Konzeption. Stadtteilzentrum Heilandskirche
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- Käte Roth
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1 Konzeption Stadtteilzentrum Heilandskirche
2 1. Offene Kirche im Stadtteil Der Campus um die Heilandskirche bildet das Zentrum von Plagwitz. An dieser Stelle soll wieder ein lebendiger Ort der Begegnung entstehen. Die Menschen aus dem Stadtteil Behinderte und Nicht- Behinderte, Alt- und Neu-Leipziger sind eingeladen, Räume zu nutzen, ihre Ideen einzubringen und Kirche neu zu erleben. Mit dem Stadtteilzentrum Heilandskirche setzen wir, die Kirchgemeinde Leipzig Lindenau- Plagwitz einen Gegenpol zu unserer schnelllebigen Zeit. Neben klassisch kirchlichen Formaten, wie Gottesdienste, Andachten und Kinderchor, bietet das Zentrum offene Angebote wie das Café Beim Heiländer und den Alternativen Adventsmarkt an. Die Kindertagesstätte ist ein integraler Bestandteil des Zentrums und übernimmt damit eine wichtige soziale Funktion im Stadtteil. Die Gemeinde Leipzig Lindenau-Plagwitz ist eine junge Gemeinde im Leipziger Westen, die sich in einem Verbund mit den Gemeinden in Schleußig und Kleinzschocher befindet. Der starke Wandel des Leipziger Westens von einem industriell geprägten Stadtteil, der in den 1990er Jahren rasant an Bevölkerung verlor, zu einem lebendigen Quartier, das durch die Kreativwirtschaft bestimmt wird, hat sich auch auf die Gemeinde ausgewirkt. Das Gebiet ist derzeit eines der am stärksten wachsenden Zuzugsgebiete in Leipzig und wird durch Studenten und junge Familien geprägt. Zahlreiche kreative Initiativen haben sich hier angesiedelt, die den Stadtteil bereichern. Zunehmend ist aber auch ein Verdrängungsprozess (Stichwort Gentrifizierung) zu bemerken, der sich möglicherweise auch auf die Arbeit der Kirchgemeinde auswirken wird. Der gesamte Gebäudekomplex, Kirche, Pfarrhaus, Kindergarten und Pflegeheim, wird in den kommenden Jahren zu einem integrierten Campus entwickelt. Mittelpunkt bildet die Kirche, die durch bauliche Veränderungen nach allen Seiten geöffnet wird. Die Räume der Kirche bieten vielfältige Möglichkeiten für Begegnung, Beratung und Kultur. Die Botschaft christlicher Werte und Glaubenserfahrungen gibt Verlässlichkeit und Orientierung. Das Stadtteilzentrum Heilandskirche soll ein Ort der Menschlichkeit, der Offenheit und des Miteinanders sein. Seite 2 6
3 2. Vom Leitbild zur Profilbildung Leitbild der Schwesterkirchgemeinden Leipzig Lindenau-Plagwitz, Bethanienkirchgemeinde, Taborkirchgemeinde: Bewegung Wir wollen eine lebendige Gemeinde sein, in der Gottes Geist wirkt Vielfalt Wir wollen eine Gemeinde sein, in der Menschen in ihrer Verschiedenheit angenommen und einbezogen werden. Zuwendung Wir wollen eine Gemeinde sein, die sich öffnet und anderen zuwendet. Es ist uns wichtig, dass in allen unseren Arbeitsfeldern die drei Grundelemente des Gemeindeleitbilds - Bewegung, Vielfalt und Zuwendung - spürbar werden und sich wie ein roter Faden durch die Aktivitäten des Stadtteilzentrums ziehen. Wir möchten Menschen ermutigen, mit ihren Fähigkeiten eine einladende Gemeinschaft zu gestalten. Mit Aufmerksamkeit und Zuwendung stärken wir den Einzelnen und schaffen eine Atmosphäre der Vielfalt, die Beteiligung wünscht. Auf dieser Grundlage wurden die vier Hauptfelder des Stadtteilzentrums identifiziert: - Begegnung, - Beratung, - Kultur, - Botschaft. Begegnung Die Heilandskirche etabliert sich als Stadtteilzentrum und offener Treffpunkt für nachbarschaftliches Leben. Dabei sind ausdrücklich Menschen mit und ohne Behinderung eingeschlossen. Damit erhält die Kirche wieder ihre Bedeutung als sozialer Knotenpunkt im Stadtteil, der auch als solcher wahrgenommen wird. Beratung In den Räumen der Heilandskirche gibt es unterschiedliche Beratungsangebote zu allen Lebensbereichen und zu sozialen Problemlagen. Der Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Familien, wobei generationsübergreifende Angebote eingeschlossen sind. Kultur Die Heilandskirche ist Veranstaltungsort für zahlreiche kulturelle und kreative Angebote (Konzerte, Ausstellungen, Lesungen sowie Kreativangebote, Musik- und Theaterkurse u.v.m.). Damit wollen wir das Angebot des Stadtteils bereichern und den besonderen Raum der Kirche für Kunst und Kultur öffnen. Seite 3 6
4 Botschaft Die Kirche will die Menschen in ihren Lebenssituationen begleiten, herausfordern und tragen. Die Stille im Kirchenraum lädt ein innezuhalten, neue Kraft zu schöpfen und sich spirituellen Fragen zuzuwenden. Die Menschen werden dazu ermutigt, in Freiheit und Verantwortung für den Nächsten und für die Bewahrung der Schöpfung das Leben zu gestalten. Die Kirche ist zudem Ort des Dialogs mit anderen Kirchen und Religionen. 3. Zielgruppen Mit dem Stadtteilzentrum soll die Aufmerksamkeit der Kirchgemeinde stärker auf den Stadtteil mit seiner überwiegend säkularen Bevölkerungsstruktur ausgerichtet werden. Vorhandene Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit werden gebündelt und durch neue Angebote ergänzt. Hauptaugenmerk liegt auf der Arbeit mit Familien, mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund. Dabei wird es sowohl Angebote geben, die die gesamte Familie ins Blickfeld fassen, als auch solche, die sich speziell an Kinder, Eltern oder Großeltern richten. Wichtig ist uns auch, Eltern und andere Interessierte über Fortbildungen und die gemeinsame Vorbereitung von Angeboten dazu zu befähigen, selbst Angebote planen und organisieren zu können. Darüber hinaus bietet die Kirche die Chance, die Vielzahl kultureller Strömungen im Stadtteil aufzunehmen. 4. Netzwerk Netzwerke in den Stadtteil sind für das Stadtteilzentrum von großer Bedeutung. Dies ermöglicht die Verankerung der Angebote im Leipziger Westen. Sehr enge Kontakte bestehen zu den benachbarten Grundschulen Erich Zeigner und Fanny Hensel, sowie zum Pflegeheim Matthias Claudius und der Diakonie Leipzig. Quartiersmanagement, Philippus-Projekt des Berufsbildungswerks Leipzig, Lebenshilfe Leipzig, Suchtzentrum Leipzig, Mütterzentrum Leipzig e.v., Parkfriedhof Plagwitz und die Künstlerszene im Leipziger Westen sind weitere Anknüpfungspunkte, um Kirche im Stadtteil erlebbar zu machen. 5. Organisationsstruktur Seit 2014 gibt es ein Team, das das Stadtteilzentrum weiterentwickelt, Veranstaltungen plant und Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Das Team setzt sich aus Mitarbeitenden der KiTa, des Kirchenvorstandes, einem Pfarrer und einer Gemeindepädagogin zusammen und trifft sich regelmäßig. Damit sind gute Verbindungslinien in die Entscheidungsgremien der Gemeinde (Kirchenvorstand) sowie zu relevanten Ausschüssen (z.b. Kita, Öffentlichkeitsarbeit, Bau und Finanzen) gegeben. Das Alltagsgeschäft wird durch einen hauptamtlich angestellten Sozialpädagogen (50%- Stelle) abgedeckt, der als Ansprechpartner für Kooperationspartner und an Mitarbeit Seite 4 6
5 Interessierte zur Verfügung steht. Die Stelle ist zunächst auf 3 Jahre befristet und soll perspektivisch verstetigt werden. Begleitet wird das Team darüber hinaus durch Mitarbeiter der Sozialarbeit des Diakonischen Werkes im Kirchenbezirk. 6. Räume Das Stadtteilzentrum hat den Anspruch, ein Ort für Begegnungen und Projekte aller Art zu sein. Dafür ist es notwendig, die räumlichen Gegebenheiten so zu gestalten, dass Besucher*innen sich eingeladen und willkommen fühlen. Den Mittelpunkt des Campus soll die Heilandskirche mit dem Kirchraum, den Räumen des Cafés Beim Heiländer und der Kapelle sowie dem zukünftigen Multifunktionsraum samt Nebenräumen bilden. Als zentraler Verknüpfungspunkt zwischen Kirche, Kita und Matthias-Claudius-Heim dient der Hof- und Gartenbereich der Kita, der einen Zugang zu allen Einrichtungen hat. Die Räume im Erdgeschoss müssen verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Sie sollen flexibel für Angebote mit unterschiedlichen Teilnehmerzahlen eingesetzt werden und eine gewisse Intimität für Beratungsangebote bieten. Zudem darf die Spiritualität des Kirchraums nicht verloren gehen. Außenstehende sollen sich durch eine freundliche Atmosphäre eingeladen fühlen. Um den inklusiven Gedanken des Stadtteilzentrums aufzugreifen, ist Barrierefreiheit ein wichtiger Bestandteil der Planungen für den Ausbau des gesamten Areals. Neben einer Rampe für die Außentüren sind ein Hublift im Innern sowie ein behindertengerechtes WC geplant. Entsprechend des Gedankens der Mitwirkung soll bei der Gestaltung der Außenflächen die unmittelbare Nachbarschaft mit einbezogen werden. Mit der Schaffung des Stadtteilzentrums wird die historische Mitte von Plagwitz neu belebt. Dafür setzen wir uns ein und arbeiten wir! Zustand des Archivraums vor der Fassadensanierung Seite 5 6
6 Zustand des Archivraums am Erste Veranstaltung (Pfingstempfang) im zukünftigen Mehrzweckraum. Seite 6 6
Geschrieben von: Alfred Vaupel-Rathke Donnerstag, den 31. Oktober 2013 um 15:29 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 31. Oktober 2013 um 15:40 Uhr
Die Leitsätze" hat der Kirchenvorstand in seiner Sitzung am 30. Mai 2012 beschlossen. Sie sind das Ergebnis einer eineinhalb jährigen Arbeit des Kirchenvorstands und der hauptamtlich Mitarbeitenden. Sie
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