ARBEIT DER ZUKUNFT ZUKUNFT DER ARBEIT
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- Franziska Scholz
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1 ARBEIT DER ZUKUNFT ZUKUNFT DER ARBEIT Prof. Dr. Wilhelm Bauer Fraunhofer-Gesellschaft Frankfurt am Main 6. September 2012 Kongress 2012 STADTLEBEN IN 3D Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
2 Trendcluster als Beschleuniger des Wandels Die Veränderungsdynamik nimmt zu, der Wettbewerb auch. Veränderung von Gesellschaften und Lebensstilen Etablierung nachhaltiger Konzepte und Modelle Technologischer Fortschritt Diese Trendcluster verändern unsere Welt teilweise rasant. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 2
3 Bedeutung der Produktion für Deutschland Hoher Anteil der Beschäftigung ist von der Produktion induziert. Beschäftigte gesamt in Deutschland (2008)* Rest 40,3 Mio. Induzierte Beschäftigung 7,7 Mio 7,1 Mio Quelle: * Statistisches Bundesamt, Stand 01/2010 ** Statistisches Bundesamt, Stand 01/2010 Beschäftigte in Produktion Direkt von Produktion abhängige Beschäftigte Branchenstruktur in Deutschland (2008)** Maschinenbau Automobilbau Metallerzeugnisse Nahrungsmittel Elektrische Ausrüstung Kunststoffwaren Chemische Erzeugnisse Sonstige 100 % 17% 14% 10% 7% 7% 6% 5% 34% Beschäftigte 100 % 13% 21% 6% 8% 5% 8% 35% Umsatz 4% Industrielle Produktion ist bis heute der zentrale Treiber für Wertschöpfung und Beschäftigung Kein anderes Industrieland hat einen vergleichbaren hohen Anteil, der direkt und indirekt von der Produktion abhängigen Arbeitsplätze Nur ein starker Produktionsstandort sichert nachhaltig Arbeitsplätze in Deutschland Aber: Dies alles ist kein Selbstläufer. Der globalisierte Wettbewerb und die Dynamik in anderen Regionen sind eine große Herausforderung! Quelle: OECD, Inst. d. deutschen Wirtschaft, Köln Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 3
4 Prognosen zur Entwicklung der Beschäftigung Chancen für die Zukunft sind gut, es gibt aber auch Risiken. Heute Prognosen für Zukunft Die Bandbreite der Zukunftsprognose **** +1,5 Mio. -1,5 Mio. Starker Produktionsstandort sichert nachhaltig Arbeitsplätze in Deutschland. * Statistisches Bundesamt, Stand 05/2012 ** Prognos *** Global Insight **** McKinsey/ ProLabour abhängig von Verlagerungsvolumen Entwicklungsgeschwindigkeit der BRIC-Staaten Chancen Low-Cost-Automation Logistikkosten Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 4
5 Leitbild der Produktion 2020 Produkte sind der Ausgangspunkt, die Menschen die Basis. Neue Produkte für die Märkte der Zukunft Intelligente Produktionssysteme zur wettbewerbsfähigen Produktion Produktion schafft Arbeitsplätze Mensch und Wissen als Schlüsselfaktoren der Zukunft Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 5 Wandlungsfähige Unternehmen im globalen Netzwerk
6 Innovationen werden vom Menschen gemacht Seine Fähigkeiten, Talente und seine Energie sind entscheidend. Innovationen beruhen auf kreativen Fähigkeiten, über die ausschließlich der Mensch verfügt: Wahrnehmung Gedächtnis, Erfahrung Urteils- und Entscheidungsfähigkeit Kombinationsfähigkeit, Fantasie Absichtsfähigkeit und Willenskraft Kommunikationsfähigkeit Technik kann hier unterstützen, dies aber nicht ersetzen. Die zielorientierte und bedarfsgerechte Förderung dieser individuellen Fähigkeiten ist Kern einer menschengerechten Arbeitsgestaltung! Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 6
7 Besonderheiten von Wissensarbeit und Wissensarbeitern»Niemand weiß besser als der Wissensarbeiter selbst, wann er seine Arbeit gut gemacht hat«(peter Drucker) Wissensarbeit ist wenig determiniert und komplex Wissensarbeit schafft ständig neues Wissen, baut auf Erfahrungen auf Wissensarbeit ist personen- und kommunikationsorientiert»mein wichtigstes Kapital hat Füße. Jeden Abend verlässt es mein Unternehmen. Ich kann nur hoffen, dass es morgen wiederkommt«wissensarbeiter sind weitgehend autonom und wichtigste Ressource der Wertschöpfung (Ein Unternehmer) Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 7
8 Demografische Entwicklung: Die Weltbevölkerung wächst, Europäer werden weniger und älter. Alterung der Gesellschaft in D : Erwerbstätige -30% Lebensqualität bis ins hohe Alter Gute geistige und körperliche Fitness Beschäftigungsfähig bis ins hohe Alter Generation Y mit klaren Vorstellungen einer flexiblen und selbstbestimmten Arbeitsweise Es entsteht eine hohe Diversity in den Unternehmen: Junge und Alte, Frauen und Männer, unterschiedliche Kulturen, Religionen und Lebensanschauungen. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 8
9 Die Anforderungen der jungen Talente Weniger monetäre Orientierung Nachhaltigkeit als Wertmaßstab. Millennials GenY MyPod Generation Digitale Natives Gutes Arbeitsklima Herausfordernde Aufgaben Förderung und Weiterbildung Entwicklungsmöglichkeiten Auf Nachhaltigkeit orientiertes Image des Unternehmens Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens Flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten Die GenY bringt ihre Denkmuster, Verhaltensweisen und Erfahrungen ins Arbeitsleben ein: Lifestyle wird wichtiger als Profit! Quelle: FTD, Karriere-Management, 2011 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 9
10 Internet durchdringt alle Lebensbereiche Social Media kommt an, auch im Business. Internet als Basis für weltweite Kooperation Cloud Computing stellt wesentliche Ressourcen bereit Weltweit 4 Mrd. Internetteilnehmer bis Ubiquität von Information durch mobile Zugangswege (Wachstum von heute 800 Mio. mobile Internetzugänge auf 2,5 Mrd. bis 2015) Verknüpfung von Cyberspace und realer Welt durch RFID, Kameras, GPS Starkes Wachstum in Social Media und Edutainment-Anwendungen Das Internet durchdringt alle Lebensbereiche und wird für die Menschen, Unternehmen und Gesellschaft omnipräsent. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 10
11 Die Folge: Flexibilisierung von Arbeit in Ort, Zeit und Struktur. Arbeite an einem festen Ort, zu festen Zeiten, in fixen Strukturen. Das»klassische«Büro ist ein Relikt der Industrialisierung, als Aktenschränke die Arbeitswelt beherrscht haben! Struktur Zeit flexibel fest fixe Strukturen flexible Teams mobil Ort Arbeite wo Du willst, wann Du willst, und mit wem Du willst. Zeitarbeit Teilzeitarbeit Gleitzeit Vertrauensarbeitszeit Telearbeit Mobile Arbeit Smarter Working Co-Working Cloud Work Nicht mehr die Menschen kommen zur Arbeit, sondern die Arbeit kommt zu den Menschen! Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 11
12 Office21 Forecast2025: Thesen zur Arbeitswelt der Zukunft Die Unterstützung, Versorgung und Pflege älterer Familienangehöriger gewinnt als Grund für»flexible Arbeitsformen«massiv an Bedeutung. ZUSTIMMUNG 98,3 ZUSTIMMUNG 88,5 Gelebte»Work-Life-Balance«gilt als Status-Symbol Eine hohe Flexibilität bei der Wahl des täglichen Arbeitsortes (entweder im Büro, zu Hause, im Co-Working-Center o. Ä.) ist die Regel. ZUSTIMMUNG 94,3 Quelle: Office 21 Forecast, 2011 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 12
13 Wachsendes Interesse an flexiblen Arbeitsformen Viele Menschen wollen nicht mehr ins Büro fahren arbeiteten nur 30 % der Erwerbstätigen lieber im Büro. 58 % wünschten sich flexiblere Arbeitsbedingungen: 37 % der Berufstätigen würden gerne an einigen Tagen in der Woche und weitere 20 % sogar täglich zu Hause arbeiten (BITKOM 2010). 73% der berufstätigen Frauen möchten ganz oder teilweise von zu Hause arbeiten. Quelle: BITKOM 2010 Stark zunehmende Nutzung von Business Centern und Co-Working Zentren bereits ca. 600 weltweit Hohe Flexibilität (tages-, wochen- oder monatsweise Nutzung), Arbeiten in der Gemeinschaft mit Synergien von Ideen und Projekten (Open Innovation) Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 13
14 Wo Ideen entstehen Bewegung, Vielfalt und wechselnde Kontexte machen es aus. In der Firma = 24 % Außerhalb der Firma = 76 % Am Arbeitsplatz 4% Ferien, Reisen 13% Freizeitsport/ Anderswo 1% Verein, Club 9% In interessanten Meetings 6% In der Natur (wandern usw.) 28% Quelle: KMU-Magazin, 2005 In langweiligen Meetings 10% In der Firmenpause 3% Bei Kreativtechnik 1% Auf Geschäftsreisen/ Fahrt zum Büro 11% Zuhause beim Fernsehen, Essen, Hobby usw. 14% Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 14
15 Wissensarbeit braucht Smarter Spaces Reale und virtuelle Räume als zwei Seiten einer Medaille. Die reale physische Welt physisch lernen Individuum lokal verteilt Team anwenden Die digitale virtuelle Welt digital Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 15
16 Kommunikationsfördernde Räume Zwischen kommunikativer Transparenz und räumlicher Abschirmung. Die Knotenpunkte der Menschenströme sind Kommunikations-Hot Spots: Meetingpoints und Coffee-Shops sowie Media Center. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 16
17 Unterschiedliche Raum- und Arbeitszonenangebote Multispace-Office als Konzept für bedarfsgerechte Lösungen. Spezielle Raumangebote fördern die Projektund Teamarbeit: Meetingräume, Funktionsund Projektzonen, Collaboration Rooms. Bildquelle: Siemens AG, 2011 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 17
18 Medienunterstützte Arbeitsplätze Immer mehr und größere Bildschirme prägen den Arbeitsplatz. Die Produktivität des»information Workers«steigt mit verbesserten Visualisierungssystemen (z. B. Multi-Monitor-Setup, Multi-Projektion, interaktive Wände, Virtual Reality 3D-Systeme). Intuitive Interaktionsverfahren erleichtern die Mensch-Maschine-Interaktion (z. B. mittels Gestik mit Multitouch, Sprache). Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 18
19 Mobiles Arbeiten in Breitband-Funknetzen Any time, any where, any device. Schnell steigende Bandbreiten (4G-LTE ab 2012: 100 MBit/s) ermöglichen neue mobile Anwendungen. Displays werden leuchtstärker, bei geringem Stromverbrauch (z. B. OLED), flexibel (z. B. E-Ink) und ubiquitär verfügbar. Durch intelligente Akku-Technologien und kabellose Stromversorgung verbesserte Mobilitätsunterstützung. BYOD: Bring Your Own Device to work. Jahresbudget für IKT-Infrastruktur, v. a. für mobile Geräte. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 19
20 Realisierungsbeispiel Google in Zürich Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 20
21 Fraunhofer-Neubau Haus der Wissensarbeit in Stuttgart Forschungslabor, Bürowelt, Medienlandschaft, Meeting Zone. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 21
22 Qualitätsvolle Arbeitswelten im Kampf um die Talente Gute Arbeitsumgebung und -ausstattung sind am wichtigsten. Quelle: StepStone Employer Branding Report, 2011 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 22
23 Research and solutions for a sustainable world. Fraunhofer-Initiative Morgenstadt Innovationsnetzwerk»Morgenstadt: City Insights«Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
24 Morgenstadt City Insights systemischer Ansatz Ausführliche Analyse von inspirierenden globalen Städten Forschung vor Ort durch interdisziplinäre Teams aus Fraunhofer Experten Analyse von Schnittstellen zwischen Technologiesystemen, sozialökonomischen Faktoren und Governance-Systemen Energie Mobilität IKT Governance Gebäude Sicherheit Ressourcen Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 24
25 Vision für nachhaltige Städte Umwelt Städte, die nahezu keine CO 2 -Emissionen mehr erzeugen. Energie Städte, die in hohem Maße energieeffizient sind. Ressourcen Städte, die hochgradig ressourceneffektiv sind. Lebensqualität Städte, die höchste Lebens- und Arbeitsqualität für ihre Nutzer bieten. Smart City Städte, die ihre Potenziale/Stadtsysteme intelligent vernetzen. Vision»Morgenstadt«Klimawandel Städte, die flexibel an klimatische Folgeeffekte anpassbar sind. Gesellschaft Städte, die Ausdruck einer post-fossilen Gesellschaft sind. E-Mobilität Städte, die vorbereitet sind für den Wandel zur Elektromobilität. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 25
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Wilhelm Bauer Fraunhofer IAO Nobelstraße Stuttgart Tel: Fax: Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Seite 26
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