Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
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- Stanislaus Althaus
- vor 8 Jahren
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1 Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, heute erhalten Sie erstmals unseren HNOtiz genannten Newsletter, welcher zukünftig einmal im Quartal erscheinen wird und Sie über Neuigkeiten aus unserer Klinik informieren soll. Als neuer kommissarischer Direktor der Klinik für Hals-Nasen- Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen möchte ich mich zunächst einmal bei Ihnen vorstellen. Nach Stationen in Heidelberg und München kam ich 2011 als Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor nach Göttingen. Nach dem Weggang von Herrn Prof. Matthias habe ich seit dem 01. Februar diesen Jahres die kommissarische Leitung der Klinik übernommen und freue mich sehr auf eine intensive Zusammenarbeit mit Ihnen. Selbstverständlich bieten wir auch weiterhin alle medizinischen Leistungen wie etwa Cochlea- Implantation, implantierbare Hörsysteme, laserchirurgische Tumorresektion, plastische Operationen, Speichelgangsendoskopie und Schädelbasis-Chirurgie an. Für einen kurzen Draht zu mir oder einem meiner Oberärzte haben wir ein Mobiltelefon eingerichtet, das exklusiv für die rasche und unkomplizierte Kontaktaufnahme für zuweisende Kolleginnen und Kollegen reserviert ist. Wir bitten Sie daher, diese Nummer nicht an Patienten weiterzugeben. Die Nummer hierfür kann über ein Kontaktformular auf unserer Homepage erhalten werden. Sollten Sie dennoch einmal hierüber keinen Kollegen erreichen, bitten wir Sie um eine Nachricht auf der Mobilbox unter Angabe des zu besprechenden Patienten, so dass wir Sie zeitnah zurückrufen können. Darüber hinaus freue ich mich sehr, Ihnen eine mit CME-Punkten zertifizierte Fortbildungsreihe anbieten zu können, welche in regelmäßigen Abständen mittwochnachmittags um 16:30 Uhr in einem unserer Hörsäle stattfinden wird. Hierbei werden klinisch-relevante Themen von internen und externen Referenten dargestellt und können diskutiert werden. Zu dieser Fortbildungsreihe erhalten Sie in Kürze eine gesonderte Einladung. Ich würde mich sehr freuen, Sie in diesem Rahmen bei einem Imbiss einmal persönlich kennenlernen zu dürfen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre Ihr Prof. Dr. med. Martin Canis HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 1
2 Das ärztliche Team Oberärzte Prof. Dr. med. Rainer Laskawi Leitender Oberarzt Die Tätigkeitsfelder von Herrn Prof. Laskawi umfassen die spezielle HNO- Chirurgie, plastische Operationen sowie Stimm- und Sprachstörungen. Besondere Schwerpunkte sind die Neurootologie, Chirurgie der Kopfspeicheldrüsen, rekonstruktive Nervenchirurgie und Therapie von Funktionsstörungen des motorischen und autonomen Nervensystems im Kopf- Hals-Bereich. Prof. Laskawi ist Leiter der Botulinumtoxinsprechstunde und einer der Qualitätsmanagement-Beauftragten unserer Abteilung. Prof. Dr. med. Tobias Moser Oberarzt, Leiter Audiologie Schwerpunkte der klinischen Arbeit von Prof. Moser sind die Otologie und Audiologie. Er leitet das Hörzentrum an der Göttinger HNO-Universitätsklinik und betreut die Spezialsprechstunde für Patienten mit Hörstörungen und Schwindelerkrankungen. Im Fokus seines wissenschaftlichen Interesses stehen die Funktion und Störung auditorischer Synapsen sowie die Entwicklung optischer Cochlea Implantate. Priv.-Doz. Dr. med. Arno Olthoff Oberarzt, Leiter Phoniatrie und Pädaudiologie Herr PD Dr. med. Arno Olthoff ist Leiter der Phoniatrie und Pädaudiologie. Sein klinischer Schwerpunkt ist die Phonochirurgie. Wissenschaftlich fokussiert er sich auf die Neurolaryngologie sowie das Echtzeit-MRT bei Dysphagie. Dr. med. Michael Haid Oberarzt Dr. Haid ist als Oberarzt an der HNO-Klinik tätig. Sein Aufgabenbereich liegt in der Therapie von Erkrankungen im Bereich der Nasennebenhöhlen und der Ohren. HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 2
3 Prof. Dr. med. Ralph Rödel Oberarzt, Leiter der Poliklinik Herr Prof. Rödel leitet die Poliklinik organisatorisch und medizinisch. Neben der Terminsprechstunde betreut er verschiedene Spezialsprechstunden wie die onkologische Sprechstunde und die Histologie-Sprechstunde. Sein medizinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Onkologie. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Alexander Meyer Oberarzt PD Dr. Dr. Alexander Meyer studierte Physik und Medizin an den Universitäten Osnabrück und Göttingen und promovierte in beiden Fächern über Fragestellungen zur Reizweiterleitung im zentralen Nervensystem (Biophysik, 2004) und im Innenohr (Medizin, 2011). Nach Forschungsaufenthalten in Tokyo und Houston arbeitet er seit 2005 in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Wissenschaftlich beschäftigt er sich insbesondere mit der Funktion des Innenohrs und bringt diese Expertise unter anderem im Rahmen der Innenohrsprechstunde in die Klinik ein. Seit Januar 2014 ist er im Fach Hals- Nasen-Ohrenheilkunde habilitiert. Assistenzärzte Dr. med. Andreas Brandt Assistenzarzt Herr Brandt ist seit dem Jahr 2006 als Assistenzarzt beschäftigt. Er gehört von Anfang an zum Team der Innenohr-Sprechstunde und ist spezialisiert auf die Versorgung mit knochenverankerten Hörgeräten (BAHA). Ein weiterer Interessensschwerpunkt liegt in der Navigationschirurgie. Im Jahr 2009 wurde er für seine Dissertationsarbeit zur präsynaptischen Funktion der inneren Haarzellen mit dem Plester-Preis der Deutschen HNO-Gesellschaft ausgezeichnet. Jan Winterhoff Facharzt für HNO Herr Winterhoff ist seit 2006 in der HNO-Klinik als Assistenzarzt tätig. Zu seinem wissenschaftlichen Schwerpunkt gehört die klinische Forschung über die Wirkung von Botulinumtoxin auf die nasalen Schleimhäute. Darüber hinaus ist er seit Beginn seiner Tätigkeit in der Botulinumtoxin-Sprechstunde engagiert und führt am Klinikum die Speicheldrüsenendoskopien durch. HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 3
4 Anne-Katrin Nguyen Fachärztin für HNO Frau Nguyen-Manh hat bereits ihr Studium mit dem Praktischen Jahr in der HNO-Klinik an der UMG absolviert und arbeitet seither als Assistenzärztin in unserer Abteilung. Seit Oktober 2012 führt sie regelmäßig einmal wöchentlich die Allergie-Sprechstunde mit Allergiescreening, Diagnostik und Therapie durch. Anna Gehrt Assistenzärztin Anna Gehrt arbeitet seit zwei Jahren in der Klinik. Studiert hat sie in Hamburg. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Hörphysiologie und Optogenetik am Mausmodell. Daneben ist sie in der Innenohrsprechstunde und in der Arbeitsgruppe studentische Lehre tätig. Derzeit macht sie eine Laborrotation im Innenohrlabor und wird im Sommer wieder die klinische Tätigkeit aufnehmen. Dr. med. Fritz Ihler Assistenzarzt Dr. Ihler ist seit 3 Jahren in der Klinik. Zuvor arbeitete er am Deutschen Schwindelzentrum München und der HNO-Klinik der Universität München. Er ist beteiligt an den Spezialsprechstunden Innenohr und Allergologie. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Innenohrmikrozirkulation, implantierbare Hörsysteme und Kopf-Hals-Onkologie. Sabrina Dembski Assistenzärztin Sabrina Dembski ist seit Dezember 2007 Assistenzärztin in der Abteilung und ist Teil der Arbeitsgruppe und Spezialsprechstunde Botulinumtoxin. Marianne Bergmann Assistenzärztin Frau Bergmann ist das neuste Mitglied in unserem Team. Ihr Studium schloss sie im Dezember 2013 an der Medizinischen Hochschule Hannover ab und begann ihre berufliche Laufbahn im März 2014 bei uns. Sie wirkt in der Allergie- Sprechstunde mit. HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 4
5 Mattis Bertlich Assistenzarzt Mattis Bertlich studierte Medizin und Betriebswirtschaftslehre in München und Göttingen. Seit 2012 ist er als Arzt an unserer Klinik tätig. Aktuell ist er als von der DFG geförderter Postdoktorand tätig und beschäftigt sich mit der experimentellen Hör- und Gleichgewichtsforschung. Dr. med. Bernhard Weiss Assistenzarzt Nach dem Studium in Graz, Greifswald und Göttingen hat Herr Weiss 2012 als Assistenzarzt in dieser Abteilung begonnen. In unserem audiologischen Zentrum wirkt er in der Innenohrsprechstunde mit und hat mit experimentellen und klinischen Projekten seine wissenschaftlichen Schwerpunkte in der Otologie sowie Onkologie gesetzt. Darüber hinaus betreut er unser Zentrum für klinische Studien (CSC). Dr. med. Nicola Strenzke Fachärztin für HNO Nach ihrem Medizinstudium in Lübeck und Straßburg kam Frau Strenzke 2003 nach Göttingen. Sie engagiert sich besonders in der Innenohrsprechstunde und in der Betreuung der Patientinnen und Patienten mit Cochlea-Implantat. Außerdem leitet sie seit einem Forschungsjahr in Boston 2006/2007 eine Nachwuchsgruppe im Innenohrlabor, die Störungen der Schallkodierung im Hörnerv bei Erkrankungen der Sinneszellen des Ohres erforscht. Dr. med. Lisa Groß Assistenzärztin Frau Groß absolvierte das Studium in Göttingen, welches sie 2012 abschließen konnte. Während dieser Zeit beschäftigte sie sich mit Fieber unklarer Genese in Ghana und schloss zu diesem Thema in der Medizinischen Mikrobiologie die Promotion ab. Zunächst sammelte sie ein Jahr Erfahrungen in der Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG und ist seit Dezember 2013 Assistenzärztin der HNO-Klinik, in der sie ihre berufliche Zukunft sieht. Abteilungsintern wirkt Frau Groß in unserer Botox-Sprechstunde mit. Priv.-Doz. Dr. med. Christiane Völter Fachärztin für HNO und Phoniatrie Frau PD Dr. med. Christiane Völter war nach ihrem Medizinstudium und ihrem AiP an der Chirurgischen Universitätsklinik Tübingen zunächst am Dt. Krebsforschungszentrum Heidelberg, Abteilung für Tumorviruscharakterisierung (Prof. Dr. de Villiers / Prof. Dr. zur Hausen) tätig, bevor sie an die HNO- Klinik der Universität Würzburg (Prof. Dr. Helms) wechselte. Hier erwarb sie 2002 den Facharzt für HNO, 2005 die Habilitation sowie 2009 den Facharzt für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen. Seit 2009 ist sie an unserer HNO- Klinik (Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie) beschäftigt. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind neben den kindlichen Sprech- und Hörstörungen psychogene Stimmstörungen sowie eine Spezialsprechstunde für auditive Verarbeitungsund Wahrnehmungsstörungen in Kooperation mit dem SPZ sowie die Betreuung von Kindern mit einer LKG Spalte in Kooperation mit der MKG. HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 5
6 Vorstellung von Sprechstunden und Behandlungsschwerpunkten Unsere Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde bietet für alle fachspezifischen Schwerpunkte und interdisziplinären Fragestellungen den Raum für Diagnostik und Therapie auf höchsten medizinischen Niveau und neustem wissenschaftlichen Standard. Zur besseren Strukturierung der Abläufe und somit bestmöglicher Betreuung unserer Patienten haben wir neben dem regulären Ambulanz- und Notdienstbetrieb Spezialsprechstunden eingerichtet. Zu nennen sind die Innenohrsprechstunde, Allergiesprechstunde, Botulinumtoxin-Sprechstunde, Onkologische Sprechstunde sowie Sprechstunden zur poststationären Weiterbetreuung nach Behandlung von Nasennebenhöhlenerkrankungen, Ohroperationen oder Besprechung von Histologiebefund sowie weiteren therapeutischem Procedere. Zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie haben wir klinische Studien initiiert und beteiligen uns an international durchgeführten Multicenterstudien. Diese Patienten werden vom Team unseres Zentrums für klinische Studien (CSC) betreut. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige dieser Sprechstunden und Schwerpunkte vorstellen. Histologie Sprechstunde am Donnerstag Patienten, bei denen am Entlassungstag der histologische Befund noch aussteht, erhalten einen Termin in unserer Histologie- Sprechstunde i.d.r. am folgenden Donnerstag zwischen 13:00 und Uhr. An diesem Termin erfolgt nicht nur die persönliche Mitteilung über das Ergebnis der histologischen Untersuchung sondern es ist auch ausreichend Zeit eingeplant, um z. B. weitere Therapieschritte zu erläutern, Fragen zu beantworten und eine Wundkontrolle durchzuführen. Onkologische Sprechstunde am Donnerstag Auch die gewissenhafte Nachsorge von Karzinomerkrankungen im HNO-Bereich liegt uns sehr am Herzen. Diese dient dazu, unsere Patienten auf ihrem Weg nach der Operation und ggf. Radio-(Chemo-) Therapie für einen 5- jährigen Zeitraum zu begleiten, um für Fragen und Probleme beratend zur Seite zu stehen und ein mögliches Wiederauftreten der Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen. Hierfür sehen wir jeden Patienten in festgelegten Zeitabständen um das Gespräch zu suchen und wichtige Diagnostik nach internem Standard durchzuführen. Die Tumor-Nachsorge findet jeden Mittwoch statt und wird, oberärztlich supervisiert, von unseren AssistenzärztInnen der Poliklinik durchgeführt. Um dem Patienten und seinem individuellen Genesungsverlauf noch mehr gerecht zu werden und eine Kontinuität der Arzt-Patienten-Beziehung herzustellen, übernimmt ab dem 1. Mai zusätzlich unser Oberarzt Dr. Welz die Nachsorge jeden Donnerstag von 8 bis 16 Uhr. Die Patientenanmeldung kann über die Telefonnummer erfolgen. Die Innenohrsprechstunde Als regionaler und überregionaler Ansprechpartner stehen wir Ihnen und Ihren Patienten mit komplexen Hör- und Gleichgewichtsstörungen zur Verfügung. Im Rahmen der Innenohrsprechstunde bieten wir eine umfassende weiterführende Diagnostik, eine ausführliche Beratung und individualisierte Therapie. Hörgeschädigten verordnen wir alle gängigen Arten konventioneller Hörhilfen. Daneben findet in unserem Haus die Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen einschließlich HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 6
7 elektroakustischer Stimulation und Cochlea Implantaten statt. Die postoperative Betreuung der Patienten und die Anpassung implantierbarer Hörsysteme finden selbstverständlich in unserer Klinik statt. Wissenschaft finden somit schnell Einzug in die klinische Anwendung. Patienten mit Gleichgewichtsstörungen können aufgrund der engen Zusammenarbeit der Fachabteilungen innerhalb der Universitätsmedizin interdisziplinär betreut und so bestmöglich beraten werden. Die Innenohrsprechstunde stellt außerdem die Schnittstelle zwischen Klinik und audiologischer und neurowissenschaftlicher Forschung dar. Neueste Erkenntnisse aus der Terminvergabe findet über die Telefonnummer statt. Ausbau der Hörsprechstunde für Kinder Bedingt durch den regen Zulauf, den unsere Innenohrsprechstunde in den vergangenen Jahren zu verzeichnen hatte, wird diese nun weiter ausgebaut. Neben der Sprechstunde für Hörstörungen für Erwachsene wird auch zweimal pro Woche eine Hörsprechstunde für Kinder eingerichtet. Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus einem HNO-Arzt, Pädaudiologen/Audiologen sowie einem Hörgeräteakustiker und Logopäden, steht hierbei zur Verfügung. Unser Anspruch ist es, Patienten, ob groß oder klein, mit Hörproblemen unterschiedlicher Art und unterschiedlichen Ausmaßes, in der Diagnostik und Therapie gerecht zu werden. Dabei soll in einem persönlichen Gespräch, unter Berücksichtigung individueller Wünsche und Bedürfnisse der Patienten, eine geeignete Behandlung erfolgen. Unser Spektrum reicht von der akuten Intervention beim Hörsturz oder Tinnitus, der Versorgung mit Hörgeräten und gehörverbessernden Operationen, bis hin zu implantierbaren Hörsystemen (BAHA, Vibrant Soundbridge, Bonebridge) und Cochlea-Implantaten. Im Kindesalter ist uns eine enge Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen vor Ort, wie den Kindergärten / Schulen oder den Frühförderstellen wichtig. Eine Patientenanmeldung kann über erfolgen. Zur Diagnostik und Therapie von Speichelsteinen an der HNO- Klinik Speichelsteine stellen in Europa die häufigsten Ursachen für wiederkehrende Erkrankungen der großen Kopfspeicheldrüsen dar. So fallen 80 % der Steine auf die Unterkieferspeicheldrüsen und 20 % auf die größere Ohrspeicheldrüsen. Die Beschwerden sind eine von der Nahrungsaufnahme abhängige Drüsenschwellung und die damit verbundenen Schmerzen. Neben diesen wegweisenden Symptomen wird zur Diagnosefindung als Methode der Wahl eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, wodurch sich ein Stein in vielen Fällen in der Drüse oder deren zugehörigen Ausführungsgang bestätigen lässt. Anstelle der als Therapie früher häufig durchgeführten Drüsenentfernung hat sich heutzutage in vielen klinischen Zentren eine Speicheldrüsenendoskopie etabliert. So wurden in der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Göttingen seit der Einführung im Jahr 2010 mit dieser Technik schon über 150 Speicheldrüsenspiegelungen und Steinbergungen durchgeführt. Diese schonende und in Lokalanästhesie ausführbare Untersuchung der Drüsen ermöglicht die Darstellung der Drüsengänge, Lokalisation und in vielen Fällen die gleichzeitige Entfernung der Steine mittels eines Fangkorbes. Durch diese Sialendoskopie bleibt die Funktion der Drüse erhalten und die mit der operativen Entfernung der Drüse einhergehenden Risiken einer Verletzung des Gesichts- oder Geschmacksnerven werden vermieden. HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 7
8 Klinische Multicenterstudie zur Behandlung des Hörsturzes mit Ancrod - Erfahrungen aus dem Studienzentrum Göttingen Der Hörsturz ist ein sehr häufiges Krankheitsbild welches für betroffene Patienten mitunter weitreichende psychosoziale Folgen hat. Schon bei einseitiger Hörminderung ist die Alltagskommunikation insbesondere beim Zusammensein mehrerer Gesprächspartner eingeschränkt und das Richtungshören gestört. Dennoch konnten wir den regelmäßig in unserer Klinik vorstelligen Patienten keine nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand belegte kausale Therapie anbieten. Die weltweit praktizierte Gabe von Steroiden ist als Therapieversuch zu sehen, wissenschaftlich hochwertig durchgeführte klinische Studien konnten keine Überlegenheit dieser Behandlung gegenüber einer Placebotherapie zeigen (Nosrati-Zarenoe et al., Otology & Neurotology 2012). Diese Situation unterstreicht die Notwenigkeit neuer Therapieansätze. Mit der Beteiligung an der Multicenterstudie zur Behandlung des Hörsturzes mit Ancrod haben wir jetzt die Möglichkeit unseren Patienten eine aussichtsreiche Alternativtherapie anzubieten. Darüber hinaus können die im Rahmen der klinischen Studie durchgeführten ärztlichen, audiometrischen und klinisch-chemischen Untersuchungen eine Reihe neuer Erkenntnisse zu den Ursachen, dem Verlauf und der Behandlung von Erkrankungen des Gehörs liefern. Seit Juli 2013 werden in unserer Universitäts- HNO-Klinik an Hörsturz erkrankte Patienten in die Studie eingeschlossen. In einem ersten ausführlichen Gespräch werden sie über das Krankheitsbild und deren Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt. Dabei werden auch die Alternativen zur Therapie mit Ancrod dargestellt und es wird über die Rahmenbedingungen eines Studieneinschlusses, insbesondere der Möglichkeit einer Placebo-Behandlung informiert. Wir geben unseren Patienten ausreichend Bedenkzeit, oft vereinbaren wir Wiedervorstellungen an einem Folgetag. Zu mindestens 7 Visiten (Arztbesuchen) werden die Patienten von Ärzten unseres Studienteams betreut. Die Untersuchungen und Behandlungen vollziehen sich mit größter Sorgfalt, durch Bereitstellen von Mobiltelefonnummern besteht allzeit die Möglichkeit zu einem direkten Kontakt für Rückfragen, sodass die Patienten auch über einen etwaigen Behandlungserfolg hinaus ihr gutes Gefühl für die Entscheidung zur Behandlung im Rahmen der klinische Studie behalten. So bekamen wir bisher ausschließlich sehr positive Rückmeldungen und teilweise äußerten Patienten großes Bedauern, wenn sie aufgrund von Ausschlusskriterien wie beispielsweise schwerwiegender Begleiterkrankungen aus Sicherheitsgründen, wie es bei klinischen Studien üblich ist, nicht eingeschlossen werden konnten. Auch weiterhin können Patienten in die klinische Studie eingeschlossen werden. Die Überweisung kann auch außerhalb von Terminen und Sprechzeiten zu jeder Zeit erfolgen. Eine kurze Ankündigung ist über unsere Leitstelle unter der Telefonnummer oder das Oberarztmobiltelefon möglich. Impressum: Herausgeber: Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Autoren: Universitätsmedizin Göttingen Prof. Dr. med. Martin Canis Robert-Koch-Str. 40 Dr. med. Lisa Groß D Göttingen PD Dr. med. Christiane Völter Briefpost: Göttingen Dr. med. Bernhard Weiß Telefon: Jan Winterhoff Fax: sekretariat.hno@med.uni-goettingen.de HNOtiz Ausgabe 1 04/2014 8
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