Revolution Wolf Amt der Salzburger Landesregierung, Referat 4/01 Agrarrecht, Arbeitsinspektion, Jagd und Fischerei.

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2 Revolution Wolf Amt der Salzburger Landesregierung, Referat 4/01 Agrarrecht, Arbeitsinspektion, Jagd und Fischerei Klaus Pogadl

3 Inhalte: Basisdaten zur Almwirtschaft in Österreich Wölfe in Österreich Rechtsgrundlagen für den Schutz des Wolfes in Österreich Wolfsmanagement in Österreich Beispiele für offene juristische Fragen

4 Basisdaten zur Almwirtschaft in Österreich Quelle: Almwirtschaftliches Basiswissen, Landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut Österreich

5 Almhauptregionen und Almregionen in Österreich Quelle: Almwirtschaftliches Basiswissen, Landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut Österreich

Anzahl der Almen 1952-2014 Quelle: Broschüre Almwirtschaftliches

6 Anzahl der Almen Quelle: Broschüre Almwirtschaftliches Basiswissen Landwirtschaftliches Fortbildungsinstitut Österreich

7 Anzahl der Almen 2014 und ihre Veränderung seit 2004 Quelle: Broschüre Almwirtschaftliches Basiswissen Landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut Österreich

8 Größenklassen von Almen nach aufgetriebenen Großvieheinheiten (2014) Quelle: Broschüre Almwirtschaftliches Basiswissen Landwirtschaftliches Fortbildungsinstitut Österreich

9 Anteil Schafalmen an allen Almen in % Quelle: Broschüre Almwirtschaftliches Basiswissen Landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut Österreich

10 Größeneinteilung Almen nach Almfutterflächen Quelle: Broschüre Almwirtschaftliches Basiswissen Landwirtschaftliches Fortbildungsinstitut Österreich

Wesentliche Charakteristika der österreichischen Almstruktur: Hohe Anzahl von Almen Großteil der Almen hat unter 50 ha Futterflächen zur Verfügung Kleinstrukturierte Besitzverhältnisse

11 Wesentliche Charakteristika der österreichischen Almstruktur: Hohe Anzahl von Almen Großteil der Almen hat unter 50 ha Futterflächen zur Verfügung Kleinstrukturierte Besitzverhältnisse erlauben nur geringen Besatz auf einer durchschnittlichen Alm Schwerpunkt liegt bei der Rinderhaltung Großteil von Schafen und Ziegen auf gemischten Almen Arbeitsplatz von mehr als 4000 Personen

12 Schaidlalm, Quelle: KOST Bericht 2016 von Dr. Georg Rauer VetmedUni Wien

13 Die Ausgangssituation: Abwandernde Jungwölfe erreichen Österreich BALTISCHE P. MITTELEUROPÄISCHE- TIEFLAND-P. KARPATEN-P. ALPEN-P. DINARISCHE P. LCIE Status report 2012 ITALIEN-P.

14 Entwicklung der Wolfspopulation in Österreich: Seit ca. 20 Jahren halten sich immer wieder Wölfe in Österreich auf Wesentliche Änderung im Jahr 2009: genetischer Nachweis von 6 8 Individuen. Dieselbe Anzahl, aber z.t. andere Individuen, wurden in den Folgejahren festgestellt Mit weiterer Zuwanderung und der Gründung von Rudeln durch die anwesenden Pioniere wird schon länger gerechnet.

15 Wolfsnachweise Österreich 2014 nur C1 Meldungen Nachweise DNA Foto Wanderung nachgewiesen möglich Quelle: KOST Bericht 2016 von Dr. Georg Rauer VetmedUni Wien Jan Mai AT-14M ab Aug AT-16M Mai bis Sep Apr AT-15M Mai bis Dez AT-11M bis Aug AT-10M bis Mai Feb 15 Datenquelle: Landesjagdverbände und Ämter der Landesregierungen; FIWI DNA-Analyse: Uni Lausanne

16 Wolfsnachweise Österreich 2015 nur C1 Meldungen Quelle: KOST Bericht 2016 von Dr. Georg Rauer VetmedUni Wien Nachweise DNA Foto Wanderung nachgewiesen möglich Okt, Dez Feb Feb Aug AT-14M seit Aug 2014 Nov Jan Jul Dez Jun JuliOkt AT-17M Sep, Okt 16 Datenquelle: Landesjagdverbände und Ämter der Landesregierungen; FIWI DNA-Analyse: Uni Lausanne

17 Venedigergruppe,

18 Schadensfälle in Österreich 2015 Quelle: KOST Bericht 2016 von Dr. Georg Rauer VetmedUni Wien Hoher Zinken: 4 Schafe (Kadaverreste) Schafe abgängig Burtschakopf: 27 Schafe gerissen/verletzt/abgängig Imbachhorn: 37 tote Schafe 33 Schafe vermisst 2 Kalbinnen abgestürzt Filzmoos-Aich: 12 Schafe gerissen 9 Schafe verletzt 4 Schafe vermisst 1 Kalb

19 Rechtsgrundlagen für Ersatzleistungen Bundesland Burgenland ( 111) Kärnten ( 74) Niederösterreich ( 101) Oberösterreich ( 65) Salzburg ( 91) Steiermark ( 64) Tirol ( 54) Vorarlberg ( 59) Wien ( 95 ff) Quelle: Wolfsmanagement in Österreich, Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf (2012) Haftung für Schäden an Grund und Boden Nein (weil ganzjährig geschont) Haftung für Schäden an Haustiere Nein Schadenersatz für Schäden in Jagdruhegebieten Nein Ja Ja Nein Ja Nein Nein Ja Nein Nein (weil ganzjährig geschont) Nein (weil ganzjährig geschont) Nein Nein (mögliche Ersatzleistung durch die Landesregierung weil ganzjährig geschont) Nein (weil ganzjährig geschont) Nein (weil ganzjährig geschont) Ja (nicht explizit ausgenommen) Nein Nein Nein Nein Nein Nein - - -

20 Finanzierung von Ersatzleistungen Quelle: Wolfsmanagement in Österreich, Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf (2012) Bundesland Burgenland Kärnten Regelung keine Regelung Versicherung der Kärntner Jägerschaft, Fonds des Amts der Kärntner Landesregierung(in Zweifelsfällen) Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Versicherung des Niederösterreichischen Landesjagdverbands Versicherung des Oberösterreichischen Landesjagdverbands Fonds des Amts der Salzburger Landesregierung Versicherung des Amts der Steiermärkischen Landesregierung Tirol Versicherung des Tiroler Jägerverbands, Fonds des Amts der Tiroler Landesregierung(in Zweifelsfällen) Vorarlberg Wien Entschädigung durch Amt der Vorarlberger Landesregierung keine Regelung

21 Beispiel Salzburg Rechtsgrundlage für Entschädigungen Salzburger Jagdgesetz 1993 LGBl. 100/1993 Wolf ganzjährig geschonter Beutegreifer 91 Haftung für Jagd- und Wildschäden; Ersatz für getötete Haus- und Hoftiere (5) Für Schäden, die ganzjährig geschonte Beutegreifer oder Vögel durch das Töten von Haus- und Hoftieren oder Fischen verursachen, kann das Land als Träger von Privatrechten Ersatz leisten.

22 Beispiel Salzburg Handlungsablauf für Schadensersatzleistungen Meldung bzw. Schadensmeldungen Einlaufstelle Dokumentation und Analyse, Fachliche Beurteilung Entscheidung über allfällige Entschädigungen

23 Quelle: Pinzgauer Nachrichten vom

25 Rechtsgrundlagen für den Schutz des Wolfes in Österreich ÜBEREINKOMMEN ÜBER DIE ERHALTUNG DER EUROPÄISCHEN WILDLEBENDEN PFLANZEN UND TIERE UND IHRER NATÜRLICHEN LEBENSRÄUME StF: BGBL. Nr. 372/1983 (NR: GP XV RV 1369 AB 1477 S BR: AB 2697 S. 433.AB 2697) = Berner Konvention Unterschiedliche Regelungen der Bundesländer in den jeweiligen Jagdgesetzen, Naturschutzgesetzen und diversen Verordnungen dienen der Umsetzung der FFH Richtlinie Beispiel: Salzburger Jagdgesetz 1993 LGBl. 100/

26 Normenvielfalt in Österreich Quelle: Wolfsmanagement in Österreich Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf (2012)

27 Aktuelle Entwicklungen Alpenkonvention Alpenkonvention Tagung der Plattform Große Beutegreifer, wildlebende Huftiere und Gesellschaft am 29./30. September 2015 Vorschläge für ein international koordiniertes Management von Wölfen und Luchsen im Alpenraum (Report of the RowAlpsProjekt) Ziel: 125 Wolfsrudel im Alpenraum

28 Aktuelle Entwicklungen Alpenkonvention Im Bericht angestrebte Verteilung der Wolfsrudel im Alpenraum: Frankreich 26 Italien 39 Schweiz 17 Lichtenstein 1 Österreich 39 Slowenien 3 Deutschland 4

29 Wolfsmanagement in Österreich entwickelt von der Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf (2012) Grundsätze: Die Maßnahmen des Managements werden auf der Grundlage der rechtlichen Rahmenbedingungen mit den Interessengruppen abgestimmt. Kein Aussetzen von Wölfen in Österreich. Das Wolfsmanagement erfolgt bundesländerübergreifend und in Abstimmung mit Nachbarstaaten. Maßnahmen zur Abwendung von Schäden werden propagiert und gefördert. Möglichkeiten der Prävention sollen auf ihre Anwendbarkeit überprüft und weiterentwickelt werden Schäden sollen in Abstimmung mit den Interessenvertretungen abgegolten werden.

30 Ziele des Wolfsmanagement: der Schutz des Wolfes auf Basis der Bestimmungen der Fauna Flora Habitat Richtlinie, sonstigen internationalen Übereinkommen und der nationalen Gesetze im erforderlichen Umfang die Gewährleistung eines möglichst konfliktfreien Zusammenlebens mit dem Wolf unter Berücksichtigung der Interessen der unterschiedlichen Landnutzer (z.b. Land und Forstwirtschaft und Jagd) sowie des Naturschutzes

31 Struktur des Wolfsmanagements Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf (KOST) Erweiterte KOST Sitzungen Wolfsbeauftragte Schadensbegutachter Nationale Beratungsstelle für Herdenschutz Präventionsberater Eingreifteam

Beispiele offener juristischer Arbeitsfelder im Wolfsmanagement: Bundesrecht: Tierschutznormen Tierhalterhaftung Landesrecht: Anpassung der Jagdgesetze

32 Beispiele offener juristischer Arbeitsfelder im Wolfsmanagement: Bundesrecht: Tierschutznormen Tierhalterhaftung Landesrecht: Anpassung der Jagdgesetze Schaffung von Förderrichtlinien für die Prävention Unterstützung bei der Schaffung von ökonomisch bewirtschaftungsfähigen Einheiten Anpassung der Einforstungsrechte

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