Partizipation & Verbandsentwicklung

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1 A U S G A B E M A I L U N S D E I N E M E I N U N G exzess@bundesjugendwerk.de S C H W E R P U N K T T H E M A : Partizipation & Verbandsentwicklung Bildung JGL Futureweekend006 1

2 VO R W O R T Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen, ich habe die Ehre, Euch mein Abschieds- Vorwort als Bundesvorsitzende des Jugendwerkes zu präsentieren. Die 16. Bundeskonferenz steht an und damit zentrale Weichenstellungen z. B zur Verbandsentwicklung - aber auch die Wahl eines neuen Bundesvorstandes. Dass Partizipation und Verbandsentwicklung nicht nur das Schwerpunktthema dieser Exzess ist, sondern auch lebendiges Querschnittsthema des Jugendwerkes war, bewies die Diskussion in den letzten zwei Jahren. Wir haben uns gemeinsam in einen Prozess begeben, der über nicht weniger als die starke Zukunft unseres Verbandes entscheiden wird. Rund 40 ehren- und hauptamtliche JugendwerklerInnen aus 15 Gliederungen, vom Bundesvorstand und von der Bundesgeschäftsstelle haben zu insgesamt fünf gemeinsamen Arbeitstreffen unserer bundesweiten Arbeitsgruppe und der vier Arbeitskreise beigetragen, um einen Weg für die Zukunftsgestaltung des Jugendwerkes zu entwickeln. Über unsere ersten Ergebnisse wird die kommende Bundeskonferenz entscheiden. Doch wird unser Verbandsentwicklungsprozess damit nicht abgeschlossen sein. Die Diskussion muss in Vernetzung mit der Debatte der AWO auch zukünftig einen Schwerpunkt bilden. Die Bereitschaft, Veränderungen konstruktiv aufzunehmen und als Gesamtverband zu agieren, und nicht nur als einzelne auf ihre Folgen zu reagieren, müssen wir auch zukünftig unter Beweis stellen. Dieser Weg ist nicht spannungsfrei und es wird auch noch viel (solidarisches) Fingerspitzengefühl erfordern, über das Gewohnte und Vertraute hinaus neue Richtungen zu erschließen, um unseren Verband als demokratischen Mitgliederverband zu stärken. Auf unseren neuen Bundesvorstand warten also große Aufgaben. Ich bin optimistisch, dass es dem Jugendwerk gelingen wird, jegliche Herausforderungen zu meistern, wenn im Verband auch zukünftig der Wille besteht, zusammen zu rücken, Differenzen zu überwinden und im gemeinsamen Interesse Lösungen zu finden und zu handeln. Als Motor dieser Entwicklung wünsche ich dem neuen Bundesvorstand viel Kraft, Erfolg und natürlich die starke Unterstützung aller Jugendwerke! Ich verabschiede mich nicht ohne Wehmut als Vorsitzende des Bundesjugendwerkes. Ich möchte allen danken, die in den letzten Jahren mit großem Engagement an der Bundesjugendwerksarbeit mitgewirkt und mit viel Leidenschaft lebendige Jugendwerksarbeit geprägt haben. Was wäre das Bundesjugendwerk ohne Euer starkes Interesse an der gemeinsamen Gestaltung des Verbandes?! Mit Euch allen rockt die Zukunft und wir können uns alle darauf freuen! Julia Koretzki Bundesvorsitzende des Jugendwerkes der AWO Neuauflage der Spiele-Praxismappe erschienen! V O R W O R T 2 Die bewährte und sehr beliebte Praxismappe wurde komplett neu überarbeitet und mit neuem Design versehen. Fast 200 Spiele mit vielen Variationsmöglichkeiten - sind auf 290 Seiten in übersichtlicher Struktur dargestellt und um einen aktualisierten Theorieteil ergänzt. Viele neue Spiele! Kennenlernspiele Rollenspiele Interkulturelle Spielee piele Integrative Spiele Gruppeneinteilungsspiele ngsspiele Hiermit bestelle(n) ich/wir Bewegungsspiele Spiele zur Gruppenarbeit Praxismappe(n) zum Preis von 13,- plus Versandkosten. Name, Vorname: Straße: PLZ / Wohnort: PRAXISMAPPE Spiele für Kinder, Jugendliche & Erwachsene Neuauflage Infos & Bestellung: Bundesjugendwerk der AWO info@bundesjugendwerk.de Tel.: 0700/jugendwerk oder 0700/ Tel.:

3 I n h a lt I n h a lt Schwerpunktthema: Partizipation & Verbandsentwicklung 4 bis bis 9 10 bis bis bis 16 SO SCHÖN, SCHÖN WAR DIE ZEIT... DIE AG - DER RÜCKBLICK JUGENDWERK IST DAS, WAS IHR DRAUS MACHT! BERICHT DES AK PARTIZIPATION VON KINDERN UND JUGENDLICHEN GENDERT EUCH! DIE AG PUV - DER BERICHT INTERKULTURELLE ÖFFNUNG. POSITIONSPAPIER DES AK INTERKULTURELLE ÖFFNUNG WOLLT IHR, DASS DIE ERDE SICH BEWEGT, BEWEGT EUCH! ARBEITSERGEBNISSE DES AK GENDER VIVA LA RESOLUCIÓN! PROJEKTGRUPPE DES BUNDESJUGENDWERKES ÜBERNIMMT DEN BUNDESTAG bis bis bis bis 31 PÄDAGOGISCHES KONZEPT Pädagogisches Konzept? Kennt ihr nicht? Macht nichts, erklären wir euch! Teil 4: Wie wollen wir erziehen? oder: Pädagogisches Handeln ist mehr als einfach tun! BILDUNG & LESERBRIEF PISA-Schock statt Rohrstock Leserbrief zum Artikel...und Karthago... JGL Fünfzig angehende Jugendleiter veranstalten große Kinderfeste! DINOS Dinosaurier im Saftladen GEDENKSTÄTTENFAHRT Jugend engagiert sich gegen das Vergessen Gedenkstättenfahrt mit Zeitzeugen SIÖR Landesjugendwerk Schleswig-Holstein proudly presents: SiöR FUTUREWEEKEND Jetzt Anmelden beim FutureWeekend006! INFOS, TIPPS & BÜCHER 3 I N H A L T

4 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A 4 Foto: Mark Unbehend So schön, schön war die Zeit... Die AG - Der Rückblick Zwei Jahre intensive innerverbandliche Diskussion gehen auf die vorläufige Schlussgerade. Die bundesweite Arbeitsgemeinschaft Partizipation und Verbandsentwicklung steht vor ihrer Zwischenprüfung auf der Bundesjugendkonferenz. Die ersten Resultate der gemeinsamen Arbeit liegen in Form von verschiedenen Anträgen vor. Über 40 Leute aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich in vier Arbeitskreisen im Rahmen von fünf Arbeitstagungen und in vielen Exzess-Artikeln ans Werk gemacht, den Verband für die Zukunft aufzustellen. Dieser Prozess ist in der Jugendwerksgeschichte bisher einmalig und verdient an dieser Stelle einen ordentlichen Rückblick. Die Vorgeschichte Die 90er Jahre waren für das Jugendwerk Jahre des Umbruchs. Die Jugendverbände mussten starke Mitgliedereinbußen hinnehmen. Allgemein galt der Trend, dass sich feste Vereinsstrukturen für Jugendliche als unattraktiv darstellten. Projektbezogenheit und Flexibilität, zeitlich begrenztes Engagement und Unverbindlichkeit waren die neuen Schlagwörter. Auch inhaltlich galt es als unmodern, sich politisch zu positionieren oder gar zu meinen, es gäbe da etwas Verbindliches. Die Postmoderne wurde ausgerufen und abgefeiert. Profillosigkeit und Beliebigkeit herrschten allgemein. Dieses wiederum führte dazu, dass die öffentlichen Geldgeber mehr und mehr die Sinnhaftigkeit der Jugendverbandsarbeit in Frage stellten. Diese Infragestellungen konkretisierten sich in ersten Mittelkürzungen, gegen die die Jugendverbände Abwehrkämpfe führten. Sie gerieten in eine Legitimationskrise. Das Jugendwerk, aber auch andere Jugendverbände ließen sich von diesem Trend nicht vollends einschüchtern. Zwar wurden die Angebote und Strukturen angepasst, jedoch wurde auch verstärkt der Wunsch nach Profil in unsicheren Zeiten sichtbar. Aber wie sollte es möglich sein, nicht einfach bloß auf die Legitimationskrise zu reagieren, sondern aktiv an einer neuen Legitimationsgrundlage zu arbeiten? Diese Frage beschäftigt uns bis heute. Das Jugendwerk hat jedoch versucht, mögliche Antworten für sich zu erschließen. In den Jahren 2000 bis 2004 arbeitete das Jugendwerk an seinen inhaltlichen Ausrichtungen. Mit dem beschlossenen Grundsatzprogramm setzte das Jugendwerk erstmals eine inhaltliche Richtschnur, die es möglich machte, Jugendwerk nicht nur regional quasi als Bauchladen zu denken, sondern darüber hinaus ein politisches und strukturelles Verständnis als Gesamtverband zu entwickeln. Mit dem Pädagogischen Konzept und dem Ausbildungskonzept wurde diese Richtschnur konsequent weitergedacht und auf die Arbeitsfelder des Jugendwerkes konkretisiert. Darüber hinaus verstärkte das Bundesjugendwerk sein Engagement im Deutschen Bundesjugendring (DBJR). Auch innerhalb des DBJR wurde an inhaltlichen Positionierungen gearbeitet. Dadurch wurde auch hier versucht, eine gewisse Verbindlichkeit innerhalb der Jugendverbände herzustellen, um so gestärkt in die Legitimationsdiskussion zu gehen. Insbesondere in der Auseinandersetzung zum Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen konnten sich die Jugendverbände als starke Partnerinnen für die eigene Klientel sowie für die Politik bewähren. Diese Erfahrungen führten uns voran, jedoch wurden auch die Widerstände größer. Foto: Julia Koretzki Mittelkürzungen und Einbrüche in den Verbandsstrukturen zwingen uns, uns selbstkritisch mit unseren Strukturen auseinanderzusetzen. Parallel zu diesen Entwicklungen gerieten auch die großen Wohlfahrtsverbände, und damit auch die AWO, in eine Legitimationskrise. Der Umbau der letzten 20 Jahre hat aus den Wohlfahrtsverbänden große Dienstleistungsunternehmen werden lassen. Über diese Entwicklung gerieten der Mitgliederverband und die Stellung als sozialpolitische Interessensvertretung mehr und mehr in den Hintergrund. Statt des klassischen Mitglieds wurde nun viel wert auf bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligendienste gelegt, damit ging jedoch viel vom partizipatorischen Prinzip der Mitgliedsrechte verloren. Die AWO hat sich dem Prozess der Verbandsentwicklung nun angenommen, und will den Mitgliederverband wieder stärker in den Focus nehmen. Für uns war klar, dass auch das Jugendwerk sich aktiv mit seiner Verbandsentwicklung auseinandersetzen musste, um von der allgemeinen Entwicklung nicht einfach überrollt zu werden. Um ein ernst zu nehmender Faktor für die öffentlichen Geldgeber, die anderen Jugendverbände und für die AWO zu bleiben, mussten wir nach Wachstums- und Optimierungspotenzial innerhalb eines klaren sozialpolitischen inhaltlichen Profils suchen.

5 PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A Der Plan Auf der Bundesjugendkonferenz im Mai 2004 wurde die Einrichtung verschiedener Arbeitsgruppen und Arbeitskreise beschlossen. Diese Anträge wurden zu einem gemeinsamen Oberthema konzeptionell zusammengezogen. Dieses gemeinsame Oberthema war Partizipation und Verbandsentwicklung und sollte in der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Partizipation und Verbandsentwicklung diskutiert werden. Da dieses Thema sehr vielschichtig ist, sollten sich innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Arbeitskreise zu Unterthemen bilden. Diese AKs sollten im Rahmen der AG tagen. Die vier AKs waren: Interkulturelle Öffnung, Mitgliederverband, Gender und Partizipation von Kindern und Jugendlichen. In diesen Themen sahen wir die größten Entwicklungsmöglichkeiten für unseren Verband. Damit nicht einfach so in die Luft diskutiert würde, sollten die AKs ergebnisorientiert und strukturiert arbeiten. Foto: Julia Koretzki Damit der Prozess einerseits kontinuierlich garantiert ablaufen konnte und andererseits stets offen und flexibel blieb, wurden von den AKs SprecherInnen benannt und für die AG eine feste Moderation eingerichtet. Julia Koretzki und ich wurden damit beauftragt, den Rahmen zu gewährleisten und die Arbeitstagungen vorzubereiten, zu moderieren und im Austausch mit den AKs zu agieren. Wir wollten bewusst keine Gremienstruktur aufbauen, sondern einen lebendigen Verbandsprozess initiieren. Das bedeutete auch, dass der Bundesvorstand den Prozess begleitete und nicht bestimmte. Wir waren also auf die Mitwirkung der Gliederungen angewiesen. Umso mehr Resonanz aus den Gliederungen, umso erfolgreicher würde der Prozess verlaufen. Denn auch dieses ist eine gewachsene Wahrheit: Das Bundesjugendwerk hat nur indirekt, als Impulsgeberin, Einfluss auf die Gliederungen. Die Ziele und der Prozess Auf der ersten Arbeitstagung im Januar 2005 im wunderschönen Bielefeld konnten wir nicht nur das 20-jährige Jubiläum des Bezirksjugendwerkes OWL feiern, sondern uns auch intensiv um eine erste Bestandsaufnahme kümmern. Wir stellten fest, dass der satzungsgemäße Aufbau des Jugendwerkes (Ortsjugendwerke, Kreisjugendwerke, Bezirksjugendwerke, Landesjugendwerke und Bundesjugendwerk - von unten nach oben aufgebaut) nicht flächendeckend real ist, dass alle Gliederungen mit Mittelkürzungen konfrontiert sind, dass die AWO nicht überall das Jugendwerk in die Verbandsentwicklungsdiskussion mit einbezieht, dass kein einheitliches Verständnis des Mitgliederbegriffs vorherrscht und dass das Jugendwerk seine Strukturen reorganisieren muss. Um die Arbeitsfähigkeit der Jugendwerke zu erhöhen, sollte sich das Jugendwerk interkulturell öffnen, eine größere Geschlechtergerechtigkeit entwickeln und Kinder und Jugendliche als potenzielle Mitglieder ernster nehmen. Aus dieser Bestandsaufnahme entwickelten wir Ziele für die AG und die AKs. Die Ziele der AG waren: Foto: Julia Koretzki Den Verband auf Wachstumspotenzial überprüfen, die Strukturen des Verbandes modernisieren, mehr Leute in die AG bringen, Werkzeuge entwickeln (Handlungskonzepte und Perspektiven), Beschlussfähiges produzieren (Anträge), handlungsfähige Teilgruppen organisieren, Konferenzfähigkeit herstellen, Strategiepapiere mit Vorschlägen für die Gliederungen erarbeiten, AWO - JW (parallele Entwicklung: Vernetzung der Diskussion), einen Mitgliedsbegriff entwickeln, das Grundsatzprogramm überarbeiten und die Verbandsstrukturen überprüfen. Die Ziele der AKs könnt ihr in den verschiedenen Exzess-Artikeln des letzten Jahres erkennen. Nachdem wir die Ziele festgelegt hatten und die AG und die AKs arbeitfähig gestalten konnten, wurde auf den weiteren Arbeitstagungen jeweils unter einem AK-Schwerpunktthema gemeinsam diskutiert. Die AKs konkretisierten ihre Vorhaben und begleitend dazu fand eine Jugendwerks-Datenerhebung statt. Die Arbeitsformen entwickelten sich von Arbeitstagung zu Arbeitstagung besser und ständig stießen neue Leute hinzu. Der Prozess blieb bis zum Ende offen und transparent. Auf den Bundesausschüssen wurden die Zwischenergebnisse vorgestellt und auf dem Bundestreffen gab es ein World-Café zum Thema. Wir konnten auch die Verbindung zur AWO-Verbandsentwicklung intensivieren und uns diesbezüglich absprechen. Alles in allem war die AG Partizipation und Verbandsentwicklung ein lebendiger und erfolgreicher Prozess. Was wir gelernt haben In diesem Prozess wurde die Frage nach dem Status des Bundesjugendwerkes immer wichtiger. Vielleicht braucht auch das Jugendwerk eine Föderalismus-Diskussion? Was ist das S C H W E R P U N K T T H E M A 5

6 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG Foto: Julia Koretzki Jugendwerk? Zunächst ist es für die Einzelnen der Ort, an dem sie aktiv sind. Darüber hinaus muss das Verständnis für den Gesamtverband intensiviert werden, weil die örtliche Aktivität in einem größeren Zusammenhang steht. Wir müssen in Zukunft die regionalen Throne verlassen und das Jugendwerk stärker als Gesamtheit wahrnehmen. Wir müssen kreativ an unseren Verbandsstrukturen arbeiten, alte Wege auch mal verlassen und neue ausprobieren. Wir müssen ein solidarisches Diskussionsklima aufbauen und lernen, uns gegenseitig nicht immer das Böse zu unterstellen. Wir müssen lernen, Konflikte auszuhalten und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Bei allen Machtfragen, die in so einer Diskussion auftreten, sollten wir nicht auf das Recht des Stärkeren zurück fallen, sondern versuchen, einen ehrlichen argumentativen Ausgleich der Interessen zu gewährleisten. Wir sind alle unter einem Himmel und aufeinander angewiesen! Dank und Ausblick Dank gilt allen ehren- und hauptamtlichen Aktiven, die sich an diesem Prozess beteiligten. Besonderer Dank gilt der Bundesvorsitzenden Julia Koretzki, dem Bundesvorstand und der Bundesgeschäftsstelle, die diesen Prozess ermöglichten. Anerkennung und Dank für alle Aktiven des Jugendwerks, für ihre tägliche Arbeit im, mit und für den Verband. Unter den gesellschaftlichen Bedingungen ist es nicht einfach, durchzuhalten und nicht verrückt zu werden. Bleibt dabei, weil gerade diese gesellschaftlichen Bedingungen eine Alternative brauchen, die wir im Jugendwerk versuchen zu finden! Dabei kommt es darauf an, unser Profil auch inhaltlich weiter zu schärfen. Die Themen Bildung und Grundeinkommen bieten sich dafür an. Auch in den nächsten Jahren wird die Diskussion weiter gehen müssen. Dabei müssen wir das Rad nicht immer wieder neu erfinden, sondern können auf den Erfahrungen und Ergebnissen der letzten Jahre aufbauen. Kontinuität, Innovation und Beharrlichkeit führen zum Erfolg. Jetzt können wir noch agieren, wir sollten nicht warten bis wir nur noch reagieren können. Ein allerletztes Trullala: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Die Zukunft ist unser. Für die AG Christian Burmeister S C H W E R P U N K T T H E M A 6

7 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG Jugendwerk ist das, was ihr draus macht! Bericht des AK Partizipation von Kindern und Jugendlichen Auf der Bundeskonferenz 2004 wurde ein Antrag verabschiedet, der die Einrichtung der Arbeitskreises Partizipation von Kindern und Jugendlichen beinhaltete. Somit fand das erste Treffen unseres kleinen Arbeitskreises im Rahmen der ersten Veranstaltung der AG Partizipation und Verbandsentwicklung in Duisburg statt. Zu diesem Zeitpunkt waren wir vier Personen und hofften natürlich auf regen Zuwachs. Wir entwarfen Fragen, welche anschließend in den Gliederungsfragebogen des Bundesjugendwerks mit eingebaut wurden. Diese Fragen sollten uns helfen, Partizipationsmöglichkeiten zu sammeln und als Anhaltspunkte in unserem Partizipationskatalog zu verwenden. Das nächste Treffen fand in Köln statt, zu dem wir unseren Spitzenstand von fünf AK-Mitgliedern erreichten. An diesem Wochenende arbeiteten wir weiter an der Gestaltung und an dem Aufbau des Kataloges, ohne zu wissen, dass dieser auf dem nächsten AG-Treffen in Kassel erst einmal auf das nächste Jahr verschoben werden würde. In Kassel waren wir drei arbeitswütige JugendwerkerInnen, die, da an dem Wochenende unser Thema das Schwerpunktthema der Arbeitsgruppe sein sollte, einen anderen Weg einschlagen mussten. Bei einer gesprächigen Runde ergaben sich viele neue und interessante Arbeitsgrundlagen für unseren Arbeitskreis. Wir werteten zuerst einmal die gesammelten Punkte aus. Wie z.b. kann man unser Jugendwerk kinder- und jugendgerechter gestalten oder welche Möglichkeiten haben wir, Kinder und Jugendliche mit in unsere Arbeit einzubinden? Und dies nicht nur auf Kreis- oder Bezirksebene? Fragen über Fragen und drei Personen ohne zündende Ideen. Wir gaben uns an diesem Wochenende erst einmal mit der Auswertung unserer neuen Aufgabenfelder zufrieden und traten anschließend voller Tatendrang den Heimweg an. Das Treffen in Göttingen stand vor der Tür, genauer gesagt es war schon drin und nahm fett und breit auf dem Sofa Platz. Also trafen wir uns wieder und hofften, dieses Wochenende ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erreichen. Kein Problem, sagten wir uns, und tatsächlich, wir waren wieder zu Dritt und kamen zu einem Ergebnis, das sich sehen lassen konnte. Mit der Auswertung des Arbeitspapiers, welches wir in Kassel erstellten, erarbeiteten wir zwei Anträge für die Konferenz Ob diese, wie es dann kam, wirklich auch auf Papier gebracht werden, war zu diesem Zeitpunkt noch fraglich. Ein Antrag den wir auf der Bundeskonferenz 2006 stellen wollen, zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche an unserem Verband teilhaben zu lassen. Denn, Part ist enthalten in Wörtern wie Partner, Partnerschaft. Es geht darum, Teil zu haben, aktiver und mitgestaltender Teil dessen zu sein, was passiert. Es geht darum, einander ernst zu nehmen. Zu diesem Zwecke gilt es, Transparenz zu schaffen, sich zu verständigen, Rollen zu klären. Kurz: Es gilt, die Beteiligten auch tatsächlich als Beteiligte wahrzunehmen, als Menschen, die etwas aus sich und ihrem Leben machen wollen, damit dies entsteht, was modern ownership genannt wird. (Andreas Müller, Anstiftung zum Lernen (Spirit of learning)) Somit halten wir es für notwendig, dass alle Gliederungen mindestens eine/n Delegierte/n, welche/r unter 18 Jahren ist, auf den Bundeskonferenzen stellen müssen. Die Organisation der Betreuung der Kinder- und Jugenddelegierten während der Konferenzzeit und deren Vorbereitung übernimmt der/die Kinder- und Jugendbeauftragte. Diese Person soll auf der nächsten Bundeskonferenz gewählt werden. Unseren Vorstellungen nach sind die Aufgaben der/des Kinder- und Jugendbeauftragten: Betreuung und Unterstützung bzw. Einführung der Kinder- und Jugenddelegierten auf der Bundeskonferenz Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche der Gliederungen Kontrolle und Erfassung, ob die Gliederungen eine/n Kinder- und/oder Jugenddelegierten zur Bundeskonferenz stellen Vielleicht ein jährliches Kinder- und Jugendtreffen Fotos: Julia Koretzki Der dritte und letzte Antrag, den wir auf der nächsten Buko stellen wollen, wäre die Einführung eines bundesweit einheitlichen Jugendwerks-Mitgliederausweises für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Wie dies genauer aussehen soll, ist uns bis jetzt noch relativ unklar. Dies war nun eine kurze Zusammenfassung unserer Arbeit, welche euch vielleicht angeregt hat, das nächste Mal bei uns mit zu arbeiten, denn Jugendwerk ist das, was ihr draus macht! Mit solidarischen Grüßen Oliver Sharp für den AK PaKiJu S C H W E R P U N K T T H E M A 7

8 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A 8 Gendert Euch! Die AG PuV - Der Bericht Foto: Julia Koretzki Wie bereits in den letzten Ausgaben der Exzess berichtet, wurde die auf der Bundeskonferenz 2004 beschlossene bundesweite Arbeitsgemeinschaft Partizipation und Verbandsentwicklung (AG PuV) im Januar 2005 ins Leben gerufen. Innerhalb der AG können ehrenamtliche und hauptamtliche Aktive im entspannten und strukturierten Rahmen ihre Ideen einbringen, austauschen und gemeinsame Perspektiven entwickeln. Die AG, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Verband hinsichtlich seiner Strukturen auf Optimierungspotential zu überprüfen, gliedert sich in vier Arbeitskreise: AK Partizipation von Kindern und Jugendlichen AK Gender - Geschlechtergerechtigkeit AK Interkulturelle Öffnung AK Mitgliederverband Das fünfte und vorerst letzte Treffen der AG fand vom 24. bis in Köln unter dem Schwerpunktthema Gender statt. Es wurde wie immer von Julia Koretzki und mir vorbereitet und moderiert. 1. Sex und Gender - Was wurde diskutiert? Der Samstagvormittag wurde dieses Mal vom AK Gender vorbereitet. Das Schwerpunktthema wurde bewusst diskursiv durchgeführt, da der Gender-AK die Gelegenheit nutzen wollte, möglichst intensiv die bisher erarbeiteten Positionen des AK mit allen Anwesenden zu diskutieren. In einem kurzen Einstieg wurde die Gruppe aufgefordert, bestimmte Eigenschaften geschlechtlich zuzuordnen. Diese kleine Übung sollte klar machen, dass wir alle diese Art von Zuordnung praktizieren und dass diese Zuordnungen gesellschaftlich geprägt sind. In einem zweiten Schritt wurde über verschiedene Zugänge die Relevanz des Themas aufgezeigt. Den ersten Zugang bildete dabei der Begriff der Partizipation. Partizipation beschreibt die Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungen. Der Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe entscheidet sich anhand von Unterscheidungen. Eine wichtige Unterscheidung ist die zwischen Mann und Frau. Partizipation, im Sinne einer Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen für alle Menschen, ist unser Ziel. Dabei können wir nicht den gesamten gesellschaftlichen Rahmen verändern. Unser Fokus richtet sich zunächst auf unseren eigenen Verband. Wo es strukturelle Benachteiligung gibt, müssen wir Maßnahmen entwickeln, diese auszugleichen. Auch in unserem Verband spiegelt sich nur gesellschaftliche Realität wieder. Diese Realität basiert auf Benachteiligung, Differenz und Konkurrenz, bei gleichzeitiger Behauptung von Gleichheit. Dieses Dilemma gründet sich auf dem bürgerlichen Versprechen der Gleichheit in einer differenzierten Gesellschaftsordnung. Das einfache Gleichheitsgebot wird zu einer Falle. Die Praxis der Gleichbehandlung unter Voraussetzungen, die tatsächlich ungleich sind, führt zur Verfestigung der Ungleichheit. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind bereits ungleich, sodass eine Gleichbehandlung unter diesen Voraussetzungen nur dazu führt, dass die, die haben, bekommen und die anderen müssen halt kämpfen, um zu bekommen. Hierbei kommt es zu großen Reibungsverlusten. Diese Reibungsverluste sind für die Ziele der Verbandsentwicklung kontraproduktiv. Aus diesem Grund hat das Thema eine entscheidende Relevanz für den Zusammenhang von Partizipation und Verbandsentwicklung. In einem zweiten Zugang wurde die bisherige Beschlusslage des Verbandes zu diesem Thema referiert. Aus dieser Beschlusslage ergibt sich die Relevanz, die allgemeinen Ziele, die im Grundsatzprogramm, im Pädagogischen Konzept und im Ausbildungskonzept formuliert sind, praktisch zu konkretisieren und strategisch umzusetzen. Der dritte Zugang liegt in den Vorgaben des Kinder- und Jugendplans (KJP). Im KJP wird die Umsetzung von Gender Mainstreaming als Förderbedingung festgelegt. Der vierte Zugang führte uns in eine Bestandsanalyse des eigenen Verbandes. Anhand der Auswertung des Gliederungsfragebogens wurde von Mark Unbehend der Sachstand referiert. Foto: Julia Koretzki

9 PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A Dabei wurde festgestellt, dass Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Nachdem die Frage der Relevanz in diesen vier Schritten geklärt war, wurden noch einige Schlüsselbegriffe zum Thema vorgestellt. (Siehe dazu auch die Exzess-Serie zum Thema Gender in den letzten Ausgaben) Anschließend wurde ausgiebig in Kleingruppen diskutiert, was in Hinblick auf die Geschlechtergerechtigkeit in unserem Verband bereits gut funktioniert und was noch zu optimieren ist. Die Kleingruppen diskutierten intensiv und kontrovers, so dass ihre Ergebnisse vielfältig ausfielen. Insbesondere die Notwendigkeit und Wirksamkeit von Quoten-Regelungen wurde kontrovers diskutiert. Abschließend wurden anhand eines Gliederungsentwurfs die bisherigen Überlegungen des Gender- AK für ein Gender-Konzept vorgestellt. Die anschließende Diskussion tendierte zu der Empfehlung an den AK, eher ein Positionspapier vorzulegen. 2. Was wurde in den AKs diskutiert? Alle AKs befinden sich auf der Schlussgeraden und gehen steil! Die Arbeitstagung wurde genutzt, Anträge vorzubereiten und der AG vorzustellen. Einige Ergebnisse der AKs könnt Ihr in nachfolgenden Artikeln lesen. Foto: Julia Koretzki 3. Genussfähigkeit Zum Thema Genussfähigkeit muss festgestellt werden, dass wir dieses Mal auf den Verzehr von wohlfeilen Konditorei-Produkten verzichten mussten. Auch der Konsum von Bier aus Reagenzgläsern in rustikalem kölschenem Ambiente konnte dieses nicht gänzlich vergessen machen. Abgesehen davon war das Wetter recht unfreundlich. Aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert Wie weiter? Die fünfte und vorerst letzte Arbeitstagung bedeutet selbstverständlich nicht das Ende der Verbandsdiskussion in dieser Form. Auf der Konferenz gilt es jetzt, die Arbeitsergebnisse der AG und der AKs zu diskutieren und zu beschließen. Des Weiteren wird es auch um die Frage gehen, wie die Diskussion in Zukunft weiter organisiert werden kann. In diesem Sinne: Rock on Jugendwerk! Und alles Gute und Schöne! Für die AG Christian Burmeister S C H W E R P U N K T T H E M A 9

10 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG Positionierung als Basis der interkulturellen Öffnung Der Arbeitskreis Interkulturelle Öffnung hat im Rahmen der AG Partizipation und Verbandsentwicklung ein Positionspapier erarbeitet, das der Bundeskonferenz auch als Antrag vorliegt. Das Papier ist auf den folgenden Exzess-Seiten vorab als Position des AK veröffentlicht, um eine Diskussion vor der BuKo zu ermöglichen. Nimmt die BuKo das Papier als Jugendwerks-Position an, könnte es - so die Meinung des AK - die Basis einer interkulturellen Öffnung des Jugendwerkes darstellen. Der AK Interkulturelle Öffnung des JW S C H W E R P U N K T T H E M A Interkulturelle Öffnung Positionspapier des AK Interkulturelle Öffnung Deutschland ist ein Einwanderungsland und eine multikulturelle Gesellschaft. Für uns, das Jugendwerk der AWO, ist dies begrüßenswert. Wir wollen dieser gesellschaftlichen Entwicklung gerecht werden! Eine interkulturelle Öffnung des Jugendwerks der AWO wird immer wichtiger und unabdingbar. Ca. 8,1 % oder jede(r) zwölfte EinwohnerIn der BRD werden in den offiziellen Statistiken als AusländerInnen geführt. 1 Nicht statistisch erfasst sind SpätaussiedlerInnen, illegalisierte Flüchtlinge und Eingebürgerte mit Migrationshintergrund. Der Anteil von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, die keinen deutschen Pass haben, liegt bei rund 1,96 Mio. oder ca. 9 % der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. Knapp jede(r) fünfte in Deutschland lebende AusländerIn ist hier geboren. Die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grund einer SpätaussiedlerInnenbescheinigung haben zwischen 1991 und 2004 mehr als 2 Mio. Menschen erhalten. Obwohl Deutschland laut offizieller Rhetorik seit 2005 Einwanderungsland ist, erfahren Menschen mit Migrationshintergrund in ihrem Lebensalltag ständig andere Signale und Diskriminierungen. Menschen ohne deutschen Pass und auch MigrantInnen mit deutschem Pass wird immer wieder signalisiert, dass für sie andere Maßstäbe und Rechte gelten als für Einheimische, dass sie sich entweder an die deutsche Leitkultur anpassen müssen oder nicht erwünscht sind. Zuwanderungs(begrenzungs)gesetz, Integrationstests, Debatten um die Staatsbürgerschaftsregelung, das Deutsch-Sprechen auf dem Schulhof und deutsche Leitkultur, die Pflicht zu Sprachtests, Abschiebungsdrohung und -praxis und nicht zuletzt die Praxis des Asylrechts verdeutlichen dieses. Aus dieser strukturellen Ausgrenzungspolitik erklärt sich auch die schlechtere Situation vieler Familien und Menschen mit Migrationshintergrund. Wie ungleich die Chancen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sind, lässt sich z. B. anhand der PISA-Studie, dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung und dem Berufsbildungsbericht nachvollziehen. Demzufolge werden Kinder und Jugendliche im Bildungswesen bereits sehr früh nach ihrer Herkunft selektiert. Laut Berufsbildungsbericht haben junge Menschen mit Migrationshintergrund eine deutlich schlechtere Bildungs- und Ausbildungssituation. Die Arbeitslosenquote von MigrantInnen ist doppelt so hoch wie die der Einheimischen. Migrationshintergrund ist tendenziell ein Armutsrisiko. 2 Diese Situation ist politisch gemacht und forciert und somit auch politisch veränderbar. Wir, das Jugendwerk der AWO, wollen unseren Teil beitragen, die Realität der Einwanderungsgesellschaft anzuerkennen und unsere Strukturen dementsprechend zu öffnen. Herausforderungen an und Chancen für das Jugendwerk der AWO In der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist oftmals ein hoher Anteil an MigrantInnen zu verzeichnen. Diese Zielgruppe ist jedoch bisher in der Jugendverbandsarbeit unterrepräsentiert bis gar nicht zu finden. Es gibt in den letzten Jahren die Tendenz, dass sich jugendliche MigrantInnen zunehmend in eigenen Verbänden organisieren, um ihre Interessen zu vertreten. Eine konzeptionelle Integration in bereits vorhandene Verbandsstrukturen, wie die des Jugendwerks der AWO, hat bis dato noch nicht stattgefunden. Wir wollen das Jugendwerk interkulturell öffnen, indem wir darauf achten, dass MigrantInnen möglichst ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend in den Angeboten repräsentiert sind und dass konzeptionell und organisatorisch den Bedürfnissen von MigrantInnen entsprochen wird. Interkulturelle Öffnung bedeutet u. a., dass Kinder und Jugendliche, welche einer eingewanderten Minderheit angehören, ihre eigene Sprache und kulturellen Traditionen bewahren können und gleichzeitig integriert werden. Dieses kann nur funktionieren, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen sind, dass Einheimische und MigrantInnen miteinander und voneinander lernen können. Sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Verschiedenheiten müssen erkannt, toleriert und respektiert werden Vgl. Bundesamt für Migration (BAMF) (2005): Migration, Integration und Asyl in Zahlen (Stand der Daten: ) 2 Vgl. Gerda Holz, Antje Richter, Werner Wüstendörfer, u. a. (2005): Zukunftschancen für Kinder!? Wirkung von Armut bis zum Ende der Grundschulzeit. Zusammenfassung des Endberichts der 3. Phase der AWO-ISS-Studie; vgl. auch: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (2005) (Hg.): Lebenslagen in Deutschland. Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

11 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG Die Zugangschancen zu den Angeboten des Jugendwerks sind in der Regel für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund geringer, da sie z. B. mehrheitlich nicht über familiäre Verbandstraditionen und ausreichende Informationen über die Verbandsstrukturen und -angebote in Deutschland verfügen. In Zukunft wird es für das Jugendwerk eine bedeutende Aufgabe sein, gezielt nach Wegen zu suchen, auch MigrantInnen für Aktivitäten, Mitwirkung und/oder Mitgliedschaft zu interessieren und Hemmschwellen und Zugangsbarrieren abzubauen. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bzw. aus MigrantInnenfamilien werden durch die Angebote des Jugendwerks bisher selten erreicht. Die Angebote sind scheinbar nicht in ausreichendem Maße auf ihre Bedürfnislagen und Lebenssituation zugeschnitten. Dieses bedeutet, dass das Jugendwerk aufgefordert ist, sich auf Veränderungsprozesse innerhalb des Verbandes vorzubereiten und über niedrigschwelligere Partizipationsmöglichkeiten und eine Neuausrichtung der Angebote nachzudenken. Das Jugendwerk der AWO muss sich verstärkt an den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund orientieren, sie mit ihren individuellen und kulturellen Bedürfnissen wahrnehmen und ihre Ressourcen und Stärken fördern. Eine interkulturelle Öffnung des Jugendwerks sollte den Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund reale Partizipationsmöglichkeiten bieten. Darüber hinaus ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der interkulturellen Öffnung, dass der Bedarf nach ganz gezielter Unterstützung Kinder und Jugendlicher Foto: Julia Koretzki mit Migrationshintergrund durch die Verbandsstrukturen berücksichtigt wird, um vergleichbare Rahmenbedingungen für ihre Entwicklung entsprechend derer deutscher Kinder und Jugendlicher zu schaffen. Die bereits im Jugendwerk vorhandenen Potenziale zur Entwicklung der Persönlichkeit, wie z. B. Konfliktlösungskompetenz, Selbstbestimmung oder demokratisches Verhalten, sollen für alle Zielgruppen erleb- und anwendbar gemacht werden. Dieses bedeutet nicht nur eine Entwicklung bei den angesprochenen Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sondern setzt auch zwingend eine Veränderung der vorhandenen Strukturen des Jugendwerks voraus. Diese Veränderung muss u. a. beinhalten, dass die Bedürfnisse der Zielgruppe nicht nur toleriert und respektiert werden, sondern auch in dieser anders zu gestaltenden Jugendverbandsarbeit Ausdruck finden. Die Werte und Grundsätze des Jugendwerkes der AWO haben wir in unserem Grundsatzprogramm und im pädagogischen Konzept festgehalten. 3 Emanzipation, Solidarität, Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit sollen für alle Kinder und Jugendlichen im Jugendwerk der AWO erlebbar und erfahrbar sein, unabhängig von ihrer sozialen, religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit. Das Jugendwerk der AWO ist ein nichtkonfessioneller Kinder- und Jugendverband, in dem z. B. die Religionszugehörigkeit als persönliche Entscheidung der(s) Einzelnen respektiert wird. Wir wollen Prozesse erreichen, die auf Gegenseitigkeit beruhen und den jungen MigrantInnen Wege e ermöglichen, ihren Platz im Jugendwerk der AWO und in der Gesellschaft zu finden. Wenn junge MigrantInnen im Jugendwerk die Erfahrung machen, dass sie selbst bestimmt gestalten können und Konfliktlösungskompetenzen vermittelt t bekommen, wird dieses auch maßgeblich ihre persönliche Kompetenzen und ihr soziales Verhalten in ren Lebensbereichen positiv andebeeinflussen. Darüber hinaus werden Kompetenzen wie Selbstbestimmung, demokratisches Verhalten und die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefördert, welche zur Entwicklung der Persönlichkeit positiv beitragen. Selbstverpflichtungen des Jugendwerkes der AWO Den o. g. gesellschaftlichen Entwicklungen will das Jugendwerk durch Selbstverpflichtungen Rechnung tragen. Dabei ist zuvorderst innerverbandlich anzusetzen, denn unser Verband kann keinen gesellschaftspolitischen Prozess anstoßen, ohne sich selbst anzustoßen. Diese Positionierung alleine reicht nicht, die eigentliche Arbeit fängt nun an. Es gilt ein Konzept zu erarbeiten, das theoretisches und praktisches Handwerkszeug für die einzelnen Jugendwerks-Gliederungen enthält. Wie z. B. die Entwicklung eines differenzierten Bildungsprogramms, das sich sowohl an die bereits vorhandenen Ehrenamtlichen als auch an die Zielgruppe richtet und ein weiterer Schritt der interkulturellen Öffnung ist. Daran anschließend muss der Verband sowohl Ehren- als auch HauptamtlerInnen die Möglichkeit geben, sich interkulturell fortzubilden, d. h. zu sensibilisieren und interkulturelle Kompetenzen zu erlernen. 3 Vgl. Bundesjugendwerk der AWO (2000): Zukunft? Das sind wir! Grundsatzprogramm des Jugendwerkes der AWO (Jugendwerksposition, Nr. 1); Bundesjugendwerk der AWO (2004): Das Leben ist unser! Pädagogisches Konzept des Jugendwerks der AWO (Jugendwerksposition, Nr. 2) S C H W E R P U N K T T H E M A Foto: Julia Koretzki 11

12 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A 12 Als Kinder- und Jugendverband wollen wir Kinder und Jugendliche nicht nur, aber auch als MultiplikatorInnen einbinden. Dazu bieten wir vielfältige Möglichkeiten, z. B.: 1. Außerschulische Bildungsarbeit/MultiplikatorInnenqualifikation durch Seminareinheiten 2. Ferienfreizeiten 3. Internationale Jugendwerks-Arbeit, z. B. im Rahmen von Austauschprojekten 4. Anbindung an die Strukturen des Verbandes durch Mitwirkung z. B. in unseren Gremien, Arbeitsgruppen, Kinder- und Jugendgruppen usw. Um eine Etikettierung der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu vermeiden, sollte es nicht um eine gezielte Ansprache im Sinne z. B. einer Quotierung gehen, sondern um kind- und jugendgerechte Angebote. Diese gewünschte Integration bzw. Umsetzung eines interkulturellen Konzepts kann das Jugendwerk nicht alleine leisten. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass eine Vernetzung mit anderen Verbänden und Organisationen erfolgt in Form gezielter Kooperation oder dem Aufbau von Strukturen zur Verbesserung von Angeboten. Dazu können zum einen bereits vorhandene Netzwerke genutzt, zum anderen MigrantInnen-Selbstorganisationen (MSO), andere Verbände, Schulen, außerschulische Bildungsträger etc. angesprochen werden. Aber nicht nur es ist uns auch wichtig, diesen Prozess in unseren Mutterverband, die AWO, hineinzutragen, um dort ein Umdenken und eine Sensibilisierung anzuregen, wo es diese noch nicht gibt. Um den Prozess der interkulturellen Öff- nung transparent und publik zu machen, bedarf es einer Öffentlichkeitsarbeit wobei vorhandene Medien genutzt werden sollten. Foto: Mark Unbehend Forderungen des Jugendwerks an die politisch Handelnden Alle oben beschriebenen Aktivitäten und Aufgaben, denen wir uns stellen wollen, sind ohne zusätzliche finanzielle Ressourcen schwer umzusetzen. Politik fordert interkulturelle Öffnung als Querschnittsaufgabe ohne zusätzliche Förderung. Im Gegenteil! Die öffentlichen Zuschüsse werden permanent gekürzt, dadurch werden unsere Handlungsspielräume eingeschränkt. Die Jugendwerks-Arbeit bewegt sich nicht im luftleeren Raum. Die interkulturelle Öffnung des Jugendwerkes der AWO ist wie auch unsere alltäglich pädagogische Praxis von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig, die durch Politik gesetzt werden. Die Lebenslage und der Alltag von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund werden durch die vorherrschende Ausländer- und Asylpolitik stark beeinflusst. Deshalb sehen wir dringenden Handlungsbedarf in diesem Politikfeld und fordern von den politisch Handelnden: - Als primären Auftrag des Staates, die Aufgaben der Kinder- und Jugendverbände in Bezug auf die interkulturelle Öffnung explizit finanziell zu fördern. Qualitative Integrationsarbeit in Form einer interkulturellen Öffnung beinhaltet strukturelle Veränderungen, welche ohne zusätzliche finanzielle Ressourcen nicht möglich sind. - Integrationsangebote statt Integrationszwang für Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge Z. B. qualitativ gute, freiwillige, kostenlose und leicht zugängliche Sprachkurs-Angebote für alle statt Verpflichtung zu Deutschkursen! Damit stellen wir nicht die Wichtigkeit der Amtssprache als Integrationsmittel in Frage, sondern folgen der pädagogi- schen Erkenntnis, dass sinnvolles Ler- nen nur freiwillig von Statten geht. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Notwendigkeit des Erlernens der Spra- che der Mehrheitsgesellschaft aus dem Alltag der Menschen von selbst ergibt, sofern die Wahl eines Sprachkurs- Angebotes leicht zugänglich, freiwillig und ohne repressive Konsequenzen (wie z. B. Abschiebung bei Nicht-Beste- hen des Kurses) ist. Foto: Mark Unbehend Foto: Julia Koretzki Keine Staatsbürgerschaftstests diese erfragen ein für das Alltagsleben in Deutschland irrelevantes Trivial-Pursuit-Wissen und verfestigen die Vorstellung einer angeblichen deutschen Leitkultur. - Angebote an MigrantInnen in Gang setzen oder verstärken Sowohl auf Bundes- und Landesebene als auch auf kommunaler Ebene sollten die Angebote an MigrantInnen, die dazu gehörige Öffentlichkeitsarbeit und die Prozesse interkultureller Öffnung in Gang gesetzt oder verstärkt werden. Und zwar so, dass MigrantInnen ein deutliches Signal des Willkommen-Seins in Deutschland vermittelt wird, ohne sie der Pflicht zu unterwerfen, sich an eine wie auch immer definierte deutsche Leitkultur anpassen zu müssen. - Erleichterung der doppelten Staatsbürgerschaft und der Erlangung der bundesrepublikanischen Staatsbürgerschaft Deutschland ist immer noch eines der wenigen Länder auf der Welt, in denen die Blutsverwandtschaft über die Staatsbürgerschaft entscheidet und sich Menschen für eine Staatsangehörigkeit

13 PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A entscheiden müssen. Hier fordern wir lediglich eine Anpassung an international übliche Standards. - Rücknahme der Vorbehaltserklärung der Bundesregierung und die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland Die Behandlung von Kindern zwischen 16 und 18 Jahren muss, unabhängig vom Besitz eines deutschen Passes, dem Gebot der Gleichheit und den Rechten der UN-Kinderrechtskonvention entsprechen. - Einzelfallorientierung im Asylrecht Das Asylrecht muss sich, humanistischen Maßstäben folgend, am Einzelfall orientieren und sollte nicht wirtschaftlichen oder gar kulturalistischen bzw. ethnisierenden Maßstäben folgen. Jeder Einzelfall ist als solcher zu prüfen! Wollt Ihr, dass die Erde sich bewegt, bewegt Euch! Arbeitsergebnisse des AK Gender - Die alltägliche Entwürdigung von Flüchtlingen in Deutschland muss aufhören! AsylbewerberInnen-Leistungsgesetz, Residenzpflicht, Flughafenverfahren, Drittstaatenregelung, Abschiebehaft und Abschiebegefängnisse sind abzuschaffen, da sie unmenschliche Diskriminierungsinstrumente sind, die die Würde der Menschen verletzen. Es ist in einem humanen Rechtsstaat nicht einzusehen, warum AsylbewerberInnen andere (Menschen)Rechte haben sollten als Menschen mit deutschem Pass, warum sie sich nicht frei bewegen dürfen, warum sie in angeblich sichere Drittstaaten abgeschoben werden und warum sie in Abschiebegefängnissen wie Kriminelle behandelt werden. - Bleiberecht für alle schon lang in Deutschland lebenden Flüchtlinge und Generalamnestie für die illegalisierten Menschen ohne Papiere - Beendigung der Kriminalisierung und Illegalisierung von Flüchtlingen und von Menschen ohne Papiere Schulpflicht und Recht auf Zugang zu Bildung für alle Kinder in allen Bundesländern, ohne Repressionen! Jedes Kind sollte das Recht auf Bildung haben, ganz gleich, wo es lebt oder welchen Aufenthaltsstatus es hat! Kinder aus Flüchtlingsfamilien und/oder ohne Papiere müssen unabhängig vom Aufenthaltsstatus ihrer Eltern den Zugang zu Schule, Kindergärten und Bildung haben. Mit der Melde- und Anzeigepflicht für PädagogInnen ist dies nicht gegeben. Sanktionsfreier Zugang zur öffentlichen Gesundheitsvorsorge auch für Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus! Auch Menschen ohne Papiere müssen auf die ärztliche Schweigepflicht vertrauen und ohne Angst zur ärztlichen Behandlung gehen können. Eine anonyme und niedrigschwellige medizinische Versorgung, wie z. B. in Frankreich, Italien und den Niederlanden, ist aus Gründen der Humanität dringend geboten. Foto: Mark Unbehend Foto: Oliver Sharp Vor zwei Jahren wurde Julia Koretzki zur Vorsitzenden des Bundesjugendwerks mit knapper Mehrheit gewählt. Seit der Gründung des Bundesjugendwerks gab es vorher erst eine Frau, die es an die Spitze des Verbandes geschafft hat. Ist das ein Zufall oder spiegelt sich die gesellschaftliche Realität von Geschlechterungerechtigkeit auch in unserem Verband wieder? Und wenn ja, was können wir tun, um dieses zu ändern? Dieses war der Ausgangspunkt des AK Gender. Für die wenigen Verwegenen, die sich in diesem AK organisierten, ging es darum, ein Gender-Konzept für das Jugendwerk zu erarbeiten, um Entwicklungspotenzial des Verbandes zu erkennen und besser zu nutzen. Nach zwei Jahren innerverbandlicher Diskussion und Reibungsprozessen legt der Gender-AK nun auf der Konferenz seine Arbeitsergebnisse in Form eines Positionspapiers und einiger Satzungsänderungsanträge vor. Im Folgenden möchte ich euch diese Arbeitsergebnisse näher bringen. 1. Das Positionspapier Das Positionspapier stellt eine umfangreiche Materialsammlung zum Thema Gender für das Jugendwerk bereit. Es fordert auf Grundlage der Beschlüsse des Jugendwerks die Umsetzung der Gender-Mainstreaming-Strategie in unserem Verband, basierend auf einer Gender-Analyse, und schlägt anschließend konkrete Maßnahmen zur Implementierung dieser Strategie vor. Die Forderungen sind: Der Gender-Aspekt wird für die Verbandsentwicklung zum Querschnittsthema. Das Jugendwerk vertieft seine Kritik an der bipolaren Geschlechterordnung. Das Jugendwerk unterstützt alternative Rollenkonzepte. Das Jugendwerk geht konsequent gegen geschlechtsbedingte Benachteiligung vor. S C H W E R P U N K T T H E M A 13

14 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG S C H W E R P U N K T T H E M A 14 Foto: Julia Koretzki Das Jugendwerk verstärkt seine geschlechtsspezifische Gruppenarbeit. Das Jugendwerk ist bestrebt, offensiv gegen konservative Rollenzuschreibungen anzugehen. Die Strategie Gender Mainstreaming wird auf allen Ebenen des Verbandes umgesetzt. Die Strategie besteht aus drei Kernbereichen: - Die Sensibilisierung (Gender-Selbstchecks, Prozessbeobachtung, Evaluation,...) - Die Genderkompetenz (Umgestaltung der Gremienarbeit, Quotenregelungen, Pädagogik) - Das Gendertraining (Bildungsarbeit, JuLeiCA-Schulungen,...) Damit die Gender-Mainstreaming Strategie positive Auswirkungen auf unsere Verbandsentwicklung ausübt, ist es nötig, die Implementierung auf die jeweiligen Situationen vor Ort abzustimmen und konsequent umzusetzen. 2. Männerquoten In den Diskussionen um notwendige Konsequenzen ist das Thema Quotenregelung das heißeste Eisen. Vorbehalte gegen eine Quotenregelung werden vielfältig geäußert. Ich möchte im Folgenden einige Einwände diskutieren. 1. Ein Einwand bezieht die Position, dass Quoten überflüssig sind, weil im Verband optimale Geschlechtergerechtigkeit herrscht. Dieser Einwand zeugt oft von einer Verwechslung des politischen Selbstverständnisses mit der realen Faktenlage. Selbstverständlich sind wir die Guten, aber wir können noch besser werden! Umfangreiche Gender-Selbstchecks können hier helfen. 2. Ein oft gehörter Einwand ist der, dass es bei Quoten darum geht, nur noch gewählt zu werden, weil mensch zufällig eine Frau ist. Diese Angst, zu einer sogenannten Quoten-Frau zu werden, sitzt tief. Merkwürdiger Weise gibt es keinerlei Ängste vor Quoten-Männern, diese Tatsache allein verweist bereits auf die Annahme, dass Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind, und fordert Konsequenzen, diesen Zustand zu verändern. 3. Schwerwiegende Einwände gegen eine Quotenregelung beziehen sich auf die Sicherung der Arbeitsfähigkeit des Verbandes. Hier besteht die Angst, dass die Quoten nicht erfüllt werden können und somit die Verbandsstrukturen gefährdet seien. Auch dieses Argument setzt bereits ein strukturelles Ungleichgewicht voraus, ansonsten wären diese Ängste ja grundlos. Dieses spricht dafür, eine konsequente Quotenregelung zu installieren, da sich die Prozesse offensichtlich nicht von selbst, quasi natürlich, entwickeln. 4. Ein weiterer Einwand teilt die Analyse, stellt aber die Wirksamkeit des Instrumentes in Frage. Dieser Einwand wird vom Gender-AK geteilt. Wir gehen davon aus, dass eine isolierte Quotenregelung uns nicht voranbringt. Eine Quotenregelung muss in eine Gesamtstrategie eingebettet sein, die wir im Positionspapier darlegen. Eingebettet in diese Strategie ist die Quotenregelung nur eine Maßnahme unter vielen - aber eine notwendige! Aus diesem Grund schlagen wir eine konsequente 50:50-Regelung für alle Ebenen vor. Unser Ziel bleibt, die Bedingungen zu beseitigen, die eine Quotenregelung notwendig machen. Uns geht es vor allem um eine Sensibilisierung für das Thema. Auch wenn es den Gender-AK in Zukunft nicht mehr geben sollte, muss sich die Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittsthema in allen Bereichen des Verbandes dynamisch weiterentwickeln. Wir haben auf jeden Fall versucht, durch Artikel, Diskussionen, Anträge und das Anwenden von Methoden in der praktischen Arbeit, unseren Beitrag zu leisten und werden das auch in Zukunft tun. Gender rockt! Die Zukunft ist groß - und wir können uns alle darauf freuen! Reisegruppe Jugendwerk empfiehlt: Für den Gender-AK Christian Burmeister Die Bundeskonferenz vom 26. bis 28. Mai 2006! Kommt nach Scharbeutz im schönen Schleswig-Holstein. Genießt einen eigenen Strandabschnitt und prima Wetter. Verpflegt euch mit Fischbrötchen und ordentlich Matjes. Diskutiert soviel ihr wollt mit Blick auf das Meer. Seid dabei, wenn es bei uns heißt: Das Deutschland zu Gast bei Freunden!

15 S C H W E R P U N K T T H E M A Foto: Julia Koretzki PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG VIVA LA RESOLUCIÓN! Projektgruppe des Bundesjugendwerkes übernimmt den Deutschen Bundestag... S C H W E R P U N K T T H E M A Partizipation und Verbandsentwicklung war das heiß diskutierte Schwerpunktthema des Jugendwerkes in den letzten Jahren. Über die Frage, wie die Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Jugendwerk gestärkt werden kann, wurde sich in der bundesweiten Arbeitsgruppe intensiv ausgetauscht. Begleitend zu dieser Diskussion initiierte der Bundesjugendwerks-Vorstand Anfang 2005 das Projekt Kinderpolitik den Rücken stärken!. Es wurde als Teil von Come in Contract, dem Baustein der Jugendverbände des Bundesjugendringes in der Partizipationskampagne Projekt P ins Leben gerufen. Das Projekt bot dem Bundesjugendwerk die Chance, seine Kompetenzen in der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Verband und Gesellschaft live und direct weiterzuentwickeln. Es galt, besonders den Austausch von Kindern und Jugendlichen mit politischen Entscheidungsträgern zu fördern und im Sinne von Come in Contract die Verbindlichkeit des Austausches durch den Abschluss von Vereinbarungen zu untermauern. Circa 30 Jugendliche haben kontinuierlich die Projektarbeit getragen. Die Projektgruppe setzte ihren Schwerpunkt in der Bekämpfung von Kinderarmut und nahm sich die Kinderkommission des Deutschen Bundestages als Verhandlungspartner vor. Die Jugendlichen wollten die Kommission, die sich bis dato mit so inspirierenden Themen wie Frontschutzbügel an Fahrzeugen beschäftigte, davon überzeugen, das Thema Kinderarmut stärker in den Fokus ihrer Lobbyarbeit zu nehmen. Dabei haben die Jugendlichen das Projekt von der Gestaltung, Planung, Festlegung der Arbeitsweise und Ziele bis zur Vorbereitung der Vereinbarung mit der Kinderkommission in Selbstorganisation gerockt. Das Bundesjugendwerk stellte ihnen lediglich ein Support-Team zur Seite, das durch Moderation sowie fachliche und organisatorische Inputs unterstützte. Von den Eckpunkten der Projektarbeit im Jahr dem Gründungtreffen im Januar (mit Besuch im Bundestag) und dem gut besuchten Workshop auf dem Bundesjugendwerkstreffen 05 - wurde bereits in der Exzess berichtet. Vor allem nutzte die Projektgruppe die Treffen, um das Gespräch mit der Kinderkommission vorzubereiten. Leider konnte dieses dann nicht wie geplant im Sommer 05 stattfinden, weil unerwarteter Weise eine vorgezogene Bundestagswahl in die Quere kam. So war dann unsere Projektgruppe auch nach dem offiziellen Abschluss von Fotos: Julia Koretzki Projekt P Ende 2005 weiterhin aktiv. Die Jugendlichen überbrückten die Zeit bis zur Neukonstituierung der Kinderkommission Anfang 2006 mit einem gelungenen Arbeitstreffen zum Thema Kinderarmut mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Antje Blumenthal in Hamburg (die viel über Papageien, aber auch was über Kinderarmut erzählen konnte...). Im März konnte dann endlich ein Treffen von Delegierten der Projektgruppe mit der Kinderkommission stattfinden. Acht JugendwerklerInnen enterten gut vorbereitet (mit einem Entwurf für eine Vereinbarung auf Tasch ) den Deutschen Bundestag. Nachdem ein Großteil des Gepäcks - weil verboten - beim Sicherheitscheck einkassiert wurde, konnte es losgehen. Ab auf die Fraktionsebene - Sitzungsraum belegen. Dabei waren die Jugendlichen von der Einführung unserer Reiseleitung wenig beeindruckt - Hey - kenn wir alles schon! Nachdem die Sitzordnung, die Kekse und die Mikros inspiziert waren, trudelten auch die Mitglieder der Kinderkommission ein (immerhin 4 von 5!). Die Begrüßung verband die Frau Vorsitzen- 15

16 S C H W E R P U N K T T H E M A PARTIZIPATION & VERBANDSENTWICKLUNG Fotos: Julia Koretzki S C H W E R P U N K T T H E M A 16 de Noll mit der Ansage, dass bedauerlicherweise nur 30 Minuten für das Gespräch zur Verfügung stünden, weil eine namentliche Abstimmung anstehe. Auch das konnte die Jugendlichen wenig beeindrucken. Spontan verzichteten sie auf ausführliche Höflichkeiten und schlugen vor, gleich Tacheles zu reden. Sie stellten den Entwurf für eine Vereinbarung vor und verhandelten über konkreten Forderungen mit der Kinderkommission. Letztendlich wurde vereinbart, dass sich die Kinderkommission verstärkt mit dem Thema Kinderarmut beschäftigen wird - insbesondere während der Beratungen zum 12. Kinder- und Jugendbericht. Da im Kommissionsjahr 2007/2008 das Thema Kinderarmut durch den wechselnden Vorsitzturnus der Kommission stärkeres Gewicht haben wird, verpflichtete sich die Kommission, zu diesem Zeitpunkt Expertenanhörungen zum Thema Kinderarmut unter Beteiligung der Jugendverbände durchzuführen. Die Jugendlichen verpflichteten sich, eine Resolution zum Thema Kinderarmut zu erarbeiten, welche von der Kinderkommission beschlossen und dann im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beraten werden soll. Darüber hinaus verpflichteten sie sich, die Kommission als thematische ExpertInnen bis 2008 zum Thema Kinderarmut zu beraten. Nach 30 Minuten knallharter Verhandlung (wobei wir SupporterInnen nur die Protokollführung übernahmen und die Jugendlichen die Gesprächsführung) bimmelte es zur Abstimmung. Schnell ein Gruppenfoto gemacht und fix noch das gefährliche Gepäck wieder einkassiert und schon waren wir wieder draußen. Derzeit berät die Kinderkommission über unseren schriftlichen Entwurf der Vereinbarung. Die konkrete Ausformulierung der Vereinbarung ist also noch offen. Nachdem sich die Projektgruppe von der Erkenntnis erholt hat, dass sie sich mit dem Resolutionsentwurf eine Menge Arbeit aufgehalst hat, überwog die allgemeine Euphorie. Seit Anfang März hat sich die Projektgruppe bereits vier Mal in Hamburg getroffen, um den Resolutionsentwurf auszufeilen. Man ist sich einig: Es muss weitergehen! Wir bleiben dran! Wir übernehmen den Bundestag! Anbei sei angemerkt, dass der Bundesvorstand in Absprache mit der Projektgruppe einen Antrag auf Fortsetzung des Projektes zur Bundeskonferenz in Scharbeutz einbringen wird. Wir wollen die Chance nutzen, an die bisherigen Erfolge des Projektes anzuknüpfen und noch mehr Jugendliche aus vielen Jugendwerks-Gliederungen einzubinden. Viva la Resolución!!! Julia Koretzki und Christian Burmeister Support-Team der Projektgruppe Kinderpolitik den Rücken stärken! Diese Exzess enthält Fotos von den Treffen der Projektgruppe Kinderpolitik den Rücken stärken! mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Antje Blumenthal im Januar (Seiten 10 bis 14) und mit der Kinderkommission im März (Seiten 15 bis 19). Foto: BuJW-Archiv

17 P Ä D AG O G I S C H E S KO N Z E P T Pädagogisches Konzept? Kennt ihr nicht? Macht nichts, erklären wir euch! Nach intensiven und erfolgreichen vier Jahren der verbandlichen Diskussion um, über und überhaupt des Pädagogischen Konzeptes konnte dieses im Mai 2004 auf der Bundeskonferenz verabschiedet werden. Es liegt seit Anfang 2005 als Broschüre vor. In diesem Teil der Exzess-Serie möchte ich zum Schwerpunktthema Partizipation und Verbandsentwicklung einen Blick auf den Partizipationsbegriff und das Thema Gender in unserem Entwurf von dialogischer Erziehung werfen. Wie wollen wir erziehen? (Kap. 5) - oder: Pädagogisches Handeln ist mehr als einfach tun! Das pädagogische Verfahren des Jugendwerks, welches unseren Grundwerten Emanzipation und Solidarität entspricht, verstehen wir als dialogische Erziehung. (S.48) Foto: Julia Koretzki Dialog bedeutet Austausch, ein Austausch über Lösungsstrategien für Lebensbedingungen, die dem Menschen die Möglichkeit seiner Freiheit vorenthalten. Die Lebenswelt der am Dialog Beteiligten ist dabei stets die Ausgangslage. Diese Lebenswelt ist geprägt von Unfreiheit und autoritären Strukturen. In ihr finden sich Vorurteile, Klischees, Ungleichheit und die bipolare Geschlechterordnung. Dieses trifft sowohl für die Adressaten unserer pädagogischen Arbeit zu, wie auch für die pädagogisch Handelnden selbst. Wir stehen unter dem Einfluss unserer Sozialisation und der Kulturindustrie. Männer- und Frauenbilder z.b. werden medial vorgelebt. Wer wurde nicht Teil 4 Teil 4 einer Exzess- Serie anlässlich des Erscheinens des Pädagogischen Konzepts in Broschüren-Form. durch die Bravo aufgeklärt? Dieser Prozess ist selbstverständlich nicht möglich, ohne dass die erzeugten Bilder nicht auch mit den gesellschaftlich vorherrschenden Werten und Normen übereinstimmen. Diese unterliegen, in dem Masse, wie sich Gesellschaft verändert, auch Veränderungen. In der BRD gilt es heute als verpönt, und irgendwie moslemisch, dass Frauen dem Mann untergeordnet seien. Dabei wird häufig vergessen, dass noch bis in die 70er Jahre genau dieses sogar hier Gesetzesgrundlage war. Der Mensch ist jedoch prinzipiell in der Lage, seine Lebensbedingungen zu reflektieren und sich Gedanken über Alternativen zu machen. Wir dürfen also nicht die gesellschaftliche Wirklichkeit unhinterfragt akzeptieren. Wir setzen uns für die Minimierung von fremdbestimmten Macht- und Herrschaftsverhältnissen ein. Die Minimierung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen bedeutet immer auch eine Maximierung der Partizipationsmöglichkeiten. Im Sinne unseres emanzipatorischen pädagogischen Anspruchs fördern wir in unserer Arbeit die Reflexion der bestehenden gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechterrollen und des Rollenverhaltens. Wir treten für eine allgemeine Geschlechtergerechtigkeit ein und wirken gegen patriarchalische Machtstrukturen. Um dieses umzusetzen, gilt es, Bewusstseinsentwicklung zu betreiben. Bewusstsein für Emanzipation und Solidarität und die Verhältnisse, die dem entgegenstehen. Unsere pädagogische Arbeit zielt jedoch nicht auf das bloße Erkennen, sondern auf ein verändertes Handeln der Beteiligten ab. Insofern müssen wir uns trauen, Impulse zu setzen und die Lebenswelt kritisch zu hinterfragen. Wir holen die Leute da ab, wo sie stehen, bleiben aber nicht einfach da stehen, sondern hinterfragen die Lebenswelt und versuchen, Alternativen zu entwickeln. Diese Prozesse passieren nicht automatisch, sondern müssen transparent als methodisch reflektierte Handlung erfolgen. Wir können in diesem Prozess mehr sein als unhinterfragte Vorbilder, wir können Dialog-Partner sein. Also, warum nicht mal das Thema Sex und Geschlecht im Rahmen von Ferienfahrten in diesem Sinne aufgreifen? Bravo ins Gepäck und los! Das Leben ist unser! Und wir rocken die Gruppe! Christian Burmeister Foto: Julia Koretzki P Ä D A G O G I S C H E S K O N Z E P T 17

18 B I L D U N G B I L D U N G 18 PISA-Schock statt Rohrstock Nur wenige kennen ihn noch, aber viele haben ihn gefürchtet - den Rohrstock. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts eignete sich der Rohrstock nicht nur als Zeigestock, sondern auch zur Züchtigung wurde er nicht selten in deutschen Klassenzimmern genutzt. Bestehend aus schwammigem Holz wies der Rohrstock eine von keinem anderen Material erreichte Biegsamkeit und Festigkeit auf und war so für die sachgerechte Behandlung von Schülern mehr als geeignet. Heute ist die körperliche Züchtigung in Deutschland verboten und in deutschen Schulen ist der Rohrstock verschiedenen anderen Formen der Visualisierung gewichen. Was geblieben ist und sich nur in seiner Form, jedoch nicht in seiner grundlegenden Idee, geändert hat, ist der Leistungsgedanke. Erzwungen wird Leistung heute nicht mehr durch den Rohrstock oder andere Züchtigungsund Sanktionsmittel, sondern in der Wissens- und Informationsgesellschaft und im Zeitalter der Globalisierung durch Leistungsabfragen und schließlich auch durch Rankings. Zuerst ist es nur der Notenspiegel, dann ein Zeugnis, wie jedes andere, und plötzlich ist die Rede von Bewerbung und Auswahl. Und irgendwann - wir befinden uns ja schließlich in der Wissensgesellschaft - findet man dann seine eigenen Leistungen in irgendwelchen Rankings wieder. Das dient jedoch nicht nur der eigenen Einschätzung, sondern einem ständigen und pausenlosen Wettbewerb. Immer wieder kann und muss man sich dann fragen: Bin ich ausreichend gebildet? Oder gehöre ich doch, ähnlich wie in einem Bravo-Test, zur Klasse der Ungebildeten? Wobei dann in diesem Zusammenhang niemand wirklich fragt: Was heißt denn eigentlich gebildet? Was heißt ungebildet? Und worin liegt der Unterschied? Wenn es, unabhängig von der Statistik, überhaupt einen geben muss. Eine Leistungsdifferenz von 5 Leistungspunkten ist ja nicht wirklich aussagefähig. Startet man über solche Rankings den Versuch, irgendwas über sich, seine Leistung oder Ausbildung zu erfahren, ist schon die Idee zum Scheitern verurteilt. Hier geht s nämlich um was ganz anderes - die Objektivität. Das sind nämlich keine willkürlichen Ränge, die uns da zu mehr Leistung anheizen, sondern sorgfältig evaluierte. Wer da wen evaluiert, was da gefragt wird und wer das bestimmt, kann man auch evaluieren. Foto: Julia Koretzki Wie auch immer, plötzlich war die größte Evaluation der Bildung da - der PISA-Test. Diese Abfrage von Kompetenzen, Analyse und Zusammenfassung dieser ist eine reine Datenerhebung, die in der Schulforschung nicht ungewöhnlich ist. Besonders ist lediglich der breite Rahmen der Erhebung und der Vergleich auf internationaler und nationaler Ebene. Interessant ist dann aber, wie sich diese Erhebung und Analyse auf verschiedene andere gesellschaftliche Diskussionen auswirkt. Immer wieder standen Fragen im Raum wie: Warum sind Jungs besser als Mädchen? Warum ist Bayern besser als NRW? Warum sind plötzlich die Kinder an den Hauptschulen so schlecht? Er war da, der PISA-Schock. Allgemeines Fazit und zugleich Grundlage dieser Diskussion ist immer wieder die Feststellung: Bildung hängt von Herkunft ab. Dann wird in aller Deutlichkeit beschrieben, wie die Herkunft laut Statistik aussehen muss, damit von einem ungebildeten Menschen gesprochen werden kann. Nach Punkten gemessen, ist es ganz ungünstig, z.b. Mädchen aus einer Migrantenfamilie zu sein, in der die Eltern Hartz-IV- Empfänger sind. Ideal ist es, aus einer gutbürgerlichen Familie aus Bayern zu kommen. Diese objektive Darstellung klingt logisch, war aber auch schon vor PISA da. Das heißt, schon Jahre oder Jahrzehnte vorher hätte man etwas verändern können. Aber nun war er da, der PISA-Schock. Jetzt waren das nicht nur Zahlen, Noten und Punkte, sondern alle konnten mitdiskutieren, warum diejenigen, deren Herkunft mies ist und die man ja schon am meisten unterstützt, doch noch für ein so schlechtes Ergebnis verantwortlich sind. Geht es dann um Bildungsziele, ist es kaum noch möglich, individuelle Zielvorstellungen, Gedanken und Perspektiven der Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen. Im Vordergrund stehen nach der Evaluation bestimmte Standards. Sieht man sich die Diskussion an, kann man sagen: Westdeutsch - Bayern - Mittelschicht, das sind ganz gute Orientierungspunkte, möchte man im nächsten PISA-Test - und der kommt bestimmt - gut abschneiden. Aus einer kritischen Perspektive lässt sich festhalten, dass Bildung in der PISA-Studie nur auf Schule und Kompetenzen beschränkt wird. Geprägt wird hier ein entsprechendes Bild der Idealbildung. Gute Bildung heißt gute Noten, die dem Standard entsprechen. Liegt man drunter, ist es ganz schlecht. Aber es bleibt die Frage: Was heißt Bildung? Oder was ist Bildung? Fakt ist: Bildung hängt von Herkunft ab. Nur das Problem ist: Wir kommen nicht wirklich weiter, wenn wir all unseren Ehrgeiz da rein stecken, alle zu mehr Bildung, im Sinne von besseren PISA-Ergebnissen zu motivieren. Herkunft ist kein Leistungsdefizit, sondern ein Merkmal, und gerade das sollte man berücksichtigen, wenn es um Bildung geht.

19 B I L D U N G & L E S E R B R I E F Foto: Julia Koretzki Allheilmittel, weil bis jetzt als einziges diskutiert, ist die so genannte Ganztagsschule. Betreuung und Förderung bis in den Nachmittag hinein. Erste Erfolge sind ja auch schon sichtbar. Nicht dass die Schüler sich wohler fühlen, aber Gott sei Dank, erste Erfolge werden innerhalb der PISA-Studie sichtbar. Kleine Ungenauigkeiten, wie das Fehlen von Freizeitangeboten, Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe,..., werden ähnlich behandelt wie das Fehlen von Toiletten in einem Großbahnhof. Das Projekt ist so groß, da kann man auch das Vergessen so wesentlicher Dinge, die ja eigentlich nur Kleinigkeiten sind, die Züge fahren ja auch ohne Toiletten, ganz gut entschuldigen. Die Gefahr der Statistik, wenn diese ausschließlich als Kontrolle der Leistung genutzt wird, liegt darin, dass Vorstellungen und Meinungen der Kinder und Jugendlichen immer weniger Beachtung finden, da die Erfolge ja da sind, laut Statistik. Weniger beachtet wird jedoch, dass Statistik nicht wirklich etwas über den Zusammenhang von Bildung und Herkunft aus subjektiver Sicht sagen kann und auch nicht die Stimme der Kinder und Jugendlichen stärken kann. Dies ist dann aber keine Belanglosigkeit mehr, wenn man daran denkt, wie stark Bildung von Herkunft abhängt. Fazit ist also: Durch das Aufputschen von Rankings, hier PI- SA, und die Orientierung und Kontrolle durch Statistik werden nur Symptome behandelt, die Ursachen bleiben. Bewegen wir uns irgendwann oder schon jetzt ständig in diesen Evaluations-Settings, besteht die Gefahr, dass Normalität nur noch aus diesen Evaluationsergebnissen entspringt. Fragen nach sozialer Verantwortung und Bildung im eigentlichen Sinne, als Entwicklung der Persönlichkeit, treten in den Hintergrund. Was heißt das nun für die nächste PISA-Studie? Sicherlich, das lässt sich nicht vermeiden, wird es wieder eine breite Diskussion um Herkunftsmerkmale und so genannte Risikofaktoren geben. Wenn man dann denkt, Herkunft hat jeder, betrifft alle, sollte es nicht darum gehen, Herkunft als Kompensation für PISA zu denken, sondern Soziales als Bildung zu sehen. Was passiert zwischen den Menschen, im Sinne von Bildung? Was heißt Gemeinschaft im Sinne von Bildung? Und was gehört alles zu einer politischen Meinung dazu? Das steht dann deutlich im Gegensatz zu einfachen kompensatorischen Mitteln, um die PISA-Ergebnisse aufzupäppeln. Einfache Maßnahmen, wie: mehr Sport für einen klaren Kopf am Nachmittag - dann macht Mathe auch nach 16 Uhr noch Spaß -, klingen zwar nett und Sport sollte auch Spaß machen, hilft aber nur wenig, wenn es um ein politisches Konzept geht. Bleibt nämlich die Frage offen, wer denn hierfür entschieden hat und wem Leserbrief das eigentlich noch Spaß macht. Und denkt man an mehr Schule oder so genannte Softskills für ein besseres Bewerbungszeugnis und bessere Ergebnisse im nächsten internationalen Vergleichstest, bleibt immer noch die Frage offen, wer entscheidet hier über ein besseres Freizeitangebot und wer nutzt dieses. Diese Frage kann dann keine Statistik beantworten, im Sinne von effektiver Freizeit für ein besseres Leben mit PISA, sondern sollte immer unter Berücksichtigung aller Interessen angegangen werden. Abschließend kann man sagen, geht es darum, dass jeder immer und den ganzen Tag ein Recht auf Bildung hat. Jetzt kann man denken, das klingt wie eine leere Floskel: Definitionen und ganze Bücher über Bildung gibt s genug. Was jedoch noch viel wichtiger ist und immer im Raum stehen sollte, ist die Frage: Wie sieht mein Recht auf Bildung aus? Und wie sieht das Recht auf Bildung aller aus? Diese Frage sollte nicht nur inhaltlich immer wieder diskutiert werden, sondern die Frage an sich immer wieder schon als Forderung da sein. zum Artikel...und Karthago... (erschienen in: Exzess 1/06, S. 25) Daniela Kloss Im Artikel...und Karthago zog zum dritten Mal in die Schlacht unterstellt Jürgen Steininger, demnächst sei ein Krieg gegen den Iran geplant ( Deadline Ende März 2006 ). Diese Prognose wird sich also relativ schnell als falsch erweisen. Was aber länger haften bleibt, ist problematisch genug: 1. Die jetzige iranische Regierung wird lediglich als Opfer US-amerikanischer Umzingelung dargestellt; nicht erwähnt werden die Vernichtungsdrohungen Ahmadinejads gegen Israel und das Streben nach der iranischen Atombombe plus Mittelstreckenraketen. 2. In der Friedensbewegung wird immer noch die Aggressivität des Islamismus einschließlich des ihm innewohnenden eliminatorischen Antisemitismus verdrängt. 3. Hätten die späteren Alliierten gegenüber den wahnsinnigen Herrschaftsplänen der NS-Elite keinen vorauseilenden Gehorsam geübt, wäre der 2. Weltkrieg einschließlich der Shoah vielleicht erspart geblieben. Ähnliches gilt auch gegenüber Ahmadinejads islamofaschistischem Regime. Hartmut Regitz Illingen, März 2006 B I L D U N G & L E S E R B R I E F 19

20 J G L Fünfzig angehende Jugendleiter veranstalten große Kinderfeste! Fotos: Lena Kolling Im Rahmen der diesjährigen Juleica-Schulungen des Landesjugendwerks Schleswig-Holstein wurden von den zukünftigen Jugendleitern zwei sehr gelungene Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Dabei lag die volle Verantwortung für die Durchführung bei den Teilnehmern. Das Ziel dabei war, Jugendleiter nicht nur theoretisch auf ihre Aufgaben vorzubereiten, sondern auch im praktischen Umgang zu schulen. Die Teilnehmer lernen, sich selbst zu organisieren, sich auszuprobieren und eigenverantwortlich zu arbeiten. Sie lernen viel über ihre eigenen Kompetenzen, Stärken und Schwächen, über Teamarbeit und bekommen die Chance, vom bloßen Tun zum pädagogischen Handeln überzugehen. Sie erhalten auch Einblicke in unterschiedliche praktische Methoden, deren Erarbeitung und Umsetzung. Bereicherung für jeden ist! Mit ein wenig Zeit und ein paar motivierten Menschen lassen sich ganz leicht prima Aktionen starten! So etwas muss es viel häufiger geben! Das Jugendwerk bietet für jeden vielseitige Möglichkeiten, sich auszuprobieren und seine Ideen einzubringen! Wenn ihr genaueres zu dem Konzept wissen wollt, meldet euch beim Landesjugendwerk Schleswig- Holstein, bei Helga Stallbaum (04321/ ) oder Lena Kolling (04321/ ). INFOS Lena Kolling LJW der AWO Schleswig-Holstein LJW der AWO Schleswig-Holstein, Goebenplatz 4, Neumünster, Fon: 04321/ , jw@awo-sh.de Die außergewöhnliche Herausforderung, innerhalb von einem Tag eine gute Aktion zu planen, gehört zum Alltag des Jugendleiters, und wenn das Ergebnis ein so großer Erfolg ist und die Aktion so viel Spaß macht, ist dies eine erste wichtige und gute Erfahrung für die zukünftigen Jugendleiter. Innerhalb der vorgegebenen Arbeitsgruppen, die an die Jugendwerksstruktur angelehnt sind, lernen sie außerdem den Verband näher kennen und können die Lebendigkeit und Vielseitigkeit des Jugendwerks selbst erfahren. J G L 20 Die Aufgabe, die das spontan und fiktiv gegründete ortsansässige Jugendwerk bearbeiten sollte, war eine Aktion zur derzeitigen LJW-Kampagne 2006 mal Kinderlachen zu organisieren. Die Kampagne beabsichtigt, verstärkt auf das Thema Kinderarmut aufmerksam zu machen und aktiv etwas dagegen zu tun. Dazu haben die Teilnehmer einen würdigen Anteil beigetragen. Die Durchführung war in beiderlei Hinsicht ein großer Erfolg. Die Resonanz der Öffentlichkeit war durchweg positiv, die Kinder hatten einen schönen Nachmittag und das Jugendwerk wurde durch die angehenden Jugendleiter würdig vertreten! Es wurde deutlich, dass das Jugendwerk jung, dynamisch und eine große

21 D I N O S Dinosaurier im Saftladen Ein Kilogramm Saure Dinos - die Gummibärchendose steht seit Oktober auf dem Schrank im Büro. Das Büro gehört zum offenen Kinder- und Jugendtreff Saftladen des Kreisjugendwerkes Nürnberg. Der Saftladen liegt in einem sozialen Brennpunkt, einer tristen Gegend mit wenig Anregung und Förderung für die Kinder, besonders für diejenigen mit Migrationshintergrund. Foto: Andrea Weigel Seit September 2005 bin ich hier als Honorarkraft tätig. Im Januar 06 denke ich mir, ein thematisches Dino-Angebot wäre nett, nur kenne ich mich da zu wenig aus... Und die sauren Dinos bleiben weiter auf dem Schrank. März 06: Ehrenamt bewegt der Awothek liegt auf meinem Schreibtisch. Das ist der Rundbrief für Ehrenamtliche der AWO in Nürnberg. Vorgestellt wird der Rentner Heinrich Aischmann, der als Dino-Mann die Kids in Kindergärten begeistert. Ihn brauche ich! Die Mitarbeiter der Awothek stellen den Kontakt her und wir treffen uns zum Vorgespräch. Er bringt sein Sachwissen ein, ich habe Erfahrungen im Bereich Spielpädagogik. Wir entwickeln eine gemeinsame Vorstellung davon, was an einem Dino-Nachmittag möglich ist. Dabei habe ich die Struktur eines offenen Treffs, das Interesse und die Aufmerksamkeitsspanne der Besucher zu berücksichtigen und unserem Gast zu vermitteln. Ende März: Mit den Kindern bastle ich Dino-Eier aus Pappmaché. Wir gestalten eine Dinolandschaft mit Vulkan, Wüste, Sumpf, Fluss, vielen Palmen und bestücken sie mit Dinofiguren. Ein Dino-Brettspiel führt uns in die Welt der Dinos ein. Am nächsten Tag ist der große Dinonachmittag. 5. April 06: Herr Aischmann wird sehnsüchtig von einer Besucherschar im Alter von 6 bis 13 Jahren erwartet. Sobald er mit seiner magischen Schere aus Fotokarton Dinosaurier ausschneidet, kann man eine Stecknadel fallen hören. Scherenschnitte macht er seit seiner Kindheit, Dinos sind seine Spezialität und Vorzeichnungen braucht er längst nicht mehr. Wir staunen! Und mit Stegosaurus, Brachiosaurus, Dinosaurus Rex und einem Flugsaurier kommen die Fragen... Herr Aischmann erklärt anschaulich, indem er die Größe eines Dinos mit Häusern und das Gewicht mit Autos vergleicht. Was fraßen die Dinos? Welche waren Pflanzenfresser, welche Fleischfresser? Die Kinder malen ihre Dinos bunt an und die ersten Revierkämpfe werden beobachtet. Zwischendurch schlüpfen Dinospielfiguren aus den präparierten Eiern. Nach einer Stunde gehen wir hinaus. Auf dem Gehweg haben zwei Mädchen eine Strecke von 65 Metern mit Kreide aufgezeichnet. Wir starten in der Gegenwart und gehen mit jedem Meter eine Million Jahre in der Erdgeschichte zurück. Dabei lernen wir, wann es die ersten Mammuts (1), Menschen (2), Pferde (3), Delfine (6), Meerschweinchen (8), Bären (30), Wale (45) oder Fledermäuse (50) auf der Erde gab. Vor 65 Millionen Jahren starben die Dinos aus. Sie lebten Foto: Andrea Weigel während der Erdzeitalter Trias, Jura und Kreide - dafür bräuchten wir weitere 130 Meter! Zurück in der Gegenwart stärken wir uns im Saftladen mit den Sauren Dinos, die wir von einem Süßigkeitenfarn naschen. Der Dinonachmittag klingt mit einer weiteren Runde Dino- Brettspiel aus. Der Besuch von Herrn Aischmann ist für uns alle ein tolles Erlebnis und langsam halte auch ich die bekanntesten Dinos auseinander! LITERATUR Andrea Weigel Martina Kroth (2001): Schokodon & Kichersaurus - den Dinos auf der Spur; Kinder entdecken spielerisch die Welt der Dinosaurier; Ökotopiaverlag Münster InfOs: KJW der AWO Nürnberg Fon: 0911/ info@kjw-nuernberg.de Du möchtest das Jugendwerk auf der Brust oder an der Tasche tragen, bist jung und siehst zudem gut aus? Dann haben wir hier was für Dich: Den neuen Button des Landesjugendwerks Schleswig-Holstein! Erhältlich auf der Bundeskonferenz im Mai. Button D I N O S 21

22 G E D E N KS T Ä T T E N FA H R T Jugend engagiert sich gegen das Vergessen Am 1. April 2006 veranstalteten die AWO-Jugendwerke TAKTLOS/Koblenz, Idar-Oberstein und Birkenfeld mit Unterstützung des Bezirksjugendwerkes Rheinland/Hessen-Nassau eine Bildungsreise für Jugendliche nach Frankreich. Ziel war der Besuch des KZ Natzweiler-Struthof und des Zentrums der deportierten Widerstandskämpfer gegen die Nazis in Europa. 57 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort im Dokumentationszentrum, in dem mit vielen Ausstellungsstücken der Terror der NS-Zeit dargestellt wird, und anschließend auf dem Gelände des KZ, mit den erhaltenen Baracken und dem Krematorium, über die Gräueltaten der Verfolgung zu informieren. Besonderes Interesse galt dabei dem ehemaligen KZ-Häftling Helmut Becker aus Idar-Oberstein, der die Gruppe begleitete und von seinen Erfahrungen als KZ-Häftling im 3. Reich erzählte. Bei der über 3-stündigen Besichtigung des Lagers war festzustellen, dass weder Interesse noch das Erschrecken über die systematische Verfolgung und Vernichtung, die vom Nationalsozialismus ausging, bei den Jugendlichen verblassen. Gerade die Anwesenheit des Zeitzeugen führte zu einem mitfühlenden Austausch unter den verschiedenen Generationen, gegen das Vergessen. Helge Bauer KJW Taktlos der AWO Koblenz G E D E N K S T Ä T T E N F A H R T 22 Gedenkstättenfahrt mit Zeitzeugen Das Stadtjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Idar-Oberstein hat mit seinem Nachbarn, dem AWO-Kreisjugendwerk Birkenfeld, sowie dem AWO-Jugendwerk Taktlos aus Koblenz, in Kooperation mit dem AWO-Bezirksjugendwerk Rheinland, eine Bildungsreise durchgeführt. Geplant wurde eine solche Reise zum ersten Mal bereits vor einem Jahr von den Jugendwerken Birkenfeld und Idar- Oberstein. Um im großen Rahmen eine möglichst hohe Anzahl von Jugendlichen zu erreichen, wurde die Fahrt in Kooperation mit weiteren Jugendwerken aus ganz Rheinland-Pfalz durchgeführt. Für das Kreisjugendwerk Birkenfeld und das Stadtjugendwerk Idar-Oberstein war diese Fahrt vor allem ein Mittel, um die Aktiven zu schulen. Eine große Anzahl von Aktiven befindet sich noch in der Ausbildung zum Jugendleiter oder hat die Jugendleitercard (Juleica) bereits erworben. Die Juleica-Seminare und Studienreisen bieten die beiden Jugendwerke mit dem Hintergrund an, dass es immer wichtiger für Aktive in der Kinder- und Jugendarbeit wird, Kenntnisse in den Bereichen Pädagogik, politische Bildung, interkulturelle Kommunikation und Aufsichts- und Haftungsrecht zu haben. Allein in Idar- Oberstein veranstaltet die AWO seit vielen Jahrzehnten eine Stadtranderholung für über 200 Kinder aus allen Schichten der Bevölkerung. Im Rahmen des Ausbildungsbereichs Politische Bildung sollte dazu das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in Frankreich besucht werden. Hier sollten die angehenden Jugendleiter einen umfangreichen Überblick über die Gräueltaten, den Terror und den Wahnsinn der Nazidiktatur erhalten. Zu diesem Zweck war einer der letzten KZ-Überlebenden eingeladen: Helmut Becker aus Idar-Oberstein. Helmut Becker war selbst lange Jahre KZ- Fotos: Marco Loch Gefangener und konnte den Jugendlichen von seiner Zeit als KZ-Häftling berichten. Bereits auf der Fahrt nach Natzweiler-Struthof erzählte er den über 50 Teilnehmern seine leidvolle Geschichte, wie er als Jugendlicher von der Gestapo als Arbeitsverbrecher verhaftet wurde und danach die unterschiedlichsten KZs und Gefängnisse überstehen musste, unter anderem Mohrringen und Klingelbitz. Vor allem Helmut Beckers Erzählungen, wie die, dass Häftlinge für das unerlaubte Anfassen einer Kartoffel Stockschläge auf den Rücken erhielten und danach sagen mussten dankend erhalten, schockierten die Teilnehmer. In Natzweiler-Struthof wurde die Gruppe zuerst in das Zentrum der deportierten Widerstandskämpfer gegen die Nazis geführt. Hier wurde mit zahlreichen Bildern, Filmen und Ausstellungsstücken der Widerstand gegen die Nazis dargestellt. Anschließend ging es auf das KZ-Gelände, auf dem noch die Ge-

23 G E D E N KS T Ä T T E N FA H R T fangenenbaracken, das Krematorium, der Galgen sowie die Baracke für die Menschenversuche und der Raum für Erschießungen zu sehen sind. Helmut Becker konnte dabei den Teilnehmern direkt alle aufkommenden Fragen beantworten. Für ihn war der aufklärerische Dialog mit der Jugend sehr wichtig, da seiner Lebensgeschichte nach Ende der Naziherrschaft kaum jemand Glauben schenken wollte. Erst viele Jahre später, als die Aufklärung über die Zeit des 3. Reichs die nachfolgenden Generationen von Deutschen erreichte, wurde das Thema aus Sicht von Helmut Becker mit der nötigen Seriosität behandelt. Die Fahrt hat aus Sicht der beteiligten Jugendwerke ihren Zweck voll und ganz erfüllt. Gerade in einer Zeit, in der immer stärker von rechten Populisten und Neonazis versucht wird, an Jugendliche ran zu kommen, muss ein Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt werden. Dadurch, dass Helmut Becker den Terror des NS-Zeit am eigenen Leib erfahren hatte und erzählen konnte, zu welchem lebensverachtenden Handeln Menschen im Stande waren, wurden die Teilnehmer für das Thema sensibilisiert. Sie gingen mit der Erkenntnis nach Hause, dass es nie wieder rechte Gewalt in Europa geben darf. INFOS Marco Loch StJW der AWO Idar-Oberstein OJW der AWO Birkenfeld StJW der AWO Idar-Oberstein KJW der AWO Koblenz BJW der AWO Rheinland/Hessen- Nassau Fon: 0261/ mail@jugendwerk-rhn.de Foto: Marco Loch Foto: Helge Bauer 23 G E D E N K S T Ä T T E N F A H R T

24 S I Ö R S I Ö R 24 Landesjugendwerk Schleswig-Holstein proudly presents: SiöR Das SiöR ist die jüngste Veranstaltung des Landesjugendwerkes Schleswig-Holstein. Die Abkürzung steht für Spielen im öffentlichen Raum und der Name ist selbstverständlich Programm. Das Konzept sieht vor, eine nette Veranstaltung dort zu spielen, wo auch viele andere Leute unterwegs sind. Dabei ist es nicht unbedingt beabsichtigt aufzufallen, doch zumeist lässt sich das nicht vermeiden, stört allerdings auch nicht. Es nehmen eine Menge Menschen Notiz von den Spielen, die ansonsten beispielsweise auf Ferienfreizeiten nur auf dem jeweiligen, privaten Gelände gespielt werden. Das Jugendwerk gehört in die Öffentlichkeit und genau da bringt es das SiöR hin. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, diese Spiele nahezu kostenlos durchführen zu können, sodass wirklich alle glücklich sind. Von dem SiöR wird es insgesamt zehn Ausgaben geben, und über die ersten beiden möchte ich nun folgend berichten. Der Auftakt wurde kurz vor Weihnachten in Kiel mit dem Chaosspiel bei IKEA gemacht. Bei diesem Spiel stellte die Spielleitung Fragen an die einzelnen Gruppen, die nur durch Betrachten des Objektes der jeweiligen Fragen beantwortet werden konnten. So wurde beispielsweise nach Maßen, Farben, Beschreibungen und Preisen der unterschiedlichsten Produkte gefragt, was die Gruppen durch nahezu alle Abteilungen des Möbelhauses hetzen ließ. War die Antwort gefunden, so musste sie der Spielleitung mitgeteilt werden, um durch Würfeln auf dem Spielfeld weiterziehen zu dürfen, und die Suche begann von neuem. Natürlich fiel das wilde Rennen und Suchen auch den IKEA-MitarbeiterInnen auf, doch man ließ uns problemlos gewähren. So hatte die Spielleitung eine insgesamt geruhsame Zeit in der Kantine, während die Gruppen mit den neusten Antworten zu ihr rasten und dabei immer noch einen hektischen Blick auf das Spielfeld warfen, wo sich die anderen Gruppen denn befanden. Im Laufe des Spiels glichen sich Würfelglück und Würfelpech aus und so kam es zu einem spannenden Showdown in der SB-Abteilung. Die sechs Gruppen hatten allesamt nur noch die letzte und gleichzeitig schwierigste Aufgabe zu bewältigen, was zu einem ziemlich verzweifelten Durchstöbern der Regale führte. Ein vorweihnachtlicher Spaß im warmen Möbelhaus, der das genaue Gegenteil zur nächsten Ausgabe darstellen sollte. Das SiöR 2 fand im Vorfeld unserer diesjährigen Landeskonferenz in Neumünster statt. Aufgrund der kalten Witterung, des Schlafbedarfes und der Krankheit einzelner fanden sich nur sieben TeilnehmerInnen in der Innenstadt ein, um Auf den Tisch des Hauses zu spielen. Doch das tat dem Spaß keinen Abbruch, sondern machte die Sache für die Anwesenden nur kurzweiliger. Das Ziel des Spiels war es, die von der Spielleitung erwünschten Dinge schnellstmöglich auf den Tisch zu bringen, um für die eigene Gruppe Punkte zu sammeln. Unser Tisch stand auf dem verschneiten Großflecken in der Innenstadt von Neumünster und dort Megaphon fror nur die Spielleitung, denn alle anderen erfüllten ihre Aufgaben mit Hilfe der Passanten und der Geschäfte in der Innenstadt. Es galt beispielsweise, ein rundes Werbegeschenk, ein Spielzeug aus Naturmaterialien und drei Kinderzeichnungen von einem Flugzeug zu besorgen. Die beiden Gruppen erfüllten die Aufgaben schnell und fast alle mit Bravour. Allerdings nur fast, denn es war das Polaroid-Foto eines Polizisten, das auch nach längerem Bemühen nicht wirklich geschossen werden konnte. Der Beginn der SiöR-Reihe darf getrost als Erfolg bezeichnet werden und man kann nur hoffen, dass die nächsten Ausgaben hieran anknüpfen können. Im Jahr 2006 wird noch dreimal im öffentlichen Raum gespielt und nur wer dabei ist, kann hinterher mitreden! Dennis Wegener LJW der AWO Schleswig-Holstein ist die Fachzeitschrift des Landesjugendwerks der AWO Bayern erscheint zwei- bis dreimal im Jahr INFOS hat pro Ausgabe ein Schwerpunktthema, zu dem die aktuelle theoretische Diskussion als Bericht aus der Praxis erfasst wird enthält Beiträge anerkannter TheoretikerInnen und Interviews sowie zahlreiche Literaturhinweise zum Schwerpunktthema Jahresabo: 8 Euro (inkl. Porto und Versand) LJW Schleswig-Holstein Fon: 04321/ jw@awo-sh.de Infos: Landesjugendwerk der AWO Bayern, Edelsbergstr. 10, München, Fon: 089/ , info@ljw-bayern.de

25 F U T U R E W E E K E N D 25 F U T U R E W E E K E N D

26 F U T U R E W E E K E N D Jetzt Anmelden beim FutureWeekend006! Oktober 2006 in Berlin Initiiert vom bundesweiten Netzwerk Grundeinkommen (www. grundeinkommen.de) haben sich mehrere Jugendverbände - darunter auch das Bundesjugendwerk der AWO - und andere Jugendorganisationen zu einem Jugendbündnis zusammengefunden, das ein großes Event von und für junge Menschen zu den Themen Wandel der Arbeitswelt, Stellung von Erwerbsarbeit, Arbeitszeitverkürzung, Armut, Reichtum und Grundeinkommen durchführt. Das FutureWeekend006 dient zur Information und Weiterbildung, aber auch zur Intervention in den öffentlichen Diskurs. Die Krise der Arbeit, des Sozialen, der Bildung und des Kapitalismus soll thematisiert werden - mögliche Wege aus der Krise sollen erarbeitet und ins Gespräch gebracht werden. Dabei werden Kultur und öffentlichkeitswirksame Aktionen nicht zu kurz kommen. Das genaue Programm der Veranstaltung und viele weitere Infos finden sich auf der Homepage: weekend.de In der gemeinsamen Ankündigung auf der Homepage heißt es: Der Wandel der Arbeitswelt wirkt sich auf junge Leute besonders stark aus. Vor allem junge Menschen hinterfragen deshalb verstärkt den Charakter von Erwerbsarbeit. Uns geht es nicht um Arbeit um jeden Preis, sondern um persönlich und gesellschaftlich sinnvolle Tätigkeiten. Die Themen Arbeitszeitverkürzung und Grundeinkommen gehören im Interesse junger Menschen wieder auf die politische Agenda. Auf dieser Homepage ist auch die Anmeldung möglich. Die TeilnehmerInnen-Plätze sind begrenzt. Also JugendwerkerInnen auf nach Berlin! Interessierte JugendwerkerInnen können sich auch in der Geschäftsstelle des Bundesjugendwerkes der AWO bei mir melden: per mark. unbehend@bundesjugendwerk.de oder Fon: 0228/ Mark Unbehend BuJW der AWO Nix da! Her mit dem Recht auf selbstbestimmtes Leben! F U T U R E W E E K E N D 26 Bildungschancen je nach sozialem Stand der Eltern, Lehrstellenmangel, Jobcenter- Anmache und weniger Arbeitslosengeld für junge Arbeitslose. Das wollen wir nicht länger hinnehmen, denn es ist von allem genug da. Wir sind weder faul noch unproduktiv. Im Gegenteil: wir sind vielfältig, engagiert, bereit zu lernen und mobil aber wir lassen nicht alles mit uns machen. Wir wollen weder Billiglohn noch Hartz- IV-Hausbesuche. Anstatt nur das»überleben«zu verdienen, wollen wir das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Eine Veranstaltung von Mit»Füße hoch legen und abwarten«wird das nicht gehen. Aufbegehren, über Alternativen nachdenken und für deren Umsetzung kämpfen, so wird ein Schuh daraus. Mit Verstand und Herz, mit Mut und Solidarität können wir etwas verändern. Deshalb: Mach mit, bring dich ein! wann? wo? Alte Feuerwache, Axel-Springer-Str. 40/41, Berlin kontakt? info@futureweekend.de gestaltung: in-medias-res-ev@foerderverein-inwole.de BUND DER DEUTSCHEN KATHOLISCHEN JUGEND

27 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R Jetzt schon Unterschriften für die Kinder- und Jugendarbeit in NRW Ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit von Politik Ende April trafen sich die CDU- und FDP-Fraktionen im Landtag NRW zu vorentscheidenden Beratungen über die finanzielle Ausstattung des Landeshaushalts 2006 und damit auch der Kinder- und Jugendarbeit in NRW. Die Initiatoren der Volksinitiative Jugend braucht Vertrauen begrüßen die jetzigen Überlegungen, Einsparpotentiale zu nutzen, um Entscheidungen der Landesregierung zur Ausstattung des Kinder- und Jugendförderplanes zu korrigieren. Diese Überlegungen stehen auch im Einklang mit den Forderungen vieler Kommunalpolitikerinnen und -politiker aller im Landtag vertretenen Parteien, die in weiten Teilen die Ziele der Volksinitiative unterstützen. Bereits in 36 Städten wurden Resolutionen gegen die Kürzungen in der Kinder- und Jugendarbeit verabschiedet - oft mit ausdrücklicher Unterstützung von CDU-Politikerinnen und -Politikern. Mit über Unterschriften am 25. April 2006 hat die Volksinitiative schon jetzt fast das Ergebnis der ersten Volksinitiative Jugend braucht Zukunft 2004 mit insgesamt Unterschriften eingestellt. Mehr als 500 Vertrauenspersonen koordinieren die Unterschriftensammlungen vor Ort. Insgesamt engagieren sich über Bürgerinnen und Bürger, die aktiv Unterschriften sammeln. Die Bevölkerung in NRW hat damit deutlich gemacht, dass sie klar hinter den Zielen der Volksinitiative steht. Die Abgeordneten der Regierungskoalition im Landtag müssen sich darüber klar sein, dass die Entscheidung, die sie jetzt treffen werden, ein Prüfstein für ihre Glaubwürdigkeit ist, betont Martin Wonik, Sprecher des Initiatorenkreises G5 und Vertrauensperson für die Volksinitiative. Parteien, die ihre eigenen Versprechen nicht ernst nehmen, haben in der Bevölkerung keinen Rückhalt. Neuer Vorstand beim BJW Hannover Die Konferenz des Bezirksjugendwerkes der AWO Hannover hat Mitte Mai wie folgt gewählt: Benjamin Bode (Vorsitzender), Gerrit Brauner (Stellv. Vors.) und als BeisitzerInnen: Marielle Keine, Stefanie Hartmann, Ann-Katrin Kahle, Marcel Rohdaß, Roman Ernst. RevisorInnen sind Kerstin Anger und Kai Friedmann. Der neue Vorstand hatte sich bereits vor der Konferenz getroffen und viele Ideen für die zukünftige Arbeit entwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei die örtliche Jugendarbeit und die Gewinnung neuer Mitglieder. Rainer Kirchner BJW der AWO Hannover KONTAKT: Die Volksinitiative Jugend braucht Vertrauen! setzt sich dafür ein, das erst vor 15 Monaten mit Unterstützung aller Parteien beschlossene Kinder- und Jugendförderungsgesetz NRW vollständig umzusetzen und die gesetzlich festgelegte Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in NRW in Höhe von 96 Mio. Euro - sprich 0,2 % des gesamten Landeshaushalts - einzuhalten! Informationen zur Volksinitiative und zum Stand der Unterschriften finden sich unter: Quelle: Pressemitteilung (vom ) des Arbeitskreises G5 zur Volksinitiative Jugend braucht Vertrauen Foto: BJW Hannover BJW der AWO Hannover Fon: 0511/ jwawohan@aol.com Alle anders - Alle gleich Unter dem Motto all different all equal führt der Europarat 2006/07 eine europäische Kampagne für und mit jungen Menschen durch. Diese soll Jugendliche ermutigen, am Aufbau friedlicher Gesellschaften, die auf Verschiedenheit und Inklusion basieren, teilzunehmen. Das Berliner Kampagnenbüro wird die Aktivitäten in Deutschland koordinieren. Es ist geplant, verschiedene Veranstaltungen, einen Wettbewerb sowie lokale Projekte durchzuführen. Infos: DNK-Jugendkampagne alle anders - alle gleich, c/o DBJR, Fon: 030/ , info@jugendkampagne.de Quelle: IDA-Infomail 2/2006 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R 27

28 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R Wir sind Daphne! Foto: Christin Voigt I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R 28 Foto: Christin Voigt Das Landesjugendwerk der AWO Thüringen hat es geschafft und sich durch die riesigen Papierberge der Europäischen Kommission gekämpft. Herausgekommen ist ein zweijähriges Projekt zum Thema Gewaltprävention durch außerschulische Jugendbildung, welches durch das DAPHNE-Programm der Europäischen Kommission gefördert wird. DAPHNE stellt jährlich Mittel im Bereich der Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen sowie zum Schutz von Opfern und gefährdeten Gruppen bereit. In diesen zwei Jahren werden wir zusammen mit unseren fünf europäischen Partnern (aus Schweden, Slowenien, Spanien, Österreich und Griechenland) ein Handbuch entwickeln, das Methoden und Anleitungen enthält, die im Bereich der Gewaltprävention einsetzbar sind. Ab Juni wird es möglich sein, diesen Prozess auf einer eigens geschaffenen Internetseite mitzuverfolgen. Die Methoden werden international einsetzbar und das Handbuch in sechs Sprachen verfasst sein. Im März haben wir unsere Eröffnungskonferenz in Deutschland durchgeführt, die das Projekt auf seinen Weg brachte. Eine Zukunftswerkstatt hat uns zu wilden Ideen beflügelt und der Daphne-Geist hat die Projektgruppe fest zusammengeschweißt. Der Plan führt uns noch dieses Jahr nach Österreich und im nächsten Jahr nach Slowenien! Was noch als interessant zu erwähnen ist, ist, dass wir während der Eröffnungskonferenz der neuen Projekte in Brüssel den Eindruck gewonnen haben, dass der Bereich Jugendverbandsarbeit so gut wie überhaupt nicht vertreten ist. Es gibt also einen großen Bedarf für gute Projekte. Die nächste Antragsfrist wird Februar 2007 sein! (das war der Wink mit dem Zaunpfahl!) Näheres unter: oder KONTAKT: Christin Voigt LJW der AWO Thüringen Landesjugendwerk der AWO Thüringen Fon: 0361/ christin.voigt@awo-thueringen.de Foto: Christin Voigt

29 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R Pfingsttreffen auf Norderney oder: Die Rückkehr der Auserwählten Auch dieses Jahr findet das traditionelle Pfingsttreffen des Bezirksjugendwerkes der AWO Westliches Westfalen vom 2. bis 5. Juni 2006 auf Norderney statt. Da das Bezirksjugendwerk in diesem Jahr zudem sein 20-jähriges Bestehen feiert, sind insbesondere Ehemalige herzlich eingeladen, wieder einmal frische Nordseeluft zu schnuppern. Die Unterbringung erfolgt in Großgruppenzelten und für die Verpflegung ist der allseits beliebte Koch Thomas zuständig, der jeden Morgen für selbst gebackene Brötchen sorgt. Zu der Erwartung, möglichst viele Ehemalige auf der Insel begrüßen zu dürfen, passt auch das diesjährige Motto Die Rückkehr der Auserwählten. Angelehnt an Starwars werden eine Vielzahl von Workshops und Angebote präsentiert. Aber auch Klassiker, wie der Auftritt der Band Blue Cinnamon am Samstagabend, das beliebte Volleyball- und Fußballturnier und der bunte Abend mit einer Versteigerung für einen guten Zweck, dürfen natürlich nicht fehlen. Da bleibt eigentlich nur noch die Vorfreude auf ein paar fantastische Tage! InfOs und AnmeldunG: Bezirksjugendwerk der AWO Westliches Westfalen Ostwall 3, Dortmund, Fon: 0231/ info@bjw-ww.de, Antonia Harnau BJW Westliches Westfalen Foto: Antonia Harnau Ortsjugendwerk in Essen-Werden gegründet Am wurde das erste Ortsjugendwerk im Essener Stadtgebiet gegründet. Die Gründung des Ortjugendwerks Werden ist das erste Ergebnis eines Prozesses der Verbandsentwicklung des Kreisjugendwerks mit den Zielen der Förderung der Jugendverbandsarbeit, der Mitgliedergewinnung und Partizipation von jungen Menschen. Geplant ist in naher Zukunft, weitere Ortsjugendwerke in Essen zu gründen. Die frisch gewählten Vorstandsmitglieder Lars Donath (Vorsitzender), Till Sträter, Tristan Kulbartsch, Thomas Letzel, Philipp Hennen und Andrea Sonnenschein freuen sich auf die Arbeit im Ortsjugendwerk. Wesentliche Aufgaben sind dabei die Jugendgruppenarbeit, die Öffnung des Jugendtreffs Studio T sowie außerschulische Jugendbildung. Die Gesellschafter Aktion Mensch hat ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen. Im Rahmen des Programms Die Gesellschafter können neue Aktionen und Projekte von gemeinnützigen Organisationen gefördert werden, die wesentlich von Ehrenamtlichen getragen werden oder zum Ziel haben, neue Freiwillige zu gewinnen. Zu den förderungswürdigen Themenbereichen gehört auch der Komplex Interkulturelle Vielfalt, Zuwanderung und Migration. Die wichtigste inhaltliche Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die beantragten Projekte zu mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft beitragen. Seit 1. Mai können Förderanträge online gestellt werden. Infos: Aktion Mensch, Fon: 0228/ , Quelle: IDA-Infomail 2/2006 Großes Engagement zeigten die gewählten Vorstandsmitglieder bereits bei der Komplettrenovierung des Jugendclubs Studio T (ehem. carpe noctem, ehem. Teestube Werden ). Mit viel persönlichem und organisatorischem Einsatz sowie der erfolgreichen Akquirierung unterschiedlicher Spenden wurde hier ein äußerst attraktiver Treffpunkt von jungen Menschen für junge Menschen geschaffen. Studio T öffnet immer mittwochs und freitags ab 18 Uhr seine Tür. INFOS Andrea Kundt KJW der AWO Essen Kreisjugendwerk der AWO Essen Andrea Kundt Fon: 0201/ info@jugendwerk-essen.de I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R 29

30 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R Gemeinsame Pressekonferenz der AWO Bayern und des LJW Bayern zu Kinderarmut Die Vorsitzenden der bayerischen Arbeiterwohlfahrt und des Landesjugendwerks der bayerischen AWO, Dr. Thomas Beyer und Gerald Möhrlein, informierten bei der Pressekonferenz über die Ergebnisse der ISS-Studie zu Kinderarmut und über Möglichkeiten zur Gegensteuerung. Der Wohlfahrtsverband hatte das Institut für Sozialpädagogik und Sozialarbeit (ISS) beauftragt, die einzige Langzeitstudie zu Kinderarmut in Deutschland durchzuführen. Die Existenz von Kinderarmut in Deutschland und in Bayern wird leider immer noch in der öffentlichen Meinung, in TV-Talkshows und in politischen Gremien geleugnet, so Thomas Beyer, der AWO- Landesvorsitzende. Es ist eine gesellschaftliche Realität, so der Vorsitzende des Landesjugendwerkes Gerald Möhrlein, dass Armut und Reichtum immer weiter auseinander klaffen. Das ist nicht hinnehmbar. In Bayern fehlen aktuelle Daten zum Thema Arme/Reiche, da der erste und bisher einzige Sozialbericht von 1998 von der Bayerischen Staatsregierung nicht fortgeschrieben wurde. Um die materielle, gesundheitliche, soziale und kulturelle Lage der benachteiligten Kinder und Jugendlichen zu verbessern, müssen die Rahmenbedingungen nachhaltig verändert werden, meinte AWO-Chef Beyer und forderte daher den quantitativen Ausbau der Kindertageseinrichtungen, die für Eltern beitragsfrei sein müssten, die konsequente Weiterentwicklung der Qualität der Bildungseinrichtungen (Bildung beginnt bereits in der Krippe) und die Bündelung aller gesellschaftlichen Kräfte zur Bekämpfung der Armut, da jeder Einzelfall ein Fall zu viel sei. Möhrlein ergänzte: Wir können auch als Jugendverband etwas tun. Wir machen nicht nur auf das Thema aufmerksam, sondern wir wollen Kindern und Jugendlichen Chancen eröffnen, dem Armutskreislauf zu entgehen. Die Jugendwerke der AWO in Bayern stärken Kinder und Jugendliche durch Gemeinschaft und Partizipation. Ferien- und Nachmittagsbetreuung müssen daher weiter ausgebaut werden. Mit unserer Lobbyarbeit im Bayerischen Jugendring machen wir das Thema transparent für die Öffentlichkeit und für andere Jugendverbände, so Möhrlein. Quelle: Infobrief des LJW der AWO Bayern KONTAKT: LJW der bayerischen AWO Fon: 089/ info@ljw-bayern.de 30 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R

31 I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R Ghana, Ghana, über alles - über alles in der Welt! Zum Spiel der Nationen, auch WM genannt... eltmeisterschaft in Deutschland, Wdas ist die Chance, mal guten Fußball live zu sehen, dachte ich damals. Wenn ich gewusst hätte, welche Strapazen ich damit auf mich nahm,... Vor anderthalb Jahren musste ich meine Daten, mitsamt Personalausweisnummer und der Angabe, für welche Mannschaft ich bei der WM halte, im Netz der Netze eingeben. St. Pauli gab es nicht, also gab ich an, dass es mir egal ist, welche der nationalen Equipen gewinnen wird. Vielleicht gab das den Ausschlag? Prompt hatte ich bei der Verlosung Glück und zwei Karten für das Spiel von Ghana gegen Tschechien, am in Köln, gewonnen. Nun erreichte mich vor kurzem auch das Päckchen mit den Karten. Aber nicht nur! Alle glücklichen Gewinner erhielten auch ein buntes, viersprachig gehaltenes Heftchen mit dem Titel Destination Germany. Darin blätternd stieß ich auf eine Checkliste Was man vor der Reise wissen sollte... (S. Abbildung). Die Eintrittskarten und diese Broschüre dürfe ich nicht vergessen, den Reisepass sowie die Flugund Bahnkarten, die Notrufnummern und auch so praktische Dinge, wie Kamera/ Fernglas, Reiseführer und Sonnencreme. Neben diesem Reisegepäck solle ich auch meinen Nationalstolz nicht vergessen. Wie bitte, was?, fragte ich mich. Ich las es noch einmal, und es stimmte: Nationalstolz stand da in der Checkliste. Das muss ein Übersetzungsfehler sein?, fragte ich mich. Doch in den anderen Sprachen stand: National pride, Orgulla nacional und une bonne dose de patriotisme. Der/Die französische ÜbersetzerIn hatte das ja noch in ironischer Form dargestellt, aber im Deutschen war das ziemlich deutlich. Ach so, da ist doch nichts dabei!? Ja, wahrscheinlich ist da heutzutage schon nichts mehr dabei. Ich habe nun die tschechische und ghanaische Botschaft wegen der Beantragung meiner Staatsangehörigkeit kontaktiert, beides negativ. Auch in den Supermärkten meiner Wahl Fehlanzeige! Dort war zwar Sonnencreme erhältlich, aber kein Nationalstolz. Doch mir bleibt ja noch der Fangesang: Ghana, Ghana über alles... und meine Gedanken an einige Zitate über Deutschtum, Nationalismus und... Man muß hören, wie bei uns der Oberkellner mit dem Unterkellner spricht, um zu ermessen, was noch zu tun bleibt. Den niedrigsten Drang, den es im Menschen gibt, nämlich verantwortungslos zu herrschen, fördert der Patriotismus. Patrioten? Gute Deutsche? Diese Sorte ist nichts als verhinderte Unteroffiziere. (Kurt Tucholsky alias Ignaz Wrobel) Verstanden! Eine der ältesten Fragen, die den Deutschen bewegen, geht an den Hund. Die Frage lautet: Ja, wo is er denn? Nachdem der Hund aber die Frage noch nie befriedigend beantwortet hat, beantwortet sie der Deutsche selbst. Und sagt: Ja, da is er ja. Ich erwähne diese Fragestellung nur deshalb, weil es für mich nicht denkbar ist, daß der Engländer zum Beispiel dem Hund die Frage stellt: Where is he? Um anschließend, nachdem keine Antwort erfolgte, zu sagen: He is here. (Gerhard Polt) Die Dänen sind geiziger als die Italiener. Alle Letten stehlen. Alle Bulgaren riechen schlecht. Rumänen sind tapferer als Franzosen. Russen unterschlagen Geld. - Das ist alles nicht wahr, wird aber im nächsten Kriege gedruckt zu lesen sein. (Kurt Tucholsky) Und vielleicht wird es bei der WM (Copyright, Copyright!) ja auch noch um Fußball gehen? Simon Möbius Ja, die EXZESS interessiert mich!!! Ich bestelle ein Probeheft der Exzess die Exzess per kostenlosem Direktabo (Voraussetzung: Mitglied im Jugendwerk) Exemplare der Exzess zum Jahresabopreis, d.h., vier Ausgaben à 1 pro Exemplar Exemplare der Exzess zum Förder-Jahresabopreis, d.h., vier Ausgaben à 2 pro Exemplar Name, Vorname: Adresse: Telefon: Datum + Unterschrift: Senden an: Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt C O U P O N Oppelner Str Bonn oder per Fax: 0228/ I N F O S, T I P P S & B Ü C H E R 31

32 T e r m i n e I m p r e s s u m MAI Bundeskonferenz des Jugendwerkes der AWO, Scharbeutz September Infobörse Jugendreisen, Berlin OktOber FutureWeekend006 Anders arbeiten und schöner leben mit Grundeinkommen, Berlin NOvember 11./12. Bundesausschuss des Jugendwerkes, Berlin Bundesjugendwerks-Impulsseminar Grundeinkommen, Berlin Der Redaktionsschluss und das Schwerpunktthema der nächsten Exzess werden noch bekannt gegeben. (bitte bei Interesse nachfragen!) Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt e.v. Oppelner Str Bonn Tel.: 0228/ Fax: 0228/ info@bundesjugendwerk.de Ausgabe: 2/2006 Auflage: Herausgeber: Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt e.v. Redaktion: Mark Unbehend (V.i.S.d.P.) Redaktionelle Mitarbeit: Helga Feierabend, Dennis Peinze, Natalie Rohrbeck, Bryan Verheyden Redaktionsbeirat: Julia Koretzki, Denny Möller, Michael Rosellen Fotos: Julia Koretzki (Titelfoto), alle weiteren Fotos sind auf den Seiten selbst den FotografInnen zugeordnet. Layout: Lubica Rosenberger, Bonn Anzeigenleitung: Mark Unbehend Gesamtherstellung: Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt e.v. Druck: Courir-Druck GmbH, Bonn Vertrieb: Eigenvertrieb Redaktionsanschrift: Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt e.v. Oppelner Str Bonn Tel.: 0228/ Fax: 0228/ exzess@bundesjugendwerk.de Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Exzess erscheint vierteljährlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Der Abdruck und die Vervielfältigung des Inhalts, auch auszugsweise, insbesondere von der Agentur gestalteter Anzeigen, ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Agentur gestattet. Alle Rechte liegen beim Bundesjugendwerk der AWO. Das Bundesjugendwerk ist Mitglied im Bundesjugendring.

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