Realschulabschluss - Deutsch Schuljahr 2007/2008. weiblich

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1 Auswertung der Schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch (Realschulabschluss) im Schuljahrgang 1 an Sekundarschulen und Integrierten Gesamtschulen sowie an den Sekundarschulzweigen der Kooperativen Gesamtschulen des Schuljahres 27/28 Vorbemerkungen Mit der Auswertung der Schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch Schuljahrgang 1 wird Lehrkräften ein Material vorgelegt, das es ihnen ermöglicht, den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler bezüglich der Themen, der Basiskonzepte und der Kompetenzen zu analysieren. Die zentralen Ergebnisse erlauben es den Lehrkräften, die eigens erreichten Ergebnisse einzuordnen. Die Schulen sind gefordert, diese Ergebnisse zu bewerten und als Anregung für die Weiterarbeit in den Klassen bzw. im Deutschunterricht zu nutzen. Mit den Ergebnissen sowie den Materialien zur fachspezifischen Weiterarbeit sollen die Lehrkräfte und Fachschaften an den Schulen unterstützt werden, spezifische Schlussfolgerungen im Sinne einer Lernstandsanalyse und einer gezielten Förderung für künftige Absolventinnen und Absolventen zu ziehen. 1 Auswertungsgrundlagen Die nachfolgende Auswertung der Schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch im Schuljahrgang 1 basiert auf landesweit erhobenen Daten aller Sekundarschulen und Integrierten Gesamtschulen sowie der Sekundarschulzweige der Kooperativen Gesamtschulen mit qual. HSA weiblich Anzahl Prüf linge Anzahl Prüf linge mit qual. HSA weiblich Abbildung 1: Auswertungsrelevante Schülerzahlen Von 9211 Schülerinnen und Schülern, die den realschulabschlussbezogenen Unterricht besucht haben, absolvierten 4338 Mädchen und 4712 Jungen die Abschlussprüfung.

2 Insgesamt nahmen 463 Schülerinnen und Schüler mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss an der Prüfung teil. Schwerpunkte der Auswertung waren die Themenwahl, jeweils unterschieden nach Realschülern und Schülern mit qualifiziertem Hauptschulabschluss sowie der Vergleich der erreichten Prüfungsnoten zu den Jahresnoten. Eine inhaltliche Auswertung ist aufgrund der Komplexität der zu erbringenden produktiven Schreibleistung vom Typ Aufsatz nicht möglich, da die individuellen Lösungen der Schülerinnen und Schüler nicht in einzelnen Items erfassbar sind. 2 Themenbezogene Auswertung Abbildung 2 zeigt den prozentualen Anteil der Prüflinge, die die vorgelegten Themen gewählt haben. Folgende Aussagen lassen sich ableiten: Die Themenwahl zeigt, dass sich über 42 Prozent der Prüflinge für das Thema 1, Variante 1 (Erörterung) und über 2 Prozent für das Thema 1, Variante 2 (Produktionsorientierte Textgestaltung) entscheiden. Da beide Varianten dem Aufgabentyp Erörterung zuzurechnen sind, liegt dessen Gesamtanteil bei fast zwei Dritteln der Prüflinge. Knapp 12 Prozent der Prüflinge interpretieren den epischen Text (Thema 2), zirka 6 Prozent wählen die Interpretation einer Dramenszene und etwa ein Fünftel der Prüflinge bearbeitet eines der beiden Gedichte; das eher moderne Gedicht wird mit 13 Prozent deutlich bevorzugt. 45,% 42,6% 4,% 35,% 3,% 25,% 2,4% 2,% 15,% 11,7% 13,6% 1,% 6,3% 5,4% 5,%,% Anzahl der Prüflinge Thema 1, Variante 1 Anzahl der Prüflinge Thema1, Variante 2 Anzahl der Prüflinge Thema Anzahl der Prüflinge Thema Anzahl der Prüflinge Thema Anzahl der Prüflinge Thema Gedicht von J.W.v.Goethe 4 Gedicht von Zoran Drvenkar Abbildung 2: Prozentualer Anteil der durch die Prüflinge gewählten Themen (Landesdurchschnitt)

3 Vergleicht man diese Ergebnisse mit der Wahl der Schülerinnen und Schüler mit qualifiziertem Hauptschulabschluss, so fällt auf, dass der Gesamtanteil der Prüflinge, die sich für die Erörterung entscheiden, mit über 64 Prozent ähnlich hoch liegt, die produktionsorientierte Textgestaltung mit über 26 Prozent jedoch einen deutlich größeren Zuspruch findet. Die Unterschiede bei der Wahl der übrigen Themen liegen bei 3 Prozent und darunter; sie sind daher als eher marginal einzuschätzen. 4,% 37,8% 35,% 3,% 26,6% 25,% 2,% 14,7% 15,% 11,% 1,% 6,5% 5,% 3,5%,% Anzahl Prüflinge mit qual. HSA Thema 1, Variante 1 HSA Thema 1, Variante 2 HSA Thema 2 HSA Thema 3 HSA Thema 4 Gedicht von J.W.v.Goethe HSA Thema 4 Gedicht von Zoran Drvenkar Abbildung 3: Prozentualer Anteil der von Prüflingen mit qualifiziertem Hauptschulabschluss gewählten Themen (Landesdurchschnitt) 3 Notenbezogene Auswertung Der Vergleich zwischen den Jahresnoten und Noten der Schriftlichen Abschlussprüfung zeigt, dass die erteilten Jahresnoten besser ausfallen als die Noten der Abschlussprüfung. Der Mittelwert der Jahresnoten liegt im Landesdurchschnitt bei 2,99. In der Prüfung wird ein Mittelwert von 3,32 erreicht. Dieses Ergebnis lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Bewertung der Jahresleistungen in den einzelnen Schulen im Allgemeinen dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entspricht. Abweichungen erscheinen damit erklärbar, dass die Formen mündlicher Leistungserhebungen zu einem nicht unerheblichen Teil in die Jahresbewertung einfließen.

4 Abschlussprüfung - Deutsch alle Prüflinge Anzahl in Prozent 5,% 45,% 4,% 35,% 3,% 25,% 2,% 15,% 1,% 5,%,% 3,27% 3,61% 25,8% 18,46% 42,97% 33,1% 26,71% 32,7% 1,97% 12,%,%,84% Jahresnoten Prüfungsnote Noten Abbildung 4: Vergleich zwischen Jahres- und Prüfungsnoten (Landesdurchschnitt) Das Ergebnis der Prüflinge mit qualifiziertem Hauptschulabschluss zeigt eine signifikante Verschiebung der Prüfungsleistungen in Richtung der Noten 5 und 6. Abschlussprüfung - Deutsch Prüflinge mit qualifiziertem Hauptschulabschluss JN 1 PN 1 JN 2 PN 2 JN 3 PN 3 JN 4 PN 4 JN 5 PN 5 JN 6 PN 6 Jahresnote (JN) Prüfungsnote (PN) Abbildung 5: Vergleich zwischen Jahres- und Prüfungsnoten bei Schülerinnen und Schülern mit qualifiziertem Hauptschulabschluss (Landesdurchschnitt)

5 4 Zusammenfassung, Schlussfolgerungen und Hinweise für die Weiterarbeit an den Schulen Das Ergebnis der Abschlussprüfung Schuljahrgang 1 im Fach Deutsch im Schuljahr 27/28 betrachtend, seien folgende Schlussfolgerungen erlaubt: Die gewählten Auswertungsschwerpunkte bilden eine angemessene Grundlage, vergleichende Betrachtungen zur Themenwahl sowie zum Notenvergleich zwischen den Prüflingen an einer Schule, zwischen Schulen eines Landkreises bzw. einer kreisfreien Stadt oder zwischen den Sekundarschulen des Landes anzustellen. Die Auswertung zeigt, dass durchschnittlich 87 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Ende des 1. Schuljahrgangs über rahmenrichtliniengemäß zu erwartende Lese-, Verstehens- und Schreib- sowie Gestaltungskompetenzen verfügen. Von außerordentlicher Relevanz bei einer langfristigen Vorbereitung der Prüflinge sind das Themenspektrum wie die Textsortenvielfalt (Gattungen, Genres), die im Unterricht aufgegriffen werden müssen. Ein ausgewogenes Verhältnis der Aufgabentypen Erörterung und Interpretation ist anzustreben und zu sichern. Die Prüfungsergebnisse der Teilnehmer mit qualifiziertem Hauptschulabschluss lassen vermuten, dass die Vorbereitung auf den Prüfungstyp Aufsatz, wie er bei der Abschlussprüfung gefordert ist, einen erheblichen Aufwand für die Lernenden darstellt, der nicht von allen im Laufe eines Jahres bewältigt wird.