Betriebs- und Wartungsanleitung. VAG SKR Schrägsitz-Kipp-Rückschlagklappe
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- Linda Morgenstern
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1 Betriebs- und Wartungsanleitung VAG SKR Schrägsitz-Kipp-Rückschlagklappe KAT-B 1510 Edition 4-12/2017
2 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines Sicherheit Bestimmungsgemäße Verwendung 3 2 Transport und Lagerung Transport Lagerung 3 3 Produkt- und Funktionsbeschreibung Merkmale und Funktionsbeschreibung Merkmale und Funktionsbeschreibung mit innenliegender Endlagendämpfung Wirkungsweise der Endlagendämpfung Montage und Wartung der Endlagendämpfung Einsatzbereiche Zulässige und unzulässige Betriebsweise 6 Technische Änderungen sowie die Verwendung gleichoder höherwertiger Werkstoffe bleiben ohne explizite Mitteilung vorbehalten. Darstellungen unverbindlich. 4 Einbau in die Rohrleitung Anlagenseitige Voraussetzungen Einbaustelle Stabile Strömung Strömungsgeschwindigkeit Einbaulage Montagehinweise, Verbindungselemente 8 5 Inbetriebnahme Visuelle Begutachtung Funktionskontrolle und Druckprüfung 9 6 Wartung und Instandhaltung Allgemeine Sicherheitshinweise Inspektions- und Betätigungsintervalle Wartungsarbeiten und Teilewechsel Prüfung von Klappenscheibe und Sitzpartie Undichtheit an den Gehäusedichtungen Beschädigte Lagerung Reinigung, Schmierung 9 7 Störungen, Ursachen und Abhilfe 10 8 Kontaktdaten 10
3 1 Allgemeines 1.1 Sicherheit Diese Betriebs- und Wartungsanleitung muss generell gemeinsam mit den allgemeinen VAG Einbau- und Bedienungsanweisungen Armaturen beachtet und angewendet werden. Eigenmächtige Veränderungen an diesem Produkt sowie an den mitgelieferten Anbauteilen sind nicht zulässig. Für eventuell auftretende Folgeschäden aufgrund Nichtbeachtung lehnen wir jegliche Gewährleistung ab. Bei Einsatz dieser Armatur sind die anerkannten Regeln der Technik (z.b. DIN-Normen, DVGW-Arbeitsblätter, VDI-Richtlinien etc.) zu beachten. Der Einbau darf nur durch qualifiziertes Fachpersonal erfolgen. Weitere technische Daten und Informationen, wie Abmessungen, Werkstoffe und Einsatzbereiche, sind den entsprechenden Dokumentationen (KAT-A 1510) zu entnehmen. 2 Transport und Lagerung 2.1 Transport Der Transport der Armatur zum Einbauort muss in einer stabilen und der Baugröße der Armatur entsprechenden Verpackung erfolgen. Der Schutz gegen Witterungseinflüsse sowie äußere Beschädigungen muss gewährleistet sein. Bei entsprechendem Transport (z.b. Übersee) mit spezifischen äußeren klimatischen Einflüssen ist eine spezielle Konservierung durch Folieneinschweißung unter Beigabe von Trocknungsmittel vorzusehen. Die SKR ist so zu transportieren, dass die Klappenscheibe in der Geschlossenstellung ruht. Dafür ist die Armatur auf den einlaufseitigen Flansch oder mit den Lageraugen nach oben auf die Flanschfüße zu stellen (vgl. Bild 1). Der werkseitig aufgebrachte Korrosionsschutz und etwaige Anbauteile (z.b. Dämpfer) sind besonders zu schützen. 1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung Die VAG SKR Schrägsitz-Kipp-Rückschlagklappe ist eine Armatur zum Einbau in Rohrleitungen. Sie ist in der Standardausführung geeignet, um das Fließen des Mediums in druckbeaufschlagten Rohrleitungen in einer Richtung zuzulassen und den Rückfluss selbsttätig zu verhindern. Die entsprechenden technischen Einsatzgrenzen (z.b. Betriebsdruck, Medium, Temperatur etc.) sind der produktbezogenen Dokumentation (KAT-A 1510) zu entnehmen. 2.2 Lagerung Die VAG SKR Rückschlagklappe ist so zu lagern, dass die Klappenscheibe in der Geschlossenstellung ruht. Vorzugsweise ist die Armatur dafür auf den einlaufseitigen Flansch oder mit den Lageraugen oben auf die Flanschfüße zu stellen (vgl. Bild 1). Die Lagerung soll in trockenen, gut durchlüfteten Räumen erfolgen. Eine unmittelbare Einwirkung von Strahlungswärme durch Heizkörper ist zu vermeiden. Die funktionswichtigen Baugruppen wie Klappenscheibe und Dämpfer sind gegen Staub und sonstige äußere Verunreinigungen durch entsprechende Abdeckungen zu schützen. Abweichende Betriebsbedingungen und Einsatzbereiche bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Herstellers! Bild 1: Bevorzugte Transportlage VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 3
4 3 Produkt- und Funktionsbeschreibung 3.1 Merkmale und Funktionsbeschreibung Die VAG SKR Rückschlagklappe ist ein Rückflussverhinderer in Vollflanschbauweise und somit sowohl zwischen zwei Flanschen als auch als Endarmatur ohne Gegenflansch bei vollem Betriebsdruck einsetzbar. Die Klappenscheibe öffnet durch den Druck des Mediums selbsttätig. Zum Öffnen ist ein Druck von mindestens DN in mm WS (Wassersäule) erforderlich, z.b. 500 mm WS bei DN 500. Die Abdichtung in Gegenrichtung erfolgt ebenfalls druckunterstützt und metallisch dichtend. Um die vorgegebene Leckrate einzuhalten wird ein Rückdruck von ca. 5 m Wassersäule benötigt. Die Armatur wird standardmäßig ohne Dämpfungseinrichtung ausgeliefert (Bild 2). 3.2 Merkmale und Funktionsbeschreibung mit innenliegender Endlagendämpfung Die Endlagendämpfung dient der Reduzierung von Druckstößen und Klappenschlägen und damit einer Schonung der Armaturen und der Rohrleitung. Je nach hydraulischen Verhältnissen können bei ungedämpften Klappen mehr oder weniger heftige Schläge auftreten. Für den Fall, dass der Klappenschlag untragbar stark wird, was nicht zuletzt auch hohe Druckspitzen in der Rohrleitung nach sich zieht, ist der Einbau der Dämpfung unumgänglich. Die Innendämpfung erfüllt in unkomplizierter Weise zuverlässig entsprechende Anforderungen. Alternativ dazu ist eine Version mit innenliegender Endlagendämpfung (Bild 2.1) zur Reduzierung der Druckstoßbelastung erhältlich (siehe Kapitel 3.2). Bild 3: Endlagendämpfer Bild 2: Standardversion Bild 2.1: Mit innenliegender Endlagendämpfung Bild 3.1: Dämpfungsvorgang VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 4
5 3.2.1 Wirkungsweise der Endlagendämpfung Der Dämpfer wird werksseitig luftblasenfrei mit Flüssigkeit - im Standardfall Wasser - über die Verschlussschraube (13) auf-gefüllt (Positionen siehe Bild 4). Membranen (6) müssen kalottenförmig nach innen gebogen sein. In diesem Zustand ist der Dämpfer schon voll funktionsfähig. Der Einbau kann sowohl in senkrechter (nur für Strömungsrichtung von unten nach oben) als auch in waagrechter Rohrleitung erfolgen. Der Systemdruck der Anlage spielt hierbei keine Rolle, da sich dieser über die Membrantrennfläche direkt auf das Dämpfungsmedium überträgt. Der Dämpfungseffekt wird erreicht, sobald der Klappenscheibenaufschlagbolzen den Kolben zentrisch treffend (2) in Bewegung setzt und die hinter dem Kolben befindliche Flüssigkeit durch die nun kleiner werdende Austrittsfläche der speziell geformten Schlitzkonturen der Laufbuchse (4) presst. Die Membranen haben die Aufgabe, die entstehende Dämpfungsraumverkleinerung, bedingt durch den eintauchenden vorderen Kolben, auszugleichen. Dämpfungsüberdruck ausgesetzt. Der Dämpfungsweg entspricht ca. 10 % des gesamten Schließhubes der freischwingenden Klappenscheibe. Sowohl durch die Massenträgheit, als auch durch das zu verdrängende Medium im Innenraum des Dämpfers, wird die kinetische Energie der Klappenscheibe abgebaut. Die besondere Form der Einlaufkonturen ermöglicht einen sanften Übergang von der mit hoher Geschwindigkeit auftreffenden Klappenscheibe bis zur Endlage, d.h. Geschlossenstellung. Hierbei resultiert die Dämpfungsdauer aus dem sich im Dämpferaufbauenden Druck und der Ringspaltbreite um den Kolben,durch den das Medium entweichen muss. Sobald sich die Klappenscheibe öffnet, wird mittels einer Druckfeder (3) (siehe Bild 4), die sich hinter dem Kolben befindet, dieser in die Ausgangstellung zurückgedrückt und saugt somit gleichzeitig Wasser in den Dämpfungsraum. Dieser Ansaugvorgang benötigt einige Sekunden. Hiernach ist der Dämpfer wieder betriebsbereit. Hohe Drücke treten nur hinter dem Kolben im zylindrischen Dämpfungskolben auf. Somit werden die Membranen keinem Einfüllöffnung: Medium luftblasenfrei randvoll bei eingedrückten Membranen einfüllen, ggf. schütteln und nachfüllen Montage-Hilfsbohrung: Für Einbau beigeschlossener Klappenscheibe Kolben in Endstellung bringen und mit entsprechendem Werkzeug durch diese Bohrung verriegeln. Dämpfer kann nur so mit gespanntem Kolben eingebaut werden. Abdruckgewinde (für Ausbau) 45 versetzt gezeichnet Bild 4: Zeichnung Endlagendämpfung VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 5
6 3.2.2 Montage und Wartung der Endlagendämpfung Die Konzeption der Dämpfungsvorrichtung erlaubt den Ein- und Ausbau sowohl bei geöffneter als auch bei geschlossener Armatur. Letzteres ist dann von Interesse, wenn abströmseitig die geschlossene Klappenscheibe druckbeaufschlagt ist. Ausbau: Die Rohrleitung entweder völlig oder, wie vorstehend beschrieben, zuströmseitig entleeren. Zylinderschrauben am Grundkörper entfernen und eventuell mit diesen den Grundkörper vom Gehäuse mittels vorgesehenen Gewindebohrungen abdrücken. Die Demontage des Dämpfers wird wie folgt durchgeführt: Durch Lösen der Zylinderschrauben (17) den Führungsdeckel (5) mit Kolben (2) demontieren. Verschlissene Teile, z.b. Lippenring (9), Abstreifring (10) oder O-Ringe (11 und 12) austauschen bzw. vorhandene eventuell reinigen. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Bei Wechsel der beiden Membranen (6) ist darauf zu achten, dass diese kalottenförmig über den Haltering (7) vorgespannt werden. Achtung: Der montierte, aber noch nicht eingebaute Dämpfer ist nun durch die Einfüllöffnung (13) mit Flüssigkeit (bei Standardausführung Wasser) randvoll aufzufüllen und mehrmals in verschiedene Richtungen zu kippen, um noch vorhandene Luftblasen durch die Einfüllbohrung entweichen zu lassen. Den Kolben mehrmalsbewegen, dabei die Einfüllbohrung mit dem Daumen verschließen. Diese Vorgänge mehrmals wiederholen und Flüssigkeit randvoll nachfüllen. Die Membranen müssen bei ausgefahrenem Kolben nach innen gewölbt sein. Schließlich Verschlussschraube (13) mit Scheibe (14) montieren. Einbau: Vor Einbau des Dämpfers bei geschlossener Klappenscheibemuss der Kolben per Hand in die Endstellung gedrückt und verriegelt werden. Dies geschieht mittels einer Montage-Hilfsbohrung (15), durch die ein entsprechendes Werkzeug, z.b. Inbusschlüssel oder Schraubendreher von außen hindurch bis vor den Kolben gesteckt wird und diesen so arretiert. Nun kann der Dämpfer wieder eingesetzt werden. Nach Anziehen der Zylinderschrauben am Grundkörper wird nun das Hilfswerkzeug herausgezogen, wobei der Kolben nun am Aufschlagbolzen anliegt. Pos. 15 und 16 wieder montieren. Diese Einbauart wird nur erforderlich, wenn ein Ausbau der Armatur nicht möglich ist. Grundsätzlich ist der Dämpfer wartungsfrei. Empfohlen wird jedoch eine Inspektion und Funktionsüberprüfung bei Betriebsstillstand oder anderen Wartungsarbeiten. 3.3 Einsatzbereiche Die VAG SKR Rückschlagklappe ist aufgrund der verwendeten EPDM-Dichtungswerkstoffe für folgende Medien einsetzbar: Wasser, Roh- und Kühlwasser, schwache Säuren und Laugen (siehe Bild 5) Meerwasser (nur vollgummierte Version) (siehe Bild 5.1) Der Einsatz in öl- und gashaltigen Medien kann zur Zerstörung der EPDM O-Ringe führen und ist deshalb nicht zulässig. Bei abweichenden Betriebsbedingungen und Einsatzbereichen ist die Rückfrage beim Hersteller notwendig. 3.4 Zulässige und unzulässige Betriebsweise Die in den technischen Dokumentationen (KAT-A 1510) angegebenen maximalen Betriebstemperaturen sowie Betriebsdrücke dürfen nicht überschritten werden. Der geschlossene Rückflussverhinderer darf nur bis zu seinem Nenndruck belastet werden. Die größte zulässige Strömungsgeschwindigkeit orientiert sich an der EN Darüber hinaus darf die SKR unabhängig von der Druckstufe mit bis zu 5 m/s Strömungsgeschwindigkeit betrieben werden. Zu Einbaustelle, Einbaulage und minimalen Strömungsgeschwindigkeiten sind die Punkte des Abschnitts 4 zu beachten. Die Endlagendämpfung darf nur bis zur angegebenen Einsatzgrenze betrieben werden (siehe KAT-A 1510). Hierfür Pos. 15 und 16 entfernen. Bild 5: VAG SKR Rückschlagklappe innen und außen mit Epoxid-Beschichtung Bild 5.1: VAG SKR Rückschlagklappe mit Innengummierung, außen mit Epoxid- Beschichtung VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 6
7 4 Einbau in die Rohrleitung 4.1 Anlagenseitige Voraussetzungen Beim Einbau zwischen Rohrleitungsflansche müssen diese planparallel und fluchtend sein. Nicht fluchtende Rohrleitungen müssen vor dem Einbau der Armatur gerichtet werden, da ansonsten im Betrieb unzulässig hohe Belastungen auf das Gehäuse wirken,die letztendlich sogar zum Bruch führen können. Die Armatur ist möglichst spannungsfrei in die Rohrleitung einzubauen. Rohrleitungskräfte dürfen maximal gemäß EN auf die Armatur übertragen werden. Der Abstand zwischen den Flanschen soll ausreichend groß gewählt werden, so dass beim Einsetzen der Armatur die Beschichtung der Flanschdichtleisten nicht beschädigt wird. Bei Arbeiten im Bereich der Armatur, die zu Verschmutzungen führen (z.b. Maler-, Maurer- oder Betonarbeiten) ist diese durch entsprechende Abdeckungen wirksam zu schützen. 4.2 Einbaustelle Die Einbaustelle der Armatur muss so ausgewählt werden, dass ausreichend Raum für Funktionskontrollen und Wartungsarbeiten (z.b. Ausbau und Reinigung der Armatur, Ausbau des Dämpfers) vorhanden ist. Wird die Armatur im Freien eingebaut, so ist sie gegen extreme Witterungseinflüsse wie Vereisung durch entsprechende Abdeckungen wirksam zu schützen. Um die einwandfreie Funktion und lange Lebensdauer der Rückschlagklappe zu gewährleisten, sind bei der Platzierung der Armatur mehrere Faktoren zu beachten. Kann die Beruhigungsstrecke gemäß Bild 6 nicht eingehalten werden, können Turbulenzen in der Strömung Schläge an der Klappenscheibe erzeugen und deren Lebensdauer verkürzen. Als Ausgleichsmaßnahme sollte die Strömungsgeschwindigkeit erhöht werden (vgl. Abschnitt 4.2.2) Strömungsgeschwindigkeit Die VAG SKR Rückschlagklappe ist geeignet zum Betrieb mit einer maximalen Strömungsgeschwindigkeit von 5 m/s (vgl. Abschnitt 3.4). Um ein sicheres Anliegen der Klappenscheibe am Gehäuse in Offenstellung zu erreichen, ist eine Strömungsgeschwindigkeit des Mediums von mindestens 1,6 m/s erforderlich. Beides setzt einen Einbau mit vorgelagerter Beruhigungsstrecke voraus (vgl. Abschnitt 4.2.1, Bild 6). Ist ein Einbau ohne Beruhigungsstrecke unumgänglich, muss die Mindest-Strömungsgeschwindigkeit je nach Einbausituation erhöht werden (z.b. > 2 m/s beim Einbau hinter Krümmern). Bei Nichtbeachtung dieser Punkte ist mit Schlagen der Klappenscheibe zu rechnen, wodurch die Armatur erhöhtem Verschleiß unterliegt und nach kurzer Zeit zerstört werden kann. 4.3 Einbaulage Die VAG SKR Rückschlagklappe kann in waagerechten oder steigenden Rohrleitungen bis max. 90 Steigungswinkel eingebaut werden (Strömungspfeil und Position der Achslagerung beachten!). In allen anderen Einbaulagen ist die Armatur nicht funktionsfähig (Bild 7) Stabile Strömung Eine ruhige, gleichmäßige Strömung sorgt für eine ruhige Lage der Klappenscheibe in Offenstellung. Um eine stabile Strömung zu erhalten, sollte eine gerade Beruhigungsstrecke von 5 x DN vor der Rückschlagklappe (Bild 6) vorgesehen werden. Förderstrom Beruhigungsstrecke Pumpe Pumpe Beruhigungsstrecke Förderstrom Bild 6: Stabile Strömung VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 7
8 Markierung Dichtsitz zulässig unzulässig unzulässig Bild 7: Zulässige und unzulässige Einbaulagen 4.4 Montagehinweise, Verbindungselemente Vor der Montage ist die Armatur auf eventuelle Transport- oder Lagerschäden zu überprüfen. Die Armatur ist bis zum Einbau gegen den anfallenden Schmutz bei Baustellenbetrieb durch eine geeignete Abdeckung zu schützen. Beim Einbau müssen die Funktionsteile wie Klappenscheibe und Endlagendämpfung frei von Staub und Schmutz sein. Für Folgeschäden die durch Verschmutzung, Rückstände von Strahlkies usw. entstehen, kann keine Gewährleistung übernommen werden. Die Gängigkeit der Funktionsteile sollte vor dem Einbau kontrolliert werden. Beim nachträglichen Überstreichen der Armaturen dürfen die Funktionsteile nicht überstrichen werden. Bei nachträglicher Montage der Endlagendämpfung ist deren Betriebs- und Wartungsanleitung zu beachten (nur möglich, wenn Armatur bereits vorbereitet für den Dämpfereinbau geliefert wurde). Bei der Verschraubung der Armatur mit den Rohrleitungsflanschen sind bei den Durchgangslöchern Sechskantschrauben und Muttern jeweils mit Unterlegscheiben von Flansch zu Flansch zu verwenden. Die Schrauben sind gleichmäßig und über Kreuz anzuziehen, um unnötige Spannungen und daraus resultierende Risse oder Brüche zu vermeiden. Die Rohrleitung darf nicht an die Armatur herangezogen werden. Sollte das Spaltmaß zwischen Armatur und Flansch zu groß sein, so ist dieses mit stärkeren Dichtungen auszugleichen. Als Dichtungen werden stahlarmierte Gummidichtungen nach DIN EN Form IBC empfohlen. Sollten Bördelflansche verwendet werden, sind diese Dichtungen zwingend erforderlich. Bei der Montage der SKR Rückschlagklappe ist darauf zu achten, dass geeignete Mittel zur Lastaufnahme zur Verfügung stehen. Ein Anhängen an Klappenscheibe oder Endlagendämpfung kann zu deren Beschädigung oder Zerstörung führen. VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 8
9 5 Inbetriebnahme 5.1 Visuelle Begutachtung Vor Inbetriebnahme der Armatur und Anlage sind alle Funktionselemente einer visuellen Begutachtung zu unterziehen. Sämtliche Schraubenverbindungen sind auf festen Sitz zu überprüfen. 5.2 Funktionskontrolle und Druckprüfung Vor dem Einbau sind die Funktionsteile (Klappenscheibe, Endlagendämpfung) der Armatur mindestens einmal vollständig zu öffnen und zu schließen und die Gängigkeit zu überprüfen. Achtung!! Die geschlossene Rückschlagklappe darf nur bis zu ihrem Nenndruck belastet werden (vgl. Tabelle 1). Bei einer Druckprüfung der Rohrleitung mit Prüfdruck größer als dem zulässigen Nenndruck in Schließrichtung der Rückschlagklappe ist der Druckausgleich über eine Umführung herzustellen. Druckprüfungen mit Befüllung in Durchflussrichtung sind unproblematisch. 6 Wartung und Instandhaltung 6.1 Allgemeine Sicherheitshinweise Vor Beginn der Inspektions- und Wartungsarbeiten an der Armatur oder an An- und Aufbauten ist die druckführende Rohrleitung abzusperren, drucklos zu machen und gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten abzusichern. Abhängig von der Art und Gefährlichkeit des Betriebsmediums sind alle notwendigen Sicherheitsvorschriften zu beachten!! Nach Beendigung der Wartungsarbeiten und vor Wiederinbetriebnahme sind alle Verbindungen auf Festsitz und Dichtheit zukontrollieren. Es sind die Einzelschritte der ersten Inbetriebnahme nach Abschnitt 5 durchzuführen. 6.2 Inspektions- und Betätigungsintervalle Dichtheit, Gängigkeit und Korrosionsschutz der Armatur sollten mindestens einmal im Jahr geprüft werden (DVGW-Arbeitsblatt W 392). Gleiches gilt für die Funktion der Endlagendämpfung. Bei extremen Einsatzbedingungen sind diese Inspektionsintervalle entsprechend häufiger durchzuführen. Ein Wechsel der Gehäusedichtungen kann je nach Art des Mediums bei Bedarf erfolgen. 6.3 Wartungsarbeiten und Teilewechsel Die benötigten Ersatz- und Verschleißteile können der Ersatzteilliste KAT-E 1510 entnommen werden Prüfung von Klappenscheibe und Sitzpartie Gemäß den empfohlenen Intervallen soll die Armatur ausgebaut und gereinigt werden. Dabei ist die metallische Dichtpartie an Klappenscheibe und Gehäuse besonders zu reinigen Undichtheit an den Gehäusedichtungen Nach längerer Betriebsdauer kann es durch Materialermüdung zu Undichtigkeiten der Dichtungen am Gehäuse kommen. Dichtungen befinden sich in den Lagerdeckeln, sowie im Deckel der Endlagendämpfung. Ein Wechsel ist nach Ausbau des entsprechenden Teils möglich Beschädigte Lagerung Bei ungeeigneter Einbausituation (vgl. Abschnitt 4) können starke Schläge des Klappenblattes im Laufe der Zeit zu Schäden an Lagerbuchsen oder Achsen führen. Zum Austausch der Lagerung muss die Klappe aus der Rohrleitung ausgebaut, die Lagerdeckel entfernt und die Gewindestifte an der Klappenscheibe herausgedreht werden. Nach Ziehen der Achsen und Ausbau der Klappenscheibe ist ein Wechsel der Lagerbuchsen möglich. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge Reinigung, Schmierung Um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, ist das Armaturengehäuse gemäß den empfohlenen Intervallen zu reinigen und die Lagerung leicht nachzufetten. Empfohlenes Schmiermittel: KLÜBERSYNTH VR (mit KTW-Zulassung für Trinkwasser) Werkseitige Druckprüfung der Armatur nach DIN EN DN PN Zulässiger Betriebsüberdruck Zulässige Betriebstemperatur Prüfdruck mit Wasser im Gehäuse im Abschluss mm bar C bar bar bar ,6 Tabele 1: Werkseitige Druckprüfung der Armatur nach DIN EN VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 9
10 7 Störungen, Ursachen und Abhilfe Bitte beachten Sie bei allen Reparatur- und Wartungsarbeiten die allgemeinen Sicherheitshinweise unter Abschnitt 6.1! Störung Mögliche Ursache Abhilfemaßnahme Fremdkörper im Sitzbereich eingeklemmt Armatur spülen, evtl. ausbauen und Fremdkörper entfernen Ablagerungen aus dem Medium auf Sitz oder Klappenscheibe Armatur ausbauen, Sitzpartie und Klappenscheibe reinigen Klappenscheibe dichtet nicht ab Rückdruck zu gering Ungünstige Anströmung der Klappenscheibe und Behinderung der Schließbewegung Um die angegebene Leckrate zu erreichen, muss der Rückdruck mindestens 5 m Wassersäule betragen Einbaulage ändern (vgl. Abschnitt 4) Endlagendämpfung blockiert Dämpfer gemäß Betriebsanleitung ausbauen und gängig machen Klappenscheibe schlägt Behinderung der Schließbewegung durchverschlissene Lagerung Ungünstige Einbauposition, dadurchungünstige Anströmung der Klappenscheibe (z.b. zu nah hinter Krümmer o. ä.) Strömungsgeschwindigkeit des Mediums zu gering Wechsel der Lagerung (vgl. Abschnitt 6.3.3) Einbauposition ändern (vgl. Abschnitt 4) Armatur mit kleinerer Nennweite einbauen oder Strömungsgeschwindigkeit im System innerhalb der Einsatzgrenzen der Armatur erhöhen Undichtheiten am Gehäuse Gealterte Dichtungen Dichtungen austauschen (vgl. Abschnitt 6) 8 Kontaktdaten Stammhaus VAG GmbH Carl-Reuther-Str Mannheim Deutschland Telefon: +49 (621) Fax: +49 (621) info@vag-group.com Service Unsere Servicehotline erreichen Sie weltweit und rund um die Uhr. In Notfällen wenden Sie sich bitte direkt per Telefon an uns. Servicehotline: Service per service@vag-group.com VAG Betriebs- und Wartungsanleitung 10
11 Edition 4-12/2017
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