Waldrandkonzept Musteflur
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- Annegret Mann
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1 Waldrandkonzept Musteflur Aufzuwertender Waldrand Standort Gemeinde Mustergemeinde Parzelle(n) Flurname Musteflur Koordinaten / Höhe [m ü. Meer] zwischen 480 und 500 Zone 41 Hügelzone Waldrand Eigentümer/in Bewirtschafter/in Mustermann Hans, Musterdorf Bauer Josef, Musterdorf Revierförster/in Waldvogel Werner Ist mit dem Konzept einverstanden: ja Name/Vorname Länge [m] ( 200) 268 Eingriffstiefe [m] 20 Krautsaum (5 10 m) Bewirtschafter/in Bauer Josef, Musterdorf Die Standorteignung wurde mit dem Formular «Abklärung der Standorteignung» geprüft und ist erfüllt: ja Das ökologische Potenzial des Waldrandes ist grösstenteils: mittel hoch Situation und Ist-Zustand (Allgemeiner Kurzbeschrieb) Der südöstlich exponierte Waldrand liegt an einem ansteigenden Hang (Neigung zwischen 18 % und 35 %). Die direkt an den Bingelkraut-Buchenwald (Waldgesellschaften 12S und 12Bl) angrenzende Fläche wird grösstenteils intensiv bewirtschaftet. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein kleines Flachmoor. Der aufzuwertende Waldrand von 268 m Länge lässt sich in zwei Abschnitte einteilen: Beim westlichen Abschnitt (A) handelt es sich um einen relativ geschlossenen Hochwald von 100 m Länge mit zahlreichen ins Offenland überhängenden Bäumen. In der Baumschicht dominieren Fichte, Buche und Esche. Ansatzweise ist eine wenig ausgeprägte Strauchschicht mit wenigen Straucharten vorhanden. Kleinstrukturen fehlen. Im östlichen Abschnitt (B) von 168 m Länge wurde im 2009/10 ein starker Ersteingriff im Baumbestand ausgeführt. Der Waldrand weist daher einen relativ stufigen und strukturreichen Aufbau mit einer ausgeprägten Strauchschicht auf. Die Gehölzvielfalt ist hier im Vergleich zu Abschnitt A höher (6 Straucharten, 10 Baumarten). Im Baumbestand befinden sich zwei alte Eichen mit wertvollen Höhlen und Totholzästen. Eine weitere wichtige Kleinstruktur stellt ein mit Brombeere überwachsener Lesesteinhaufen dar. Der Waldrand wird im Rahmen des Vernetzungsprojektes «Mustergemeinde» aufgewertet. Als Leitart wurde im Vernetzungsprojekt unter anderen der Grünspecht definiert, welcher auf stehendes Totholz angewiesen ist und im östlichen Abschnitt des Waldrandes bereits nachgewiesen wurde. Aufwertungsziel, Soll-Zustand (Allgemeiner Kurzbeschrieb) Ziel ist die Schaffung eines buchtenförmigen und artenreichen Waldrandes mit lichtem Baumbestand. Mit der Aufwertung soll zudem der Anteil an Lichtbaum- und Dornenstraucharten sowie die Anzahl an Kleinstrukturen erhöht werden. Ein starker Ersteingriff im Abschnitt A, bei dem gezielt schnellwachsende Bäume und Baumgruppen (Buchten) entfernt werden, soll Raum für eine Strauchschicht schaffen. Als Kleinstrukturen werden liegendes und stehendes Totholz sowie Asthaufen angelegt. Im Abschnitt B werden einzelne Bäume entfernt, um die Stufigkeit zu erhöhen. Bereits vorhandene Kleinstrukturen werden weiter gefördert und neue geschaffen. Die alten Eichen werden als Biotopbäume erhalten. Der Lesesteinhaufen wird freigelegt. Es wird ein 5 m breiter Krautsaum auf der angrenzenden Grünfläche unter Vertrag genommen. Seite 1
2 Aufwertungsmassnahmen Anforderungen gemäss GAöL-Wegleitung (S ) Die Eingriffstiefe auf der Waldfläche beträgt in der Regel 20 m. Mind. 25 % der Fläche ist als Strauchschicht zu behandeln (Streifen und/oder Buchten). Während der Vertragsdauer sind auf der ganzen Vertragsfläche mindestens zwei Eingriffe am Waldbestand durchzuführen. Der Ersteingriff hat innert der ersten zwei Vertragsjahre auf der ganzen Vertragsfläche zu erfolgen. In begründeten Fällen kann der Eingriff um ein Jahr verschoben werden (z.b. bei ungünstigen Bodenverhältnissen). Der Deckungsgrad der Baumschicht beträgt nach dem Ersteingriff im Mittel max %. Buchten weisen eine Länge von m und eine Tiefe von m auf. Biotopbäume (alte, absterbende oder abgestorbene Bäume, Baumriesen, Höhlen-, Horstund Ansitzbäume, Bäume mit bedeutendem Kletterpflanzen-, Flechten- oder Moosbewuchs) und förderungswürdige Baum- und Straucharten sind zu schonen. Kleinstrukturen sind zu fördern (vgl. Abschnitt rechts). Holzschläge sind vom/von der Revierförster/in zu bewilligen. Kleinstrukturen Kleinstrukturen wie Alt- und Totholz, hohe Baumstrünke, umgekippte Wurzelteller, Lesesteinhaufen, Trockenmauern, besonnte Erd- und Ameisenhaufen, offene besonnte Bodenflächen, kleinflächige Pflanzendickichte (z.b. Brennnesseln), Feuchtstellen und Tümpel etc. sind zu fördern. Mindestens folgende Kleinstrukturen sind durchschnittlich pro 100 Laufmeter Waldrand anzulegen bzw. zu erhalten: 2 tote, absterbende oder geringelte Bäume > 5 m mit BHD 1 > 40 cm als stehendes Totholz 2 2 tote Bäume > 5 m mit BHD > 40 cm als liegendes Totholz 2 Asthaufen (> 1.5 m hoch) 1 BHD (Brusthöhendurchmesser): Stammdurchmesser auf 1.3 m Höhe über Boden 2 Aus Sicherheitsgründen ist zu Wegen und Strassen ein ausreichender Abstand einzuhalten. Protokollierung 3 Der/die Bewirtschafter/in protokolliert laufend die ausgeführten Massnahmen. Massnahmenplan Abschnitt Ist-Zustand (im Detail) Soll-Zustand (im Detail) Massnahmen A Länge: 100 m Fläche: 20 a - Bestandesaufbau: Dichter Hochwald bis ans intensiv bewirtschaftete Landwirtschaftsland, zahlreiche Bäume (ca. 15) mit stark ins Offenland überhängenden Ästen - Deckungsgrad: 90 % Abschnittsweise schwach ausgeprägt (< 2 m tief) - Kleinstrukturen: Fast keine vorhanden, geringer Totholzanteil - Biotopbäume: keine - Baumarten (7): Buche, Esche und Fichte dominierend; vereinzelt Tanne, Bergahorn, Stieleiche und Weiden - Straucharten (4): Vereinzelt Geisblatt, Weissdorn, Wolliger Schneeball und Hasel - Bestandesaufbau: Buchtenförmig, lichter Baumbestand - Deckungsgrad: 35 % In Buchten und in einer Tiefe von 3 5 m gut ausgeprägt - Kleinstrukturen: mindestens der geforderte Totholzanteil (stehend und liegend) - Einzelne Biotopbäume vorhanden - Artenzusammensetzung: Hoher Anteil an Lichtbaum- und Dornstraucharten Ersteingriff: Holzschlag (rund 50 fm) - Bäume mit ins Offenland überhängenden Ästen entfernen (einzelne Eiche stehen lassen) - Anlegen von 2 Buchten - Restlichen Baumbestand stark auflichten Ersteingriff: Kleinstrukturen (gemäss obigen Vorgaben) - Stehendes Totholz: 3 Bäume (Fichten und Buche) > 5 m mit BHD > 40 cm ringeln - Liegendes Totholz: Von den gefällten Bäumen 2 mit BHD > 40 cm sowie 2 mit BHD < 40 cm liegen lassen - Mit dem anfallenden Holz 2 grosse Asthaufen (> 1.5 m hoch) anlegen; restliches Holz grösstenteils kleinräumig angehäuft liegen lassen Pflegeeingriffe - Strauchschicht: Stark aufkommende und schnellwüchsige Arten (Esche und Hasel) auf den Stock setzen (Triebe cm über dem Boden abschneiden) - Schonendes und gezieltes Zurückschneiden der langsam wachsenden und dornentragenden Straucharten (u. a. Weissdorn) - Kleinstrukturen: Asthaufen pflegen Ausführungsjahr geplant erledigt / / / / / /23 Seite 2
3 B Länge: 168 m Fläche: 34 a - Bestandesaufbau: relativ stufiger und strukturreicher Aufbau - Deckungsgrad: 40 % schwach ausgeprägt, 3 5 m tief - Umgebung: vorgelagertes Offenland grösstenteils intensiv bewirtschaftet; kleines Flachmoor inkl. Pufferzone in rund 20 m Entfernung - Kleinstrukturen: wenige vorhanden (1 Asthaufen, 1 Lesesteinhaufen), geringer Totholzanteil - Biotopbäume: zwei ältere Eichen mit wertvollen Höhlen und Totholzästen - Baumarten (10): Tanne, Bergahorn, Spitzahorn, Stieleiche, Weide, Feldulme; vereinzelt Buche, Esche, Fichte und Vogelbeere - Straucharten (6): Geissblatt, Weissdorn, Schwarzdorn, Wolliger Schneeball, Hasel - Problempflanzen: teilweise starkes Vorkommen der Brombeere - Bestandesaufbau: Stufiger Aufbau mit lichtem Baumbestand - Deckungsgrad: 30 % Gut ausgeprägt in einer Tiefe von 5 8 m - Kleinstrukturen: hoher Totholzanteil (stehend und liegend, Asthäufen) - Mehrere Biotopbäume vorhanden - Artenzusammensetzung: Hoher Anteil an Dornenstraucharten in Strauchschicht (Schwarzdorn, Weissdorn) Ersteingriff: Holzschlag (rund 10 fm) - Einzelne Bäume entfernen - Biotopbäume (2 ältere Eichen) freistellen Ersteingriff: Kleinstrukturen (gemäss obigen Vorgaben) - Stehendes Totholz: 3 Bäume (Fichten und Buche) > 5 m mit BHD > 40 cm ringeln - Liegendes Totholz: Von den gefällten Bäumen 2 mit BHD > 40 cm sowie 2 mit BHD < 40 cm liegen lassen - Mit dem anfallenden Holz 2 grosse Asthaufen (> 1.5 m hoch) anlegen; restliches Holz grösstenteils kleinräumig angehäuft liegen lassen Pflegeeingriffe - Freilegen des Lesesteinhaufens - Strauchschicht: Stark aufkommende und schnellwüchsige Arten (Esche und Hasel) auf den Stock setzen (Triebe cm über dem Boden abschneiden) - Schonendes und gezieltes Zurückschneiden der Straucharten; Dornensträucher (Schwarzdorn, Weissdorn) durch Zurückschneiden schnellwüchsiger Arten begünstigen. - Kleinstrukturen: Asthaufen pflegen, falls nötig abgegangenes stehendes Totholz ersetzen - Entfernen der Brombeere bis auf kleinflächige Dickichte (max. 3 m 2 ) 2020/ / /24 jährlich Bemerkungen - Konzeptverfasser/in (Name, Vorname): Waldvogel Werner Ort, Datum: Musterdorf, 3. März 2018 Genehmigung ANJF (Name, Vorname): Sachbearbeiter/in Ort, Datum: Ort, Datum Seite 3
4 Anhang 1: Plan des Waldrandes (zweckdienlicher Massstab zwischen 1:500 und 1:2 000; als Grundlagenkarte ist eine Karte zu verwenden, auf welcher die Waldfläche gemäss Ausscheidung der amtlichen Vermessung dargestellt wird, z.b. Geoportal-Karte «GAöL- Vertragsflächen»). Der Plan kann auch als PDF-Beilage eingereicht werden. Seite 4
5 Anhang 2: Foto(s) vor dem Ersteingriff (optional) Abschnitt A: Dichter Hochwald bis direkt ans angrenzende Offenland Abschnitt B: Bereits aufgewerteter Waldrand, jedoch mit wenig Kleinstrukturen. Seite 5
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