Impressum. Dienstanschrift. Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Freiimfelder Straße Halle (Saale)

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1 Jahresbericht Veterinärmedizin 2017

2 Impressum Dienstanschrift Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Freiimfelder Straße Halle (Saale) Telefon: (0345) Telefax: (0345) Homepage: Quelle der Titelfotos: LAV LAV 11/

3 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Das Jahr 2017 wurde für den Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt stark durch zwei Tierseuchen geprägt. Beginnend im November 2016 und hineinreichend in das erste Quartal 2017 war Sachsen-Anhalt von einzelnen Ausbrüchen der Aviären Influenza (AI, Geflügelpest) bei gehaltenen Vögeln sowie häufiger auch bei Wildvögeln betroffen. Die größte bisher bekannte AI-Epidemie erfasste in diesem Zeitraum große Teile Europas. Die auch 2017 anhaltende Präsenz des Erregers in der Wildvogelpopulation zeigt, dass zur Seuchenvorbeuge auch zukünftig kein Weg an der konsequenten Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen vorbeiführen kann. Deren Wirksamkeit zeigt sich u.a. auch darin, dass in Sachsen-Anhalt in keinem Fall ein AI-Ausbruch aus einem Geflügelbestand in eine weitere Nutztierhaltung verschleppt worden war. Mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beschäftigt eine weitere Seuche sowohl Landwirtschaft und Veterinärverwaltung als auch das Jagdwesen in herausragender Weise. Und das, obwohl die Seuche glücklicherweise bislang nicht in Deutschland aufgetreten ist. Hintergrund sind hier die zu befürchtenden existenzbedrohenden Auswirkungen auch eines singulären Ausbruchs für die gesamte Schweinehaltung sowie die horrenden Kosten nicht nur für diesen Wirtschaftszweig sondern für die gesamte Volkswirtschaft. Die 2017 zu beobachtende Ausbreitung in die Region Warschau und insbesondere der Sprung in die Tschechische Republik haben vor Augen geführt, wie nah Deutschland an der Seuche dran ist. Zugleich haben die Erfahrungen aus Tschechien gezeigt, welche konsequenten staatlichen Maßnahmen auch bei einem Seucheneintrag in die Schwarzwildpopulation erfolgversprechend sein können. Bei der Überwachung, Prophylaxe und ggf. Bekämpfung dieser und anderer Seuchen nimmt der Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt als Sachverständigenbehörde verschiedenartige amtliche Aufgaben wahr. Hinzu kommen verschiedenartige amtliche Aufgaben in den Bereichen Tierschutz, Rückstandsanalytik und technische Überwachung. In der Summe wurden im Jahr 2017 mehr als diagnostische Untersuchungen zu Tierseuchen und Zoonosen durchgeführt. Das dazu eingesetzte Repertoire umfasst morphologische, mikrobiologische, serologische, molekularbiologische, parasitologische und elektronenmikroskopische Untersuchungen. Die Task Force Tierseuchenbekämpfung unterstützte die Veterinärbehörden des Landes sowohl bei der Vorbeuge zur Verhinderung des Ausbruches einer Tierseuche als auch bei der Bekämpfung im Fall eines Tierseuchenausbruches. Risikobewertungen durch den epidemiologischen Dienst wurden ebenso durchgeführt wie sachverständige Begutachtungen von Maschinen und Einrichtungen entlang der Lebensmittelkette durch den technischen Kontrolldienst. Im Rahmen von Monitoring- und andere Untersuchungen zu pharmakologisch wirksamen Substanzen und anderen Rückständen sowie Umweltkontaminanten wurden Proben entsprechend der Vorgaben des Nationalen Rückstandskontrollplans auf verschiedenartige pharmakologisch wirksame Substanzen und Proben im biologischen Hemmstofftest auf Antibiotikarückstände untersucht. Die hier umrissenen Tätigkeitsbereiche werden durch vier Fachdezernate ausgefüllt, deren spezifische Aufgaben im Anschluss an diese Einführung in einer Übersicht dargestellt werden. Zu ei- 3

4 nigen ausgewählten Arbeitsschwerpunkten und Ergebnissen des Jahres 2017 folgen ausführliche Beiträge mit detaillierteren Informationen. Darin eingebettet werden wie üblich die Nachweise von Erregern anzeige- und meldepflichtiger Tierseuchen als Übersichten dargestellt. Aufgrund der fachlichen Zuständigkeit des Fachbereiches für die Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Veterinärverwaltung sowie von praktizierenden Tierärzten und Tierärztinnen werden jährlich verschiedene Fortbildungsveranstaltungen organisiert. Ein herausragendes Element bei der Erfüllung dieser Aufgabe stellen die Stendaler Rindersymposien dar. Basierend auf der Diagnostik und Bekämpfung insbesondere virusbedingter Tierseuchen als traditionelle Kernkompetenz des Fachbereiches und seiner Vorgängereinrichtungen an diesem Standort finden diese Rindersymposien seit 1997 nahezu regelmäßig im zweijährigen Rhythmus statt. Das 10. Symposium im 20. Jahr dieser Fortbildungsreihe nehmen wir als Anlass für deren rückblickende Würdigung in diesem Jahresbericht. In der Hoffnung Ihr Interesse geweckt zu haben, wünsche ich Ihnen nachfolgend eine interessante Lektüre. Dr. Wolfgang Gaede 4

5 Inhalt Vorwort 3 Inhaltsverzeichnis 5 Abbildungsverzeichnis 7 Fachbereich 4 - Veterinärmedizin 9 Dezernat 41 - Mikrobiologische und morphologische Tierseuchenund Zoonosendiagnostik 9 Dezernat 42 - Virologische, serologische und molekularbiologische Tierseuchendiagnostik 10 Dezernat 43 - Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung 11 Dezernat 45 - Tierseuchenbekämpfung, Epidemiologie, Tierschutz, technische Überwachung 11 Diagnostik von Tierseuchen, Zoonosen und anderen Infektionen bei Tieren 12 AI-Monitoring: Untersuchungen in Sachsen-Anhalt Einleitung 12 Wildvogelmonitoring 13 Hausgeflügelmonitoring 14 Salmonellose der Rinder 16 Nachweis von Salmonellen 16 Häufigkeit von Rindersalmonellosen in Sachsen-Anhalt 18 Bekämpfung von Salmonelleninfektionen bei Rindern 19 Monitoringprogramm zur Amerikanischen Faulbrut der Bienen in Sachsen-Anhalt 20 Aufbau des AFB-Monitorprogramms 21 AFB-Untersuchungen im Fachbereich Veterinärmedizin des LAV 21 Auswertung der AFB-Untersuchungsdaten des LAV 22 Amtliche Überwachung nach Seuchenfeststellung 24 Laborbefunde ohne Seuchenfeststellung 25 Fazit 26 Fortführung des AFB-Monitorings (Stand Mai 2018) 26 Schweinepestmonitoring bei Schwarzwild 28 Untersuchungen auf Klassische Schweinepest (KSP) 28 Untersuchungen auf Afrikanische Schweinepest (ASP) 29 Untersuchungen auf Aujeszkysche Krankheit (AK) 30 Untersuchungen auf Brucellose 30 Untersuchungen auf Hepatitis E 31 Fazit 33 5

6 Auswertung und Typisierung von positiven Chlamydienbefunden bei verschiedenen Tierarten in Zusammenarbeit mit dem nationalen Referenzlabor 33 Chlamydien beim Rind 33 Chlamydien bei Schaf und Ziege 33 Chlamydien beim Schwein 34 Chlamydien bei Vögeln 34 Chlamydien bei weiteren Tieren 34 Campylobacteriose bei einem Mastkaninchen infolge einer Infektion mit Campylobacter jejuni 35 Untersuchungen im Rahmen des Zoonosenmonitorings 2017 (Auszug) 37 Prävalenz von Salmonella spp. 38 Campylobacter spp. 38 ESBL/AmpC-bildende und Carbapenemase-bildende E. coli 38 Verotxin bildende E. coli (VTEC) 40 Durchführung von zentralen und dezentralen TSN-Schulungen für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter der Veterinärbeörden Sachsen-Anhalts 40 Tabellen 42 Erregernachweis mit der Folge der Meldung einer anzeigepflichtigen Tierseuche 42 Erregernachweis mit der Folge der Meldung einer meldepflichtigen Tierkrankheit 43 Besondere Fallberichte 44 Teratome bei Hausenten - ein Fallbericht 44 Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung 47 Nationaler Rückstandskontrollplan 47 Untersuchungsumfang und Methodik 49 Ergebnise der Rückstandsuntersuchungen von Antibiotika und Kontaminanten 49 Tulathromycin in Muskulatur eines Mastschweins 49 Natürliche Hormone in Lebern in Schweinen 49 Schwermetalle in den Organen von Zucht- und Mastschweinen 51 Fipronil in Eiern und Geflügel 52 Benzylpenicillin in Rohmilch 52 Technische Überwachung 53 Begutachtung von Kompaktpasteuren in Milcherzeugungsbetrieben 53 Öffentlichkeitsarbeit Jahre Stendaler Symposien zu Tierseuchen und Tierschutz beim Rind 55 Fachgespräch Tierseuchenbekämpfung, Tierschutz und Tiergesundheit Mitarbeit in externen Gremien, Arbeitsgruppen etc. 63 Veröffentlichungen 65 Vorträge 65 6

7 Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Fundorte der positiven Wildvögel Abb. 2 Verhältnis untersuchte zu positiven Vogelarten 14 Abb. 3 Anzahl untersuchter Wildvögel und positive Befunde im Jahresverlauf Abb. 4 Einfüllen des Kotes in die Peptonvoranreicherung 16 Abb. 5 Bebrüteter MSRV-Agar (links mit Schwärmzonen) 16 Abb. 6 Unbeimpfte BI Platte; oben: XLD-Agar, unten: Salmonella-Brillance-Agar 17 Abb. 7 Bewachsene BI-Platte; oben: lilafarbene Salmonellen auf Salmonella-Brillance-Agar, unten: rötliche Salmonellen mit Bildung von schwarzem Pigment auf XLD-Agar 17 Abb. 8 Objektträgeragglutination; links: positives Ergebnis (Verklumpung liegt vor), rechts: negatives Ergebnis (keine Verklumpung) 18 Abb. 9 Faulbrutfälle in Deutschland im Jahr Abb. 10 Regionale Verbreitung der Amerikanischen Faulbrut in Sachsen-Anhalt im Zeitraum Abb. 11 Amtlich veranlasste AFB-Einsendungen mit Unterscheidung zwischen Standimkern und übrigen Bienenhaltern sowie Kennzeichnung der zwei Bienenhaltungen mit Sporennachweis im Jahr Abb. 12 AFB-Einsendungen (Anzahl) mit Darstellung der Verteilung aller amtlich untersuchten Bienenhaltungen (Monitoring und Abklärung) und aller Bienenhaltungen, die auf Antrag des Halters untersucht wurden. 25 Abb. 13 Grafische Darstellung der Seroprävalenzen der Aujeszkyschen Krankheit beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum 2015 bis Abb. 14 Grafische Darstellung der Seroprävalenzen für Brucellose beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum 2015 bis Abb. 15 HEV-Untersuchungen. Grafische Darstellung der Seroprävalenzen beim chwarzwild in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum Abb. 16 Leber des untersuchten Mastkaninchens mit mehreren großflächigen makroskopisch vom unveränderten Leberparenchym abgrenzbaren Entzündungsherden 36 Abb. 17 Leber mit hochgradiger eitrig-nekrotisierender Entzündung (#), neben erhaltenen Leberzellbalken (*) hochgradige Zerstörung des Lebergewebes mit eitriger Entzündungsreaktion (#) infolge der Infektion mit C. jejuni; Lichtmikroskopie, HE-Färbung bei 200-facher Vergrößerung 36 Abb. 18 Ausschnitt aus der Leber: mittels Warthin & Starry-Versilberung (Versilberungstechnik zur Darstellung von Bakterien) Nachweis einzelner, versilberbarer (schwarzer), schraubenförmig gebogener Bakterien (Pfeile), die für Calpylobacter-Spezies eine typische Morphologie zeigen; Lichtmikroskopie bei 630-facher Vergrößerung 36 Abb. 19 Darmschleimhaut des Kaninchens mit Abschilferung des oberflächlichen Darmepithels (Erosionen, Pfeile) und mit Nachweis zahlreicher zugrunde gehender Epithelzellen (Nekrosen, #) mit Entzündungszellinfiltration infolge der Infektion mit C. jejuni; erhaltenes Oberflächenepithel (*); Darmeigendrüsen (D); Lichtmikroskopie, HE-Färbung bei 200-facher Vergrößerung 36 Abb. 20 Aus der Leber des Kaninchens mittels direkter, kultureller Anzucht isolierte Capylobacter-Spezies mit typischem, sog. metallisch-glänzendem Aussehen auf dem Campylobacter Selektrivmedium 36 7

8 Abb. 21 Abb. 22 Abb. 23 Abb. 24 Abb. 25: Abb. 26 Abb. 27 Abb. 28 Abb. 29 Darstellung des Digitalen Landschaftsmodells (DLM) für Sachsen-Anhalt im TSN- Karten-Explorer 40 Robert Valerio House erläutert in der zentralen TSN-Schulung die Verwendung von Vektordaten 41 Schnittfläche der aus der Leibeshöhle entnommenen Umfangsvermehrung: gelb-rot bis gelbgraues, teils speckiges Erscheinungsbild mit knorpeligen Anteilen (beispielhaft durch Pfeile markiert), nimmt nahezu die gesamte Leibeshöhle ein. 44 Blick in die eröffnete Leibeshöhle einer Ente nach Entfernung des Brustbeins, des Herzens und des Magen-Darmkanals: Eine große, 1 kg schwere Umfangsvermehrung (gelb umrandet), nimmt nahezu die gesamte Leibeshöhle ein. 45 H.-E.-Färbung 10-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Drüsenstrukturen (Sterne) und Federfollikel-artige Strukturen (beispielhaft durch Rauten markiert) erkennbar 45 H.-E.-Färbung 20-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Areale mit Fettgewebe (Sterne) neben Drüsenanschnitten (Pfeile) sichtbar 46 H.-E.-Färbung 20-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Areale mit blutbildendem Knochenmarkgewebe (Sterne) mit eingestreuten Knochenbälkchen (Pfeile) sichtbar 46 H.-E.-Färbung 40-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Areale mit Nervengewebe sichtbar, Nervenzellen mit Pfeilen markiert 46 Tierische Organe, Augen, Harn, Tränkwasser, Blut, Muskulatur und Fisch als Proben für Rückstandsuntersuchungen im Labor 47 Abb. 30 Extraktion von Tränkwasser auf einem Vibrationsmischer 49 Abb Strukturformel von Tulathromycin 49 Abb Strukturformel des Biozids Fipronil 52 Abb. 32 Abb. 33 Hochleistungsflüssigkeitschromatograph und Massenspektrometer während der Messung einer Probenserie 50 Chromatogramm eines Massenspektrometers - oberer Bereich: Ansicht aller untersuchten Stoffe, unterer Bereich: Detailansicht eines Wirkstoffs 50 Abb. 34 Risto-Mini-Pasteur 54 Abb. 35 Milchbearbeitungsanlage 54 Abb. 36 Grußwort des Staatssekretärs Dr. Ralf-Peter Weber zum 10. Stendaler Rindersymposium 55 Abb. 37 Eröffnung des ersten Stendaler Rindersymposiums durch Dr. Roland Körber 56 Abb. 38 Praktische Übungen beim Ohrstanzenworkshop beim 6. Symposium im Jahr Abb. 39 Dr. Katharina Kluge (BMEL), Marcus Rothbart (Landesbauernverband Sachsen-Anhalt) und Kerstin Weich (Messerli Forschungsinstitut Wien) während der Diskussion zum ersten Tierschutzblock des 10. Symposiums 59 Abb. 40 Der Fachbereichsleiter Dr. Wolfgang Gaede begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachgespräches in dem gut gefüllten Tagungssaal. 60 Abb. 41 Frau Dr. Friederike Reinecke (Regierungspräsidium Gießen) beim Referieren über die Rohmilchabgabeautomaten. 61 Abb. 42 Dr. Benno Ewert (LAV) über das Biosicherheitsrisiko in der Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft im weltweiten Vergleich. 61 Abb. 43 Frau Dr. Anja Globig (FLI) stellt die Ergebnisse der Feldstudie des FLI zu möglichen Übertragungswegen der ASP in der Schwarzwildpopulation dar 62 Abb. 44 Großaufnahme einer weidenden Ziege 33 Abb. 45 Nahaufnahme einer Amsel 34 8

9 Der Fachbereich Veterinärmedizin im Überblick Fachbereichsleiter: Dr. Wolfgang Gaede Haferbreiter Weg Stendal Tel.: (03931) Dezernat 41 Dezernat 42 Dezernat 43 Dezernat 45 Mikrobiologische und morphologische Tierseuchen- und Zoonosendiagnostik Virologische, serologische und molekularbiologische Tierseuchendiagnostik Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung Tierseuchenbekämpfung, Epidemiologie, Tierschutz, technische Überwachung Dezernat 41 - Mikrobiologische und morphologische Tierseuchen- und Zoonosendiagnostik Dezernatsleiterin: Dr. Annette Schliephake Tel.: (03931) annette.schliephake@sachsen-anhalt.de Aufgaben: Sektionen und feingewebliche (mikroskopische) Untersuchungen Bakteriologische, parasitologische und mykologische Untersuchungen bei Haus- und Wildtieren Untersuchungen auf Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSE) Tollwutuntersuchungen Elektronenmikroskopische Virusschnelldiagnostik Bakteriologische Fleischuntersuchungen Hemmstofftests im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplanes (NRKP) Bakteriologische Untersuchungen im Rahmen staatlicher Monitoringprogramme zur Überwachung bzw. zur Risikobeurteilung des Vorkommens von Zoonose-Erregern im Bereich der Lebensmittelprimärproduktion Untersuchungen zur Kontrolle von Reinigung und Desinfektion in Schlachtbetrieben Untersuchungen zur Schlachtkörperhygiene Mastitisdiagnostik: Auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung Sachsen-Anhalt e. V. (LKV-ST) und dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt werden diese Untersuchungen, sofern sie freiwillige Eigenkontrolluntersuchungen der Rinderhalter zur Überwachung der Eutergesundheit darstellen, seit dem durch den LKV-ST durchgeführt. Das Dezernat führt weiterhin Untersuchungen zur Abklärung von Eutergesundheitsstörungen im Einzelfall, insbesondere hinsichtlich der Diagnostik seltener Mastitiden oder zur Abklärung bestimmter Mastitiserreger durch, zum Beispiel von Mykoplasmen oder euterassoziierten Keimen mit Zoonoserelevanz. 9

10 Dezernat 42 - Virologische, serologische und molekularbiologische Tierseuchendiagnostik Dezernatsleiterin: Dr. Kerstin Albrecht Tel.: (03931) kerstin.albrecht@sachsen-anhalt.de Aufgaben: Das Dezernat ist für virologische, molekularbiologische und serologische Untersuchungen zur Überwachung der Tierbestände auf anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflichtige Tierkrankheiten zuständig. Die hierfür zu bearbeitenden Proben werden aus verschiedenen Anlässen entnommen: Zum weitaus überwiegenden Teil erfolgt die Untersuchung im Rahmen staatlicher Bekämpfungsprogramme für anzeigepflichtige Seuchen bei den verschiedenen Nutztierarten. Dabei dienen die Untersuchungen der Fortführung von staatlichen Tilgungsprogrammen, z. B. für die Bovine Virusdiarrhoe/Mucosal Disease (BVD). Bei anderen Infektionen sind sie auf die Überwachung der erreichten Tierseuchenfreiheit ausgerichtet, z. B. bei Herpesvirusinfektionen (BHV1), Brucellose und Enzootischer Leukose der Rinder. Ursachenermittlung für Todesfälle und Erkrankungen bei (Nutz-)Tieren. Hierzu zählen insbesondere Abklärungsuntersuchungen bei Tierseuchenverdachtsfällen. Nachweis bzw. Ausschluss von Zoonosenerregern bei Heim- und Nutztieren, z. B. Chlamydia psittaci als Erreger der Ornithose des Menschen und Coxiella burnetii als Erreger des Q-Fiebers. Nachweis der Wirksamkeit der Tollwutimpfung bei Heimtieren durch serologische Untersuchung Monitoringprogramme im Rahmen epidemiologischer Erhebungen zur Seuchenfreiheit bzw. zur Verbreitung von Tierseuchen- und Zoonosenerregern bei Haus- und Wildtieren auf der Basis von Vorgaben der Europäischen Union, des Bundes oder des Landes Sachsen-Anhalt (z. B. Aviäre Influenza (Geflügelpest), Klassische Schweinepest, Afrikanische Schweinepest, Brucellose, Hepatitis E, Aujeszkysche Krankheit, Blauzungenkrankheit). 10

11 Dezernat 43 - Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung Dezernatsleiter: Steffen Lorenz Tel.: (03931) steffen.lorenz@sachsen-anhalt.de Aufgaben: Untersuchungen auf Rückstände pharmakologisch wirksamer Stoffe (PWS) im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans (NRKP), einschließlich Planung der amtlichen Probennahme und Berichterstattung Untersuchungen auf Rückstände pharmakologisch wirksame Stoffe (PWS) im Rahmen der Lebensmittelüberwachung Dezernat 45 - Tierseuchenbekämpfung, Epidemiologie, Tierschutz, technische Überwachung Dezernatsleiter: Dr. Benno Ewert Tel.: (03931) benno.ewert@sachsen-anhalt.de Aufgaben: Sachverständige Unterstützung der zuständigen Behörden bei der Bekämpfung amtlich festgestellter Tierseuchen und der Bekämpfung von Zoonosen sowie beim Vollzug der relevanten Rechtsvorschriften bzw. tierschutzrechtlichen Vorschriften vor Ort Organisation, Durchführung und Auswertung von Tierseuchenbekämpfungsübungen Erstellung und Pflege landesspezifischer Dokumente des Tierseuchenbekämpfungshandbuches des Bundes und der Länder auf der Grundlage epidemiologischer, administrativer und diagnostischer Daten Erstellung von Risikobewertungen, Erarbeitung von Auswertungen, Statistiken und kartografischen Darstellungen Beratung von Behörden, Tierärzten und Landwirten und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen für Behörden, Tierärzte und Landwirte in Fragen des vorbeugenden Tierseuchenschutzes und Tierschutzes Beratung und Begutachtung zur Einhaltung der Anforderungen an Tierhaltungseinrichtungen, der Aufstellung von Maßnahmeplänen im Rahmen der amtlichen Überwachung von Tierbeständen sowie der projektbezogenen Erarbeitung, Bewertung und Überprüfung von Tierwohlkriterien Sachverständige technische Überprüfung von Geräten und Anlagen bei der Betäubung und Schlachtung sowie Tötung von Tieren, der Be- und Verarbeitung von Milch und tierischen Nebenprodukten hinsichtlich der Einhaltung der rechtlichen Vorschriften bei der Nutzung 11

12 Diagnostik von Tierseuchen, Zoonosen und anderen Infektionen bei Tieren AI-Monitoring: Untersuchungen in Sachsen-Anhalt 2017 Einleitung Die hochpathogene Variante des Geflügelpestvirus stellt insbesondere mit dem Aufkommen des H5N1-Virus seit Anfang der 2000er Jahre eine ständige Bedrohung für Hausgeflügel und Wildvögel dar. Etwas Vergleichbares wie die, die Jahreswende 2016/2017 umfassende Geflügelpest-Epidemie in Europa hat sich glücklicherweise bisher nicht wiederholt. Unabhängig von Ausbrüchen führt Sachsen-Anhalt zusammen mit allen anderen Bundesländern die von der EU-Kommission vorgeschriebenen jährlichen AI-Monitoringuntersuchungen bei Hausgeflügel und Wildvögeln durch. Hierbei Vogelarten Anzahl untersucht HPAI H5N8 pos. Anteil positiver Wasser- und wassernahe Vögel Schwäne % Wildenten % Möwen % Wildgänse % Reiher ,9 % Haubentaucher Kormorane Blesshühner Kraniche Storch Greifvögel und Aasfresser Bussarde % Greifvögel (ohne Bussarde) Krähen sonstige Vögel Haubentaucher Kormorane Blesshühner Kraniche Storch Summe ,2 % Tab. 1 Übersicht untersuchter Vogelarten 2017 mit Ergebnis 12

13 beschränkt sich das Monitoring im Hausgeflügelbereich auf den Nachweis von Antikörpern gegen das AI-Virus (serologisches Monitoring) und bei den Wildvögeln auf den Nachweis von Virusgenom mittels PCR (virologisches Monitoring). Wildvogelmonitoring Im Jahr 2017 wurden insgesamt 376 Wildvögel untersucht. Davon wurden 31 Tiere aus neun Landkreisen positiv auf Influenza A getestet und vom Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut als HPAI H5N8 bestätigt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die untersuchten Vogelarten und die Ergebnisse. Im Verlauf des Jahres zeigten sich typische Unterschiede in der Anzahl der eingesandten Tiere und an AI-positiven Funden. Abbildung 1 macht deutlich, dass im Februar 2017 die meisten Tiere eingesandt und untersucht worden sind, auch der Anteil der positiven Die kartografische Darstellung zeigt die Fundorte der HPAI H5N8 positiven Wildvögel im Land Abb. 1 Fundorte der positiven Wildvögel 2017 Im Jahresbericht für das Jahr 2016 wurden die meisten HPAI-Funde bei Wildvögeln des Jahres 2017 sowie alle in dieser Epidemie aufgetretenen Ausbrüche bei gehaltenem Geflügel und Vögeln bereits beschrieben. Dies bezieht also den HPAI H5N8-Ausbruch in einem Legehennenbestand im Salzlandkreis sowie den HPAI H5N8-Ausbruch im Tierpark Köthen, Landkreis Anhalt-Bitterfeld aus dem Januar 2017 mit ein. Daher fasst dieser Artikel noch einmal die AI-Monitoring-Untersuchungen bei Wildvögeln nur für das Jahr 2017 zusammen und stellt kurz die Ergebnisse des Hausgeflügelmonitorings 2017 vor. Funde lag hier am Höchsten. Mit Ende des Winters ließen sowohl die Einsendungen von verendeten Wildvögeln nach als auch die AI-Nachweise. Generell werden in den Wintermonaten deutlich mehr verendete Vögel aufgefunden als zu anderen Jahreszeiten. Daher sticht der HPAI H5N8-Nachweis aus drei Schwänen von Ende August 2017 deutlich aus der Erwartung heraus. 13

14 Abbildung 2 verdeutlicht das Verhältnis der Anzahl untersuchter zu den positiven Tieren für die jeweilige Vogelart. Abb. 2 Verhältnis untersuchte zu positiven Vogelarten Die Tiere wurden am 22. August am Süßen See im Landkreis Mansfeld-Südharz aufgefunden. Zwei Tiere waren schon verendet, der dritte wurde mit starken, AI-typischen Krankheitssymptomen getötet. Interessanterweise gab es im Juli/August zwei weitere HPAI H5N8-Funde bei drei Höckerschwänen in Europa. Fundorte waren am 26. Juli der Küstenlandstrich Nord-Norfolk in England (ein Höckerschwan) und der Neuenburger See am 10. August in der westlichen Schweiz (zwei Höckerschwäne). Beide Fälle lagen, wie in Sachsen-Anhalt auch, in weitem zeitlichem Abstand zu jeweiligen vorhergehenden HPAI-Funden. Diese Fälle haben gezeigt, dass das AI-Virus durchaus in der Wildvogelpopulation vorhanden sein kann. Zudem passen sie zu dem Befund aus Sachsen-Anhalt, wo Schwäne mit 31 % die Vogelart mit dem höchsten Anteil von positiven zu untersuchten Tieren waren. Hausgeflügelmonitoring Auch im Jahr 2017 wurde das Hausgeflügelmonitoring nach dem Plan des Landesverwal-tungsamtes durchgeführt. Hierbei wurden bei verschiedenen Nutzungs- und Haltungsrichtungen von Hühnern, Puten, Enten und Gänsen aus 58 Tierhaltungen insgesamt 701 Untersuchungen im AI-Antikörper-ELISA durchgeführt (siehe Tabelle 2). Alle Untersuchungen verliefen unzweifelhaft negativ. 14

15 Abb. 3 Anzahl untersuchter Wildvögel und positive Befunde im Jahresverlauf 2017 Vogelarten Anzahl Haltungen Anteil Proben Legehennen Freilandhaltung 8 80 Legehennen Stallhaltung Zuchthühner 2 20 Zuchtputen 3 30 Mastputen Mastenten Mastgänse 3 60 Sonstige (Zoovögel/Zuchtfederwild) 2 20 Summe Tab. 2 Nutzungsrichtungen der untersuchten Tierhaltungen 15

16 Salmonellose der Rinder Salmonellen sind potenzielle Zoonoseerreger. Das bedeutet, dass die Bakterien von Mensch zu Tier oder Tier zu Mensch übertragen werden können. Obwohl die Zahl der Salmonellen-bedingten Erkrankungen bei Menschen seit Jahren rückläufig ist, sind Salmonellen die zweithäufigsten Erreger humaner Magen-Darm-Erkrankungen. Zudem kann der Verlauf beim Menschen schwerwiegend sein (Robert-Koch-Institut (RKI), Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016).Von besonderer Bedeutung sind die Salmonellen, die ubiquitär vorkommen, also in der Umgebung von Tier und Mensch und bei allen Tierarten nachweisbar sein können. Dazu zählen insbesondere Salmonella Enteritidis und Salmonella Typhimurim. Diese stellen auch die Hauptverursacher von menschlichen Erkrankungen dar. Das eingehende Probenmaterial (mind. 5 g Kot bei Einzelkotproben) wird nach entsprechender verwechselungsfreier Kennzeichnung in eine flüssige Voranreicherung verbracht. Dabei handelt es sich um Peptonwasser, das die Vermehrung aller Bakterien, einschließlich Salmonellen, begünstigt (Abb. 4). Salmonellen sind in der Regel bewegliche, gramnegative Stäbchen, die aufgrund der Struktur ihrer Oberflächen-(O)- und Geißel-(H)-Antigene nach dem White-Kaufmann-Le Minor-Schema (früher Kauffmann-White-Schema) geordnet und anhand einer Antigenformel in Serovare differenziert werden. Bei Rindern kommen zahlreiche Salmonellen-Serovare vor. Die häufigsten Serovare sind Salmonella Dublin und Salmonella Typhimurium. Abb. 4 Einfüllen des Kotes in die Peptonvoranreicherung (Quelle: LAV-LSA) Nachweis von Salmonellen Der Nachweis von Salmonelleninfektionen erfolgt über kulturelle bakteriologische Untersuchungen. Die Untersuchung erfolgt i. d. R. an Einzel- oder Sammelkotproben und muss sich strikt an gesetzlich vorgeschriebene Methoden halten. Grundlage ist die ISO-Norm :2017. Vom Beginn der Untersuchung bis zum Vorliegen des Ergebnisses vergehen fünf Arbeitstage. Abb. 5 Bebrüteter MSRV-Agar (links mit Schwärmzonen) Quelle: LAV-LSA) Nach der stündigen Bebrütung bei 37 C im Peptonwasser erfolgt eine Überimpfung 16

17 ein halbfestes zweites Selektivanreicherungsmedium (MSRV-Agar). Dieses Medium unterdrückt das Wachstum von Begleitkeimen und fördert die Salmonellenanzucht. Nun schließt sich eine Bebrütung dieser beimpften MSRV- Agarplatte bei 42 C für Stunden an. Die meisten Salmonellen sind beweglich und können somit in diesem halbfesten Agar schwärmen (Abb. 5). Nach dieser vorgegebenen Zeit wird eine Überimpfung auf eine weitere Agarplatte (XLD/Brillance-Salmonella-BI- Platte, nachfolgend als BI-Platte bezeichnet) vorgenommen. Abb. 6 Unbeimpfte BI Platte; oben: XLD-Agar, unten: Salmonella-Brillance-Agar (Quelle: LAV-LSA) Bei der BI-Platte handelt es sich um eine zweigeteilte Nährbodenplatte, auf der sich zwei verschiedene Medien befinden. Zum einen der nach ISO-Norm vorgeschriebene XLD-Agar und zum anderen ein Salmonella-Brillance-Agar (Abb. 6). Vorzugsweise werden für das Überimpfen die Bakterienkolonien aus den Schwärmzonen der MSRV-Platte dafür verwendet. Salmonellen zeigen auf dem XLD- Agar ein rötliches Koloniewachstum mit Bildung von schwarzem Pigment. Auf Salmonella-Brillance-Agarstellen sich Salmonella-verdächtige Kolonien lilafarben dar (Abb. 7). Abb. 7 Bewachsene BI-Platte; oben: lilafarbene Salmonellen auf Salmonella-Brillance-Agar, unten: rötliche Salmonellen mit Bildung von schwarzem Pigment auf XLD-Agar (Quelle: LAV-LSA) 17

18 Abb. 8 Objektträgeragglutination; links: positives Ergebnis (Verklumpung liegt vor), rechts: negatives Ergebnis (keine Verklumpung) Quelle: Internet (NRL-Salm, BfR) Der MSRV Agar wird zwischenzeitlich für weitere Stunden bei 42 C bebrütet. Die Überimpfung erfolgt ein zweites Mal auf BI-Platten. Die verdächtigen Bakterien werden anschließend mit spezifischen Salmonella-Antiseren auf einem Objektträger vermischt. Im positiven Fall (Nachweis von Salmonellen) kommt es zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion, die sich als zarte Verklumpung (Agglutination) darstellt (Abb. 8). Zur weiteren Differenzierung werden die verdächtigen Isolate zur Bestätigung an Salmonella-Referenzlabore geschickt. Häufigkeit von Rindersalmonellosen in Sachsen-Anhalt In den letzten Jahren gab es in Sachsen-Anhalt mehrere Fälle von Rindersalmonellosen, verursacht durch verschiedene Salmonellen-Serovare. Auch hier dominieren die Serovare Salmonella Dublin und Salmonella Typhimurium (s. Tabelle 3). Jahr TSN-Meldungen je Jahr/ Serovare x S. Dublin 3x S. Typhimurium x S. Coeln x S. Typhimurium 1x S. Dublin x S. Dublin 1x S. Typhimurium 1x S. Schleissheim 1x S. Bovismorbificans 1x S. Infantis Tab. 3 Meldungen von Rindersalmonellosen im Tierseuchennachrichtensystem (TSN) und jeweilige Serovare 18

19 Bekämpfung von Salmonelleninfektionen bei Rindern Die Salmonellose bei Rindern ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird staatlich bekämpft. Salmonelleninfektionen können bei Rindern zu blutigen Durchfällen, Blutvergiftungen oder Fehlgeburten führen. Viel häufiger verläuft eine Salmonellen-Infektion jedoch ohne sichtbare klinische Symptome. Infiziert sich ein Rind mit Salmonellen, kann der Organismus die Bakterien in den meisten Fällen selbst bekämpfen und es kommt zur Ausheilung. In manchen Fällen halten sich die Salmonellen jedoch hartnäckig im Organismus; diese Rinder scheiden dann kontinuierlich Salmonellen über den Kot aus. Diese Tiere nennt man Dauerausscheider; sie stellen das größte Risiko für die Verbreitung und das Fortbestehen der Infektion im Bestand dar. So kann sich die Salmonellen-Infektion schleichend und unbemerkt in Rinderbeständen ausbreiten, bis es dann doch zum Ausbruch von klinischen Symptomen kommt. Quelle für den Salmonelleneintrag in einen Rinderbestand ist meistens der Zukauf von unerkannt infizierten Tieren. Aber auch die Verfütterung von kontaminiertem Futter oder der Eintrag über Schadnager oder Wildvögel sind als Ursachen bekannt. Wird eine Rindersalmonellose amtlich festgestellt, ordnet das Veterinäramt verschiedene Sperr- und Bekämpfungsmaßnahmen für den betroffenen Bestand an. Rechtliche Grundlage ist die Rindersalmonellose-Verordnung. Die wichtigsten Prinzipien der Bekämpfung sind: Verbot des Verkaufs von Rindern aus dem Bestand. Schlachterlaubnis für Rinder nur unter Auflagen (u. a. Untersuchung des Tierkörpers auf Salmonellen am Schlachthof). Verschärfung der Hygiene-, Reinigungund Desinfektionsmaßnahmen im Betrieb, um die Ansteckung von Tier auf Mensch zu verhindern und um die Ver- breitung von Rind zu Rind zu unterbinden. Dazu gehören z. B. das Tragen von Schutzkleidung, Schadnagerbekämpfung, der Schutz des Futters vor Vogelkot- Eintrag und eine häufige Reinigung von Wassertränken und Futtertrögen. keine Abgabe der Milch von an Salmonellen erkrankten Tieren an die Molkerei. Diese Milch darf im Betrieb aufgekocht und z. B. an Kälber verfüttert werden. Andernfalls ist sie unschädlich zu beseitigen. Die Milch der anderen Kühe darf an Molkerei abgegeben werden, da sie dort so erhitzt wird, dass alle Bakterien inkl. Salmonellen abgetötet werden. Bis zur Aufhebung der Sperrmaßnahmen müssen positiv auf Salmonellen getestete Rinder getrennt von freien Rindern gehalten werden. Sehr wichtig ist die Ermittlung und Eliminierung von Dauerausscheidern. Dazu werden von allen Rindern des Bestandes in regelmäßigen Abständen Kotproben genommen und am Landesamt für Verbraucherschutz, Fachbereich 4 in Stendal (LAV) kulturell bakteriologisch untersucht. Rinder, bei denen in mehreren Untersuchungen Salmonellen gefunden wurden, gelten als Dauerausscheider und werden getötet. Rinder, bei denen in zwei Untersuchungen keine Salmonellen gefunden wurden, gelten als frei. Sind alle Hygienemaßnahmen umgesetzt und alle Dauerausscheider gemerzt worden, werden als zusätzlichen Sicherheitsschritt nochmals alle Rinder in einer so genannten Abschlussuntersuchung auf Salmonellen untersucht. Erst, wenn alle Tiere frei sind, können die Sperrmaßnahmen amtlich aufgehoben werden. Wenn in der ersten Bestandsuntersuchung sehr viele Salmonella-positive Tiere identifiziert wurden, der Ausbreitungsgrad im Bestand also sehr hoch ist, wird in der Regel eine Impfung des Gesamtbestandes empfohlen, bevor die Untersuchungen fortgesetzt werden. 19

20 Monitoringprogramm zur Amerikanische Faulbrut der Bienen in Sachsen-Anhalt Die Amerikanische Faulbrut der Bienen (AFB) ist eine anzeige- und bekämpfungspflichtige bakteriell bedingte Tierseuche. Es erkrankt nur die Bienenbrut. Der Krankheitserreger (Paenibacillus larvae) bildet Sporen, die eine hohe Widerstandskraft in der Umwelt aufweisen und ihre Ansteckungsfähigkeit über Jahrzehnte erhalten können. Durch rechtzeitiges Erkennen von Infektions- und Seuchenherden kann einer Weiterverbreitung wirksam begegnet werden. Zur Früherkennung einer Infektion mit Erregern der Amerikanischen Faulbrut sind Futterkranzproben (FKP) besonders geeignet. Erkrankte Völker weisen einen hohen Sporengehalt im Futter auf. Bei einem niedrigen Gehalt liegen in der Regel noch keine klinischen Symptome vor. In diesem Fall kann durch bruthygienische Maßnahmen ein Faulbrutausbruch verhindert werden. Die Anzahl der AFB-Seuchenausbrüche liegt 2017 für Deutschland mit 159 Fällen unter dem Jahresdurchschnitt der letzten fünf Jahre (198 Fälle). In Sachsen-Anhalt schwanken die jährlichen Fallzahlen zwischen null und sieben. Im Jahr 2017 wurden keine Seuchenausbrüche festgestellt und der seit 2016 rückläufige Trend bei AFB-Seuchenfeststellungen hielt an, wie folgender Übersicht zu entnehmen ist. Anzahl der AFB-Feststellungen nach Jahren Jahr Deutschland Sachsen-Anhalt Tab. 4 Anzahl der jährlich festgestellten Faulbrutfälle (Neuausbrüche) in Deutschland und Sachsen-Anhalt im Zeitraum (Quelle: TSN, Mai 2018) Die regionale Verbreitung der Faulbrutfälle für Deutschland im Jahr 2017 und für Sachsen-Anhalt im Zeitraum wird in den Abbildungen 9 und 10 dargestellt. Abb. 9 Faulbrutfälle in Deutschland im Jahr 2017 (Quelle: TSN, Stand: Mai 2018) 20

21 Abb. 10 Regionale Verbreitung der Amerikanischen Faulbrut in Sachsen-Anhalt im Zeitraum (Quelle: TSN, Stand: Mai 2018) Aufbau des AFB-Monitoringprogramms In Sachsen-Anhalt wurde 2013 ein AFB-Monitoring eingeführt mit dem Ziel, objektive Daten zur Feststellung der Verbreitung von AFB-Seuchenherden zu gewinnen. Grundlage hierfür bildet die bakteriologische Untersuchung von Futterkranzproben (FKP) auf Paenibacillus larvae. Mit Hilfe dieser Untersuchungen gelingt ein Erregernachweis an infizierten Bienenvölkern häufig bereits vor dem Auftreten klinischer Faulbrutsymptome. Aus diesem Grund ist das AFB-Monitoring als ein aktives Surveillance angelegt. Es wird hinsichtlich einer objektiven Datensammlung bezüglich der Feststellung der Verbreitung von unerkannten Seuchenherden als geeignet angesehen. Auf dieser Datengrundlage können Risikobewertungen vorgenommen sowie ggf. die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden. Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt (MULE) geregelt. Darin werden den Landkreisen und kreisfreien Städten Probenkontingente unter Berücksichtigung der bei der Tierseuchenkasse gemeldeten Tierhalterzahlen und Bienenvölker vorgegeben. Ziel ist die Einbeziehung von ca. 10 % aller Bienenhaltungen des Landes. Für Gebiete mit Sporennachweis oder Seuchenfeststellung im Vorjahr ist ein erweitertes Probenkontingent vorgesehen. Bei der Auswahl der Probenentnahmestellen sollte Standimkern der Vorrang gegeben werden. Weiterhin sollte eine möglichst flächendeckende Verteilung der einbezogenen Bienenhaltungen im Zuständigkeitsbereich gewährleistet werden. AFB-Untersuchungen im Fachbereich Veterinärmedizin des LAV Die AFB-Untersuchungen können entsprechend der Veranlassung wie folgt unterteilt werden: Die Durchführung des AFB-Monitorings wird jährlich durch Erlass des Ministeriums für 21

22 1. Amtliche Monitoringuntersuchungen von Futterkranzproben: Die Anzahl dieser Proben wird durch Erlass des MULE vorgegeben. Das zuständige Veterinäramt wählt die zu untersuchenden Bienenhaltungen nach den oben genannten Kriterien aus. Von den Bienenhaltungen werden Futterkranzsammelproben von bis zu sechs Bienenvölkern gebildet. Dazu wird von einer Brutwabe verdeckeltes Futter nahe am Brutnest entnommen (ca. 1-3 Esslöffel pro Bienenvolk). Es sind keine Mischproben von verschiedenen Bienenständen zu bilden. 2. Amtliche Abklärungsuntersuchungen: Die Untersuchungen werden zur Feststellung oder zum Ausschluss eines Faulbrutverdachts veranlasst. 3. Untersuchungen, die auf Antrag der Imker erfolgen: Hier entnehmen die Imker ohne amtlichen Auftrag FKP und lassen sie auf AFB-Sporengehalte untersuchen. Die labordiagnostischen Untersuchungsergebnisse können für die Erteilung von Wanderbescheinigungen nach 5, Absatz 1 der Bienenseuchenverordnung (BienSeuchV) durch das zuständige Veterinäramt herangezogen werden. Diese Untersuchungen können gem. Erlass als Monitoringproben angerechnet werden. Auswertung der AFB-Untersuchungsdaten des LAV Im Berichtsjahr 2017 wurden insgesamt Proben (1.043 Futterkranzproben, 31 Brutwaben/ Wabenteile und zwei Honigproben) aus 520 Bienenhaltungen (bezogen auf Standorte) bakteriologisch auf Erreger der Amerikanischen Faulbrut untersucht. Dabei erwiesen sich neun Proben (fünf Futterkranzproben, vier Brutwaben) aus zwei Bienenhaltungen positiv. Das waren deutlich weniger positive Befunde als in den Vorjahren (siehe Tabelle 5). Dieser rückläufige Trend zeigt sich auch in den geringeren Prävalenzen von 0,74 % (Vorjahr 3,9 % bezogen auf Proben) und von 0,41 % (Vorjahr 1,6 % bezogen auf untersuchte Bienenhaltungen). Mit Einführung des AFB-Monitoring-Programms (2013) ist die Untersuchungsintensität in den Bienenhaltungen Sachsen-Anhalts insgesamt deutlich gestiegen - erkennbar am jährlichen Probenaufkommen und der Anzahl untersuchter Bienenhaltungen (siehe Tabelle 5). 22

23 Die Monitoring-Probenzahl erreichte 2017 den bislang höchsten Stand mit 325 Proben und lag damit um elf Prozent über dem Vorjahresniveau. Dagegen gab es einen deutlichen Rückgang für amtliche Abklärungsuntersuchungen von zuvor 290 auf 84 in Diese Tendenz korreliert mit dem Rückgang der Seuchenfeststellungen in Sachsen-Anhalt. Hier ist anzumerken, dass bei Sperrgebietsuntersuchungen Futterkranzproben aus klinisch unauffälligen Bienenhaltungen als Monitoring-Proben eingesandt und abweichend zum Vorjahr - auch so erfasst wurden. Bei freiwillig veranlassten Untersuchungen durch Bienenhalter ist die Probenzahl zum Vorjahr leicht gesunken, jedoch die Anzahl der untersuchten Bienenhaltungen gestiegen. Das unterstreicht die gute Akzeptanz dieser frühdiagnostischen Untersuchungsmethode. Jahr AFB-Fälle (TSN-Meldungen) Anzahl Seuchenfeststellungen Anzahl Aufhebungen aktive Fälle per (für 2017 noch nicht aufgehoben aus dem Vorjahr) Anzahl aller bakteriologisch untersuchten Proben: Futterkranzproben/Wabenmaterial davon positiv für P. larve positive Proben in % , , , , ,8 Proben nach Untersuchungsgrund amtliches Monitoring amtlliche Abklärung freiwillig durch Halter k. A. k. A Anzahl aller untersuchten Bienenhaltungen (Standorte) davon positiv für P. larvae positive Bienenhaltungen in % , , , , ,4 Anzahl untersuchter Bienenhaltungen nach Untersuchungsgrund amtl. Monitoring amtl. Abklärung (davon positiv) freiwillig durch Halter (davon positiv) k. A. k. A k. A (1) 375 (1) Anzahl untersuchter Bienenvölker absolut in % zu registrierten Bienenvölkern der TSK Achtung! Die Werte wurden mathematisch ermittelt ohne Berücksichtigung von Wiederholungsuntersuchungen , , , , , ,5 Tab. 5 AFB-Seuchensituation in Sachsen Anhalt und Untersuchungsdaten des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV) im Jahresvergleich(Zeitraum: ) 23

24 Amtliche Überwachung nach Seuchenfeststellung Die Wirksamkeit von AFB-Sanierungsmaßnahmen wird in Sachsen-Anhalt durch amtliche Nachuntersuchungen mit Hilfe von Futterkranzproben überprüft. Bei klinisch und labordiagnostisch negativen Befunden kann das zu einer Aufhebung von Seuchensperrmaßnahmen führen und ggf. auf eine zweite Nachuntersuchung verzichtet werden. Sofern bei positivem Erregernachweis keine klinischen Symptome an Brutstadien offensichtlich sind, wird eine Wiederholungsuntersuchung zu einem späteren Zeitpunkt empfohlen. Im Berichtsjahr wurden in noch bestehenden Sperrgebieten Futterkranzprobenuntersuchungen amtlich veranlasst. Das betraf 17 Bienenhaltungen in zwei Landkreisen. Im Altmarkkreis Salzwedel ergaben alle Untersuchungen negative Befunde. Die Sperrmaßnahmen wurden aufgehoben. Bei Sperrgebietsuntersuchungen im LK Stendal wurden in zwei Bienenhaltungen klinisch erkrankte und latent infizierte Bienenvölker über Erregernachweis ermittelt (Abbildung 11). In beiden Bienenhaltungen wurden 2016 bereits infizierte Völker durch Erregernachweis ermittelt. Dabei handelte es sich in einem Fall um ein bestehendes Seuchenobjekt. Hier wurden 2016 nachweislich infizierte Bienenvölker abgetötet und die übrigen Völker mittels Kunstschwarmverfahren behandelt. Bei amtlichen Nachuntersuchungen im Frühjahr 2017 wurden erneut infizierte Bienenvölker über Sporennachweise, teilweise in Verbindung mit klinischen Symptomen an Brutstadien nachgewiesen. Daraufhin wurden alle Bienenvölker des infizierten Standes getötet. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen einschließlich negativer Sperrgebietsuntersuchungen wurden die Sperrmaßnahmen Ende März 2018 aufgehoben. Im zweiten Fall handelte es sich um einen ansteckungsverdächtigen Bienenstand, in dem Abb. 11 Amtlich veranlasste AFB-Einsendungen mit Unterscheidung zwischen Standimkern und übrigen Bienenhaltern sowie Kennzeichnung der zwei Bienenhaltungen mit Sporennachweis im Jahr 2017 (Quelle: Befunde aus LIMS des LAV, FB 4 und TSN-basierte Kartendarstellung, Stand Februar 2018) 24

25 bei Sperrgebietsuntersuchungen im August 2016 Faulbruterreger in einer Futterkranzprobe nachgewiesen wurden, damals noch ohne erkennbare Klinik. Dieses Volk wurde vorsorglich durch den Imker getötet. Im Frühjahr 2017 stellte der Imker bei einem verendeten Bienenvolk Faulbrutsymptomen fest. Die labordiagnostische Untersuchung an überbrachten Wabenproben ergab sowohl klinisch als auch molekularbiologisch und bakteriologisch den Nachweis einer Faulbrutinfektion. Die übrigen Völker am Stand erwiesen sich bei Nachuntersuchungen negativ. Zusätzliche Sanierungsarbeiten und Nachuntersuchungen erforderten eine Aufrechterhaltung des bereits bestehenden Sperrgebietes. Eine amtliche Seuchenfeststellung erfolgte für diesen Stand nicht. Laborbefunde ohne Seuchenfeststellung Der alleinige labordiagnostische Erregernachweis in Futterkranzproben ist gem. Bienenseuchenverordnung nicht ausreichend für die amtliche Feststellung eines Faulbrutausbruchs. Er objektiviert jedoch einen bestehenden Ansteckungsverdacht. Auf Grund positiver Erregernachweise an Futterkranzproben durch das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf (LIB) wurden amtliche Abklärungsuntersuchungen in zwei Bienenhaltungen Sachsen-Anhalts veranlasst. Dabei ergaben bakteriologische Untersuchungen an Wabenteilen und Honigproben jeweils negative Befunde für P. larvae. Es handelte sich um Bienenhaltungen in den Landkreisen Harz und Jerichower Land. Das geplante Probenkontingent sah für 2017 gem. Erlass des MULE 348 Monitoring-Proben für Sachsen-Anhalt vor. Die Sollvorgabe konnte mit 325 Proben nicht vollständig erfüllt werden. Die Forderung, überwiegend Standimker für das Monitoring auszuwählen, wurde umgesetzt. Abb. 12 AFB-Einsendungen (Anzahl) mit Darstellung der Verteilung aller amtlich untersuchten Bienenhaltungen (Monitoring und Abklärung) und aller Bienenhaltungen, die auf Antrag des Halters untersucht wurden. (Quelle: Befunde aus LIMS des LAV, FB 4 und TSN-basierte Kartendarstellung, Stand Februar 2018) 25

26 Der Anteil lag bei 64 % (= 124 Standimker von 193 Monitoring-Bienenhaltungen, siehe Abb. 11). Eine weiträumige Verteilung der amtlich untersuchten Bienenhaltungen wurde in nahezu allen Landkreisen/kreisfreien Städte gewährleistet, wie in Abb. 12 erkennbar ist. Die Vorgabe der Einbeziehung von 10 % aller Bienenhaltungen Sachsen-Anhalts in das Monitoring wurde erreicht. Einzeldaten dazu sind Tabelle 6 zu entnehmen. Durch die Anzahl aller untersuchten Bienenhaltungen und Bienenvölker im Jahr 2017 werden etwa 25 % der bei der Tierseuchenkasse gemeldeten Bienenhalter repräsentiert. Angaben zur Durchführung der Probennahme für amtlich veranlasste Untersuchungen (Monitoringund Abklärungsuntersuchungen) liegen für 205 Einsendungen vor. Danach wurden 57 % der Proben durch amtliche Tierärzte, 13 % der Proben durch amtliche Bienensachverständige, und 30 % durch Imker am eigenen Bienenstand entnommen. Die Möglichkeit der Einbeziehung von Bienensachverständigen wird in den meisten Kreisen weiterhin noch nicht ausreichend genutzt. Aus epidemiologischem Interesse wurden Honigproben aus zwei Bienenhaltungen auf Faulbruterreger untersucht. Dabei erwiesen sich beide als negativ. Die Honigproben wurden aus Gründen der Vergleichbarkeit zu Vorjahren in den Tabellen nicht separat aufgeführt. Fazit Das AFB-Monitoring erweist sich als geeignete Methode, um frühzeitig eine Faulbrutinfektion in noch unauffälligen Bienenvölkern und Regionen zu erkennen. Das jährliche Probenaufkommen für alle amtlich veranlassten Untersuchungen (Monitoring- und Abklärungsuntersuchungen) liegt seit Einführung des Monitorings zwischen etwa Proben unter Einbeziehung von etwa Bienenhaltungen. Damit wurde eine hohe Untersuchungsintensität erreicht und auf annähernd konstantem Niveau gehalten. Die reinen Monitoring Probenzahlen liegen im Berichtsjahr über dem Niveau des Vorjahres. Die Planvorgabe der Einbeziehung von 10 % aller Bienenhalter des Landes in das Monitoring wurde erreicht. Amtliche Abklärungsuntersuchungen weisen im Berichtsjahr ein stark rückläufiges Probenaufkommen auf. Hier wird ein Zusammenhang zur rückläufigen Seuchensituation angenommen. Die verstärkte Einbeziehung von Standimkern in das Monitoring erweist sich als wesentlicher Beitrag zur Vorbeuge, da deren Völker sonst kaum untersucht würden. Die Probennahme bei amtlich veranlassten Untersuchungen erfolgte überwiegend durch amtliche Tierärzte. Beim Monitoring wurden die zu beprobenden Bienenhaltungen durch das zuständige Veterinäramt zum Teil nur festgelegt und die Probennahme den Imkern am eigenen Stand übertragen. Bei Sperrgebietsuntersuchungen sollte eine amtliche Probennahme nicht den Imkern am eigenen Stand übertragen werden. Hier ist ein Einsatz von Bienensachverständigen zu empfehlen. Erfreulich ist das anhaltend hohe Probenaufkommen auf Antrag der Imker (Abbildung 12) und wird als Zeichen einer guten Akzeptanz dieser Methode zum Schutz der Bienenvölker vor einer Faulbrutinfektion gewertet. Es wird empfohlen das Monitoring weiter zu führen. (Anmerkung: Auswertungen zum AFB-Monitoring in Sachsen-Anhalt sind zu finden unter: LINK: de/veterinaermedizin/bienen/) Fortführung des AFB-Monitorings - (Stand Mai 2018) Das AFB-Monitoring wird im Jahr 2018 unter Beibehaltung der bisherigen Kriterien weitergeführt. Risikoorientiert werden zusätzliche Probennahmen in Gebieten mit wiederholten Sporennachweisen und/oder Seuchenfällen der letzten Jahre empfohlen. 26

27 Anzahl zu beprobender Bienenhaltungen Anzahl Bienenhaltungen mit Untersuchung auf Faulbruterreger (Futterkranzproben und Wabenmaterial) aufgrund einer Landkreis/ kreisfreie Stadt (nach Monitoringerlass) Monitoring -US (davon positiv) Abklärungs-US (davon positiv) Jahr SOLL Amtliche Veranlassung zur freiwillige Veranlassung durch Halter (davon positiv) Anzahl Bienenhaltungen mit positivem Erregernachweis (auf Grund von Nachuntersuchungen ist hier keine mathematische Summierung erfolgt) ABI BK BLK DE HAL HZ JL MD MSH SAW SDL (1) 57 (1) 2 SK SLK WB LSA gesamt (1) 375 (1) 2 Tab. 6 Übersicht der im Jahr 2017 untersuchten Bienenhaltungen am LAV, FB Veterinärmedizin 27

28 Schweinepestmonitoring bei Schwarzwild In Sachsen-Anhalt wird zur Überwachung der epidemiologischen Situation in der Schwarzwildpopulation ein Monitoring durchgeführt, auf der Rechtsgrundlage der Verordnung zur Durchführung eines Monitorings auf das Virus der Klassischen und der Afrikanischen Schweinepest bei Wildund Hausschweinen (Schweinepest-Monitoring- Verordnung SchwPestMonV) vom 9. November 2016 (BGBl. I S. 2518). E (HEV) auf Basis des selben Stichprobenumfanges vereinbart. Jagdjahr 2011/ / / / / / bis 2017 Jagdstrecke (n) Probenzahl (n) Probenanteil zur Jagdstrecke (%) 3,3 2,7 3,7 6,3 4,8 5,3 4,4 Tabelle 7 Schwarzwildmonitoring: Jagdstrecke, Probenzahl und Probenanteil in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum 2011 bis 2017 Datenquellen: Deutscher Jagdverband (Handbuch 2018) und LAV Sachsen-Anhalt (Limsophy-Statistik). Hinweis: Ein Jagdjahr umfasst den Zeitraum vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres, die Probenzahlen entsprechen den Einsendungen für das Kalenderjahr zum Abschluss des Jagdjahres. Dazu wurde im jährlichen Erlass zur Tierseuchenüberwachung in der Schwarzwildpopulation in Sachsen-Anhalt für das Jahr 2017 ein Probenumfang von mindestens zu beprobenden Wildschweinen gemäß eines für die Landkreise und kreisfreien Städte erhobenen Probenschlüssels festgelegt. Anhand dieser Proben erfolgte die Überwachung der Freiheit von klassischer und afrikanischer Schweinepest (KSP und ASP) und die Schätzung der Prävalenz der Aujeszkyschen Krankheit (AK) und der Brucellose in der Wildschweinpopulation. Im Rahmen der Zielvereinbarungen zwischen dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt und dem Landesamt für Verbraucherschutz für das Jahr 2017 wurde die Untersuchung von Wildschweinen und Hausschweinen auf Antikörper gegen Hepatitis Das Testspektrum umfasst serologische und molekularbiologische Untersuchungen zum Nachweis der Erreger und von Antikörpern gegen KSP, ASP, AK, Brucellose und HEV. Im Berichtsjahr 2017 wurden 2084 Wildschweine aus 420 Jagdgebieten beprobt. Der Erfüllungsstand des Probeneinganges zum Monitoring beträgt landesweit 141,8 %. Dies repräsentiert einen Probenanteil an der Jagdstrecke beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt von über 5 % (siehe Tabelle 7). Untersuchungen auf Klassische Schweinepest (KSP) Klassische Schweinepest ist eine seuchenhaft verlaufende Infektionskrankheit der Haus- und Wildschweine. Der letzte amtliche KSP-Ausbruch bei Hausschweinen in Sachsen-Anhalt wurde im Jahr 1998 im Altmarkkreis Salzwedel festgestellt. Im Jahr 2002 wurden in Sachsen-Anhalt die letzten spezifischen KSP-Antikörper bei Wildschweinen nachgewiesen. Die Schwarzwildpopulation und die Hausschweinebestände in Sachsen-Anhalt gelten seit dem als frei von Klassischer Schweinepest. Im Berichtszeitraum 2017 wurden im Rahmen der 28

29 Tierseuchenüberwachung Blut- und Gewebeproben von Wildschweinen auf KSP untersucht, spezifische KSP-Antikörper oder KSP-Virusgenom wurden nicht festgestellt. Untersuchungen auf Afrikanische Schweinepest (ASP) Die Afrikanische Schweinepest gehört zu den wichtigsten und derzeit wirtschaftlich bedeutsamsten Viruserkrankungen der Haus- und Wildschweine in Osteuropa. In ihrem Gefährdungspotential für die Tiergesundheit und für betriebs- wie auch volkswirtschaftliche Schäden übertrifft sie die klassische Schweinepest inzwischen bei weitem. Ausgehend vom Kaspischen Meer erreichte die ASP im Jahr 2014 erstmals in Litauen das Gebiet der Europäischen Union. Im Jahr 2017 kam es neben einem weiteren Anstieg der Fallzahlen im Baltikum auch zu einer fortschreitenden Ausbreitung aus Richtung Osten insbesondere in Polen und der Tschechischen Republik (siehe Tabelle 8). Wildschweinbestände sind frei von ASP. Zur Verhütung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist kein Impfstoff vorhanden, deshalb ist das wichtigste Element einer Früherkennung eine schnelle und gezielte Labordiagnostik. Hierbei ist insbesondere die Jägerschaft gefordert um ein vermehrtes Auftreten von Fallwild bei Wildschweinen dem zuständigen Veterinäramt des Landkreises zu melden und entsprechende Proben amtlich abklären zu lassen. Eine Anleitung zur Probenentnahme, zum Bezug des Untersuchungsantrages und der Probenbehältnisse für Schwarzwildproben sowie weitere aktuelle Hinweisen zur ASP sind zu finden auf den Internetseiten des Landesamtes für Verbraucherschutz unter sachsen-anhalt.de in den Rubriken Veterinärmedizin > Formulare/Merkblätter > Merkblätter/ Informationen zu Untersuchungsanträgen. Nation/Land Hausschweine Wildschweine Gesamt Estland Lettland Litauen Polen Ukraine Tschechische Rep Rumänien Gesamt Tab. 8 Nachweise von Afrikanischer Schweinepest in den baltischen Staaten, Polen, Tschechien, Rumänien und der Aktuelle Daten zur Seuchensituation der ASP in Europa und zu Maßnahmen zum Schutz unserer Haus- und Wildschweinbestände erhalten Sie unter: Die deutschen Haus- und Am Landesamt für Verbraucherschutz wurden im Jahr 2017 insgesamt 734 Blut- und Gewebeproben aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsen-Anhalts molekularbiologisch auf ASP untersucht. ASP-Virusgenom konnte in keiner Probe nachgewiesen werden. 29

30 Untersuchungen auf Aujeszkysche Krankheit (AK) Die Aujeszkysche Krankheit (AK) ist in Deutschland eine Wildtierkrankheit. Die Untersuchungen zur Aujeszkyschen Krankheit in der Schwarzwildpopulation in Sachsen-Anhalt zeigen seit mehreren Jahren eine stetige Zunahme der Seroprävalenzen in den östlichen und mittleren Landkreisen Sachsen-Anhalts sowie eine Ausbreitung der AK-Infektion hinein in die südlichen und nördlichen Regionen des Bundeslandes (siehe Abbildung 13). Im Berichtsjahr 2017 wurden Proben von Wildschweinen serologisch auf das Vorkommen von Antikörpern gegen die Aujeszkysche Krankheit untersucht. In Abbildung 13 sind die dabei ermittelten Seroprävalenzen für die einzelnen Landkreise dargestellt. Das Virusgenom des Erregers der Aujeszkyschen Krankheit wurde mittels PCR bei keinem der 52 untersuchten Wildschweine aus 37 Jagdgebieten festgestellt. Ein Gefährdungspotential für Hausschweine ist gegeben, das Infektionsrisiko wird aufgrund von Pathogenitäts-Unterschieden bei den regional nachgewiesenen Aujeszky-Virusstämmen bei Haus- und Wildschweinbeständen und auf der Grundlage von tiergesundheitlichen und seuchenhygienischen Maßnahmen in den Hausschweinebeständen als gering eingeschätzt. Die Aujeszkysche Krankheit wird derzeit bei Wildschweinen nicht bekämpft. Einem Infektionsrisiko sind neben Hausschweinen insbesondere Jagdhunde ausgesetzt. Diese können nach intensivem Kontakt zu infizierten Wildschweinen, beispielsweise durch Verzehr von Aufbruch an der für sie tödlichen Infektion verenden. Dabei besteht auch auf diesem Weg ein Infektionsrisiko für Nutz- und Haustiere. Menschen können sich mit der Aujeszkyschen Krankheit nicht infizieren. Untersuchungen auf Brucellose Die Brucellose ist in Wildtierpopulationen weltweit verbreitet und in Deutschland seit 1960 anzeigepflichtig. Bei der Brucelloseinfektion handelt es sich und eine Zoonose. Unter einheimischen Bedingungen gelten Wildschweine Aujeszkysche Krankheit bei Schwarzwild: Serologische Untersuchungsergebnisse in Sachsen-Anhalt Seroprävalenz in % Abb. 13 Grafische Darstellung der Seroprävalenzen der Aujeszkyschen Krankheit beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum 2015 bis

31 Brucellose (Brucella suis-infektion) Serologische Untersuchungsergebnisse in Sachsen-Anhalt Seroprävalenz in % Abb. 14 Grafische Darstellung der Seroprävalenzen für Brucellose beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum 2015 bis 2017 und Feldhasen als Reservoire für Brucella suis, Biovar 2. Antikörper wurden in den vergangenen Jahren bei Wildschweinproben aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten nachgewiesen. Ein Ausbreitungstendenz ist nicht mehr erkennbar, die durchschnittlichen landesweiten Probenprävalenzen blieben in den letzten drei Berichtsjahren jeweils unter 4 % (siehe Abbildung 14). Im Jahr 2017 wurden in Sachsen-Anhalt im Rahmen des Wildschweinmonitorings Proben von insgesamt 2069 Wildschweinen untersucht. Bei 2,1 % der Proben wurden Brucella suis- Antikörper nachgewiesen, der direkte Erregernachweis mittels bakteriologischen und molekularbiologischen Untersuchungen gelang nicht. Die serologischen Brucellose-Testergebnisse müssen kritisch interpretiert werden. Bei unzureichender Serumqualität der Blutproben sind die serologischen Nachweismethoden nur sehr eingeschränkt anwendbar. In den Jahren 2015 bis 2017 konnten nur zwischen 51,8 % und 62,0 % aller eingesandten Blutproben von Wildschweinen ausgewertet werden. Das lebensmittelhygienische Risiko für die Bevölkerung, sich durch Produkte von einheimischen Wildschweinen mit Brucellose zu infizieren und zu erkranken ist als sehr gering einzuschätzen. Ein höheres Infektionsrisiko besteht bei Jagdausübungsberechtigten, Fleischern und weiteren mit Wildbret in Berührung kommenden Berufsgruppen bei Nichtbeachtung der Regeln zur Wildbrethygiene. Untersuchungen auf Hepatitis E Das Hepatitis E Virus (HEV) kann beim Menschen eine klinische Hepatitis verursachen. Bereits seit Jahren ist ein deutschlandweiter Anstieg der Hepatitis-E-Fälle beim Menschen zu beobachten. Hepatitis E wird hierzulande vermutlich hauptsächlich über unzureichend gegartes, infiziertes Schweinefleisch und Wild übertragen und nur in Einzelfällen als Reisekrankheit importiert. Seit dem 2011 ein indirekter multispezies-elisa für HEV-Antikörper bei Schweinen verfügbar ist, wurden im Landesamt für Verbraucherschutz jedes Jahr Wildschweinproben stichprobenartig auf eine HEV-Infektion untersucht. Die Nachweisrate 31

32 stieg seit 2011 kontinuierlich von 17,6 % (2011) auf 29,1 % (2017). Die Verteilung der positiven Antikörpernachweise ist in Abbildung 15 dargestellt. Im Vergleich zu den Vorjahren, wo insbesondere die Landkreise Wittenberg, Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis, Harz und Mansfeld-Südharz in der Mitte Sachsen-Anhalts am stärksten betroffen waren, sind 2017 bereits alle Landkreise Sachsen- Anhalts mit Seroprävalenzen zwischen 14 % (Stadt Halle) und 48,5 % (Burgenlandkreis) vergleichsweise einheitlich und flächendeckend betroffen. von Hausschweinen aus elf Landkreisen sowie der Stadt Dessau auf Antikörper gegen Hepatitis-E-Virus untersucht. Es wurden 504 Blutseren aus 80 Beständen untersucht. 57,9 % der untersuchten Proben und 85 % der untersuchten Bestände wiesen Antikörper gegen das Hepatitis-E-Virus auf. Positive Proben wurden in allen beteiligten Landkreisen nachgewiesen. Bei den untersuchten Serumproben handelte es sich um Proben die ohne klinischen Verdacht zufällig aus dem Probenaufkommen der serologischen Routinediagnostik beim Schwein ausgewählt wurden. Hepatitis E (HEV-3-Infektion): Serologische Untersuchungsergebnisse in Sachsen-Anhalt Seroprävalenz in % Abb. 15 HEV-Untersuchungen. Grafische Darstellung der Seroprävalenzen beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt für den Zeitraum Zusätzlich zu den Nachweisen von spezifischen HEV-Antikörpern wurde die Anwesenheit von Hepatitis-E-Virus in der heimischen Schwarzwildpopulation stichprobenartig molekularbiologisch untersucht. In fünf Proben aus den Landkreisen Harz, Saalekreis, und Burgenlandkreis konnte zusätzlich mittels RT-PCR Hepatitis-E Virusgenom beim Schwarzwild nachgewiesen werden. Neben der Untersuchung der Wildschweinproben wurden auch stichprobenartig Blutproben Es ist somit davon auszugehen, dass die Schwarzwildpopulation sowie die Hausschweinebestände im gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt ein gesichertes Reservoir für das Hepatitis-E-Virus darstellen und somit als ein permanentes Gefährdungspotential hinsichtlich einer humanen Hepatitis-E-Infektion anzusehen sind. 32

33 Fazit Die Tierseuchenüberwachung in der Schwarzwildpopulation im Rahmen eines landesweiten Monitorings ist unverzichtbar als geeignetes epidemiologisches Frühwarnsystem für die Beurteilung der aktuellen Seuchensituation bezüglich der Afrikanische Schweinepest und der Klassischen Schweinepest sowie zur Prävalenzschätzung und zum Nachweis des Vorkom- mens der Aujeszkyschen Krankheit, der Brucellose und von Hepatitis-E. Die gute Zusammenarbeit von Tierärzten, Tierhaltern und von Jagdausübungsberechtigten im gesamten Bundesland mit dem Landesamt für Verbraucherschutz ist dabei die Grundlage für eine erfolgreiche labordiagnostische und epidemiologische Tierseuchenüberwachung beim Schwarzwild in Sachsen-Anhalt. Auswertung und Typisierung von positiven Chlamydienbefunden bei verschieden Tierarten in Zusammenarbeit mit dem nationalen Referenzlabor Im Laufe der Evolution gelang es der Bakteriengruppe der Chlamydien verschiedenste Wirte zu infizieren und unterschiedlichste Krankheitsbilder zu entwickeln. Die Familie der Chlamydien hat ein großes Wirtsspektrum. Es umfasst wirbellose Tiere, wechselwarme Tiere, Vögel und Säugetiere inklusive des Menschen. Viele Chlamydien haben nur einen Wirt, während z. B. die Arten C. psittaci und C. abortus bei Mensch und Tier vorkommen können. Dieses zoonotische Potential hebt die besondere Bedeutung des Nachweises von Chlamydien bei der Untersuchung von tierischen Proben hervor. Chlamydien beim Rind Nur in elf von 159 untersuchten Proben konnte Chlamydiengenom nachgewiesen werden. Davon wurden in zehn Proben die Art C. pecorum nachgewiesen. Eine weitere Chlamydien-positive Probe konnte nicht analysiert werden. Im Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2017 insgesamt 675 Proben aus 543 Einsendungen molekularbiologisch auf Chlamydien untersucht, von denen 97 Proben einen positiven Befund aufwiesen (14 % der Proben). Das Nationale Referenzlabor für Chlamydiose des Friedrich-Loeffler-Institutes in Jena hat dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt diverse Methoden zur Differenzierung der Familie der Chlamydien zur Verfügung gestellt und bietet darüber hinaus die Möglichkeit der Abklärung von unklaren Befundergebnissen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit konnte eine Vielzahl von positiven Proben differenziert werden. Im Einzelnen ergaben sich folgende Resultate: Abb. 44 Großaufnahme einer weidenden Ziege Quelle: Pixabay Chlamydien bei Schaf und Ziege Es wurden 24 Proben von Schafen und Ziegen im Jahr 2017 auf Chlamydien untersucht. Zwei Proben dieser Gruppe waren dabei positiv (8 % der Proben). In einer Probe konnte C. abortus nachgewiesen werden. Eine weitere Probe ließ sich nicht näher charakterisieren. C. abortus wird als Zoonoseerreger, ebenso wie C. psittaci, mit Erkrankungen beim Menschen in Verbindung gebracht. 33

34 Abb. 45 Nahaufnahme einer Amsel Quelle: Pixabay Chlamydien beim Schwein Es wurden 158 Proben auf Chlamydien untersucht, in 47 Proben konnten dabei Chlamydien nachgewiesen werden (30 % der Proben). Bei 40 Proben konnte C. suis nachgewiesen werden. Die übrigen Proben enthielten eine zu geringe Menge an Genom, um eine Differenzierung durchführen zu können. C. suis wurde bisher nur bei Schweinen gefunden. Eine Untersuchung zur Tetracyclinresistenz der Proben wurde nicht durchgeführt. Chlamydien bei Vögeln 277 Proben von verschiedensten Vogelarten wurden auf Chlamydien untersucht. Dabei reagierten 36 Proben positiv (13 % der Proben). In 17 Proben wurde die Art C. psittaci nachgewiesen. Eine C. psittaci positive Probe stammt dabei von einem Wellensittich, während es sich bei den restlichen Proben um Taubenproben handelte. Bei 18 Proben wurde die Art C. gallinacea nachgewiesen. Betroffen waren hier mit Ausnahme einer Ente ausschließlich Hühner. Eine Probe ließ sich nicht näher analysiert. C. gallinacea wurde bisher lediglich bei Vögeln gefunden. Chlamydien bei weiteren Tieren Die Probe einer Katze enthielt ebenfalls Chlamydien. Eine Differenzierung erfolgte nicht. Durch die vorliegenden Daten konnte gezeigt werden, dass neben den meldepflichtigen Nachweisen von Chlamydiengenom auch bekannt zoonotische Spezies in Proben aus Sachsen-Anhalt nachgewiesen wurden. Im Rahmen der positiven Nachweise von C. psittaci beim Geflügel, insbesondere auch bei Tauben, und C. abortus bei einem Schaf, muss auf ein bestehendes Infektionsrisiko insbesondere bei der Betreuung der genannten Tierarten hingewiesen werden. 34

35 Campylobacteriose bei einem Mastkaninchen infolge einer Infektion mit Campylobacter jejuni Bakterien aus der Gattung Campylobacter (C.) sind sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin von Bedeutung, da es sich um Zoonoseerreger handelt. Zoonosen sind von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten. Insbesondere Campylobacter jejuni (C. jejuni) zählt weltweit zu den wichtigsten Durchfallerregern beim Menschen. Infektionsquellen stellen dabei häufig mit diesem Erreger kontaminierte Lebensmittel dar, v. a. Geflügel-, aber auch Rohmilchprodukte, Schweinehackfleisch, Wasser und Gemüse. Darüber hinaus sind auch Berufsgruppen potenziell infektionsgefährdet, die Umgang mit Tieren haben, die C. jejuni mit den Fäzes ausscheiden. Hierzu zählen insbesondere das Geflügel, aber auch andere Tiere, wie Schweine, Rinder, Kaninchen, verschiedene Vogelspezies sowie Zoo- und Wildtiere. Infizierte und erkrankte Menschen können neben Durchfall auch Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen zeigen. Als seltene Komplikationen können Gelenkentzündungen sowie das Guillain- Barré-Syndrom, eine mit Lähmungserscheinungen einhergehende Nervenerkrankung, auftreten. Im Jahr 2016 gab es in Deutschland gemeldete humane Fälle mit einer Campylobacter-Enteritis 1. Dabei handelt es sich um eine Darmschleimhautentzündung, die zu 72 % durch C. jejuni hervorgerufen wurde. Damit ist sie mittlerweile die häufigste, bakteriell verursachte Durchfallerkrankung beim Menschen 1. Andere bakteriell bedingte und mit Durchfall einhergehende Erkrankungen, die zumeist ebenfalls durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel entstehen, wurden 2016 durch Salmonellen ( Erkrankungen), Yersinien (2774 Erkrankungen), enterohämorrhagische Escherichia coli-bakterien (EHEC; 1816 Erkrankungen) und Listerien (707 Erkrankungen) hervorgerufen 1. Im Gegensatz zur großen Bedeutung von Tierbeständen als Erregerreservoire für Lebensmittelinfektionen spielen klinisch manifeste Erkrankungen von Tieren nach Infektion mit C. jejuni eine eher untergeordnete Rolle. Bei vielen unserer Haustiere gehört C. jejuni mit zur normalen Darmflora, es kann jedoch unter Umständen (v. a. bei Stress oder bei Immunsystem-beeinträchtigenden Allgemeinstörungen) zu Erkrankungen kommen. Bei Hühnern bedingen diese Bakterien Durchfall und unter Umständen Leberentzündungen. Bei Rindern, Hunden und Katzen verursachen sie Durchfall und bei Schafen können Aborte (Verlammen) auftreten. Der Nachweis sog. thermophiler (wärmeliebender) Campylobacter-Spezies (C. jejuni, C. coli, C. lari) bei Rindern, Schafen, Ziegen, Hunden, Katzen, Hühnern, Puten, Gänsen, Enten und Tauben ist aufgrund der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Februar 2011 (Bundesgesetzblatt I Seite 252), das zuletzt durch Artikel 381 der Verordnung vom 31. August 2015 (Bundesgesetzblatt I S. 1474) geändert worden ist, durch den Fachbereich Veterinärmedizin gegenüber dem regional zuständigen Veterinäramt meldepflichtig. Am wurde dem Fachbereich ein etwa zwölf Wochen altes, verstorbenes Mastkaninchen aus einer Privathaltung zur Untersuchung eingesandt. Da zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere gleichaltrige Tiere verstorben waren, wurde ein Infektionsgeschehen vermutet. Während der Obduktion und mittels der lichtmikroskopischen, feingeweblichen Untersuchung fiel das weibliche Kaninchen durch eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites), mehrere, großflächige Entzündungsherde in der Leber (Abb. 16, 17, 18) und eine Darmschleimhautentzündung (Abb. 19) auf. 1 Robert Koch Institut, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für

36 Mit Hilfe der kulturellen Anzüchtung der Bakterien auf Spezialnährböden gelang die Isolierung von C. jejuni in hoher Konzentration aus Leber (Abb. ), Milz, Dünn- und Dickdarm. Da dieser Erreger nahezu in allen bakteriologisch untersuchten Organen nachweisbar war, spricht man von einer bakteriellen Allgemeininfektion (Septikämie; Campylobacteriose). Abb. 16 Leber des untersuchten Mastkaninchens mit mehreren großflächigen makroskopisch vom unveränderten Leberparenchym abgrenzbaren Entzündungsherden (rote Ovale) Andere, für Kaninchen lebensbedrohliche Infektionskrankheiten, wie beispielsweise die Chinaseuche (RHD - Rabbit Haemorrhagic Disease - hervorgerufen durch Caliciviren) und/ oder eine Kokzidiose (bedingt durch protozoäre Parasiten) wurden ausgeschlossen. Bei dem untersuchten Kaninchen konnte mit C. jejuni ein wichtiger Zoonoseerreger nachgewiesen werden. Diese Information ist für den Abb. 17 Leber mit hochgradiger eitrig-nekrotisierender Entzündung (#), neben erhaltenen Leberzellbalken (*) hochgradige Zerstörung des Lebergewebes mit eitriger Entzündungsreaktion (#) infolge der Infektion mit C. jejuni; Lichtmikroskopie, HE-Färbung bei 200-facher Vergrößerung Quelle: LAV Abb. 19 Darmschleimhaut des Kaninchens mit Abschilferung des oberflächlichen Darmepithels (Erosionen, Pfeile) und mit Nachweis zahlreicher zugrunde gehender Epithelzellen (Nekrosen, #) mit Entzündungszellinfiltration infolge der Infektion mit C. jejuni; erhaltenes Oberflächenepithel (*); Darmeigendrüsen (D); Lichtmikroskopie, HE-Färbung bei 200-facher Vergrößerung Quelle: LAV Abb. 18 Ausschnitt aus der Leber: mittels Warthin & Starry-Versilberung (Versilberungstechnik zur Darstellung von Bakterien) Nachweis einzelner, versilberbarer (schwarzer), schraubenförmig gebogener Bakterien (Pfeile), die für Calpylobacter-Spezies eine typische Morphologie zeigen; Lichtmikroskopie bei 630-facher Vergrößerung Quelle: LAV Abb. 20 Aus der Leber des Kaninchens mittels direkter, kultureller Anzucht isolierte Capylobacter-Spezies mit typischem, sog. metallisch-glänzendem Aussehen auf dem Campylobacter Selektrivmedium Quelle: LAV 36

37 Kaninchenhalter von besonderer Bedeutung, da dieser in direktem Kontakt mit den erkrankten Tieren steht und sich möglicherweise über eine Schmierinfektion (Aufnahme der Bakterien über den Verdauungstrakt) anstecken kann. Zur Vermeidung einer solchen Infektion ist, insbesondere bei Umgang mit Durchfallkranken Kaninchen, eine Gesundheitskontrolle der Tiere zu empfehlen. Zusätzlich sollte eine regelmäßige Säuberung, ggf. Desin- fektion der Stallungen und eine gründliche Reinigung der Hände nach Kontakt mit den Tieren erfolgen. Da es sich um ein Tier aus einem Mastkaninchenbestand handelte, stehen im Rahmen der Aufklärung des Infektionsgeschehens und einer gezielten Behandlung der übrigen Tiere auch die Sicherheit von Lebensmitteln und der Schutz der Gesundheit beim Verbraucher im Fokus. Untersuchungen im Rahmen des Zoonosenmonitorings 2017 Im Zoonosen-Monitoring werden bundesweit repräsentative Daten über das Auftreten von Zoonoseerregern in Lebensmitteln, Futtermitteln und lebenden Tieren erfasst, ausgewertet und veröffentlicht. Gleichzeitig werden isolierte Bakterien auf ihre Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika überprüft, um Informationen zur Resistenzentwicklung von (auch human-)pathogenen Keimen zu erhalten. Das Zoonosen- Monitoring wird seit dem Jahr 2009 von den Bundesländern im Rahmen der amtlichen Lebensmittelund Veterinärüberwachung durchgeführt. Vorrangig werden diejenigen Zoonoseerreger überwacht, die eine besondere Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen; dabei erfolgt die Überwachung auf den Stufen der Lebensmittelkette einschließlich der Primärproduktion. Im Jahr 2017 stand im Bereich der Lebensmittel tierischer Herkunft die Schweinefleischkette im Mittelpunkt der Betrachtung. Des Weiteren fanden Untersuchungen bei Masthähnchenschlachtkörpern und Rehwild statt. Die Probenahme erfolgte dabei nach einem Stichprobenplan, der Tierbestands- und Schlachthofstrukturen der Bundesländer berücksichtigt. Im Fachbereich Veterinärmedizin wurden vor diesem Hintergrund Proben aus Schweinemastbetrieben (Kot, Sockentupfer), aus Schlachthöfen (Masthähnchen - Halshäute; Mastschweine Blinddarmkot, Schlachtkörperoberflächen) und erlegtes Rehwild (Kot) untersucht; über die Ergebnisse wird nachfolgend berichtet. Dabei stammen die Zahlen der zum Vergleich aufgeführten bundesweiten Auswertung aus dem Report 13.2, Berichte zur Lebensmittelsicherheit, Zoonosen-Monitoring 2017 des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Probenart Eigene Untersuchungen (Sachsen-Anhalt) Deutschland Untersuchungen (n) davon positiv (n) positiv (%) gesamt positiv (%) Mastschwein EB* - Kot Mastschwein SH* - Kot Mastschwein SH* - Schlachtkörper ,0 7, ,2 6, ,0 2,9 Tab. 9 Untersuchungen zur Prävalenz von Salmonella spp. EB*: Erzeugerbetrieb, Mastschweine > 50 kg SH*: Schlachthof 1 Kratzschwamm von 400 cm2 Schlachtkörperoberfläche 37

38 Prävalenz von Salmonella spp. Auffällig ist der relativ hohe Anteil von Salmonella- Nachweisen in Kotproben sowohl aus den Erzeuger- als auch aus den Schlachtbetrieben (Tab. 9). Daraus schlussfolgernd ist das Ergebnis der Salmonellenbekämpfung in den Schweinebeständen Deutschlands als unbefriedigend einzuschätzen. Dem gegenüber steht die relativ geringe Nachweisrate bei den Proben von Schlachttierkörperoberflächen. Dies zeigt, dass es während des Schlachtprozesses beim Schwein nur zu einer relativ geringen Übertragung von Salmonellen aus dem Darm auf den Schlachttierkörper kommt. Diese These wird durch die Tatsache gestützt, dass in Deutschland bei lebensmittelbedingten Erkrankungen durch Salmonellen das Schweinefleisch eine untergeordnete Rolle spielt. Beim Masthähnchen ist Campylobacter jejuni sehr häufig im Darm zu finden. Problematisch kann hier die Schlachttechnologie sein, sofern beim Ausweiden der Schlachtkörper der Darm perforiert wird und so Campylobacter-Keime auf die Schlachtkörper und die Schlachtstrecke gelangen. In Sachsen-Anhalt stammten alle Proben aus einem Geflügelschlachtbetrieb. Der im Vergleich zu Deutschland (78,8 %) geringe Anteil (22,2 %) positiver Proben lässt bei gleicher Untersuchungsmethodik den Schluss zu, dass die Schlachttechnologie im beprobten Betrieb geeignet ist, den Eintrag von Campylobacter spp. in die Lebensmittelkette zu minimieren. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da Campylobacter- Enteritiden beim Menschen in Deutschland mit etwa nachgewiesenen Fällen im Jahr die mit Abstand häufigste lebensmittelbedingte Erkrankung darstellen, und dass der Verzehr von/der Umgang mit Geflügelfleisch im engen Zusammenhang damit stehen (Robert-Koch- Probenart Eigene Untersuchungen (Sachsen-Anhalt) Deutschland gesamt Untersuchungen (n) davon positiv (n) positiv (%) positiv (%) Mastschwein SH* - Kot Masthähnchen SH* - Halshaut Rehwild - Kot ,7 75, ,2 78, ,5 0,8 Tab. 10 Untersuchungen zur Prävalenz von Campylobacter spp. Campylobacter spp. Die hohe Nachweisrate von Campylobacter (alle Isolate Campylobacter coli) im Kot von Mastschweinen (Tab. 10) war zu erwarten, da Campylobacter coli zur Normalflora des Schweinedarmes zu zählen ist. Alle Isolate wurden dem Nationalen Referenzlabor für Antibiotikaresistenz beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) übergeben, um über die Resistenzprüfung Erkenntnisse zu Auswirkung des Antibiotikaeinsatzes in der Schweinehaltung auf potentiell pathogene Keime zu gewinnen. Institut - RKI, Epidemiologisches Bulletin Nr. 44, 2. November 2017). Ergänzend wird darauf verwiesen, dass aus dem Kot von Rehwild sehr selten Campylobacter spp. isoliert werden konnten. ESBL/AmpC-bildende und Carbapenemasebildende E. coli Extended-Spectrum-Betalaktamasen, kurz ESBL, sind bakterielle Enzyme (Betalaktamasen), die ein erweitertes Spektrum Beta- 38

39 laktam-haltiger Antibiotika spalten können (Abb. 1). ESBL-bildende Bakterien sind resistent gegen Penicilline und Cephalosporine jeder Generation. AmpC Beta-Laktamasen (AmpC) sind Enzyme, die eine Resistenz gegen Penicilline, Cephalosporine der zweiten und dritten Generation (jedoch nicht der 4. Generation) sowie Cephamycine (z. B. Cefoxitin) vermitteln. Carbapenemasen sind Enzyme, die eine Resistenz gegen Penicilline, Cephalosporine und Carbapeneme (wichtige Reserveantibiotika in der Humanmedizin) induzieren. Deshalb ist die Frage der Prävalenz und deren Entwicklung für Keime, die diese Gene/Enzyme besitzen, bedeutend, zumal der unkritische Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung den Austausch der Resistenzgene zwischen den Bakterien fördert. ESBL/AmpC-bildende E. coli sind nach den Ergebnissen der bundesweiten Erhebung relativ häufig in der Schweinefleischkette anzutreffen; die Zahlen der Untersuchungen in Sachsen- Anhalt sind im Vergleich dazu insbesondere auf Probenart Eigene Untersuchungen (Sachsen-Anhalt) Deutschland gesamt Untersuchungen (n) davon positiv (n) positiv (%) positiv (%) Mastschwein EB* - Kot Mastschwein SH* - Kot Rehwild - Kot ,0 45, ,0 47, ,0 2,3 Tab. 11 Untersuchungen zur Prävalenz von ESBL/AmpC-bildenden E. coli Weil die Resistenzgene, die die Bildung der genannten Enzyme verschlüsseln, sehr häufig auf übertragbaren Genabschnitten liegen, können sie auch zwischen verschiedenen Bakterien derselben Art oder auch unterschiedlicher Arten ausgetauscht werden (sogenannter horizontaler der Erzeugerstufe deutlich niedriger, wobei die Größe der Stichprobe relativ klein war (Tab. 11). Aus Kot von Rehwild konnten ESBL/AmpCbildende E. coli nur in wenigen Fällen isoliert werden. Probenart Eigene Untersuchungen (Sachsen-Anhalt) Deutschland gesamt Untersuchungen (n) davon positiv (n) positiv (%) positiv (%) Rehwild - Kot ,2 40,2 Tab. 12 Untersuchungen zur Prävalenz von Verotoxin bildenden E. coli Gentransfer). Besonders problematisch ist, dass harmlose Darmbakterien (z. B. E. coli) die Gene für ESBL, AmpC und/oder Carbapenemasen an pathogene Keime, beispielsweise Salmonellen, weitergeben können. Positiv ist die Tatsache zu bewerten, dass Carbapenemase-bildende E. coli in den Kotproben aus Schweinemastbetrieben sehr selten (Sachsen- Anhalt 0 von 10 positiv, Deutschland 1,1 % positiv) bzw. bei Kotproben aus dem Schlachthof (bei 39

40 354 Untersuchungen in Deutschland) nicht nachgewiesen werden konnten. Verotoxin bildende E. coli (VTEC) Zwischen 2002 und 2006 fand man bei Untersuchungen von Rehfleisch am Referenzlabor für Epidemiologie der Zoonosen am BfR vermehrt VTEC, wobei der Anteil der kontaminierten Proben höher lag als bei Rindfleisch. Eine Reihe von Studien legte die Vermutung nahe, dass Rehe bei der Übertragung des pathogenen Keimes auf den Menschen eine Rolle spielen könnten. Für eine Bewertung des Risikos war die Datenlage jedoch noch nicht ausreichend. Durch die Untersuchungen im Rahmen des Zoonosenmonitorings 2017 konnte diese Vermutung bestätigt werden. Den 40,2 % positiven Proben in Deutschland lag dabei eine Stichprobengröße von 358 Proben zugrunde (Tab. 12). Daraus ist abzuleiten, dass die Jagdausübungsberechtigten durch das waidgerechte Aufbrechen und Versorgen des erlegten Wildes einen entscheidenden Einfluss auf die mögliche Minimierung des Eintrages von VTEC ins Wildbret ausüben. Durchführung von zentralen und dezentralen TSN-Schulungen für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter der Veterinärbehörden Sachsen-Anhalts Das TierSeuchenNachrichtensystem der Bundesrepublik Deutschland (TSN) ist eine komplexe Fachanwendung, die vom Friedrich-Loeffler-Institut für die Veterinärbehörden programmiert wurde. Diese Software ermöglicht ein strukturiertes und übersichtliches Management der Tierseuchenbekämpfung und erleichtert zusätzlich die mit den Tierseuchenausbrüchen verbundene Berichterstattung. Die TSN-Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Veterinärbehörden des Landes Sachsen-Anhalt liegt bei der fachlichen TSN-Administration, die im Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) ansässig ist. Im zweijährigen Rhythmus wird im LAV eine zentrale Schulung organisiert. Dies heißt, dass Vertreterinnen und Vertreter aller Veterinärbehörden im LAV in Stendal in einem eigens für diese Veranstaltung aufgebautem temporärem Computerkabinett zu dieser Software geschult werden. Abb. 21 Darstellung des Digitalen Landschaftsmodells (DLM) für Sachsen-Anhalt im TSN- Karten-Explorer 40

41 Abb. 22 Robert Valerio House erläutert in der zentralen TSN-Schulung die Verwendung von Vektordaten Quelle: LAV Am fand im LAV in Stendal eine zentrale TSN-Schulung statt. Die Schulung wurde von insgesamt 30 Vertreterinnen und Vertreter aller Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämtern (VLÜA) des Landes sowie von zwei Vertretern des Landesverwaltungsamtes (LVwA) wahrgenommen. Um die Schulung für die jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst praxisnah zu gestalten, wurde den Teilnehmern im Vorfeld die Möglichkeit gegeben, Themen vorzuschlagen. Dazu sind von der Mehrheit der Behörden auch Rückmeldungen gekommen. Die Veranstaltung wurde mit dem Themenblock Verfahrensschema zur Abarbeitung von TSN-Schwierigkeiten/Problemstellungen und Neuigkeiten im TSN eröffnet. Der zweite Themenblock hatte als Schwerpunkt den Karten-Explorer, die GIS (Geografic Information System)-Komponente von TSN. Nach einführenden Grundlagen zu dieser Thematik wurde durch drei aufeinanderfolgende praktische Aufgaben eine Grundkarte erstellt, die bei der Risikobewertung oder Ausweisung von Aufstallungsgebieten im Falle einer Aviäre Influenza hilfreich sein kann. Die Ausführungen zum Karten-Explorer beinhalteten auch die Erstellung von Dichtekarten. Im dritten Themenblock wurden das Umrechnen von Koordinaten und das Einfügen von Karten (auch Satellitenkarten) und Textblöcken im Lagebericht trainiert. Dazu wurde der Nutzen des Digitalen Landschaftsmodells (DLM) und anderer spezieller Layer beim Zeichnen von Polygonen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geübt. Das DLM ist eine komplexe Karte, die das Landschaftsmodell u. a. mit Waldflächen, Ackerflächen, Städte, usw. darstellt. Diese Flächen sind wiederum mit zusätzlichen Informationen hinterlegt (z. B. bei Waldflächen: Nadelwald, Laubwald, Mischwald). Es ermöglicht und erleichtert somit die Auswertung von biologischen, ethologischen, ökologischen und jagdlichen Faktoren bei der Erstellung von Polygonen. Dies ist eine Vorgehensweise, die z. B. bei der Erstellung von Gebieten bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen benutzt werden kann. Als letzter Schulungsinhalt wurde vom technischen TSN-Administrator der Datenaustausch zwischen BALVI (Fachanwendung für die Kontrolltätigkeit der Veterinärbehörden) und TSN bezüglich der Geokoordinaten und der Tierzahlen dargestellt. Die Auswertung der Evaluierungsbögen durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat den positiven Eindruck der Organisatoren objektiviert. Die Schulung wurde insgesamt als gut empfunden. Das Veranstaltungsziel, die praktische Anwendung von TSN in den Veterinärbehörden des Landes zu optimieren, konnte somit erreicht werden. Ein Ergebnis der vor zwei Jahren durchgeführten zentralen Schulung war u. a. der Wunsch der Landkreise und kreisfreien Städte, häufiger geschult zu werden. Um den enormen logistischen Aufwand von (zentralen) TSN-Schulungen in einem Computerkabinett in Grenzen zu halten, wurde die Idee der dezentralen TSN-Projektübungen ins Leben gerufen. Ein Vorteil dieser dezentralen TSN-Projektübungen ist u. a. auch, die Landkreise und kreisfreie Städte, die auf einem sehr unterschiedlichen Stand bezüglich ihrer TSN-Kenntnisse sind, hierdurch in ihrem Wissensstand zu synchronisieren. Hierzu wurde durch das LAV ein Schulungskonzept in Form eines Leitfadens entwickelt, das es ermöglicht, die Veterinärbehörden auf einen gleichen Wissensstand zu bringen. Positiver Nebeneffekt ist außerdem die Entstehung eines TSN-Handbuches. Dies kann insbesondere auch für die Einarbeitung neuer TSN-Nutzer vor Ort in den Veterinärämtern benutzt werden. 41

42 Zunächst hatten insgesamt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Veterinärbehörden ihr Inter esse an diesen dezentralen Übungen bekundet. Diese Zahl ist im Laufe der Zeit auf 55 Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmer angestiegen. Zwischen 2016 und 2017 wurden insgesamt acht Übungen durchgeführt. Das konzeptionelle Ziel dieser Übungen besteht darin, eine Krise von A bis Z zu bearbeiten. Unter anderem werden dabei auch das Erstellen des Lageberichtes, das Benutzen des Einsatztagebuches, die Epidemiologie und die Schnittstellen zu anderen Programmen als Schwerpunkte behandelt. Die dafür vorgesehenen dezentralen TSN-Projektübungen konnten bis Ende 2017 (aufgrund des AI-Seuchenzuges 2016/17) nicht alle in der dafür vorgesehenen Zeit durchgeführt werden. Die noch ausstehenden Themen werden deshalb noch im Jahr 2018 abschlie- Tabellen Erregernachweis mit der Folge der Meldung einer anzeigepflichtigen Tierseuche Tierseuche Tierart Anzahl der Seuchenausbrüche im TSN 2017 Bovine Virus Diarrhoe (BVD) Rind 1 Salmonellose der Rinder Rind 5 Aviäre Influenza (HPAI) gehaltene Vögel 2 Aviäre Influenza (HPAI) Wildvogel 36 Koi Herpesvirus-Infektion Koikarpfen 4 Virale Hämorrhagische Septikämie d. Salmoniden Forelle 3 Gesamt 51 42

43 Erregernachweis mit der Folge der Meldung einer meldepflichtigen Tierkrankheit Tierkrankheit Anzahl der Meldungen im TSN 2017 Campylobacteriose (thermophile Campylobacter) 67 Chlamydiose 12 Echinokokkose 102 Infektiöse Laryngotracheitis des Geflügels (ILT) 3 Listeriose 3 Maedi/Visna 1 Mareksche Krankheit (akute Form) 4 Paratuberkulose 7 Salmonellose (Salmonella spp. außer Rind) 50 Toxoplasmose 2 Tuberkulose ausgenommen Mycobacterium bovis und Mycobacterium caprae bei Rindern 7 Verotoxin (=Shiga-Toxin)-bildende Escherichia coli 11 Vogelpocken (Avipoxinfektion) 1 Gesamt

44 Abb. 23 Schnittfläche der aus der Leibeshöhle entnommenen Umfangsvermehrung: gelb-rot bis gelbgraues, teils speckiges Erscheinungsbild mit knorpeligen Anteilen (beispielhaft durch Pfeile markiert), nimmt nahezu die gesamte Leibeshöhle ein. Quelle: LAV Besondere Fallberichte Teratome bei Hausenten ein Fallbericht Spontan auftretende Neoplasien (Tumore) bei der Ente sind selten, die Häufigkeit liegt unter 0,2 %. Im vorliegenden Fall wird von einem spontanen Auftreten von Teratomen bei zwei sechs Monate alten Pekingenten aus einem Privatbestand berichtet. Vorberichtlich zeigten die Tiere Bewegungsstörungen wie Wackeln und Taumeln, fielen zur Seite um und sind spontan verendet. In der Sektion (innere Besichtigung) wiesen beide abgemagerten Tiere in der unmittelbaren Umgebung des Eierstockes eine große, nahezu die gesamte Leibeshöhle einnehmende (Abb. 24), etwa 1 kg schwere Umfangsvermehrung auf. Im Anschnitt zeigte die Umfangsvermehrung ein gelb-rot bis gelb-graues, teils speckiges Erscheinungsbild und knorpelige Anteile (Abb. 23). Die feingewebliche Untersuchung identifizierte ein Teratom mit Nachweis von Drüsen- und Federfollikel-ähnlichen Strukturen (Abb. 25), Plattenepithel, Fettgewebe (Abb. 26), Knochenmark (Abb. 27), Knorpel und knöchernen Anteilen und in einem Tier sogar Nerven- und Gangliengewebe (Abb. 28) sowie glatte Muskulatur. Teratome (von griechisch teras Schreckbild, Monster und dem Suffix -om, hier im Sinne von ähnelnd ), früher auch Wundergeschwulst genannt, sind Keimzelltumore, die bei allen Tierarten auftreten können. Sie bestehen aus mindestens zwei der drei verschiedenen embryonalen Keimblättern (erste Differenzierung eines Embryos in verschiedene Zellschichten, Endo-, Meso- und Ektoderm) und treten gehäuft in den Keimdrüsen (Eierstock, Hoden) auf. Neben den Keimdrüsen ist auch ein Auf- 44

45 Abb. 24 Blick in die eröffnete Leibeshöhle einer Ente nach Entfernung des Brustbeins, des Herzens und des Magen-Darmkanals: Eine große, 1 kg schwere Umfangsvermehrung (gelb umrandet), nimmt nahezu die gesamte Leibeshöhle ein. Quelle: LAV treten im Gehirn und der Haut beschrieben. Hinsichtlich der Entstehung dieser Tumorart geht man von einer Versprengung von Gewebe während der Embyronalentwicklung aus. Dabei wird vermutet, dass Keimmaterial liegen bleibt und sich nicht weiterentwickeln konnte. Diese embryonalen Keimzellen können sich später unterschiedlich differenzieren und ausreifen und somit zu einem parallelen Vorkommen von epithelialen Anteilen, wie Haut und Haare bzw. Federn, mesenchymalen Anteilen, wie Fettgewebe, glatte Muskulatur, Knorpel und Knochen sowie ektodermalen Anteilen, wie Nervengewebe führen. Die vorberichtlich geschilderte Symptomatik (Taumeln der Enten) kann sicherlich auf die Tumorgröße zurückgeführt werden. Es ist denkbar, dass der Tumor auf die durch die Nieren laufenden Schenkelnerven gedrückt hat und somit die Nerven- und nachfolgende Muskelfunktion gestört hat. Gehirnveränderungen, die eine ähnliche Symptomatik hervorrufen würden, lagen nicht vor. Infektionserkrankungen wurden ebenfalls nicht diagnostiziert. Der Abb. 25: H.-E.-Färbung 10-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Drüsenstrukturen (Sterne) und Federfollikel-artige Strukturen (beispielhaft durch Rauten markiert) erkennbar Quelle: LAV Tod der Tiere ist einerseits durch eine Auszehrung des Körpers (sogenannte Tumorkachexie) und andererseits durch ein Kreislaufversagen infolge des Druckes des Tumors auf die großen Blutgefäße (z. B. Hauptschlagader) hervorgerufen worden. Nach Schlachtung aller Enten (18 Tiere) des Restbestandes wurde lediglich bei einem Tier eine Entzündung des Eierstockes 45

46 nachgewiesen. Es handelt sich im vorliegenden Fall um eine spontane Häufung von Teratomen in diesem betroffenen Entenbestand. Abb. 26 H.-E.-Färbung 20-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Areale mit Fettgewebe (Sterne) neben Drüsenanschnitten (Pfeile) sichtbar Quelle: LAV Abb. 27 H.-E.-Färbung 20-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Areale mit blutbildendem Knochenmarkgewebe (Sterne) mit eingestreuten Knochenbälkchen (Pfeile) sichtbar Quelle: LAV Abb. 28 H.-E.-Färbung 40-fache Vergrößerung: im Tumoranschnitt Areale mit Nervengewebe sichtbar, Nervenzellen mit Pfeilen markiert Quelle: LAV 46

47 Abb. 29 Tierische Organe, Augen, Harn, Tränkwasser, Blut, Muskulatur und Fisch als Proben für Rückstandsuntersuchungen im Labor Quelle: LAV-LSA Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachungen Nationaler Rückstandskontrollplan Der Nationale Rückstandskontrollplan (NRKP) ist ein EU-weit nach einheitlichen Maßstäben durchgeführtes Programm zur Untersuchung von Lebensmittel liefernden Tieren und Erzeugnissen tierischer Herkunft auf pharmakologisch wirksame Stoffe und Kontaminanten. Die zu analysierende Probenzahl wird dabei auf der Grundlage der Schlachtzahlen und der Produktionszahlen aus den gemeldeten Erzeugerbetrieben des Vorjahres festgelegt. Der Nachweis verbotener Stoffe führt im Regelfall zur Sperrung des Betriebes beziehungsweise dazu, dass Tiere nicht mehr transportiert oder an andere Betriebe abgegeben werden dürfen. Betriebe, die gegen das bestehende Recht verstoßen haben, stehen für einen bestimmten Zeitraum unter verstärkter Kontrolle. Erkranken Tiere in der Nutztierhaltung, ist eine Behandlung mit Tierarzneimitteln in der Regel unverzichtbar. Dabei dürfen in der Europäischen Union 47 nur solche Präparate zum Einsatz kommen, die von der Europäischen Arzneimittelbehörde für die betreffende Tierart und einen klar bestimmten Verwendungszweck zugelassen wurden. Bei nötiger Anwendung von Antibiotika sind EUweitgewisse substanz-spezifische Kleinstmengen von bestimmten Antibiotikarückständen in Lebensmitteln zulässig, wenn in wissenschaftlichen Studien belegt wurde, dass sich beim Verzehr von mit diesen Mengen belasteten Lebensmitteln keine gesundlichen Risken für die Verbraucher ableiten lassen. Jedoch gelten für alle gesundheitlich relevanten Wirkstoffe gesetzlich geregelte Höchstgehalte, sogenannte Grenzwerte. Die falsche Anwendung der zugelassenen Tierarzneimittel, beispielsweise eine Überdosierung oder das zu frühe Schlachten nach einer Behandlung, kann dazu führen, dass in den Tieren noch Rückstände der Tierarzneimittel verbleiben, die die zu-

48 lässigen gesetzlichen Grenzwerte überschreiten. Es kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass diese Arzneimittelrückstände durch den regelmäßigen (Viel-) Verzehr betroffener Lebensmittel bei bestimmten Gruppen der Bevölkerung zu Gesundheitsrisiken oder Gesundheitsbeschwerden führen können. Deshalb dürfen Lebensmittel, die aus solch belasteten Tieren gewonnen werden, nicht in Verkehr gebracht werden. Das LAV LSA trägt durch seine hochmodernen instrumentellen Analysen dazu bei, dass durch regelmäßige Kontrollen die Sicherheit der Lebensmittel ständig überwacht und der gesundheitliche Verbraucherschutz auf diesem Gebiet auf einem hohem Niveau gehalten wird. Untersuchungsumfang und Methodik Zur Untersuchung gelangten die auf den Abbildungen 29 und 30 beispielhaft dargestellten Proben von Tieren (Blut, Harn oder Organmaterial) und Tränkwasser aus Erzeugerbetrieben (Mastkälber, Mastrinder, Kühe, Schweine, Masthähnchen, Lege-/Suppenhühner, Truthühner, Enten, Fische, Wild), aus Schlachtbetrieben (Mastrinder, Schweine, Masthähnchen, Lege/ Suppenhüner, Enten) sowie von Erzeugnissen tierischer Herkunft (Milch, Eier, Honig). Im Jahr 2017 waren in Sachsen-Anhalt 3050 NRKP-Proben gemäß verbindlicher Vorgabe des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu untersuchen. Tabelle 13 zeigt die Herkunft der Proben im Detail: Das Untersuchungsspektrum im Dezernat 43 umfasste: pharmakologisch wirksame Substanzen (Hormone, Thyreostatika, β-agonisten, Antibiotika, Chemotherapeutika, Antiparasitika, Kokzidiostatika, Glukokortikoide, Sedativa, nichtsteroidale Antiphlogistika und Farbstoffe) mit insgesamt 630 Einzelstoffen in 64 Prüfmethoden, hauptsächlich mit den beiden Verfahren der Flüssigchromatographie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS, siehe Foto S. 31) und dem Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA)analysiert sowie die chemisch-analytische Spezifizierung positiver Proben aus dem mikrobiologischen Hemmstofftest (mikrobiologisches Screening im Dreiplattentest im Dezernat mikrobiologische morphologische Tierseuchen- und Zoonosendiagnostik) NRKP-Planproben (Vorgabe: 3050) Anzahl (Ist) gesamt davon: Erzeugerbetrieb - Rotfleisch 117 Schlachtbetrieb - Rotfleisch Erzeugerbetrieb - Geflügel 154 Schlachtbetrieb - Geflügel 310 Aquakulturen 8 Milch 76 Eier 36 Kaninchen 2 Wild 4 Honig 4 Tab. 13 Herkunft der Proben im Detail. 48

49 Abb. 30 Extraktion von Tränkwasser auf einem Vibrationsmischer Quelle: LAV-LSA Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen von Antibiotika und Kontaminanten 2017 Im Allgemeinen war die Belastung von Lebensmitteln mit Tierarzneimittelrückständen und Kontaminaten in Mengen, die über den gesetzlichen Grenzwerten lagen, gering. Insgesamt führten zehn NRKP-Planproben zu Beanstandungen (3,3 ), was annähernd dem Niveau des Vorjahres entspricht (2016: zwölf Beanstandungen; 3,9 ). Natürliche Hormone in Lebern von Schweinen Steroide sind hormonell wirksame Substanzen, die insbesondere bei Zuchttieren in signifikanten Mengen auf natürliche Art und Weise gebildet werden. In der Muskulatur dieser Tiere finden sich Tulathromycin in Muskulatur eines Mastschweins Im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans wurde bei einer Probe Muskulatur vom Mastschwein das Makrolidantibiotikum Tulathromycin mit einem Gehalt oberhalb des gesetzlich festgelegten Grenzwertes festgestellt. In dieser Probe war das Muskelfleisch mit 250 µg/kg Tulathromycin (Abb. 31-1) belastet, was den maximal gesetzlich erlaubten Höchstgehalt von 100 µg/kg deutlich überschritt. Abb. 31-1: Strukturformel von Tulathromycin häufig die beiden Substanzen Beta-Boldenon und Nandrolon (19-Nortestosteron) in einem spe- 49

50 Abb. 32 Hochleistungsflüssigkeitschromatograph und Massenspektrometer während der Messung einer Probenserie Quelle: LAV-LSA Abb. 33: Chromatogramm eines Massenspektrometers - oberer Bereich: Ansicht aller untersuchten Stoffe, unterer Bereich: Detailansicht eines Wirkstoffs Quelle: LAV-LSA zifischen Verteilungsmuster. Demgegenüber können die Stoffe auch in nicht zulässiger Weise als Masthilfsmittel eingesetzt werden, weshalb diese Stoffe im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans (NRKP) überwacht werden. Aufgrund ihrer nicht genau vorhersehbaren hormonellen Wirkung beim Verzehr durch den Menschen sowie nicht auszuschließender Gesundheitsrisiken sind Steroidrückstände in Lebensmitteln kritisch zu bewerten. Bislang existieren europaweit noch keine einheitlichen Bewertungsmaßstäbe, die Festlegung von gesetzlichen Grenzwerten wird jedoch gezielt vorangetrieben. Dazu erfolgt derzeit durch die Europäische Kommission eine 50

51 Sammlung von Daten über die natürlich vorkommenden Gehalte, vorrangig in Zuchttieren. Im Zuge des NRKP wurden vier Proben von geschlachteten Zuchtebern positiv auf die Steroide 19-Nortestosteron und beta-boldenon sowie sechs weiteren Zuchtschweinen (fünf männliche, ein weibliches) positiv auf 19-Nortestosteron getestet. Die zuständigen Veterinärämter und über das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Europäische Kommission wurden jeweils über die Befunde informiert. Schwermetalle in den Organen von Zuchtund Mastschweinen Bei neun Lebern von Zuchtschweinen wurde der gesetzliche Grenzwert für Kupfer überschritten. Alle sechs Proben wurden beanstandet. Die ermittelten Gehalte lagen im Bereich zwischen 102 mg/kg und 231 mg/kg. Nach VO (EG) 396/2005 beträgt der gesetzliche Grenzwert für Kupfer in Lebern von Schweinen 30 mg/kg. Kupfer weist eine bakterizide (Bakterien abtötende) Wirkung auf. Bei Verfütterung verringert sich die Darmflora der (Mast-) Tiere und verbraucht damit weniger Nährstoffe. Diese Nährstoffe kommen dem Masttier zugute, es nimmt schneller an Gewicht zu. Der Verbraucher kann hierüber mit Rückständen dieses Schwermetalls belastet werden. Es lässt sich nicht mit Sicherheit ausschließen, dass dies bei Personen mit der Erbkrankheit Morbus Wilson (Häufigkeit 1:30.000, etwa Bundesbürger betroffen) zu gesundheitlichen Problemen führen kann. In der Niere eines Mastschweins wurde Cadmium in einer Menge von 1,06 mg/kg festgestellt, was oberhalb der gesetzlichen Höchstmenge von 1,0 mg/kg lag. Jedoch lag dieser Messwert innerhalb der Messunsicherheit der Untersuchungsmethode, sodass die Probe nicht beanstandet wurde. Die zuständige Vollzugsbehörde wurde über den Befund informiert. Kupfer ist als Futtermittelzusatzstoff nach der Verordnung (EG) Nr. 1334/2003 zugelassen. Als essentielles Spurenelement ist Kupfer ein wesentlicher Futtermittel-Bestandteil und unverzichtbar in der Aufzucht der Tiere. Daher sind die erlaubten Mengen in den Futtermitteln vergleichsweise hoch. Über die Lebensspanne der Schweine hinweg nehmen die Tiere stets mehr Kupfer auf, als sie ausscheiden können. Infolgedessen kommt es zu einer Akkumulation im Speicherorgan, der Leber. Auf Grund der längeren Lebenszeit finden sich daher im Vergleich zu Mastschweinen deutlich häufiger erhöhte Gehalte an Kupfer bei Zuchttieren. Derzeit befindet sich der gesetzliche Grenzwert von 30 mg/kg an Kupfer in der Leber auf Ebene der Europäischen Kommission in Neubewertung. Die Anpassung der gesetzlichen Grenzwerte ist Gegenstand der wissenschaftlichen und politischen Diskussion. 51

52 Fipronil in Eiern und Geflügel Im Jahr 2017 wurde der nicht zulässige und verbreitete Einsatz des Biozids Fipronil in Geflügelhaltungen aufgedeckt. Fipronil kann zur Behandlung gegen die Rote Vogelmilbe angewendet werden, daher ist es möglich, dass bei einigen Tierhaltern und Eierproduzenten Fipronil zu diesem Zweck unzulässig zum Einsatz kam. Die Rote Vogelmilbe gehört in den Geflügelhaltungen zu den am weitesten verbreiteten Ekroparasiten. In den betroffenen Betrieben werden schwerwiegende Auswirkungen auf Leistungsparameter wie sinkende Legeleistung, verminderte Eiqualität, erhöhter Futterverbrauch und geringere Gewichtszunahme verzeichnet. Nachgang des als Fipronil-Skandal bekannt gewordenen Geschehens wird nun in den Folgejahren die Überwachung auf diesen Stoff und andere gebräuchliche Biozide ausgebaut und verstärkt durchgeführt. Benzylpenicillin in Rohmilch Molkereien führen vor der Annahme einer Rohmilchlieferung Screeningtests durch, die Rückstände an Antibiotika nachweisen. Auf diese Weise werden belastete Milchlieferungen festgestellt und zurückgewie-sen, noch bevor die Rohmilch in die weitere Lebensmittelkette gelangt. Im LAV LSA werden im Auftrag der Veterinärämter Nachuntersuchung solcher Milchproben durchgeführt, um über die detailierten Labo-rergebnisse Kenntnisse über die Ursache zu erlangen. Zur Aufklärung der Ursachen eines positiven Ergebnisses beim Hemmstoffscreening in einer Molkerei wurden 2017 mehrere Rohmilchproben an das LAV LSA eingesendet. In drei der Proben wurde das Anti-biotikum Benzylpenicillin, auch Penicillin G genannt, in Mengen oberhalb der gesetzlichen Höchstmenge nachgewiesen. Abb. 31-2: Strukturformel des Biozids Fipronil Quelle: LAV-LSA Es treten aber auch Auswirkungen auf das Tierwohl durch Stress und aggressiveres Verhalten, vermehrte Unruhe und Beschädigungspicken bis hin zu Todesfällen aufgrund des dadurch verursachten Blutverlustes auf. Jedoch steht Fipronil im Verdacht, karzinogen zu sein, also Krebs auszulösen. Ein Eintrag in die Lebensmittelkette ist deshalb nicht akzeptabel und muss konsequent unterbunden werden. Im Jahr 2017 wurden im Zuge eines bundesweiten Ad-hoc-Monitoringprogramms drei Proben Ei und eine Probe Muskulatur aus sachsen-anhalter Betrieben auf Fipronil untersucht. Alle Proben waren gänzlich frei von Spuren an Fipronil. Im Eine häufige Ursache für Rückstände an Benzylpenicillin in Rohmilch ist das unzulässige Abmelken von sogenannten Trockenstehern. Mit diesem Begriff werden Milchkühe bezeichnet, die sich in der Phase zwi-schen der vorangegangenen Laktation und der Geburt des folgenden Kalbes befinden. Die sogenannte Trockenstehphase oder Galtzeit dient dem Organismus der Kuh zur Erholung und Vorbereitung auf die nächste Laktation. Zudem ist sie wichtig für die angemessene Vorsorgung des sich entwickelnden Kalbes und zur Regeneration der Milchdrüsen. Treten in der Trockenstehphase Entzündungen am Euter (Mastitis) auf, werden zu deren Behandlung antibiotisch wirksamen Präparate (Trockensteller) verabreicht, die als Wirkstoff u. a. Benzylpenicillin enthalten. Die Präparate bauen eine Langzeit-Wirkung über mehrere Wochen auf, in denen stets eine gewisse Konzentration an Antibiotika im Euter vorhanden ist. Nach einer definierten 52

53 Zeitspanne sinkt diese Konzentration dann wieder auf Nullwert ab. Man spricht hier von der Wartezeit. Es ist deshalb wichtig die Wartezeit genauestens zu beachten, da andernfalls nicht zulässige Rückstände in der Rohmilch verbleiben können. Nur rückstandsfreie Rohmilch kann zur Gewinnung von Lebensmitteln verwendet werden. Die Vollzugsbehörden leiteten bei allen drei positiv getesteten Rohmilchproben Ermittlungen zur Eintragsursache und weiterführende Maßnahmen ein. Technische Überwachung Begutachtung von Kompaktpasteuren in Milcherzeugungsbetrieben Immer mehr Landwirtschaftsbetriebe wollen ihre Milch direkt vermarkten und damit den Erlös steigern. Allein im Jahr 2017 entschlossen sich in Sachsen- Anhalt sieben weitere Betriebe, die erzeugte Kuhmilch nicht über die Molkerei und den Handel sondern selbst den Kunden anzubieten. Ein Direktvermarkter verdoppelte seine Milchverarbeitungskapazität. In der Ernährung des Menschen hat Milch einen hohen Stellenwert. Neben der Verfügbarkeit und der guten Verdaulichkeit stellen besonders essentielle Substanzen wertbestimmende Faktoren dar. Milch ist aber auch ein ideales Nährmedium für pathogene Mikroorganismen. Be- und Verarbeitungsbetriebe müssen alle notwendigen Maßnahmen treffen, damit die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel gewährleistet ist. Durch Lebensmittel verursachte Krankheiten sind unangenehm und können im schlimmsten Fall tödlich sein. Unzureichend erhitzte oder mit Rohmilch vermischte wärmebehandelte Milch, die eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt, darf nicht vermarktet werden. Die Pasteurisation nimmt eine zentrale Stellung in jedem Milchbe- und -verarbeitungsbetrieb ein. Sie verbessert die hygienische Qualität der Milch, da eventuell vorhandene Krankheitserreger abgetötet werden. Gleichzeitig inaktiviert die Wärmebehandlung Verderbnis erregende Keime und die meisten Enzyme. Heute findet für die Pasteurisation der Konsummilch insbesondere die schonende Kurzzeiterhitzung unter Einsatz von Platten- oder Röhrenapparaten Anwendung. Diese ist gekennzeichnet durch ein verhältnismäßig kurzes Erhitzen der Milch im kontinuierlichen Durchfluss auf mindestens 72 C mit einer Verweilzeit von mindestens 15 Sekunden und sichert damit weitestgehend die Erhaltung der originären Eigenschaften der Milch. Auf Anforderung der zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden Sachsen- Anhalts überprüfte und begutachtete der Technische Kontrolldienst die von Milcherzeugern im Jahr 2017 in Betrieb genommenen Kompaktpasteure für die Wärmebehandlung von Konsummilch zur Abgabe dieser über Milchausgabeautomaten. Ausrüstung und Kapazität der Milchbearbeitungsanlagen richten sich im Wesentlichen nach der technologischen Aufgabenstellung und der täglich zu verarbeitenden Milchmenge. Milchbearbeitungsanlagen müssen mit Einrichtungen zur Prozess-Steuerung, -Überwachung und Dokumentation sowie Zentrifugen oder Einrichtungen mit gleichwertiger Reinigungswirkung, wie z. B. Filter, ausgestattet sein. Pasteurisierte Milch ist im Be- und Verarbeitungsbetrieb unmittelbar nach dem Erhitzen auf mindestens 6 C zu kühlen und bei dieser Temperatur zu halten. Den aktuell in Deutschland bei Milcherhitzern einzuhaltenden technischen Standard beschreibt die DIN Milchwirtschaftliche Maschinen und Anlagen Teil 3: Anlagentechnik. 53

54 Abb. 34 Risto-Mini-Pasteur (Quelle: Risto GbR) Abb. 35 Milchbearbeitungsanlage (Quelle: Förster-Technik GmbH) Die im Jahr 2017 in Sachsen-Anhalt für die indirekte kontinuierliche Wärmebehandlung insgesamt in Betrieb genommenen acht Kompaktpasteure von zwei Herstellern erfüllen diesen Standard. Ihre technische Ausführung und die verwendeten Werkstoffe entsprechen den Anforderungen der gültigen EU-Verordnungen und Richtlinien sowie dem Codex Alimentarius. Milchwege und sonstige Produkt berührte Teile sind gut zu reinigen. Die konstruktive Auslegung gewährleistet eine schonende Wärmebehandlung der Konsummilch mit hoher lebensmittelhygienischer Sicherheit. 54

55 Öffentlichkeitsarbeit 20 Jahre Stendaler Symposien zu Tierseuchen und Tierschutz beim Rind Seit dem Jahr 1997 veranstaltet der Fachbereich Veterinärmedizin in Kooperation mit der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt nahezu im regelmäßigen Abstand von zwei Jahren die Stendaler Rindersymposien. Vom 10. bis 12. Mai 2017 fand die nunmehr 10. Veranstaltung statt. Damit konnte zugleich das 20-jährige Jubiläum dieser Fachtagung gefeiert werden. Die Symposien widmen sich traditionell aktuellen Schwerpunktthemen der Rindergesundheit, die im amtlichen Aufgabenkontext stehen, beleuch- Abb. 36 Grußwort des Staatssekretärs Dr. Ralf-Peter Weber zum 10. Stendaler Rindersymposium Quelle: LAV ten diese aber umfassend. Daraus ergibt sich eine Dynamik der behandelten Themenpalette, die neben jeweils aktuellen Tierseuchen und anderen Infektionen nunmehr auch Fragen zum Tierschutz beim Rind umfasst. Dies wurde durch Herrn Staatssekretär Dr. Ralf-Peter Weber vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Bundeslandes Sachsen-Anhalt in seinem Grußwort zum 10. Symposium besonders gewürdigt (Abb. 35). Seit seiner Gründung als staatliche veterinärmedizinische Untersuchungseinrichtung im Jahr 1956 zählen Tierseuchendiagnostik und bekämpfung, insbesondere von virusbedingten Infektionen, zu den Kernkompetenzen des jetzigen Fachbereiches Veterinärmedizin. Das maßgeblich vom Leiter des damaligen Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamtes Stendal, Herrn Dr. Roland Körber, im Jahr 1997 initiierte 1. Symposium fußte bewusst auf dieser Tradition (Abb. 37). 55

56 Abb. 37 Eröffnung des ersten Stendaler Rindersymposiums durch Dr. Roland Körber Quelle: LAV Unmittelbarer Anlass und thematischer Inhalt der ersten Symposiums 1997 war die BHV1-Infektion, bei deren Bekämpfung sich durch neue Ansätze zur Immunprophylaxe mit Markervakzinen und der damit verbundenen DIVA-Diagnostik neue Möglichkeiten eröffnet hatten. Die Umsetzung verschiedener Bekämpfungsstrategien und die dabei nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Europäischen Nachbarstaaten gemachten Erfahrungen sowie daraus abzuleitenden Lehren ziehen sich seither wie ein roter Faden durch die Veranstaltungsreihe. Bereits in das erste Symposium war als Auftakt ein Workshop integriert, der sich speziellen diagnostischen Fragen bis hin zur Laborautomation sowie der Labor-IT widmete. Auch diese grundsätzliche Gliederung wurde von den Teilnehmern positiv aufgenommen und daher beibehalten. Dabei waren die Themen dieser Workshops stets auf ausgewählte Schwerpunkte ausgerichtet. Diese konnten grundsätzlicher Art sein, wie beispielsweise die Qualitätssicherung bei der serologischen und molekularbiologischen Tierseuchendiagnostik, oder sie widmeten sich konkreten Tierseuchen. So wurden zum 6. Stendaler Symposiums im März 2007 für die BVD-Ohrstanzendiagnostik verfügbare Proben-entnahmesysteme, technische Hilfsmittel zur Gewebegewinnung und geeignete diagnostische Tests demonstriert (Abb. 38). Die Resonanz auf diesen Workshop war so hoch, dass wenige Monate später in einem weiterführenden Workshop unter der Schirmherrschaft des AVID (Arbeitskreises für veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik der DVG) diese Problematik praxisorientiert vertieft wurde. Dabei bestand für alle Teilnehmer auch die Möglichkeit, die verschiedenen Stanzverfahren am Ohr zu probieren. Die Nachauflage dieses Workshops fand im Juni 2010 in unmittelbarer Vorbereitung der bundesweiten Einführung der Ohrstanzendiagnostik infolge des Inkrafttretens der BVD-Bundesverordnung statt. Sowohl das BHV1- wie auch das BVD-Eradikationsprogramm zeigen inzwischen nachhaltigen Erfolg. Das Stendaler Symposium hat sich daher einer ganzen Reihe weiterer Infektionen zugewendet, die wie die Paratuberkulose eine dauernde Bedrohung für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der 56

57 Abb. 38 Praktische Übungen beim Ohrstanzenworkshop beim 6. Symposium im Jahr 2007 Quelle: LAV Rinderbestände darstellen. Andere brachten als mögliche Folgen des Klimawandels eine plötzlich auftretende akute Seuchensituation mit sich, wie die Blauzungen- oder die Schmallenbergerkrankung. Eine Übersicht zu den jeweiligen Schwerpunktthemen bietet die nachfolgende Tabelle. Mit dem 9. Symposium im Jahr 2015 wurde das Programm den aktuellen fachlichen und gesellschaftlichen Debatten folgend um Fragen des Tierschutzes und des Verbraucherschutzes inhaltlich grundsätzlich erweitert. Diese Aufweitung der thematischen Schwerpunkte widerspiegelte zugleich die in den letzten Jahren deutlich gewandelte Aufgabenpalette der täglichen Arbeit aller Bereiche veterinärmedizinischer Tätigkeit von der täglichen Praxis in den Betrieben bis zu den hoheitlichen Aufgaben der amtlichen Veterinärverwaltung. Diese Linie wurde auch mit der Jubiläumsveranstaltung 2017 fortgesetzt. Das Symposium begann daher wie in den vorherigen Jahren mit Präsentationen zur Diagnostik von Tierseuchen. Dabei durften sich die Teilnehmer über spannende Vorträge freuen, wie zum Beispiel über die Nachweismöglichkeiten von BHV-1 in Tankmilch, die Diagnostik von Paratuberkulose, Q-Fieber und der Lumpy Skin Disease oder respiratorische Virusinfektionen des Rindes. Der zweite Tag war auf die Bekämpfung von Tierseuchen und anderen bedeutsamen Infektionskrankheiten ausgerichtet. Zunächst standen BHV-1, BVD, Blauzungenkrankheit und die Schmallenberginfektion auf dem Programm. Der Fokus lag diesmal auf verschiedenen Bekämpfungsstrategien und Impfkonzepten. Danach schien es mit einem Erfahrungsbericht zur Maul- und Klauenseuche in Kenia exotisch zu werden, allerdings stellt gerade diese Tierseuche vor dem Hintergrund der globalen Warenströme ein permanent hohes Risiko für die heimischen Klauentierbestände dar. Der Tierschutz beim Rind bildete das Leitthema am dritten und letzten Tag. Einführende Vorträge widmeten sich aktuellen Tierschutzthemen aus Sicht des Bundes- 57

58 Nr. Jahr Themen Workshop (i. d. R. im LAV) BHV1 (IBR) BHV1-Diagnostik im Rahmen epidemiologischer Sanierungs- und Überwachungsprogrammen BHV1 (IBR) BHV1-Diagnostik BHV1 und BVD BHV1- und BVD-Diagnostik BHV1 und BVD BHV1: Demonstration Probenentnahme, Belegleser, Probenhandling, Befundübertragung BVD: Teilautomatisierte molekularbiologische BVD-Virämikersuche BHV1, BVD, Paratuberkulose BVD: Teilautomatisierte molekularbiologische BVD-Virämikersuche BHV1, BVD, Paratuberkulose HIT, BALVI ip. Laborautomation Serologie, BVDV-Ohrstanzen BHV1, BVD, Paratuberkulose, Bluetongue BHV1, BVD, Paratuberkulose, Bluetongue, Schmallenberg u. a Tierseuchen (s. 8. Symp., dazu Biosicherheit, nicht-heimische Tierseuchen, Salmonellose, Leukose, Q-Fieber, Botulismus) Tierschutz (Verluste, Käler, Klauen, Fütterung) Antibiotikareduktion (Status quo und Wege: Mastitis, Impfung, Antiphlogistika) Tierseuchen (s. 8. Symp., dazu MKS, Lympy Skin Disease, Hygiene, Fallberichte) Tierschutz (aktuelle Themen, Ethik, Position der Rinderhalter, Produktionskrankheiten, Fütterung, Geburten, Pneumonien, Enthornen, Schlachtung gravider Rinder) Praktische BVD-Diagnostik (Ohrstanzen, ELISA, PCR) Impfungen und neue Verfahren in der Labordiagnostik div. Tierseuchendiagnostik (Multiplex-PCR, BVD, MAP, Serologie, Validierung etc.) div. Tierseuchendiagnostik (PCR, MAP, Milzbrand, Mastitis, Milchserologie etc.) div. Tierseuchendiagnostik (BHV1, MAP, Q-Fieber, PCR, Serologie etc.) landwirtschaftsministeriums (Dr. Katharina Kluge) sowie ethischen Fragen in der Rindermedizin (Frau Kerstin Weich, Messerli Forschungsinstitut, Wien). Durch den Geschäftsführer des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, Herrn Marcus Rothbart, wurden unter dem Titel Die Weiterentwicklung von Tierwohl und Tierschutz Verschiedene Spannungsfelder und die Quadratur des Kreises Erwartungen und Möglichkei- 58

59 ten aus Sicht der Rinderhalter beleuchtet (Abb. 39). Nach einem Hauptreferat von Prof. Albert Sundrum von der Uni Kassel zu Produktionskrankheiten als eine bislang unbewältigte HerausfordErung für angenehmen Rahmen zu bieten. Und so ist dieser kollegiale Austausch ein von vielen geschätztes Markenzeichen dieser Veranstaltungsreihe. Die kontinuierlich hohe Zahl von Teilnehmern hat bislang die Richtigkeit die ses Konzepts bestätigt. Für Abb. 39 Dr. Katharina Kluge (BMEL), Marcus Rothbart (Landesbauernverband Sachsen-Anhalt) und Kerstin Weich (Messerli Forschungsinstitut Wien) während der Diskussion zum ersten Tierschutzblock des 10. Symposiums Quelle: LAV die Tierärzteschaft folgten Vorträge zu den Verendungsraten der vergangenen Jahre bei Kälbern in Sachsen-Anhalt, den Ursachen für Schwer- und Totgeburten und wichtigen Kälberkrankheiten. Den Abschluss bildeten Präsentationen zur Schmerzausschaltung beim Enthornen von Kälbern und zur Schlachtung gravider Rinder. Zu nahezu allen Themenbereichen wurden ebenfalls Poster ausgestellt. Als Veranstalter muss man sich natürlich fragen und auch fragen lassen, ob ein solches überregionales und in begrenztem Maße auch übernationales Symposium ein nicht zu ehrgeiziges Ziel für einen kleinen Tagungsort wie Stendal ist. Die Attraktivität wird zu allererst durch das Programm definiert. Zum anderen eröffnet der überschaubare provinzielle Charakter des Austragungsortes die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch auch abseits des Tagungsprogramms. Dafür versuchen wir mit der offiziellen wie auch der inoffiziellen Abendveranstaltung einen das wiederum breit gefächerte Programm des 10. Symposiums mit 34 Vorträgen und zehn Postern interessierten sich 270 Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis, aus Veterinärämtern, Untersuchungsämtern der Länder, Tiergesundheitsdiensten, Tierseuchenkassen, dem Friedrich-Loeffler-Institut und den tierärztlichen Bildungseinrichtungen. Ebenfalls traditionell kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur aus Deutschland sondern auch aus mehreren umliegenden Nachbarländern. Die Zusammenfassungen der Vorträge und der Poster sind nach wie vor auf der Homepage des Fachbereiches Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz einzusehen ( veranstaltungen/stendaler-symposien/zehntes/). Das nächste Symposium soll vom April 2019 stattfinden. 59

60 Fachgespräch Tierseuchenbekämpfung, Tierschutz und Tiergesundheit 2017 Belehrung am Automaten, zu oft vernachlässigte Erhitzung der Rohmilch im Haushalt. Daraufhin kommt es vermehrt zu Durchfallerkrankungen durch E.Coli oder Campylobacter spp.. Außerdem wurden Strategien zur Minimierung der Kontamination in Hinblick auf die Stallhygiene, Abb. 40 Der Fachbereichsleiter Dr. Wolfgang Gaede begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachgespräches in dem gut gefüllten Tagungssaal. Quelle: LAV Das traditionell vom Fachbereich Veterinärmedizin des LAV und der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt gemeinsam organisierte Fachgespräch Tierseuchenbekämpfung, Tierschutz und Tiergesundheit fand am wie in den Vorjahren in den Räumen der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) in Bernburg-Strenzfeld statt. Das breit gefächerte Programm stieß auf das Interesse von 84 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Sachsen-Anhalt und weiteren Bundesländern. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Fachbereichsleiter Herrn Dr. Wolfgang Gaede stellte Frau Jennifer Höche aus dem Dezernat 42 (Virologische, serologische und molekularbiologische Tierseuchenbekämpfung) das Virus der Equinen Infektiösen Anämie (EIA), mit Fokus auf die Diagnostik, die Übertragung und die aktuelle Verbreitung in Deutschland und Europa vor. Aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Rohmilchabgabeautomaten beleuchtete Frau Dr. Friederike Reinecke (Regierungspräsidium Gießen) die Bedeutung der fäkalen Kontamination der Rohmilch und die vom Verbraucher, trotz Melkhygiene, Melktechnik, Fütterung und Kühlung der Milch, sowie mögliche Eigenkontrollen, vorgestellt. Im dritten Vortrag referierte Frau Dr. Annette Schliephake (Dezernatsleiterin 41 Mikrobiologische und morphologische Tierseuchen- und Zoonosediagnostik) über ihre Erfahrungen aus der nun dreijährigen Anwendung des MALDI-TOF in der bakteriologischen Diagnostik. Das Verfahren bringt eine deutliche Zeitersparnis auf dem Weg der Erregerdifferenzierung und damit der Diagnosestellung. Die Funktionsweise, Arbeitsschritte und Vorteile gegenüber den biochemischen Methoden wurden detailliert erklärt und der Blick in die Zukunft verspricht noch weitere Möglichkeiten hinsichtlich der Differenzierung von Hefen und Pilzen. Dr. Benno Ewert (Dezernatsleiter 45 Tierseuchenbekämpfung, Epidemiologie, Tierschutz, 60

61 Abb. 41 Frau Dr. Friederike Reinecke (Regierungspräsidium Gießen) beim Referieren über die Rohmilchabgabeautomaten. Quelle: LAV technische Überwachung) beleuchtete in seinem Vortrag die Notwendigkeit von epidemiologischen Modellen sowie weiteren Methoden der modernen Epidemiologie. Sie werden unter anderem in der Beurteilung von Bekämpfungsstrategien in der Veterinärmedizin eingesetzt. Abb. 42 Dr. Benno Ewert (LAV) über das Biosicherheitsrisiko in der Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft im weltweiten Vergleich. Quelle: LAV 61

62 Er stellte an einem Beispiel seine Erfahrungen in diesem Anwendungsbereich vor, die er auch insbesondere von australischen sowie kanadischen Kolleginnen und Kollegen bei einem internationalen Workshop in Italien im Jahr 2016 sammeln konnte. Nach einer kurzen Pause, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben der Stärkung auch für intensive Diskussionen und Gespräche genutzt wurde, lag das Hauptaugenmerk auf den aktuellsten Tierseuchen, der Aviären Influenza (AI) und der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Zunächst erläuterte Frau Dr. Anja Globig vom Friedrich Löffler Institut (FLI) die Herausforderungen bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen in Tierparks, Zoos und ähnlichen Einrichtungen am Beispiel der Aviären Influenza. Frau Dr. Susanne Kenklies (Dezernat 42 - Virologische, serologische und molekularbiologische Tierseuchenbekämpfung) stellte anschließend die Ergebnisse aus dem AI-Monitoring und den Abklärungsuntersuchungen aus Sachsen-Anhalt der letzten Jahre vor. Der abschließende Vortrag von Frau Dr. Anja Globig (FLI) sorgte unter den Teilnehmern für besonders viel Gesprächsstoff und warf neue Fragen über die Epidemiologie der ASP auf. Eine im FLI durchgeführte Feldstudie wiederlegte die Annahme des Kannibalismus unter Wildschweinen, insbesondere an frischen Kadavern der eigenen Artgenossen. Allerdings zeigten die Tiere großes Interesse an den Skeletten und dem Erdboden der Verwesungsstätte. Welche Rolle das Knochenmark der toten, infizierten Tiere bei der Verbreitung des Virus spielt, muss noch genauer untersucht werden. Auch die Fliegenlarven wurden in die Untersuchung einbezogen, es war zwar experimentell möglich das Virusgenom in und auf den Larven nachzuweisen, es konnte aber kein replizierendes Virus isoliert werden. Die Präsentationen können auf der Internetseite des LAV unter dem nachfolgenden Link eingesehen werden. veterinaermedizin/veranstaltungen/fachgespraech/ Abb. 43 Frau Dr. Anja Globig (FLI) stellt die Ergebnisse der Feldstudie des FLI zu möglichen Übertragungswegen der ASP in der Schwarzwildpopulation dar. Quelle: LAV 62

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