Pflegebeiträge steigen. Sozialverband VdK fordert nachhaltige Finanzierung

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1 72. Jahrgang Sozialverband VdK Baden-Württemberg / Nordwürttemberg November 2018 Themen Soziales Künftigen Rentnern drohen Finanzlücken Seite 4 Pflege Hospizbegleitung für Gehörlose Seite 6 Generationen Optimisten haben es leichter Seite 10 VdK-TV Krankschreibung: Das ist zu beachten Seite 12 Verbraucher Wichtige Dokumente sicher aufbewahren Seite 21 Foto: Münchner Tafel Tafeln helfen Armut in einem reichen Land: Dass Menschen an den Tafeln Schlange stehen, um dort Lebensmittel zu bekommen, ist ein gewohntes Bild. Wir haben eine Rentnerin dorthin begleitet. Lesen Sie mehr auf Seite 3 Aus dem Landesverband Demografiebeauftragter im Gespräch Seite 15 Gerecht ist stabiler Gute Sozialpolitik stärkt die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt Die Stimmung im Land droht zu kippen. Nach einer aktuellen Bertelsmann-Studie wächst die populistische Einstellung der Bevölkerung. Nach Meinung des Sozialverbands VdK kann nur mit einer guten Sozialpolitik erfolgreich gegengesteuert werden. 30,4 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland sind populistisch eingestellt. Das sind nach einer repräsentativen Befragung der Bertelsmann-Stiftung vier Prozent mehr als im Vorjahr. Zunehmend ist diese Haltung bei Bürgerinnen und Bürgern festzustellen, die der politischen Mitte angehören. Erklärt wird Populismus von den Studienautoren Robert Vehrkamp und Wolfgang Merkel als eine enttäuschte und abwehrende Haltung gegen die da oben, die gegen das Volk agieren und auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Als höchst alarmierend bezeichnet VdK-Präsidentin Verena Bentele diese Entwicklung. Es wird deutlich, dass es eine große Unzufriedenheit mit dem politischen Handeln gibt, sagt Bentele. Doch wie kann man gegensteuern? Feuer bekämpft man nicht mit Brandbeschleunigern, erklären die Studienautoren. Sie raten dringend von der Übernahme populistischer Positionen in Parteien und Regierungen ab. Bentele bestätigt diese Einschätzung: Die Lösung ist nicht eine emotionale Politik gegeneinander, sondern eine gerechte Sozialpolitik füreinander, die allen Menschen zugutekommt. Um schwindendes oder schon verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, müssten Zeichen für soziale Gerechtigkeit gesetzt werden. Der Sozialstaat muss wieder als stark und verlässlich wahrgenommen werden. Die Spaltung der Gesellschaft muss mit mehr Umverteilung gestoppt werden, fordert Bentele. Konkrete Handlungsfelder sind aus ihrer Sicht: Armutsbekämpfung von der Kindheit bis zum Alter, Schaffung und Erhalt von bezahlbarem Wohnraum, stabile und sichere Renten für heutige und künftige Rentnergenerationen sowie eine gute Pflege- und Gesundheitsversorgung. Gerecht ist, wenn alle vom Wohlstand profitieren, fasst Bentele zusammen. Eine demokratische Staatsform ist die beste Garantie für ein soziales Miteinander und stabile Verhältnisse, ist die VdK-Präsidentin überzeugt. Je mehr sich etablierte Parteien in den populistischen Sog ziehen lassen, desto mehr ziehen sie sich selbst den Boden unter den Füßen weg und gefährden die Stabilität des Landes, warnt sie. Vom Populismus bis zur radikalen Ausgrenzung einzelner sozialer Gruppen sei es nur ein kurzer Weg. Stattdessen ist die Politik aufgefordert, echte Kontrapunkte zu setzen, so Bentele weiter. Beispielsweise mit einer Steuerpolitik, die Menschen mit großen Vermögen für das Gemeinwohl stärker in die Pflicht nimmt, oder mit einer Bildungsoffensive, die Kindern aus benachteiligten Verhältnissen reelle Aufstiegs chancen verschafft. Dr. Bettina Schubarth Pflegebeiträge steigen Sozialverband VdK fordert nachhaltige Finanzierung Seite 5 So hilft der VdK Die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung sollen zum Januar 2019 um 0,5 Prozentpunkte angehoben werden. Der Sozialverband VdK vermisst ein nachhaltiges Finanzierungskonzept soll der Satz auf 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens steigen. Beitragszahler ohne Kinder zahlen künftig 3,3 Prozent. Erwartet werden Mehreinnahmen von 7,6 Milliarden Euro. Angesichts der steigenden Herausforderungen ist eine Anhebung des Beitragssatzes in der gesetzlichen Pflegeversicherung grundsätzlich nachvollziehbar, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Sie fordert jedoch: Höhere Beiträge müssen sich in der Qualität der Pflege bemerkbar machen. Also zum Beispiel in der Finanzierung von mehr und besser qualifiziertem Personal, das angemessen bezahlt wird. Für die Pflegebedürftigen würde das mehr Zeit und Zuwendung bedeuten. Es dürfe auch nicht nur einfach mehr Geld der Versicherten ins System gesteckt werden, während die Kosten im Pflegefall weiterhin steigen: Es kann nicht angehen, dass die Pflegebedürftigen immer stärker finanziell belastet werden. Daher sind erhebliche Zuschüsse aus Steuermitteln nötig, so die VdK-Präsidentin. Der VdK fordert deshalb ein nachhaltiges Finanzierungskonzept für die Pflege. Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht nur als Individualrisiko betrachtet werden, unterstreicht die VdK-Präsidentin. Auf Dauer müsse die Pflegeversicherung neu gedacht werden, ist Bentele überzeugt: Das machen die gesellschaftlichen Entwicklungen notwendig, die bei ihrer Einführung nicht absehbar waren. Dr. Bettina Schubarth Foto: imago/blickwinkel Der VdK Bayern hat durchgesetzt, dass die kleine Meyra weiterhin Pflegegeld bekommt. Die Krankenkasse hatte dieses kurzerhand gestrichen, als die Mutter einen höheren Pflegegrad für ihre Tochter beantragte, da das Mädchen rund um die Uhr versorgt werden muss.

2 2 Zeitung November 2018 Politik In Sachen Rente denken wir größer Sozialverband VdK kündigt für 2019 eine Rentenkampagne an Der VdK macht sich weiter für eine Rente stark, die zukunftssicher ist und von der alle Generationen profitieren. Wir werden keine Ruhe geben und die Politik mit Nachdruck auffordern, die gesetzliche Rente zu stärken. So eröffnete VdK- Präsidentin Verena Bentele das Rentenpolitische Forum Mitte Oktober in Berlin mit Experten verschiedener Institutionen. Rund 80 Prozent der Deutschen haben das Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge verloren, sagen neueste Umfragen. Genau an diesem Punkt setzt der VdK mit seinen Forderungen an. Das Rentensystem muss zu einer allgemeinen Erwerbstätigenversicherung ausgebaut werden, in die auch Selbstständige, Beamte und Politiker einzahlen, so Verena Bentele. In der Diskussion mit den Experten wie Prof. Peter Haan vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Hubert Seiter, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, und Dr. Wolfgang Gründinger, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, kam zum Ausdruck, dass der VdK mit seinen rentenpolitischen Forderungen den Nerv der Menschen trifft. Die Investition in die gesetzliche Rentenversicherung ist eine Investition in die Zukunft, machte Bentele deutlich. Ordentliche, armutsfeste Renten nutzen nicht nur den jetzigen Rentnern, sondern auch den künftigen. Reger Austausch auf dem Rentenpolitischen Forum, von links: Dr. Wolfgang Gründinger, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Hubert Seiter, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, Moderatorin Cordula Nowotny (VdK) und VdK-Präsidentin Verena Bentele. Foto: Cornelia Jurrmann Die Finanzierung der Rente muss nach Auffassung des VdK noch stärker über Steuern erfolgen. Dass genau diese Umverteilung das Rentensystem auf lange Sicht stabilisiert und zukunftsfest macht, zeigt das Beispiel Österreich. Dr. Josef Wöss, Leiter der Abteilung Sozialpolitik der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien, zeigte auf dem Forum in Berlin, was in Österreich besser funktioniert als hierzulande. Österreich setzt im Unterschied zu Deutschland noch stärker auf die gesetzliche Rente und gibt auch mehr Geld in das System. Zudem werden dort alle Erwerbstätigen in das allgemeine Rentensystem einbezogen. Im Einkommensvergleich stehen Österreichs Bezieher einer gesetzlichen Rente deutlich besser da als ihre deutschen Altersgenossen. Das Nachbarland zeigt, dass es sich auszahlt, die gesetzliche Rentenversicherung zu stärken. Es geht alles, man muss nur wollen, so Dr. Wöss. In Sachen Rente denken wir größer, bekräftigte die VdK-Präsidentin. Der VdK wird seine Forderungen im nächsten Jahr in einer bundesweiten Rentenkampagne aufgreifen. Beim Forum in Berlin wurden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt und Vorschläge von Vertretern der VdK- Landesverbände diskutiert. Ines Klut Es war ein guter Gedanke. Bürgerinnen und Bürger sollten per gesetzlichem Auftrag eine kostenlose, unabhängige und kompetente Beratungseinrichtung für medizinische Fragen bekommen. Die Idee der UPD, der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland, war geboren. Von 2006 bis Ende 2015 war die UPD in gemeinnütziger Trägerschaft des Sozialverbands VdK, des Verbraucherzentrale Bundesverbands und des Verbunds unabhängige Patientenberatung. In diesen Jahren ist viel Vertrauen aufgebaut worden. Doch das könnte bald zerstört sein. Denn zum zweiten Mal in Folge ist die UPD jetzt in der Hand eines privatwirtschaftlichen Unternehmens, das teils auch für gesetzliche Krankenkassen und Pharma-Firmen tätig ist. Dass der neuerliche Trägerwechsel weder von der UPD noch von der Bundesregierung bekannt gegeben wurde, sondern erst durch Medienrecherchen ans Licht kam, verspottet das Recht der Bürger auf Transparenz. Der Buchstabe U im Kürzel UPD steht für unabhängig. Bei der jetzigen Konstellation ist diese Bezeichnung mehr als fragwürdig. Die UPD ist zur Mogelpackung geworden. Wie kann ein Patient sicher sein, objektiv beraten zu werden? Am anderen Ende der Leitung könnte jemand sitzen, der auch an die Interessen einer Krankenkasse oder KOMMENTAR Mogelpackung Verena Bentele VdK-Präsidentin einer Pharma-Firma denken muss. Steht das U jetzt also für unseriös? An der Fachkompetenz gibt es ebenfalls Zweifel. Mitglieder des UPD-Beirats haben kürzlich wegen der mangelhaften Beratung der UPD Alarm geschlagen. Das alles sind keine Kleinigkeiten, sondern eine echte Patiententäuschung. Es geht schließlich um sehr sensible und persönliche Themen und Daten. Die UPD-Grundsätze unabhängig, kompetent und vertraulich sind erschüttert. Der GKV-Spitzenverband, das Bundesgesundheitsministerium und das Parlament sind gefordert, Transparenz und Qualität der Beratung wiederherzustellen. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren die Arbeit der UPD mit jährlich neun Millionen Euro. Das sind Versichertengelder, die nicht verschwendet werden dürfen. Helfen ohne Pflicht VdK gegen allgemeines soziales Dienstjahr Frauen müssen in die erste Reihe Bundeskonferenz der Frauen im VdK steckt Ziele ab Junge Menschen, die frisch von der Schule kommen, suchen häufig berufliche Orientierung und können beispielsweise ein Freiwilliges Ökologisches oder Soziales Jahr absolvieren. In den vergangenen Monaten ist angesichts des Arbeitskräftemangels im Gesundheitsbereich eine lebhafte Diskussion über ein soziales Pflichtjahr für alle Schulabgänger entbrannt. VdK-Präsidentin Verena Bentele äußert sich dazu eindeutig: Das Problem der Personalknappheit speziell im Gesundheitswesen kann nicht durch die Einführung einer zeitlich begrenzten sozialen Dienstpflicht gelöst werden. Viel wichtiger sei es, dass mehr junge Menschen Berufsfelder wie Pflege, Kinderbetreuung oder Gesundheitsversorgung kennenlernen. Persönliche Erfahrungen in diesem Bereich sind die beste Motivation, um im sozialen Bereich zu arbeiten. Eine allgemeine Verpflichtung wird den Personalmangel an qualifizierten Kräften nicht beheben, so Bentele. Junge Menschen müssten an soziale Berufe herangeführt werden, zum Beispiel durch Praktika in der Schulzeit. Freiwilligkeit ist ein wichtiger Faktor. Eine Pflicht nützt am Ende weder den Verpflichteten noch denen, die Unterstützung benötigen, sagt Bentele. Es müsse vielmehr gelingen, das Bewusstsein und die Bereitschaft für gesellschaftliche Verantwortung bei Jugendlichen schon frühzeitig zu wecken. Die bestehenden Angebote wie das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst sollten nach Meinung des VdK besser gefördert werden. Um das Interesse junger Leute zu steigern, plädiert Bentele für eine größere Anerkennungskultur, beispielsweise durch eine Unterhaltssicherung, eine Einbeziehung in die Sozialversicherung, durch Zugang zu bezahlbarem Wohnraum oder Vergünstigungen im Nahverkehr. Außerdem sollte dieses Engagement bei der Vergabe von Ausbildungs- oder Studienplätzen und bei beruflichen Einstellungsverfahren positiven Einfluss haben. Neue Perspektiven Vom Sinn der Freiwilligendienste ist die VdK-Präsidentin absolut überzeugt: So ein Perspektivwechsel bietet die Chance, sich in die Lebensrealität anderer Menschen einzufühlen. Das macht vielen erst bewusst, dass ein Zusammenleben in der Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn alle ihren Beitrag leisten. Wo dieser Einsatz stattfindet im Kindergarten, bei einem ökologischen Projekt, in der Flüchtlingsarbeit oder in der Pflege, sollte sich allein nach den Interessen der jungen Menschen richten und nicht nach dem Arbeitskräftemangel in bestimmten sozialen Bereichen. bsc Rund 50 Prozent der Ehrenamtlichen im Sozialverband VdK sind Frauen. Mehr als 30 Frauen aus den VdK-Landesverbänden trafen sich Mitte Oktober zu ihrer Jahrestagung in Berlin. Das Gremium will in den nächsten Jahren wichtige sozialpolitische Impulse geben und gezielt frauenspezifische Forderungen platzieren. Die Vorsitzende der Bundeskonferenz der Frauen im VdK und Vizepräsidentin des VdK Deutschland, Katharina Batz, möchte die Frauen sichtbarer machen. Frauen haben eine Stimme, setzen sich ein, können sehr viel und sind dennoch bisher zu wenig in verantwortlichen Funktionen, sagte Batz. Das treffe auf die beruflichen Positionen genauso zu wie auf das Ehrenamt. In vier Jahren muss es viel mehr weibliche Amtsträgerinnen beim VdK geben, so Batz. Sie warb in der Bundeskonferenz der Frauen im VdK dafür, in die Kreisund Ortsverbände die Botschaft hineinzutragen: Frauen, übernehmt Verantwortung, geht in die erste Reihe! Gastrednerin Ilka Biermann, stellvertretende Vorsitzende des VdK-Landesverbands Berlin-Brandenburg, stellte Initiativen aus ihrem Landesverband vor. Wir müssen jüngere Frauen davon überzeugen, dass es sich lohnt, im VdK ehrenamtlich aktiv zu werden, erklärte Biermann. Damit Frauen diese Aufgaben übernehmen können, ist es wichtig, die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen und die weibliche Sicht stärker einzubringen. VdK-Präsidentin Verena Bentele setzt hier auf Impulse von den VdK-Frauen. Sie stellte in Berlin die sozialpolitischen Forderungen des Sozialverbands VdK vor. Ein wichtiges Thema ist die Rente, schon vor dem Hintergrund, dass jeder vierten Frau im Jahr 2030 Altersarmut droht. Ines Klut Die Teilnehmerinnen der Bundeskonferenz der Frauen im VdK mit VdK-Präsidentin Verena Bentele (vorne, Mitte), Katharina Batz, Vorsitzende der Bundeskonferenz der Frauen im VdK (rechts neben Verena Bentele), und VdK Ehrenpräsidentin Ulrike Mascher (vorne, Zweite von links). Foto: Cornelia Jurrmann 2 RHPfalz

3 Reportage Zeitung November Ohne die Tafel käme mancher nicht über die Runden Mit 78-jährigem VdK-Mitglied bei der Lebensmittelausgabe Immer mehr Menschen sind auf diese freiwillige Hilfe angewiesen Die Zahl der Frauen und Männer, die zur Tafel gehen, nimmt immer weiter zu. 1,5 Millionen sind es nach Angaben des Tafel-Dachverbands mittlerweile in Deutschland. Auch immer mehr ältere Menschen holen sich dort jede Woche Lebensmittel. Die VdK-ZEITUNG begleitete eine Rentnerin zu einer Ausgabestelle in München. Marianne Müller* hat sich das Auto eines Freundes geliehen und fährt damit zur Münchner Großmarkthalle. Nachdem sie in der Nähe des Eingangs geparkt hat, holt sie aus dem Kofferraum ein gutes Dutzend Umhängetaschen. Die habe sie in einem Ein-Euro- Shop günstig erworben, erzählt sie. Jede Woche kommt sie, um sich einen Lebensmittelvorrat für die kommenden sieben Tage zu holen. Sie ist froh, dass es die Tafel gibt. Ansonsten käme ich nicht über die Runden, sagt das 78-jährige VdK-Mitglied. 940 Tafeln Sie stellt sich in die Schlange am westlichen Eingangstor der Großmarkthalle. Es ist eine von 27 Ausgabestellen der Münchner Tafel. Bundesweit gibt es mehr als 2000 Ausgabestellen und die Zahl derjenigen, die diese nutzen, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Marianne Müller geht seit zwölf Jahren zur Tafel, das heißt, kurz nachdem die Rente begonnen hat. Während sie darauf wartet, dass ihre Nummer, die sie dieses Mal zugeteilt bekommen hat, aufgerufen wird, erzählt sie von ihrem Leben. Mit 14 Jahren fing sie an zu arbeiten. Sie lernte Steuerfachgehilfin und arbeitete anschließend ohne Unterbrechung bis zu ihrem 60. Lebensjahr in verschiedenen Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Münchner Tafel gibt einer Bedürftigen Äpfel. Kanzleien. Danach kümmerte sie sich zehn Jahre um ihre pflegebedürftige Mutter, bis diese starb. Ihren Vater hatte sie bereits früher verloren. Der Mann, der den Einlass zur Ausgabestelle kontrolliert, unterbricht ihre Erzählung und ruft ihre Nummer. Sie geht durchs Tor und gleich nach links. Mehrere Tische mit Gemüse, Salaten, Obst sowie Brot- und Backwaren stehen nebeneinander im Freien, aber unter einem Dach. Am Ende der Tische steht ein Liefer wagen, auf dem Münchner Tafel steht und der Name des Autohauses, das den Wagen gesponsert hat. Davor ist noch mal eine Schlange von rund 20 Menschen unterschiedlichen Alters, darunter auch Paare. Marianne Müller stellt sich ans Ende. Mit Blick auf die Helferinnen und Helfer, die jeweils zu zweit an einem Tisch stehen, hebt Marianne Müller hervor, wie freundlich und zuvorkommend die Ehrenamtlichen mit ihr umgingen. Sie sei ihnen sehr dankbar, sagt sie. Ein älterer Helfer erzählt, dass er als Grundsicherungsempfänger selbst mittwochs zur Tafel kommt und sich mit Lebensmitteln versorgt. Montags wiederum würde er dafür bei der Ausgabe mithelfen. Nach mehreren Minuten des Wartens ist Marianne Müller am Lieferwagen angekommen. Zwei junge Frauen stehen warm angezogen im heruntergekühlten Innern des Transporters. Sie fragen die 78-Jährige, welches Fleisch, welche Wurst und welchen Käse sie haben wolle, und ob sie Joghurt möchte. Die Rentnerin nimmt dankbar alles entgegen, vom eingeschweißten Schweinebraten über Bratwürste und Schinken bis hin zum Quark, und steckt alles in ihre Tragetaschen. Anschließend geht sie zu den Gemüse-, Salat- und Obstständen. So füllt sie ihre Taschen mit Lebensmitteln auf, die die Supermärkte in der Region nicht verkauft haben, die aber noch gut haltbar sind. Zum Schluss deckt sie sich mit Brot, Brezeln und Brötchen ein. Am letzten Stand liegen noch Rucksäcke, Schreibblöcke und Stifte, die für die Schulkinder armer Familien gedacht sind. 500 Euro Rente Mit vollgepackten Taschen geht Marianne Müller hinaus zu dem um die Ecke geparkten Auto. Sie sei froh und dankbar, dass der Freund ihr den Wagen immer leiht, damit sie die Lebensmittel sicher nach Hause bringen kann. Foto: picture alliance/guido Meisenheimer Warum sie nur eine Rente von knapp über 500 Euro hat und zur Tafel gehen muss, obwohl sie mehr als 46 Jahre gearbeitet und immer eingezahlt hat, ist für sie ein Rätsel. Ein Grund liegt offensichtlich in ihrer gescheiterten Ehe. Ihr Mann war selbstständig tätig und hatte nie in die Rentenversicherung eingezahlt. Nach der Scheidung musste er ihr zwar Unterhalt zahlen, umgekehrt bekam er aber die Hälfte ihrer erworbenen Rentenpunkte. Entsprechend reduziert sind nun ihre Altersbezüge. Bis auf 50 Euro Eigenanteil wird ihre Miete von der Grundsicherung bezahlt. So bleiben ihr monatlich 450 Euro für alle anderen Kosten. Geht etwas kaputt, muss sie die Reparatur oder ein neues Gerät selbst bezahlen. Als Grundsicherungsempfängerin ist sie aber immerhin berechtigt, zur Tafel zu gehen. Der Sozialverband VdK setzt sich seit Jahren für bessere Sozialleistungen und Renten ein, damit niemand auf die Lebensmittelausgaben angewiesen ist. Es ist beschämend für unseren Staat, dass er seine Pflicht zur Daseinsvorsorge an Vereine wie die Tafeln abgibt und die Organisation der Armut ganz bequem dem Ehrenamt überlässt, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Der Staat plane das Engagement der Tafeln mittlerweile so fest ein, dass mit den Bescheiden zur Grundsicherung gleich die Adresse der nächsten Ausgabestelle für Lebensmittel beigefügt wird. So wird auch Marianne Müller am nächsten Montag wieder zur Tafel in der Münchner Großmarkthalle fahren, sich ihre Taschen umhängen und geduldig anstehen, um von den freiwilligen Helfern mit Lebensmitteln versorgt zu werden. Sebastian Heise *Name von der Redaktion geändert Tafel-Dachverband sorgt sich um wachsende Armut Vorsitzender Jochen Brühl fordert die Politik zum Gegensteuern auf Tafeln sind freiwilliges Angebot und keine Vollversorger Während das Vermögen in Deutschland weiter wächst, nimmt die Nachfrage an den Tafeln deutlich zu. Im Interview mit der VdK-ZEITUNG sieht Jochen Brühl, Vorsitzender des Dachverbands Tafel Deutschland, darin einen Beleg für die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich. Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland. Foto: Wolfgang Borrs Herr Brühl, wie hat sich in den vergangenen Jahren die Zahl der Menschen entwickelt, die zu den Tafeln gehen? Die Zahl der Menschen, die Hilfe bei den Tafeln finden, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt kamen Menschen zu uns, aktuell sind es etwa 1,5 Millionen. Sorge macht mir, dass in Deutschland mittlerweile etwa jeder fünfte Mensch von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist. Betroffen sind etwa 16 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Das zeigt doch ganz eindeutig, dass der Handlungsdruck auf die Politik enorm sein müsste. Die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, ist eine zentrale Aufgabe der Politik. Gibt es denn inzwischen auch mehr Ausgabestellen? Mit dem zahlenmäßigen Anstieg der Tafeln wuchs natürlich auch die Zahl der Ausgabestellen. In Deutschland existieren momentan 940 Tafeln. Diese haben mehr als 2000 Ausgabestellen. Das ist auch etwa doppelt so viel wie Deutschland geht es den Zahlen zufolge wirtschaftlich bestens weniger Arbeitslose, steigende Löhne. Wieso hat die Nachfrage an den Tafeln so zugenommen? Nur weil ein Mensch Arbeit hat, bedeutet das nicht, dass er ein Auskommen hat oder im Alter haben wird. Die Frage ist: Bei wem kommt der anhaltende wirtschaftliche Aufschwung an? Sicher nicht bei den von Armut betroffenen Alleinerziehenden und kinderreichen Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Migrationshintergrund, denn sie stellen die größten Gruppen bei den Tafeln. Trotz wirtschaftlichem Wachstum öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich immer stärker. Wer kann zur Tafel gehen? Welche Voraussetzungen braucht man? Die Tafeln sammeln überschüssige Lebensmittel, die nach den gesetzlichen Bestimmungen noch verwertbar sind, und geben diese an Bedürftige ab so lautet der erste Tafel-Grundsatz. Gemäß dieser Leitlinien können sich Menschen, die zum Beispiel Hartz IV beziehen, ein zu geringes Einkommen haben oder eine unzureichende Rente, was immer häufiger der Fall ist, an Tafeln wenden. Wie sieht es mit den Ehrenamtlichen aus? Gibt es genügend Freiwillige für die Tafeln? Erfreulicherweise ist die Zahl der Freiwilligen ebenfalls stark gestiegen. Knapp Ehrenamtliche packen regelmäßig mit an. In den nächsten Jahren werden viele Tafeln vor Ort einen Generationswechsel durchlaufen. Die Gründerinnen und Gründer sowie die Helferinnen und Helfer der ersten Stunde werden nach Jahren und zum Teil Jahrzehnten ihre Aufgabe an jüngere Menschen übergeben. Neue helfende Hände bei den Tafeln sind absolut willkommen. Ist denn auch die Zahl der Lebensmittelspenden gestiegen, und reichen diese aus? Die Lebensmittelspenden steigen an, allerdings weitaus weniger stark als die Nachfrage. Die Tafeln verteilen jährlich Tonnen Lebensmittel. Ob das reicht? Bei dieser Frage ist es wichtig zu verdeutlichen, dass die Aufgabe der Tafel eben nicht darin besteht, Vollversorger zu sein. Die Versorgung sozial benachteiligter Menschen ist einzig Aufgabe des Staates. Tafeln unterstützen mit dem, was sie zuvor gespendet bekommen haben. Auf unsere Angebote besteht kein Rechtsanspruch, denn wir geben freiwillig und unsere Arbeit wird getragen von den Menschen, die sich ehrenamtlich zum Wohl anderer einsetzen. Was müsste sich in Deutschland Ihrer Meinung nach ändern, damit die Zahl der Menschen, die zur Tafel gehen, wieder abnimmt? Deutschland muss endlich soziale Gerechtigkeit schaffen. Hier ist die Politik in der Pflicht. Gemeinsam mit anderen fordern wir, dass die Alterssicherung auf ein solides Fundament gestellt wird, damit Menschen die Sicherheit haben, nicht in Armut zu geraten. Regelsätze müssen angehoben werden, und ein besonderes Augenmerk liegt auf Verbesserungen der Lebensumstände und Perspektiven für Kinder und Jugendliche. Interview: Sebastian Heise 3 RHPfalz

4 4 Zeitung November 2018 Soziales Rentenlücke trifft Millionen künftiger Rentner Mehr als die Hälfte der 55- bis 64-Jährigen kann ihren derzeitigen Lebensstandard nicht halten Viele Menschen fürchten, im Alter nicht von ihrer Rente leben zu können. Zumindest nicht so, wie sie es in den Jahren vor dem Renteneintritt getan haben. Diese Befürchtung wird von einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) untermauert. Der VdK fordert deshalb die Bundesregierung auf, endlich entscheidende Schritte zu ergreifen, um das Rentensystem zukunftssicher und sozial gerecht zu gestalten. Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen aus rentennahen Jahrgängen im Alter von 55 bis 64 Jahren kann ihren derzeitigen Lebensstandard nicht halten, wenn sie jetzt in den Ruhestand gingen. Laut DIW-Studie ist bei 58 Prozent der aktuelle Konsum größer als die bisher erworbenen Rentenanwartschaften. Der monatliche Konsum der 55- bis 64-Jährigen liegt im Durchschnitt bei rund 1370 Euro im Monat. Im Durchschnitt fehlen ihnen später rund 700 Euro monatlich. Die Versorgungslücke ist bei Erwerbstätigen, die nur Anspruch auf eine gesetzliche Rente haben, mit knapp 740 Euro am größten. Bei dieser Gruppe steigt der Anteil derjenigen, die ihren Lebensstandard später nicht halten können, auf 69 Prozent. Liegen auch Anwartschaften an Betriebsrenten vor, reduziert sich die errechnete Versorgungs lücke im Ruhestand auf rund 620 Euro. Wird meine Rente später reichen? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Die DIW-Wissenschaftler haben anhand von repräsentativen Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) aus dem Jahr 2012 untersucht, wie hoch die Rente ausfällt, die Erwerbstätigen aus rentennahen Jahrgängen zusteht. In einem zweiten Schritt haben die Forscher für den hypothetischen Fall, dass diese Erwerbstätigen sofort in Rente gehen würden, berechnet, inwieweit die Rente mit den bis dahin erworbenen Anwartschaften ihren derzeitigen Konsum decken kann. Ein weiteres Ergebnis dieser Berechnungen ist, dass diejenigen, die in private Rentenversicherungen einzahlen, ihr Risiko nur wenig senken können. Der Anteil der Personen mit einer potenziellen Versorgungslücke sinkt nur um zwei auf 56 Prozent. Das zeigt, dass private Vorsorge als dritte Säule der Alterssicherung insgesamt nur wenig dazu beiträgt, die Versorgungslücke im Alter zu schließen. Am härtesten trifft es Menschen mit kleinem Einkommen, die oft gar nicht in der Lage sind, privat für ihre Rente vorzusorgen. Das sind zum Beispiel Geringverdiener, Frauen und Solo-Selbstständige. Sie sind allein von der gesetzlichen Rente abhängig. Für viele ist deshalb bereits vorprogrammiert, dass sie eine Rente unterhalb des Grundsicherungsniveaus erhalten Foto: imago/westend61 und im Alter nicht über die Runden kommen werden. Eins ist klar: Die gesetzliche Rente ist und bleibt der Anker der Altersvorsorge, so VdK-Präsidentin Verena Bentele. Deshalb müsse eine Stabilisierung des Rentenniveaus über das Jahr 2025 hinaus bei mindestens 50 Prozent die Basis für eine verlässliche Altersvorsorge sein. Generell muss das Rentensystem auf breite Schultern gestellt werden. Alle Erwerbstätigen müssen einzahlen, also auch Beamte, Selbstständige und Abgeordnete. Umverteilung lautet jetzt das Gebot der Stunde für soziale Gerechtigkeit, erklärt die VdK-Präsidentin. Ines Klut Viel zu wenig Unterstützung Wer eine Behinderung hat und arbeitslos ist, hat schlechte Karten bei der Betreuung durch die Jobcenter. Zu diesem Ergebnis kommt ein interner Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA). So viel Selbstkritik ist selten: Bei Arbeitslosen mit dauerhaften gesundheitlichen Problemen oder Behinderungen verhielten sich die Jobcenter überwiegend nicht zielführend, heißt es in dem BA- Bericht. Die Betroffenen erhielten oft nicht die individuell erforderliche Hilfe. Das Fachwissen oder das Bewusstsein für die besondere Situation und die Erfordernisse dieser Personengruppe sei bei vielen Beschäftigten nicht vorhanden. Wer schon länger arbeitslos ist und bereits Arbeitslosengeld II ( Hartz IV ) bezieht, fällt noch häufiger durch das Raster, stellte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fest. Insbesondere Rehabilitationsmaßnahmen zur Wiedereingliederung werden für Menschen mit Behinderung im Arbeitslosengeld-II-Bezug kaum angeboten. Deshalb kommen so viele aus der Langzeitarbeitslosigkeit nicht mehr heraus. Der Sozialverband VdK unterstützt die DGB-Forderung zur Aufstockung von spezialisierten Reha-Fachkräften in den Jobcentern, die sich um Menschen mit Behinderung kümmern. Das Bundesarbeitsministerium kündigte an, bald entsprechende Maßnahmen ergreifen zu wollen. bsc Künftig schwerbehindert oder nicht? Neue Kriterien für die Festlegung des GdB werden erarbeitet Mobilität ist Teilhabe Diesel-Verbote träfen viele hart Das Merkmal Schwerbehinderung berechtigt zu Nachteilsausgleichen. Versorgungsmedizin-Verordnung: So heißt das Regelwerk, in dem festgelegt ist, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit ein Grad der Behinderung (GdB) zuerkannt wird. Diese Verordnung wird zurzeit grundlegend überarbeitet. Der Sozialverband VdK sieht Verschlechterungen auf Betroffene zukommen. Aufgrund des aktuell vorliegenden Referentenentwurfs des Bundessozialministeriums befürchtet der Sozialverband VdK, dass es künftig zu niedrigeren GdB-Feststellungen in den Versorgungsämtern kommen wird. Auch bei Anträgen von Betroffenen, die bereits einen GdB und eventuell bestimmte Merkzeichen haben. Bei der Festlegung des GdB soll der Einsatz medizinischer Hilfsmittel oder alltäglicher Gebrauchsgegenstände berücksichtigt werden. Da aber Hilfsmittel beim Einzelnen unterschiedlich gut Beeinträchtigungen ausgleichen können, würden mit so einer pauschalen Festlegung viele benachteiligt. Ebenfalls gravierende Auswirkungen hätte die Überarbeitung der Heilungsbewährung. Bisher wurde bei bestimmten Erkrankungen, etwa bei einer Krebsdiagnose, pauschal der Schwerbehindertenstatus für mindestens fünf Jahre zuerkannt. Das könnte sich künftig ändern. Begründet werden die strengeren Regeln unter anderem mit dem medizinischen Fortschritt auch bei schweren und chronischen Erkrankungen, mit der besseren Hilfsmittelversorgung und dem Abbau von Mobilitätsbarrieren im öffentlichen Raum. Jede einzelne dieser Begründungen stößt bei uns im VdK auf komplettes Unverständnis. All das deckt sich nicht mit der Lebensrealität unserer Foto: picture aliance/dpa Themendienst Mitglieder. Die Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung mögen sich teilweise etwas verbessert haben, aber das rechtfertigt nicht diese pauschale und deutliche Verschärfung, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Der VdK wehrt sich entschieden gegen weitere vorgeschlagene Änderungen. Bei der Bildung eines Gesamt-GdB, wenn also mehrere Beeinträchtigungen zusammenkommen, sollen nur noch Einzel-GdB über 20 berücksichtigt werden. Gleichzeitig sollen viele Beeinträchtigungen nur mit geringem GdB von 10 oder 20 bewertet werden. Es könnte sein, dass künftig weniger Menschen überhaupt den Schwerbehindertenstatus mit mindestens GdB 50 erreichen. Zudem droht die Gefahr, dass viele Betroffene ihren Schwerbehindertenstatus oder ihre Merkzeichen und damit auch Nachteilsausgleiche verlieren. Bestandsschutz Der VdK fordert einen unbeschränkten Bestandsschutz für vorhandene GdB und Merkzeichen, damit heute Betroffene nicht zu Verlierern werden. Derzeit werden die Verbände im Bundessozialministerium angehört. Bentele verspricht: Der VdK bringt sich für seine Mitglieder ein. In der geplanten Form würde die neue Verordnung zu unnötiger Härte führen. Dr. Bettina Schubarth Gerade für Menschen mit Behinderung ist das eigene Auto für die persönliche Mobilität wichtig. Viele, die einen Diesel-Pkw besitzen, befürchten nun erhebliche Nachteile, wenn die beim Diesel-Gipfel Anfang Oktober diskutierten Maßnahmen umgesetzt werden. Für viele Menschen mit Gehbehinderungen ist das Auto oftmals die einzige Möglichkeit, um zum Beispiel Arzttermine wahrzunehmen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Andere nutzen speziell für ihre Bedürfnisse umgebaute Diesel- Pkw. Deren besondere Situation muss unbedingt berücksichtigt werden, fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele. Für diese Personengruppen gingen Umtauschprämien oder Nachrüstangebote oftmals ins Leere. Es bleibt auch mit solchen Maßnahmen für schwerbehinderte Menschen finanziell häufig unmöglich, sich einen neuen Diesel-Pkw ob mit oder ohne die erforderliche behindertengerechte Umrüstung anzuschaffen. Die Folge: Die Teilhabe dieser Menschen ist erheblich gefährdet, da ein Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr wegen des mangelhaften Angebots und der fehlenden Barrierefreiheit meist unmöglich ist. Wenn es zu Diesel-Fahrverboten kommt, muss es nach Auffassung des VdK deshalb für mobilitätsbeeinträchtigte Schwerbehinderte zwingend Ausnahmegenehmigungen zur Weiternutzung des alten Pkw geben, fordert der Sozialverband VdK. Oder eine besondere finanzielle Unterstützung durch die Autoindustrie für die Anschaffung und den Umbau eines Neufahrzeugs. Die Autoindustrie als Verursacher der aktuellen Misere will Bentele nicht aus ihrer Verantwortung entlassen: Nach der UN-Behindertenrechtskonvention ist zwar der Staat verpflichtet, die Mobilität von Menschen mit Behinderung sicherzustellen. Grundsätzlich sehen wir aber die Automobilhersteller in der Pflicht, die Kosten des Diesel-Skandals komplett zu tragen. Die Industrie muss die soziale und ökologische Verantwortung übernehmen. bsc Ein eigenes Auto ist für Menschen mit Behinderung oft nötig. Foto: dpa 4 RHPfalz

5 So hilft der VdK Zeitung November VdK kämpft für Pflegegeld Krankenkasse hatte Zahlungen eingestellt Kasse übernimmt Kosten für Narbenkorrektur VdK Nord setzt für VdK-Mitglied Operation nach Brustkrebs durch Die kleine Meyra Serbest aus Uttenhofen im bayerischen Landkreis Pfaffenhofen kam mit einer Spinalen Muskelatrophie zur Welt und muss rund um die Uhr versorgt werden. Als ihre Mutter Hatice im Frühjahr eine Erhöhung des Pflegegrads beantragt hat, strich die Krankenkasse kurzerhand das Pflegegeld. Der Sozialverband VdK Bayern hat dafür gesorgt, dass der Fall nochmals überprüft und das Pflegegeld wieder ausbezahlt wird. Für Hatice Serbest gehört der Kampf um Leistungen der Krankenkasse zum Alltag. Ich habe nur einmal ein Hilfsmittel ohne Widerspruch bewilligt bekommen für alle anderen habe ich streiten müssen, erzählt sie. Zum Beispiel für das Beatmungsgerät, das ihr der Kinderarzt im Februar 2015 verordnet, das die AOK aber erst im Oktober 2015 bewilligt hat. Hätte ich bis dahin gewartet, wäre Meyra jetzt tot, sagt sie. Zu Jahresbeginn hatte sie für Meyra eine Höherstufung auf Pflegegrad 4 beantragt. Die fast Vierjährige wird von Montag bis Freitag von einer Krankenschwester medizinisch und therapeutisch betreut. Diese Behandlungspflege umfasst sechs Stunden pro Tag, die Die kleine Meyra muss beatmet werden. Foto: privat Kosten dafür trägt die AOK. Die Grundpflege Waschen, Anziehen und vieles mehr übernimmt Mutter Hatice. Dafür bekommt sie Pflegegeld. Bei Pflegegrad 4 sind das 728 Euro Geld, das die Familie dringend benötigt, denn Hatice Serbest musste wegen der Behinderung ihrer Tochter den Beruf aufgeben. Mit der Höherstufung ging die AOK davon aus, dass die Krankenschwester auch Grundpflege leistet. Sie bewilligte die Höherstufung als Antrag auf Kombinationspflege. Von Kombinationspflege ist dann die Rede, wenn häusliche Pflege teilweise mit Hilfe eines Pflegedienstes geleistet wird. Die Auszahlung von Pflegegeld reduziert sich dann um den Wert, der für Sachleistungen des Pflegedienstes fällig wird. Das hatte ich aber nie beantragt, so Serbest. Sie legte sofort Widerspruch ein ohne Erfolg. Der AOK-Mitarbeiter erklärte ihr, mit jeder Höherstufung des Pflegegrads für eine Intensivpflege gelte eine Kombinationspflege automatisch als beantragt. Im Mai stellte die Krankenkasse die Zahlung des Pflege gelds ein. Um die laufenden Kosten zu decken, musste Familie Serbest einen Kredit aufnehmen. Hatice Serbest suchte Hilfe und fand sie beim VdK. Irgendwann kennt man sich im Paragrafendschungel nicht mehr aus, sagt sie. Birgit Merk vom VdK-Beratungstelefon Pflege und Wohnen nahm sich des Falls an und hakte bei der AOK nach. Sie erreichte, dass der Sachverhalt an höherer Stelle überprüft wurde. Das Ergebnis: Die Krankenkasse bezahlt wieder Pflegegeld, zusätzlich erhielt die Familie rückwirkend die ausgesetzten Zahlungen. Frau Merk hat Wunder bewirkt, wo ich nicht mehr weitergekommen bin, freut sich Hatice Serbest. Sie ist sehr dankbar und empfiehlt den VdK gerne weiter: Da sind einfach Profis am Werk. ali Eine Brustkrebserkrankung ist eine schwere gesundheitliche Belastung für Körper und Psyche. Bei VdK-Mitglied Vera M.* waren schmerzhafte Narben zurückgeblieben, die sie operativ korrigieren lassen wollte. Gemeinsam mit dem Sozialverband VdK Nord setzte sie durch, dass die Krankenkasse die Operation bezahlt. Vera M. stellte bei ihrer Kasse einen Antrag auf Kostenübernahme. Doch diese lehnte die gewünschte Entfernung des Narbengewebes der rechten Brust sowie den Wiederaufbau (Mammareduktionsplastik) und eine Angleichung an die linke Brust ab. Der Gutachter der Krankenkasse kam zu dem Schluss, dass die medizinischen Voraussetzungen für eine Operation nicht gegeben seien. Die Antragsunterlagen enthielten keinerlei Hinweise auf einen neuen Krebsverdacht in der rechten Brust. Zudem sei weder bei der Narbe noch für die geplante Brustangleichung von einer Funktionseinschränkung und Entstellung auszugehen. Für Vera M. war das eine sehr schlechte Nachricht. Bei ihr wurden bereits mehrfach Mamma- Tumore entfernt. Die komplizierten Eingriffe hinterließen Narben, Überwachung der Herz-Kreislauf-Funktionen während einer Operation. die sie in ihrem Alltag massiv körperlich und psychisch beeinträchtigten. Das Narbengewebe verhinderte vor allem, dass künftige Tumore rechtzeitig erkannt werden. VdK-Sozialrechtsreferentin Sabine Welge machte in ihrem Widerspruch deutlich, dass damit sehr wohl die medizinischen Voraussetzungen für eine Operation gegeben seien. Die Kasse ließ daraufhin den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) ein Zweitgutachten erstellen, das die Ablehnung der Kostenübernahme bestätigte. Aufgrund der erneuten Ablehnung musste sich anschließend der Widerspruchsausschuss der Krankenkasse mit dem Fall beschäftigen. Nach eingehender Prüfung kam dieser zu dem Schluss, dass die Kasse die stationäre Krankenhausbehandlung bis auf die gesetzlich vorgeschriebene Eigenbeteiligung bezahlen muss. Diese betonte in ihrem Schreiben an das VdK-Mitglied, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung handelt und kein Rechtsanspruch damit verbunden ist. Es kann sich also lohnen, sich zu wehren, so Sabine Welge. Solch eine Operation müsse keine Frau auf eigene Kosten machen, ohne vorher den Rechtsweg ausgeschöpft zu haben. Sabine Kohls *Name von der Redaktion geändert Foto: picture alliance/imagebroker/jochen Tack 5 RHPfalz

6 6 Zeitung November 2018 Pflege Foto: picture alliance/imagebroker Urteil stärkt Pflegeheimbewohner Taggenaue Abrechnung bei Heimwechsel Für die Kündigung von Arbeitsverhältnissen und Mietverträgen gelten feste Fristen. Gesetzlich versicherte Pflegeheimbewohner hingegen haben bei vorzeitigem Heimwechsel Anspruch auf eine taggenaue Abrechnung. Mit diesem Urteil stärkt der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe Pflegebedürftigen den Rücken. Geklagt hatte ein Mann aus Heilbronn, der an Multipler Sklerose (MS) erkrankt ist. Er hatte im Jahr 2015 seinen alten Heimplatz zum Monatsende gekündigt und sich in einer Einrichtung angemeldet, die auf MS-Erkrankungen spezialisiert ist. Der alte Heimund Betreuungsvertrag sah eine Pflegebedürftige müssen bei einem Heimwechsel keine doppelten Kosten bezahlen. Kündigungsfrist bis zum Monatsende vor. Da im neuen Pflegeheim jedoch bereits zur Monatsmitte kurzfristig ein Platz frei geworden war, zog der Pflegebedürftige früher um. Zu diesem Zeitpunkt hatte er dem Betreiber des alten Pflegeheims schon die vollständige Monatsvergütung bezahlt. Er verlangte also 1493 Euro zurück. Der Bundesgerichtshof urteilte, dass Heimbetreiber nur für den tatsächlichen Aufenthalt des Pflegebedürftigen eine Vergütung verlangen können. Diese Sonderregelung gilt für alle Heimbewohner, die gesetzlich pflegeversichert sind. Sämtliche anderslautende Regelungen in Verträgen sind nach Auffassung des BGH nichtig. Die Kosten, die durch einen Leerstand entstehen, seien bereits in die Pflege sätze einberechnet und auf die Heimbewohner umgelegt, begründet das Gericht sein Urteil. Auch Angehörige haben Anspruch auf tag genaue Abrechnung, denn mit dem Tod eines Heimbewohners endet dessen Zahlungspflicht. Allerdings kann es abweichende Bestimmungen geben: So enthalten einige Verträge Vereinbarungen, wie mit dem persönlichen Hab und Gut des Verstorbenen umgegangen werden soll. Nach dem Tod nicht mehr abgerechnet werden dürfen Dienstleistungen der Pflege und Betreuung. ali Schritte zur verlässlichen Diagnose Alzheimer: Broschüre über nötige Untersuchungen Eine überarbeitete Broschüre der Alzheimer Forschung Initiative e. V. (AFI) klärt über die Untersuchungen auf, die für eine verlässliche Alzheimer Diagnose nötig sind, und möchte die Angst vor einem Arztbesuch nehmen. Die einzelnen Schritte werden in der Broschüre Diagnose-Verfahren bei Alzheimer Ärztliche Tests im Überblick genau erklärt. Dazu gehören das Arztgespräch, standardisierte Gedächtnistests, die körperliche Untersuchung und die Analyse der Laborwerte. Auch bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) werden beschrieben. Ebenfalls thematisiert wird die Liquordiagnostik, die zwar noch nicht zur Basisdiagnostik gehört, aber im stationären Rahmen immer häufiger Anwendung findet. Praktische Tipps helfen Patienten und Angehörigen, den Arztbesuch besser vorzubereiten. Die Broschüre kann per Telefon unter (02 11) oder online unter kostenfrei bestellt werden. mib Trost und Hilfe in der Muttersprache Gehörlose Hospizbegleiter betreuen gehörlose Sterbende Iris Feneberg (links) und Monica Nickels gebärden gemeinsam das Wort Hospiz. Gehörlose Menschen sind von der Welt der Hörenden oft ausgeschlossen. Bei Krankheit und im Alter führt das zu großen Problemen: Nur wenige Pfleger und Hospizbegleiter beherrschen die Gebärdensprache. In Bayern bietet die Evangelische Landeskirche Kurse für gehörlose Hospizhelfer an. Bereits 18 Hospizbegleiter wurden in den beiden Kursen in Nürnberg und München ausgebildet, viele von ihnen sind schon im Einsatz. Eine ist Monica Nickels. Die 41-jährige Nürnbergerin hatte viele Jahre zuvor ihre schwer kranke Schwiegermutter begleitet und dabei festgestellt, dass sie Trost und Hilfe spenden kann. Als sie von dem Kurs in Gebärdensprache erfuhr, meldete sie sich sofort an. Die gehörlosen Hospizbegleiter besuchen Gehörlose, die zu Hause, in einem Pflegeheim oder auf einer Palliativstation betreut werden. Die Gebärdensprache ist für diese Menschen die Muttersprache, erklärt Iris Feneberg, Koordinatorin für Hospizarbeit bei der Evangelischen Landeskirche in Bayern. In der letzten Lebensphase ist es wichtig, dass man jemanden hat, mit dem man in seiner vertrauten Sprache reden kann. Hinzu kommt, dass Sterbende oft zu schwach sind, um die Kommunikation mit der Außenwelt aufrechtzuerhalten. Dann ist es besonders wichtig, dass sie jemanden haben, der sie auch ohne Worte versteht. Feneberg ist Mutter einer gehörlosen Tochter und hat selber einen Kurs zur Hospizbegleiterin (für Hörende) absolviert. Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Lehrgang hatte sie zusammen mit den Beauftragten der Evangelischen Landeskirche für Gehörlosenseelsorge. Der Kurs in Gebärdensprache beinhaltet dieselben Themen wie für Hörende und findet in Zusammenarbeit mit dem Hospizverein Nürnberg statt. Er dauert etwa ein halbes Jahr und umfasst 120 Stunden an sieben Wochenenden sowie ein 15-stündiges Praktikum. Finanziert wird das auf drei Jahre angelegte Projekt von mehreren Stiftungen sowie der Aktion Mensch. Derzeit läuft der dritte Kurs. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Überrascht vom Interesse Für den ersten Lehrgang hat Fene berg bayernweit Werbung betrieben und war vom großen Interesse sehr über rascht: Wir hatten Anfragen aus ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz, berichtet sie. Auch in anderen Bundesländern gebe es mittlerweile die Überlegung, eine solche Ausbildung für Gehörlose anzubieten. Foto: Annette Liebmann Viele Teilnehmer besuchen den Kurs aus persönlichen Gründen, beispielsweise weil ein gehörloser Mensch aus ihrem Umfeld Unterstützung braucht, oder weil sie einfach gerne helfen möchten. Monica Nickels kümmert sich seit Juli um eine junge Frau, die sie zuvor nicht gekannt hat. Es läuft ziemlich gut, berichtet sie. Die 47-Jährige freue sich jedes Mal, wenn sie Besuch bekommt, wenn ihr jemand zuhört und sie ganz unkompliziert versteht. Im Mittelpunkt ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Hospizbegleiterin steht die Sterbende und deren Wünsche. Feneberg, die die Sterbebegleitung vermittelt hat, ist Nickels Ansprechpartnerin bei Schwierigkeiten und Problemen. Man sollte Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen sowie ein Gespür dafür, ob der Betroffene hören will, dass der Tod naht, fasst Nickels ihre Erfahrungen zusammen. Als Hospizbegleiterin ist es auch notwendig, sich bewusst zu machen, wie man selbst zum Sterben und zum Tod steht eine Auseinandersetzung, die nicht unbedingt leicht fällt. Das schönste Kompliment, erzählt Feneberg, habe sie von einer Teilnehmerin bekommen, die sagte: Ich hatte geglaubt, nichts Neues zu lernen. Doch der Kurs hat mich verändert. Annette Liebmann Anzeige 6 RHPfalz

7 Gesundheit Zeitung November Muss der Arzt nach Hause kommen? Mobilitätseingeschränkte und Ältere sind auf Versorgung angewiesen Patienten sollten Risiken abwägen Wahl der Klinik hat Einfluss auf Behandlungserfolg Nicht jeder Hausarzt bietet Hausbesuche an, obwohl er dazu verpflichtet ist. Das stellt vor allem ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen vor große Probleme. Sie sollten ihren Hausarzt gezielt darauf ansprechen, auch wenn sie noch in der Lage sind, selbst den Arzt aufzusuchen. Laut Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung haben Ärzte im vergangenen Jahr 24,6 Millionen Hausbesuche absolviert, sechs Millionen weniger als im Jahr Einen Grund für diese Entwicklung sehen Gesundheitsexperten in der Sorge vieler Hausärzte vor Rückzahlungen, wenn sie zu viele Hausbesuche machen. Von Bundesland zu Bundesland ist das zwischen kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen anders geregelt. Pro Hausbesuch kann ein Arzt gerade einmal rund 20 Euro zusätzlich abrechnen. Das deckt kaum die tatsächlichen Kosten, wenn man den zusätzlichen Aufwand einrechnet. Arzt muss behandeln Eine Versorgungslücke: Hausärzte machen mittlerweile immer weniger Hausbesuche. Foto: imago/photothek Generell gilt: Hausbesuche sind nur durchzuführen, wenn der Patient aus gesundheitlichen Gründen den Arzt nicht aufsuchen kann. Das ist in der Regel der Fall, wenn jemand bettlägerig ist. Denn Schmerzen, hohes Fieber, Kreislaufprobleme, häufiges Erbrechen oder Schwäche machen für einige Patienten den Gang zum Arzt oft unerträglich, teilweise sogar unmöglich. Grundsätzlich kann der Arzt den Hausbesuch auf Zeiten vor oder nach seiner Sprechstunde legen. Ist er jedoch nicht sicher, ob der Hausbesuch aufgeschoben werden kann, muss er die Praxis auch während der Sprechstunden verlassen und den Hausbesuch durchführen. Die Verpflichtung zum Hausbesuch kann jedoch entfallen, wenn der Arzt zum Beispiel wegen wichtiger Pflichten, wie anderen unaufschiebbaren Behandlungen und Notfällen, nicht abkömmlich ist. Ein volles Wartezimmer zählt jedoch nicht dazu. Besuche außerhalb des üblichen regionalen Einzugsbereichs der Praxis kann der Arzt allerdings ablehnen. Wer nicht in unmittelbarer Nähe wohnt, sollte sich nach einem anderen Mediziner umschauen, der für das Wohngebiet zuständig ist. Nach den gesetzlichen Bestimmungen des Fünften Sozialgesetzbuchs sind Hausbesuche grundsätzlich auch an qualifizierte nichtärztliche Mitarbeiter delegierbar. Voraussetzung dafür ist, dass zuvor ein persönlicher Arzt Patienten-Kontakt stattgefunden hat. Delegiert werden können zum Beispiel medizinische Leistungen wie Blutdruck- und Pulsmessen, Verbandswechsel oder Injektionen in die Unterhaut oder einen Muskel. Auch Fachärzte sind zum Hausbesuch verpflichtet, wenn bei einem von ihnen behandelten Patienten wegen einer Erkrankung aus ihrem Fachgebiet ein Besuch notwendig ist. Diese Verpflichtung besteht ebenfalls, wenn der Facharzt beratend zu einer Behandlung hinzugezogen wird und danach weitere Besuche durch ihn als erforderlich erachtet werden. Fazit: Im absoluten Notfall besteht für jeden Arzt immer und überall die Verpflichtung, zu helfen. Wenn ein Patient wegen einer ernsten Erkrankung nicht in die Praxis kommen kann, ist der Arzt verpflichtet, seinen Patienten zu versorgen, in diesem Fall eben zu Hause. Eine Ablehnung des Besuchs ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich. Sollte der behandelnde Arzt keinen Dienst haben, ist er in der Pflicht, seinen Patienten an den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu verweisen und sicherzustellen, dass sich jemand anderes kümmert. Ines Klut Bei planbaren, komplizierten Operationen sind die Erfolgsaussichten für die Patienten in deutschen Kliniken nicht überall gleich gut. Das ist das Ergebnis des aktuellen Krankenhausreports der Barmer. In der Studie wurde die Sterblichkeitsrate bei Eingriffen an der Bauchschlagader untersucht. Demnach lag diese in Krankenhäusern mit einer hohen Zahl an derartigen Operationen um 2,6 Prozentpunkte niedriger als bei Kliniken mit geringen Fallzahlen. Laut Barmer sollten künftig die Eingriffe nur noch in zertifizierten Gefäßzentren oder Kliniken mit einer hohen Fallzahl erfolgen. Für diesen anspruchsvollen Eingriff seien Erfahrung und Routine nötig. Laut Report sollten je Klinik wenigstens 50 Fälle im Jahr operiert werden. Werde mindestens einmal in der Woche ein solcher Eingriff vorgenommen, könnten sich beim OP-Team wichtige Routinen einstellen. Mehr als Menschen über 65 Jahren leiden laut der Studie an einem Aneurysma der Bauchaorta wurden etwa der betroffenen über 65-Jährigen vorsorglich operiert. Die Zahlen steigen, weil Männer über 65 Jahre, die gesetzlich krankenversichert sind, seit Anfang dieses Jahres eine neue Kassenleistung zur Früherkennung in Anspruch nehmen können. Die Ultraschall-Untersuchung wird einmalig durchgeführt und soll krankhafte Erweiterungen der Bauchschlagader frühzeitig erkennen. ikl 7 RHPfalz

8 8 Zeitung November 2018 Gesundheit Kleine Lebensretter Vor 60 Jahren wurde erstmals ein Herzschrittmacher eingesetzt moderne Geräte sind sicher und langlebig Damals war es eine medizinische Sensation, heutzutage ist es ein Routineeingriff, der für viele Menschen ein besseres Leben verspricht: Vor sechs Jahrzehnten wurde in Stockholm zum ersten Mal einem Patienten ein Herzschrittmacher eingesetzt. Die verzweifelte Ehefrau eines herzkranken Mannes hatte einen Ingenieur und einen Chirurgen zu einer Operation veranlasst, die bahnbrechend war. Das Herz des 43-jährigen Arne Larsson war nicht mehr im Takt, schlug nur ganz langsam und zwischendurch blieb es stehen. Immer wieder verlor er das Bewusstsein und musste bis zu 30-mal am Tag wiederbelebt werden. Larsson litt an einem AV-Block, einer Störung der Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer, und an wiederkehrenden Adams-Stokes-Anfällen, kurzen Herzstillständen, während denen der Patient das Bewusstsein verliert. Ingenieur Rune Elmqvist und der Chirurg Åke Senning hatten bereits einen Herzschrittmacher entwickelt, ihn aber noch nicht am Menschen ausprobiert. Auf Drängen von Larssons Frau Else-Marie Herzspezialist Prof. Dr. Andreas Schuchert. Foto: F.-Ebert-Krankenhaus Ein klassischer Herzschrittmacher (links) und ein sondenloser Schrittmacher (rechts). Foto: picture alliance/nathalie Saint-Affre wagten sie es und setzten am 8. Oktober 1958 im Karolinska Hospital in Stockholm in einer Notoperation Arne Larsson das Gerät ein. Es hielt drei Stunden. Dann setzten sie ein neues ein, das eine Woche funktionierte. Larsson bekam insgesamt 26 Schrittmacher implantiert, bis er im Jahr 2001 mit 86 Jahren an Krebs starb. Sensationelle Erfindung Für den Kardiologen Prof. Dr. Andreas Schuchert war die erste Implantation eines Herzschrittmachers sensationell und etwas grundsätzlich Neues. Arne Larsson litt unter einer tödlichen Erkrankung am Herzen, und so konnte er noch 43 Jahre leben. Der Herzschrittmacher besteht vom ursprünglichen Prinzip her aus zwei wesentlichen Teilen. Eines ist das Gehäuse, in dem das Steuerelement, sozusagen der Computer, eine langlebige Batterie und die Anschlüsse für die Sonden integriert sind. Der Operateur macht dafür einen kleinen Schnitt in die Brust und legt das Gerät zwischen den Brustmuskel und das Fettgewebe unterhalb der Haut. Der zweite Teil ist die Sonde. Sie wird bei der Operation über große Körpervenen zum Herzen geführt und im Herzmuskel fixiert. Verbunden mit dem Gehäuse stimuliert die Sonde in dem Moment den Herzmuskel, sobald der Herzschlag aussetzt. Die technische Entwicklung habe die Geräte deutlich stabiler und langlebiger gemacht, erläutert Schuchert, der dem Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung angehört. Die Schrittmacher seien mittlerweile auch Minicomputer, die sich selbst steuern. Das heißt, falls der Impuls zu schwach ist, um den Muskel zu bewegen, wird er automatisch verstärkt. Außerdem sammelt das Gerät viele Daten, die für die Therapie nützlich sind. Mittlerweile gibt es auch eine zweite sondenlose Herzschrittmacher-Variante, die nur noch aus einem Teil besteht. In diesem Gerät, das nur 2,6 Zentimeter lang und 1,8 Gramm schwer ist, ist alles kompakt untergebracht. Dieser Schrittmacher wird direkt in das Herz eingesetzt, erklärt Schuchert. Allerdings ist er nur für Patienten geeignet, die aufgrund ihrer langsamen Herzrhythmusstörung lediglich eine Stimulation in der rechten Herzkammer benötigen Implantationen Andreas Schuchert und sein Team vom Friedrich-Ebert-Krankenhaus im holsteinischen Neumünster setzen jedes Jahr etwa 200 Herzschrittmacher ein. Bundesweit sind es etwa Prozent der Operierten sind Männer, und 95 Prozent sind 65 Jahre alt oder älter. Der Eingriff geschieht meist mithilfe von Lokalanästhesie und dauert kurz, die Patienten sind oft schnell wieder fit und im Gegensatz zu Arne Larsson kommen die meisten mit nur einem Herzschrittmacher aus. Sebastian Heise HERZWOCHEN Herz außer Takt Vorhofflimmern : Wie kann man sich vor der Volkskrankheit Vorhofflimmern und seiner größten Gefahr, dem Schlaganfall, schützen? Wie wird Vorhofflimmern festgestellt? Welche Therapien helfen? Vom 1. bis 30. November finden die Herzwochen mit bundesweit mehr als 1000 Seminaren statt. Termine Deutsche und Infos: Herzstiftung Bockenheimer Landstraße Frankfurt/Main (0 69) info@herzstiftung.de Antibiotika: Ärzte denken um Eine Verordnung soll genau abgewogen werden Krank vor Angst Hypochondrie ist eine ernstzunehmende Krankheit Bakterien auf einer Petrischale werden von Schimmelpilz-Wirkstoffen vernichtet: So entdeckte Sir Alexander Fleming vor 90 Jahren das Penicillin. Vielen Krankheiten wurde dadurch der Schrecken genommen, doch durch multiresistente Keime droht heute eine neue Gefahr. Viele Ärzte denken um und verschreiben Penicillin nicht mehr so leichtfertig wie früher, doch in der Praxis gibt es auch Probleme. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat jüngst die neuen Trends bei der Resistenzsituation verschiedener Bakterien in Deutschland vorgestellt und stützt sich dabei auf Daten der beiden Überwachungssysteme Antibiotika-Resistenz Surveillance (ARS) und Antibiotikaverbrauchs-Surveillance (AVS). Die Analyse soll dazu dienen, Maßnahmen zur Eindämmung der Antibiotika-Resistenzen zu überprüfen und Defizite zu erkennen, so das RKI. Das Institut erinnert an die wichtigsten Grundsätze zur Verhinderung von Resistenzen: Infektionen durch gute Hygiene zu vermeiden und Antibiotika nur dann einzusetzen, wenn sie auch wirklich sinnvoll und notwendig sind. Schnelltests und weniger Verschreibungsdruck sollen laut der Ärzte Zeitung helfen, den Verbrauch an Antibiotika zu reduzieren. Denn diese seien beispielsweise überhaupt nicht sinnvoll, wenn eine Infektion durch Viren verursacht wurde. Allerdings befördert der unsachgemäße Gebrauch genau wie in der Tiermedizin die Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen. Dass Schnelltests in der Praxis nicht immer leicht zu bewerkstelligen sind, gibt der Deutsche Hausärzteverband zu bedenken: Es sei absurd zu glauben, so Ulrich Weigeldt, Chef des Deutschen Hausärzteverbands in der Ärzte Zeitung, dass Hausärzte während einer Grippesaison 50 Patienten am Tag Blut abnehmen könnten, um diese dann allesamt ins Labor zu schicken. Hintergrund ist, dass zum 1. Juli 2018 neue Labordiagnostik-Leistungen in den einheitlichen Bewertungsmaßstab EBM aufgenommen wurden, um die Verordnungen von Antibiotika zu reduzieren beziehungsweise damit Ärzte passgenau verordnen können. Der EBM ist das Vergütungssystem der vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland. pet Bekommt die Mutter beim Blick auf die Krankheiten-Liste im Kindergarten Schnappatmung oder desinfiziert sich der Kollege nach einem Niesanfall des Chefs die Hände, ist noch lange nicht die Rede von Hypochondrie. Wer ernsthaft darunter leidet, hat weniger Angst vor Ansteckung als vor Symptomen, die auf lebensbedrohliche Krankheiten hindeuten könnten. Helfen kann den Betroffenen eine Psychotherapie. Er bewegt sich, isst und trinkt wie alle anderen, trotzdem ist er sehr leidend. Was Molière in einem seiner berühmtesten Werke Der eingebildete Kranke beschreibt, trifft es gut. Hypochonder sind nicht sterbenskrank, sie bilden es sich ein. Sie achten extrem auf körperliche Symptome und deuten diese stets als Zeichen ernster Erkrankungen. Experten der Fachklinik für Akutpsychosomatik der Kliniken Bad Wildungen erklären, dass Betroffene selbst dann davon überzeugt sind, erkrankt zu sein, wenn der Arzt keine körperlichen Erkrankungen feststellen kann. Die Hypochondrie gehört zu den sogenannten somatoformen beziehungsweise psychosomatischen Störungen. Diese lösen keine organischen Erkrankungen, sondern seelische Probleme mit körperlichen Beschwerden aus. Typisch für Hypochondrie ist ein gesteigertes Angstempfinden. Frühere Erlebnisse und Erfahrungen in der Kindheit, etwa Todesfälle in der Familie oder ein überbehütetes Aufwachsen, können dieses Empfinden laut Experten begünstigen. Stress kann ein Auslöser für Hypochondrie sein. Die Krankheit wird psychotherapeutisch behandelt. Im Rahmen einer Verhaltens- oder Konfrontationstherapie setzt sich der Patient mit seinen Ängsten auseinander und hat so die Möglichkeit, neue Denkmuster und eine positive Einstellung zu entwickeln. Dass Kopfweh zum Beispiel nicht sofort ein Anzeichen für einen Hirntumor ist oder Rumoren im Bauch ein Magengeschwür. Experten empfehlen außerdem, die Psychotherapie durch Entspannungsübungen zu ergänzen. Yoga oder autogenes Training können sehr hilfreich sein. Caroline Meyer Ein Hypochonder geht bei Krankheitssymptomen immer vom Schlimmsten aus. Angeschwollene Lymphknoten deutet er zum Beispiel schnell als Anzeichen einer Krebserkrankung. Foto: picture alliance/dpa-themendienst 8 RHPfalz

9 Gesundheit Zeitung November Organspende soll Normalfall werden Die Zahl der Organspenden hat nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation im vergangenen Jahr mit 797 einen Tiefpunkt erreicht. Derzeit warten etwa Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Jeden Tag sterben drei von ihnen, weil kein geeignetes Organ zur Verfügung steht. Der Sozialverband VdK fordert schon lange, dass den vielen Menschen, die ein Spenderorgan dringend brauchen, deutlich schneller geholfen wird. Vor allem die Abläufe in den Kliniken müssen reformiert werden. Deshalb begrüßt der VdK den aktuellen Gesetzentwurf zur Verbesserung der Strukturen der Organspende. Dazu gehört auch, dass jeder automatisch als Organspender gilt, es sei denn, man selbst oder Angehörige widersprechen zu Lebzeiten. Bisher ist es in Deutschland per Gesetz umgekehrt geregelt: Die Entnahme von Spenderorganen ist in Deutschland nur dann möglich, wenn der Betroffene, etwa per Organspendeausweis, zuvor ausdrücklich zugestimmt hat. Patienten sollen sich künftig verstärkt bei den Hausärzten über eine Organspende informieren können. Denn es handelt sich um ein sehr persönliches Thema, das mit vielen Unsicherheiten und Fragen verbunden ist. ikl Bonusheft beim Zahnarzt Was es bringt Schon einmalige Unterbrechnung setzt den Stand auf Null Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht, hat im Fall des Falles gut Lachen. Denn beim Nachweis der jährlichen Kontrolle im Bonusheft gibt es bei größeren Behandlungen einen Zuschuss von der Krankenkasse. Einmal im Jahr ist für Erwachsene eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt fällig. Dafür gibt es einen Stempel im Bonusheft. Foto: imago/westend61 Ab fünf Jahren regelmäßiger Kontrolle gibt es 20 Prozent extra zum sogenannten Festzuschuss. Das ist der Anteil, den die Kassen für bestimmte Leistungen ohnehin beisteuern. Auf 30 Prozent erhöht sich dieser Beitrag für diejenigen, die seit mindestens zehn Jahren regelmäßige Zahnarztbesuche im Heft vorweisen können. Das gilt aber nur, solange der Patient auch weiterhin zur Kontrolle geht. Wer einmal unterbricht, muss wieder von vorne anfangen. Wie viel der Patient am Ende spart, hängt vom Festzuschuss ab. Um diesen zu bestimmen, greifen die gesetzlichen Kassen auf einen Katalog zurück, in dem die Beiträge für einzelne Leistungen festgelegt sind. Zahnärztliche Eingriffe können teuer werden. Insbesondere beim Zahnersatz werden schnell Hunderte von Euro fällig. Das trifft zum Beispiel auf Brücken, Implantate, Kronen oder Prothesen zu. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen bei solchen Behandlungen einen Teil der Kosten: Laut der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung belaufen sich die Zuschüsse auf 50 Prozent der durchschnittlichen Kosten der Standardtherapie. Bei einer Kombination von mehreren Befunden können mehrere Festzuschüsse zusammenkommen. Der Gesamtzuschuss orientiert sich immer an der sogenannten Regelversorgung, also der Standardtherapie ohne Extras. Er ändert sich auch nicht, wenn der Patient mehr will etwa statt einer Brücke lieber ein deutlich teureres Implantat. Für solche Wünsche fallen deshalb für den Patienten oft deutlich höhere Kosten an, die er dann privat an den Zahnarzt zahlen muss. Da es für einen Befund meist unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gibt, empfiehlt es sich, zuerst nach der Regelversorgung zu fragen. Ein Bonusheft bekommt man ab dem 12. Lebensjahr entweder direkt vom Zahnarzt oder von der Krankenkasse. Kinder und Jugendliche müssen bis zum 18. Lebensjahr zweimal im Jahr zur Kontrolle, wenn sie den Bonus haben wollen. Bei Erwachsenen reicht einmal. Ines Klut Mittels Stoßwellen gegen Fersenschmerz Seit 1. Juli dieses Jahres haben gesetzlich Versicherte mit Fersenschmerz Anspruch auf eine Stoßwellentherapie. Bislang mussten Betroffene die Behandlung selbst bezahlen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Leistung neu bewertet und in den gesetzlichen Leistungskatalog aufgenommen. Der Fersenschmerz entsteht durch eine Gewebeveränderung in der Sehnenplatte der Fußsohle. Betroffene klagen besonders über Schmerzen am Morgen und nach längerem Sitzen. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung erkranken einmal in ihrem Leben. Bei vielen halten die Beschwerden trotz therapeutischer Maßnahmen, wie Physiotherapie, Medikamenten oder Schuheinlagen, an und können zu einer Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten führen. Bei der Stoßwellentherapie werden Stoß- oder Druckwellen von außen in das Gewebe eingebracht, um eine Heilung anzuregen und den Fuß wieder belastbar zu machen. Anspruch auf diese Behandlung haben Patienten, bei denen die Beschwerden über mindestens sechs Monate bestehen und Therapien keine Besserung gebracht haben. Die Stoßwellentherapie kann als zusätzliche Maßnahme dazu beitragen, einen operativen Eingriff zu vermeiden. ikl 9 RHPfalz

10 10 Zeitung November 2018 Generationen Mehr Licht als Schatten Optimismus verhindert keine Krankheiten, aber hilft, sie besser zu überstehen Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich, sagt ein chinesisches Sprichwort. Foto: picture alliance/westend61 Optimismus ist Thema unzähliger Studien. Die einen schreiben der Eigenschaft eine heilsame Wirkung zu, die anderen besagen, dass zu viel Optimismus auch nicht gesund ist. Sicher ist: Wer optimistisch ist, hat ein besseres Gefühl und in manch auswegloser Situation mehr Kraft, sich aus der Krise zu befreien. Viktoria S.* ist eine gnadenlos positive Frau weinen ist trotzdem erlaubt. Ihre Geschichte ist eine, die traurig machen müsste. Aber untröstlich traurig sein, sich hängen lassen, das ist nicht ihr Ding. Viktoria S. leidet an Endometriose, eine der häufigsten Unterleibserkrankungen von Frauen. Eigene Kinder zu bekommen, sei nahezu aussichtslos, sagen die Ärzte schon vor zehn Jahren. Da ist sie Mitte 20. Sie und ihr Mann adoptieren ein schwerbehindertes Kind, es ist wahnsinnig anstrengend und wahnsinnig schön. Der Kinderwunsch, er bleibt. Weil es auf natürlichem Wege nicht möglich ist, entscheidet sich das Paar für künstliche Befruchtung. Nach zwei fehlgeschlagenen, folgt der dritte Versuch. Aller guten Dinge sind drei, denkt Viktoria S., nur nicht aufgeben, optimistisch bleiben. Ein Embryo scheint sich wohlzufühlen in ihrem Bauch und bleibt. Bleibt für kurze Zeit. Es soll nicht sein, auch dieses Mal nicht. Was die 37-Jährige in diesem Moment nicht weiß, ist, dass ihr diese traurige Tatsache das Leben retten wird. Bei der Ausschabung entdecken die Ärzte Gebärmutterkrebs. Es ist gerade noch rechtzeitig, die Gebärmutter wird entfernt. Der Kinderwunsch ist gestorben, Viktoria S. lebt. Sie ist traurig und froh zugleich. Optimistin sein, das heißt für sie nicht, immer glücklich zu sein, sondern auch mal Tränen zuzulassen. Dann, irgendwann, da ist sich die 37-Jährige sicher, geht sie gestärkt aus diesem Lebensabschnitt hervor. Gutes Gefühl hilft In Viktoria S. Fall ist Pessimismus eindeutig nicht der Grund für ihre Krebserkrankung. Dennoch glauben viele Menschen, dass Krebs psychisch bedingt sei. In einer repräsentativen Umfrage des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) stimmten 61 Prozent der Aussage zu, dass Stress und seelische Belastungen für die Krankheit verantwortlich sein können. Wissenschaftlich belegt ist das nicht. In einem dpa-interview erklärt Imad Maatouk, Psychoonkologe der Uniklinik Heidelberg, dass es von mehreren Faktoren abhänge, ob jemand Krebs bekommt oder nicht. Zum einen seien es genetische Einflüsse, zum anderen Verhaltensrisiken wie Rauchen und manchmal sei es einfach nicht erklärbar. Der Psychoonkologe sagt aber auch, dass Optimismus gerade zu Beginn einer Erkrankung den Patienten das Gefühl von Kontrolle über die Krankheit vermitteln könne. Und ein positives Gefühl, das Gefühl von Stärke, schadet schließlich nie. Wichtig ist aber auch, Traurigkeit zu akzeptieren. Und: Jeder Patient muss selbst entscheiden, wie er mit seiner Krankheit umgeht, sollte auf seine Bedürfnisse hören und sonst auf gar nichts. Astrid Schütz, Psychologin und Professorin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, beschäftigt sich schon lange kontrovers mit den Themen Optimismus und Pessimismus. Anhand des berühmten halb vollen oder halb leeren Glases erklärt sie in einem Interview zu ihrem Buch Positives Denken: Vorteile Risiken Alternativen, dass es die Menschen durch unterschiedliches Interpretieren der Dinge oft selbst in der Hand haben, sich glücklich oder unglücklich zu fühlen. Sie gibt aber zu bedenken, dass zu viel Optimismus Risiken bergen kann. Wer immer vom Positiven ausgeht, läuft Gefahr, negative Aspekte nicht wahrzunehmen zum Beispiel im Straßenverkehr. Ist ein Mensch von Natur aus Optimist oder Pessimist? Teils, teils, sagt die Expertin. Außer von der Genetik hingen diese Eigenschaften auch von Erlebnissen und Erfahrungen ab. Viktoria S. jedenfalls bleibt Optimistin, bietet dem Schicksal die Stirn, glaubt daran, dass alles gut wird. Und ist dankbar für ihr Leben mit ihrer Tochter und ihrem Mann. Caroline Meyer *Name von der Redaktion geändert Frauen leben fünf Jahre länger Die Lebenserwartung in Deutschland ist hoch. So kann ein heute geborenes Mädchen durchschnittlich 83 Jahre und zwei Monate alt werden. Jungen können mit 78 Jahren und vier Monaten rechnen. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Vor allem im Süden der Bundesrepublik ist die Lebenserwartung hoch. An der Spitze liegt Baden-Württemberg. Hier werden Männer 79 Jahre und sieben Monate alt. Bei den Frauen sind es 83 Jahre und elf Monate. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt mit einem durchschnittlichen Lebensalter von 76 Jahren und drei Monaten bei Männern und das Saarland mit 82 Jahren und drei Monaten bei Frauen. Das Statistische Bundesamt hatte die Sterbedaten der Jahre 2015 bis 2017 ausgewertet. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Lebenserwartung nur sehr leicht gestiegen und stagniert zurzeit auf hohem Niveau. Wer heute 65 Jahre alt ist, kann sich als Mann auf weitere 17 Jahre und zehn Monate freuen. Auch hier liegen die Frauen mit 21 Jahren vorne. Die Gründe sind vielschichtig. Sie reichen von der Ernährung über eine bessere gesundheitliche Versorgung und generell günstigere Lebensumstände im Beruf und Privatleben bis hin zu mehr Urlaub als früher. sko Sprechen wir über Gerechtigkeit! Die ARD-Themenwoche beleuchtet unterschiedliche Facetten Politisch, philosophisch, persönlich: Gerechtigkeit ist ein komplexer und individueller Begriff, den Menschen unterschiedlich interpretieren und verwenden. Was gerecht und fair ist, darüber gehen die Empfindungen auseinander. Die ARD-Themenwoche vom 11. bis 17. November beleuchtet das Thema Gerechtigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln. Gerechtigkeit ist ein komplizierter, schwer definierbarer, moralisch aufgeladener Begriff. Was die einen als gerecht ansehen, empfinden andere als schreiendes Unrecht. Weil Gerechtigkeit also immer auch im Auge des Betrachters liegt, ist das Ziel der Themenwoche nicht, eine Haltung dazu zu entwickeln, sondern den Austausch darüber zu fördern, was gerecht ist und was ungerecht. Es geht darum, eine Diskussion über Gerechtigkeit in der Gesellschaft anzustoßen. Laut einer Umfrage von Infratest dimap fühlen sich Ostdeutsche schlechter behandelt als Westdeutsche, Frauen stärker als Männer, Arme mehr als Reiche und Ungebildete mehr als Akademiker. Aber dass sich nur 51 Prozent der Bevölkerung eines der wohlhabendsten Länder der Erde gerecht behandelt fühlen, zeigt die Dringlichkeit dieser Themenwoche. Und ihren Bedarf, alle Winkel der Problematik auszuleuchten. Das Angebot der Themenwoche umfasst alle Genres: Neben großen Spielfilm-Produktionen und Dokumentationen gibt es Hörspiele, Talksendungen und Krimis sowie Features und sogar Comedy Beiträge. Auch das Kinderprogramm greift das Thema Gerechtigkeit auf. Am 11. November läuft um Uhr auf Kika der preisgekrönte Dokumentarfilm Nicht ohne uns!. Der Film erzählt, unter welchen ungleichen Umständen Kinder groß werden und was sie verbindet. In anderen TV-Sendungen der Ersten Programme werden weitere Themenfelder wie Globalisierung und Obdachlosigkeit kritisch unter die Lupe genommen. Die Bildungsmisere rückt gleichermaßen ins Licht wie fairer Handel, Steuergerechtigkeit oder Umweltschutz. Der SWR Report Ausgebeutet für den Online-Boom begleitet am 14. November zur allerbesten Sendezeit Paketausfahrer bei ihrer Arbeit. Weitere Höhepunkte sind der Polizeiruf 110: Für Janina (NDR) über einen Justizirrtum und der Mittwochs-Fernsehfilm Keiner schiebt uns weg (WDR) über die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen. In der ARD-Traditionsserie Großstadtrevier können die Zuschauerinnen und Zuschauer erstmals über den Ausgang einer Folge abstimmen. Gesprächssendungen wie Anne Will und Hart aber fair haben das Thema Gerechtigkeit ebenfalls auf der Agenda. Die Dritten Programme setzen mit einem breiten Angebot starke regionale Akzente. Selbst urteilen Das persönliche Rechtsempfinden kann auch getestet werden. In einer interaktiven Anwendung können Online-Nutzer Richter spielen und über typische Gerichtsfälle urteilen. Anschließend sehen sie, wie andere sowie echte Richter und Staatsanwälte entschieden haben. Die Daten stammen von einem deutsch-französischen Forschungsprojekt. Infos unter Ines Klut STATISTIK Jeder Zweite ab 65 Jahren ist online Sich mit Freunden oder den Enkeln austauschen, über Reisen informieren oder einkaufen das Internet ist für viele Senioren nicht mehr aus dem täglichen Leben wegzudenken. Mittlerweile ist jeder Zweite ab 65 Jahren in Deutschland online. Das geht aus Zahlen zum ersten Quartal 2017 hervor, die das Statistische Bundesamt aktuell veröffentlichte. Auf der Liste der Online-Tätigkeiten standen s bei Älteren ganz oben. Mit 91 Prozent versendeten von ihnen anteilig ähnlich viele s wie in jüngeren Altersgruppen. Fünf Jahre zuvor lag der Wert noch bei 32 Prozent. Außerdem nutzten die Senioren das Netz als Quelle für Informationen: 86 Prozent informierten sich über Waren und Dienstleistungen, 64 Prozent über Reisen. In sozialen Netzwerken war bisher nur etwa jeder Fünfte der Senioren (21 Prozent) unterwegs. In Zeiten der Digitalisierung spielt der Zugang älterer Menschen zu digitalen Medien eine zentrale Rolle. Das erleichtert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Für ältere Menschen bedeutet der Erwerb von Technikkompetenz, dass sie souveräner Teil einer immer digitaler werdenden Gesellschaft bleiben. ikl 10 RHPfalz

11 Menschen mit Behinderung Zeitung November Einkaufstortur statt Shoppingtour Die Mehrzahl der deutschen Geschäfte weist noch immer Barrieren auf App sieht, was Blinde nicht sehen Anwendungen helfen Sehbehinderten im Alltag Früher musste Serena Jürgensen die Waren auf dem Schoß zur Kasse transportieren. Fotos: Mirko Besch Barrierefrei einkaufen ein vielerorts noch unerfüllter Traum von Menschen mit Behinderung. Für so manche Probleme, mit denen Rollstuhlfahrer, Seh- und Hörbehinderte oder anderweitig eingeschränkte Menschen beim Shopping zu kämpfen haben, gibt es bereits erleichternde Hilfsmittel. Doch leider werden diese noch nicht ausreichend eingesetzt. Serena Jürgensen ist seit ihrer Kindheit auf einen Rollstuhl angewiesen. Das VdK-Mitglied aus Geisenhausen (Niederbayern) in der Nähe von Landshut hat sich in der Vergangenheit beim Einkauf von Lebensmitteln im Supermarkt immer schwergetan. Mühsam lagerte die 27-Jährige die benötigten Waren auf ihren Oberschenkeln, um sie zur Kasse zu transportieren. Hin und wieder kullerten dabei einzelne Artikel auf den Boden. Die Inhaberin des Edeka-Markts, Monika Strebl, hatte die junge Frau immer wieder bei deren Einkaufstortur beobachtet und entschloss sich kurzerhand, zwei Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer anzuschaffen. Heute kann die 27-Jährige im nächstgelegenen Supermarkt dank eines Einkaufswagens für Rollstuhlfahrer mehr Produkte auf einmal einkaufen und selbst sogar den großen Familieneinkauf erledigen. Serenas Mutter. Um Menschen mit Behinderung den Einkauf zu erleichtern, sei es daher wichtig, dass möglichst viele Geschäfte barrierefrei sind und Hilfsmittel wie diese speziellen Einkaufswagen bereitstellen. Oft wird beim Thema Barrierefreiheit nur an Rollstuhlfahrer gedacht. Dabei können Menschen mit anderen Einschränkungen ebenso Schwierigkeiten beim Einkaufen haben, weil sie auf Hindernisse stoßen. Kleinwüchsige kommen nicht an die oberen Regale, suchen Tritte oder absenkbare Stände jedoch meist vergebens. Für Sehbehinderte können Vergrößerungsgläser an den Einkaufswagen sehr hilfreich sein, diese stehen aber nur in wenigen Läden zur Verfügung. Zudem wären farbige Orientierungshilfen auf dem Boden sowie groß gedruckte Preisschilder echte Verbesserungen. Die Realität sieht aber häufig anders aus. Daher ist es derzeit wohl noch einfacher, sich selbst mit einer App für das Smartphone zu behelfen (siehe nebenstehenden Artikel). Oder man nutzt die Möglichkeit, die benötigten Lebensmittel übers Internet zu bestellen und nach Hause liefern zu lassen. Für Supermarkt-Betreiber ist es natürlich ein großer auch finanzieller Aufwand, ihren Laden komplett auf die verschiedenen Arten von Behinderungen einzustellen. Für eine uneingeschränkte Teilhabe sind aus Sicht des VdK jedoch zumindest barrierefreie Zugänge unabdingbar. Der Sozialverband fordert, auch private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zur Herstellung von Barrierefreiheit zu verpflichten. Übrigens: Für barrierearme Geschäfte hat der Handelsverband Deutschland das Qualitätszeichen Generationenfreundliches Einkaufen entwickelt. In den damit ausgezeichneten Märkten soll für Senioren oder Menschen mit Behinderung ein unbeschwerliches Einkaufen möglich sein. Mirko Besch Sind das Essiggurken oder Silberzwiebeln? Ist das die Zahnarztrechnung oder die Wahlbenachrichtigung? Oft sind es alltägliche Fragen, die sich Menschen mit Sehbehinderung nicht selbst beantworten können. Ist kein Sehender in der Nähe, gibt es eine Lösung: Smartphone-Apps. Beim Etiketten und Briefe vorlesen, Barcode scannen und Kleidung kombinieren helfen die Apps barcoo, Seeing AI und Be My Eyes. Seit der von Geburt an blinde Michael Bentele zum Beispiel die Barcode-Scanner-App barcoo nutzt, macht er beim Kochen kein falsches Glas mehr auf. Früher habe ich auf gut Glück ein Glas geöffnet und musste im Zweifelsfall in Kauf nehmen, dass es das falsche ist, erzählt das VdK-Mitglied. Die kostenlose Anwendung barcoo, die es sowohl für Appleals auch für Android-Geräte gibt, erkennt über die Kamera den Barcode eines Produkts. Die App informiert dann über die Ware, deren Preis und wo sie erhältlich ist teilweise sind sogar Testberichte hinterlegt. Das ist für Blinde wahnsinnig praktisch. Auch für Menschen mit Sehschwäche, die die kleingedruckten Inhaltsstoffe nicht erkennen können, sagt der 37-Jährige. Er empfiehlt eine weitere App, die ähnlich funktioniert: Seeing AI. AI steht für Artificial Intelligence, also künstliche Intelligenz, und Seeing für Sehen. Das VdK-Mitglied nutzt die Anwendung, um Briefe zu lesen, Post zu sortieren oder Klingelschilder zu erkennen. Die kostenlose App wurde speziell für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt, um ihnen den Alltag zu erleichtern. Mithilfe der Kamera erkennt die Anwendung nicht nur Texte, sondern beschreibt auch Personen oder Objekte in der näheren Umgebung. Außerdem dient Seeing AI zur Erkennung von Banknoten, Farben und Fotos. Erhält der Mensch mit Sehbehinderung etwa ein Foto per Mail oder WhatsApp, kann er auf Teilen und mit AI erkennen gehen und sich dieses beschreiben lassen. Die App Be My Eyes, Sei meine Augen, ist für Michael Bentele vor allem beim Kombinieren von Kleidungsstücken interessant. Denn ob etwas gut zusammenpasst, kann die künstliche Intelligenz nicht erkennen. Dafür braucht es Menschen, die man über Be My Eyes anrufen kann. Per Videochat stehen freiwillige Helfer Menschen mit Sehbehinderung zur Seite. Ich finde die Anwendung auch für Menschen interessant, die im Umgang mit dem Smartphone nicht so geübt sind, sagt der 37-Jährige. Denn die Helfer am anderen Ende erklären genau, wohin und wie der Nutzer das Gerät halten muss, damit der Gegenstand von der Kamera erfasst wird. Registrieren kann man sich bei Be My Eyes als Nutzer oder als ehrenamtlicher Helfer. cam Es gibt verschiedene Apps, die den Barcode eines Produkts scannen und darüber informieren. Foto: dpa Anzeige Breite Gänge Die Wagen lassen sich an nahezu allen Rollstuhltypen ankoppeln und sind mit Haken für Taschen und einer Halterung für zwei Flaschen ausgestattet. Ich kann die Sachen, die ich einkaufen möchte, nun direkt vor mich in den Einkaufswagen legen, sagt Serena Jürgensen. Das ermöglicht es mir, auch mal den großen Familieneinkauf zu erledigen, den meine Eltern dann mit dem Auto abholen. Der Supermarkt ist zudem barrierefrei zugänglich und verfügt über ausreichend breite Gänge. Ein Umstand, den noch viel zu wenige Geschäfte aufweisen. Laut dem Informationsdienst Marktjagd sind lediglich zehn Prozent der Geschäfte in Deutschland barrierefrei. Schleswig-Holstein, Bayern und Niedersachsen führen die Rang liste mit rund 13 Prozent an, Schlusslichter sind Sachsen und Berlin mit unter sieben Prozent. Da Rollstuhlfahrer meist keinen allzu großen Aktionsradius haben, ist der nächstgelegene Supermarkt immer von zentraler Bedeutung, erklärt Gisela Quante-Jürgensen, 11 RHPfalz

12 12 Zeitung November 2018 VdK-TV Bei der Krankschreibung Lücken vermeiden VdK-TV informiert über die Pflichten von Arbeitnehmern bei einer längeren Erkrankung Bei einer längeren Erkrankung gibt es einiges zu beachten, beispielsweise rechtzeitig den Arbeitgeber zu informieren und die Krankmeldung abzuschicken. In einem Beitrag informiert VdK-TV ab 19. November, wie sich Arbeitnehmer korrekt verhalten, damit sie auf der sicheren Seite sind. VdK-TV Die Redaktion des Videoportals VdK-TV informiert Sie rund um die Uhr zu wichtigen sozialen und rechtlichen Themen sowie zu Freizeit und Sport. Im November sind unter folgende neue Filme abrufbar: Wer keine lückenlose Krankschreibung vorweisen kann, verliert schlimmstenfalls sogar seinen Anspruch auf Krankengeld. Foto: picture alliance/imagebroker/stefan Hargus Grundsätzlich gilt: Im Krankheitsfall ist der Arbeitnehmer verpflichtet, seine Arbeitsunfähigkeit unverzüglich beim Arbeitgeber zu melden. Unterlässt er dies, riskiert er eine Abmahnung. Zudem hat er den Vorgesetzten oder die Personalabteilung bereits am ersten Tag der Erkrankung darüber zu informieren, wie lange die Erkrankung voraussichtlich dauern wird. Ist der Beschäftigte mehr als drei Tage krank, muss er dem Arbeitgeber am darauffolgenden Arbeitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen. Diese stellt der behandelnde Arzt in dreifacher Ausfertigung aus. Die Bescheinigung mit der Diagnose wird an die Krankenkasse geschickt. Die verkürzte Bescheinigung erhält der Arbeitgeber, eine weitere Kopie ist für die eigenen Unterlagen bestimmt. Der Beschäftigte hat vom ersten Krankheitstag an Anspruch auf Krankengeld. Allerdings ruht dieser Anspruch in den ersten sechs Wochen. So lange bezahlt der Arbeitgeber weiterhin das Gehalt aus. Voraussetzung ist der lückenlose Nachweis der Arbeitsunfähigkeit. Nach Ablauf der sechs Wochen bezieht der Arbeitnehmer Krankengeld. Diese Leistung der Krankenkasse ist niedriger als das Gehalt. Die Höhe des Krankengelds beträgt 70 Prozent des durchschnittlichen Bruttogehalts, maximal aber 90 Prozent des Nettogehalts. Es wird im Zeitraum von drei Jahren bis zu 78 Wochen lang wegen derselben Erkrankung ausbezahlt. Nach drei Jahren beginnt die 78-Wochen-Frist neu. Auch beim Krankengeld gilt: Jede Krankmeldung muss unverzüglich an Arbeitgeber und Krankenkasse weitergeleitet werden. Zudem gibt es besondere Regeln für eine lückenlose Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. So muss die Folgebescheinigung spätestens am nächsten Werktag ausgestellt werden, der auf den letzten, vom Arzt bescheinigten Krankheitstag folgt. Samstage zählen nicht als Werktage. Wer beispielsweise bis zu einem Freitag krankgeschrieben ist, muss sich am darauffolgenden Montag beim Arzt eine Krankmeldung holen. Tut er das nicht, klafft eine Lücke, die im schlimmsten Fall den Anspruch auf das Krankengeld beenden kann. Hier hat der Gesetzgeber 2015 nachgebessert: Früher musste der Versicherte bereits am letzten bescheinigten Krankheitstag eine neue Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nachweisen. Wer also bis zu einem Freitag krankgeschrieben war, musste die Folgebescheinigung noch am gleichen Tag besorgen, weil sonst bereits am Wochenende eine Lücke entstanden wäre. Annette Liebmann 5. November Rente: Immer mehr Deutsche im Rentenalter arbeiten. Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch, Rechte und Rentenversicherung worauf Silver Jobber achten sollten. 12. November Ratgeber: Eine Vorsorgevollmacht betrifft nicht nur Ältere. Solange man noch fit ist, sollte man bereits festlegen, wer stellvertretend für die eigene Person entscheiden und handeln darf. 19. November Arbeit: Worauf Arbeitnehmer bei einer Krankschreibung achten müssen. 26. November Inklusion: Laut Bertelsmann-Studie ist der Norden Deutschlands Spitzenreiter bei der schulischen Inklusion. Bayern und Baden-Württemberg hinken hinterher. 12 RHPfalz

13 Baden-Württemberg Zeitung November Foto: Pfeifer LANDESVERBAND Patientenberatung VdK bietet unabhängige Alternative Seite 14 Mobilität im Alter Thaddäus Kunzmann im Interview Seite 15 Ehrenamtsarbeit Pilotprojekt in Nordbaden Seite 16 Inklusive Mode Zu Besuch bei Blauherz. Seite I Hospizversorgung Trauer gehört zum Leben Seite II KOLUMNE Das sollte Schule machen! Stellvertretender Landesvorsitzender Werner Raab 1151 Ortsverbände zählt der Sozialverband VdK Baden-Württemberg zurzeit. Viele von ihnen werden in den kommenden Wochen ihre VdK-Adventsfeier durchführen, manche haben gerade ihren Herbstausflug absolviert, andere im Sommer ein Grillfest veranstaltet alles wichtige Aktivitäten zur Mitgliederbindung, keine Frage! Doch, wenn man nachschaut, wer teilnimmt, fällt auf, dass es oftmals dieselben Mitglieder sind, die kommen. Dagegen sucht man U-35-Mitglieder, neue VdKler oder auch externe Personen, beispielsweise interessierte Bürger, vergeblich. So wird denn auch immer wieder moniert, das Programm der Ortsverbände sei zu langweilig, zu eintönig oder eher auf die sehr alten Mitglieder zugeschnitten. Was tun? Beim Kreisverband Karlsruhe startete im Sommer ein vielversprechendes Pilotprojekt. Mit der Arbeitsgruppe Veranstaltungsorganisation wollen engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Ortsverbänden helfen, ihre Aktivitäten zu erhöhen und dabei ganz wichtig den VdK-Bekanntheitsgrad zu steigern. Auch der Bezirksverband Nordbaden ist mit im Boot und unterstützt das Pilotprojekt finanziell. So sollen den Ortsverbänden auch konkrete Veranstaltungen zu vielen interessanten Themen angeboten werden. Neun derartige Events sind bereits für 2019 vorgesehen. Und schon im Januar versammelt der Kreisverband Karlsruhe seine Ortsverbände, um das Projekt sofort mit Leben erfüllen eine insgesamt vorbildliche Initiative, die, wie ich meine, unbedingt Nachahmer im ganzen VdK Baden-Württemberg finden sollte. Foto: Britta Bühler/VdK Die hohen Belastungen müssen ein Ende haben! Sing-Appell beim VdK-Gesundheitstag in der Liederhalle Stuttgart Mehr als 1000 Teilnehmer Seit Jahren bestimmen zunehmend hohe Belastungen für Patientinnen und Patienten durch Zuzahlungen und erhebliche Leistungsausgrenzungen das Gesundheitswesen und vor allen Dingen den Bereich der Pflege. Dies muss ein Ende haben, forderte der Landesvorsitzende Roland Sing beim großen VdK-Gesundheitstag am 6. Oktober in der Stuttgarter Liederhalle. Sing rief die Politik dazu auf, endlich für mehr Solidarität zu sorgen. Der VdK begrüßt, dass die Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung ab 2019 nicht mehr einseitig nur von den Versicherten getragen werden müssen. Gleichwohl kann diese lange vom VdK verlangte Rückkehr zur Parität nur ein erster Schritt sein. Ganz grundsätzlich ist zu fordern, dass die Lohn- und Gehaltsbezogenheit als Basis für die Sozialbeiträge abgelöst wird. Der VdK fordert, künftig das Gesamteinkommen zugrunde zu legen. Außerdem dürfen Infrastrukturmaßnahmen in der Pflege nicht einseitig den gesetzlich Versicherten aufgeladen werden. Das sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben!, betonte Roland Sing vor über 1000 Zuhörern. Hohe Eigenanteile, Investitionskosten und Ausbildungsumlagen dürfen nicht weiter den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zugemutet werden. Sing bekräftigte erneut die VdK-Forderung, dass Investitionskosten für Pflegeeinrichtungen durch das Land zu tragen sind. Angesichts eines Beitragspolsters der privaten Pflegeversicherung von rund 30 Milliarden Euro muss ein Finanzausgleich zugunsten der gesetzlichen Pflegeversicherung her. Die zu erwartenden Kostensteigerungen durch mehr und besser bezahltes Pflegepersonal dürfen nicht einseitig zulasten der gesetzlich Pflegeversicherten gehen, sagte er. In seinem Referat erinnerte Roland Sing auch daran, dass die mehr als Mitglieder des VdK Baden-Württemberg nicht allein das Ergebnis einer guten VdK-Öffentlichkeitsarbeit sind, sondern weil viele Menschen die VdK-Hilfe brauchen. Bezahlbarer Zahnersatz Den Mitgliedern und Nichtmitgliedern versicherte er, dass sich der VdK Baden-Württemberg weiterhin für bezahlbaren festsitzenden Zahnersatz für alle Versicherten einsetzen wird. Mit Blick auf AOK-Chef Dr. Christopher Hermann (links) und VdK-Landeschef Roland Sing beim AOK-Stand im Foyer des Hegelsaals. Foto: Priya Bathe/VdK Millionen Menschen, die sich festsitzenden Zahnersatz nicht mehr leisten können, verlangte Sing eine Rechtsänderung. Denn der billigere herausnehmbare Zahn ersatz macht die Nachbarzähne kaputt, verdeutlichte der Landesvorsitzende. Ebenso erinnerte Roland Sing an die große VdK-Kampagne für eine Absenkung der Mehrwertsteuer (MwSt.) auf Arzneimittel, auf sieben Prozent, im vergangenen Jahrzehnt, die unter der Regie des im Juli verstorbenen früheren VdK-Präsidenten Walter Hirrlinger zu 2,3 Millionen Unterschriften geführt hatte. Wenngleich das Bundeskanzleramt diese Unterschriften damals ignorierte, will der VdK auch hier weiter am Ball bleiben und die Abschaffung der MwSt. auf Arznei fordern. MwSt.-Absenkung Der Vizepräsident des Landesapothekerverbands (LAV), Christoph Gulde, sicherte im Hegelsaal dem VdK die volle Unterstützung der Apothekerschaft in Sachen MwSt.-Absenkung zu. Gulde wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Staat an einem teuren Krebsmedikament für 90 Tage weit über 1000 Euro an MwSt. kassiere. Mit Blick auf bekannt gewordene Medikamenten-Lieferengpässe bei Ibuprofen und verunreinigte Blutdrucksenker sagte der Referent: Die Gesellschaft muss sich fragen, ob es der richtige Weg ist, wenn die Produktion von Medikamentenwirkstoffen bei nur wenigen Herstellern in Asien erfolgt. 80 Prozent aller Wirkstoffe kämen nicht mehr aus Europa. Christoph Gulde erinnerte auch daran, dass es schon seit dem Jahr 1241 Apotheken in Deutschland gibt. Deren Zahl habe bis zum Jahrtausendwechsel zugenommen. Seit 2004 sei ein Rückgang zu verzeichnen. Gleichwohl ist sich der LAV-Vizepräsident sicher, dass es den Menschen, den Apotheker in der Apotheke, auch weiterhin geben werde. Im Schnitt 24 Apotheken kommen in Deutschland auf Einwohner, in Dänemark nur sieben, im EU-Durchschnitt aber 31. Wenngleich es ländliche Gegenden gebe, wo die letzte Apotheke im Ort geschlossen wurde, so könnten die zwischenzeitlich eingerichteten analogen und die digitalen Rezeptsammelstellen wertvolle Hilfe leisten. Und diese bestehenden Angebote würden von den Einwohnern der Gemeinden auch angenommen, bestätigte Gulde. Auch Dr. Matthias Fabian, der Vizepräsident der Landesärztekammer, ist sich sicher, dass trotz aller Neuerungen im Zuge der Digitalisierung das persönliche Vertrauensverhältnis Arzt-Patient Bestand haben werde. Er riet dazu, zuversichtlich zu sein. Digitalisierung Dank der Digitalisierung, die wie überall in der Gesellschaft, vor der Medizin nicht Halt macht, könnten heute viele Menschenleben gerettet oder Krankheiten besser geheilt werden. So kämen Krankenwagen dank GPS schneller zum Erkrankten oder Verunglückten und Rettungssanitäter könnten sich aufgrund der Digitalisierung in der Klinik Anweisungen für die konkrete Hilfe vor Ort holen und ihrerseits die Klinik über den einzuliefernden Patienten informieren. Dr. Fabian wies darauf hin, dass ein Schlaganfall noch Ende der 1980er-Jahre ein schwerer Schicksalsschlag gewesen sei. Dagegen könne man heute, auch dank der Computertomografie, Einen VdK-USB-Stick konnten Besucher am Stand des Landesverbands gewinnen und danach bei der ERGO vorbeischauen, die seit 50 Jahren VdK-Partner ist und bei vielen VdK-Events präsent. Foto: Priya Bathe/VdK Aus dem Grenzgebiet angereist: Ortschef Sven Hock vom VdK Wittighausen-Messelhausen mit Frau. besser diagnostizieren und zielgerichteter behandeln. Mit Blick auf die jüngsten Telemedizin-Modellprojekte docdirekt in Stuttgart und Tuttlingen (die VdK-ZEI- TUNG und Gesundes Leben berichteten) sprach der Internist von guten Erfahrungen und prognostizierte eine Ausdehnung auf ganz Baden-Württemberg. Auch Menschen im Alter 70plus seien bei docdirekt dabei. Und dort, wo es beim Patienten keinen PC gebe, könne die Arzthelferin ein Tablet mitbringen und so die Telemedizin nutzbar machen. Dr. Christopher Hermann, der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, sprach sich dafür aus, die Dinge gemeinsam nach vorne zu bringen. Er rief dazu auf, die Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung zu sehen. Mit Blick auf Deutschlands größten Pflegedienst die Angehörigen sagte er, dass sich die AOK dafür einsetzen werde, dass pflegende Angehörige alle zwei Jahre in Reha gehen können, um Burn-out zu vermeiden, und nicht nur alle vier Jahre. Der AOK-Chef warb auch für die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV), die die AOK Baden-Württemberg seit genau zehn Jahren praktiziert: Die Hausärzte tragen die Versorgung. Sie behalten den Überblick. Deren Lotsenfunktion gelte es zu stärken. Zugleich zeigte Christopher Hermann Verständnis für die heutigen Ärzte, die nicht mehr wie ein Hausarzt alter Schule, den es immer seltener gebe, leben wollten. Stattdessen könne man neue Konzepte entwickeln, beispielsweise Ärztezentren, wo man auch in Teilzeit arbeiten könne. Stationäre Versorgung Auch auf die stationäre Versorgung kam Dr. Hermann zu sprechen. Wenngleich manche Schließung eines kleinen Krankenhauses vor Ort auf Kritik stoße, so müsse man doch bedenken, dass es eine hochqualifizierte medizinische Versorgung aus vielerlei Gründen nur in großen Klinikzentren geben könne. Gleichwohl müsse die medizinische Versorgung überall gesichert werden, hob der Referent hervor und lobte in diesem Kontext ausdrücklich die Landesregierung. (Über das Nachmittagsprogramm mit den beiden Arztvorträgen von Dr. Richard Daikeler und Privatdozent Dr. Jens Keßler wird die kommende VdK-ZEITUNG berichten, außerdem über das kulturelle Programm-Highlight der VdK-Großveranstaltung mit dem Arzt und Kabarettisten Lüder Wohlenberg, der die Lachmuskeln der 1000 Zuhörer strapazierte.) Foto: Britta Bühler/VdK 13 BAWUE

14 14 Zeitung November 2018 Baden-Württemberg Von Unabhängigkeit kann keine Rede sein! VdK kritisiert Entwicklungen bei der Unabhängigen Patientenberatung und bietet sehr gutes Alternativangebot Wir wollen die Patientensouveränität stärken! Wir wollen die Patienten umfassend und unabhängig von Kassen-, Ärzte-, Klinik- und Pharmaseite informieren! Ratsuchende sollen in die Lage versetzt werden, sich im Gesundheitsdschungel zurechtzufinden. Sie sollen nicht mehr Objekt im Gesundheitsbetrieb sein, sondern Subjekt, spricht gut informierter Teil desselben. So war die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) im Jahr 2006 angetreten und hatte bis Ende 2015 unzählige Patienten und deren Angehörige über Krankheiten und Therapien informiert. Auch die Leistungswege im unübersichtlichen Gesundheitswesen wurden aufgezeigt und Informationen über Selbsthilfegruppen und Patientenschutzorganisationen zur Verfügung gestellt. Zu den Trägern von Patientenberatungsstellen im Rahmen der UPD gehörte von 2006 bis 2015 auch der VdK-Landesverband mit seiner für ratsuchende Menschen aus Baden- Württemberg zuständigen Beratungsstelle in Stuttgart. Diese Beratungsstelle in der Gaisburgstraße 27 gibt es nach wie vor. Aber seit Januar 2016 arbeitet sie in VdK-Regie! Und dies aus gutem Grund! Ab 2016 war die Sanvartis GmbH, ein auf Gesundheitsthe- dienstleister Careforce übernommen wurde. Von Transparenz keine Spur bei einer Beratungsstelle, die einst für die Bürger und im Dienste der Patientensouveränität geschaffen worden war. Der Sozialverband VdK monierte umgehend die fehlende Transparenz und die Nähe der neuen Eigner zur Pharmaindustrie und rief die Bundesregierung dazu auf, zu intervenieren. Ebenso wandte sich der VdK-Landesverband an den Landesgesundheitsminister Manne Lucha und weitere maßgebliche Politiker. VdK-eigenes Angebot Das VdK Patienten- und Wohnberaterinnenteam: Monika Müller, Zeljka Pintaric, Greta Schuler und Gesa Lockau (von links). Foto: Bathe/VdK Angesichts dieser im Jahr 2016 INFO men spezialisiertes Callcenter mit lässliche Auskunft bekommen, ob begonnenen Fehlentwicklung Sitz in Duisburg, für die UPD zuständig. Horrende Beträge mussten allein für die Softwarenutzung seitens der UPD an Sanvartis gezahlt werden. Von 1,8 Millionen mir meine Krankenkasse die Kostenübernahme für eine Therapie oder ein Medikament verweigern darf oder ob mir mein Arzt eine medizinische Leistung als Individuelle kann die Antwort des VdK Baden-Württemberg nur lauten: Menschen mit Fragen zu Krankheitsbildern, zu Therapien, zur Leistungspflicht von Ärzten und Die Geschäftszeiten der VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg finden Interessierte immer auf Seite II der VdK-ZEITUNG. Gesundheitsleistung (IGeL) Kassen, zum Versichertenstatus Euro ist hier die Rede. Jedenfalls war für gemeinnützige Non-Profit-Organisationen wie den Sozial- Patientenberatungsstellen der neu- VdK-eigene Patientenberatungs- in Rechnung stellen darf, wenn die und vielem mehr sollen sich an die Gaisburgstraße Stuttgart verband VdK oder auch die Verbraucherzentralen, die ebenfalls Medizinbetrieb verbandelt sind. lich ihr Leistungsspektrum noch organisierten UPD mit Kassen und stelle wenden, die zwischenzeit- (07 11) unabhängige Patientenberatung um die Wohnberatung erweitert geleistet haben, seit 2016 kein Platz Transparenz fehlt hat. Dort stehen mit Greta Schuler, Monika Müller und Zeljka (07 11) mehr. Seitdem kann bei der UPD von Doch es kommt noch schlimmer! Pintaric seit Jahren erfahrene unabhängiger Patientenberatung Seit dem Spätsommer mehren sich Gesundheitsexpertinnen für die nicht mehr die Rede sein. Denn, die Berichte, wonach die UPD still kostenlose sowie pharma-, kassen- und ärzteunabhängige Bera- kann ich als Patient eine ver- und heimlich von dem Pharma- wohnberatung-bw tung zur Verfügung. Außerdem leisten sie wertvolle Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Patientensouveränität, sind auch auf Messen, Veranstaltungen und in den Medien präsent, zudem in allen Baden-Württemberg-VdK-ZEI- TUNGEN mit dem Beratungsfall des Monats vertreten. Das Team der drei Beraterinnen ergänzt Gesa Lockau, die gute Seele im Sekretariat. Roland Sing, Vorsitzender des VdK Baden-Württemberg Täglich praktiziert: Im Mittelpunkt der Mensch! Kurt Weiland sprach vor 420 Besuchern beim 70er-Fest von Tauberbischofsheim 2. Grünsfelder VdK-Gesundheitstage 2019 Im Mittelpunkt der Mensch! dieses VdK-Motto stellte Vorsitzender Kurt Weiland ins Zentrum seiner Rede zum 70er-Jubiläum seines Kreisverbands Tauberbischofsheim. Weiland hatte zur großen Festveranstaltung in die Tauber-Franken-Halle nach Königshofen eingeladen und 420 Personen waren gekommen, darunter auch VdK- Landeschef Roland Sing, Landesvize Werner Raab und Politiker der Region, zudem als Stargast Claudia Hirschfeld an der Orchesterorgel. Die Sozialpolitikexperten diskutierten später im Rahmen der ins Programm integrierten Podiumsdiskussion über zentrale Fragen wie die Arztversorgung auf dem Land, den Rehadeckel und das Prinzip Reha vor Rente, aber auch über junge Menschen im Sozialverband VdK. In seiner großen Festrede thematisierte Kurt Weiland unter anderem die Bedeutung der jungen Menschen für den VdK Mitglieder Interessante Podiumsdiskussion mit Kreisverbandsjugendvertreter Marco Hess (Vierter von links), VdK-Landeschef Roland Sing (rechts) und Stellvertreter Werner Raab (vorne, rechts), der als Moderator wirkte. Fotos: VdK Weiland skizzierte die Verbandsentwicklung von der ursprünglichen Interessenvertretung der Kriegsbeschädigten und der Kriegshinterbliebenen zum heute breit aufgestellten Sozialverband VdK mit fast 1,9 Millionen Mitgliedern bundesweit, über VdKlern im Südwesten, mit 8800 Mitgliedern im Main-Tauber-Kreis und mit nunmehr rund 5300 Mitgliedern allein im Kreisverband Tauberbischofsheim eine tolle und nachhaltige VdK-Entwicklung in dieser Region im Nordosten von Baden-Württemberg. Weiland zollte den Pionieren von 1948 seinen Respekt: Diesen damals überwiegend jungen Menschen ist es zu verdanken, dass sie durch ihre sehr erfolgreiche Arbeit den VdK zu dem gemacht haben, was er heute ist, nämlich zu einem modernen und zum größten Sozialverband, der für alle Bürger da ist. Das Motto Im Mittelpunkt der Mensch werde seither täglich im Ehren- und im VdK-Hauptamt praktiziert, betonte der Festredner und verwies auch auf die Erfolge des VdK-Sozialrechtsschutzes in Tauberbischofsheim. Dort stehen die beiden hauptamtlichen Sozialrechtsexperten Albrecht Zentgraf und Olga Klein den Ratsuchenden in der Servicestelle in der Hauptstraße 6 zur Verfügung Menschen hatten dort im vergangenen Jahr vorgesprochen. Beachtliche Euro erstritten die beiden VdK-Juristen für diese Menschen in Und allein in den Monaten Januar bis Juni 2018 belief sich die in Widerspruchsverfahren und vor dem Sozialgericht erkämpfte Summe schon auf Euro. Denn, so Weiland: Moderne Sozialpolitik, wie der VdK sie versteht, orientiert sich immer zuerst an den Bedürfnissen des Einzelnen. Seine Ansprüche durchzusetzen, ist unser vorderstes Ziel. Kurt Weiland nannte im Festsaal, aber auch im Radiointerview mit SWR4, die VdK-Hauptthemenbereiche Gesundheit, Pflege, Rente, Schwerbehinderung oder auch Alters- und Kinderarmut. Wir Kurt Weiland während seiner groß angelegten, beeindruckenden Rede. verleihen vor allem den Menschen eine Stimme, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, unterstrich der Kreisvorsitzende, der vom Südwestrundfunk auch zum Gespräch ins SWR-Studio eingeladen worden war. Dort hob Kurt Weiland zudem die sehr wichtige Mitgliederbetreuungsarbeit in den Ortsverbänden hervor. Zwei Jugendvertreter Weiland verwies zugleich auf die Jugendarbeit, die der Jubiläumskreisverband seit einigen Jahren aktiv betreibt. Mit Dominik Martin und Marco Hess gibt es zwei Jugendvertreter im Vorstand. Ebenso lenkte Kurt Weiland den Blick auf die neuen VdK-Pilotprojekte in Schulen und in Sachen Ehrenamtsbeauftragte sowie auf das flächendeckende Wohnberatungsangebot, das es seit dem Frühjahr 2018 im VdK Baden-Württemberg gibt. In Schulen will man für die Inklusionsthematik sensibilisieren und mit den beiden Ehrenamtsbeauftragten Lilo Jaksch und Margarete Schmidt sollen am Ehrenamt interessierte Mitglieder an die Hand genommen, geschult und begleitet werden, so Weiland, weil ehrenamtliches Engagement heutzutage kein Selbstläufer mehr ist und man dafür Menschen oftmals erst gewinnen muss. Des Weiteren würdigte der Kreischef von Tauberbischofsheim die sehr wichtige und zukunftsträchtige Arbeit der neuen Wohnberater für seine Region, Ewald Deiring und Angie Färber. (Die VdK-ZEITUNG berichtete bereits.) Gesundheitstage 2019 Abschließend verwies Kurt Weiland noch auf die Grünsfelder VdK-Gesundheitstage. Mit diesem zweitägigen Megaevent, organisiert von den Kreisverbänden Tauberbischofsheim und Mergentheim, hatte der VdK im Mai 2017 für Furore im Main-Tauber- Kreis gesorgt. Fast 8000 Besucher waren zu den Infoveranstaltungen, zur Messe mit AAL-Containerausstellung, zum Kinder- und Muttertagsprogramm und zum Abendkonzert gekommen. Zudem hatten sich viele bei der ins Programm integrierten Knochenmarks-Typisierungsaktion beteiligt. (Wir berichteten ausführlich.) Am 11. und 12. Mai 2019 soll es nun eine Neuauflage der Grünsfelder VdK-Gesundheitstage mit mehreren Highlights geben. 14 BAWUE

15 Baden-Württemberg Zeitung November Die Rentner von morgen müssen mobil bleiben Landes-Demografiebeauftragter Thaddäus Kunzmann im Interview: Digitalisierung erleichtert selbstbestimmtes Leben Die Berufung eines hauptamtlichen Demografiebeauftragten war immer eine Forderung des Sozialverbands VdK. Seit März 2017 hat Thaddäus Kunzmann dieses Amt in Baden-Württemberg inne. VdK-Mitarbeiterin Priya Bathe sprach mit ihm über seine Arbeit und die Themen Leben im Alter, Pflege sowie barrierefreier Wohnraum. Herr Kunzmann, was genau sind Ihre Aufgaben als Demografiebeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg? Thaddäus Kunzmann: Mein Arbeitsauftrag ist es, die Aktivitäten des Landes zum Thema demografischer Wandel ressortübergreifend zu koordinieren. Da es ein Querschnittsthema ist, spreche ich mit vielen Ministerien oder auch Akteuren wie Ihnen, dem VdK. Was haben Sie vor, wo geht die Reise hin und was stelle ich mir vor? Viele Punkte im Koalitionsvertrag gehen übrigens auf das Thema Alter ein. Ich möchte die Akteure um das Thema demografischer Wandel sensibilisieren. Warum ist es so wichtig, das Thema auf die Agenda zu setzen? In den kommenden zehn bis 15 Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge, also die, die zwischen 1957 und 1967 geboren wurden, aus dem Berufsleben ausscheiden. Aus Sicht der Wirtschaft bedeutet das einen Fachkräftemangel, aber wir müssen auch auf diese Menschen und unsere Gesellschaft selbst schauen. Es werden die Menschen sein, denen eine längere Lebensdauer prognostiziert wird. Sie werden die Hochaltrigen unserer Gesellschaft sein, also das stattliche Alter von 80 wahrscheinlich überschreiten. Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt sind eine Art Prävention. Thaddäus Kunzmann unterstützt ein VdK-Anliegen: mehr Mobilität im Alter. Foto: privat Das ist eine gesellschaftliche Herausforderung. Erklären Sie uns diese Herausforderung. Ich zeige Ihnen den klassischen Fall auf: Ich bin schon betagt und kann mich nicht mehr in meinen vier Wänden bewegen. Die Folge ist heute oft das Pflegeheim. Aber wir werden künftig weniger Pflegekräfte haben und somit wird die Pflege nur noch hochgradig Pflegebedürftigen zur Verfügung stehen. Darum ist es ein gesellschaftliches Anliegen, dass die Rentner von morgen mobil bleiben, ihr Leben noch lange selbstbestimmt führen können. Eine Forderung, die auch wir vom Sozialverband VdK unterstützen. Ganz genau. Durch die Digitalisierung haben wir heute auch die Möglichkeiten, die vor zehn Jahren noch undenkbar waren. Früher konnte ich stürzen und niemand hätte es gemerkt. Heute gibt es Sensoren, die Alarm schlagen. Der Umbau von Bädern, Küchen und Häusern, die ein selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen, werden beispielsweise gefördert. Für barrierefreies Umbauen zahlt die Pflegeversicherung 4000 Euro. Von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) kann man zinsverbilligte Kredite oder Zuschüsse erhalten. Gerade wurde das Programm Altersgerechtes Umbauen von vorgesehenen zwei Milliarden Euro um weitere 500 Millionen Euro für das Jahr 2019 aufgestockt. Nicht jeder Wohnungseigentümer ist aber finanzstark? Sehr richtig! Darum appelliere ich an den Bund, für private Vermieter Anreize zu einer barrierefreien Umrüstung zu schaffen. Durch den aktuellen Bauboom und die hohen Mieten wird es schwierig werden, den Bedarf an barrierefreiem Wohnraum zu decken. Darum muss hier ein Anreiz für private Vermieter geschaffen werden. Private Vermieter sind oft zögerlich, was den barrierefreien Umbau angeht, weil sie ihre Investition nicht über die Miete wieder reinholen können. Und was ist mit den Mietern selbst? Mieter können den KfW-Zuschuss auch beantragen, aber das macht kaum jemand. Das Problem ist der Mietmarkt. Es fehlen Wohnungen. Aber viele stehen leer oder werden einfach nicht vermietet, weil Wohneigentümer es aus persönlichen Gründen nicht möchten. Ich glaube, eine Entrümpelung des aktuellen Mietrechts wäre ganz gut. Man müsste Vermietern einen Anreiz geben, ihren Leerstand zu vermieten. ( ) Lassen Sie uns noch mal auf das Thema Pflege kommen. Sie haben die Hochaltrigen der kommenden 15 bis 30 Jahre angesprochen. Wie wird die Pflege künftig aussehen? Der Bund sollte Anreize für den barrierefreien Umbau schaffen. Man muss versuchen, nicht so hohe Erwartungen zu schaffen, weder von Seiten der Politik noch medial und gesellschaftlich. Wenn bundesweit neue Stellen in der Pflege angekündigt werden, dann ist das schon schwer genug. Ich lese Ihnen unsere Zahlen im Ländle mal vor: Bis 2030 werden Pflegekräfte benötigt, und zwar zu den Kräften, die wir heute haben. Wir müssen also das aktuelle Niveau halten und neue Kräfte einstellen. Bei dem Status Quo quasi unmöglich. Daher warne ich davor, Begehrlichkeiten zu wecken, die niemand erfüllen kann. Wir haben nicht viele Möglichkeiten. Entweder wir erhöhen den Beitrag zur Pflegeversicherung oder den Eigenanteil an der Pflege. Damit bekommen wir eine Zwei-Klassen-Pflege. Das will keiner. Darum schlage ich einen anderen Weg vor: Alles dazu zu leisten, den Menschen in seiner eigenen Häuslichkeit so lang wie möglich mobil zu halten. Wie soll das gehen? Prävention ist im mittleren Lebensabschnitt besonders wichtig. Wir müssen gesundheitlich und von unserem Sozialverhalten wesentlich mehr machen, sonst werden wir im Alter einsam werden. Wer das ganze Leben nur für sich was tut, macht sich im Alter keinen Gefallen. Bürgerschaftliches Engagement und das Ehrenamt sind auch eine Art Prävention. Denn viele Rentner suchen nach dem Erwerbsleben etwas Sinnstiftendes. Das Ehrenamt gibt ihnen hier oft viel. Wir müssen daher das Ehrenamt fördern, nicht nur finanziell, sondern auch Motivation und ausreichend Anerkennung für das Geleistete geben. Durch soziales Engagement ist die Gefahr zu vereinsamen geringer. Und Einsamkeit ist eine große Falle im Alter. ( ) In Baden-Württemberg haben wir genau im Hinblick auf den demografischen Wandel das kommunale Sonderprogramm Quartier geschaffen. Hier geht es um das gemeinsame Leben von Alt und Jung, um soziales Miteinander in den Stadtteilen und generationenübergreifendes Wohnen. ( ) Herr Kunzmann, es ist Halbzeit in der aktuellen Legislaturperiode in Baden-Württemberg. Was wollen Sie bis zur kommenden Landtagswahl als Demografiebeauftragter noch erreichen? Ich möchte die Themen Digitalisierung und demografischer Wandel weiter vertiefen und zusammenführen. Es werden die beiden einschneidenden Themen der nächsten 30 Jahre sein. Denn die Digitalisierung erleichtert das selbstbestimmte Leben im Alter. Am Ende der Legislaturperiode möchte ich, dass in jedem Landtagswahlprogramm das Thema Demografie drin steht und in das kommende Regierungsprogramm miteinfließt. Der demografische Wandel kennt keine Parteifarbe. ZUR PERSON Thaddäus Kunzmann (CDU) ist seit März 2017 Demografiebeauftragter der grün-schwarzen Landesregierung. Im April 2018 startete er die Demografie-Foren und lud zum Thema Gestalte ich mit oder werde ich gestaltet Interessierte ein, um über die Herausforderungen des demografischen Wandels zu diskutieren. Der ehemalige Landtagsabgeordnete kommt aus Nürtingen. beauftragter-bw.de Paritätischer zu Gast Geld zurück nach dem Ferienjob Schüler müssen keine Lohnsteuer zahlen Vordrucke beim Finanzamt Viele Schüler und Studenten jobben in den Ferien, um ihr Einkommen aufzubessern oder um erste praktische Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln. Bei länger andauernden und höher bezahlten Jobs muss sozusagen auf Lohnsteuerkarte gearbeitet werden. In diesem Fall haben Schüler oder Studenten die Möglichkeit, zu viel bezahlte Steuern zurückzubekommen, erklärt der Bund der Steuerzahler (BdSt) Baden-Württemberg. Denn zunächst vom Arbeitgeber einbehaltene Lohn- und Kirchensteuer sowie der Solidaritätszuschlag können nach Ablauf des Jahres meist vom Finanzamt zurückgefordert werden. Dann müssen die Betroffenen einen Antrag auf Veranlagung zur Einkommensteuer ausfüllen. Oftmals kann man dazu das Formular Vereinfachte Einkommensteuererklärung für Arbeitnehmer verwenden, informiert der BdSt. Die entsprechenden Vordrucke gibt es bei allen Finanzämtern. Die Steuererklärung kann auch am PC erstellt und an das Finanzamt auf elektronischem Wege übermittelt werden im sogenannten Elster- Verfahren. Bei der Lohnabrechnung durch den Arbeitgeber wird unterstellt, dass während des ganzen Jahres Arbeitslohn bezogen wird. Da Ferienarbeit aber nur in einigen Wochen im Jahr erfolgt, sind die vom Arbeitslohn abzuziehenden und für das ganze Jahr geltenden Pauschund Freibeträge meist höher als der erhaltene Arbeitslohn. Bei einem Arbeitslohn bis zu rund Euro im Jahr bekommen Ferienjobber die abgezogene Steuer in vollem Umfang zurück. Im Sommer waren Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende von der Paritätische Baden-Württemberg, und Deborah Castello (Zweite von rechts), die dort die Stabsstelle Grundsatzfragen und Lobbyarbeit leitet, zu Besuch in der Landesverbandsgeschäftsstelle. Gemeinsam mit VdK-Landeschef Roland Sing, Geschäftsführer Hans-Josef Hotz und Sozialpolitik-Abteilungsleiter Stefan Pfeil (Zweiter von links), vereinbarten sie den regelmäßigen gemeinsamen Austausch über die Themen Pflege, Wohnen, sozialen Wohnungsbau sowie integrierte Versorgung. Fazit des Treffens: Verbände und Vereine sind ein Teil der Zivilgesellschaft. Das Ehrenamt ist Motor und Ausdruck des zivilen Engagements. Soziale Themen müssen bei der grün-schwarzen Landesregierung künftig eine größere Rolle spielen. Foto: VdK 15 BAWUE

16 16 Zeitung November 2018 Baden-Württemberg Damit wir auch morgen stark und kraftvoll sind Vielversprechendes Ehrenamtsprojekt in Nordbaden Ansprechpartner für Interessierte Viele Gedanken und Ideen haben engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bezirksverband Nordbaden seit einigen Monaten auf das Thema ehrenamtliche Mitarbeit gerichtet. Denn ein Sozialverband ist nur so stark wie seine Mitglieder, die sich für ihn engagieren!, sind sich viele Verantwortlichen aus Ehrenund Hauptamt bewusst. So ist das Pilotprojekt Ehrenamtsmanagement des Bezirks Nordbaden entstanden, auf Initiative des ehrenamtlichen Mitarbeiters Tino Besekow und mit Unterstützung der hauptamtlichen VdK-Marketingassistentin Nicole Markgraf, zudem getragen vom Bezirksverbandsvorsitzenden und VdK-Landesvize Werner Raab und seinem Bezirksvorstand. Der Sozialverband VdK, der zu den stärksten Verbänden in Deutschland gehört, ist stark, auch weil er auf die aktive Mitarbeit seiner vielen Ehrenamtlichen setzen kann. Doch die Entwicklungen machen es notwendig, sich mehr und aktiver für die Gewinnung Ehrenamtlicher einzusetzen. Schließlich würden in einer Gesellschaft, in der sich in den letzten Jahren viel Vereinzelung, Egoismus und Individualismus breitgemacht haben, soziales Verhalten und der freiwillige Einsatz Mit Ideen und Elan für das Ehrenamt der Zukunft im Sozialverband VdK. für andere Menschen zunehmend als uncool angesehen werden. Für die Macher des nordbadischen Ehrenamtsprojekts ist denn auch klar: Für eine nachhaltige und dauerhafte Sicherung unseres flächendeckenden Hilfe- und Unterstützungsangebots muss die Zahl der neuen Ehrenamtlichen nicht nur stabilisiert, sondern weiter ausgebaut werden. Nicht zuletzt die Einarbeitung neuer Ehrenamtlicher brauche seine Zeit. So ist es heute schon wichtig an morgen zu denken, betonte Mitarbeiterin Markgraf im Gespräch mit der VdK-ZEITUNG. Ehrenamtscafé Das im März 2018 gestartete Pilotprojekt Ehrenamtsmanagement, begann zunächst mit der Berufung von Ehrenamtsbeauftragten auf Kreisverbandsebene und der Durchführung von sogenannten Ehrenamtscafés, um das Thema Ehrenamtsgewinnung aktiv anzugehen und ein starkes Signal zu setzen. Das dritte Ehrenamtscafé am 29. September in Heidelberg mit rund 45 Teilnehmern leitete dann die nächste Phase des Projekts ein. Die Rückmeldungen und Fragen der Teilnehmer, die sich aus Interessenten und Personen neu im Amt zusammensetzten, bestätigen die Notwendigkeit dieser Art von Veranstaltung, bekräftigte Nicole Markgraf. Alle seien vom Aufbau der Veranstaltung aus Vortrag und Workshop sehr angetan gewesen. Ein weiteres Ziel des Projekts sei es, das Thema Ehrenamt beim Sozialverband VdK transparenter und attraktiver zu gestalten. Hier gebe es ebenfalls noch Bedarf, bekannte Marketingexpertin Markgraf mit Blick auf die Ehrenamtscafés und die dort gestellten Fragen der Teilnehmer. Daher bietet der Bezirksverbands Nordbaden auf seiner Webseite, unter der Rubrik Ehrenamt, einen Beitrag zu den am häufigsten gestellten Fragen und Antworten rund um das VdK-Ehrenamt an. Hier geht es unter anderem um Themen wie In welchen Bereichen kann ich mich engagieren? Bin ich während meiner Tätigkeit versichert? Wie hoch ist der Zeitaufwand? und um viele weitere Fragen und Antworten, berichtete Markgraf der Redaktion. Wer sich ebenfalls engagieren möchte, findet im Kasten die Ansprechpartner für Nordbaden. Alle Interessenten aus den anderen VdK-Bezirksverbänden Südbaden, Nordwürttemberg und Südwürttemberg-Hohenzollern wenden sich an ihren zuständigen Kreisverband. Foto: Nicole Markgraf/VdK KONTAKT Unsere VdK-Ehrenamtsbeauftragten freuen sich auf Ihren Anruf und auf die Vereinbarung eines Gesprächstermins. Bruchsal Elisabeth Knebel, Telefon ( ) , e.knebel@vdk.de Heidelberg Hildegard Martus, Telefon ( ) , h.mar tus@vdk.de Karlsruhe Cornelia Heinzler, Telefon ( ) 62 94, c.heinzler@vdk.de Mannheim Hans Stöcklin, Telefon ( ) , h.stoecklin@ vdk.de Neckar-Odenwald Karl-Heinz Diemer, Telefon ( ) 29 48, kv-neckarodenwald@vdk.de Pforzheim Helga Schöneck, Telefon ( ) , h.schoeneck@ vdk.de Rastatt Christa Heck, Telefon ( ) , c.heck@vdk.de Tauberbischofsheim Lilo Jaksch, Telefon ( ) 17 23, l.jaksch@vdk.de und Margarete Schmidt, Telefon ( ) 7 77, m.schmidt@ vdk.de 16 BAWUE

17 Baden-Württemberg Zeitung November 2018 I Sie machen inklusive Mode für Deutschland Mit Schwarmfinanzierung zum Online-Shop Wir haben die Macher von Blauherz. besucht Blauherz. ist eine kleine Unternehmensgründung in Weinheim, die sich auf inklusive Mode spezialisieren will aber nicht nur. Wir haben die Manufaktur in Weinheim besucht und mit den Machern über ihr Konzept gesprochen. Wenn man zu Blauherz. kommt, betritt man eine lichtdurchflutete Halle, die an die 1920er-Jahre erinnert. Kachelfenster, hintereinander gereiht sieben Arbeitstische mit unterschiedlichen Nähmaschinen und ganz hinten das Kontor. Doch statt Büroangestellten sitzen hier zwei Studierende mit ihren Laptops, umgeben von Stoffen und neu angelieferten Papiertüten für ihre Produkte. Johanna Stolch und Sven Butz gehören zum Gründungsteam von Blauherz. einer Marke für inklusive Mode. Innerhalb der Studierendeninitiative Enactus Mannheim e. V., hat das Team von Blauherz. seine Unternehmensgründung neudeutsch auch Start-up genannt angestoßen. Enactus ist die zweitgrößte Studenteninitiative weltweit, in welcher engagierte junge Menschen sozial-unternehmerische Projekte in die Tat umsetzen. Es geht darum, ein gesellschaftliches Problem zu erkennen und dafür Lösungen zu entwickeln. Da wir eine Freundin haben, die Rollstuhlfahrerin ist, haben wir die Idee einer inklusiven Modemarke entwickelt, erzählt Johanna Stolch. Am Anfang mussten wir herausfinden, wie eine Das passende Angebot für jede Gruppe Behindertenbeauftragte informierten sich über neues Konzept im Nationalpark Schwarzwald Freudenstadts VdK-Kreischef Oswald Zink, zugleich Behindertenbeauftragter der Stadt Freudenstadt, war mit von der Partie, als die Landesbehindertenbeauftragte Stephanie Aeffner und der Nationalpark Schwarzwald zum Thementag Keine neuen Barrieren bauen! eingeladen hatten. Carmen Pohl, Katharina Nagel und Johanna Stolch (von links) beraten, wie sie die Rolli-Hose verbessern können. Hose für Rollstuhlfahrer kreiert wird, dass sie nicht nur modisch gut aussieht, sondern auch praktisch gut passt, erklärt Sven Butz den Entstehungsprozess des Unternehmens. Dazu fragten die Studenten nicht nur die befreundete Rollstuhlfahrerin, sondern arbeiteten auch gemeinsam mit Schneiderin Carmen Pohl an der Anfertigung eines Prototyps. Zusätzlich haben wir auch externe Rollstuhlfahrer gefragt, wie sie unsere Hose finden und welche Verbesserungsvorschläge sie haben, sagt Butz. Für jedes Unternehmen bedarf es eines Kapitalstocks. Diesen konnte sich das Blauherz.-Team dank nationaler und internationaler Auszeichnungen für ihr soziales und nachhaltiges Projekt verdienen. Auch die Abteilung für soziale Projekte eines schwäbischen Autobauers gab den Studierenden Das T-Shirt mit dem Firmen namen Blauherz. in Blindenschrift. VdK-Kreischef Oswald Zink (Dritter von links) mit Landesbehindertenbeauftragter Stephanie Aeffner (rechts, sitzend) im Nationalpark Schwarzwald. Foto: Kuhnert/Neckar-Chronik eine Finanzspritze. Zusätzlich starteten sie zur Markteinführung eine Schwarmfinanzierung im Internet mit dem Ziel, 7000 Euro zu erreichen. Dafür haben wir ein Video über unsere Unternehmensund Produktidee gedreht und jedem, der mindestens 20 Euro gespendet hat, eine unserer nachhaltigen Blau herz.-taschen geschickt. Bei höheren Beträgen gab es noch ein T-Shirt von uns dazu und wer 89 Euro gespendet hat, also den exakten Preis für eine Blauherz.-Rolli-Hose, bekam diese dann auch, erklärt Sven Butz das Finanzierungsmodell Euro kamen so zusammen, der geplante Online-Shop wurde eröffnet. Im Gespräch mit dem VdK betonten die Macher von Blauherz., dass sie zugleich auf allen Stufen des Produktionsprozesses nachhaltig arbeiten wollen. Wir haben bei der Mitarbeiterauswahl zum Beispiel einer Geflüchteten einen Näherinnenplatz anbieten können. Wir bieten auch mehrere Praktikumsplätze an, sagt Butz und ergänzt: Wir sind GOTS-zertifiziert. GOTS ist ein weltweit anerkanntes Zertifikat/Standard, das vergeben wird, wenn man Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern Beim Ruhestein erwartete die diversen kommunalen Behindertenbeauftragten und Vertreter von Behindertenverbänden neben einer Exkursion über fünf Kilometer auch ein Seminar. Denn der Nationalpark hat sich dem Konzept der Dezentralen Inklusion verschrieben, das in deutschen Nationalparks einzigartig sein dürfte. Man biete eben nicht ein, zwei ausgewählte Touren in einem kleinen Teil des Nationalparks an, wie vergleichbare Einrichtungen, sondern suche für den Besucher, die Schulklassen oder die Behindertengruppen zielgerichtet ein flexibles Angebot aus, betonte Pädagogin Svenja Fox, Mitglied der Arbeitsgruppe Inklusion des Nationalparks. Dabei werde Rücksicht genommen auf die Zusammensetzung der Gruppe, auf das Wetter und die landschaftlichen Inklusion ist eine Herzensangelegenheit für uns. verarbeitet, aber auch entlang der Produktionskette alle Sozialkriterien wie beispielsweise faire Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen oder umweltfreundlicher Versand einhält. Mit Carmen Pohl hat Blauherz. eine professionelle Schneiderin fest einstellen können, die laufend die Produkte weiterentwickelt, freut sich Johanna Sven Butz Stolch. Und Pohl sitzt gerade an einer Nähmaschine und tüftelt am Knopf der Rolli-Hose, dem Markenkern von Blauherz. Katharina Nagel ist das Kampagnen-Gesicht des Inklusionsunternehmens. Die 26-Jährige, die seit einem Unfall 2016 auf den Rollstuhl angewiesen ist, gibt Rückmeldungen zum Produkt. Und sie zeigt in einem Video, wie man sich im Rollstuhl selbst ausmisst. Zum Abschluss fragen wir noch, warum sie sich Blauherz. genannt haben. Dazu Sven Butz: Blau ist die Farbe unseres ersten Produkts, die Farbe steht für Frieden, Harmonie und Zufriedenheit und für Herz, weil Inklusion eine Herzensangelegenheit für uns ist! Erreichbar ist Blauherz. unter im Internet. Priya Bathe Gegebenheiten. Die Besucher sollen den Nationalpark mit allen Sinnen erfassen können, so Fox. Foto: Priya Bathe/VdK 24-Stunden-Notruf für Hörbehinderte Seit Juli 2018 gibt es täglich einen 24-Stunden-Notrufservice für gehörlose und schwerhörige Menschen. Sie können sich über die Tess Relay-Dienste GmbH Hilfe bei Notfällen holen. Zugleich ermöglicht der Dienst, bei Klärungsbedarf, auch Rückrufe durch Notarzt, Feuerwehr und Polizei bei den hörbehinderten Betroffenen. Über die für Gehörlose kostenlose Notrufmöglichkeit auch nachts informiert das bekannte Portal für Hörbehinderte www. deafservice.de in seinem Interview mit Tess-Geschäftsführerin Sabine Broweleit. Um den Notrufservice nutzen zu können, müssen sich die Betroffenen mit ihrer Adresse vorab bei Tess registrieren lassen, um im Notfall an die richtige Notrufleitstelle vermitteln zu können. Die Registrierung ist kostenlos. Auch die Notruf-Anrufe sind kostenlos. Weitere Informationen über dieses und andere Angebote für gehörlose und hörbehinderte Menschen finden Interessierte auf www. deafservice.de. Deafservice hält mittlerweile über 700 Kontaktdaten von Ärzten, Zahnärzten, Rechtsanwälten, Banken und weiteren Stellen und Einrichtungen aus mehr als 200 Branchen vor, mit denen gehörlose Menschen in Gebärdensprache kommunizieren können. Neues Infoportal zu Familien-Leistungen Es gibt ein neues Familienportal des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ), das erstmals alle familienpolitischen Leistungen unter einem digitalen Dach präsentiert. Ob Elterngeld, Kinderzuschlag oder Unterhaltsvorschuss unter findet man alle wichtigen Informationen und Beratungsangebote rund ums Thema Familie. Die übersichtlichen und leicht bedienbaren Internetseiten ermöglichen Anfragenden, mit ein paar Klicks zu klären, wie lange sie beispielsweise Elterngeld bekommen können oder wer beim Unterhaltsvorschuss beraten kann. Darüber hinaus liefert das neue Portal des BMFSFJ Hinweise zu weiteren Leistungen wie Ausbildungsförderung, Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. Ebenso hält es Rechner für Elterngeld, Familienpflegezeit oder auch einen digitalen Kinderzuschlags-Checker bereit, um individuell seine Leistungen berechnen oder die Voraussetzungen für den Leistungsbezug feststellen zu können. Und durch die Eingabe ihrer Postleitzahl können Rat suchende Familien Ämter und Beratungsstellen in ihrer Nähe finden. IMPRESSUM Landesteil und Bezirksseiten Baden-Württemberg Sozialverband VdK Baden-Württemberg Redaktion: Britta Bühler Anschrift: Sozialverband VdK Baden-Württemberg Landesredaktion VdK-ZEITUNG Johannesstraße 22, Stuttgart Telefon (07 11) Fax (07 11) b.buehler@vdk.de Internet 17 BAWUE

18 II Zeitung November 2018 Baden-Württemberg MESSE: BESTE JAHRE Patientenberaterinnen informieren Gleich mit vier Fachvorträgen beteiligt sich die VdK Patientenund Wohnberatung Baden-Württemberg am Messerahmenprogramm von Die besten Jahre. Die beliebte Publikumsmesse findet am Montag und Dienstag, 19. und 20. November, auf dem Messegelände beim Stuttgarter Flughafen statt. Die Messe richtet sich insbesondere an Menschen im Alter 50plus und findet bereits zum siebten Mal und wieder mit maßgeblicher VdK-Beteiligung statt diesmal in der Alfred- Kärcher-Halle (Halle 8). Eingebettet ist diese Verbraucherausstellung in den Stuttgarter Messeherbst und in dessen Hauptmesse Familie & Heim, die mit der gleichen Eintrittskarte in den benachbarten Messehallen besucht werden kann. In der Alfred-Kärcher-Halle ist der VdK Baden-Württemberg mit großem Messestand vertreten. In dieser Halle 8 befindet sich auch die Forumsbühne, auf der die VdK-Patientenberaterinnen referieren. An beiden Tagen können sich Besucher von bis Uhr über Patientenrechte: Meine Rechte als Patient beim Arzt, im Krankenhaus und bei der Krankenkasse informieren. Am Montag, 19. November, von 15 bis Uhr, sprechen die VdK-Patientenberaterinnen über Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) wenn beim Arzt bezahlt werden soll, am Dienstag, 20. November, von bis Uhr, gibt es einen weiteren Vortrag der VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg. Neben den Themen der VdK-Patientenberaterinnen können die Besucher viel Interessantes aus den Bereichen Vorsorge-, Gesundheit, Soziales, Sport und Senioren erfahren. Insgesamt 50 Vorträge sind vorgesehen. Des Weiteren warten viele Aussteller mit Mitmachprogramm auf den Bühnen und an den Messeständen auf. Auch für ein kulturelles Unterhaltungsprogramm ist auf Die besten Jahre gesorgt. (Anmerkung der Redaktion: Der Nordwürttemberg-Ausgabe dieser VdK-ZEITUNG liegt der Messeflyer bei.) BERATUNGSFALL DES MONATS Chefarztbehandlung im Krankenhaus Hans V. wird demnächst operiert und möchte im Krankenhaus vom Chefarzt behandelt werden. Er wendet sich an die VdK Patienten- und Wohnberatung und fragt, ob er als Kassenpatient ein Recht auf die Behandlung durch den Chefarzt hat. Patientenberaterin Zeljka Pintaric erläutert: Wünscht ein Patient eine Chefarztbehandlung im Krankenhaus, dann wird er in der Regel eine sogenannte Wahlleistungsvereinbarung abschließen müssen. Wahlleistungen sind besondere Krankenhausleistungen auf Wunsch des Patienten. Sie gehen über das Maß einer notwendigen medizinischen Versorgung hinaus. Wenn Sie eine sogenannte Wahlleistungsvereinbarung unterschreiben, vereinbaren Sie zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel die Chefarztbehandlung. Sie erhalten dann eine Privatrechnung über diese ärztliche Wahlleistungen. Die Abrechnung erfolgt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), so Pintaric. Kassenpatienten werden jedoch ohne Wahlleistungsvereinbarung vom Chefarzt behandelt, wenn zum Beispiel allein der Chefarzt die fachliche Qualifikation für eine bestimmte Operation hat. In diesem Fall ist keine Wahlleistungsvereinbarung notwendig. Und sie wäre auch nicht zulässig. Vorsicht VdK-Patientenberaterin Pintaric Zeljka Foto: Priya Bathe/VdK Das Krankenhaus vereinbart die Wahlleistung im Namen aller Krankenhausärzte, die zur gesonderten Berechnung ihrer Leistungen im Krankenhaus berechtigt sind. Das heißt: Die Vereinbarung über wahlärztliche Leistungen bezieht sich auf alle an der Behandlung beteiligten angestellten Ärzte des Krankenhauses. Wenn Sie keine entsprechende private Zusatzversicherung haben, kommen durch diese Wahlarztkette sehr hohe Kosten auf Sie zu, gibt die VdK-Patientenberaterin zu bedenken. Daher ist Folgendes wichtig: Das Krankenhaus muss vor Beginn der Behandlung die ärztlichen Wahlleistungen mit Ihnen schriftlich vereinbaren. Es genügt dabei nicht, Ihnen die Wahlleistungsvereinbarung ohne weitere Erklärungen zur Unterschrift vorzulegen. Sie müssen über die entstehenden Kosten informiert und aufgeklärt werden, auch darüber, dass Sie Einsicht in die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) erhalten können, stellt Pintaric klar. Trauer gehört wie Sterben zum Leben! 1. Bürgertag zur Zukunft der Hospiz- und Palliativversorgung Seit meine Frau nicht mehr lebt, seit drei Monaten, treffe ich meine Hausmitbewohner nicht mehr, schilderte die Krankenschwester und Trauerexpertin Claudia Landenberger einen Fall, der die oft existierenden Berührungsängste zwischen trauernden Menschen und den Menschen im Umfeld der Betroffenen gut veranschaulicht. Viele Leute hätten Angst, auf Trauernde zuzugehen, fürchteten sich davor, etwas Falsches oder Unpassendes zu sagen. Dabei könne man, so die Expertin, trauernden Menschen in vielfältiger Form beistehen beispielsweise die Trauersituation mit dem Betroffenen besprechen, die etwaige Notlage thematisieren, gegebenenfalls nur zuhören oder auch nur anwesend sein und dem trauernden Menschen so beistehen. Schließlich sei der Schmerz in Isolation schlimmer, wenn die trauernde Person allein und herausgerissen aus der Gesellschaft sei, betonte Professorin Dr. Gerhild Becker, die einen Lehrstuhl für Palliativmedizin inne hat. Landenberger, Professor Becker und weitere Experten vom Hospizund PalliativVerband Baden-Württemberg, vom Bundesverband Trauerbegleitung und von der Landesärztekammer hatten im September auf dem 1. Bürgertag Zukunft der Hospiz- und Palliativversorgung in Stuttgart gesprochen. Die gut besuchte Veranstaltung auf Einladung des Ministeriums für Soziales und Integration beleuchtete unter anderem die vielfältigen Aspekte von Trauer und Trauerbewältigung. Die Experten hoben auch die Bedeutung der Wertschätzung für eine Palliativkultur in den Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen hervor. Sie Landesfrauenvertreterin Carin E. Hinsinger begrüßt den Aktionsplan. waren sich darin einig, dass die Trauerarbeit zur Hospizarbeit gehöre. Zugleich stellte der Moderator des Bürgertags, Ministerialrat Walter Fessel, klar, dass das Annehmen von Hilfe ein Zeichen von Professionalität und nicht von Schwäche sei. Vorreiter Später erläuterte Staatssekretärin Bärbl Mielich (Die Grünen) vom Landessozialministerium den mit 1,3 Millionen Euro ausgestatteten Aktionsplan Hospiz- und Palliativversorgung in Baden- Württemberg 2018/2019. Es gehe darum, so Mielich, die wohnortnahe Hospiz- und Palliativversorgung im Land zu verbessern. In enger Zusammenarbeit mit dem Hospiz- und PalliativVerband Baden-Württemberg will die Landesregierung die Versorgungsstrukturen nachhaltig stärken. Und als erstes Bundesland fördert Baden-Württemberg die Teilnahme an Weiterbildungskursen in der Trauerbegleitung. Weitere Maßnahmen des Aktionsplans sind unter anderem die Stärkung der Palliativkompetenz in Einrichtungen der Altenhilfe, die Förderung Foto: Klaus Markl stationärer Hospize sowie Projekte zur Verbesserung der Palliativversorgung von Kindern und zur Information der Bürger. Dazu will man ein digitales Bürgerinfoportal, das die Informationen bündelt und viele Ver linkungen zu den Websites von Hospiz- und Palliativexperten aufweist, einrichten. Der Sozialverband VdK Baden-Württemberg begrüßt den Aktionsplan, insbesondere die Förderung der Teilnahme an Weiterbildungskursen in der Trauerbegleitung und die Verbesserung der Palliativcare in Heimen und im ambulanten Bereich. Sterbende sollen darauf vertrauen dürfen, dass sie die Fürsorge, Pflege und Zuwendung erhalten, derer sie bedürfen. Sie sollen möglichst bis zum Lebensende in einer vertrauten Umgebung bleiben und ihr Leben in Frieden und Würde beschließen können, betonte unlängst VdK-Landesfrauenvertreterin Carin E. Hinsinger. Seit Jahren setzt sich Hinsinger aus eigener Erfahrung für eine qualitativ gute pflegerische und medizinische Versorgung, aber zugleich für eine im Sinne der Hospizbewegung und der Palliativmedizin umfassende menschliche Versorgung ein. Die Betreuung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen stellt unser Gesundheitssystem und unsere Gesellschaft als Ganzes vor große Herausforderungen. Doch letztlich misst sich der Wert unserer Gesellschaft auch daran, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht, bekräftigte Carin E. Hinsinger. Weitere Informationen dazu auf über das Suchefenster: Stichwort Hospiz- und Palliativversorgung. KONTAKT VdK Patienten- und Wohnberatung Patientenberatung oder Beratung zum barrierefreien Wohnen benötigt? Ihr schneller Draht zur VdK-eigenen Beratungsstelle in Stuttgart: VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg, Gaisburgstraße 27, Stuttgart (S-Mitte), Nähe U-Bahn-Haltestelle Olgaeck, Telefon (07 11) , Fax (07 11) , patienten-wohnbera tung-bw@vdk.de und unter www. vdk.de/patienten-wohnberatung-bw im Internet. Geschäftszeiten: montags 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, dienstags 9 bis 14 Uhr, mittwochs 9 bis 14 Uhr sowie donnerstags 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Betroffene und Angehörige können sich dort schriftlich, telefonisch oder im persönlichen Gespräch vor Ort beraten lassen. AKTUELL Neuregelung für Riester-Renten Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz von 2017, dessen Neuregelungen im Wesentlichen seit 2018 in Kraft sind, gelten Renten aus einer Riester geförderten betrieblichen Altersversorgung über eine Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung nicht mehr als Versorgungsbezüge. Dagegen zählten diese Leistungen vor dem Jahr 2018 noch zu den Versorgungsbezügen. Sie unterlagen daher auch der Beitragspflicht zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Ermäßigter Beitragssatz Folge dieser Neuregelung ist, dass die betriebliche Riester-Rente entweder beispielsweise bei versicherungspflichtigen Rentnern gar nicht zu den beitragspflichtigen Einnahmen gehört oder bei einer freiwilligen Versicherung nur mit dem ermäßigten Beitragssatz zur Beitragsbemessung herangezogen wird. Bitte weitergeben Werfen Sie die VdK-ZEITUNG nach dem Lesen nicht weg. Geben Sie dieses Exemplar bitte an Ihre Nachbarin oder Ihren Nachbarn, Ihre Freunde und Bekannten weiter, die sicherlich an sozialpolitischen Informationen Interesse haben und sich vielleicht entschlie ßen, dem VdK beizutreten. 18 BAWUE

19 Nordwürttemberg Zeitung November Sie hatten den Willen, anderen zu helfen VdK Wolfschlugen feiert sein 70. Gründungsjubiläum mit Zeitzeugen und zahlreichen Gästen Zu einer harmonischen Jahreshauptversammlung und Feier hatte der Vorstand von Wolfschlugen-Grötzingen ins katholische Gemeindehaus eingeladen. Dort galt es, der Ortsverbandsanfänge vor sieben Jahrzehnten zu gedenken, die in Grötzingen bis ins Jahr 1947 und in Wolfschlugen bis 1948 zurückreichen. Den Auftakt des 70. Gründungsjubiläums bildete ein Sektempfang für die rund 75 Besucher. Auch SPD-Bundestagsabgeordneter (MdB) Dr. Nils Schmid, Bürgermeister Matthias Ruck (Wolfschlugen) und Bürgermeister Lorenz Kruß (Aichtal) sowie VdK-Kreischef Klaus Maschek, sein Kassier und Behindertenobmann Hans Scharpf und das frühere Kreisvorstandsmitglied Peter Maiero waren gekommen. Nach dem Totengedenken skizzierte Vorsitzender Georg-W. du Mont die Ortsverbandsgeschichte und erinnerte zugleich an die 1996 erfolgte Fusion von Grötzingen und Wolfschlugen. Bürgermeister Kreisvorsitzender Klaus Maschek hielt die Festrede. Ruck würdigte die Bedeutung des VdK früher und heute. Zugleich lenkte er den Blick auf die historischen Ereignisse im Gründungsjahr 1948, wie beispielsweise die Währungsreform. Auch das Grußwort von Bürgermeister Kruß hatte historische Bezüge und enthielt zudem spannende Anekdoten, über die sich alle freuten. Kruß hob die Bedeutung des Sozialverbands VdK hervor. Ebenso würdigte MdB Schmid den VdK und zeigte dessen notwendige Betätigungsfelder in Foto: VdK Nachkriegszeit und Gegenwart auf. Dabei strich der frühere Landesminister für Wirtschaft und Finanzen die Notwendigkeit des sozialen Engagements aller Bürger und aller Parteien heraus. In seiner Festansprache beschrieb Kreischef Klaus Maschek die Wirren der Nachkriegszeit. Auch Maschek wertschätzte den damaligen Einsatz vieler engagierter Menschen. Wenngleich es heute dem größten Teil der Bevölkerung materiell gut gehe, gebe es dennoch neue Probleme, sagte er mit Blick auf die soziale Spaltung in Deutschland. Daher prangere der VdK dieses Ungleichgewicht an. Maschek erinnerte an die Namensänderung in Sozialverband VdK Mitte der 1990er-Jahre, die erfolgt war, um den weiteren Mitgliedergruppen und den gestiegenen Aufgaben Rechnung zu tragen. Ehrung Danach wurden die beiden 65er-Jubilare Fritz Bauhof und Walter Bürck geehrt. Was passt besser zum 70. Jubiläum als Ehrungen langjähriger Mitglieder, betonte Ortsverbandschef du Mont, bevor er die Verdienste hervorhob. Bürck war Vorsitzender, Schriftführer und stellvertretender Vorsitzender bis Bürck und Bauhof hatten als Zeitzeugen die VdK-Anfänge miterlebt und begleitet. Der Wille und die Kraft zu überleben, die nötige Portion Idealismus, um andere Menschen zu unterstützen, ihnen zu helfen, ja anzupacken, wieder aufzubauen das machte diese Generation aus, der wir unter anderem auch unseren heutigen Sozialverband VdK verdanken, hieß es in der Laudatio. Im Rahmen der ebenfalls durchgeführten Hauptversammlung präsentierte Vorsitzender du Mont seinen Rechenschaftsbericht und verwies auf einen weitgehend unveränderten Mitgliederbestand von 200 Personen. Es folgten noch die Berichte von Kassiererin Elisabeth Alber und Kassenprüferin Bärbel Pelzer-Steiauf, ehe sich alle über Entlastung und Wiederwahl freuen durften. Auch der erst seit Januar 2018 amtierende neue Schriftführer Günther Baltes wurde bestätigt. Baltes ist unter anderem für die Wiederbelebung der Homepage zuständig ( de/ov-wolfschlugen.groetzingen). Zum Schluss dankte der Vorsitzende den vielen Helfern im Hintergrund, die zum Gelingen der harmonischen Veranstaltung beigetragen hatten. Georg-W. du Mont würdigte Otmar Schwarz, der mit Harmonika, Gesang und vorgetragenen Anekdoten die Besucher erfreute. Herzlichen Glückwunsch Mutlangens Urgestein Hedwig Kiemel 100 Gnadenhochzeit beim VdK Mutlangen Mitgliederehepaar Luise und Herbert Stütz seit 70 Jahren vereint Foto: privat Im Sommer war es soweit: Mutlangens Urgestein Hedwig Kiemel wurde 100. Zugleich feierte die ehemalige Kassiererin ihr 65-jähriges Mitgliedsjubiläum. Zum großen Wiegenfest besuchte Vorsitzender Wolfgang Lösch die Doppeljubilarin, die seit 1953 dabei ist und rund 25 Jahre lang ehrenamtlich die Kasse führte. Lösch überreichte im Namen des Ortsverbands ein Geschenk und wünschte Kiemel alles Gute für den weiteren Lebensweg, auch viel Gesundheit. Im Gespräch mit der Redaktion hob Schriftführer Heinz Wacker hervor, dass das jetzt 100-jährige Mitglied bis vor Kurzem noch regelmäßig an VdK-Versammlungen und Adventsfeiern in Mutlangen teilgenommen hat. Doppeljubilarin Hedwig Kiemel mit ihrem Vorsitzenden Wolfgang Lösch. Die Gnadenhochzeit ist ein Fest, das die wenigsten Ehepaare feiern können. Umso mehr freut sich der VdK Mutlangen, dass er ein Paar in seinen Reihen hat, das bislang schon 70 Jahre gemeinsamen Lebenswegs absolviert hat. Die Rede ist von Luise und Herbert Stütz, die beide 1999 Mitglied wurden zunächst Herbert, mittlerweile 93, und fünf Monate später, auch Luise, die jetzt 91 ist. Vereint nach sieben Jahrzehnten in Freud und Leid und nach wie vor auch im sehr hohen Alter zusammen da freuten sich die Mutlanger VdKler und die vielen Angehörigen des Mitgliederehepaars, das drei Söhne geschenkt bekam und mittlerweile 13 Enkel und 13 Urenkel vorweisen kann. In die Reihe der Gratulanten reihten sich außerdem die Stadt, die durch eine Vertreterin Glückwünsche überbrachte, sowie der Bundespräsident, der Ministerpräsident und der Bischof, die Glückwunschschreiben an die Stützes adressierten. Im Namen des VdK Mutlangen überreichten Kassiererin Regina Wacker und Schriftführer Heinz Wacker Blumen und einen guten Tropfen. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und insbesondere dem Wunsch, dass beide noch schöne Stunden in ihrem geliebten Gärtle verbringen dürfen, verabschiedeten sich die VdK-Gratulanten von dem Jubelpaar. Seit 70 Jahren privat vereint: Mitgliederehepaar Luise und Herbert Stütz. Foto: privat Im Gespräch mit der Redaktion hob Heinz Wacker noch hervor, dass beide, wenngleich Ur-Gmünder, eifrige Mitglieder von Mutlangen sind, und, wenn es die Gesundheit zulässt, bei allen Aktivitäten des Ortsverbands mitwirken. Hier können Sie erleben, wie die VdK-Nudel entsteht Die Nudelfabrik in der Südpfalz bietet Betriebsbesichtigungen für Gruppen an Organisieren Sie Ihren nächsten VdK-Ausflug! Die bunten VdK-Nudeln erfreuen sich vor allem in der Weihnachtszeit großer Beliebtheit bei unseren Mitgliedern, betont Priya Bathe von der Abteilung Marketing und Kommunikation. Wenn Sie wissen wollen, wo und wie diese Design-Nudeln hergestellt werden, empfehlen wir Ihnen einen Ausflug zur Nudelfabrik Gutting Pfalznudel GmbH in Großfischlingen. Die VdK-Nudel lecker serviert: Lassen Sie sich den Gaumenschmaus schmecken! Foto: Priya Bathe/VdK Auf der Besichtigungstour können beispielsweise interessierte VdK-Orts- oder Kreisverbände auch erfahren, welche anderen Motivnudeln die Fabrik produziert. Und sie können sich über die genaue Herstellung der VdK-Nudeln informieren. So viel sei verraten: Sie werden nur mit Hartweizengrieß und Wasser hergestellt und die bunten VdK-Nudeln werden ausschließlich mit natürlichen Farbstoffen wie Spinat, Rote Beete, Karotten oder beispielsweise Safran eingefärbt, ergänzt Bathe. Weiterer Pluspunkt: Die Firma vergibt handarbeitliche Aufgaben wie das Verpacken und Erstellen von Geschenknudeln an Menschen mit Behinderung. Der soziale Gedanke unseres Sozialverbands steckt also auch in den VdK-Nudeln, so Priya Bathe. Direkt vor Ort machten sich unlängst der Vorsitzende von Remseck, Oliver Nothdurft, und sein Ortsverband ein persönliches Bild von der Nudelproduktion in der Fabrik Pfalznudel. Sein Fazit nach der Besichtigung: Daumen hoch für unsere VdK-Nudeln aus Großfischlingen. Die Nudelfabrik in der Südpfalz bietet kostenlose Betriebsbesichtigungen für Gruppen von 20 bis 60 Personen, für größere und kleinere Gruppen nach Absprache. Im betriebseigenen Restaurant Nudelholz kann man nach der Besichtigung einkehren. KONTAKT Nudelfabrik Gutting Pfalznudel GmbH in Großfischlingen, Hauptstraße 43/45. Voranmeldung für Besichtigungen bei Gerlinde Thelen unter Telefon ( ) Mehr Infos unter sichtigung im Internet. 19 BAWUE Nordwuerttemberg

20 18 Zeitung November 2018 Reise und Erholung

21 Reise und Erholung Zeitung November

22 20 Zeitung November 2018 Freizeit Hang zur Regionalität In 13 Anbaugebieten wachsen in Deutschland eine Vielzahl an Rebsorten Regionale Lebensmittel stehen hoch im Kurs: Gemüse vom örtlichen Gärtner, Fleisch aus eigener Schlachtung, Eier von freilaufenden Hühnern. Nur beim Wein, so scheint es, glauben viele Deutsche eher an Frankreich, Italien oder Spanien. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Ob von der Mosel, aus Baden oder aus der Pfalz: Deutschland bietet eine große Vielfalt qualitativ hochwertiger Weine. 140 Rebsorten werden in der Bundesrepublik angebaut, etwa zwei Dutzend davon haben laut Deutschem Weininstitut Bedeutung. Allen voran die Weißweinrebsorten Riesling und Müller-Thurgau, der auch Rivaner genannt wird. Mehr als ein Drittel der gesamten Anbaufläche beanspruchen diese beiden Rebsorten mit der Rotweinrebsorte Spätburgunder belegen sie fast die Hälfte der Flächen. Zu den Top 15 zählen außerdem Dornfelder, Grau- und Weißburgunder, Silvaner, Portugieser, Kerner, Trollinger, Schwarzriesling, Chardonnay, Lemberger, Regent und Bacchus. Deutscher Wein wächst in 13 Gebieten: Rheinhessen, Pfalz, Baden, Württemberg, Mosel, Franken, Nahe, Rheingau, Saale-Unstrut, Ahr, Sachsen, Mittel rhein und Hessische Bergstraße. Diese unterscheiden sich in Bodenbeschaffenheit, Lage und Klima. Die Schieferböden an der Mosel eignen sich beispielsweise besonders für den Riesling-Anbau. In Baden stimmt der Slogan Baden ist Burgunderland, denn die warmen Temperaturen gefallen den kraftvollen Burgundersorten Spät-, Weiß- und Grauburgunder. Qualitätsmerkmale Um die Qualität deutscher Weine zu gewährleisten, gibt es strenge Vorschriften. Die wichtigste Angabe auf dem Etikett ist die Güteklasse des Weins. Die Bezeichnung Deutscher Wein ersetzt seit einiger Zeit die des Tafelweins. Nach wie vor darf der Deutsche Wein nur aus deutschem Lesegut hergestellt werden. Die nächst höhere Güteklasse ist der Landwein. Bei diesem muss das konkrete Weinanbaugebiet, aus dem die Trauben zu mindestens 85 Prozent stammen müssen, auf dem Etikett angegeben werden. Der natürliche Mindestalkohol gehalt unterscheidet den Landwein vom Deutschen Wein: Er muss mindestens 0,5 Volumenprozent höher liegen. Qualitäts- und Prädikatsweine sind laut Deutschem Weininstitut die größte Gruppe deutscher Weine. Sie müssen zu 100 Prozent aus einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen. Zu den Prädikatsweinen zählen die Abstufungen Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein und Trockenbeerenauslese. Welcher Wein am besten mundet, muss natürlich jeder selbst entscheiden Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Wenn es um die Weinbegleitung zum Essen geht, sollte man sich im Zweifelsfall im Fachhandel beraten lassen. Denn wenn der Lieblingswein nicht zum Essen passt, ist es mit dem Genuss schnell vorbei. Die Faustregel zu dunklem Fleisch Rotwein, zu hellem Fleisch und Fisch Weißwein ist übrigens veraltet. Kräftiger Grauburgunder zum Beispiel passt hervorragend zu Lamm und Wild. Caroline Meyer Weinlese an einer typischen Steillage an der Mosel. Auf dem Schieferboden gedeiht Riesling besonders gut. Foto: picture alliance/imagebroker Barrierefrei gen 20 RHPfalz

23 Verbraucher Zeitung November Reklamieren auch ohne Kassenbon Wenn gekaufte Ware mangelhaft ist, dann kann sich der Käufer auf sein Gewährleistungsrecht berufen, das im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt ist. Jeder Händler muss zwei Jahre lang gewährleisten, dass die Ware beim Kauf einwandfrei war. Um dieses Recht durchzusetzen, ist ein Kassenbon hilfreich, doch es geht auch ohne. Kassenbons sind für viele Menschen überflüssiger Ballast im Geldbeutel oder im Aktenordner. Andere wiederum sammeln sie sorgfältig. Was ist denn nun richtig? Der Kassenbeleg ist grundsätzlich keine Voraussetzung für einen Gewährleistungsanspruch des Kunden. Anstelle des Bons reicht die Kartenabrechnung, also die Abbuchung vom Konto, um Waren korrekt zu reklamieren. Damit ist der Kaufnachweis erbracht. Wurde bar bezahlt, kann auch ein Zeuge aushelfen, der den Kauf bestätigt. Doch natürlich macht ein Kassenbon manchmal vieles leichter: Wenn man beispielsweise etwas kauft, das man hinterher vielleicht zurückgeben möchte, weil es doch nicht so gut gefällt oder nicht so gut passt. In dieser Situation ist der Kunde auf die Kulanz des Händlers angewiesen. Die Ware ist schließlich einwandfrei. Falls der Händler Ware zurücknimmt, tut er das aus Kundenfreundlichkeit, nicht, weil er es muss. Und dann ist eine der Bedingungen nicht selten der Kassenbon. pet Ein Einbruch oder ein Brand und wichtige Dokumente, die ungeschützt irgendwo in der Wohnung oder im Haus herumliegen, sind möglicherweise für immer verloren. Ein Tresor kann vor beiden Gefahren schützen zumindest, wenn man ein paar Dinge beachtet. In Deutschland wird etwa alle zwei Minuten eingebrochen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik hat für das Jahr 2017 mehr als Einbruchsdelikte in Wohnungen erfasst. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr, als Einbrüche festgestellt wurden, zwar ein Rückgang von etwa 23 Prozent, dennoch ist die Einbruchhäufigkeit immer noch hoch. Mit der richtigen Sicherheitstechnik, wie beispielsweise Türund Fenstersicherungen, bleiben Einbruchsversuche oft erfolglos. Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes empfiehlt zudem, Wertsachen nicht offen zu Hause herumliegen zu lassen, sondern in einem Tresor aufzubewahren. Am besten mit Zertifikat Dieser sollte geprüft und zertifiziert, also mit Prüfsiegeln von Organisationen wie Vertrauen durch Sicherheit (VdS) oder dem European Certification Body (ECB) versehen sein, und idealerweise versteckt eingebaut werden. Besonders wichtige Dokumente, Gold, wertvolle Sammlungen oder selten gebrauchter Schmuck seien jedoch Black Friday und Cyber Monday Sicher im Safe Wichtige Dokumente gehören in einen Tresor oder ins Bankschließfach Schnäppchenjäger haben den 23. und 26. November geblockt Die Werbung für die Schnäppchenjagd vor Weihnachten läuft. Am Freitag, dem 23. November, ist Black Friday, Schwarzer Freitag. Am Montag, dem 26. November, ist Cyber Monday. Jeweils für 24 Stunden locken Rabatte. Die auf den ersten Blick tollen Angebote sollten gut geprüft werden. Auf den zweiten Blick sind sie oft gar nicht mehr so günstig. In den Vereinigten Staaten wird der Freitag nach Thanksgiving (Erntedank), der traditionell ein Brückentag ist, Black Friday genannt. An dem Familienwochenende startet der Weihnachtseinkauf. In Amerika locken an diesem Tag die Geschäfte im Einzelhandel mit Rabatten und Sonderaktionen. In Deutschland ist der Schwarze Freitag noch recht jung, es gibt ihn erst seit dem Jahr Relativ neu hierzulande ist der Cyber Monday, der stets am Montag nach dem Schwarzen Freitag stattfindet. An diesem Tag unterbieten sich die Online-Shops mit Sparpreisen. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Online-Seiten wegen der hohen Zugriffszahlen zusammenbrechen. Ärgerlich ist auch, wenn Produkte mit besonders hohen Preisnachlässen sehr schnell ausverkauft sind. Als Verbraucher weiß man in diesen Fällen meist nie so genau, mit wie vielen anderen Interessenten man um welche Stückzahlen Auch wenn sie noch so verlockend sind: Rabatte sollten geprüft werden. rangelt. Gibt es zehn Fernseher zum Superrabatt oder 1000? Zahlreiche Online-Händler locken mit Nachlässen von bis zu 50 bis 60 Prozent, beispielsweise auf Medienelektronik und Mode. Hier hat das Portal Mydealz ermittelt, dass in den Jahren 2012 bis 2014 die durchschnittlichen Ersparnisse eher zwischen 26 Prozent für Smartphones, 20 Prozent für Spielekonsolen und elf Prozent für Fernseher lagen. Nur bei Mode ließen sich 50 Prozent sparen. Verbraucher sollten den Markt über einen längeren Zeitraum gut beobachten, stets vergleichen und sich nicht von der aggressiven Werbung unter Druck setzen lassen. Während einfachere Modelle für weniger als 100 Euro zu haben sind, kosten Hochsicherheitstresore der höchsten Sicherheitsstufe mit Einbruch-, Feuer- und Explosionsschutz zum Teil weit über Euro. Wer überhastet zu viel kauft, zahlt damit am Schluss drauf. Sicher lässt sich auch manch günstiger Kauf tätigen. Oft sind die Rabatte aber nicht echt. Ausschlaggebend ist nicht der tatsächliche Marktpreis. Die Rabatte werden häufig auf die weit über den handelsüblichen Preisen liegenden unverbindlichen Preisempfehlungen (UPE) gegeben. Da relativiert sich manches Schnäppchen schnell. Man kennt das von den rot durchgestrichenen Preisschildern. Der angeblich günstigere Preis ist dann lediglich der Normalpreis. Gespart hat man beim Kauf also meistens nichts. Sabine Kohls Foto: picture alliance/keystone/alessandro DELLA VALLEXXX am sichersten in einem Schließfach bei einer Bank aufgehoben. Wer sich einen Safe anschaffen möchte, kann sich bei einer Beratungsstelle der Polizei informieren und beraten lassen. Schließlich gibt es für jeden Bedarf unterschiedlich große und unterschiedlich schwere Wertbehältnisse, so der von der Polizei häufig genutzte Begriff für Tresore. Darüber hinaus sollte man mit seiner Versicherung abklären, welche Werte in welchem Safe versichert sind. Je höher der Widerstandsgrad eines Wertschutzschranks ist, desto höhere Deckungssummen werden gewährt. Ist der Safe zusätzlich mit einer Einbruchmeldeanlage ausgestattet, kann sich der Versicherungswert sogar verdoppeln. Fest verankert Verbraucher können zwischen frei stehenden und eingemauerten Tresoren wählen. Erstere sind von Langfingern mit Sackkarre oder Hubwagen relativ leicht zu entwenden selbst wenn sie mehrere Hundert Kilogramm wiegen. VdS empfiehlt daher dringend, Wertschutzschränke unter 1000 Kilogramm Gewicht fest zu verankern. Deutlich schwieriger, wenn auch nicht unmöglich, ist der Diebstahl von Einmauerschränken, die nach Hersteller angaben fest in den Boden oder in die Wand eingelassen werden müssen. Gesichert wird die Tresortür mit einem Schlüssel- oder mit einem elek tronischen Zahlenkombinationsschloss. Mit Letzterem lässt sich ein individueller Code einstellen ein klarer Vorteil gegenüber einem Schloss mit Schlüssel, für den stets ein sicheres Versteck benötigt wird. Dieses sollte laut Polizei jedoch auf keinen Fall innerhalb der Wohnung liegen, da Einbrecher den Schlüssel dort aufspüren können. Nicht zuletzt ist es laut Polizeilicher Kriminalprävention sinnvoll, seine Wertsachen zu fotografieren. Die wichtigsten Daten sollten zudem in einer sogenannten Wertgegenstandsliste erfasst werden. Das ist vor allem deshalb hilfreich, weil Versicherungsnehmer nach einem Einbruch verpflichtet sind, der Versicherung und Polizei eine Aufstellung der entwendeten Gegenstände auszuhändigen. Anhand der Wertgegenstandsliste kann schnell überprüft werden, was fehlt. Sie sollte ebenfalls nicht in der eigenen Wohnung, sondern bei Verwandten, am Arbeitsplatz oder in einem Bankschließfach deponiert werden. Mirko Besch Anzeige Foto: picture alliance/dpa-themendienst/christin Klose 21 RHPfalz

24 22 Zeitung November 2018 Verbraucher Gut sichtbar in der dunklen Jahreszeit Helle Kleidung und Reflektoren schützen Fußgänger und Radfahrer Müdigkeit ernst nehmen Sekundenschlaf wird von Autofahrern unterschätzt Der November ist der dunkelste Monat des Jahres. Die Tage sind kurz. Wer jetzt draußen unterwegs ist, sollte aus Sicherheitsgründen besonders auf helle und reflektierende Kleidung achten, um Unfällen vorzubeugen. Vor allem Fußgänger und Radfahrer sind im Herbst und Winter besonders gefährdet. Sie werden bei Nebel und Dunkelheit leicht übersehen. So verunglückten im Jahr 2017 laut Auswertungen des Statistischen Bundesamts allein Fußgänger und knapp Radfahrer. Täglich setzen wir uns zum Teil auch bewusst Risiken aus, die zu schweren Unfällen führen und unser Leben verändern können, betont Dr. med. Christopher Spering, Leiter der Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Ärzte werden mit den schlimmen Folgen der Unfälle konfrontiert, wenn sie verletzte und schwerverletzte Menschen versorgen. Jetzt haben sie eine Kampagne gestartet, die nicht nur die Sichtbarkeit der Verkehrsteilnehmer im Herbst und Winter verbessern, sondern auch ein gutes Gefühl vermitteln soll. Gemäß dem Motto Vorbeugen ist besser als fühlen, wurden reflektierende Mützen entwickelt. Damit wollen wir zeigen, dass Unfallprävention nicht nur bequem sein, sondern auch gut aussehen kann, so Christopher Spering. Grundsätzlich empfiehlt der Experte helle und reflektierende Kleidung, um im Straßenverkehr stets gut sichtbar zu sein. Wer im dunklen Wintermantel aus dem Wer eine Warnweste trägt, ist auch im Dunkeln zu sehen. Haus geht, sollte Blinklichter oder Leuchtstreifen an der Jacke oder der Tasche befestigen. Es gibt auch Warnwesten zum Überstreifen. So ist die Chance größer, dass andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig auf einen aufmerksam werden und man nicht Gefahr läuft, übersehen zu werden. Bewegen Sie sich immer vorausschauend und rechnen Sie mit Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer, rät Spering. Gerade ältere Menschen sollten besonders darauf achten, dass sie gut gesehen werden, weil sie in plötzlichen Gefahrensituationen nicht mehr so schnell reagieren können. Auch für Rollatoren und Rollstühle gibt es Reflektoren. Um Gehstöcke kann man einen Streifen reflektierende Folie kleben. Gehhilfen haben in der Regel einen Reflektorpunkt an den Handgriffen. Kinder wiederum reagieren oft unvermittelt und schnell. Ein Kind in heller Kleidung kann vom Autofahrer bereits aus 40 Metern Entfernung wahrgenommen werden. Bei dunkler Kleidung sind es nur 25 Meter. Für Kinder gibt es beispielsweise auch Schuhe mit einem Blinkelement im Absatz. Wer bei jedem Wetter mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt die Gefahren. Die Beleuchtung am Rad muss einwandfrei sein, die Bremsen müssen funktionieren. Fahrradhändler bieten oft einen günstigen Wintercheck an. Die Bekleidung sollte ebenfalls auf die dunkle Jahreszeit abgestimmt sein. Hundehalter sollten daran denken, dass nicht nur sie, sondern auch ihre Haustiere abends beim Gassigehen gut zu sehen sind und nicht zur Stolperfalle werden. Hier gibt es im Handel beispielsweise ein breites Angebot an Leuchthalsbändern für Hunde. Sabine Kohls Foto: picture alliance/obs/adac SE Müdigkeit am Steuer kündigt sich langsam an: Die Augenlider werden schwer, das Blickfeld verengt sich, die Konzentration lässt nach. Doch viele Autofahrer ignorieren diese Anzeichen und begeben sich in eine Gefahr, die unter Umständen tödlich enden kann. Die paar Kilometer schaffe ich noch, antwortet der gähnende Fahrer auf die Frage der besorgten Beifahrerin, ob sie denn mal ans Steuer soll. Situationen wie diese kennen viele. Oft ist auch keine besorgte Beifahrerin zur Stelle, die das Steuer übernehmen kann. Der erschöpfte Autofahrer muss die Frage Weiterfahren oder Pause machen? allein beantworten. Allzuoft entscheiden sich diese Fahrer nicht dafür, rechts ranzufahren und sich auszuruhen. Denn sie wollen ankommen und keine Zeit verlieren. Sehen Sie es nicht als Zeichen von Schwäche, wenn Sie müde werden, sondern nehmen Sie sich die Zeit, eine Pause zu machen, rät Dr. Alfred Wiater, Vorsitzender Müde am Steuer? Da hilft nur eine Pause. Foto: imago/blickwinkel der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Eine Emnid-Befragung im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) ergab, dass 45 Prozent der Autofahrer meinen, Müdigkeit durch ihre Erfahrung ausgleichen zu können. Rund 17 Prozent fahren weiter und nehmen in Kauf, einen Unfall zu haben und sich und andere zu gefährden. Nach Ansicht von Experten ist fast jeder vierte tödliche Unfall auf Autobahnen auf das Einschlafen am Steuer zurückzuführen. Ein Autofahrer, der mit Tempo 100 unterwegs ist, legt während einer Sekunde Schlaf 28 Meter im Blindflug zurück. Wenn es dann zu einem Unfall kommt, geraten die Fahrzeuge häufig bei hohem Tempo von der Fahrbahn ab. Deshalb gibt es dabei überproportional viele Schwerverletzte und Tote. Schon vor einer Fahrt sollte man ausreichend schlafen und sich ausgeruht ans Steuer setzen. Kaffee, laute Musik und frische Luft durch eine heruntergelassene Seitenscheibe im Auto helfen höchstens kurz. Denn Müdigkeit lässt sich nicht einfach ein- und ausschalten wie ein Motor. Wer müde wird, sollte die Fahrt unterbrechen und eine Pause machen. Der DVR empfiehlt, sich rund 20 Minuten auszuruhen, also entweder zu schlafen oder auch einen Spaziergang zu machen. Je länger der Kurzschlaf, desto größer ist die Gefahr, dass man sich nicht richtig erholt. Denn wer länger schläft, tritt in eine Phase ein, die als nicht erholsam erlebt wird und sich für ein kurzes Nickerchen als nicht praktikabel erweist. ikl Sinnvoll helfen So erkennt man seriöse Kleidersammlungen Keine für alles Pfannen sind je nach Material für unterschiedliche Speisen geeignet Die neue Winterkollektion ist da. Hier ein Schlussverkauf, da eine Modenschau. In unserer Konsumgesellschaft wird schnell gekauft und sich oft genauso schnell wieder von Teilen getrennt. Der Schnitt der Hose nicht mehr modern. Die Farbe des Pullovers steht einem eigentlich nicht. Etwa 1,1 Millionen Tonnen Textilien werden jedes Jahr in Deutschland aussortiert. Da verschafft es wenigstens ein gutes Gewissen, wenn man mit den nicht mehr geliebten Sachen etwas Sinnvolles tun kann. Doch wie erkennen Verbraucher seriöse Entsorgungsstationen? Um sicherzugehen, dass Bekleidung, Schuhe, Taschen und sonstiges Bedürftigen zukommt, sollte man Abstand von Containern nehmen, auf denen weder Name noch Adresse des Sammlers zu finden sind, lautet eine Faustregel. Unseriöse Sammler verschweigen gerne Namen und Adresse und geben auf Werbezetteln oft nur eine Telefonnummer an. Als seriös werden folgende drei Siegel eingestuft: das Label von FairWertung, das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) sowie das BVSE Qualitätssiegel Textilsammlung vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Auch wenn das Symbol der örtlichen Abfallbehörde auf dem Container zu finden ist, kann man seine Kleidung guten Gewissens einwerfen. Die von Kirchen betriebenen Kleiderkammern vor Ort bieten sich ebenfalls an. Was dort landet, kommt meistens Bedürftigen in der Gemeinde zugute. Oder der Erlös aus dem Verkauf fließt in die eigenen Aktivitäten der karitativen Organisationen. Neben Containern bieten auch Flohmärkte, Tauschbörsen und Secondhandläden Möglichkeiten, um Kleidung weiterzugeben. In den Container jedenfalls sollten nur gut erhaltene, saubere und verpackte Textilien gegeben werden. Zerschlissene, verschmutzte und nasse Kleidung oder deutlich abgetragene Schuhe haben dort nichts zu suchen. Diese gehören in den Restmüll. Gerne nehmen seriöse Organisationen neben Bekleidung auch Handtücher, Decken, Bett- und Tischwäsche, Gardinen, Gürtel, Taschen, Schuhe und sogar Plüschtiere. Und damit es nicht regelmäßig zu Entrümpelungsaktionen kommen muss: versuchen, bewusster einzukaufen und auf Qualität zu achten. Das spart auch Geld. pet Beschichtet, unbeschichtet, aus Eisen, Kupfer, Aluminium oder Edelstahl wer sich eine neue Pfanne zulegen möchte, hat die Qual der Wahl. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, Formen und Größen. Um die Richtige zu finden, ist es wichtig zu wissen, wofür man sie hauptsächlich benutzen wird. Denn eine Alleskönner-Pfanne, bei der alles gleichermaßen gut gelingt, gibt es nicht. Eisenpfannen beispielsweise verkraften hohe Temperaturen leicht und sind damit bestens für das scharfe Anbraten von Steaks geeignet. Speisen, die niedrigere Temperaturen benötigen und gern zerfallen oder ankleben, wie Omelette, Eier, Fisch oder Gemüse, lassen sich besser in einer beschichteten Pfanne zubereiten. Laut Stiftung Warentest bestehen Antihaftbeschichtungen häufig aus dem Kunststoff Polytetrafluorethylen (PTFE). Da PTFE jedoch ab einer Temperatur von 360 Grad Celsius giftige Dämpfe freisetze, sollten Pfannen mit einer solchen Beschichtung auf keinen Fall länger als drei Minuten ohne Inhalt erhitzt werden. Mit Speisen in der Pfanne sei eine Überhitzung kaum möglich. Die Temperatur erreicht dann in der Regel nicht mehr als 200 Grad Celsius. Allerdings sollte man darauf achten, die Scharf anbraten oder nur schmoren oder leicht erhitzen? Die Wahl der Pfanne sollte gut überlegt sein. Foto: picture alliance/imagebroker/gourmet-vision relativ weiche, wachsartige Beschichtung nicht zu zerkratzen. Pfannenwender und Bestecke aus Metall sollten in diesen Pfannen nicht zum Einsatz kommen. Pfannen mit einer reiner Keramikbeschichtung, die auf PTFE verzichten, sind dagegen meist sehr kratzbeständig, haben gute Antihafteigenschaften und kommen auch mit hohen Temperaturen bis 400 Grad Celsius und mehr zurecht. Edelstahlpfannen sind pflegeleicht und sehr robust, es gibt sie mit und ohne Beschichtung. Unbeschichtet benötigen sie im Umgang etwas Übung und mehr Öl, damit das Essen nicht klebt. Meist verfügen Edelstahl-Modelle über einen Boden aus Aluminium, weil Edelstahl allein ein schlechter Wärmeleiter ist. Für Haushalte reichen in der Regel zwei Pfannen, empfehlen die Experten von pfannenhelden.de eine mit Antihaftfähigkeit und eine Edelstahlpfanne. Von Pfannen, die unter 20 Euro kosten, raten die Seitenbetreiber in den meisten Fällen ab. Gute Pfannen gibt es ab circa 30 Euro. Mehr als 80 Euro sollte eine gewöhnliche Pfanne jedoch auch nicht kosten. Die sind dann eher was für richtige Kochprofis. Mirko Besch 22 RHPfalz

25 Ratgeber Zeitung November Ruheoasen und Orte der Bildung Botanische Gärten in Deutschland sind entspannende und spannende Lernorte für Jung und Alt Sie sind eine Ruheoase und schlagen eine Brücke zwischen Forschung und Öffentlichkeit: botanische Gärten. Dort wird die Pflanzenwelt bewahrt. Botanische Gärten sind spannende Lernorte für Jung und Alt und haben das ganze Jahr über Saison. Mehr als 20 Millionen Besuchern bereiten sie jährlich alleine in Deutschland Freude. Die VdK-Zeitung stellt drei davon vor: den Botanischen Garten und das Botanische Museum Berlin, den Botanischen Garten München-Nymphenburg sowie den Botanischen Garten der Universität Leipzig. Der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin ist einer der drei größten und bedeutendsten botanischen Gärten der Welt Pflanzenarten aus allen Erdteilen können in einer einzigartigen, denkmalgeschützten Gartenanlage entdeckt werden. Dieses Pflanzenparadies blickt auf eine über 330-jährige Tradition zurück. Auf 43 Hektar wird eine botanische Reise um den Globus Realität: Pflanzen der Tropen und Subtropen aus der Wüste bis zum Tropischen Regenwald werden in 15 Gewächshäusern präsentiert, hervorzuheben ist hier das große Tropenhaus, das seinesgleichen sucht. Ein Höhepunkt des Gartens in der Bundeshauptstadt ist seine pflanzengeografische Anlage: Auf einem Drittel der gesamten Gartenfläche zeigt eine begehbare Weltkarte die natürliche Vegetation der gemäßigten Nordhemisphäre. Mit wenigen Schritten sind die Küsten Deutschlands, die Hänge der Alpen, die Wälder des Kaukasus, die asiatische Steppe, die Gipfel des Himalayas, die Wälder Japans bis zur nordamerikanischen Prärie naturgetreu erlebbar. Das Botanische Museum ist das einzige seiner Art in Mitteleuropa. Am Eingang des Botanischen Gartens gelegen, zeigt es auf drei Etagen die faszinierende Welt der Pflanzen, ihre Kultur- und Naturgeschichte. Sonderausstellungen hinterfragen in Berlins einzigem blühenden Museum die Beziehung Herbst rund um den Japanpavillon im Botanischen Garten in Berlin. von Mensch und Pflanzenwelt. Mehr als Besucher pro Jahr sprechen für sich. Neben Schloss Nymphenburg befindet sich eine weitere viel besuchte Sehenswürdigkeit in der bayerischen Landeshauptstadt München: der Botanische Garten München-Nymphenburg. Sein besonderer Reiz liegt in der Abwechslung. Im Freiland finden sich neben formal und symmetrisch angelegten Bereichen auch parkartige und naturnahe Flächen. Zu einem Besuch laden auch großzügig angelegte Schauhäuser ein. Sie bestehen aus drei großen Hallen. An diese Hallen schließen sich Die Eingangshalle zum Gewächshaus im Botanischen Garten München-Nymphenburg. Foto: Botanischer Garten München-Nymphenburg insgesamt elf Seitenhäuser an, die unterschiedlichen Themen und Pflanzen gewidmet sind, wie etwa den Orchideen, den tropischen Nutzpflanzen, den Baumfarnen, den Kalthauspflanzen wie Kamelien und Azaleen im Winter und den Fuchsien im Sommer. Zusammengenommen werden in den Gewächshäusern und im Freien weit über verschiedene Pflanzenarten kultiviert. Zum Botanischen Garten gehört eine Außenstelle im Wettersteingebirge, der Alpengarten auf dem Schachen. Er liegt 1850 Meter hoch, umfasst einen Hektar und zeigt Gebirgspflanzen aus aller Welt. Mit dem Botanischen Garten der Universität Leipzig verfügt Sachsen über den ältesten botanischen Garten Deutschlands. Er kann sogar gemeinsam mit Pisa, Padua und Florenz als einer der ältesten Europas gelten. Auch verweisen einige Anlagen auf die frühen Pflanzensammlungen der königlichen und fürstlichen Hofgärtner des 18. Jahrhunderts. Nicht alltäglich ist der Spezialgarten für Gewürz- und Arzneipflanzen. Bereits seit 1998 gibt es ein Schmetterlingshaus, das sich besonders bei den kleinen Besuchern großer Beliebtheit erfreut. Petra J. Huschke Foto: I. Haas, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Informationen Öffnungszeiten und Preise im Überblick Ÿ Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin der Freien Universität Berlin, Königin-Luise-Straße 6 8, Berlin Eingänge: Unter den Eichen und Königin-Luise-Platz; Telefon (0 30) , Fax (0 30) , mail@bgbm. org, Internet Öffnungszeiten: täglich (nur am 24. Dezember geschlossen) von 9 bis 20 Uhr, die Gewächshäuser schließen um 19 Uhr. Letzter Einlass im Garten ist um Uhr. Das Museum hat von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt: Sechs Euro, ermäßigt drei Euro, für Kinder unter sieben Jahren ist der Eintritt frei. Ÿ Botanischer Garten München-Nymphenburg, Menzinger Straße 65, München Eingänge: Haupteingang (Hauptkasse im Glasbau) Menzinger Straße 65, Telefonische Auskünfte unter (0 89) , info@botmuc.de, Internet Der Garten ist, außer am 24. Dezember und 31. Dezember, täglich geöffnet. Freiland und Gewächshäuser sind ab 9 Uhr zugänglich. Geschlossen wird der Garten, je nach Jahreszeit, zwischen Uhr und 19 Uhr. Die Gewächshäuser schließen eine halbe Stunde früher als das Freiland. Eintritt: 4,50 Euro, ermäßigt drei Euro. Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (außer Sonderveranstaltungen). Ÿ Botanischer Garten Leipzig, Linnéstraße 1, Leipzig Telefon (03 41) , Fax (03 41) , vereinbg@uni-leipzig.de, Internet Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr. Eintritt: Der Eintritt in die Freilandabteilungen ist kostenfrei. Erwachsene vier Euro, ermäßigt drei Euro. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt in die Gewächshäuser. Avocado: Exotisches Superfood mit Schattenseiten Die Einfuhr aus fernen Ländern hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt, doch die Steinfrucht hat eine schlechte Ökobilanz Es soll gesund, fit und schlank machen, kurzum das Wohlbefinden steigern: Seit der Trend mit sogenanntem Superfood aus den USA nach Deutschland geschwappt ist, liegen vor allem exotische Gemüse- und Obstsorten im Trend. Eine dieser Früchte ist die Avocado. Doch so gesund sie auch sein mag, ihre Ökobilanz ist verheerend. Wenn es einen Superstar unter den Superfrüchten gibt, dann die Avocado. Weniger super ist: Wo sie angebaut wird, verwandelt sich das Land in Wüsten, schreibt etwa die Süddeutsche Zeitung Liter Wasser werden für ein Kilo Avocados, das sind etwa drei Stück, benötigt. Dabei wächst diese Pflanze vor allem in Ländern mit Wasserknappheit. Avocados werden für den Transport im Container heruntergekühlt und legen Tausende Kilometer zurück, bevor sie zu uns kommen. 57 Millionen Kilo Avocados werden mittlerweile jedes Jahr in Deutschland verkauft. Damit ist der Absatz 2017 um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Vergleicht man die Zahlen mit denen von 2013, dann hat sich der Konsum weit mehr als verdoppelt. Damit gehört Deutschland zu den am schnellsten wachsenden Märkten für Avocados. Mild, cremig und vielseitig ist sie eine der wichtigsten Zutaten der veganen Küche. Dort wird sie zu Eis, Smoothie, als Salat oder Cappuccino, als Pommes oder Brotersatz für Burger verarbeitet. Avocados gelten bei Ernährungsberatern trotz ihres hohen Fettgehalts als extrem gesund: Antioxidantien, ungesättigte Fettsäuren und eine Vielzahl von Vitaminen wären hier zu nennen. Außerdem soll die Steinfrucht, die den Beeren zugeordnet wird, den Cholesterinspiegel senken. Die in Deutschland erhältlichen Avocados stammen meistens aus Peru, Chile, Mexiko, auch aus Südafrika. Sie reifen in den Ländern zu verschiedenen Zeitpunkten. Deshalb sind die Früchte des Foto: picture alliance/imagebroker Avocadobaums bei uns fast ganzjährig erhältlich und unterscheiden sich in ihrer Ökobilanz kaum. In manchen Ländern beklagen Umweltorganisationen, dass sogar illegal Wälder gerodet werden, um Platz zu machen für Avocadofelder. In vielen Fällen ist das Wasser wegen selbst gebohrter Brunnen und schlechter Filterung auch noch sehr schadstoffbelastet. Das reichert Avocados, die selbst eigentlich keinen Pestizid-Einsatz benötigen würden, unnötig mit Umweltgiften an. Wer also beim Kauf von Avocados auf Nummer sicher gehen will, sollte im Handel nach Früchten aus Israel oder Spanien Ausschau halten. Oder auf die Kennzeichnung mit EU-Bio-Siegel und möglichst nahem Herkunftsland. Denn: Bei exotischen Lebensmitteln ist das Risiko viel größer, dass trotz Bio-Siegel in den weit weg liegenden Herkunftsländern die Vorgaben nicht eingehalten werden. Für Gesundheits- und Figurbewusste gibt es außerdem die Nachricht, dass es auch hierzulande Superfood gibt: Alternativen zu Avocado, Gojibeeren, Chiasamen, Acai-Beeren und Granatäpfeln sind zum Beispiel Johannisbeeren, Heidelbeeren, Sauerkirschen, Äpfel, Kohl, Leinsamen, Hagebutte und Brennnessel. Und dieses Superfood ist zudem günstiger für den Geldbeutel. Petra J. Huschke 23 RHPfalz

26 24 Zeitung November 2018 Unterhaltung Künstlerisches Schwergewicht Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer wird 65 Er war ein Pfundskerl, Pfarrer Braun und der Bulle von Tölz : der Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer. Am 7. November feiert er seinen 65. Geburtstag. Fischer wurde in Untergriesbach im niederbayerischen Landkreis Passau geboren. Eigentlich sollte er Rechtsanwalt werden, doch er brach das Studium nach wenigen Semestern ab gründete er zusammen mit anderen Künstlern im Münchner Hinterhoftheater die Kabarettgruppe Machtschattengewächse. Sein Fernsehdebüt feierte Fischer 1983 in der ARD-Show von Werner Schneyder Meine Gäste und ich. Zur gleichen Zeit begann er auch seine Schauspielkarriere, hatte mehrere Kurzauftritte in verschiedenen Filmen und ab 1986 in der bayerischen Kultserie Irgendwie und Sowieso seine erste Hauptrolle. Als Beatles- Fan Sir Quickly, der keinen Erfolg bei den Frauen hat, gelang ihm der Durchbruch. Es folgten mehrere Spielfilmrollen, unter anderem in Go Trabi Go, und das erste Soloprogramm als Kabarettist Schwer ist leicht was. In den 1990er-Jahren war Fischer aus dem deutschen Fernsehen nicht wegzudenken. Vor allem Krimis hatten es ihm angetan: 1995 startete die Serie Der Bulle Ottfried Fischer von Tölz, in der er den Kriminalhauptkommissar Benno Berghammer verkörpert, der in der bayerischen Provinz Morde aufklärt. Als Der Pfundskerl löste er von 1999 bis 2005 knifflige Fälle in Hamburg, als Pfarrer Braun ging er von 2003 bis 2014 auf Verbrecherjagd gab Fischer bekannt, dass er an Parkin son erkrankt ist. In den darauffolgenden Jahren zog er sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück, rief aber auf Facebook und Youtube die Internetserie Nach dem Nickerchen ins Leben und trat mit dem Soloprogramm Jetzt noch langsamer auf. Ottfried Fischer hat zwei Töchter aus einer früheren Ehe und lebt heute mit seiner Lebensgefährtin in Passau. ali Foto: imago/tinkeres 24 RHPfalz

27 Südwürttemberg Zeitung November Jahre beim VdK aktiv Maselheim dankt Ehrenmitglied Werner Pröll Seit nunmehr 65 Jahren gehört Werner PrölI als aktives Mitglied dem Sozialverband VdK an. Freude am Leben Beachtliche fünf Jahrzehnte war das heutige Ehrenmitglied als Schriftführer tätig. Nun sagte sein Ortsverband Maselheim/Baltringen/Wennedach erneut Danke! für das besonders lange ehrenamtliche Engagement und für die noch längere Verbandstreue. Beim letzten Grillfest würdigte Vorsitzender Robert Schafitel den 65er-Jubilar auch mit Ehrenurkunde und Ehrennadel in Gold. Danach freuten sich Jubilar Pröll, VdK-Ortschef Schafitel und die zahlreich versammelte Mitgliederschar auf leckere Kuchen, aromatischen Kaffee und auf herzhafte Gerichte vom Grill. Und bei guter Witterung ließen sich gemeinsam ein paar schöne Stunden genießen, hob Robert Schafitel gegenüber der Redaktion hervor. Jubilar Werner Pröll (links) wurde von VdK-Ortschef Robert Schafitel mit der Ehrenadel in Gold ausgezeichnet. Freudenstädter VdK-Frauen tagen in Salzstetten Unter dem Motto Freude am Leben fand im Sommer der Frauentag des Kreisverbands Freudenstadt im Gemeindesaal von Salzstetten statt. Kreisfrauenvertreterin Annerose Trost, die erstmals als Gastgeberin fungierte, freute sich über den gut gefüllten Saal. Denn trotz bestem Sommerwetter waren gut 140 VdK-Frauenvertreterinnen und viele weibliche Mitglieder ihrer Einladung gefolgt. Trost, die auch als Moderatorin durchs Programm führte, bekräftigte in ihrer Auftaktrede: Wir wollen Menschen für uns begeistern, die dasselbe wollen wie wir eine soziale, gerechte Gesellschaft für alle, für Jung und Alt, für Menschen mit und ohne Behinderung. Seit über 70 Jahren setzt sich der VdK für die Rechte von Schwächeren ein. Auch weitere Rednerinnen beleuchteten das Veranstaltungsmotto in ihren Redebeiträgen von verschiedenen Seiten. So freute sich Bürgermeisterin Annick Grassi über die gut gefüllte Halle und lobte das Engagement der aktiven Bürgerinnen und Bürger und der Vereine in Waldachtal. Voll des Lobes war auch Bezirksfrauenvertreterin Ursula Moosburger, die die Grüße des VdK Südwürttemberg-Hohenzollern überbrachte und dem Kreisverband Freudenstadt eine gute Zusammenarbeit mit dem Bezirksverband bescheinigte. Kreisrätin Bärbel Altendorf-Jehle hob in ihrer Ansprache hervor, wie wichtig es sei, sich für andere Menschen stark zu machen. Zugleich wünschte sie sich mehr politisch aktive Frauen. Für den ortsansässigen VdK Waldachtal sprach sodann dessen Frauenvertreterin Gerlinde Ness, ehe Heidi Rau die Bühne betrat. Die Autorin und Verlegerin aus Empfingen hielt mit ihrem Referat Freude am Leben die Hauptrede des Nachmittags. Rau sprach dabei vielen aus der Seele. Das Credo des Nachmittags lautete: Glück hat immer der gefunden, der sich seines Lebens erfreut. Das musikalische Rahmenprogramm, geboten vom Impulschor des Liederkranzes Salzstetten unter der Leitung von Viktor Brose, kam ebenfalls sehr gut bei den Teilnehmerinnen und dem Kreisverbandsvorsitzenden Oswald Zink an. Und Zink dankte gerne in seinem Schlusswort allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen. Wieder einmal volles Haus auf der Frauenkonferenz des Kreisverbands Freudenstadt. Foto: Oswald Zink/VdK Karin Maucher weiterhin Vorsitzende Vergrößerter VdK Weingarten: Fusion mit Baienfurt und Baindt Die alte und neue Chefin des VdK Weingarten heißt Karin Maucher. Im vollbesetzten Bistro des Best Western Parkhotels bestätigten die Mitglieder ihre Vorsitzende. Das Besondere an der Veranstaltung: Auf der Jahreshauptversammlung wurde im Beisein von Kreisvorsitzender Hannelore Sieling und von Stellvertreter Karl-Siegfried Essig der gewünschte Anschluss der Ortsverbände Baienfurt und Baindt an den VdK Weingarten beschlossen. Denn im Vorfeld hatten beide Ortsverbände trotz langer Suche keine Mitglieder gefunden, die sich für die Vorstandsarbeit zur Verfügung stellen wollten. Mit der Fusion haben die VdKler von Baienfurt und Baindt wieder eine Perspektive und können sich im aktiven Ortsverband von Karin Maucher auf Veranstaltungen freuen. Kreisvorsitzende Sieling bedankte sich bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern aus Baienfurt und Baindt für deren VdK-Treue und übergab ein kleines Präsent. Bei den Neuwahlen des gesamten Vorstands unter der Wahlleitung von Karl-Siegfried Essig bestätigten die Mitglieder neben Karin Maucher auch Vizin Caroline Führer, Schriftführerin Alexandra Röther-Miehle und Frauenvertreterin Marianne Büchele. Neu im Vorstand ist Kassiererin Sabine Prang, die zuvor als Revisorin wirkte. Neu sind auch die Beisitzer Rosemarie Wünsch aus Baienfurt, Hubert Gärtner aus Baindt und Michael Oberhofer aus Das neu gewählte Team: Vorsitzende Karin Maucher, Rosemarie Wünsch, Werner Riegel, Edith Wochner und Alexandra Röther-Miehle (vorne von links) sowie Stefan Miehle, Caroline Führer, Manuel Richart Brede, Marianne Büchele, Hubert Gärtner und Sabine Prang (oben von links). Foto: VdK Berg, die die Gruppe der bisherigen Beisitzer Stefan Miehle und Manuel Ricart Brede ergänzen. Die wiedergewählte Revisorin Edith Wochner bekommt mit dem neu gewählten Revisor Werner Riegel aus Baienfurt einen Kassenprüferkollegen. Den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Monika Straub und Ute Schefold dankte Karin Maucher herzlich für die treue Mitarbeit und überreichte kleine Präsente. Weitere Danksagungen folgten im Rahmen der Jubilarehrungen, die Kreisvorsitzende Sieling vornahm. Das große Goldene Treueabzeichen mit Brillant für 70 Jahre VdK-Zugehörigkeit ging an Paul Freff. Über Gold durften sich auch der 50er-Jubilar Albert Heiss und die 40er-Jubilare Anni Heurich und Gotthilf Lorch freuen, ebenso die 25er Fritz Emele, Franz-Otto Frank, Paula Kees, Maria Miller und Egon Polle. Außerdem gab es 17 Mal Silber für Mitglieder, die seit einem Jahrzehnt dabei sind. Nächste Termine Später waren die Anwesenden ganz Ohr, als Hannelore Sieling das Datum 30. März 2019 nannte. Da soll die 70-Jahr-Feier im Best Western steigen die Vorbereitungen sind bereits angelaufen. Auch Karin Maucher gab noch diverse Termine bekannt, darunter den VdK-Treff im Bistro des Best Western am 5. Dezember sowie die Weihnachtsfeier am 15. Dezember. Hilfe für alle, die es selbst nicht können VdK Erolzheim feiert 70. Jubiläum mit langjährig Aktiven und Pionierin In der Pizzeria Italia feierte der VdK Erolzheim sein 70-jähriges Bestehen mit Mitgliedern, Gästen und Jubilaren. Zunächst hieß es, der Toten der vergangen Monate und der Ereignisse im Ortsverbandsjahr 2017 zu gedenken. Anhand der Geschäftsberichte von Vorsitzender Ilona Rösch und ihrem Team konnten sich die Anwesenden über die Verbandsaktivitäten informieren und bekamen einen Ausblick auf die kommenden Monate. Dank der positiven Berichte stand der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft, durchgeführt von Bürgermeister Jochen Ackermann, nichts im Wege. In seinem Grußwort betonte Ackermann, wie wichtig der Sozialverband VdK sei. Ausdrücklich lobte das Gemeindeoberhaupt das Engagement der Ehrenamtlichen im Ortsverband Erolzheim. Wahl Bei der anschließenden Wahl wurde Ilona Rösch bestätigt. Die 80-Jährige ist die älteste Ortsverbandsvorsitzende im Kreisverband Biberach. Stolze 90 Lenze zählt Amalie Grab, die wieder gewählte Schriftführerin. Grab kann bereits auf eine 70-jährige VdK-Zugehörigkeit zurückblicken. Vorsitzende Ilona Rösch mit den Jubilarinnen Amalie Grab, Hilda Maier und Rosemarie Kett (von links) sowie Bürgermeister Jochen Ackermann. Kreisvorsitzender Helmut Stebner, der die Wahl vornahm, hob besonders hervor: Was wäre der VdK ohne seine ehrenamtlich tätigen Mitglieder? Zum Ehrenamt gehört Idealismus. Ehrenamt und Idealismus heißt: ohne eigenen Vorteil Dienst am Nächsten zu leisten. Danach hatte Stebner die freudige Aufgabe, treue Mitglieder zu ehren: Das große Goldene Treueabzeichen mit Brillant für 70 Jahre Mitgliedschaft ging an Amalie Grab. Die 50er-Jubilarinnen Hilda Maier und Hildegard Schnitzler empfingen das große Goldene Treueabzeichen und etliche Zehnerjubilare bekamen Silberne Treuenadeln. In seiner Festrede warf Kreischef Stebner einen Rückblick auf die 70-jährige Ortsverbandsgeschichte. Gerne erwähnte er, dass sein Kreisverband Biberach 34 Ortsverbände zählt, in allen Städten und Gemeinden des Landkreises vertreten ist sowie aktuell weit über 5800 Mitglieder hat. Zugleich unterstrich er die Bedeutung des VdK-Ehrenamts im Jahr 2018: In der heutigen Gesellschaft ist es wichtig, dass viele Menschen im Ehrenamt sind. Bei vielen geschieht dies still und leise, ohne dafür viel Dank zu erwarten. Sie können versichert sein, dass sich der große Sozialverband VdK als gewichtige Kraft auch künftig für die sozialrechtlichen Probleme der Menschen und seiner Mitglieder einsetzt und mit allen rechtlichen Mitteln dafür kämpft. Foto: Helmut Stebner 19 BAWUE Suedwuerttemberg

28 Südbaden Zeitung November Bewegte Ortsverbandsgeschichte VdK Küssaberg feiert Doppeljubiläum Er erkannte die Probleme Erneute Ehrung für Pionier Bernhard Leicher in Grafenhausen An seine Anfänge 1948 gedachte der VdK Küssaberg unlängst im Rahmen einer Feierstunde. Vorstand und Mitglieder erinnerten dabei auch an die beiden Ortsgruppen Kadelburg und Dangstetten, die am Anfang seiner Gründungsgeschichte gestanden hatten. Zunächst waren diverse Ortsgruppen im Süden Baden-Württembergs unter dem Namen Verband der Körperbehinderten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen ins Leben gerufen worden. Der frühere VdK-Kreischef Ernst Schäuble hatte die Gründungsversammlung von Kadelburg geleitet. Einer der Pioniere, Karl Fromm, hatte dann über viele Jahre als Vorsitzender gewirkt. Die Gründung des VdK Dangstetten war das Werk von Karl Amann. Er hatte sich unermüdlich für den Verband und die Kriegsopfer eingesetzt. Intensiv unterstützt wurde er von Anton Wohllaib und Siegfried Schleisinger, die sich ebenfalls um die Mitglieder und um die Verbandsangelegenheiten intern wie extern kümmerten. Zur Ortsgruppe Dangstetten gehörten auch Kriegsopfer aus Reckingen, Rheinheim, Bechtersbohl und Küssnach. Im Kreisverband sah man die Notwendigkeit, kleine Ortsverbände zu starken Einheiten zusammenzuführen. So wurde 2008 unter Führung des früheren Waldshuter Kreisvorsitzenden Hermann Huber und der Vorsitzenden Joachim Piontek von Kadelburg und Wilhelm Ortmanns von Dangstetten der heutige Jubiläumsortsverband Küssaberg gegründet. Nachdem bereits im Folgejahr dessen Vorsitzender Ortmanns verstarb, hatte zunächst Dieter Preuß kommissarisch übernommen, ab der Hauptversammlung 2010 Ulrich Breyer. Beyer lenkt noch heute als Vorsitzender die Geschicke. Neben den vielen sozialrechtlichen Beratungen, die in der vor einigen Jahren geschaffenen VdK-Servicestelle Waldshut-Tiengen in der Bahnhofstraße 12 stattfinden, bietet der Ortsverband Küssaberg ein interessantes Veranstaltungsprogramm: gesellige Zusammenkünfte zum Plauschen und Kennenlernen und Gruppenfahrten zu vielen Sehenswürdigkeiten, außerdem kümmert man sich auch um die Belange der Mitglieder und trifft sich gemeinsam mit befreundeten Ortsverbänden und deren Mitgliedern wie beispielsweise Waldshut, Tiengen, Lauchringen und Hohentengen zu gemeinsamen Grillfesten. Bereits am 17. November 2018 soll es unter der Frage Weisch no? wieder ein geselliges Treffen geben. Der VdK Küssaberg legt Wert auf Geselligkeit, wie hier beim Ausflug Höhepunkte der Mitgliederversammlung 2018 von Grafenhausen waren zweifelsohne die Ehrung des letzten noch lebenden Gründungsmitglieds Bernhard Leicher und der Rückblick auf die 70-jährige Ortsverbandsgeschichte. Leicher, ob seiner Verdienste um den VdK einst zum Ehrenvorsitzenden ernannt, wurde für seine 70-jährige Verbandstreue ausgezeichnet. Auf der Versammlung erinnerten die Verantwortlichen an Leichers Kriegsrückkehr mit Verwundung und wie der damals 22-Jährige 1948 den Ortsverband Grafenhausen gemeinsam mit weiteren VdK-Schicksalsgenossen ins Leben rief. Er erkannte so die Probleme der Kriegsversehrten und Hinterbliebenen, schrieb der Ortsverband in seinem Bericht. Der Jubilar hatte auch in den ersten acht Jahren nach der Ortsverbandsgründung die Geschicke gelenkt und Aufbauarbeit geleistet. Und später stand Bernhard Leicher noch einmal an der Vorstandsspitze und wirkte für weitere 24 Jahre als Vorsitzender. Bei vielen Anliegen, Sorgen und Nöten konnte er so zahlreichen Menschen vor allem Witwen, Waisen und Kriegsgeschädigten im Ort weiterhelfen, würdigten die Verantwortlichen und betonten zudem: Ein großes Anliegen war und ist es für Bernhard Leicher, dass man am Volkstrauertag an die zahlreichen Opfer von Terror, Krieg und Gewalt erinnert. In dankbarer Anerkennung seiner sieben Jahrzehnte währenden Mitgliedschaft wurde Leicher das große Goldene Treueabzeichen mit Brillant durch den Kreisvorsitzenden Roland Hailer verliehen. Die Jubilar Bernhard Leicher (Mitte) umrahmt von Kreischef Roland Hailer und Ortsvorsitzender Birgit Bronner. Foto: Rudi Rest heutige Vorsitzende Birgit Bronner sowie Bürgermeister-Vizin Rebecca Wild dankten Bernhard Leicher ebenfalls für all seine ehrenamtliche VdK-Arbeit. Leicher habe das Fundament gelegt, dass das Haus des Sozialverbands so aufgebaut werden konnte, wie sich dieser VdK heute einer großen Schar hilfesuchender Menschen präsentiert. Lahrs VdK-Kreischef Hailer ging in seiner Rede auf die Umstrukturierung des Verbands und dessen Weiterentwicklung zum heutigen Sozialverband VdK in den 1990er-Jahren ein. In sozialrechtlichen Angelegenheiten hilft der Verband auch heute noch, sich bei Behörden durchzusetzen, strich Roland Hailer heraus. Zugleich würdigte er den beispiellosen Einsatz der Gründergeneration, die nach einem schrecklichen Krieg und aus der Not der Nachkriegszeit heraus einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Kriegsopfer und Hinterbliebenen, zur Weiterentwicklung des Sozialrechts und damit letztlich auch zum Aufbau unseres Staates geleistet hat. In ihrem Rechenschaftsbericht ließ Vorsitzende Bronner die Vielzahl von Veranstaltungen der vergangenen Monate und der regelmäßigen VdK-Treffen und Sprechtage Revue passieren. So versuche man in den angebotenen Sprechstunden Älteren wie Jüngeren bei verschiedensten Angelegenheiten weiterzuhelfen. Der stetige Mitgliederanstieg der letzten Jahre auf derzeit rund 140 Personen zeige die gute Arbeit des Sozialverbands. Die stellvertretende Bürgermeisterin Wild dankte denn auch der gesamten Vorstandschaft im Namen der Gemeinde und würdigte speziell die Verbundenheit, welche der VdK im Ort ausübe. Zwei Posten neu besetzt Bei der Wahl des Vorstands wurden mit Schriftführer Bernhard Schindler und Beisitzerin Gerlinde Schindler zwei Posten neu besetzt. Die Ortsvorsitzende Birgit Bronner, Kassier Gerd Bronner und die Beisitzer Elsa Pfeifer, Irma Rest und Thomas Enderle wurden in ihren Ämtern bestätigt. Leider konnte der Posten des überraschend Ende 2017 verstorbenen stellvertretenden Vorsitzenden Dietmar Herdrich nicht wieder besetzt werden. Im November wird 70er-Jubiläum gefeiert Neuer Vorstand in Ichenheim: Maria Klem löst Manfred Müller an der Ortsverbandsspitze ab Viel Neues gibt es aus Ichenheim zu berichten. Dort wählten die Mitglieder auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung (JHV) einen neuen Vorstand mit alten und neuen Gesichtern. Als neue Ortsverbandsvorsitzende wirkt jetzt die bisherige Schriftführerin Maria Klem. Klem löst Manfred Müller ab, der nach 14-jähriger Amtszeit aus privaten Gründen nicht mehr antrat und für seine großen Verdienste vom anwesenden Kreisvorsitzenden Roland Hailer zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Auch der bisherige Vize Werner Klem gab sein Amt ab und wurde zum neuen Obmann der Sonderfürsorgeberechtigten gewählt. Er folgt auf die bislang amtierende Obfrau Gerda Kopf, die fortan für die Schriftführung zuständig ist. Neu im Vorstand Neu in der Vorstandschaft ist Hedwig Jägle, die als stellvertretende Vorsitzende fungiert. Und Hans-Jörg Hosch löst als neuer Kassier Theresia Reichenbach ab, die jetzt als Behinderten-Obfrau Werner Klem, Hedwig Jägle, Roland Hailer, Theresia Reichenbach, Hans Reichenbach, Gerda Kopf, Brigitte Wendle, Maria Klem, Alois Reichenbach, Hans-Jörg Hosch, Esther Jäger, Werner Roth (von links); Manfred Müller, Hedwig Wurth (sitzend). Foto: Dieter Fink im Vorstand tätig ist. Frauenvertreterin bleibt Brigitte Wendle, und als Rentnervertreter ist Hans Reichenbach weiterhin aktiv. Auch die Beisitzer und die Kassenprüfer wurden in ihren Ämtern bestätigt. Doch bevor die Mitglieder zur Wahl schritten, gab der bisherige VdK-Ortschef Müller in seinem letzten Rechenschaftsbericht einen kleinen Rückblick auf seine 18-jährige Tätigkeit im VdK und sein 14-jähriges Wirken an der Ortsverbandsspitze. Von 2004 bis 2017 hat sich die Mitgliederzahl von 62 auf 160 erhöht. Dies zeige die ständig wachsende Bedeutung des Sozialverbands VdK, resümierte Müller. Es sei gut zu wissen, dass die Mitglieder im Verband gut aufgehoben sind. Kreisvorsitzender Roland Hailer würdigte den scheidenden Vorsitzenden und sprach von einer zu Ende gehenden Ära Müller, die er eine Erfolgsgeschichte nannte. Hailer wünschte der neuen Vorstandschaft um Maria Klem viel Erfolg und eine glückliche Hand. Wie zuvor Manfred Müller hatte auch die bisherige Schriftführerin Klem zunächst auf der JHV ihren Jahresbericht vorgetragen. Die Zuhörer erfuhren, dass es beim Ausflug 2018 nach St. Goar geht, eine inklusive Schiffsfahrt nach Rüdesheim geplant ist und dass an einem weiteren Tag der Europapark auf dem Programm steht. Ortsvorsteher-Stellvertreter Hans-Jörg Hosch, der die Grüße der Gemeinde überbrachte, lobte die Aktivitäten des Ortsverbands und dankte der Vorstandschaft für die wertvolle Arbeit. Ebenso lobte er das Schmücken des Ehrenmals durch VdK-Mitglieder und die Teilnahme am Volkstrauertag. Neben der Verleihung des Ehrenvorsitzes an Manfred Müller durfte sich 40er-Jubilarin Hedwig Wurth auf der JHV über ihr Goldenes Treueabzeichen freuen. Silberne Treuenadeln für zehnjährige Mitgliedschaft gingen zudem an neun Mitglieder, die seit einem Jahrzehnt dabei sind. Der Ortsverband Ichenheim besteht schon seit Daher will man am 10. November 2018 das 70-jährige Bestehen gebührend feiern. Die Vorstandschaft hofft, dass viele zur Jubiläumsfeier ins Gasthaus zum Schwanen in Ichenheim kommen werden. VORTRAG Wie erbe und vererbe ich richtig? Wie erbe und vererbe ich richtig? Wann ist ein Testament sinnvoll? Wie wird es korrekt erstellt und was kann ich damit regeln? Was ist ein Pflichtteil? Was kann ich mit einem Behindertentestament regeln? Wann ist es sinnvoll, bereits zu Lebzeiten Teile des Vermögens zu verschenken? Über diese und viele weitere Fragen informiert die Freiburger Fachanwältin Iris Scholz am Donnerstag, 8. November, in Ringsheim. Die Vortragsveranstaltung des Ortsverbands Ringsheim findet im ersten Obergeschoss des Rathauses statt. Das barrierefrei zugängliche Gebäude verfügt über einen Aufzug auf der Nordseite des Rathauses. Der Eintritt zur VdK-Informationsveranstaltung ist für alle Interessierten frei. Beginn ist um 19 Uhr. Gemeinsame Reisen und unterhaltsame Nachmittage Ihr VdK-Ortsverband 19 BAWUE Suedbaden

29 Nordbaden Zeitung November So eine Begeisterung hat uns alle überrascht Tolles VdK-Ferienprogramm in Angelbachtal: Die Schüler konnten den Wald in Theorie und Praxis erleben Achtung, Baum fällt! Dieser Ausruf war am 18. August im Wald bei Angelbachtal gleich mehrfach aus Kindermund zu hören. Denn zehn Kinder, ausgestattet mit Helm, Arbeitshandschuhen und Säge, waren mit großem Eifer bei Waldpflegearbeiten dabei. Angeleitet wurden die jungen Teilnehmer des diesjährigen Ortsverbands-Ferienprogramms von Förster Bernd Niederer. Der hatte sich 2018 das Thema Fortbestand des Waldes vorgenommen. Seinen Schützlingen zeigte er, was an welchen Stellen wächst. Niederer erläuterte die Bedeutung von Eicheln und Eichen und führte die Kinder an eine Stelle im Wald, wo sich bereits rund 20 Sommerbuchen angesiedelt hatten und sehr viele kleine Eichenpflanzen weit überragten. Die haben an dieser Stelle im Eichenwald nichts zu suchen, betonte der Experte. Ganz Ohr waren die jungen Teilnehmer, als Förster Bernd Niederer die Bedeutung von Eicheln und Eichen erklärte. Fotos: VdK Denn der Hauptzweck der Eicheln sei die Fortpflanzung der Bäume. Damit war die Aufgabe für die VdK-Teilnehmer definiert: Die kleinen Buchen, die es immerhin schon auf acht Meter Höhe und bis zu sieben Zentimetern Durchmesser Vor den Fällarbeiten mussten die Helme aufgesetzt werden. gebracht hatten, mussten weg. Innerhalb von 45 Minuten wurden alle Buchen gefällt und zugleich Holz für die Grillhütte, für die Vesper nach getaner Arbeit, gemacht. Neben dieser praktischen Waldarbeit gab es noch jede Menge interessante Erläuterungen rund um den Wald und dessen Fortbestand durch Förster Niederer. Der hatte sich auch dieses Jahr bereiterklärt, durchs Ortsverbands-Ferienprogramm in Theorie und Praxis zu führen. Auch 2018 war dieses Angebot unseres VdK Angelbachtal wieder ein toller Erfolg, zog Vorsitzende Marlene Kretz eine positive Bilanz. So eine Begeisterung hat uns alle überrascht, betonte sie und informierte die VdK-ZEITUNG auch über die Brotzeit danach. In der Grillhütte der Gemeinde gab es heiße Würste mit Weck, Mineralwasser, Fanta, Apfelsaftschorle und Weiteres zur Stärkung. Das war dann nochmals eine tolle Sache, freute sich Kretz und hofft, dass es auch im Jahr 2019 wieder viele begeisterte Teilnehmer geben wird. Die Kinder des Ortsverbands-Ferienprogramms 2018 werden jedenfalls noch lange an ihren interessanten Waldtag im August zurückdenken. Dafür sorgten auch ein Gruppenfoto und jeweils eine persönliche Aufnahme mit Förster Niederer, die alle Kinder ebenfalls mitnehmen durften. Viermal Gold für Mitarbeit Riesengroßer Erfolg VdK Sulzbach beim Finsterklingenlauf dabei Der wiedergewählte VdK-Ortschef von Pforzheim-Dillweißenstein- Würm-Nordstadt, Udo Braun (rechts), durfte sich unlängst über die Goldene Verdienstnadel des Landesverbands freuen, ebenso seine im Vorstandsamt bestätigten Mitstreiter, Vize Dr. Hermann A. Gathmann (links), Beisitzer Roberto Feraco (Dritter von rechts) und Frauenvertreterin Inge Schwarz (Mitte). Kreisvorsitzende Ingrid Benda zeichnete die vier für ihre ehrenamtliche Arbeit aus. Die Aufnahme zeigt auch die wiedergewählten Kassenprüfer Erika König (Zweite von links) und Frank Streckfuß (Dritter von links). Zu den weiteren Highlights der Hauptversammlung gehörte der Auftritt der Theaterspielerinnen Eva Kocherscheid und Andrea Boppenhausen, die vielen als Schellbronner Tratschweiber des Narrenbunds bekannt sind. Als einziges Team mit vierzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Ortsverband Sulzbach im Sommer erstmals beim vierten Finsterklingenlauf mit von der Partie. Beim Laufevent im Rahmen des Sportfests von Sulzbach/Neckar- Odenwald hatte sich die VdK-Mannschaft um den Vorsitzenden Herbert Oehmann die Fünf-Kilometer- Strecke im Walking und Nordic Walking vorgenommen. Platz Zwei und Drei Dort belegte Revisorin Brigit Bauhardt den zweiten Platz in ihrer Altersklasse und Beisitzerin Erika Friedrich schaffte es auf Rang Drei. VdK-Frau Elfriede Lang, Jahrgang Die erfolgreichen Starter für den VdK Sulzbach mit Vorstand Herbert Oehmann (mit Mütze) und den Topplatzierten Erika Friedrich und Birgit Bauhardt (von rechts). 1937, nahm ebenfalls erfolgreich teil. Die 81-Jährige war zugleich die älteste Starterin des Feldes. Nach der erfolgreichen Zielankunft aller VdK-Mitglieder war die Begeisterung riesengroß. Vorsitzender Oehmann, der selbst am Start war, betonte: Diesen Lauf machen wir zu einer festen Größe im Ortsverbands-Terminkalender! Haben sich immer um den Zusammenhalt gekümmert Großer Dank an Ehepaar Dopf VdK Gochsheim um Ortsverband Menzingen/Landshausen erweitert Der VdK Menzingen/Landshausen gehört jetzt zum Ortsverband Gochsheim. Um den Mitgliedern auch zukünftig viel Programm und kompetente Hilfestellung, gerade auch im sozialrechtlichen Bereich, geben zu können, votierten die Menzinger Mitglieder unlängst in einer separaten Jahreshauptversammlung (JHV) für die Fusion. Große Ehrungen: die Jubilare Alice und Karlheinz Dopf, Kreisvorsitzender Egon Graus und VdK-Ortschefin Marianne Jenner (von links). Die JHV von Gochsheim stimmte dieser Aufnahme zu. Zugleich bestätigten die Mitglieder ihren Vorstand einstimmig wie folgt: Marianne Jenner bleibt Vorsitzende, Rüdiger Burkhardt Stellvertreter, Rita Finkbeiner Kassiererin, Karl-Heinz Pöschel Schriftführer und Hannelore Kritzer bleibt Frauenvertreterin. Des Weiteren wurden zwei Beisitzer gewählt. Kreisvorsitzender Egon Graus und VdK-Ortvorsitzende Jenner hatten die freudige Aufgabe, das Ehepaar Karlheinz und Alice Dopf besonders zu ehren. Beide engagierten sich jahrelang für ihren Sozialverband VdK Karlheinz Dopf war 24 Jahre Vorsitzender des jetzt aufgelösten Ortsverbands Menzingen und Ehefrau Alice führte die Kasse. Mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden würdigten Graus und Jenner Karlheinz Dopfs lange und tatkräftige Führungsarbeit. Für die ebenfalls überaus engagierte langjährige Kassiererin Alice Dopf gab es die Goldene Ehrennadel. Das Ehepaar Dopf hat sich sehr um den Zusammenhalt der Gruppe in Menzingen gekümmert, zudem um die Mitgliedergewinnung. Die beiden organisierten Fachvorträge zu sozialen Themen, Ausflüge und regelmäßige VdK-Treffen über all die Jahre hinweg und bildeten so den Kern des Ortsverbands Menzingen/Landshausen, hieß es in der Laudatio. Nach der Ehrung verwies Egon Graus auf die Leistungen des Sozialverbands VdK. In seinem Referat strich er die VdK-Hilfe für Mitglieder in Sozialversicherungsund Rentenangelegenheiten heraus, die Unterstützung bei der Beantragung von Schwerbehindertenausweisen oder auch bei Reha-Maßnahmen. Seit mehr als 50 Jahren ist der Kreisverband Bruchsal mit seinen derzeit 24 Ortsverbänden und fast 7000 Mitgliedern als Selbsthilfeorganisation für behinderte, chronisch kranke und ältere Menschen tätig, hob der Kreisvorsitzende hervor und ergänzte: Wir vertreten das komplette Sozialrecht und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, so Egon Graus abschließend. 19 BAWUE

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