Der "Blaue Anker als Teil des Gewässerschutzes am Bodensee Hans Güde bis 2014 am Institut für Seenforschung, Langenargen
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- Georg Schwarz
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1 Der "Blaue Anker als Teil des Gewässerschutzes am Bodensee Hans Güde bis 2014 am Institut für Seenforschung, Langenargen Gliederung Gewässerschutz am Bodensee und der Beitrag des Blauen Anker Hauptbelastungen im Zusammenhang mit Wassersport Schadstoffeinträge Belastungen der Ufer- und Flachwasserzone Neozoenverbreitung Maßnahmenoptionen Ausblick und Zusammenfassung
2 Gewässerschutz über Grenzen: Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) IGKB Delegierte Öffentlichkeits- Arbeit BOWIS Sachverständige FG See FG Einzugsgebiet FG Schadensbekämpfung Ad hoc AG s
3 IGKB-Aufgaben Überwachung des Bodenseezustandes Feststellung von Belastungsursachen Schadensabwehr* Empfehlung koordinierter Abhilfemaßnahmen* Empfehlung vorbeugender Maßnahmen* Erörterung geplanter Nutzungen * dort auch Umsetzungspotenziale im Bereich Einrichtungen des Wassersports durch Blauen Anker
4 IGKB - Richtlinien zur Reinhaltung des Ziele: Bodensees Stabile limnologische Situation des Sees Intakter Uferbereich und stabile ökologische Situation in der Übergangszone Land Wasser Angepasste, umweltverträgliche Nutzung des Sees und seines Einzugsgebietes Permanente Berücksichtigung dieser umweltpolitischen Ziele bei allen Handlungen und Maßnahmen durch jede und jeden
5 Der Beitrag des Blauen Ankers zum Gewässerschutz Das im Programm des Blauer Anker entwickelte Umweltmanagement-System für Anlagen des Wasserports unterstützt den Gewässerschutz in diesem Bereich insbesondere durch: Überwachung der Erfüllung von relevanten Umweltschutzaspekten in diesen Anlagen (Audit-Verfahren) Umsetzung bei der Wahrnehmung und Minimierung von mit der Sportschifffahrt verbundenen Umweltproblemen (v.a. Erarbeitung von Merkblättern) Weiterentwicklung von Lösungsansätzen durch Einbindung von neuen Erkenntnissen in Natur- und Umweltschutz
6 IGKB Bericht Nr. 29 : Ein anstössiger Bericht Aber ich habe grundsätzliche Bedenken..., richtige Politik mit falschen Begründungen zu machen Aus Schreiben von Prof. Elster (v ) an MR Gässler betr. Flachwasserschutz am Bodensee
7 Interessensbereiche und Umweltbelastungen Interessensbereiche Fischerei Trinkwasser Freizeit und Tourismus Hygiene Naturschutz Umweltpolitik (z.b. Bewertungen, gesetzl. Regelungen, EU-WRRL etc.) Umweltbelastungen Überdüngung Klimawandel Schadstoffe Hydrologische Eingriffe Belastungen Ufer und Flachwasserzone Neobiota
8 Nachweis der Immission von flüchtigen Treibstoffbestandteilen (Aromaten) Anstieg zunächst steil, dann verlangsamt (Unbekannte Eliminationsmechanismen) Quelle: Mürle et al. 2004
9 Sedimentbelastungen : Für viele Stoffe Maximum vor 1980: Einige neue ( emergent ) Substanzen nehmen zu Fallbeispiel Dioxine Fallbeispiell PBDE (Flammschutzmittel) Quelle: Güde und Straile 2016 Zeitliches Belastungsmuster ähnlich Dioxin auch für aliphatische Kohlenwasserstoffe (u.a. Mineralöle) Unter neuen Belastungsstoffen auch: Benzotriazol, Methylbenzotriazol (Nachweis nur im Wasser) (siehe auch BA Merkblatt Frostschutz Glykol)
10 Kenntnisdefizit: Beurteilung der Schadwirkung Quelle: Kummer und Stumm 1992
11 Interessensbereiche und Umweltbelastungen Interessensbereiche Fischerei Trinkwasser Freizeit und Tourismus Hygiene Naturschutz Umweltpolitik (z.b. Bewertungen, gesetzl. Regelungen, EU-WRRL etc.) Umweltbelastungen Überdüngung Klimawandel Schadstoffe Hydrologische Eingriffe Belastungen Ufer und Flachwasserzone Neobiota
12 Belastungen der Ufer-und Flachwasserzone Bevölkerungswachstum Erosion Freizeit und Schiffahrt Uferverbauung Ursachen Schilfrückgang Verschlammung Wirkungen Beinahe 50 % der Uferlinie ist durch Verbauungen (V) beeinträchtigt Über 70 % oder Uferlinie weisen Funktionelle Defizite (F) auf Fast 20 % der Flachwasserzonenfläche für Schiffahrtsanlagen
13 Die Baggerlochhäfen: Fallbeispiel für Konzentrierung von Liegeplätzen ohne Verlust von Flachwasserzone
14 Störungen durch Schiffbetrieb in Flachwasserzone Quelle: Güde und Straile 2016 Änderung des Wellenregimes Störungen der Fisch- und Vogelfauna Beeinträchtigung der Wasserflora (siehe auch BA Merkblatt Abstand halten und Gnadensee )
15 Interessensbereiche und Umweltbelastungen Interessensbereiche Fischerei Trinkwasser Freizeit und Tourismus Hygiene Naturschutz Umweltpolitik (z.b. Bewertungen, gesetzl. Regelungen, EU-WRRL etc.) Umweltbelastungen Überdüngung Klimawandel Schadstoffe Hydrologische Eingriffe Belastungen Ufer und Flachwasserzone Neobiota
16 Neozoen Besiedlungsverlauf und Verbreitungsmuster 2009 Fallbeispiel Körbchenmuschel (Corbicula) Ausgangspunkt östlicher Bodensee 2013 Siehe auch BA-Merkblatt: Boote aus fremden Revieren Quelle: Werner 2014
17 Lösungsebenen für Maßnahmen zur Belastungsminderung (mit Beispielen aus Merkblättern des BA) 1. Technische und gesetzgeberische Lösung Belastungsminderung durch Rückhalt oder Verbot 2. Verhaltensbezogene Lösung eher kurzfristig Änderungen im Nutzer- und Verbraucherverhalten eher mittelfristig 3. Stoff-bezogene Lösung Ersatz kritischer Belastungen durch weniger problematische Stoffe bzw. Techniken eher langfristig siehe auch BA Merkblätter Bootsmotoren Benzin in der Bilge IWGB Ölbindevlies Kanister Rapidon Frostschutz Glykol siehe auch BA Merkblätter Abstand halten Gnadensee Bootsreinigung Gift und Sonderabfälle Winterlager siehe auch BA Merkblätter Unterwasserfarben Unterwasserfarben Liste Quelle: KÜMMERER 2006
18 Folge der Motorenerneuerung: Trotz konstanter Bootszahlen verminderte Emissionen siehe auch BA Merkblätter Bootsmotoren Quelle: Mürle et al. 2004
19 Bilanz und Forderungen der IGKB 2004 Keine weitere Zunahme Motorboote Abgasvorschriften BSO maßgeblich Keine Ausnahmeregelung für Außenbordmotoren < 30 kw Einrichtungen zur Versorgung und Reinigung zur Vermeidung Eintrag wassergefährdender Stoffe Biozide in Unterwasserfarben vermeiden Beschränkung Wasserliegplätze Reduktion Bojenliegeplätze Überwachung von Wanderbooten zur Vermeidung Eintrag Neozoen Vermeidung von Störungen in FWZ
20 Ausblick Gewässerschutz am Bodensee Zukunftsaspekte: vorhandene Belastungen weiter abbauen nicht vermeidbare Belastungen ausgleichen neue Belastungen vermeiden Vorsorge vor Reparatur Umsetzung im Dialog und mit Unterstützung von NGO s Ziel: Den See in ein möglichst intaktes Ökosystem zurückführen und dauerhaft erhalten Damit wird auch die tragfähige Grundlage für eine angemessene Nutzung geschaffen
21 Zusammenfassung IGKB ist Motor des Gewässerschutzes am See Blauer Anker ist wesentlich beteiligt bei der Umsetzung von Zielen des Gewässerschutzes im Bereich des Wassersports Belastungen durch Wassersport vor allem durch Schadstoffe (ÖLprodukte, Bootsanstriche etc.) Strukturelle Belastungen Ufer- und Flachwasserzone (Verlust an Natur, Störungen Fauna und Flora) Neozoeneinwanderung (Wanderboote) Verbleibende Defizite bei Wirkungsbeurteilung Maßnahmen zur Minderung der Belastung durch Rückhalt, Verbote, Ersatzstoffe, Verhaltensänderung BA-Merkblätter sind große Hilfe für Umsetzung
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