Das Potenzial der Schweizer Wasserkraft im europäischen Strommarkt
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1 Das Potenzial der Schweizer Wasserkraft im europäischen Strommarkt Michael Wider, Präsident VSE und Head of Generation Switzerland, Alpiq Holding Ltd 6. März 2019
2 Unterschiedliche Kraftwerke unterschiedliche Vorzüge Laufkraftwerke Speicherkraftwerke Pumpspeicherkraftwerke Grundlast Speicherbarkeit Hohe Flexibilität Speicherbarkeit Hohe Flexibilität Produktion oder Verbrauch 350 Kraftwerke (>300 kw), Jahresproduktion GWh Maximaler Speicherinhalt GWh (15% des Schweizer Jahresverbrauchs), Maximale Leistung MW 2
3 Beispiel 1: Prognosefehler Wind- und Solarstromproduktion Wind- und Solarstromproduktion in Deutschland am 21. Juli 2018, Prognose und effektive Produktion Prognosefehler -3,2 GW Prognose und effektive Produktion Wind und Solar Deutschland Starke Abweichung der tatsächlichen Einspeisung der Wind- und Solarkraftwerke von der Produktionsprognose Export von Schweizer Wasserkraft zur Problemlösung Quelle: energy & meteo systems 3
4 GW Beispiel 2: Tiefe Last bei hoher Solareinspeisung Tiefer Stromverbrauch und hohe Solarstromeinspeisung in Italien an Ostern Produktion und Verbrauch Italien Italien bezieht pro Jahr 20 TWh Strom aus der Schweiz Überschuss in Italien mit Export in die Schweiz Solar Wind Gas Öl Geothermie Ostern 2018 Stromüberschuss infolge tiefen Verbrauchs und hoher Solarstromeinspeisung Umstellung der Schweiz von Export auf Import 20 Kohle Biomasse Wasserkraft 10 Pumpspeicher Last CH->IT Karfreitag Ostersamstag Ostersonntag Ostermontag Quelle: entsoe Transparency Platform 4
5 GW Beispiel 3: Schlechte Kernenergie-Verfügbarkeit Schlechte Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke im Sommer und Herbst 2017 Schweiz Produktion und Exporte Schweiz Frankreich ist in der Regel Nettoexporteur Kernenergie-Verfügbarkeit in Frankreich im Sommer und Herbst 2017 unter 40 GW (von total 63 GW) 4 2 Solar Wind Pumpspeicher Speicherkraft Laufwasser Kernenergie Phasenweise starker Importbedarf Export Schweizer Wasserkraft bei Nachfrageüberhang in Frankreich Export nach FR (+) Quelle: entsoe Transparency Platform 5
6 Systemstabilisierende Schweizer Wasserkraft auch im europäischen Kontext Rasche Reaktionsfähigkeit Mehrproduktion zur Schliessung von Versorgungslücken Minderproduktion zur Abfederung von Überschüssen Situative Umstellung von Export zu Import oder umgekehrt Stabilität des Stromnetzes Integration der erneuerbaren Energien Versorgungssicherheit 6
7 Flexibilitäts-Trumpf unter erschwerten Bedingungen Ohne Stromabkommen wird die Schweiz von den relevanten europäischen Handelsplattformen ausgeschlossen. Day ahead Marktkopplung Ausschluss effektiv Intraday Marktkopplung Ausschluss effektiv Herkunftsnachweise Nicht-Anerkennung Electricity Balancing Ausschluss wahrscheinlich 7
8 Betrag [CHF/MWh] Betrag [CHF/MWh] Betrag [CHF/MWh] Hohe Abgabenlast als zusätzliche Hürde Abgaben auf Laufwasserkraft Abgaben auf Speicherkraft Summe der nicht spezifischen Abgaben Summe der spezifischen Abgaben Davon Wasserzins Summe aller Abgaben Länderdurchschnitt (ohne Schweiz) Summe der nicht spezifischen Abgaben Summe der spezifischen Abgaben Davon Wasserzins Summe aller Abgaben 12.9 Länderdurchschnitt (ohne Schweiz) Summe der nicht spezifischen Abgaben Summe der spezifischen Abgaben Davon Wasserzins Summe aller Abgaben 7.4 Länderdurchschnitt 6.0 (ohne Schweiz) Schweiz* Italien* Norwegen Frankreich Schweden Österreich* 6.0 Deutschland* Schweiz* Frankreich Italien* Norwegen Schweden Deutschland* Österreich* *Berücksichtigte Regionen: Schweiz: Mittelwert Kantone Wallis und Graubünden; Deutschland: Mittelwert 4.0 Länder Baden-Württemberg und Bayern; Österreich: Tirol; Italien: Lombardei 2.0 *Berücksichtigte Regionen: Schweiz: Mittelwert Kantone Wallis und Graubünden; 4.1 Deutschland: Mittelwert Länder Baden-Württemberg und Bayern; Österreich: Tirol; 2.3 Italien: Lombardei Schweiz* Italien* Norwegen Frankreich Schweden Österreich* Deutschland* 8 *Berücksichtigte Regionen: Schweiz: Mittelwert Kantone Wallis und Graubünden; Deutschland: Mittelwert Länder Baden-Württemberg und Bayern; Österreich: Tirol; Italien: Lombardei Quelle: VSE
9 Stromabkommen: Gleichlange Spiesse für den Schweizer Strommarkt Die Schweiz wird von den relevanten europäischen Marktplattformen ausgeschlossen. Die Schweizer Wasserkraft, ein Flexibilitäts-Trumpf für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Systemstabilität, wird heute ineffizient eingesetzt. Dadurch entgehen der Wasserkraft wertvolle Opportunitäten und die Versorgungsrisiken der Schweiz in kritischen Lagen werden erhöht. Die Effizienzgewinne der Marktkopplung werden in der EU eingefahren, zulasten der Schweiz. Durch ein Stromabkommen stünden die Akteure der schweizerischen Elektrizitätswirtschaft wieder auf Augenhöhe mit ihren europäischen Partnern. Das würde auch die Effizienz des Gesamtsystems steigern und den aktuellen unnötigen Versor- gungsrisiken Einhalt gebieten. 9
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