Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Jahresbericht 2018

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1 Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Jahresbericht 2018 Bestandsentwicklung Strandschmielen-Gesellschaft und Bodensee- Vergissmeinnicht I Monitoringflächen Auwald I Überwachung UMG Umweltbüro Grabher Jänner 2019

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3 1 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 2018 Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Jahresbericht 2018 Bestandsentwicklung Strandschmielen-Gesellschaft und Bodensee- Vergissmeinnicht I Monitoringflächen Auwald I Überwachung im Auftrag der Landeshauptstadt Bregenz und der Vorarlberger Landesregierung UMG Umweltbüro Grabher Bearbeitung: Maria Aschauer Markus Grabher Ingrid Loacker Anna Strauß Beitrag: Gerold Ender, Landeshauptstadt Bregenz 24. Jänner 2019

4 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 2 Inhaltsverzeichnis 1 Kurzfassung Kurzcharakterisierung des Schutzgebiets Witterung und Wasserstände Witterungsverlauf Jahresganglinie des Bodensees Hochwässer der Bregenzerach Bestandsentwicklung Bodensee-Vergissmeinnicht und Strandschmielen- Gesellschaft Entwicklung Gesamtbestand Bodensee-Vergissmeinnicht Abschnitt Trockenliegeplatz Jachthafen Abschnitt Liegewiese Jachthafen Abschnitt Kalter Bach Bilgeriloch Abschnitt Bilgeriloch Wocherhafen Quadrat-Transekt-Erhebungen Frequenzanalysen auf Dauerbeobachtungsflächen Frequenz Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri) Frequenz Strandling (Litorella uniflora) Frequenz Uferhahnenfuß (Ranunculus reptans) Frequenz Kriechendes Straußgras (Agrostis stolonifera) Situation der Strandschmiele (Deschampsia rhenana) Auwald-Monitoringflächen GPS-Transekte zur Erfassung der Ufermorphologie östlich des Wocherhafens Veranstaltungen Überwachung des Schutzgebiets Besucherleit- und Infosystem Betreuung und Überwachung Beanstandungen und Aufklärungsarbeit Fischereiliche Kontrollen Schutzmaßnahmen Literatur... 61

5 3 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 11 Anhang Übersicht über das EU-LIFE Projektgebiet mit den Bearbeitungsabschnitten I-IV Einzelvorkommen von Myosotis rehsteineri im Natura 2000-Gebiet Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung im Frühjahr Vegetation Auwald Monitoringflächen Gebietsüberwachung Einsätze 2018 im Detail Berichte der Naturwächter Jahresrückblick in Bildern... 73

6 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 4 1 Kurzfassung Seit 2003 wird die Entwicklung der Bestandsentwicklung der Strandschmielen- Gesellschaft am Mehrerauer Seeufer dokumentiert (UMG ). Bodensee-Vergissmeinnicht 2018 wurde mit nur rund Individuen der bislang geringste Bestand seit 2003 ermittelt. Die langfristigen Erhebungen zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Bestandsentwicklung und den Wasserständen des Bodensees. Niedrige Wasserstände zu Beginn der 2000er Jahre führten zu einer enormen Bestandszunahme auf rund Individuen im Jahr Überdurchschnittlich hohe Wasserstände ab 2012 dagegen hatten einen Bestandsrückgang auf deutlich weniger als Rosetten zur Folge hat hat sich das extreme Bodensee-Hochwasser im Jänner mit vollständiger Überflutung der Kiesufer besonders negativ auf die Vegetation der Strandrasen ausgewirkt. Der Rest des Jahres hingegen verlief ungewöhnlich warm und ausgesprochen trocken, weshalb die Kiesufer bereits im Sommer wieder vollständig trocken lagen. Während in den vergangenen Jahrzehnten die größten Vorkommen zwischen Liegewiese Campingplatz und Jachthafen dokumentiert wurden, findet sich aktuell die größte Teilpopulation des Bodensee-Vergissmeinnichts auf dem Uferabschnitt zwischen Badehütte und Suppersbach, der im Rahmen des LIFE- Projekts saniert wurde. Strandschmiele Die Strandschmiele (Deschampsia rhenana) ist nach wie vor akut vom Aussterben bedroht konnten nur mehr Horste beobachtet werden, die im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts gepflanzt wurden. Das derzeit laufende Forschungsprojekt, bei dem bodenseeweit Gefährdungs- und Schutzmöglichkeiten für diesen Bodensee-Endemiten analysiert werden, ist deshalb von großer Bedeutung für gezielte Schutzmaßnahmen dieser Art am österreichischen Ufer. Weitere Maßnahmen Ergänzend wurde die Entwicklung der kleinen Kieswälle östlich des Wocherhafens dokumentiert und die Vegetation der 2009 eingerichteten Dauerbeobachtungsflächen zur Dokumentation der Auwaldentwicklung an der Bregenzerachmündung aufgenommen. Der Bericht enthält zudem Informationen zur Gebietsüberwachung.

7 5 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Kurzcharakterisierung des Schutzgebiets Die Bregenzerachmündung zählt zu den natürlichsten Mündungslandschaften in Mitteleuropa. Auf dem Schwemmfächer sind alle Sukzessionsstadien einer natürlichen Flussmündung von großflächigen Sand- und Kiesbänken bis zu Auwäldern zu beobachten. UMG,

8 6 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 2 Kurzcharakterisierung des Schutzgebiets Das Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung umfasst eine abwechslungsreiche Naturlandschaft in unmittelbarer Nähe zum Siedlungsgebiet der Stadt Bregenz und der Marktgemeinde Hard. Der Lebensraumkomplex aus Kiesufern, Röhrichten, Auwäldern und Streuwiesen und zählt zu den wertvollsten Feuchtgebieten am Bodensee. Gleichzeitig ist das Schutzgebiet wichtiger Naherholungsraum für die Bevölkerung. Abb. 1: Blick in das Rheintal mit Mehrerauer Seeufer und der Bregenzerachmündung im Vordergrund. Foto Land Vorarlberg, Aufnahme vom Flora und Fauna des Gebiets sind bemerkenswert und umfassen zahlreiche seltene Arten, etwa die Mai-Rose (Rosa majalis) im ehemaligen Militärübungsgelände oder den Strandling (Litorella uniflora) im Lebensraum des Bodensee-Vergissmeinnichts, der in Österreich nur noch zwei weitere bekannte Vorkommen hat. Von besonderer Bedeutung sind vor allem die Strandrasen sowie die Mündungslandschaft an der Bregenzerach mit ihrer enormen Landschaftsdynamik, wodurch sich der Schwemmfächer seit Einstellung der Baggerungen Ende der 1980er fortlaufend seewärts schiebt. Die Strandschmielen-Gesellschaft besiedelt die flachen Kiesufer im Wasserschwankungsbereich des Bodensees und bildet lückige niederwüchsige Bestände. Das Bodensee-Vergissmeinnicht ist ebenso wie die Strandschmiele (Deschampsia rhenana) ein Endemit und kommt weltweit ausschließlich am Bodensee vor (ausgenommen ein vermutlich angesalbtes Vorkommen am Starnberger See). Daneben zählen auch Strandling (Litorella uniflora), Uferhahnenfuß (Ranunculus reptans) und Alpenbinse (Juncus alpinus) zu den charakteristischen Begleitarten. Als konkurrenzschwache Arten sind die Strandrasen auf sommerliche Überschwemmungen angewiesen, die Konkurrenzvegetation zurückhalten. Allerdings dürfen die Überflutungen nicht zu lange dauern, damit die Vegetationszeit nicht zu stark beschnitten wird (Thomas et al. 1987, Dienst et al. 2003, Strang & Dienst 2004, Ostendorp et al. 2007, Dienst & Strang 2008).

9 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 7 Abb. 2: Sowohl Bodensee-Vergissmeinnicht... Abb. 3: als auch die Strandschmiele (vgl Peintinger et al. 2014) sind Bodensee-Endemiten. Der historische Rückgang der Strandschmielen-Gesellschaft ist auf Gewässereutrophierung, Lebensraumdegradation bzw Lebensraumverluste zurückzuführen (Dienst & Strang 1999). Umfassende Schutzbemühungen und die Reoligotrophierung des Bodensees (vgl hierzu Güde & Straile 2016) sowie die Ufersanierung im Rahmen des LIFE-Natur Projekts Lebensraumsicherung für MYOSOTIS REHSTEINERI in Bregenz (Ender & Grabher o.j.) führten im vergangenen Jahrzehnt zu einer positiven Bestandsentwicklung mit natürlichen Populationsschwankungen am Mehrerauer Seeufer (UMG ). Während nach Niederwasserjahren eine Zunahme und Ausbreitung in tiefer gelegene Standorte zu beobachten ist, führen überdurchschnittlich lange Überschwemmungen zu Rückgängen mit teilweise markanten Bestandseinbrüchen.

10 8 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abb. 4: Lageübersicht Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung.

11 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 9 Witterung und Wasserstände Am 24. Jänner 2018 lag der Bodenseewasserstand gut 30 cm über dem bisherigen historischen Maximalwert für diese Jahreszeit. UMG, UMG 2017

12 10 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 3 Witterung und Wasserstände 3.1 Witterungsverlauf 2018 Das Jahr 2018 begann stürmisch. Am 3. Jänner fegte Burglind mit orkanartigen Windböen über Vorarlberg und knickte auch im Schutzgebiet Bäume. Der gesamte Jänner war geprägt durch zahlreiche, teils stürmische Nordwest- bis Südwest-Wetterlagen, die feuchte und sehr milde Luftmassen vom Atlantik nach Vorarlberg transportierten. Die ausgiebigen Regenfälle führten zu einem starken Anstieg des Bodenseewasserstands, der in der zweiten Monatshälfte einen neuen Rekordwert erreichte. Abb. 5: Seit Beginn der Messungen in im Jahr 1936 gab es in Bregenz im Jänner noch nie so wenige Tage mit Forst wie Der Monat war nicht nur ungewöhnlich mild, sondern auch ausgesprochen nass und stürmisch. Foto vom Im Februar normalisierten sich die Temperaturen, immer wieder fiel zumindest etwas Schnee bis in die Tallagen, insgesamt war der Monat trüb und sonnenarm. Für klirrende Kälte und Dauerfrost sorgte schließlich ein massiver Kaltlufteinbruch gegen Ende des Monats. Abb. 6: Im Gegensatz zum Jänner waren die Temperaturen im Februar 2018 unterdurchschnittlich. Foto vom Auch der März begann frostig. Um die Monatsmitte wurde es frühlingshaft, bis ein erneuter polarer Kaltluftvorstoß wieder für tiefe Temperaturen sorgte.

13 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 11 Abb. 7: Eisschicht im Segelhafen. Foto vom Im April stellte sich das Wetter nachhaltig auf trocken, warm und viel Sonnenschein um: Auf den wärmsten April seit dem Jahr 1800 in der österreichischen Messgeschichte folgte ein ebenfalls sehr warmer Mai. Gleiches gilt für Juni und Juli mit einer überdurchschnittlichen Anzahl an Hitzetagen. Abb. 8: Heiß, viel Sonne und extrem trocken ideales Badewetter so lässt sich der Sommer 2018 zusammenfassen Foto vom Abb. 9: Gewitter waren am Bodensee selten und führten oft nur im Hinterland zu Niederschlägen Foto vom Die ausgesprochen warme und extrem trockene Wetterphase hielt bis Ende August, also gut fünf Monate, an erst am 24. August brachte eine Kaltfront

14 12 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung ausgiebigere Niederschläge. Diese währten aber nur kurz, auch der September 2018 verlief großteils ungewöhnlich warm und trocken. Nur im letzten Monatsdrittel sorgte das Sturmtief Fabienne erneut vorübergehend für kühleres Wetter, bevor Föhnwetterlagen im Oktober wieder ausgesprochen milde und trocken Wetterverhältnisse zur Folge hatten. Abb. 10: Die Badesaison dauerte 2018 dank des warmen und trockenen Wetters ungewöhnlich lange. Foto vom Im Lauf des Novembers gingen die Temperaturen dann zurück und es stellte sich teils hartnäckiger Nebel am Bodensee ein. Dennoch war auch dieser Monat zu warm für die Jahreszeit und wiederum viel zu trocken. Abb. 11: Im November 2018 waren nebelig-trübe Wetterlagen häufig. Foto vom Der Dezember war ebenfalls zu mild, aber erstmals seit langem durch überdurchschnittliche Niederschläge gekennzeichnet. Diese fielen vor allem in Form von Regen, nur am 16. Dezember schneite es bis ins untere Rheintal. Quellen: /

15 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 13 Abb. 12: Klimaspiegel Wetterstation Bregenz 2018 ZAMG oben: Tagesmittel der Lufttemperatur. Unterdurchschnittliche Temperaturen sind als blaue, überdurchschnittliche als rote Balken dargestellt. Die dunkelgraue Linie zeigt das langjährige Mittel, die hellgrauen Linien stellen Minimal- und Maximalwerte dar. Mitte: Tagessumme des Niederschlags. Die Niederschlagssumme eines Tages ist dunkelblau dargestellt. Die Werte setzen immer auf jenen des Vortages auf, sodass die gefallene Niederschlagssumme laufend aufsummiert wird. Die dunkelgraue Linie zeigt das langjährige Klimamittel, die beiden hellgrauen Linien darunter bzw darüber geben über Extremfälle des (bis zum jeweiligen Tag) trockensten bzw nassesten Jahres Auskunft. Fällt das aktuelle Jahr niederschlagsarm aus, ist der Abstand zum Klimamittel in braunen Farben, fällt es niederschlagsreich aus, ist der Abstand in grünen Farben dargestellt. unten: Die Tagessummen der Sonnenscheindauer in Stunden (h) sind als gelbe Balken abgebildet. Die graue Linie markiert die maximal mögliche Sonnenscheindauer unter Berücksichtigung der Horizontüberhöhung. Quelle: ZAMG

16 14 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 3.2 Jahresganglinie des Bodensees Die Wasserstände des Bodensees, die im Sommer im Mittel um rund 1,6 m, in extremen Jahren auch bis zu 3,5 m über dem Winterwasserspiegel liegen, beeinflussen die Entwicklung des Bodensee-Vergissmeinnichts wesentlich. Normalerweise erreicht der See die Hochwasserspitze im Juni oder Juli, die tiefsten Werte sind im Zeitraum von Dezember bis März zu beobachten. Im Frühjahr kann Tauwetter (Schneeschmelze) in Kombination mit starken Regenfällen den Pegel sprunghaft ansteigen lassen (Dienst 1994). Die Wasserstandentwicklung im Jahr 2018 verlief sehr ungewöhnlich. In der zweiten Jännerhälfte erreichte der Bodenseepegel neue Rekordwerte in der über 150 Jahre dauernden Messgeschichte am 24. Jänner lag der Pegel mit 388 cm 30 cm über dem bislang höchsten Messwert. Das entspricht einem Wasserstand, der in Normaljahren erst gegen Ende Mai erreicht wird und hatte die vollständige Überschwemmung des Bodensee-Vergissmeinnichts zur Folge. Auch wenn die Werte danach allmählich wieder zurückgingen, waren die Wasserstände erst Ende März wieder durchschnittlich, um ab Mitte April mit der starken Schneeschmelze in den Bergen erneut anzusteigen. Ab Mitte Juni führte die ausgesprochen trockene Witterung zu einem sukzessiven Rückgang der Wasserstände Ende August waren die Werte bereits auf einem Niveau, das im Mittel erst im Dezember erreicht wird. Erst durch die Niederschläge im Dezember stieg der Pegel wieder an, sodass das Jahr mit einem leicht überdurchschnittlichen Bodensee-Wasserstand zu Ende ging. PEGELSTATION BREGENZ BODENSEE Wasserstandsbewegung von (154 Jahre) Abb. 13: Jahresganglinie 2018 des Bodensees beim Pegel Bregenz. Datenquelle: Land Vorarlberg, Wasserwirtschaft, vowis.vorarlberg.at/images/see/aktuelle_jahresganglinie.pdf (Absoluthöhe über Adria = Pegelnullpunkt 392,14m + Wasserstand).

17 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 15 Abb. 14: Noch nie seit Beginn der Messungen 1864 war der Wasserstand in der zweiten Jännerhälfte so hoch wie Foto vom Abb. 15: Im August hingegen waren stark unterdurchschnittliche Seestände zu verzeichnen im Gegensatz zum Jänner lagen die Kiesufer trocken Foto vom In durchschnittlichen Jahren ist das Bodensee-Vergissmeinnicht etwa von Mai bis August/September überschwemmt (Zehm et al. 2008). Auch wenn neben der Dauer auch der Zeitpunkt der Überflutung entscheidend ist besonders ungünstig ist eine frühe Überschwemmung während der Blüte und Samenreife zeigt sich ein Zusammenhang zwischen dem mittleren Jahreswasserstand und der Bestandsentwicklung. Die niedrigen Wasserstandsmittelwerte des Bodensees in den Jahren 2005 und 2006 hatten eine enorme Bestandszunahme des Vergissmeinnichts im Jahr 2007 zur Folge. Seit 2012 dominieren hohe mittlere Jahreswasserstände, die wieder zu einem deutlichen Bestandsrückgang und auch zu einer Verlagerung der Vorkommen auf höher gelegene Standorte führten. Die vollständige Überschwemmung im Jänner wirkte sich deutlich negativ auf die Bestandszahlen aus. Die Sommerwasserstände hingen waren außergewöhnlich tief und die Kiesufer fielen bereits im August trocken.

18 16 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 395, ,70 Meereshöhe [m ü.a.] 395,60 395,50 395,40 395,30 395,20 395, Anzahl Idividuen Bodensee-Vergissmeinnicht 395,00 394, Gesamtbestand Bodensee-Vergissmennicht Mittlerer Wasserstand [m ü.a.] Abb. 16: Bestandsentwicklung Bodensee-Vergissmeinnicht und mittlerer Bodenseewasserstand Überschwemmungsdauer [Tage/Jahr] Seehöhe ,0 m ü. A ,2 m ü. A ,4 m ü. A ,6 m ü. A ,8m ü. A ,0 m ü. A ,2 m ü. A ,4 m ü. A ,6 m ü. A ,8m ü. A ,0 m ü. A Tab. 1: Überschwemmungsdauer nach Seehöhe in 20 cm-stufen von 2002 bis Hellblau hinterlegt sind Bereiche mit einer Überschwemmungsdauer von mehr als fünf Monaten, hellgrün hinterlegt sind Bereiche, die nicht oder weniger als einen Monat überschwemmt waren. (Datenquelle: Land Vorarlberg, Wasserwirtschaft,

19 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Hochwässer der Bregenzerach Die Bregenzerach ist mit einem mittleren Abfluss von 46,3 m³/s nach dem Alpenrhein der zweitgrößte Zubringer des Bodensees. Der höchste beim Wehr Kennelbach jemals beobachtete Abfluss von m³/s wurde während des Augusthochwassers 2005 registriert. Auch der niedrigste beobachtete Abfluss stammt aus dem Jahr 2005: Am 2. Dezember 2005 wurden gerade einmal 1,07 m³/s verzeichnet. ( fluss/ofwstation.aspx?wisid=v334429&lw _Zeitabfluss=0&LW_Wasserstand=0&A bfluss=0&webgrafik=kennelbach&status=yes) Der Abfluss eines Hochwassers mit einer jährlichen Wahrscheinlichkeit (HQ1) von 480 m³/s wurde 2018 am 4. Jänner mit einem Maximalwert von 545 m³/s überschritten. Am 24. Dezember war mit einem maximalen Abfluss von 755 m³/s ein Hochwasser mit fünfjährigen Wahrscheinlichkeit zu verzeichnen. Abb. 17: Abflussmengen der Bregenzerach beim Messwehr Kennelbach im Jahr 2018 (Daten: Land Vorarlberg, Wasserwirtschaft, vowis.vorarlberg.at/ abfluss). Abb. 18: Der ungewöhnlich trockene Sommer zeigt sich auch in den geringen Abflusswerten der Bregenzerach. Foto vom

20 18 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Bestandsentwicklung des Bodensee-Vergissmeinnichts und der Strandschmielen-Gesellschaft April ist die Hauptblütezeit des Bodensee-Vergissmeinnichts. UMG

21 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 19 4 Bestandsentwicklung Bodensee-Vergissmeinnicht und Strandschmielen- Gesellschaft Die Entwicklung der Strandrasen am Mehrerauer Seeufer wird seit 2002 folgendermaßen dokumentiert: Begehung der Ufer im Frühjahr und Herbst Alle Vorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts, die nicht durch die Quadrat-Transekt-Erhebungen dokumentiert werden, werden durch zwei Begehungen im Jahr erfasst. Hierbei werden die Vorkommen kartographisch erfasst und die Anzahl der Rosetten gezählt bzw bei größeren Beständen geschätzt (vgl Kap. 4.1). Quadrat-Transekt-Erhebungen Die Vegetation der Strandrasen östlich der Liegewiese Seecamping und bei der Badehütte wird im Frühjahr in 2x2m großen Dauerquadraten entlang mehrerer Transekte erhoben (vgl Kap. 4.2). Frequenzanalysen Ergänzend zu den Transektaufnahmen erfolgen sowohl im Frühjahr als auch im Herbst Frequenzzählungen an zwei Standorten zwischen Liegewiese und Jachthafen (vgl Kap. 4.3). 4.1 Entwicklung Gesamtbestand Bodensee-Vergissmeinnicht Aufgrund der starken Bestandsrückgänge des Bodenseevergissmeinnichts infolge der winterlichen Überschwemmung im Jänner 2018 wurden im Rahmen der Frühjahrsbegehung sämtliche Vorkommen auch jene, die im Bereich der Transektaufnahmen liegen aufgenommen, um eine möglichst exakte Abschätzung der Bestandsgröße zu erhalten Bestandsentwicklung Bodensee-Vergissmeinnicht Mehrerauer Seeufer geschätzte Gesamtindividuenzahl Abb. 19: Entwicklung des Gesamtbestandes des Bodensee-Vergissmeinnichts von 2002 bis 2018

22 20 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Tab 2: Entwicklung der Einzelvorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts von 2002 bis 2018 Anzahl Individuen Jahr Projektabschnitt I: Trocken- liegeplatz - Yachthafen Projektabschnitt II: Liegewiese - Campingplatz Projektabschnitt III: Kalter Bach - Bilgeriloch Projektabschnitt IV: Bilgeriloch - Wocherhafen Summe ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ * ~14000** ~ * ~16000** ~ * ~27000*** ~ ~9400+ ~17000*** ~ ~4000 ~ ~6000 * exklusive ex situ vermehrte und ausgepflanzte Individuen westlich Badehütte ** Berechnung auf Grund aktualisierter Flächenfeststellung mittels GPS 2014 *** Berechnung auf Grund aktualisierter Flächenfeststellung mittels GPS inklusive der Vorkommen westlich der Badehütte Die hohe Populationsdynamik des Bodensee-Vergissmeinnichts mit räumlichen Verlagerungen der Vorkommen ist stark an das saisonale Überschwemmungsregime des Bodensees gekoppelt. Neben der Überschwemmungsdauer spielt auch der Zeitpunkt der Überflutung eine wichtige Rolle. Abb 20: Bodensee- Vergissmeinnicht unter Wasser: Strandrasen sind einerseits auf sommerliche Überschwemmungen angewiesen, anderseits können lange Überflutungen zu starken Bestandseinbrüchen führen.

23 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 21 Als Folge der Niedrigwasserjahre nach 2003 konnte sich das Bodensee-Vergissmeinnicht an vielen Standorten seewärts ausbreiten und individuenreiche Bestände entwickeln erreichte das Vorkommen mit über Individuen den vorläufigen Höchststand. Danach sanken die Zahlen wieder und bewegten sich in einer Größenordnung von etwa Die überdurchschnittlich lange Überschwemmungsphase mit hohen Wasserständen vom Herbst 2012 bis Anfang Juni 2013 führte zu einem markanten Einbruch und brachte einen Rückgang auf knapp 5% des Maximalbestandes eine Entwicklung, die nicht nur am Mehrerauer Seeufer, sondern auch in der Schweiz dokumentiert wurde (vgl BAFU 2013). Danach erholten sich die Bestände langsam wieder und bewegten sich 2016 bzw 2017 in einer Größenordnung von etwa Individuen. Im Jänner 2018 führten die ungewöhnlich hohen Wasserstände erstmals seit Beginn der Beobachtungen zu einer Überflutung der Vorkommen während des Winters und in Folge zu einem Rückgang auf rund Individuen dem bislang geringsten Wert seit Beginn des Monitorings. Abb 21: Die außergewöhnlich hohen Winterwasserstände im Jänner wirkten sich deutlich negativ auf das Bodensee-Vergissmeinnicht aus. Foto vom Grundsätzlich sind starke Bestandsschwankungen für das Bodensee-Vergissmeinnicht nicht ungewöhnlich und als evolutionäre Strategie anzusehen (Traxler 1998). Die Spätsommer- und Herbstwasserstände lagen 2018 niedrig dies hat in Kombination mit den sonnigen und warmen Witterungsverhältnissen dazu geführt, das zahlreiche Individuen im Herbst ein zweites Mal blühten. Die weitere Bestandsentwicklung hängt stark von der künftigen Entwicklung der Bodenseewasserstände ab Abschnitt Trockenliegeplatz Jachthafen Der Abschnitt zwischen Trockenliegeplatz und Jachthafen hat sich seit der Ufersanierung im Rahmen des LIFE-Projekts trotz größerer Rückgänge in einzelnen Jahren, beispielsweise 2009 oder 2013, insgesamt sehr positiv entwickelt.

24 22 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abb 22: Der Uferabschnitt östlich des Jachthafens wurde im Rahmen des LIFE- Projekts umfassend saniert. Foto vom wurden hier mit rund Individuen zwei Drittel des Gesamtbestands erfasst. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden auch 2018 viele Vorkommen auf relativ hoch gelegenen Standorten im Grenzbereich zum Schilfund Rohrglanzröhricht bzw im Röhrichtgürtel beobachtet, wo das Vergissmeinnicht ungünstige Überflutungsverhältnisse trotz Konkurrenzdruck zumindest für eine gewisse Zeit überdauern kann. Die meisten Individuen wurden im Bereich der Badehütte erfasst. Dieses Vorkommen geht auf eine Anpflanzung im Jahr 2003 zurück. Im Rahmen des LIFE- Projekts wurden rund ex situ-vermehrte Individuen durch die Stadtgärtnerei Bregenz ausgebracht (Ender & Grabher o.j.). Das zweite größere Vorkommen, das sich in den letzten Jahren östlich des Jachthaftens entwickelt hatte, war 2018 deutlich rückläufig. Bei der Schwemmholznutzung im Winter ist hier daher besondere Sorgfalt erforderlich. Abb 23: Nutzung von Schwemmholz im Bereich von Bodensee- Vergissmeinnicht-Vorkommen. Foto vom

25 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abschnitt Liegewiese Jachthafen Abb. 24: Östlich der Liegewiese Seecamping wirkten sich hohe Wasserstände besonders deutlich auf die Bestandsentwicklung des Bodensee-Vergissmeinnichts aus. Foto vom Das Hautpvorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts zwischen Liegewiese Seecamping und Jachthafen war 2018 stark rückläufig. Erstmals seit Beginn der Erhebungen wurden die größten Bestandszahlen nicht in diesem Uferabschnitt beobachtet. Es konnten hier insgesamt nur mehr rund Individuen erfasst werden. Ein Großteil dieser Vorkommen befand sich nicht im Bereich der Kiesufer, sondern auf höher gelegenen Standorten im Großseggen- und Röhrichtgürtel. Abb. 25: Infolge der ungünstigen Wasserstände haben sich die Vorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts von den Kiesufern in den Großseggenund Röhrichtgürtel verlagert. Foto vom Da trotz genauer Suche eventuell Vorkommen in der dichten Vegetation übersehen wurden, wurde die Gesamtzahl möglicherweise etwas unterschätzt. Dennoch bewegen sich hier die Bestandszahlen 2018 in einer Größenordnung von etwa 1 % des Maximalwerts mit rund Individuen im Jahr Neben den ungünstigen Wasserständen wirkten sich zudem auch Algenablagerungen aus dem Vorjahr, die eine harte Kruste bildeten, sowie lokale Treibholzablagerungen, die durch das Hochwasser im Jänner in den Schilfürtel geschwemmt wurden, negativ aus.

26 24 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abb. 26: Neben den hohen Seeständen haben möglicherweise auch verkrustete Algenwatten Foto vom Abb. 27: und Treibholzablagerungen die Vegetation beeinträchtigt. Foto vom Abschnitt Kalter Bach Bilgeriloch Der Uferabschnitt zwischen Kaltem Bach und ARA-Auslauf liegt verhältnismäßig tief, wodurch sich hohe Wasserstände besonders stark auswirken. Abb. 28: Die Uferbereiche östlich des ARA-Auslaufs liegen tief und werden daher lange überschwemmt. Foto vom Trotzdem führten die ungünstigen Wasserstände nicht zu einem vollständigen Erlöschen der Vorkommen in diesem Uferabschnitt. Im Frühjahr 2018 wurden gut

27 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Rosetten auch hier auf durchwegs hoch gelegenen Standorten im Bereich der Großseggen- und Röhrichtvegetation gezählt. Am Bilgeriloch, mit seinen steilen Uferböschungen ungünstig für das Bodensee- Vergissmeinnicht, konnten ebenfalls einzelne Polster bestätigt werden Abschnitt Bilgeriloch Wocherhafen Die kleinen Vorkommen zwischen Bilgeriloch und Wocherhafen treten nur sporadisch auf und sind auf wenige Individuen beschränkt. Abb. 29: Zwischen Bilgeriloch und Wocherhafen konnte sich das Bodensee-Vergissmeinnicht bislang noch nicht etablieren. Foto vom Wie bereits 2017 konnte auch 2018 in der Bucht westlich des Wocherhafens nahe der Bregenzerachmündung ein kleines Vorkommen beobachtet werden. Abb. 30: Bodensee- Vergissmeinnicht westlich des Wocherhafens. Foto vom Anhang 11.2 gibt einen Überblick über die räumliche Verteilung der Vorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts im Jahr 2018.

28 26 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 4.2 Quadrat-Transekt-Erhebungen Zwischen Liegewiese und Jachthafen sowie bei der Badehütte wird die Vegetation der Strandrasen jährlich entlang von Transekten in 4 m² großen Dauerbeobachtungsflächen erfasst (Lage der Transekte vgl Anhang 10.1). Diese Methode liefert zuverlässige Ergebnisse und erlaubt den direkten Vergleich mit früheren Erhebungen wurden insgesamt 171 Quadrate erfasst. Hierzu wurden sämtliche vorkommenden Pflanzenarten erfasst und ihr Deckungsgrad in Prozent geschätzt. Beim Bodensee-Vergissmeinnicht wurden zusätzlich die Rosetten gezählt. Abb. 31: 2018 wurde die Vegetation in den Transekten im Zeitraum vom 17. bis zum 23. April erhoben. Transekt N Anzahl Quadrate ** ** S Anzahl Quadrate O Anzahl Quadrate W Anzahl Quadrate O Anzahl Quadrate ** * 7* 7* 7* 3W Anzahl Quadrate ** ** 7* 7* 7* 7* 7* 7* 4W Anzahl Quadrate O Anzahl Quadrate ** AO Anzahl Quadrate AW Anzahl Quadrate BO Anzahl Quadrate BW Anzahl Quadrate N Anzahl Quadrate S Anzahl Quadrate N Anzahl Quadrate O Anzahl Quadrate *** Alle Anzahl Quadrate inklusive Quadrat in Transekt 1S ++ inklusive Quadrat in Transekt 1S sowie zwei weitere Quadrate Richtung Süden * Transekt mit Schilf zugewachsen ** unvollständig wegen zu hohem Seestand *** Transektendpunktmarkierungen beidseitig verschwunden restlicher Transekte stark mit Gehölzen verwachsen, keine Vorkommen von Myostis rhesteineri Tab 3: Übersicht über die seit Beginn des Monitorings erfassten Transekte

29 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 27 Abb. 32: Lage der Transekte. Die Transekte sind durch im Boden versenkte Metallrohre markiert und lassen sich mit Hilfe eines Metallsuchgeräts wiederfinden. Ergänzend wurden sie zudem mittels GPS mit einer Genauigkeit von 10 cm verortet.

30 28 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Mit Ausnahme des landseitigen Quertransekts 2W, in dem eine geringfügige Zunahme von rund 20 Individuen beobachtet werden konnte, ist die Bestandsentwicklung des Bodensee-Vergissmeinnichts von 2017 auf 2018 in den Transekten durchwegs stark rückläufig. Im Transekt 3O konnte im Frühjahr 2018 kein Bodensee-Vergissmeinnicht mehr registriert werden. Neben den ungünstigen Bodensee-Wasserstandständen ist hierfür die Entwicklung von einem offenen Kiesufer zu einem Schilfröhricht den vergangenen Jahren verantwortlich. Abb. 33: Transekt 3 hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem Schilfröhricht entwickelt. Foto vom Jahr Transekt 1N (87 Quadrate) Längstransekt parallel zum Ufer Transekt 2W (7 Quadrate) Quertransekte landseits Transekt 3O (6 Quadrate) Quertransekt landseits Transekt 4O (11 Quadrate) Quertransekt seeseits Transekt 5WB (11 Quadrate) Quertransekt Seeseits Transekt 7N (12 Quadrate) Längstransekt parallel zum Ufer Transekt 8O (9 Quadrate) Quertransekt land- und seeseits * keine Daten keine Daten Tab 4: Anzahl Rosetten des Bodensee-Vergissmeinnichts (Myosotis rehsteineri) in den jährlich erhobenen Transekten bzw Quadraten zwischen Liegewiese und Jachthafen (1N bis 5BW) und westlich der Badehütte (7N und 8O) *aufgrund der frühen Überschwemmung großteils, aber nicht zur Gänze aufgenommen, Zahl deshalb möglicherweise etwas zu niedrig

31 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Anzahl Individuen Transekt 1N* Transekt 2W Transekt 3O Transekt 4O** Transekt 5WB *aufgrund der frühen Überschwemmung 2012 großteils, aber nicht zur Gänze aufgenommen, dargestellter Wert deshalb möglicherweise etwas zu niedrig ** 2012 keine Daten aufgenommen, dargestellter Wert aus den Ergebnissen 2011 und 2013 interpoliert Anzahl Individuen 5000 Abb : Anzahl Rosetten des Bodensee- Vergissmeinnichts (Myosotis rehsteineri) in den jährlich aufgenommen Transekten bzw Quadraten zwischen Liegewiese und Jachthafen (1N bis 5BW) und westlich der Badehütte (7N und 8O) Transekt 7N Transekt 8O** ** 2012 keine Daten aufgenommen, dargestellter Wert aus den Ergebnissen 2011 und 2013 interpoliert Die extrem niedrigen Werte von nur rund 200 Individuen in den Transekten zwischen Liegewiese und Yachthafen bzw etwa 400 Individuen in den Transekten bei der Badehütte zeigen deutlich den starken Bestandsrückgang insgesamt, aber auch die Verlagerung eines großen Teils der verbliebenen Vorkommen auf höher gelegene Standorte im Bereich des Schilfgürtel außerhalb der Transekte. Zwar sind diese aufgrund des großen Konkurrenzdrucks suboptimal, trotzdem kann das Bodensee-Vergissmeinnicht hier zumindest eine gewisse Zeit überdauern und bei günstigeren Bedingungen die tiefer gelegenen Standorte wieder besiedeln.

32 30 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abb 36: Hohe Wasserstände führen zu einer Verlagerung der Vorkommen des Bodensee- Vergissmeinnichts auf höher gelegene Standorte im Schilfgürtel. Foto vom Frequenzanalysen auf Dauerbeobachtungsflächen Zwischen Liegewiese Seecamping und Jachthafen werden im Frühjahr und Herbst an zwei Standorten Frequenzzählungen durchgeführt. Hierzu wird anhand eines 1 m² großen Frequenzgitters mit 10 x 10 cm großen Rasterfeldern die An- bzw Abwesenheit einer Art in jedem der hundert Rasterfelder erfasst. Die Anzahl der besetzten Raster ist ein Maß für die Häufigkeit der vorkommenden Arten. Diese halbquantitative Methode lässt objektive Datenvergleiche zu. Seit 2003 werden an beiden Standorten je vier 1 m² große Dauerbeobachtungsflächen (also jeweils 400 Einzelquadrate) mittels solcher Frequenzzählungen erfasst, sofern die Wasserstände dies erlauben. Abb. 37: Seit 2003 werden an zwei Standorten Frequenzgitterzählungen durchgeführt erfolgten die Zählungen am 17. April und am 27. August. Die Dauerbeobachtungflächen wurden 2003 eingerichtet und somit in einer Phase niedriger Bodenseewasserstände. Für die derzeit dominierenden Wasserstände sind diese beiden Standorte nicht optimal. In der östlichen Beobachtungsfläche, die durch sandig-schluffiges Material geprägt ist, hat sich in den vergangenen Jahren zudem Schilf ausgebreitet; eine ähnliche Entwicklung kann auch in der westlichen Beobachtungsfläche mit kiesigem Substrat beobachtet werden.

33 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 31 Abb. 38: Lage der Standorte der Frequenzgitteranalysen.

34 32 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Entwicklung der Charakterarten der Strandrasen Bodensee-Vergissmeinnicht, Strandling und Uferhahnenfuß sowie der Konkurrenzart Kriechendes Straußgras im Bereich der Frequenzgitterstandorte: Abb. 39: Kriechendes Straußgras, Strandling, Bodensee-Vergissmeinnicht und Uferhahnenfuß sind charakteristische Arten der Strandrasen Frequenz Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri) Mittlere Frequenz Bodensee-Vergissmeinnicht [%] West Ost 0 Herbst 2003 Frühling 2004 Herbst 2004 Frühling 2005 Herbst 2005 Frühling 2006 Herbst 2006 Frühling 2007 Herbst 2007 Frühling 2008 Herbst 2008 Frühling 2009 Herbst 2009 Frühling 2010 Herbst 2010 Frühling 2011 Herbst 2011 Frühling 2012 Herbst 2012 Frühling 2013 Herbst 2013 Frühling 2014 Herbst 2014 Frühling 2015 Herbst 2015 Frühling 2016 Herbst 2016 Frühling 2017 Herbst 2017 Frühling 2018 Herbst 2018 Abb. 40: Mittlere Frequenz des Bodensee-Vergissmeinnichts im Beobachtungszeitraum 2003 bis 2018.

35 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 33 Der starke Rückgang des Bodensee-Vergissmeinnichts infolge der hohen Seestände mit sehr langen Überschwemmungsphasen bzw ungünstigen Überschwemmungszeitpunkten zeigt sich auch in diesen beiden Beobachtungsflächen deutlich wie bereits von 2012 auf 2013 ist das Bodensee-Vergissmeinnicht auch von 2017 auf 2018 ist nahezu vollständig aus den Frequenzgitter- Standorten verschwunden. Im Herbst 2018 war die Art auf der östlichen Fläche mit einer Frequenz von 1 % und auf der westlichen Fläche mit einer Frequenz von 2 % vertreten Frequenz Strandling (Litorella uniflora) West Ost Herbst 2003 Frühling 2004 Herbst 2004 Frühling 2005 Herbst 2005 Frühling 2006 Mittlere Frequenz Strandling [%] Herbst 2006 Frühling 2007 Herbst 2007 Frühling 2008 Herbst 2008 Frühling 2009 Herbst 2009 Frühling 2010 Herbst 2010 Frühling 2011 Herbst 2011 Frühling 2012 Herbst 2012 Frühling 2013 Herbst 2013 Frühling 2014 Herbst 2014 Frühling 2015 Herbst 2015 Frühling 2016 Herbst 2016 Frühling 2017 Herbst 2017 Frühling 2018 Herbst 2018 Abb. 41: Mittlere Frequenz des Strandlings im Beobachtungszeitraum 2003 bis Der Strandling ist vergleichsweise unempfindlich gegenüber lang andauernden Überschwemmungen, da er während der Hochwasserphase die Photosynthese an die geänderten Bedingungen anpassen kann (Robe & Griffith 2000). Dennoch hat die Art auf der östlichen Fläche einen massiven Bestandseinbruch erlitten. Möglicherweise ist hierfür auch der ungewöhnliche Zeitpunkt der Überschwemmung im Winter verantwortlich. Auch das immer stärkere Zuwachsen des Standorts mit Schilf wirkt sich durch die Beschattung und Verdrängung vermutlich negativ aus. Auf dem westlichen Frequenzgitter-Standort, auf dem die Art in den vergangenen Jahren auf deutlich niedrigerem Niveau als auf dem östlichen Standort vertreten war, ist die Art hingegen nach wie vor mit einer ähnlichen Frequenz wie im Jahr 2017 vertreten.

36 34 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Frequenz Uferhahnenfuß (Ranunculus reptans) West Ost Herbst 2003 Frühling 2004 Herbst 2004 Frühling 2005 Herbst 2005 Frühling 2006 Herbst 2006 Frühling 2007 Herbst 2007 Frühling 2008 Herbst 2008 Frühling 2009 Herbst 2009 Frühling 2010 Herbst 2010 Frühling 2011 Herbst 2011 Frühling 2012 Herbst 2012 Frühling 2013 Herbst 2013 Frühling 2014 Herbst 2014 Frühling 2015 Herbst 2015 Frühling 2016 Herbst 2016 Frühling 2017 Herbst 2017 Frühling 2018 Mittlere Frequenz Uferhahnenfuß [%] Herbst 2018 Abb. 42: Mittlere Frequenz des Uferhahnenfußes im Beobachtungszeitraum 2003 bis Der Uferhahnenfuß, der durch eine späte jahreszeitliche Entwicklung charakterisiert ist, zeigt seit Beginn der Erhebungen mehr oder weniger große Fluktuationen. Durch die langen und früh einsetzenden Überschwemmungen in den Jahren 2012 und 2013 ist die Art nahezu vollständig aus den Aufnahmeflächen verschwunden konnte der Uferhahnenfuß auf dem Standort Ost nicht mehr nachgewiesen werden, auf dem Standort West waren zumindest einzelne Pflanzen zu beobachten (Frequenz von 1 % im Frühjahr und von 2 % im Herbst ) Frequenz Kriechendes Straußgras (Agrostis stolonifera) Mittlere Frequenz Kriechendes Straußgras [%] West Ost 0 Herbst 2003 Frühling 2004 Herbst 2004 Frühling 2005 Herbst 2005 Frühling 2006 Herbst 2006 Frühling 2007 Herbst 2007 Frühling 2008 Herbst 2008 Frühling 2009 Herbst 2009 Frühling 2010 Herbst 2010 Frühling 2011 Herbst 2011 Frühling 2012 Herbst 2012 Frühling 2013 Herbst 2013 Frühling 2014 Herbst 2014 Frühling 2015 Herbst 2015 Frühling 2016 Herbst 2016 Frühling 2017 Herbst 2017 Frühling 2018 Herbst 2018 Abb. 43: Mittlere Frequenz des Kriechenden Straußgrases im Beobachtungszeitraum 2003 bis Das Kriechende Straußgras ist die stärkste Konkurrenzart der Strandschmielen- Gesellschaft am Mehrerauer Seeufer. Auch die Häufigkeit des Kriechenden Straußgrases wird durch die Wasserstandsentwicklung des Bodensees beeinflusst. Insbesondere führten die lang andauernden Überschwemmungen in den Jahren 2012 und 2013 zu einem starken Rückgang. Während die Art auf der

37 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 35 westlichen Beobachtungsfläche auf sehr niedrigem Niveau stagniert bzw teilweise gar nicht nachweisbar ist, hat sich die Art auf dem östlichen Standort wieder erholt und ist dann von 2017 auf 2018 infolge der winterlichen Überschwemmung erneut deutlich zurückgegangen. Interessanterweise ist die Frequenz über den Sommer trotz extrem niedriger Wasserstände weiter zurückgegangen. 4.4 Situation der Strandschmiele (Deschampsia rhenana) Die Strandschmiele kann sich pro Jahr nur wenige Zentimeter ausbreiten und reagiert deshalb weniger flexibel als andere Arten der Strandrasen (Dienst et al. 2007). Das ursprüngliche Vorkommen östlich der Liegewiese war in den vergangenen Jahren stark rückläufig. Das letzte beobachtete Vorkommen (ca 2 dm²) konnte 2018 nicht mehr bestätigt werden. Auch wenn nicht auszuschließen ist, dass noch einzelne Pflanzen in der dichten Vegetation verborgen sind, ist die Situation als ausgesprochen besorgniserregend einzustufen. Die beobachteten Pflanzen gehen ausschließlich auf ex situ-vermehrte Individuen zurück, die 2010 (vgl UMG ) und im Rahmen des laufenden Projekts der AGBU (siehe unten) ausgepflanzt wurden. Obwohl die meisten Pflanzen gut angewachsen sind und mit der Zeit auch regelmäßig Rispen bilden, kann keine Vergrößerung des Bestands beobachtet werden. Ähnlich dem Bodensee-Vergissmeinnicht wirkte sich zudem das Hochwasser Ende Jänner negativ auf die Vorkommen aus und führte zum Verlust einzelner Horste. Die Strandschmiele ist in Vorarlberg derzeit akut vom Aussterben bedroht. Ohne gezielte bestandsstützende Artenhilfsmaßnahmen ist davon auszugehen, dass die Art vollständig verschwinden wird. Da die Situation der Strandschmiele nicht nur in Vorarlberg alarmierend ist, wurde 2016 ein grenzüberschreitendes Projekt der Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU) gestartet, um die Rückgangsursachen genauer zu analysieren, Nachzucht und Wiederansiedlung zu erproben und auf diese Weise eine langfristige Schutzstrategie für die Art zu erarbeiten. Im Rahmen dieses Projekts wurden auch am Mehrerauer Seeufer Auspflanzungsversuche durchgeführt. Abb. 44: Im den Botanischen Garten Konstanz vermehrte Strandschmielen mit genetischer Herkunft vom Mehrerauer Seeufer, die im Frühjahr 2018 Seeufer ausgepflanzt wurden. Foto vom

38 36 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Auwald-Monitoringflächen Keimlinge der Mandelweide auf einer Schlickfläche an der Bregenzerachmündung UMG,

39 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 37 5 Auwald-Monitoringflächen Die Weidenpioniergebüsche, die sich auf den ausgedehnten Schlick- und Schotterflächen der Bregenzerachmündung etablieren, entwickeln sich in Abhängigkeit von Substrattyp und Überschwemmungsdauer allmählich über Mandelweidengebüschen zu Silberweidenauwäldern oder zu Lavendelweiden-Reifweidengebüschen bis zu Grauerlenauwäldern. Die Vegetationsentwicklung im Mündungsdelta wird auf vier Monitoringflächen dokumentiert (Vegetationsaufnahmen siehe Anhang 10.3.). Die Aufnahmefläche Nr 4 hat sich seit der letzten Erhebung im Jahr 2015 zu einem undurchdringlichen Dickicht entwickelt, so dass auf die Aufnahme dieser Fläche verzichtet und stattdessen eine weitere neue Monitoringfläche (Nr. 5) auf einer noch lückig bewachsenen Kiesbank eingerichtet wurde. Es ist geplant, mittelfristig wenn begehbar auch Standort 4 wieder zu erheben. Abb. 45: 2018 neu eingerichtete Auwald-Monitoringfläche Nr. 5. Foto vom Abb. 46: Lage der Aufnahmestandorte zur Erfassung der Auwaldentwicklung an der Bregenzerachmündung.

40 38 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Aufnahmefläche 1 Der vergleichsweise lockere Weidenbestand wurde zu einem dichten, undurchdringlichen Weidengebüsch. Die Gehölze sind heute mit etwa 5 m, vereinzelt auch bis zu 6 m rund doppelt so hoch wie Das Artenspektrum wird von Mandel- und Silberweide dominiert, der Unterwuchs von Schilf geprägt. Der seltene Zwergrohrkolben eine Pionierart dynamischer Flussauen ist derzeit noch vorhanden, wird durch die fortschreitende Sukzession zum Weichholzauwald jedoch weniger. Aufnahmefläche 2 Dauerbeobachtungsfläche 2 liegt in einen Seitenarm der Bregenzerach und wird bei Hochwasser überschwemmt. Auf der bislang nur spärlich bewachsenen Schlickfläche zeichnet sich 2018 erstmals ein allmähliches Wachstum der Vegetation ab. Dominierende Arten sind Rohrglanzgras mit einer Deckung von 30 % und Mandelweide mit einer Deckung von 15 %. Aufnahmefläche 3 Aufgrund der tiefen Lage wird die Fläche vergleichsweise lange überschwemmt. Gehölze gelangen auf diesem Standort vermutlich an ihr physiologisches Limit. Die Gehölzvorkommen gehen auf diesem Standort seit 2011 zurück eine Entwicklung, die wesentlich durch die hohen Bodenseewasserstände bedingt ist wies die Mandelweide eine Deckung von 4 % auf, daneben waren teilweise abgestorbene Weiden erhalten. Aufnahmefläche 4 Aufnahmefläche wird von einem dichten, schwer durchdringbaren Weidengebüsch eingenommen, das kaum begehbar ist. Deshalb wurde auf 2018 auf eine Aufnahme der Fläche verzichtet. Künftig wird diese Fläche wieder berücksichtigt. Aufnahmefläche 5 Aufnahmefläche 5 wurde 2018 neu auf einer trockenen Kiesbank mit leichter Sandüberdeckung eingerichtet und wird bei Hochwasser stark angeströmt. Lückiger, maximal 2 m hoher Jungwuchs mit Mandelweide dominiert. Daneben treten auch Silber-, Reif-, Purpur- und Lavendelweide auf.

41 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abb. 46: Auwaldsukzession an der Bregenzerachmündung: Monitoringfläche

42 40 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Abb. 47: Auwaldsukzession an der Bregenzerachmündung: Monitoringfläche

43 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Abb. 48: Auwaldsukzession an der Bregenzerachmündung: Monitoringfläche

44 42 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung GPS-Transekte zur Erfassung der Ufermorphologie östlich des Wocherhafens Kiesverlagerungen östlich des Wocherhafens. UMG,

45 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 43 6 GPS-Transekte zur Erfassung der Ufermorphologie östlich des Wocherhafens Insbesondere im Abschnitt östlich des Wocherhafens sind teilweise Kiesverlagerungen zu beobachten. Zur Dokumentation der Uferentwicklung wurden im März 2015 Höhenprofile senkrecht zur Uferlinie mittels GPS der Firma Trimble (GeoExplorer GeoXH 6000) eingemessen. Durch das Echtzeitkorrektursignal APOS Realtime des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen lässt sich sowohl in der Lage als auch in der Höhe eine Genauigkeit von 10 cm erreichen. Abb. 49: Aufnahme von Höhenprofilen westlich des Wocherhafens mittels GPS. Foto vom Insgesamt wurden sechs Profile im Frühjahr 2015, 2016, 2017 und 2018 aufgenommen: fünf im Bereich zwischen Bilgeriloch und Wocherhafen sowie eines im Gebiet zwischen Kalter Bach und Bilgeriloch. Abb. 50: Lage der Höhentransekte zur Erfassung der Ufermorphologie. UMG 2017

46 44 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Transekt A Meereshöhe 396, , Wasser Entfernung von der Uferlinie am [m] Land Transekt B Meereshöhe 396, , Wasser Entfernung von der Uferlinie am [m] Land Transekt C Meereshöhe 396, , Wasser Entfernung von der Uferlinie am [m] Land Transekt D Meereshöhe 396, , Wasser Entfernung von der Uferlinie am [m] Land Transekt E Meereshöhe 396, , Wasser Entfernung von der Uferlinie am [m] Land Meereshöhe 396,5 396,0 395,5 Transekt F , Wasser Entfernung von der Uferlinie am [m] Land Abb. 51: Mittels GPS erfasste Höhentransekte senkrecht zur Uferlinie im Gebiet östlich des Wocherhafens (Transekte A bis E) bzw zwischen Kaltem Bach und Bilgeriloch (Transekt F).

47 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 45 In den Höhenprofilen B bis E sind Wälle zu erkennen, die sich im Zeitraum 2015 bis 2018 landeinwärts verlagert haben. Insgesamt fanden von 2017 auf 2018 vergleichsweise starke Substratbewegungen statt. Möglicherweise sind auch diese auf das stürmische Wetter im Jänner mit außergewöhnlich hohen Seeständen zurückzuführen. Abb. 52: Neben Substratverlagerung waren zwischen Wocherhafen und Bilgeriloch teilweise auch starke Treibholzablagerungen zu beobachten. Foto vom Veranstaltungen Vorarlberger Naturführer Ausbildung Vom 26. April bis 29. April 2018 fand die Veranstaltung der inatura zur NaturführerInnenausbildung mit dem Schwerpunkt Bodensee statt. Eine Exkursion führte an die Mündung der Bregenzeach. Natura 2000-Gebietsbetreuertreffen Am 20. September 2018 fand im Clubhaus des Jachtklubs Bregenz das von der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz der Vorarlberger Landesregierung organisierte Treffen der Natura 2000-GebietsetreuerInnen statt mit anschließender Exkursion zu den Auwäldern der Bregenzerachmündung. UMG 2017

48 46 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Überwachung des Schutzgebiets Schutzgebietstafel an der Bregenzerach UMG,

49 Jahresbericht Monitoring Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 47 8 Überwachung des Schutzgebiets Bericht der Stadt Bregenz (Gerold Ender) 8.1 Besucherleit- und Infosystem Der Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwand im Naturschutzgebiet am Mehrerauer Seeufer betrug 2018 rund Euro. Somit sind die Kosten das dritte Jahr in Folge leicht gesunken und liegen nun nur noch knapp über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (siehe Abb. 53). Im Detail entfielen lediglich 900 Euro auf die Reinigung und Instandhaltung der Feuerstellen, aber immer noch mehr als Euro auf die Instandsetzung beschädigter Infrastruktur (Bodenmarkierungen, Zäune, Eingangstore, Piktogramm-Stelen und Lehrpfadtafeln). Von März bis Oktober waren immer wieder Reparaturarbeiten zu erledigen, die von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes eigenverantwortlich und in hoher Qualität abgearbeitet wurden Abb. 53: Instandhaltungsaufwand in Euro. Abb. 54: Im Gebiet fallen immer wieder Reparaturarbeiten an. Foto vom

50 48 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung 8.2 Betreuung und Überwachung Die Firma Lingg Sicherheitsdienst GmbH führte 2018 im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung (Abteilung IVe-Umweltschutz) wieder die Betreuung/Überwachung des Natura-2000-Gebiets durch. Der Kostenrahmen von 850 Stunden konnte gegenüber den Vorjahren beibehalten werden. Mit 766 geleisteten Stunden wurde dieser um ca 10 % unterschritten. Die Landeshauptstadt Bregenz beteiligte sich wieder mit Euro an den Gebietsbetreuungs- und Überwachungsleistungen. Abb. 55: Mitarbeiter der Firma Lingg im Einsatz. Foto vom Die Naturwacht beaufsichtigte das Gebiet zwischen dem 2. Mai und dem 19. Oktober. Die Einsatzzeiten wurden mit der Dienststelle für Umweltschutz im Amt der Landeshauptstadt Bregenz im Groben abgestimmt, Details legten die Überwachungsorgane selbstständig fest. Bedingt durch die Ausschreibung der Überwachungsleistungen seitens des Amts der Vorarlberger Landesregierung, konnte mit den Dienstgängen erst im Mai begonnen werden. Mit über 60 Einsatzstunden wurde dann in diesem Monat aber gleich Präsenz gezeigt. Das intensive Betreuungsniveau wurde angesichts der schönen Witterung bis in den September hinein aufrechterhalten. So konnten die Naturwächter, trotz spätem Start, an 54 Tagen ihren Dienst im Sinne des Naturschutzes verrichten (siehe Abb. 56). Die Naturwächter protokollierten ihre Dienste anhand standardisierter Berichte, so dass der Gebietsbetreuer im Amt der Landeshauptstadt über die Situation vor Ort auf dem Laufenden blieb und rasch auf Missstände reagieren konnte. Glücklicherweise kann die Saison 2018 trotz Ausnahmesommer und zahlreichen Übertretungen als konfliktarme Saison eingestuft werden. Gerade im Bereich Wocherhafen hat sich der Trend zur Verbesserung seit dem Vorjahr auch 2018 weiter fortgesetzt. Die Gebietsbesuche fanden zwischen 8 und 22 Uhr statt. Von Juni bis September wurde das Gebiet teilweise bis gegen Mitternacht betreut (siehe Abb 57 und 58). Somit konnte die Zahl der nächtlichen Kontrollgänge im Vergleich zu den Vorjahren wieder auf ein vernünftiges Niveau angehoben werden. Die Aufnahme der Klausel in den Ausschreibungstext 2018/19, dass zumindest 20 % der Dienstgänge in den Nachtstunden zu absolvieren sind, hat die erwarteten Früchte getragen.

51 Jahresbericht Monitoring Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 49 91,5 79,0 61,5 66,5 57,5 16,0 Mai Juni Juli August September Oktober Abb. 56: Einsatzstunden im Gebiet nach Monaten ,5 26, , , ,5 21, , ,5 1 1 Abb. 57: Darstellung der tageszeitlichen Verteilung der Einsätze (Mai bis Oktober) , , , Mai Juni 10 Juli August September 6,5 6,5 6,5 Oktober 6 5, ,5 4, ,5 3, , ,5 0, Abb. 58: Tageszeitliche Verteilung der Einsatzstunden nach Monaten.

52 50 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Der jahreszeitlich späte Beginn der Dienstgänge und das durchwegs warme und trockene Wetter im Jahr 2018 führten dazu, dass erstmals seit fünf Jahren die Zahl der Beanstandungen wieder auf knapp 300 hochschnellte. Dabei fallen vor allem der Mai und Juli mit jeweils über 80 Anzeigen ins Auge (siehe auch Abb. 63) fanden die Dienstgänge erstmals ausschließlich bei trockenem Wetter statt. 90 % der Einsätze sogar bei schöner und sonniger Witterung, mit je nach Jahreszeit kühlen bis heißen Temperaturen. Wetter Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Summe sonnig, kühl sonnig, warm sonnig, heiß bewölkt, kühl 3 3 bewölkt, warm Summe Tab. 5: Einsatztage nach Witterungsverhältnis. Bei Betrachtung der Einsatzstunden ist festzustellen, dass mehr als 335 Stunden bei sonnigem oder wechselhaftem und ca. 35 Stunden bei bewölktem Wetter geleistet wurden (siehe Tab 6). Bedingt durch das warme sonnige Frühjahr, den heißen Sommer und den angenehmen Herbst, waren die Naturwächter nur an rund ein 15 % ihrer Dienststunden bei kühler Witterung unterwegs. Die Einsatzzeiträume im Detail sind in einer kalendarischen Übersicht in Anhang 10.4 dargestellt. Wetter Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Summe sonnig, kühl sonnig, warm 43, sonnig, heiß 14,5 61,5 28, bewölkt, kühl 18,0 18 bewölkt, warm Summe Tab. 6: Einsatzstunden nach Witterungsverhältnis. 8.3 Beanstandungen und Aufklärungsarbeit Wie bereits erwähnt, ist die Zahl der Beanstandungen 2018 auf das zweithöchste Niveau angestiegen und liegt deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen acht Jahre. Von den 296 Übertretungen, die zur Anzeige gebracht wurden, stehen wie gewohnt die Missachtung des Betretungsverbots (41 %) und das illegale Betreiben von Feuerstellen (38 %) an der Spitze. Gefolgt von den Verstößen gegen das Leinengebot (12 %). Die restlichen Verstöße sind in

53 Jahresbericht Monitoring Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 51 ihrer Anzahl unauffällig, am ehesten sind noch das Erzeugen von Lärm und das Kampieren oder Lagern zu erwähnen (siehe Tab 7 und Abb 62). Abb. 59: Missachtung des Betretungsverbots, Foto vom Abb. 60: illegale Feuerstellen Foto vom Abb. 61: und Verstöße gegen das Leingebote zählen zu den häufigsten Übertretungen. Foto vom

54 52 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Anzeigen gemäß 3 NSG VO Zurücklassen von Abfällen Kampieren oder Lagern Befahren des NSG mit einem KFZ Radfahren außerhalb von Radwegen Illegale Feuerstelle Missachtung des Betretungsverbotes Entfernen von Bäumen und Sträuchern Erzeugung von Lärm Frei laufen lassen von Hunden Gesamt Tab. 7: Anzeigen gemäß 3 der Verordnung zum Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung in Bregenz und Hard, LGBl. 33/1991 i.d.g.f Lärm Leinengebot Pflanzen entfernt Betretungsverbot Illegale Feuerstelle Fahrverbot Fahrrad Fahrverbot KFZ Lagern / Campieren Abb. 62: Entwicklung der Anzeigen gemäß 3 der VO zum Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER Lärm Leinengebot Pflanzen entfernt Betretungsverbot illegale Feuerstelle Fahrverbot missachtet Abb. 63: Zeitliche Verteilung der Anzeigen nach Übertretungsarten.

55 Jahresbericht Monitoring Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 53 Die Naturwächter haben darüber hinaus rund 700 Beratungsgespräche mit Gebietsbesucher/innen geführt. Dies zeigt, dass der Schwerpunkt der hauptamtlichen Naturwacht trotz der vielen Anzeigen nach wie vor im Bereich der Aufklärung liegt. Nur bei gravierenden Übertretungen wurden Anzeigen erstattet. Erfreulich ist, dass 2018 trotz der vielen Anzeigen die Polizei nur sieben Mal zur Unterstützung angefordert werden musste. Im Hinblick auf den zeitlichen Verlauf der Anzeigen fällt besonders ins Auge, dass in den Monaten Mai und Juli mit rund 170 Verstößen gegen die Gebietsverordnung bereits 60 % der Anzeigen erfolgten, im gleichen Zeitraum aber erst 35 % der Stunden geleistet wurden. In diesem Zeitraum entfielen die Hälfte der Anzeigen auf die Missachtung des Betretungsverbots. Hinsichtlich der Probleme im Bereich des Wocherhafen fand im Frühjahr 2018 wieder ein Gespräch der Campingplatzbetreiber mit dem Gebietsbetreuer, den Naturwächtern und der Behörde statt. Dabei wurde das Jahr 2017 reflektiert und beschlossen, das damals entwickelte Maßnahmenpaket auch 2018 wieder zur Umsetzung zu bringen (zb verstärkte Aufklärung der Campinggäste). Die vereinbarten Maßnahmen waren auch 2018 wieder erfolgreich. Anfang Mai gab es rund einen Monat lang Diskussionen um Roma-Familien, die im Bereich östlich des Bilgerilochs illegal im Betretungsverbot campierten. Die kleinen Lager konnten erst Anfang Juni geräumt werden. Kurze Zeit danach haben sich dieselben Personen im Bereich der Achmündung angesiedelt. Hier konnte das Problem binnen 14 Tagen gelöst werden. Die Zelte wurden von den Roma abgebaut, der übriggebliebene Unrat entfernt. Im Bereich des Wocherhafens findet seit einigen Jahren eine finnische Mitsommerfeier statt, die von der Österreichisch finnischen Gesellschaft Vorarlberg veranstaltet wird. Diesbezüglich berichteten die Naturwächter über Beschwerden einiger Besucher, dass sie nicht abseits der Feuerstellen grillen dürfen, so ein Funken aber erlaubt sei. Die bereits im letzten Jahr beschriebenen Probleme im Mündungsdelta der Bregenzerach haben sich auch 2018 nicht gravierend verändert. Auf den angelandeten Sandbänken wird dort zunehmend nicht nur gebadet, sondern oft auch Feuer betrieben. Teilweise entstehen sogar regelrechte Bauwerke aus Schwemmholz, auf denen bequem gelagert werden kann. Da diese Bereiche oft seewärts des Schutzgebiets liegen, könnte hier die schon seit etlichen Jahren diskutierte räumliche Anpassung der Gebietsgrenzen zumindest eine rechtliche Klärung bringen. 8.4 Fischereiliche Kontrollen Die staatliche Fischereiaufsicht hat an insgesamt 64 Tagen Kontrollgänge am Mehrerauer Seeufer durchgeführt. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Einhaltung der zeitlich befristeten Fischereiverbote gemäß der Verordnung der Landesregierung über die Ausübung der Fischerei am Bodensee, 22 (Fischereizeiten), Absatz 3 gelegt: Abweichend von der zeitlichen Beschränkung des Abs. 1 ist im Gemeindegebiet von Bregenz die Ausübung der Angelfische-

56 54 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung rei vom Ufer aus in den in der zeichnerischen Darstellung des Amtes der Landesregierung vom , Zl. Va-3310, ausgewiesenen Abschnitten des Uferbereiches vom Fischerhafen (Bilgeribach) bis zum Wocherhafen**) in der Zeit vom 1. Juni bis 30. September von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr verboten Abb. 64: Tage mit Kontrollen der staatlichen Fischereiaufseher am Mehrerauer Seeufer (Quelle: Amt der Vlbg. Landesregierung, Markus Holzer). JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER Das Verhältnis der Abmahnungen und Anzeigen zeigt mit 60 : 40 ein ähnliches Bild wie das bei den naturschutzrechtlichen Vorfällen. Die Summe der Beanstandungen/Anzeigen lag in den Sommermonaten Juni bis August konstant bei acht Übertretungen je Monat und somit ungefähr auf halber Höhe von der des Vorjahres JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER Beanstandungen Anzeigen Abb 65: Abmahnungen und Anzeigen im Zuge der fischereilichen Kontrollen am Mehrerauer Seeufer (Quelle: Amt der Vlbg. Landesregierung, Markus Holzer).

57 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 55 Schutzmaßnahmen Müll im Bereich einer Pflanzung der vom Aussterben bedrohten Strandschmiele. UMG,

58 56 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung 9 Schutzmaßnahmen Die Strandschmielen-Gesellschaft mit dem Bodensee-Vergissmeinnicht ist eine natürliche Pflanzengemeinschaft, die keiner Pflegemaßnahmen bedarf intakte Lebensräume und ausreichend große Vorkommen vorausgesetzt, sodass stochastische Schwankungen nicht zum Aussterben der Populationen führen (Peintinger et al. 1997). Von grundlegender Bedeutung für den langfristigen Erhalt sind: Sicherstellung einer guten Wasserqualität natürliche Wasserstandsschwankungen intakte Ufermorphologie mit ausgedehnten Flachufern Vermeidung mechanischer Schädigungen. Modellierungen der Bestandsentwicklung des Bodensee-Vergissmeinnichts am deutschen Bodenseeufer haben gezeigt, dass die Wasserstandsschwankungen und die Konkurrenz durch das Kriechende Straußgras die Bestandsdynamik des Bodensee-Vergissmeinnichts stark beeinflussen, aber unter den bisher geltenden Bedingungen langfristig kein Problem darstellen. Bei Änderungen des Überflutungsregimes in Folge klimatischer Veränderungen ist jedoch mit einem erhöhten Aussterberisiko zu rechnen (Winkler et al. 2011). Am Mehrerauer Seeufer befinden sich infolge der ungünstigen Wasserstände heute zahlreiche Individuen im Großseggen- und Schilfgürtel. Höher gelegene Kiesflachufer, die als Ausweichlebensräume dienen könnten, fehlen. Langfristig ist auch in Hinblick auf ein sich möglicherweise änderndes Überflutungsregime infolge klimatischer Veränderungen die Schaffung neuer Lebensräume die beste Maßnahme zur Stützung der Bestände. Möglichkeiten hierzu bieten sich beispielsweise im Rheindelta, etwa an der neuen Rheinmündung. Trotz der aktuell sehr niedrigen Bestandszahlen ist das Vorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts derzeit als gesichert anzusehen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Vorkommen bei entsprechenden Seeständen rasch wieder seewärts auf den Kiesufern ausbreiten werden. Die niedrigen Sommerwasserstände im Jahr 2018 ermöglichten ein gutes Wachstum, einzelne Individuen blühten im Herbst ein zweites Mal. Abb. 66: Blühendes Bodensee-Vergissmeinnicht am 4. September 2018.

59 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 57 Im Gegensatz dazu ist die Situation der Strandschmiele sehr kritisch, die Art ist akut vom Aussterben bedroht. Eine Erhaltung dieses Bodensee-Endemiten in Vorarlberg scheint nur durch gezielte Fördermaßnahmen möglich. Entsprechend den Ergebnissen des grenzüberschreitenden Projekts der AGBU, das im Zeitraum 2016 bis 2019 zu dieser Thematik durchgeführt wird, ist die gezielte Umsetzung von Artenhilfsmaßnahmen wichtig war trotz Betretungsverbot teilweise intensive Freizeitnutzung im Bereich der Strandrasen zu beobachten. Eine leichte Trittbelastung ist für die Strandschmielengesellschaft kaum nachteilig, eine zu intensive Nutzung mit Anlage von Feuerstellen ist hingegen problematisch. Östlich der Liegewiese wurde unter anderem ein im Herbst 2017 ausgepflanzter Horst der Strandschmiele durch ein Lagerfeuer zerstört. Auch an der Bregenzerachmündung ist intensive Freizeitnutzung zu beobachten. Obwohl der Großteil der Achmündung nach derzeitigen Bestimmungen ganzjährig zugänglich ist, findet insbesondere auch im vergleichsweise kleinen Bereich mit ganzjährigem Betretungsverbot intensive Freizeitnutzung statt, was auch auf den Orthofotos des Landes Vorarlberg erkennbar ist. Eine intensive und gut koordinierte Überwachung des Schutzgebiets einschließlich Maßnahmen zur Besucherinformation und -lenkung ist unabdingbar, um Beeinträchtigungen der Schutzgüter durch Freizeitnutzung zu vermeiden. Abb. 67: Lagerfeuer im Bereich der Strandrasen zwischen Liegewiese und Jachthafen im Betretungsverbot. Foto vom Treibholzablagerungen waren 2018 zu Beginn des Jahres als Folge des Winterhochwassers zu beobachten und haben vor allem höher gelegenen Standorte tangiert, teilweise war eine Schädigung des Schilfröhrichts zu beobachten. Trotzdem breitet sich Schilf lokal seewärts aus und bedrängt die Strandschmielengesellschaft (zb zwischen Liegewiese Campingplatz und Jachthafen).

60 58 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Abb. 68: Treibholzablagerungen im Bereich des Schilfgürtels. Foto vom Auch das Bodensee-Vergissmeinnicht, das sich infolge der hohen Wasserstände auf höher gelegene Standorte im Röhricht zurückgezogen hat, wurde durch Treibholzansammlungen in Kombination mit verkrusteten Algenwatten stellenweise in Mitleidenschaft gezogen. Im Herbst 2018 hingegen lagen die Bodenseewasserstände sehr tief, eine Ablagerung von Treibholz oder Algenwatten im Bereich der Strandrasen fand deshalb nicht statt war ein besonders starkes Wachstum der Wasserpflanzen zu beobachten, weshalb die Bestände auch innerhalb des Natura 2000-Gebiets zumindest teilweise gemäht wurde. Aus naturschutzrechtlicher Sicht ist dies ein Eingriff in den Lebensraumtyp Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions (3150) gemäß der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie, der eigentlich nur nach positiver Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden dürfte. Abb. 69: Mahd der Unterwasservegetation durch die Seekuh. Foto vom In Hinblick auf die Streuwiesen ist die teilweise Mahd vor dem 1. September im August zu vermerken. Zu diesem Zeitpunkt standen typische Streuwiesenarten wie Lungenzian oder Duftlauch in voller Blüte. Auch das Vorkommen des Deutschen Enzians wurde zur Blütezeit gemäht.

61 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung 59 Abb. 70: 2018 war die Streuemahd ab dem 20. August erlaubt. Am Mehrerauer Seeufer blühten zu diesem Zeitpunkt noch zahlreiche Steuwiesenpflanzen. Foto vom Im Gegensatz zu früher nicht mehr gemäht wird hingegen der östliche Teil des Steifseggenrieds in der östlichen Streuwiese. Hier wäre eine Wiederaufnahme der Mahd zur Förderung der seltenen Moosart Drepanocladus sendtneri s. lato wichtig, die hier in einer Geländesenke in einer kleine Restpopulation erhalten ist (Schröck 2018). In Vorarlberg ist dieses Sichelmoos vom Aussterben bedroht und kommt ausschließlich im Einflussbereich des Bodensees vor (Schröck et al. 2013, Schröck 2018).

62 60 Jahresbericht Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung Literatur Gedichte Georg Grabherr (aus Grabherr et al. 2016)

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Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Jahresbericht 2017 Mehrerauer Seeufer Bregenzerachmündung Jahresbericht 2017 25 Jahre Monitoring I Bestandsentwicklung Bodensee-Vergissmeinnicht I Monitoringflächen Streuwiesen I Brutvögel I Überwachung UMG Umweltbüro Grabher

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