Astronomische Gesellschaft Oberwallis
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- Christoph Goldschmidt
- vor 5 Jahren
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1 Mitteilungen Juni 2018 Inhalt Termine im Juni...Seite 1 Aus der Redaktion......Seite 1 Mondkalender...Seite 2 Die Planeten, Kleinplaneten und Meteorströme...Seite 2 Interessantes am Himmel......Seite 3 Tag der offenen Tür im Observatorium der Uni Bern in Zimmerwald am 2. Juni...Seite 4 Sternwarten-News: Praxistag und Gmeiwärchtag Simplon Bergalpe...Seite 5 Venus, die Fassadenkletterin...Seite 6 Magellan und Kopernikus...Seite 8 Kassier gesucht...seite 9 Begehung Planetenweg vom 26. April Seite 10 Termine im Juni Samstag, 02. Juni Freitag, 08. Juni, 19 Uhr Samstag, 23. Juni, ab 8 Uhr Tag der offenen Türe im Observatorium der Universität Bern AGO Vereinsabend: Praxistag mit Grillabend Gmeiwärchtag Simplon Bergalpe Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt. Aus der Redaktion Wir danken für die neuen Beiträge und nehmen weiterhin gerne eure Einsendungen, aber auch eure Kritik entgegen. Die Beiträge bitte wie bisher an michael.hauck@rhone.ch senden. Juni 2018 Seite 1
2 Mondkalender Letztes Viertel: Neumond: Erstes Viertel: Vollmond: Mittwoch, 06. Juni Mittwoch, 13. Juni Mittwoch, 20. Juni Donnerstag, 28. Juni Die Planeten Merkur: Merkur steht am 6. Juni in oberer Konjunktion mit der Sonne. Ende Juni kann man versuchen, ihn nach Sonnenuntergang mit einem Fernglas knapp über dem Horizont aufzusuchen. Venus: Venus dominiert mit -4.0 mag Helligkeit weiterhin den westlichen Abendhimmel. Sie wandert Anfang Juni an Pollux in den Zwillingen vorbei, wechselt dann in den Krebs und tritt Ende Juni in das Sternbild Löwe ein. Ihr Untergang erfolgt im Juni in der letzten halben Stunde des Tages. Mars: Mars bewegt sich im Sternbild Steinbock. Der Aufgang des roten Planeten verfrüht sich im Laufe des Monats von 1 Uhr auf eine halbe Stunde vor Mitternacht. Mars setzt zu seiner Oppositionsschleife an und steigert seine Helligkeit im Laufe des Monats weiter von -1.2 auf -2.2 mag. Jupiter: Jupiter hat seine Opposition gerade hinter sich und wandert rückläufig durch die Waage. Dabei bewegt er sich oberhalb von a Lib vorbei. Der Gasplanet geht Anfang Juni um 4.30 Uhr unter und Ende Juni bereits um 2:30 Uhr. Die Helligkeit von Jupiter geht leicht von -2.5 Saturn: auf -2.3 mag zurück. Der Ringplanet kommt am 27. Juni im Sternbild Schütze in Opposition zur Sonne und ist dann die ganze Nacht über sichtbar. Seine Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 0.2 auf 0.0 mag zu. Uranus: Uranus steht nach seinem Aufgang am Ende der Nacht noch zu tief über dem Horizont, um beobachtet werden zu können. Neptun: Der äusserste Planet zieht seine Oppositionsschleife durch den Wassermann. Er verfrüht seinen Aufgang im Laufe des Monats von 2:30 auf 0:30 Uhr. Mit seiner Helligkeit von 7.9 mag bleibt Neptun ein nicht leicht zu beobachtendes Objekt. Kleinplaneten (4) Vesta: Der Kleinplanet kommt am 19. Juni im Sternbild Schütze in Opposition zu Sonne. Vesta ist dann 5.3 mag hell. Dies ist die grösste Oppositionshelligkeit zwischen 2000 und Meteorströme Im Juni werden die Juni-Bootiden erwartet. Ihr Maximum sollte am 27. Juni erfolgen. Es sind langsame Meteore mit veränderlicher Häufigkeit. Juni 2018 Seite 2
3 Interessantes am Himmel Am 21. Juni ist Sommersonnenwende. Die Sonne erreicht ihre höchste Stellung. Der Tag dauert 16 Stunden. Saturn und Mond am 1. Juni 2018 morgens um 4 Uhr. Mond bei Jupiter am 23. Juni 2018 um 23 Uhr. Mond bei Mars am 3. Juni 2018 morgens um 4 Uhr. Mond bei Saturn am 28. Juni 2018 morgens um 4 Uhr. Mond bei Venus am 16. Juni 2018 um 22 Uhr. Juni 2018 Seite 3
4 Tag der offenen Tür im Observatorium der Uni Bern in Zimmerwald am 2. Juni Liebe Mitglieder der AGO Es ist mir eine Freude, Sie und Ihre Familie, aber auch Ihre Freunde und Bekannten am Samstag, den 2. Juni 2018 zwischen 9:30 und 18 Uhr zum «Tag der offenen Türe» im Observatorium der Universität Bern in Zimmerwald einzuladen. Die nun abgeschlossene eindrückliche bauliche und instrumentelle Erweiterung des Observatoriums ist für uns an der Universität Bern Grund dieses Ereignis gebührend zu feiern. Nach speziellen Anlässen für die Forschungsgemeinschaft und die Politik freuen wir uns, Ihnen und der breiten Öffentlichkeit am die ansonsten verschlossenen Türen zu diesem einzigartigen Forschungsplatz in der Schweiz öffnen zu können. Neben den eigentlichen Teleskopen bietet sich an diesem Anlass anhand von Exponaten, geführten Ausstellungen und Experimenten die Gelegenheit, die bei uns betriebene Forschung kennenzulernen. Ein spannender, unterhaltsamer und auch für Kinder bestens geeigneter Tag erwartet Sie. Gönnen Sie sich danach eine Rast in unserem Festzelt bei Speiss und Trank! Bitte beachten Sie die laufend aktualisierten Angaben zum Anlass auf Alle Liebhaberinnen und Liebhaber der Fotografie möchte ich auf den noch offenen Fotowettbewerb aufmerksam machen. Bitte beachten Sie die Angaben hierzu auf www. aiub.unibe.ch/events Das Team des Observatoriums Zimmerwald und des Astronomischen Institutes der Universität Bern freut sich riesig auf Ihren Besuch. Marcel Prohaska Observatorium Zimmerwald Juni 2018 Seite 4
5 Vereinsinterne Anlässe in der Sternwarte im Juni von Remo Glaisen Freitag : Praxistag mit Grillabend Am Freitag 8. Juni steht der sogenannte Praxistag auf dem Programm. Er richtet sich vor allem an Vereinsmitglieder, die sich mit der Bedienung der Sternwarte vertraut machen wollen. Dazu gehören das Öffnen und Schliessen des Sternwartendachs, die Inbetriebnahme der Teleskope mit der FS II Steuerung und das Auffinden von Deep-Sky-Objekten. Wenn Interesse vorhanden ist, kann auch gezeigt werden, wie eine Kamera an die Teleskope angebracht wird und wie die Nachführkorrektur bei der Astrofotografie funktioniert. Für letzteres ist allerdings gutes Wetter Voraussetzung. Der Praxistag beginnt um 19:00 Uhr mit einem Nachtessen vom Grill. Motto: Jeder bringt sein Steak, seine Wurst, oder was auch immer er grillieren will, selber mit. Ein Grill wird bereitstehen. Getränke wie Wein, Bier, Mineralwasser, Kaffee und Tee sind vorhanden. Als Beilagen werden Pommes Chips und Salate angeboten. Wenn jemand einen speziellen Wunsch für den Praxistag hat oder ein Thema instruieren kann, wäre ich für eine kurze Mitteilung dankbar. Ein Ziel des Praxistages ist, mehr Vereinsmitglieder mit der Bedienung der Sternwarte vertraut zu machen und für die Mithilfe/Leitung bei Besucherabenden zu gewinnen. Nur so kann die AGO in Zukunft das Angebot an die Bevölkerung aufrecht halten und damit den Sternwartenbetrieb finanzieren. Bis am 8. Juni wird auf dem Simplon der Schnee vermutlich noch nicht ganz geschmolzen sein. Aber die Zufahrt auf der alten Strasse und der Weg zur Sternwarte werden frei sein. Samstag : Gmeiwärchtag Simplon Bergalpe Am findet der alljährliche Gmeiwärchtag der Simplon-Bergalpe statt. Beginn: 08:00 Uhr. Je nachdem, ob uns die Bergalpe Arbeiten zuweist oder nicht, werden wir das Programm gestalten. In der Sternwarte stehen u.a. folgende Arbeiten an: Allgemeine Reinigung der Sternwarte und des Schulungsraums Abdichtungen am Sternwartendach Entsorgen von nicht mehr gebrauchtem Material Umgebung säubern Diverse kleine Reparaturen Abwasserschacht kontrollieren Unterwelt der Sternwarte kontrollieren. etc. Nötiges Material und Werkzeug für die Arbeiten werde ich, soweit vorhanden, mitbringen. Juni 2018 Seite 5
6 Venus, die Fassadenkletterin (1/2) von Domherr Josef Sarbach Wohnt man in der Altstadt von Sitten im ersten Stock, dann versteht es sich von selbst, dass der Himmel für astronomische Beobachtungen, gelinde gesagt, nicht gerade optimal einsehbar ist. Allgemeine Lichtverschmutzung von der Stadt her und Strassenlampen in unmittelbarer Nähe machen die Lage auch nicht viel besser. Aber Amateurastronomen finden immer einen Weg, ihrem Hobby zu frönen. Nischenprodukt Ist der Markt mit Gütern überflutet, kommt man nur noch mit Nischenprodukten zum Erfolg. So auch in der Astronomie. Selbst wenn vor meinem Fenster gegen Westen hin hohe Linden und Kastanienbäume stehen und sich der massive, romanische Turm der Kathedrale in ca. 50 m Entfernung in den Himmel reckt, gibt es dazwischen immer noch ein Stück Himmel, der einsehbar ist. Weil ich es mir nicht verkneifen konnte, letzten November ein schnuckeliges Maksutov-Cassegrain-Spiegeltelesköpchen mit der Bezeichnung «Maksutov-Cassegrain Mini Spotting Scope MC 25-75x70» zu erstehen, habe ich genau dieses Stücklein Himmel ausgesucht, um mich beobachtungsmässig zu betätigen. Datum Zeit Koordinaten :46 R 02h 27m 58s / D :42 R 02h 51m 55s / D :41 R 02h 56m 40s / D :38 R 03h 16m 17s / D :38 R 03h 21m 13s / D :37 R 03h 26m 10s / D :36 R 03h 31m 08s / D Verpasst! R 03h 36m 07s / D :36 R 03h 41m 07s / D Beobachtet, aber Daten gelöscht!! :30 R 03h 51m 10s / D :33 R 04h 01m 17s / D :35 R 04h 42m 23s / D :36 R 04h 52m 48s / D :37 R 04h 58m 01s / D :37 R 05h 03m 15s / D :38 R 05h 08m 30s / D :53 R 05h 50m 42s / D :55 R 06h 01m 16s / D Kühne Fassadenkletterei Fast wie durch Zufall bin ich anfangs April auf die sich dem Untergang nähernde Venus gestossen und habe dabei entdeckt, dass sie auf der Höhe der ersten Arkade hinter der Südwestkante des Kathedralturms verschwindet. Damit war meine Neugier geweckt und so verfolgte ich den Tag für Tag höher steigenden Planeten bis er auf der Zinne ankam und auch diese noch überstieg. Die nachfolgende Liste (Irrtum vorbehalten) erklärt auch das langsame Höhersteigen des Planeten am Kathedralturm. Maksutov-Cassegrain Mini Spotting Scope MC 25-75x70. Juni 2018 Seite 6
7 Venus, die Fassadenkletterin (2/2) von Domherr Josef Sarbach Probleme und Lösungen Weil es noch verhältnismässig hell war ein Vorteil, weil das Licht der Umgebung nicht störte habe ich Venus zunächst mit dem Feldstecher gesucht und sie dann mit blossem Auge auszumachen versucht und zwar, indem ich Baumzweige am Umriss der Bäume oder Stockwerke des Turms als Anhaltspunkte benutzte. Das Erfassen mit dem kleinen Teleskop gestaltete sich viel mühsamer. Denn es bietet nur ein Sichtfeld von gut einem halben Grad und ist auf einem Fotostativ und damit nur azimutal und nicht parallaktisch montiert. Zudem ist das Gerät nicht mit einem Sucher ausgestattet. Aber anhand der genannten Anhaltspunkte war es möglich, entweder vertikal oder horizontal den Planeten ins Okular zu zittern und ihn dann mit steter Nachführung von Hand im Auge zu behalten, oder auch wieder zu verlieren und neu einzufangen. Eine weitere Schwierigkeit bot der genaue Unterganspunkt am Turm. Für die punkt-, beziehungsweise scheibchenförmige Darstellung des Planeten im Okular brauchte es eine andere Scharfeinstellung als beim doch recht nahe gelegenen Untergangsort, der bei gleichbleibender Einstellung unscharf abgebildet wurde. Zudem erwies es sich als schwierig, mit dem kleinen Sichtfeld und den fast gleichen Quadern an der Turmmauer sich den genauen Ort des Untergangs zu merken. Die Untergangszeit, d.h. den Zeitpunkt des Verschwindens an der Mauer, konnte wenigstens, wenn nicht auf die Sekunde, so doch auf die Minute genau festgehalten werden. Immerhin war festzustellen, dass Venus Stockwerk um Stockwerk am Turm höher stieg. Die Koordinaten zu den Untergangsstellen holte ich mir aus dem iphone in der App «Sky Guide», eine App, die ich nur empfehlen kann. Diese App ist nicht nur kostengünstig, sondern sie bietet auch eine Unsumme von Informationen und Möglichkeiten zur Auswertung, was den gestirnten Himmel, Satelliten inklusive, betrifft. Es ist sogar möglich, einen bestimmten Tag und eine bestimmte Zeit einzustellen und dann die Koordinaten im azimutalen wie im ekliptikalen System über die Sternkarte abzulesen. Heute beobachten und Zeit notieren und anderentags die genauen Angaben heraussuchen und sie in die Beobachtungs-Notizen eintragen. Genial! Finale Ob Venus auch noch über eine weitere Zinne steigt und sich am Helm des Turms hoch wagt bis hinauf zum Kreuz? Auch wenn ich mir das gewünscht hätte, sie wird es nicht tun. Nicht weil ihr auf einmal schwindelig geworden wäre, sondern ganz einfach, weil sie von der Erde aus betrachtet, ihre Bahn entsprechend ändert. Am 21. Mai erreichte sie mit den höchsten Punkt. Am 24. Mai war schon festzustellen, dass sie mit ihren Rückstieg über die Zinne angetreten hatte, und es wird sich jetzt in der Folge zeigen, mit wieviel Geschick sie sich an der Turmkante abseilt. Spannend bleibt es auf alle Fälle! Der untere Pfeil zeigt die (ungefähre) Untergangsstelle vom 07. April, der Pfeil auf der Zinne jene vom 08. Mai und jene in der Lücke rechts vom 19. Mai an. Die Pfeilrichtung entspricht in etwa dem Bahnwinkel. Juni 2018 Seite 7
8 Magellan und Kopernikus (1/2) von Claudio Abächerli Magellan und Kopernikus haben unser Weltbild revolutioniert. Magellan zeigte, dass die Erde doch eine Kugel ist, indem er eine Expedition leitete, die in 3 Jahren (September September 1522) die Welt umsegelte. Magellan wurde aber während der Reise getötet und nur 18 von 237 gestartete Männer kamen wieder heil zum spanischen Ausgangshafen. Aber nun wusste man es: die Erde ist rund und nicht flach! Kopernikus veröffentliche wenige Jahre später (1543) sein bahnbrechendes Werk De revolutionibus orbium coelestium, wo er ein heliozentrisches Weltbild beschreibt: Die Sonne und nicht die Erde steht im Zentrum des Universums! Damit rüttelte er am aristotelischen (und vom Establishment u.a. von der Kirche propagierten) geozentrischen Weltbild. Stimmt das aber? Ist es wirklich so, dass man bis zum XVI. Jahrhundert warten musste, um ein wenig Licht auf die wahren Verhältnisse im Sonnensystem zu werfen? Die Wahrheit ist etwas nuancierter: es gab bereits in der Antike scharfe Denker, die sich mit solchen astronomischen Problemen auseinandersetzten und dabei erstaunliche Resultate hervorbrachten. Insbesondere griechische Philosophen kamen dabei der Wirklichkeit erstaunlich nahe. Nicht umsonst haben die alten Griechen ja die moderne Geometrie erfunden Hier in Kürze, was man bereits vor über 2 Jahrtausenden wusste und wie diese Erkenntnisse viel später verfeinert wurden: Über die Erde: Plato (ca. 400 v. Chr.): Die Erde ist kugelförmig Erathostenes (ca. 200 v. Chr.) Radius der Erde auf 6317 Km geschätzt (richtig: 6371 Km) Erst viel später gelang es, den Erdumfang auf 1% (J. Fernel, 1528) und dann auf 0.1% Genauigkeit zu berechnen (W. Snell 1617). Die mittlere Dichte (5.5 g/cm 3 ) wurde erst 1798 durch H. Cavendish berechnet. Über den Mond: Hipparchus (ca. 140 v. Chr.) Grösse: 0.29 x Erdradius (richtig: 0.27 x) Hipparchus (ca. 140 v. Chr.) Distanz: 60.5 x Erdradius (richtig: 61 x) Hipparchus war also bereits im 2. Jahrh. v. Chr. imstande, Mondgrösse und Entfernung auf einige % genau zu bestimmen! Über die Sonne: Ptolomäus (ca. 150 v. Chr.) Distanz 1210 x Erdradius (richtig: x) Ptolomäus (ca. 150 v. Chr.) Parallaxe: 2.51 Bogenminuten (richtig: 8.79 Bogensekunden) Hipparchus (ca. 140 v.chr.) Grösse: 12.3 x Erdradius (richtig: 109 x) Hipparchus (ca. 140 v.chr.) Distanz: 2550 x Erdradius (richtig: x) Hier waren die Schätzungen also viel ungenauer als beim Mond. Einerseits, weil man die (schwer zu messende) Parallaxe viel zu gross bestimmt wurde, andererseits, da man sich kaum solch gewaltige Grössen und Distanzen vorstellen konnte. Erst G. Cassini (9.5 Bogensekunden, 1673) J. Encke (8.57 Bogensekunden, 1835) und Michelson (8.8 Bogensekunden, 1879) konnten die Parallaxe, und somit die Distanz - und abgelehnt aus der Winkelausdehnung auch die Grösse der Sonne ziemlich genau bestimmen. Juni 2018 Seite 8
9 Magellan und Kopernikus (2/2) von Claudio Abächerli Über die Sterne: In der Antike konnte man keine Abstände bestimmen, da genaue und empfindliche Instrumente fehlten. Erst F.W. Bessel (1838, 61 Cigni), T. Henderson (1839, Alpha Centauri) und F.G.W. Struve (1840, Vega) gelang es, die ersten Sternenparallaxen einigermassen genau zu messen (alle unter einer Bogensekunde!) und somit die Distanz zu diesen Sternen zu schätzen. Was die Lichtgeschwindigkeit betrifft, konnte erst der dänische Astronom Ole Römer aufgrund von Zeitmessungen der Eklipsen des Jupitermondes Io im Jahr 1675 zeigen, dass das Licht eine endliche Geschwindigkeit hat. Seine Schätzung von km/s war zwar etwa um 26% zu tief, aber immerhin! Erst ca. 50 Jahre später kam J. Bradley auf einem anderen Weg zum (fast) richtigen Wert. Man kann sich also fragen, warum das Wissen der alten Griechen für so lange Zeit verloren gegangen ist. Die Antwort ist ziemlich einfach: zur Zeit des Erathostenes, Hipparchos & Co. gab es (fast) keine Medien: kein Internet, kein Radio, keine Zeitungen der Buchdruck wurde viel später erfunden. Das Wissen wurde mühsam von Hand auf wenige Manuskripte übertragen, die einer kleinen wissenschaftlichen Elite vorenthalten blieben. Die meisten Manuskripte gingen mit der Zeit verloren. Der Brand der Bibliothek von Alexandria, die über einen für die damaligen Verhältnisse enormen Bestand an literarischen und wissenschaftlichen Schriftrollen (wahrscheinlich im 3. Jahrhundert) war eine Katastrophe epischen Ausmasses es ist im übertragenen Sinne so, wie wenn innert einer Stunde sämtliche Google-Server auf der Erde in Flammen aufgingen würden ohne Backups! Aber wieso dauerte es so lange, bis jemand wieder auf die richtige Idee kam? Da stehen gesellschaftliche, politische und auch religiöse Gründe dahinter. Die alten Griechen waren geistig weitgehend frei und konnten frei von Dogmen und Ängsten philosophieren und erforschen. Später aber wurden die Bedingungen viel rauer: nicht die Philosophen und Wissenschaftler bestimmten, was richtig oder falsch war, sondern die weltliche und/oder kirchliche Autorität. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte, unabhängig von den Beweisen. Es brauchte mutige Menschen wie Giordano Bruno, Galilei, Kopernikus, Kepler, Magellan und andere, um diesen jahrhunderte langen Stillstand zu durchbrechen. Die moderne Wissenschaft war geboren. Kassier gesucht Werte Mitglieder Anlässlich unserer Generalversammlung im Herbst 2017 habe ich euch informiert, dass ich mich bei den nächsten Vorstandswahlen nicht mehr zur Verfügung stellen will. Das Amt des Kassiers müsste somit von einem anderen Vereinsmitglied übernommen werden. Es wäre ideal, wenn der Vorstand bereits einige Zeit vorher weiss, wen wir anlässlich der diesjährigen GV als Kandidatin oder Kandidat zur Wahl vorschlagen dürfen. Wenn jemand von euch gerne Kassier werden möchte, so zögert bitte nicht, Präsident Hugo Kalbermatten oder auch direkt mich zu kontaktieren. Besten Dank und freundlicher Gruss Thomas Lüthi Juni 2018 Seite 9
10 Begehung Planetenweg vom 26. April 2018 von Robert und Remo Glaisen Allgemeines Der Wanderweg Visp - Stalden ist in sehr gutem Zustand. Einzig bei der Autobahnbrücke in Staldbach ist die Signalisierung dürftig aber das Werk ist ja noch nicht vollendet. einige Kratzer bei den noch nicht verzinkten Ständern stören wenig. Tafeln Alle Tafeln sind in gutem Zustand keine Anzeichen von Ausbleichen oder Vergilben. Die Tafeln von Saturn und Jupiter sind voll der Sonne ausgesetzt. Hier zieht sich die Schutzfolie etwas zusammen und beim Saturn hat jemand versucht, die Folie zu lösen. Zurzeit sind keine Aktionen nötig. Planetenwürfel Hier zeigt die Sonne Wirkung: die Würfel sind zum Teil gelblich verfärbt. Einig Würfel sind zerkratzt, bei Pluto wurde ein Stück herausgeschlagen. Diese Beschädigungen bestehen aber schon seit einigen Jahren also nichts Neues seit dem letzten Bericht. Ständer Auch hier ist der Zustand unverändert gut - Juni 2018 Seite 10
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