Umweltkosten im Bereich ÖSL Ansätze, Überlegungen und Positionen des UBA
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- Markus Steinmann
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1 For our Environment BfN Strategie-Workshop Vom rechten Maß und der richtigen Vermittlung ökonomischer Ansätze im Naturschutz Umweltkosten im Bereich ÖSL Ansätze, Überlegungen und Positionen des UBA Dr. Astrid Matthey Fachgebiet I 1.4 Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Umweltfragen, Nachhaltiger Konsum
2 Gliederung 1. METHODENKONVENTION 2. GESETZESFOLGENABSCHÄTZUNG 3. PROJEKTE ANDERER UBA-BEREICHE 2
3 Methodenkonvention 1.0 UFOPLAN 2003 Veröffentlichung 2007 Erarbeitung von Methoden zur Bewertung von Umweltkosten; Empfehlung, wann welche Methoden anzuwenden sind; Analyse von Datenquellen; Kostensätze für Luftschadstoffe und Stromerzeugung (Luftschadstoffe und Klimagase pro kwh für jeweiligen Energieträger). 1/13/2015 BfN Strategie-Workshop Ökonomische Ansätze im Naturschutz
4 Methodenkonvention 2.0 UFOPLAN 2008 Veröffentlichung 2012 Überarbeitung der Methodenempfehlung; Erarbeitung / Überarbeitung von Kostensätzen zu Klima (THG); Straßen- / Schienenverkehr (ohne Zerschneidungswirkung); Luftschadstoffen (Folgen für Gesundheit, Biodiversität, Ernteausfall, Materialschäden); Lärm; Stromerzeugung (Luftschadstoffe und THG pro kwh und Energieträger, keine Folgen von Landnutzungsänderung etc.). 4
5 Methodenkonvention 3.0 UFOPLAN 2015 Ausschreibung Anfang 2015 Aktualisierung der bisher verwendeten Methoden und Datensätze Kostensätze Erweiterung um Bewertung von Ökosystemleistungen; Kosten des Nitrateintrags; Ressourcenverbrauch im Bausektor; ggf. Bewertung von Vorketten / ökologischen Rucksäcken. 5
6 Sachverständigengutachten zur Vorbereitung der Methodenkonvention 3.0 Abschluss Ende 2014, keine Veröffentlichung geplant Vorbereitung der Erweiterung der Methodenkonvention Thematischer Fokus auf Ökosystemleistungen Darstellung des Standes der Wissenschaft Identifikation von Forschungsfragen Methodenkonvention?.0 Laufender Prozess der Aktualisierung und Erweiterung der Bewertung von Umweltkosten; Werkzeug bereitstellen, welches dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht und international anschlussfähig ist. 6
7 Gesetzesfolgenabschätzung Leitfaden zur Nutzen-Kosten-Abschätzung umweltrelevanter Effekte in der Gesetzesfolgenabschätzung (UFOPLAN 2011) Veröffentlichung 2014 Gesetzesfolgenabschätzung in 4 Schritten: 1. Relevanzprüfung 2. Qualitative Bewertung 3. Quantitative Bewertung 4. Monetarisierung (Anwendung von Kostensätzen auf quantifizierte Effekte) 1/13/2015 BfN Strategie-Workshop Ökonomische Ansätze im Naturschutz 7
8 Gesetzesfolgenabschätzung Relevanzprüfung Identifikationsfragen: 1. Führt das Gesetz (bzw. die Maßnahme) zu einer verstärkten oder verringerten Beeinträchtigung von natürlichen Ökosystemen oder Landschaften? 2. Hat das Gesetz Folgen für die Biodiversität, d.h. führt es zu einer Zuoder Abnahme der Artenvielfalt, Ökosystemvielfalt oder genetischen Vielfalt? 3. Führt das Gesetz zu einer Veränderung der Ökosystemdienstleistungen, d.h. ist zu erwarten, dass Ökosystemleistungen wie Wasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion, Klimaregulation oder Erholungswert beeinträchtigt (oder verbessert) werden? Get.com 8
9 Gesetzesfolgenabschätzung Qualitative Bewertung I Vertiefungsfragen: 1. Führt das Gesetz zur Verbauung / Versiegelung natürlicher Flächen, Landschaften bzw. Ökosystemen, z.b. durch den Bau neuer Gebäude oder Infrastrukturen? 2. Führt das Gesetz zu einer Flächenumwandlung oder einer veränderten Landnutzung, d.h. einer Veränderung des Ökosystemtyps: z.b. ungenutzte Moorlandschaft neu als Weideland genutzt. 3. Führt das Gesetz zu einer Nutzungsintensivierung oder Übernutzung durch Veränderung der land- / forstwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform (z.b. intensive statt extensive Bewirtschaftung, biologische statt konventionelle Landwirtschaft). 4. Führt das Gesetz zum Verschwinden oder zur Entstehung ökologisch wichtiger Ökosystemtypen (z.b. Hecken, extensiv genutztes Grünland)? 9
10 Gesetzesfolgenabschätzung Qualitative Bewertung II Vertiefungsfragen: 5. Führt das Gesetz zu einer Zerschneidung (Fragmentierung) natürlicher Ökosysteme? 6. Führt das Gesetz zum Bau zusätzlicher Verkehrsinfrastrukturen (oder dem Rückbau) oder zu einer so starken Zunahme der Verkehrsmenge, dass neue Infrastrukturen nötig werden? 7. Führt das Gesetz zu einer Zu- oder Abnahme der Emission von Nährstoffen (v.a. Stickstoffverbindungen)? 8. Führt das Gesetz zu einer Zu- oder Abnahme des Eintrags von Schadstoffen ins Meer, z.b. von Abfall, Erdölprodukten, Nährstoffen? 10
11 Gesetzesfolgenabschätzung Quantitative Bewertung Umweltbelastung 1. Luftschadstoffemissionen 2. Treibhausgas emissionen Berücksichtigte Wirkungen (Folgen) [Auszug] - Biodiversitätsverluste (durch Luftschadstoffemissionen) - Schäden an Ökosystemen und Verminderung der biologischen Vielfalt - Flächenumwandlung, Landnutzungsänderung, Verbauung natürlicher Flächen 4. Beeinträchtigung von Ökosystemen (Landschaften) - Nutzungsintensivierung - Stoffliche Belastung (Nähr- und Schadstoffe): - Nährstoffeintrag (Stickstoff) - Eintrag von Schadstoffen ins Meer - Zerschneidung von Ökosystemen 11
12 Gesetzesfolgenabschätzung Monetarisierung Umweltbelastung 1. Luftschadstoffemissionen 2. Treibhausgasemissionen 4. Beeinträchtigung von Ökosystemen (Landschaften) Datenquellen, Grundlagen für Kostensätze zur Berechnung [Auszug] Methodenkonvention UBA (UBA, IER 2013) Methodenkonvention UBA (UBA, IER 2013) - Flächenversiegelung: NEEDS Landnutzungsänderung: Schweppe-Kraft 1998, NEEDS Emission von Nährstoffen: Methodenkonvention UBA / IER 2013 basierend auf NEEDS 2006, zudem BfN-Studien LAWA, FAL 2007 und BfN, ZALF Schadstoffeinträge ins Meer: Arbeiten zur Meeresschutz- Rahmenrichtlinie MSRL (Interwies et al. 2012) - Zerschneidung und Versiegelung durch Verkehr: Studien Externe Verkehrskosten Schweiz (ARE, Ecoplan, INFRAS 2008) 12
13 Gesetzesfolgenabschätzung Ergebnisse (Ausgabevariablen) Umweltbelastung 1. Luftschadstoff emissionen 2. Treibhausgas emissionen Ausgabevariablen, Ergebnisse - Umweltnutzen / -kosten durch Luftschadstoffe, in EUR pro Jahr - Anzahl zusätzlicher Krankheits- und Todesfälle bzw. verlorene Lebensjahre (für Gesundheitsschäden) - Umweltnutzen / -kosten durch Klimawandel, in EUR pro Jahr 4. Beeinträchtigung von Ökosystemen (Landschaften) - Veränderung Treibhausgasemissionen (Tonnen CO 2 pro Jahr), falls nicht bereits Eingabevariable - Umweltnutzen / -kosten durch Ökosystembeeinträchtigungen (Flächenumwandlung und -versiegelung, Landnutzungsänderung, Nutzungsintensivierung, Nährstoffeintrag, Eintrag von Schadstoffen ins Meer, Zerschneidung), EUR pro Jahr 13
14 Gesetzesfolgenabschätzung Nachfolgeprojekt Ökonomische Bewertung des Nutzens umweltpolitischer Maßnahmen in der Gesetzesfolgenabschätzung UFOPLAN 2014 Veröffentlichung 2015/16 Aktualisierung der bisher verwendeten Methoden Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit Analyse des Erfüllungsaufwands Ein ähnliches Vorgehen wie bei der GFA wird in einem UBA/BMUB Leitfaden zur Abschätzung von Strategiefolgen (ProgRess etc.) verwendet. 14
15 Projekte anderer UBA-Bereiche FG II 4.3 Luftreinhaltung & terr. Ökosysteme Bewertungskonzept für die Gefährdung der Ökosystemintegrität durch die Wirkungen des Klimawandels in Kombination mit Stoffeinträgen unter Beachtung von Ökosystemfunktionen und dienstleistungen UFOPLAN 2010 Veröffentlichung 2013 Projekt entwickelt Grundlagen für ein ökologisches, räumlich explizites Bewertungssystem zur Erfassung und Bewertung ökosystemarer Veränderungen. Das System ermöglicht die Bestimmung und Kartierung potenziell natürlicher Ökosystemtypen und aktuell naturnaher Ökosystemtypen. Nachfolgeprojekt: Anwendung des Bewertungskonzeptes für die Ökosystemintegrität unter Berücksichtigung des Klimawandels in Kombination mit Stoffeinträgen. (UFOPLAN 2013) 15
16 Projekte anderer UBA-Bereiche FG IV 1.3 Pflanzenschutzmittel Sozialisierte Kosten des chemischen Pflanzenschutzes in Deutschland: Kosten-Nutzen-Analysen zu den gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen des chemischen Pflanzenschutz unter der besonderen Berücksichtigung externer Umweltkosten. UFOPLAN 2013 Veröffentlichung 2015/16 Durchführung einer umfassenden sozio-ökonomische Analyse von gesamtgesellschaftlichen Kosten und Nutzen der Pflanzenschutzpraxis in Deutschland anhand ausgewählter, repräsentativer Anwendungsszenarien (Anbaukulturen). Besonderes Augenmerk gilt den in bisherigen Analysen typischerweise ignorierten externen Umweltkosten, aber auch andere der Gesellschaft angelastete externe Kosten werden berücksichtigt. 16
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Astrid Matthey / Hier steht der Veranstaltungstitel in 12 Punkt 17
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