helophyten Strand- Ampfer (Rumex maritimus RL SH V) und Strand-Simse (Bolboschoenus maritimus) lediglich Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) als submerse Art und Kleine Wasserlinse (Lemna minor) als flutende Art festgestellt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 90

99 Gammendorfer Binnensee Im Tiefenbereich 2 von 25 bis 35 cm treten neben Kamm-Laichkraut zusätzlich Teichfaden (Zannichellia palustris), sowie Salz-Wasserhahnenfuß (Ranunculus cf. peltatus ssp. baudotii RL SH 3) und die Grünalge Ulva intestinalis auf. Tab. 10: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe Tiefenstufe 0 bis 25 cm 25 bis 50 cm Gesamtdeckung (%) 40 Potamogeton pectinatus 3 3 Bolboschoenus maritimus 1 Lemna minor 1 Rumex maritimus RL SH V 1 Zannichellia palustris ssp. pedicellata 3 Ulva intestinalis 1 Ranunculus peltatus ssp. baudotii Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,00 0, cm ,56 0,22 4 Der Gammendorfer Binnensee ist nach den Ergebnissen der Transektuntersuchung im Übergang des mäßigen zum schlechten Zustand. Aufgrund der wenigen Arten mit geringer Deckung ist diese Einschätzung auch aus gutachterlicher Sicht nachzuvollziehen. Auch der Nachweis einiger Pflanzen von Chara connivens ändert nichts an dieser Einschätzung. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 91

100 Gammendorfer Binnensee Bewertung FFH (LRT 1150) Gammendorfer Binnensee Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Komplett besiedelt Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der starken Nährstoffbelastung des Sees ist ein Schutz vor weiteren Nährstoffeinträgen aus angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen zwingend erforderlich (Ringkanal). Weiterhin ist eine Anhebung der Wasserstände anzustreben. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 92

101 Gammendorfer Binnensee Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Typha angustifolia Ranunculus spec. Lemna minor Potamogeton pectinatus Potamogeton pusillus s. str. Zannichelia palustris ssp. pedicellata Ruppia cirrhosa , , , , , , , , Cladophora spec. Ulva intestinalis Chara connivens RL SH 0 Abbildung 13: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Gammendorfer Binnensees ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 93

102 Gewässer Wallnau: Mühlenteich 3.9 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Der Mühlenteich ist mit einer Uferlänge von Fläche von ca. 19,55 ha einer der größeren Teiche auf Wallnau und liegt im Norden der Teichanlage. Die Teichanlage ist eingedeicht und wird über ein Pumpwerk entwässert. Die Teiche sind untereinander durch begehbare Dämme getrennt, stehen jedoch z.t. über Grabensysteme miteinander in Verbindung. Der Mühlenteich wird von Röhrichten gesäumt, die vor den Dämmen im Westen und Süden schmaler werden. Am westlichen Ufer des Sees kommt Wasservegetation nur zerstreut und mit geringer Deckung vor (FVu2). Am südlichen und nördlichen Ufer steht die Wasservegetation gleichfalls zerstreut (FVu2), aber die Deckung nimmt zu. Am östlichen Ufer treten Armleuchterlagen (FVu3c) hinzu. Die hier gefundene Chara connivens RH SH 0 galt in Schleswig-Holstein als verschollen und in Deutschland bislang als sehr selten (RL D: R). Es werden 3 Abschnitte unterschieden, in denen Wassertiefen zwischen 10 bis 90 cm beprobt wurden. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Die Schlammauflage deutet auf Nährstoffeinträge hin, die möglicherweise aus der vergangenen Nutzung als Fischteich stammen, möglicherweise aber auch auf Ausscheidungen der zahlreichen Wasservögel zurückzuführen sind. Als Folge der Eindeichung süßt das Gewässer aus. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 94

103 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Beschreibung der Abschnitte Mühlenteich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über das Westufer, welches an einen Damm grenzt. Der Röhrichtgürtel ist schmal. In Abschnitt 1 ist kommt Wasservegetation nur zerstreut und mit geringer Deckung vor. Das Sediment wird von einer mächtigen Faulschlammschicht gebildet. Es wurden Wassertiefen zwischen 30 bis 90 cm festgestellt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird vom Schilf (Phragmites australis) dominiert. Wasservegetation kommt nur zerstreut un mit geringer Deckung vor. Die häufigste Art ist Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus). Weitere Arten sind Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) und Gewöhnliches Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus s. str.). ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 95

104 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Mühlenteich: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 erstreckt sich über das Nordufer, welches von einem breiten Röhrichtgürtel gesäumt wird. In Abschnitt 2 kommt Wasservegetation nur zerstreut vor (FVu2), erreicht aber höhere Deckungen als in Abschnitt 1. Im östlichen Bereich des Abschnitts treten Armleuchteralgen hinzu (FVu3c). Das Sediment wird von einer mächtigen Faulschlammschicht gebildet. Es wurden Wassertiefen von bis zu 80 cm festgestellt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert. Wasservegetation kommt nur zerstreut vor, verglichen mit Abschnitt 1 nimmt jedoch die Deckung zu. Die häufigste Art ist Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus). Mit Ulva intestinalis und Salz-Wasserhahnenfuß (Ranunculus cf. peltatus ssp. baudotii) treten Brackwasserarten hinzu. Zudem finden sich in diesem Abschnitt zerstreut Armleuchteralgen: Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1), Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris) und Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3). Die Armleuchteralgen kommen bis zur größten festgestellten Wassertiefe von 80 cm vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 96

105 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Mühlenteich: Abschnitt 3 Allg. Beschreibung: Abschnitt 3 erstreckt sich über das Ost- und Südufer, welche überwiegend von einem breiten Röhrichtgürtel gesäumt werden. Am Südufer wird das Röhricht im westlichen Teilabschnitt langsam schmaler. Hinter dem Röhrichtgürtel befinden sich Dämme. In Abschnitt 3 kommt Wasservegetation zerstreut (FVu2) vor, im östlichen Bereich treten mehrere Armleuchteralgenarten hinzu (FVu3c). Das Sediment wird von einer mächtigen Faulschlammschicht gebildet. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Es wurden Wassertiefen von bis zu 100 cm festgestellt. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird vom Schilf (Phragmites australis) dominiert. Wasservegetation kommt zerstreut vor, jedoch häufiger als in den Abschnitten 1 und 2. Die häufigste Art ist Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus). Mit Ulva intestinalis, Cladophora spec. und Salz-Wasserhahnenfuß (Ranunculus cf. peltatus ssp. baudotii) treten Brackwasserarten hinzu. Die Deckung der Armleuchteralgen nimmt gegenüber Abschnitt 2 zu. Am häufigsten ist die Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3). Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1), Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris), Zerbrechliche Armleuchteralge (Chara globularis) und Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara cf. contraria RL SH 3) sind deutlich seltener. Mit Chara connivens RL SH 0 wurde weiterhin eine Art festgestellt, die in Schleswig-Holstein bislang als verschollen galt. Armleuchteralgen wachsen bis in eine Wassertiefe von 80 cm. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 97

106 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Der Mühlenteich weist in weiten Bereichen eine mächtige Faulschlammschicht auf, die ein Hinweis auf aktuelle oder ehemalige Nährstoffbelastungen ist. Da aktuell keine fischereiwirtschaftliche Nutzung des Gewässers mehr stattfindet und auch keine Hinweise auf direkte Nährstoffeinleitungen vorliegen, handelt es sich entweder um Altlasten aus der früheren Nutzung des Teichgutes oder aber um einen aktuellen Nährstoffeintrag durch die Avifauna. Der See ist überwiegend durch nährstofftolerante Wasserpflanzenarten besiedelt. Die insgesamt 6 Arten an Armleuchteralgen wurden fast ausschließlich im Ostteil des Sees gefunden. Trotz des Auftretens einer großen Zahl von Armleuchteralgenarten wird der See aufgrund der mächtigen Faulschlammschichten als unbefriedigend eingestuft. Da kein Transekt aufgenommen wurde, entfällt die Berechnung des ökologischen Zustandsklasse nach SAGERT (2007). ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 98

107 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Mühlenteich Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Weite Bereiche unbesiedelt Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 99

108 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Abbildung 14: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Mühlenteich Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Für den Mühlenteich ist eine Reduktion der mächtigen Faulschlammauflagen anzustreben. Aufgrund der speziellen Situation von Wallnau als Vogelschutzgebiet scheint eine Reduzierung der Nährstoffeinträge durch Vogelkot nicht realistisch. Weitere Nährstoffquellen sind nicht bekannt. Aufgrund der großen Zahl an nachgewiesenen Arten, bietet sich der Mühlenteich für eine zukünftige Beobachtung der Bestandsentwicklung dieser Artengruppe an. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 100

109 Gewässer Wallnau: Mühlenteich Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Ranunculus c.f. peltatus ssp. baudotii RL SH 3 Potamogeton pectinatus Potamogeton pusillus s. str. Zannichelia palustris ssp. pedicellata Cladophora spec , ,3 0 x ,8 0 x , ,9 0 x , ,8 0 x , ,7 0 x , , , , , ,0 5, , , , , , , , , , , , , , , ,0 20, , , Ulva intestinalis Chara canescens RL SH 1 Chara aspera RL SH 3 Chara vulgaris Chara globularis Chara connivens RL SH 0 Chara cf contraria RL SH 3 keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 101

110 Gewässer Wallnau: Franckteich 3.10 Gewässer Wallnau: Franckteich Der Franckteich ist ein kleiner Teich mit einer Fläche von ca. 3,23 ha. In dem Gewässer befinden sich mehrere flache Inseln, die von Salzwiesenvegetation bewachsen sind. Er liegt im Norden der Teichanlage Wallnau westlich des Mühlenteiches. Die Teichanlage ist eingedeicht und wird über ein Pumpwerk entwässert. Der Franckteich wird im Norden, Osten und Süden von Dämmen eingefasst. Im Westen grenzt Grünland an. Der Franckteich wird von schmalen Röhrichten gesäumt. Der überwiegende Teil des Teiches weist zerstreut Wasservegetation auf (FVu2); nach Südwesten nimmt die Deckung zu (FVu3). Das Ufer ist homogen ausgebildet, so dass nur ein Abschnitt gebildet wurde, in dem Wassertiefen zwischen 5 bis 40 cm beprobt wurden. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt getrübt. Die Schlammauflage im Gewässer deutet auf Nährstoffeinträge hin, die möglicherweise aus der vergangenen Nutzung als Fischteich stammen, möglicherweise aber auch auf Ausscheidungen der zahlreichen Wasservögel zurückzuführen sind. Als Folge der Eindeichung süßt das Gewässer aus. Der Wasserstand des Gewässers wird über Pumpen abgesenkt und liegt unter Null. Ohne diese Wasserstandsregulierung würde der Franckteich die westlich angrenzenden Flächen überstauen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 102

111 Gewässer Wallnau: Franckteich Beschreibung der Abschnitte Franckteich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich die gesamt Uferlänge des Franckteiches, welche von einem schmalen Röhrichtgürtel gesäumt wird. Es sind 5 flache Inseln aufgeschüttet worden, auf deren sandigem Substrat Salzwiesenvegetation wächst. Der Norden des Gewässers weist zerstreut Wasservegetation (FVu2) auf, in der südöstlichen Ecke nimmt die Deckung zu und die Wasservegetation ist gut ausgebildet (FVu3). Das Sediment wird von einer dünnen Schlammschicht auf Sand gebildet. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Es wurden Wassertiefen zwischen 5 bis 40 cm untersucht. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird vom Schilf (Phragmites australis) dominiert. Die Wasservegetation setzt sich aus lediglich 2 Arten zusammen: Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus). und Salz-Teichfaden (Zannichellia palustris ssp. pedicellata). ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 103

112 Gewässer Wallnau: Franckteich Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Im Franckteich wurden keine Transekte angelegt, daher entfällt die Bewertung nach SAGERT. Aufgrund des Auftretens von lediglich zwei weit verbreiteten Arten ist der aktuelle Zustand unbefriedigend. Das Gewässer weist jedoch aufgrund der sandigen Böden und der nur geringen Schlammauflagen ein hohes Potenzial für Wasserpflanzen auf. Andererseits ist der Fraßdruck durch Wasservögel auf die Vegetation wegen der überwiegend geringen Wassertiefe erheblich und es kommt zu deutlichen Nährstoffeinträgen durch Vogelkot Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Franckteich Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar B Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 104

113 Gewässer Wallnau: Franckteich Abbildung 15: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Franckteich Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der speziellen Situation von Wallnau als Vogelschutzgebiet ist eine Reduzierung der Nährstoffeinträge z.b. durch Vogelkot bzw. des Fraßdrucks durch Wasservögel nicht realistisch. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 105

114 Gewässer Wallnau: Franckteich Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR DATE_ Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Potamogeton pectinatus Zannichelia palustris ssp. pedicellata , , , , , , , , , ,4 2 2 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 106

115 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich 3.11 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Der Wallnauer Teich liegt nördlich der ehemaligen Teichanlage im Grünland und ist von den anderen Teichen durch einen breiten Graben und Fußwege von der ehemaligen Teichanlage getrennt. Er liegt auf Privatgelände und ist ca. 7,4 ha groß. Augenscheinlich kann er über einen Ablass in den südlich angrenzenden breiten Graben entwässert werden. Das Gewässer ist in einigem Abstand von Dämmen umgeben und zur Ostsee hin bedeicht. Der Wallnauer Teich wird von schmalen Röhrichten gesäumt. Das Ufer ist homogen ausgebildet, so dass nur ein Abschnitt gebildet wurde, in dem Wassertiefen zwischen 0 (Sandbank) bis 30 cm beprobt wurden. Als Folge der Eindeichung süßt das Gewässer aus. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 107

116 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Beschreibung der Abschnitte Wallnauer Teich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über die gesamte Uferlänge des Wallnauer Teiches, welche von einem schmalen Röhrichtgürtel gesäumt wird. Das Gewässer ist flach mit einer ausgedehnten Sand- /Schlammbank am östlichen Ufer. Das Substrat besteht aus Sand mit einer dünnen Schlammauflage. Im größten Teil des Sees kommt Wasservegetation mit hohen Deckungen vor (FVu3); am Ostufer treten Armleuchteralgen hinzu (FVu3c). Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt klar. Vegetation: Das artenarme Röhricht wird vom Schilf (Phragmites australis) dominiert, deutlich seltener kommt Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) vor. Die Wasservegetation setzt sich überwiegend aus Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus). und Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) zusammen. Als weitere Arten treten mit nur wenigen Fundpunkten und geringerer Deckung Salz-Wasserhahnenfuß (Ranunculus cf. peltatus ssp. baudotii RL SH 3), Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus s. str.), Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis agg.), Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) und die Algen Ulva intestinalis und Cladophora spec. hinzu. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 108

117 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Darüber hinaus finden sich mit geringer Deckung auch Armleuchteralgen, die ihren Schwerpunkt an der Sandbank am östlichen Ufer haben: Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1) und Gegenständige Armleuchteralge (Chara cf. contraria RL SH 3). Die Armleuchteralgen wurden während der Übersichtskartierung nur in Tiefen bis ca. 15 cm festgestellt Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Im Wallnauer Teich wurde kein Transekt angelegt, daher entfällt die Bewertung nach SAGERT. Unter Berücksichtigung der Artenzusammensetzung und im Vergleich zu den anderen untersuchten Gewässern ist der Wallnauer Teich aufgrund der dichten Vegetation, des Auftretens von zwei Armleuchteralgenarten und der nicht übermäßig dicken Schlammauflage als mäßig bis unbefriedigend einzustufen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 109

118 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Wallnauer Teich Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 110

119 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Abbildung 16: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Wallnauer Teich Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der speziellen Situation von Wallnau als Vogelschutzgebiet ist eine Reduzierung der Nährstoffeinträge z.b. durch Vogelkot bzw. des Fraßdrucks durch Wasservögel nicht realistisch. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 111

120 Gewässer Wallnau: Wallnauer Teich Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Typha angustifolia Ranunculus aquatilis agg. Ranunculus c.f. peltatus ssp. baudotii RL SH 3 Cotula coronopifolia Potamogeton pectinatus Potamogeton pusillus s. str. Zannichelia palustris ssp. pedicellata , , , , , , , , , , , , , , , , , , , Myriophyllum spicatum Cladophora spec. Ulva intestinalis Chara canescens RL SH 1 Chara cf contraria RL SH 3 ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 112

121 Gewässer Wallnau: Steinteiche 3.12 Gewässer Wallnau: Steinteiche Der westliche und der östliche Steinteich liegen unmittelbar hintereinander im nördlichen Bereich des Vogelreservats Wallnau und gehören mit 1,68 ha und 1,61 ha zu den kleineren untersuchten Gewässern. Am westlichen Steinteich befindet sich eine Vogel- Beobachtungshütte. Beide Teiche grenzen mit ihrem Südufer an Grünland an, welches extensiv beweidet wird. Die Gewässer sind ausgezäunt, einige flache Buchten aber für die Rinder erreichbar. An der nördlichen Seite der Gewässer und zwischen den Gewässern befinden sich Dämme. Die anderen Ufer wurden im Rahmen von biotopgestaltenden Maßnahmen aufgeweitet und abgeflacht. Im westlichen Steinteich wurden 5 flache Inseln aufgeschüttet. Beide Gewässer wurden in je 2 Abschnitte unterteilt, von denen Abschnitt 1 jeweils am beweideten südlichen Ufer liegt und Abschnitt 2 jeweils die nicht beweideten, mit Schilf gesäumten Uferbereiche umfasst. Sowohl im westlichen als auch im östlichen Steinteich wurde 1 Transekt beprobt. Als Folge der Eindeichung süßen die Gewässer aus. Die hohe Anzahl an Vögeln führt über den Kot zu einer Eutrophierung. Durch die Wasserstandsregulierung über Pumpen werden die südlich angrenzenden Bereiche nicht überschwemmt, obwohl sie unter Null liegen und damit natürliche Überschwemmungsbereiche wären. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 113

122 Gewässer Wallnau: Steinteiche Beschreibung der Abschnitte Westlicher Steinteich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über das südliche Ufer, an welchem im Zuge von Gestaltungsmaßnahmen einige flache Buchten angelegt wurden, so dass eine geschwungene Uferlinie entstand. Das Ufer ist den Rindern zugängig, da die Abzäunung unmittelbar am Ufer, stellenweise auch im Gewässer verläuft. Nahe Abschnitt 1 wurden zudem 5 flache Inseln angelegt, die mit von Vögeln kurz gefressener Salzwiesenvegetation und Röhrichtrudimenten bewachsen sind. Als Folge der Beweidung steht am Südufer bis auf wenige Reste kein Röhricht. Die Standortbedingungen sind vollsonnig. Das Substrat besteht aus Sand, stellenweise mit einer dünnen Schlammauflage. Es finden sich einzelne Blöcke im Wasser. Es wurden Wassertiefen zwischen 10 bis 40 cm beprobt. Im überwiegenden Teil des Gewässers ist Wasservegetation mit mittleren Deckungen häufig (FVu3). Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Die Wasservegetation setzt sich überwiegend aus Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) zusammen. Ulva intestinalis als einzige Großalge erreicht lediglich niedrige Deckungswerte. Nahe der flachen Inseln und der Ufer stehen mit der Gewöhnlichen Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) und der Krähenfußblättrigen Laugenblume (Cotula coronopifolia) Arten der Röhrichte und der Salzwiesen bis in das Wasser. Einzige weitere submerse Art ist die Strand-Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2), die aber nur vereinzelt auftritt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 114

123 Gewässer Wallnau: Steinteiche Westlicher Steinteich: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 erstreckt sich über das westliche, östliche und nördliche Ufer. Da die angrenzenden Flächen nicht beweidet werden, wird das Ufer hier von einem wenige Meter breiten Röhricht gesäumt. Die Uferlinie verläuft gerade, da die ehemaligen Fischteiche hier nicht verändert wurden. Landwärts angrenzend an das Röhricht steigt das Gelände zu den Dämmen hin steil an. Das Substrat besteht aus Sand, stellenweise mit einer dünnen Schlammauflage. Vereinzelt ragen Blöcke aus dem Wasser. Es wurden Wassertiefen zwischen 10 bis 25 cm beprobt. Der überwiegende Teil des Gewässers weist häufig und mit mittleren Deckungen Wasservegetation auf (FVu3). Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das artenarme Brackröhricht wird vom Schilf (Phragmites australis) dominiert, deutlich seltener kommt Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) vor. Die Wasservegetation entspricht in ihrer Zusammensetzung und Häufigkeit derjenigen von Abschnitt 1. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 115

124 Gewässer Wallnau: Steinteiche Östlicher Steinteich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über das südliche Ufer, an welchem im Zuge von Gestaltungsmaßnahmen eine flache Buch angelegt wurde, so dass eine geschwungene Uferlinie entstand. Das Ufer ist den Rindern zugängig, da die Abzäunung unmittelbar am bzw. stellenweise auch im Ufer verläuft. Die Wassertiefe fällt vom Ufer schnell auf eine Tiefe von ca. 30 cm ab. Als Folge der Beweidung ist das Röhricht am Südufer lückig und steht in einzelnen Gruppen. Das Substrat besteht aus Sand, stellenweise mit einer dünnen Schlammauflage. Es wurden Wassertiefen zwischen 15 bis 50 cm beprobt. Der Abschnitt ist flächig mit hoher Deckung von Wasservegetation bewachsen (FVu3). Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Abweichend vom westlichen Steinteich ist am südlichen Ufer des östlichen Steinteichs ein lückiges Röhricht entwickelt, welches von Schilf (Phragmites australis) dominiert wird, deutlich seltener kommt Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) vor. Vereinzelt treibt am Röhrichtgürtel Kleine Wasserlinse (Lemna minor). Die Wasservegetation wird vom Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) dominiert, Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) kommt stet, aber mit geringerer Deckung vor. Die Brackwasserarten Ulva intestinalis, Cladophora spec. und Strand-Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2) kommen zerstreut mit mittleren Deckungswerten vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 116

125 Gewässer Wallnau: Steinteiche Östlicher Steinteich: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 erstreckt sich über das westliche, östliche und nördliche Ufer. Da die angrenzenden Flächen nicht beweidet werden, wird das Ufer hier von einem wenige Meter breiten Röhricht gesäumt. Die Uferlinie verläuft gerade, da die ehemaligen Fischteiche hier nicht verändert wurden. Landwärts angrenzend an das Röhricht steigt das Gelände zu den Dämmen hin steil an. Das Substrat besteht aus Sand mit einer dünnen Schlammauflage. Es wurden Wassertiefen zwischen 15 bis 50 cm beprobt. Der Abschnitt ist flächig mit hoher Deckung von Wasservegetation bewachsen (FVu3). Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das artenarme Brackröhricht wird vom Schilf (Phragmites australis) dominiert, deutlich seltener kommt Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) vor. Die Wasservegetation wird vom Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) dominiert, Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) kommt stet, aber mit geringerer Deckung vor. An dem Röhrichtgürtel tritt zusätzlich Kleine Wasserlinse (Lemna minor) auf. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 117

126 Gewässer Wallnau: Steinteiche Steckbrief Monitoringstellen Wallnau: Östl. und. Westl. Steinteich Transekt 1 (Messstellennr ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Östl. u. westl. Steinteich TR 1 Wallnau , ,91 Östl. u. westl. Steinteich TR 1 Wallnau , ,78 Östl. u. westl. Steinteich TR 1 Wallnau , ,78 Der Westliche Steinteich ist ein kleines, überwiegend nur bis 25 cm tiefes Gewässer mit einzelnen, von Salzrasen bestandenen amphibischen Bereichen im Westteil. Lediglich im Bereich der Vogel-Beobachtungshütte werden in ehemaligen Gräben Wassertiefen von bis zu ca. 40 cm erreicht. Das Südufer ist trotz Zaunes bis an die Wasserlinie beweidet, die anderen Ufer sind mit Brackröhrichten bestanden. Das Gewässer wird stark von Wasservögeln genutzt. Die Salzrasen auf Schlammbänken sind von Vögeln kurz beweidet. Der Gewässerboden ist sandig, in Teilbereichen schlammig, im Wasser liegen einzelne größere Blöcke. Zum Zeitpunkt der Begehung war das Wasser durch gründelnde Vögel sehr trübe, die Sichttiefe betrug nur ca. 15 cm. Die Begehung erfolgte nach um den Beobachtungsbetrieb auf Wallnau möglichst nicht zu stören. Das Gewässer weist lediglich eine Tiefenstufe von 0 bis 25 cm auf und ist vollständig mit Makrophyten zugewachsen. Im Uferbereich des Transektes wachsen mit Schilf (Phragmites australis) und Gewöhnlicher Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) zwei Röhrichtarten. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 118

127 Gewässer Wallnau: Steinteiche In der Wasservegetation erreichen Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Salz-Teichfaden (Zannichelia palustris ssp. pedicellata) hohe Deckungswerte. Eingestreut kommen größere Bestände von Strand Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2) und der Grünalge Ulva intestinalis vor, die jeweils über 5% der Vegetationsbedeckung ausmachen. Tab. 11: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe 0 bis 25 cm Gesamtdeckung (%) 95 Zannichellia palustris ssp. pedicellata 4 Potamogeton pectinatus 3 Bolboschoenus maritimus Phragmites australis Ulva intestinalis Ruppia maritima s. str. RL SH 2 2b 2b 2a 2a ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 119

128 Gewässer Wallnau: Steinteiche Wallnau: Östl. und. Westl. Steinteich Transekt 2 (Messtellennr ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Östl. u. westl. Steinteich TR 2 Wallnau , ,09 Östl. u. westl. Steinteich TR 2 Wallnau , ,95 Östl. u. westl. Steinteich TR 2 Wallnau , ,02 Das Transekt beginnt in einer durch Rinderbeweidung freigehaltenen Lücke im Röhricht mit flach abfallendem Ufer am Südufer. Die Begehung erfolgte nach Uhr, um den Beobachtungsbetrieb auf Wallnau möglichst nicht zu stören.das Gewässer weist eine Tiefe von bis zu 0,5 m auf und ist vollständig mit submersen Makrophyten zugewachsen. In der ersten Tiefenstufe von 0 bis 25 cm erreicht Schilf (Phragmites australis) im flachen Uferbereich eine Deckung von über 25%. Die Wasservegetation wird von Kamm Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Salz-Teichfaden (Zannichellia palustris ssp. pedicellata) geprägt. Ebenfalls hohe Deckungswerte von über 25% erreicht die Grünalge Cladophora spec., etwas seltener mit Deckungen von ca. 5% tritt Ulva intestinalis auf. In der zweiten Tiefenstufe zwischen 25 und 50 cm sind lediglich Kamm-Laichkraut mit Deckungswerten von über 50% und Salz-Teichfaden mit einer Deckung von ca 20% zu finden. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 120

129 Gewässer Wallnau: Steinteiche Tab. 12: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 2 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe 0 bis 25 cm 25 bis 50 cm Gesamtdeckung (%) 95 Potamogeton pectinatus 4 4 Cladophora spec. 3 Phragmites australis 3 Zannichellia palustris 3 2b Ulva intestinalis 2a Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Westlicher Steinteich, Transekt 1 Ök Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Zustandskl 0-25 cm ,55 0,19 4 Der westliche Steinteich ist ein sehr flaches Gewässer, welches an kaum einer Stelle tiefer als 25 cm ist. Die Vegetation ist artenarm. Die Bewertung nach SAGERT führt zu einer unbefriedigenden Wertigkeit. Auch aus gutachterlicher Sicht ist dies aufgrund der geringen Artenzahl angemessen. Östlicher Steinteich, Transekt 2 Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,34 0, cm ,76 0,41 3 Das Transekt am östlichen Steinteich erhält nach SAGERT eine mäßige bis unbefriedigende Bewertung. Dieser Einstufung wird aufgrund der Artenkombination und der geringen Artenzahl auch aus gutachterlicher Sicht gefolgt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 121

130 Gewässer Wallnau: Steinteiche Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Steinteiche Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 122

131 Gewässer Wallnau: Steinteiche Abbildung 17: Potenzieller Überschwemmungsbereich in Wallnau: Steinteiche Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der speziellen Situation auf Wallnau als Vogelschutzgebiet und der Lage des westlichen Steinteiches direkt vor einem Hide zur Vogelbeobachtung ist eine Reduzierung der Nährstoffeinträge z.b. durch Vogelkot oder eine Reduzierung des Fraßdrucks nicht realistisch. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 123

132 Gewässer Wallnau: Steinteiche Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) Westlicher Steinteich NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Bolboschoenus maritimus Cotula coronopifolia Potamogeton pectinatus Zannichelia palustris ssp. pedicellata , , , , , , , , Ruppia maritima s. str. RL SH 2 Ulva intestinalis Östlicher Steinteich NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Lemna minor Potamogeton pectinatus Zannichelia palustris ssp. pedicellata , , , , , , , , Ruppia maritima s. str. RL SH 2 Cladophora spec. Ulva intestinalis ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 124

133 Gewässer Wallnau: Salzteich 3.13 Gewässer Wallnau: Salzteich Der Salzteich liegt auf dem ehemaligen Teichgut Wallnau und ist mit ca. 0,83 ha eines der kleineren untersuchten Gewässer. Er liegt nahe der Vogelbeobachtungshütten auf dem NABU-Gelände und es grenzen Fußwege an. Am Ostufer befinden sich ein Mönch zur Wasserstandsregulierung und eine Rampe, um Boote ins Wasser zu lassen. Das Gewässer wird von einem Röhrichtgürtel gesäumt. Die Uferbeschaffenheit ist homogen, so dass nur ein Abschnitt gebildet wurde. Am östlichen Ufer im Bereich der Rampe wurde ein Transekt beprobt. Die Untersuchung erfolgte zu Fuß und mit dem Boot. Es wurden Wassertiefen von bis zu 70 cm untersucht. Die Wasservegetation ist gut ausgeprägt und erreicht hohe Deckungswerte. Die dichte Wasserpflanzendecke erstreckt sich bis in die Mitte bzw. zum Grund des Gewässers. Als Folge der Eindeichung des Teichgutes süßt das Gewässer aus. Die Nutzung durch Wasservögel führt über den Kot zu einer Eutrophierung des Gewässers. Durch die Wasserstandsregulierung über Pumpen werden die angrenzenden Bereiche nicht überschwemmt, obwohl diese unter Null liegen und damit natürliche Überschwemmungsbereiche wären. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 125

134 Gewässer Wallnau: Salzteich Beschreibung der Abschnitte Salzteich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über die gesamte Uferlänge. Das Ufer ist von einem durchgehenden Röhrichtsaum bewachsen, der nur am östlichen Ufer an der Rampe kleinflächig unterbrochen ist. Das nördliche Ufer ist steil und das Wasser direkt am Ufer schon vergleichsweise tief. Das Substrat besteht aus Faulschlamm mit intensivem H 2 S- Geruch. Der Abschnitt ist flächig mit hoher Deckung von Wasservegetation bewachsen (FVu3). Diese bildet dichte Matten, die kurz unter der Wasseroberfläche treiben. Es wurden Wassertiefen zwischen 20 bis 70 cm beprobt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das dichte Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert. Den Aspekt der Wasservegetation prägen Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Strand-Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2), die in allen untersuchten Tiefen vorkommen. Weitere Arten finden sich nicht. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 126

135 Gewässer Wallnau: Salzteich Steckbrief Monitoringstellen Salzteich: Monitoringstelle 1 (Messstellennr ) Gewässer WK - Nr. GPSNR Datum POINT_ POINT_Y Salzteich Wallnau , ,67 Salzteich Wallnau , ,08 Salzteich Wallnau , ,10 Das Transekt beginnt an der Einsatzstelle im Südosten. Das Sediment ist stark verschlammt mit Faulschlammanteilen. Der Teichboden ist weitgehend eben. Das Gewässer weist über weite Bereiche eine Tiefe von ca. 50 cm auf, lediglich punktuell werden im See an wenigen Stellen in Vertiefungen lokal Tiefen bis maximal 70 cm erreicht. Bei der Begehung war das Wasser stark getrübt und hatte lediglich eine geringe Sichttiefe von ca. 15 cm. Die Wasservegetation kommt flächendeckend mit hoher Deckung vor und bildet dichte Bestände. Die Vegetation setzt sich in der 1 Tiefenstufe von 0 bis 25 cm zu etwa gleichen Anteilen aus den Arten Teichfaden (Zannichellia palustris), Strand Salde (Ruppia maritima s. str. RL SH 2), Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und der Grünalge Cladophora spec. zusammen. Im unmittelbaren Uferbereich wächst Schilf. In der 2. Tiefenstufe zwischen 25 und 50 cm kommen nur noch Strand Salde und Kamm- Laichkraut vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 127

136 Gewässer Wallnau: Salzteich Tab. 13: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe Tiefenstufe 10 bis 25 cm 25 bis 50 cm Gesamtdeckung (%) 95 Zannichellia palustris 3 Potamogeton pectinatus 3 2a Cladophora spec. 3 Ruppia maritima s. str. RL SH Phragmites australis 2b Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm , cm ,00 0,50 3 Der Salzteich weist nur wenige Arten auf, die gleichmäßig eine hohe Deckung erreichen. Das Transekt erhält nach SAGERT eine mäßige bis unbefriedigende Bewertung. Dieser Einstufung wird aufgrund der Artenkombination, der geringen Artenzahl und der Faulschlammauflage auch aus gutachterlicher Sicht gefolgt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 128

137 Gewässer Wallnau: Salzteich Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Salzteich Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 129

138 Gewässer Wallnau: Salzteich Abbildung 18: Potenzieller Überschwemmungsbereich am Salzteich in Wallnau Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der speziellen Situation von Wallnau als Vogelschutzgebiet ist eine Reduzierung der Nährstoffeinträge z.b. durch Vogelkot nicht realistisch Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) Gesamtdeckung (%) Potamogeton pectinatus , ,5 2 2 Ruppia maritima s. str. RL SH , , , , , , , , , , ,5 0 x , , , , , keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 130

139 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich 3.14 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Der Püttseer Teich liegt im Süden des ehemaligen Teichgutes Wallnau und ist mit 25,4 ha der größte der Wallnauer Teiche. Er ist von einem im Mittel ca. 60 m breiten Schilfröhricht umgeben. Die südlich und östlich angrenzenden Flächen sind gegrüppt und werden als Grünland extensiv beweidet. An das West- und Nordufer grenzen Dämme an. Am Ostufer haben die Rinder Zugang zum Teich und der Röhrichtsaum ist unterbrochen. An diesem Ufer liegt eine sehr flach auslaufende Sandbank, von der aus die Tiere ins Wasser gelangen. Dem Ostufer vorgelagert ist eine kleine Insel mit einer Nistkolonie von Kormoranen, die weitgehend vegetationsfrei ist. Der Teich ist mit einer in den meisten Bereichen mit Tiefen zwischen 25 bis 35 cm sehr flach. Die größte festgestellte Tiefe beläuft sich auf 50 cm. Das Sediment besteht überwiegend aus dickeren Faulschlammschichten, am Ostufer dagegen aus Sand, der nur an einigen Stellen eine dünne Faulschlammauflage aufweist. Wasservegetation kommt in dem gesamten See zerstreut (FVu2) vor, am sandigen Ostufer nimmt die Deckung zu und es treten mehrere Armleuchteralgen hinzu (FVu3c). Es werden 3 Abschnitte unterschieden: Abschnitt 1 umfasst die Uferbereiche im Norden und Westen, die an einen Damm angrenzen. Abschnitt 2 liegt im Süden und ist von einem dichten Röhricht umgeben und Abschnitt 3 liegt im Osten und Nordosten und umfasst die Uferbereiche, die aufgrund der Rinderbeweidung ein lückiges Röhricht aufweisen und sandiges Sediment. Am Ostufer wurde ein Transekt untersucht. Als Folge der Eindeichung süßt das Gewässer aus. Die hohe Anzahl an Vögeln führt über den Kot zu einer Eutrophierung des Gewässers. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 131

140 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Beschreibung der Abschnitte Püttseer Teich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über das Westufer und Teile des Nordufers. An diesen Abschnitt grenzen Dämme an und der Röhrichtgürtel ist nur wenige Meter breit. Das Substrat besteht aus Faulschlamm. Wasservegetation kommt zerstreut (FVu2) mit geringen bis mittleren Deckungen vor. Es wurden Wassertiefen von bis zu 40 cm beprobt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert, weitere Arten sind Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) und Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia). In der Wasservegetation herrscht Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) vor, Teichfaden (Zannichelia palustris) kommt stet, aber mit geringerer Deckung vor. Da der Wasserstand über Pumpen reguliert wird, ist das Gewässer von seinen östlichen und südlichen potenziellen Überschwemmungsflächen mit Höhen unter Null abgeschnitten. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 132

141 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Püttseer Teich: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 erstreckt sich über das Südufer, das von Röhricht gesäumt wird. Die angrenzenden Flächen werden extensiv beweidet. Das Substrat besteht aus Faulschlamm, der intensiv nach H 2 S riecht. Wasservegetation kommt zerstreut (FVu2) mit mittleren Deckungen vor. Es wurden Wassertiefen zwischen 20 bis 40 cm beprobt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert, weitere Arten sind Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) und Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia). Die Wasservegetation setzt sich aus Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Teichfaden (Zannichelia palustris) zusammen. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 133

142 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Püttseer Teich: Abschnitt 3 Allg. Beschreibung: Abschnitt 3 erstreckt sich über das Ostufer, welches sich strukturell deutlich von den anderen Ufern unterscheidet. Das Röhricht am Ufer ist lückig, da die angrenzenden Flächen mit Rindern beweidet werden und diese hier Zugang zum Wasser haben. Es wird als Brandungsufer von einer Sandbank gebildet, die vom Ufer flach in den Teich verläuft. Das sandige Substrat zieht sich bis in den Teich und bildet vor Abschnitt 3 das Sediment. Wasservegetation kommt häufig vor. Zu den Arten aus Abschnitt 1 und 2 treten Armleuchteralgen hinzu (FVu3c). Es wurden Wassertiefen zwischen 15 bis 50 cm beprobt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das Röhricht entspricht in der Zusammensetzung Abschnitt 1 und 2. In der Wasservegetation treten zu den Arten Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Teichfaden (Zannichelia palustris) mehrere Armleuchteralgen hinzu. Die höchsten Deckungswerte erreicht die Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1). Weitere Arten sind Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara cf. contraria RL SH 3) und Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3). Die Armleuchteralgen kommen bis zur tiefsten untersuchten Wassertiefe von 50 cm vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 134

143 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Steckbrief Monitoringstellen Püttseer Teich: Monitoringstelle 1 (Messstellennr ) Gewässer WK - Nr. GPSN R Datum POINT_ POINT_Y Püttsee Wallnau , ,86 Püttsee Wallnau , ,76 Püttsee Wallnau , ,86 Das Transekt liegt am Ostufer des Püttseer Teiches, nördlich der Kormoraninsel, im 3. Seeuferabschnitt. Es beginnt in einer vom Weidevieh vegetationsfrei gehaltenen Schneise im Schilfgürtel mit sandstrandähnlicher Ausprägung. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung hatten Blaualgenteppiche eine Deckung von ca. 40 %. Das Wetter war zum Zeitpunkt der Begehung zunächst sonnig mit leichtem Wind, gefolgt von einem schnell aufziehenden Gewitter mit Regen. Während einer ersten Begehung Anfang August war die Deckung der Blaualgen deutlich geringer und auch die Characeenvegetation noch besser entwickelt. Als Substrat findet sich Sand mit einer Schlammauflage, in tieferen Bereichen tritt Faulschlamm auf. Das Transekt wurde in den Ostteil des Püttseer Teichs gelegt, um die hier vorkommenden Armleuchteralgenbestände zu dokumentieren. Die anderen Bereiche des Sees sind zum Teil stark verschlammt und weisen keine Vorkommen von Armleuchteralgen auf. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 135

144 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Das Transekt erstreckt sich über Wassertiefen von 0 bis 50 cm bei einer Vegetationsgesamtdeckung von ca. 10 % in der Tiefenstufe 0 bis 25 cm mit einer deutlichen Zunahme auf 75 % in der Tiefenstufe 25 bis 50 cm. Die geringere Vegetationsbedeckung im Flachwasser wird auf die Rinder zurückgeführt, die hier die Möglichkeit haben, ins Wasser zu laufen. Die Unterwasservegetation des Püttseer Teichs wird in der Tiefenstufe 1 von 0 bis 25 cm durch lückige Bestände der Grauen Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1), der Gegensätzlichen Armleuchteralge (Chara cf. contraria RL SH 3), Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) sowie mit geringerer Deckung Teichfaden (Zannichellia palustris) gebildet. In der Tiefenstufe 2 von 25 bis ca 40 cm treten dichte Bestände der Grauen Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1) auf, vergesellschaftet mit stetauftretenden, aber gering deckenden Beständen von Teichfaden (Zannichellia palustris), Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Gegensätzlicher Armleuchteralge (Chara cf. contraria RL SH 3). Tab. 14: Wasserpflanzen an Monitoringstelle 1 (Deckungsangaben nach Braun-Blanquet, vgl. Tabelle 4) Taxon Tiefenstufe 10 bis 25 cm 25 bis 50 cm Gesamtdeckung (%) 40 Zannichellia palustris 2b 2a Potamogeton pectinatus 2m 2a Chara canescens RL SH 1 2m 4 Chara contraria RL SH 3 2m 2a ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 136

145 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Tiefenstufe SummeA SummeB SummeC RI MMP Ök Zustandskl 0-25 cm ,25 0, cm ,5 3 Die Bewertung anhand des Transektes, welches im characeenreichen Ostteil angelegt wurde, ist nicht repräsentativ für das gesamte Gewässer. Der Westteil des Püttseer Teichs weist überwiegend ausgeprägte Faulschlammschichten auf, so dass insgesamt eine unbefriedigende Gesamtbewertung angemessen erscheint Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Püttseer Teich Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 137

146 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Abbildung 19: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Püttseer Teichs auf Wallnau Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der speziellen Situation von Wallnau als Vogelschutzgebiet ist eine Reduzierung der Nährstoffeinträge z.b. durch Vogelkot bzw. des Fraßdrucks durch Wasservögel nicht realistisch. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 138

147 Gewässer Wallnau: Püttseer Teich Artenliste aus Übersichtskartierung (Deckungsangaben nach Kohler, vgl. Tabelle 2) NR Datum Abschnitt RE 3. Meridian Ho 3. Meridian Tiefe (m) ,3 0 Gesamtdeckung (%) Potamogeton pectinatus Zannichelia palustris ssp. pedicellata ,3 0 x , , , , ,4 0 x ,4 0 x , , , , , , , , ,4 0 x , , , , , , , , , , , , , , Chara canescens RL SH 1 Chara aspera RL SH 3 Chara cf contraria RL SH 3 keine Vegetation ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 139

148 Gewässer Wallnau: Neuer Teich 3.15 Gewässer Wallnau: Neuer Teich Der Neue Teich hat eine annähernd dreieckige Form und liegt im Süden der ehemaligen Teichanlage in Wallnau. Er ist 10 ha groß und und weist unter den Wallnauer Gewässern damit eine mittlere Größe auf. Der Teich wird im Norden (Abschnitt 1) und Osten (Abschnitt 2) von einem Damm und einem umlaufenden Graben gesäumt. Im Der Nordwesten ist ein Teilbereich des Ufers innerhalb des Gewässers ausgezäunt, so dass die Weidetiere hier bis in das Wasser gelangen und das Röhricht beweiden. Im Südwesten grenzen bis zu 140 m breite Röhrichte an (Abschnitt 2). Dem Westufer ist eine kleine Insel vorgelagert. Es wurden Wassertiefen von bis zu 70 cm untersucht. Das Sediment besteht überwiegend aus Faulschlamm über Sand. Wasservegetation ist häufig (FVu3). Lediglich am Nordufer nimmt die Deckung in einem Teilbereich ab und es kommen nur zerstreute Bestände vor (FVu2). In der Mitte des Gewässers und in Teilbereichen des Westufers treten Armleuchteralgen hinzu (FVu3c). Als Folge der Eindeichung süßt das Gewässer aus. Die hohe Anzahl an Vögeln führt über den Kot zu einer Eutrophierung des Gewässers. Durch die Wasserstandsregulierung über Pumpen sind die angrenzenden potenziellen Überschwemmungsbereichen im Osten und Westen mit Höhen unter Null trockengelegt. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 140

149 Gewässer Wallnau: Neuer Teich Beschreibung der Abschnitte Neuer Teich: Abschnitt 1 Allg. Beschreibung: Abschnitt 1 erstreckt sich über das Nordufer, welches an einen Damm angrenzt. Das Röhricht ist schmal. Im Nordwesten befindet sich eine kleine Bucht, die einige Meter innerhalb des Gewässers ausgezäunt ist und von Rindern beweidet wird. Das Röhricht ist hier lückig und niedrigwüchsig. Tauchblattvegetation kommt im östlichen Abschnitt des Nordufers zerstreut (FVu2) vor, nach Westen wird sie häufiger (FVu3). Im Zentrum des Sees treten Armleuchteralgen hinzu (siehe Abschnitt 2). Das Sediment besteht aus Schlamm über Sand. Es wurden Wassertiefen von 20 bis 70 cm beprobt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert. Die Wasservegetation wird von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) geprägt. Zerstreut und mit geringeren Deckungen finden sich Teichfaden (Zannichelia palustris) und die Grünalge Ulva intestinalis. Vereinzelt wird treten Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1) und Cladophora spec. hinzu. Die submerse Vegetation einschließlich der Armleuchteralgen kommt bis zur tiefsten untersuchten Wassertiefe von 70 cm vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 141

150 Gewässer Wallnau: Neuer Teich Neuer Teich: Abschnitt 2 Allg. Beschreibung: Abschnitt 2 erstreckt sich über das Westufer, welches von einem breiten, dichten Röhricht gesäumt wird. Das Ufer weist eine stark geschwungene Uferlinie auf, der eine Insel vorgelagert ist. Tauchblattvegetation ist im gesamten Abschnitt häufig (FVu3). Im mittleren Teil treten Armleuchteralgen auf, die bis in das Zentrum des Neuen Teiches vorkommen (FVu3c). Das Sediment besteht aus Schlamm über Sand. Es wurden Wassertiefen von 20 bis 60 cm beprobt. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert. Die Wasservegetation wird von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) geprägt. Teichfaden (Zannichellia palustris) ist regelmäßig vergesellschaftet bzw. wird an einigen Probestellen dominant, erreicht jedoch insgesamt nur geringere Deckungswerte. Vereinzelt und mit geringer Deckung treten stellenweise die Algen Ulva intestinalis und Cladophora spec. hinzu. Zusätzlich sind für diesen Abschnitt Armleuchteralgen charakteristisch. Zerstreut, jedoch bei Vorkommen hohe Deckungen erreichend, tritt die Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1) auf. Die Raue Armleuchteralge (Chara aspera RL SH 3) wurde dagegen ledichlic nur an einer Probestelle erfasst. An der tiefsten untersuchten Probestelle mit 60 cm Wassertiefe kommen Teichfaden und Graue Armleuchteralge vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 142

151 Gewässer Wallnau: Neuer Teich Neuer Teich: Abschnitt 3 Allg. Beschreibung: Abschnitt 3 umfasst das Ostufer des Neuen Teiches, welches wie Abschnitt 1 durch einen Damm begrenzt wird. Das Röhricht ist schmal, jedoch dicht ausgebildet und durchgängig. Die Wasservegetation in diesem Uferabschnitt wird durch Tauchblattvegetation geprägt (FVu3). Im Zentrum des Sees treten Armleuchteralgen hinzu (FVu3c, siehe Abschnitt 2). Das Sediment ist überwiegend schlammig, unter dem Schlamm ist Sand zu finden. Die beprobten Wassertiefen erreichen 50 cm. Das Wasser war zum Untersuchungszeitpunkt stark getrübt. Vegetation: Das Röhricht wird von Schilf (Phragmites australis) dominiert. Die Wasservegetation wird deutlich von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Teichfaden (Zannichelia palustris) geprägt. Als weitere Art tritt mit geringerer Deckung und zerstreutem Vorkommen Ulva intestinalis hinzu. Gleichfalls zerstreut und mit geringer Deckung findet sich Graue Armleuchteralge (Chara canescens RL SH 1). Die Arten einschließlich der Armleuchteralge kommen bis zur tiefsten untersuchten Wassertiefe von 50 cm vor. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 143

152 Gewässer Wallnau: Neuer Teich Bewertung des Sees (WRRL (Seetyp ST 2) Im Neuen Teich wurde kein Transekt angelegt, daher erfolgt keine Bewertung nach SAGERT. Der Neue Teich wird aufgrund einer Kombination von nicht zu dicken Schlammschichten und dem Auftreten größerer Characeenbestände als mäßig eingeordnet Bewertung FFH (LRT 1150) Wallnau: Neuer Teich Kriterien / Wertstufe A B C Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Hydrologie und Morphologie, Exposition Vegetationszonierung Überschwemmungsbereich Habitatstrukturen mit besonderer lokaler Bedeutung (z. B. Seegrasbestände) Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars Gefäßpflanzen und Makroalgen Lagunen >1ha der Ostsee: Untere Verbreitungsgrenze von Makrophyten Arten besonderer örtlicher Bedeutung (ggf. gutachterlich) Beeinträchtigungen Globaler Nährstoffeintrag Globaler Eintrag Gefährliche Stoffe Verklappungen Beeinträchtigung der Wasserführung und der natürlichen Durchgängigkeit für wandernde Fische Uferausbau Anthropogene Ufererosion Ausbau von Fahrrinnen, andere wasser und küstenbauliche Strukturen Entwässerung des Überschwemmungsbereichs Rohstoffgewinnung (Sediment, Gas, Öl) Bebauung im Gewässer, am Ufer und im Überschwemmungsbereich Schädigung durch Fischerei Störungen durch Freizeitnutzung / Tourismus Hydrologische und flächenhafte Veränderung des Überschwemmungs- und Gewässerregimes durch Eindeichung, Siel- und Schöpfwerke u. ä. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Überschwemmungsbereiches Verdrängung typischer Arten oder Biozönosen durch invasive Neophyten oder Neozoen Sonstige Beeinträchtigungen Übersicht A B C Habitatstruktur Arteninventar Beeinträchtigungen ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 144

153 Gewässer Wallnau: Neuer Teich Abbildung 20: Potenzieller Überschwemmungsbereich im Umfeld des Neuen Teichs auf Wallnau Empfehlungen für Schutzmaßnahmen oder weitere Erhebungen Aufgrund der speziellen Situation von Wallnau als Vogelschutzgebiet ist eine Reduzierung der Nährstoffeinträge z.b. durch Vogelkot bzw. des Fraßdrucks durch Wasservögel nicht realistisch. ARGE GFN mbh /Heinzel & Gettner 2011: WRRL-Makrophyten-Monitoring Fehmarn 145

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