Konjunkturbild ostdeutscher Maschinenbau
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- Kerstin Paula Bäcker
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1 2. Quartal 2017 Konjunkturbild ostdeutscher Maschinenbau Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und blickt auf eine gute Halbjahresbilanz Indikatoren wie Kapazitätsauslastung, Auftragsvorlauf, Investitions- und Beschäftigungspläne legten erneut zu. Zuversichtlich stimmt auch die Bewertung der kurzfristigen Geschäftschancen. Das ergab die Konjunkturumfrage unter den 350 Mitgliedern des VDMA-Landesverbandes Ost in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den nachfolgenden kommentierten Grafiken. Diese veranschaulichen die gegenwärtige wirtschaftliche Entwicklung der befragten Unternehmen sowie deren Prognose für die Geschäftsaussichten. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den genannten Werten um Durchschnittswerte handelt. Trendübersicht der Indikatoren Indikatoren 2. Quartal Quartal 2017 Tendenz aktuelle Geschäftslage: sehr gut und gut (in %) 88,0 78,1 Geschäftsaussichten: besser oder gleichbleibend (in %)* 92,0 92,7 Kapazitätsauslastung (in %) 91,8 90,1 Reichweite Auftragsbestand (in Monaten) 5,1 4,7 Auftragsbestand: größer oder gleichbleibend (in %)* 83,8 79,3 Beschäftigtenzahl: größer oder gleichbleibend (in %)* 97,3 88,9 Korrektur Investitionspläne: nach oben oder gleich (in %)* 94,6 93,8 Umsatzrendite größer als 0 Prozent (in %)* 85,1 8 Die häufigsten alltäglichen Probleme 1. Personal Besetzung offener Stellen mit qualifizierten Facharbeitern, Ingenieuren, Führungsund Nachwuchskräften 2. Markt Anfrage- und Auftragsschwankungen langwierige Investitionsentscheidungen der Kunden vs. Termindruck nach Vergabe hoher Wettbewerbs-, Kosten- und Preisdruck 3. Rahmenbedingungen/Infrastruktur bürokratische Hürden und gesetzliche Regelungen Projektfinanzierung, insbesondere von Auslandsgeschäften unzureichende Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur/Internetanbindung Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 1/9
2 Beurteilung der aktuellen Geschäftslage 6 56,0 32,0 sehr gut eher gut eher schlecht sehr schlecht 12,0 88 von 100 ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbauern schätzten zur Jahresmitte 2017 ihre aktuelle Geschäftslage als sehr gut oder gut ein. Letztmals bewerteten ähnlich viele Betriebe Anfang 2015 ihre Situation positiv (87 Prozent). Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres kletterte der Wert um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 17 Prozent. Indikatoren wie die Kapazitätsauslastung, der Auftragsbestand und die Auftragsreichweite untermauern diese Entwicklung. Gegenüber dem Vorquartal fast verdoppelt hat sich die Zahl der Firmen, die ihre Lage als sehr gut einstuften (2. Quartal 2017: 32 Prozent 1. Quartal 2017: 18 Prozent). Stark gesunken ist im Gegenzug der Anteil der Betriebe, die von einer eher schlechten Geschäftslage sprachen (2. Quartal 2017: 12 Prozent 1. Quartal 2017: 21 Prozent). Für diese Bewertung scheinen verschiedene Kriterien ausschlaggebend zu sein: für die einen ist es die Kapazitätsauslastung oder Veränderung des Auftragsbestandes, für andere vorrangig die Umsatzrendite. Darüber hinaus beurteilten weniger Unternehmen als bisher ihre Lage als eher gut (2. Quartal 2017: 56 Prozent 1. Quartal 2017: 60 Prozent). Markant: Kein Unternehmen befand seine aktuelle Situation als sehr schlecht. Und: Unternehmen beurteilen generell ihre Geschäftslage trotz vergleichbarer Voraussetzungen durchaus unterschiedlich. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 2/9
3 in Prozent Kapazitätsauslastung Jahr / Quartal Die Kapazitätsauslastung im ostdeutschen Maschinenbau ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich geklettert. Im zweiten Quartal 2017 machte sie nochmals einen Sprung nach oben. Die Unternehmen konnten ihre vorhandenen Produktionskapazitäten zu durchschnittlich 91,8 Prozent auslasten. Das ist der höchste Wert seit Ende 2011 mit damals 93 Prozent (3. Quartal 2011) und 92 Prozent (4. Quartal 2011). Zugleich liegt der jüngste Wert über dem langjährigen gesamtdeutschen Durchschnitt von knapp 86 Prozent. Von der verbesserten Auftragslage profitierte ein Großteil der Unternehmen. So meldeten 72 von 100 Unternehmen eine Auslastung von mindestens 90 Prozent (1. Quartal 2017: 68 von 100 Betrieben). Außerdem fiel im Vergleich zum Jahresbeginn erneut der Anteil der Firmen mit einer Kapazitätsauslastung zwischen 70 und 89 Prozent (2. Quartal 2017: 27/ Quartal 2017: 30/100). Nur sehr vereinzelt lag die Auslastung unter 70 Prozent. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 3/9
4 in Monaten Reichweite der Aufträge 6 5,5 5 4,5 4 3,5 3 2, Jahr/Quartal Die Auftragsreichweite der Unternehmen hat sich in den vergangenen Monaten stetig vergrößert. Auch im zweiten Quartal 2017 zeigte die Kurve nach oben. So erhöhte sich das durchschnittliche Auftragspolster auf 5,1 Produktionsmonate. Letztmals übersprang die Auftragsreichweite die 5-Monats-Grenze vor genau fünf Jahren (2. Quartal 2012: ebenfalls 5,1 Monate). Damit verkürzten die ostdeutschen Betriebe zugleich den Abstand zum gesamtdeutschen Maschinenbau: Bundesweit liegt die durchschnittliche Auftragsreichweite bei knapp sechs Monaten. In dieses Bild passt, dass weniger Firmen als bisher einen Auftragsvorlauf von weniger als acht Wochen aufwiesen (2. Quartal 2017: 9 von 100 Unternehmen 1. Quartal 2017: 14/100). Und dennoch ist weiterhin eine vergleichsweise breite Streuung zwischen den Betrieben zu beobachten: Reichlich ein Fünftel der Maschinenbauer kann für die kommenden drei Monate planen. Jeweils ähnlich viele Unternehmen (zirka 13 Prozent) nannten einen Auftragsvorlauf von zwei, vier beziehungsweise sechs Monaten. Erfreulich: Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Anteil der Maschinenbau-Unternehmen mit einer Planungssicherheit von mindestens fünf Produktionsmonaten. Er lag bei 43,2 Prozent (1. Quartal 2017: 40,5 Prozent). Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 4/9
5 Veränderung des Auftragsbestandes zum letzten Quartal 45,0 43,2 40,5 35,0 25,0 15,0 16,2 5,0 größer gleich kleiner Der jüngste Positivtrend beim Auftragsbestand hielt auch im zweiten Quartal 2017 an. 83,8 Prozent der Unternehmen registrierten einen besseren oder gleich hohen Auftragsbestand im Vergleich zum Vorquartal (1. Quartal 2017: 79,3 Prozent 4. Quartal 2016: 75 Prozent). Besonders bemerkenswert: Sprunghaft gestiegen ist der Anteil der Betriebe, die mehr Aufträge aufwiesen (1. Quartal 2017: 43,2 Prozent 4. Quartal 2016: 28,1 Prozent). Zudem sank zum dritten Male in Folge im beträchtlichen Maße die Zahl der Betriebe mit einem kleineren Auftragsbestand (2. Quartal 2017: 16,2 Prozent 1. Quartal 2017: 20,7 Prozent 4. Quartal 2016: 24,7 Prozent 3. Quartal 2016: 32,5 Prozent). Einen schlechteren Auftragsbestand verbuchten dabei vorrangig Firmen, die ihre derzeitige Geschäftslage als mindestens gut einschätzten. Ihr Anteil an allen Unternehmen betrug etwa 11 Prozent. Betriebe, die ihre Situation als unbefriedigend bewerteten und gleichzeitig weniger Aufträge verzeichneten, gab es reichlich 5 Prozent. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 5/9
6 Umsatzrendite vor Steuern Umsatzrendite vor Steuern 0 45, ,19 45,95 35, , ,00 0 5, ,16 2,70 0 < (-15) % (-15) % - (-5) % (-5) % - (O) % (O) % - (5) % > (5) % Die positive Gesamtentwicklung der vergangenen Monate schlägt sich zunehmend in der Umsatzrendite nieder, dem prozentualen Anteil des Gewinns am Umsatz eines Unternehmens. Im zweiten Quartal 2017 bewegten sich 85 von 100 Betrieben und damit deutlich mehr als bisher in der Gewinnzone. Wie schon in den Vorquartalen erhöhte sich erneut spürbar der Anteil der Firmen mit einer Umsatzrendite von mehr als 5 Prozent im 2. Quartal 2017 war es fast jedes zweite Unternehmen (46/ Quartal 2017: 39/ Quartal 2016: 35/100) Moderat gefallen ist die Zahl der Betriebe mit einer Rendite zwischen 0 und 5 Prozent (2. Quartal 2017: 39/ Quartal 2017: 41/ Quartal 2016: 45/100). Vermutet werden kann eine Bewegung hin in die nächsthöhere Kategorie. Deutliche Verschiebungen gab es auch unterhalb der Gewinnlinie. So gelang auch hier Unternehmen der Sprung in einen höheren Bereich. Zwar erreichten ähnlich viele Betriebe wie bisher eine Umsatzrendite zwischen 0 und minus 5 Prozent. Dafür halbierte sich die Zahl der Firmen mit einer Rendite zwischen minus 5 und minus 15 Prozent. Erstmals seit einem Jahr verbuchte zudem kein Betrieb eine Rendite unter minus 15 Prozent. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 6/9
7 Korrektur der Investitionspläne im letzten Halbjahr ,3 6 20,3 nach oben gleichgeblieben nach unten 5,4 Die ostdeutschen Maschinenbauer scheinen ihre Zurückhaltung bei eigenen Investitionen aufgegeben zu haben. Der positive Trend, der Ende 2016 eingeleitet wurde, hielt im zweiten Quartal 2017 an. Insgesamt haben 94,6 Prozent der Unternehmen in den zurückliegenden sechs Monaten ihre Investitionspläne wie beabsichtigt umgesetzt oder ihre Ausgaben erhöht. Dies waren knapp 1 Prozent mehr als im Vorquartal (1. Quartal 2017: 93,8 Prozent 4. Quartal 2016: 90,7 Prozent 3. Quartal 2016: 78,5 Prozent). Basis hierfür ist der Zuwachs bei den Firmen, die wie geplant investierten (74,3 Prozent dies ist ein Plus von 3 Prozent). Leicht rückgängig war die Zahl der Betriebe, die mehr Geld als ursprünglich vorgesehen für neue Maschinen, Technik sowie Forschung und Entwicklung ausgaben (2. Quartal 2017: 20,3 Prozent 1. Quartal 2017: 22,5 Prozent). Zudem korrigierten erneut weniger Betriebe als zuvor ihre Investitionspläne nach unten. Ihr Anteil sank auf 5,4 Prozent noch vor einem Jahr waren es etwa 20 Prozent. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 7/9
8 Geschäftsaussichten für das nächste Quartal 8 74, ,3 8,0 besser gleich schlechter Ein Großteil der Unternehmen blickt optimistisch auf die kommenden Monate. 92 von 100 Firmen rechnen im dritten Quartal 2017 mit gleichbleibenden oder besseren Geschäften. Die Ergebnisse ähneln dabei denen des vorangegangenen Quartals. Leicht gestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die zwischen Juli und September von unveränderten Geschäftsaussichten ausgehen (2. Quartal 2017: 74,7 Prozent 1. Quartal 2017: 73,2 Prozent). In dieser Gruppe dominieren Maschinenbauer mit einer guten oder sehr guten Geschäftslage ihr Anteil betrug 87,5 Prozent. Weniger Betriebe als bisher etwa 17 von 100 glauben an eine aufstrebende Entwicklung (1. Quartal 2017: 20/100). Auffällig ist, dass hierunter ausschließlich Firmen sind, die bereits jetzt auf eine positive Geschäftslage blicken. Eine vergleichsweise geringe Zahl der Unternehmen erwartet schlechtere Geschäfte. Ihr Anteil blieb fast so klein wie zu Jahresbeginn (2. Quartal 2017: 8 Prozent 1. Quartal 2017: 7,3 Prozent). Zudem sagten das vorrangig Unternehmen aus, die ihre aktuellen Geschäfte eher positiv bewerten. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 8/9
9 Veränderung der Beschäftigten in den nächsten 6 Monaten ,3 zunehmen gleichbleiben abnehmen 2,7 Unverändert nachhaltig ist die Personalpolitik der ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbauer. Und dennoch sticht das zweite Quartal 2017 besonders hervor: In den kommenden sechs Monaten planen 97 von 100 Unternehmen, ihre aktuelle Mitarbeiterzahl aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen. Steil nach oben ging die Zahl der Firmen, die neue Mitarbeiter einstellen wollen. Dies beabsichtigen 40 von 100 Betrieben. Damit wurde das ohnehin hohe Niveau noch einmal überboten (1. Quartal 2017 und 4. Quartal 2016: 25/100). Gründe hierfür könnten die gute Geschäftssituation sowie die spezielle Altersstruktur in ostdeutschen Unternehmen sein beides geht mit einem erhöhten Fachkräftebedarf einher. Der Anteil der Betriebe, die ihre derzeitige Personalstruktur beibehalten wollen, ging zwangsläufig zurück (2. Quartal 2017: 57/ Quartal 2017: 64/100). Gleichzeitig erwägen kaum Firmen einen kurzfristigen Personalabbau (2. Quartal 2017: 3/ Quartal 2017: 11/100. Kontakt Katrin Blanke: Telefon , katrin.blanke@vdma.org Seite 9/9
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