Lebensperspektiven. Gelebte (Berufs)Orientierung. an der KMS 1180 Ein Erfahrungsbericht (Kurzfassung)
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- Artur Breiner
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1 Lebensperspektiven Gelebte (Berufs)Orientierung an der KMS 1180 Ein Erfahrungsbericht (Kurzfassung) Wenn ich es nicht tue, wer soll es dann tun? Wenn ich es nicht jetzt tue, wann soll ich es dann tun? Wenn ich es nicht für mich tue, was bin ich dann? Viktor Frankl
2 Das Projekt Seit September 2010 wird das Projekt Lebensperspektiven Gelebte Berufsorientierung an der KMS Schopenhauer Straße durchgeführt. Eine fundierte und realistische Berufswahl (das Ergebnis der Berufsorientierung) der Jugendlichen ist von wesentlichem Interesse aller Beteiligten den Jugendlichen selbst, deren Eltern, dem Lehrkörper und der Institution Schule. Lebensperspektiven geht davon aus, dass der Jugendliche für sich tätig werden muss, um sich orientieren zu können und auf dieser Basis eine Berufsentscheidung fällen zu können. In unserem Ansatz gehen wir davon aus, dass die Berufsentscheidung eine selbstverständliche Konsequenz des individuellen, des tätigen Lebens ist. Somit führt Lebensperspektiven die Jugendlichen in ihrer (Berufs)Orientierungsphase in ihre (!) Tätigkeit, begleitet sie auf dieser Reise und bietet ihnen einen entsprechenden Gestaltungsraum an. In diesem Sinne verfolgt Lebensperspektiven folgende Ziele: auf Basis ihrer individuellen Tätigkeit nehmen sich die Jugendlichen als Gestalter ihres Lebens wahr und entwickeln für sich Lebensperspektiven das führt zu kraftvollen und realistischen Entscheidungen über ihr zukünftiges Leben die Kombination von tätiger Orientierung und kraftvollen Entscheidungen macht die Jugendlichen zu interessanteren potentiellen Arbeitnehmer/Lehrlingen und/oder zu neugierigeren und lernfreudigeren Schülern Mit dem selbständigen, freiwilligen und aktivierenden Zugang bietet Lebensperspektiven einen Gestaltungsraum in der Schule, der alle Beteiligten SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern - zu der Umsetzung dieser Aufgabe einlädt und mitgestalten lässt. Damit entwickelt Lebensperspektiven als Projekt genau jene institutionelle und gemeinsame Gestaltungslust, die bei den einzelnen Jugendlichen bewirkt werden soll. Mit Lebensperspektiven werden die Grundlagen für die wirkungsvolle Anwendung bereits etablierter Berufsorientierungsangebote (BIZ, Berufsmessen, Berufspraktische Tage, etc.) gelegt! Mit Lebensperspektiven machen die Jugendlichen in der Schule und in der Außenwelt jene Erfahrungen, mit denen sie kraftvolle Bewerbungsschreiben schreiben und überzeugende Vorstellungsgespräche führen können! -2- Gernot Deutschmann
3 Wirkungen Auf die Jugendlichen Lebensperspektiven führt die Jugendlichen in ihre Aktivität und schafft damit die Grundlagen für eine fundierte, realistische und durch konkrete Erfahrungen ergänzte Entscheidung für ihre Berufswahl. Weiters fördert unser Zugang die Kreativität und die Neugierde der Jugendlichen generell und im Unterricht. Auf den Lehrkörper Lebensperspektiven bringt einen anderen und neuen Zugang zur Berufsorientierung an die Schule und unterstützt mit dieser Außensicht die LehrerInnen in ihrer Arbeit und ergänzt diese konstruktiv. Auf die Eltern Lebensperspektiven bindet aktiv die Eltern in den Berufsorientierungsprozess ihrer Kinder ein. Die Vermittlung des notwendigen Wissens und die Beratung erfolgt immer auf Augenhöhe. Damit werden die Eltern zu wesentlichen Unterstützern und werden verstärkt aktiver Teil des Schullebens. Die Eltern schätzen den offenen, wertschätzenden und einladenden Zugang. Auf die Institution Schule Mit dem selbständigen, freiwilligen und aktivierenden Zugang bietet Lebensperspektiven einen Gestaltungsraum in der Schule, der alle Beteiligten Schüler, Lehrer, Eltern - zu der Umsetzung dieser Aufgabe einlädt und mitgestalten lässt. Gleichzeitig öffnet sich die Schule und es ergeben sich natürliche Begegnungen mit der Außerschulischen Welt. Damit entwickelt Lebensperspektiven als Projekt genau jene institutionelle und gemeinsame Gestaltungslust und Offenheit, die bei den einzelnen Jugendlichen bewirkt werden soll. Vereinfacht ausgedrückt, kann man sagen, dass die KMS durch die Arbeit an dem Projekt Lebensperspektiven verstärkt zu einem Ort des gemeinsamen (!) Lernens und Schaffens, zu einem Ort der Begegnung wurde. Die Öffnung nach Aussen und Herein- Nahme von Mentoren ermöglicht ein Heraustreten aus einer rein schulischen Glashaussituation. -3- Gernot Deutschmann
4 Die Aktivitäten Folgende Aktivitäten wurden an der KMS 1180 gesetzt und werden im Folgenden beschrieben: Workshops In den 3. und 4. Klassen haben im Oktober Workshops zum Thema Berufsorientierung und Berufswahl statt gefunden. Mittels Fragen, Dialogen und Gruppenarbeiten wurde der Zugang von Lebensperspektiven vermittelt. Nach den Workshops wurden die Jugendlichen eingeladen, in ihrer Freizeit im Treffpunkt an dieser Form der Berufsorientierung teilzunehmen. Von ungefähr 85 SchülerInnen, die an den Workshops teilgenommen haben, haben sich 36 SchülerInnen für den Treffpunkt angemeldet! Im Herbstsemester 2011/12 sind weitere Workshops für die neuen 3. Klassen geplant. Interessierte Schüler aus diesen neuen 3. Klassen bilden die nächste Generation für den Treffpunkt. -4- Gernot Deutschmann
5 Der Treffpunkt Im Treffpunkt setzen die Jugendlichen selbstgewählte, gemeinsame, berufswahlrelevante Projekte um und werden individuell in Ihrem Berufsorientierungs- und Bewerbungsprozess betreut. Mit den Aktivitäten im Treffpunkt werden die emotionellen und gruppendynamischen Grundlagen für das klassische Berufsorientierung (BIZ, Berufsmessen, Praktikumstage, etc.) und für das Bewerbungstraining (Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräche) gelegt. An der KMS1180 habe ich die Erfahrung gemacht, dass es intuitiv zu einem zirkulären Prozess zwischen den Aktivitäten des Treffpunktes und den "klassischen Berufsorientierungseinheiten" kommt. Dieser zirkuläre Prozess befruchtet sich gegenseitig. Der Austausch findet zum Teil in Einzelgesprächen und zum Teil in Gruppendiskussionen statt. So entstehen in einem tätigen Umfeld Gespräche aus den Fragen und Themen der Jugendlichen. Folgende gemeinsame Aktivitäten wurden von den Jugendlichen einstweilen umgesetzt: Entwicklung des Logos Go On Entwicklung eines Tätigkeitsbuches (in Arbeit) Bücherflohmarkt Raumplanung Treffpunkt EDV-Gruppe (Software-Installation von neuen Laptops, gespendet vom Verein Wirtschaft für Integration ) Caterings an Schulveranstaltungen an der KMS 1180 und benachbarten Schulen Alle Einnahmen von Aktivitäten der Teilnehmer des Treffpunktes werden für die Einrichtung des Treffpunktes und für gemeinsame Aktivitäten verwendet. Dazu wurden ein Kassier und ein Kassierstellvertreter gewählt. Weiters haben wir zwei Schriftführerinnen. Mittlerweile werden die Jugendlichen in der Schule und im Treffpunkt von einem interdisziplinären Team aus FachlehrerInnen, MuttersprachenlehrerInnen, SchülerberaterIn, Sozialpädagogen und Eltern je nach Bedarf einzeln oder in unterschiedlicher Besetzung betreut. Die jeweiligen Fachleute bringen neben ihrem Fachwissen noch ihre Netzwerke und Kontakte ein und beleben, bereichern und öffnen so den Schulalltag. -5- Gernot Deutschmann
6 Einbeziehung der Eltern Die Eltern werden aktiv in den Berufsorientierungs-, Berufswahl- und Bildungsentscheidungsprozess eingebunden. Für fremdsprachige Eltern werden eigene Berufs- und Schul-Informationsabende in ihrer Muttersprache angeboten. Die dialogische Haltung (im Gegensatz zur Belehrung) der Experten ist die Grundlage im Austausch mit den Eltern. Diese Elternarbeit wird von der MA17 gefördert. Einzelberatungen Ziel von den Einzelgesprächen ist es, die SchülerInnen in ihre selbst bestimmte und selbständige Tätigkeit zu führen. Grundlage für diese Tätigkeiten ist das gemeinsame Finden der prinzipiellen individuellen Gestaltungslust des Jugendlichen. In einem Gespräch mit einem Jugendlichen, der eine HTL machen will, kam heraus, dass er diese Schule machen will, weil er sehr gerne konstruiert. Diese Freude (in diesem Beispiel am Konstruieren) nenne ich Gestaltungslust. Diese Gestaltungslust gilt es in konkrete Tätigkeiten zu übersetzen. Die gemeinsame Entdeckung der Gestaltungslust ist das wesentliche Element und der Ausgangspunkt lebendiger Berufsorientierung. -6- Gernot Deutschmann
7 Weiterführende Dokumente Bei Interesse können folgende Dokumente nachgereicht werden: Erfahrungen hier werden die Erfahrungen aus dem 1. Halbjahr Lebensperspektiven an der KMS 1180 detaillierter beschrieben Protokolle Treffpunkt hier werden die Aktivitäten und Themen der einzelnen Treffpunkte detailliert beschrieben Protokolle Einzelberatungen hier werden die Aufgaben und Themen der einzelnen Einzelgespräche beschrieben Grundsätzliches hier ist der Geist und die Philosophie des Projektes beschrieben Die Umsetzung hier sind die inhaltlichen Schwerpunkte und die einzelnen Elemente (Workshops, Elternabende, etc.) beschrieben Die Aufgabe und die Haltung hier werden die Kernaufgabe und die idealtypische Haltung eines Tätigkeits und Orientierungs-Coaches beschrieben Konzept zur Diplomarbeit Der Beruf ein kulturelles Erbe? Christine Schwarzgruber, Institut für Internationale Entwicklung -7- Gernot Deutschmann
8 Auf Ihre Kontaktaufnahme freuen sich: Projektleitung Lebensperspektiven Gernot Deutschmann 1150, Clementinengasse 24/1 ++43/681/ Projektleitung Lebensperspektiven /KMS 1180 Gerda Reissner KMS , Schopenhauer Straße 79 Weitere Informationen Gernot Deutschmann
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