1. Baustein Sozialtraining
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- Waltraud Falk
- vor 8 Jahren
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1 1. Baustein Sozialtraining Das Sozialtraining wird im fünften Jahrgang durchgeführt. Zur Vorbereitung findet eine MultiplikatorInnenschulung aller an dem Sozialtraining teilnehmenden Fachkräfte und LehrerInnen statt. Die jeweiligen Teams bestehen aus den KlassenlehrerInnen und zwei externen TrainerInnen, um eine detaillierte Beobachtung und Dokumentation zu gewährleisten. Die Zusammensetzung der Teams und die Zuordnung der sog. Externen erfolgte nach den Kriterien - möglichst eine Mischung verschiedener Berufsgruppen zu erreichen, - jedes Team geschlechtsgemischt zu besetzen, - in jedem Team eine in dieser Arbeitsweise erfahrene Person einzusetzen.
2 In dem Sozialtraining wird zu folgenden Lernzielen gearbeitet: - Kennenlernen - Kontakt & Begegnung - Wir-Gefühl - Selbst- & Fremdwahrnehmung - Selbstwertgefühl - Körperlichkeit - Selbstbehauptung - Kommunikation - Kooperation - Konfliktlösung - Wertschätzung Zu jedem Lernziel werden Übungen durchgeführt. Das Sozialtraining wird über 8 Einheiten zu jeweils zwei Schulstunden und in einem Projekttag mit den Klassen durchgeführt. Zielsetzung: - Gernie soll das soziale Verhalten in der Gruppe fördern, d.h. emotionale und soziale Kompetenz, also ein wahrnehmender Umgang mit dem/der MitschülerIn trainieren. - Bedürfnisse der MitschülerInnen erkennen und berücksichtigen. - Durch die Methoden sollen über gemeinsames Handeln und Wahrnehmen Erfahrungen gemacht werden, die über die Ebenen des Erlebens und Spürens in einsichten und wissen münden. - Mögliche Konfliktstrukturen in der Klasse sollen so bearbeitet werden. - Das eigene Problemlösungsverhalten soll reflektiert und überprüft werden. - Die klare Artikulation der eigenen Wünsche und Vorstellungen wird geprobt. - Grenzen, die es einzuhalten gilt, können sichtbar gemacht, und Missverständnisse können ausgeräumt werden. - Die SchülerInnen sollen den Umgang mit eigenen Aggressionen lernen und in die Lage versetzt werden, ihre Grenzen und die der anderen zu erkennen und zu wahren.
3 2. Baustein Klassenfahrten Im 6. Jahrgang werden zur Vertiefung der Inhalte des Sozialtrainings Klassenfahrten mit erlebnispädagogischem Ansatz durchgeführt. Die Klassenfahrten werden in Kooperation mit dem Team Handgreiflich durchgeführt. Zielsetzung: Die im zweiten Baustein vorgesehenen Maßnahmen dienen der Vertiefung der Inhalte des Sozialtrainings. Während der Landheimaufenthalte wird im spielerischen und erlebnispädagogischen Ansatz die Thematik wieder aufgegriffen. Das intensive Gemeinschafts- und Gruppenerleben während einer Klassenfahrt wird genutzt, um weitere Gruppenprozesse in Gang zu setzen und persönliche Kompetenzen im Sozialverhalten zu erweitern. Die SchülerInnen lernen und erfahren: - Verantwortung zu übernehmen - Probleme gemeinsam zu lösen - Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit - Stärkung des Selbstbewußtseins - friedliche Konfliktlösungsstrategien - sich gegenseitig zu achten und zu unterstützen - das Gefühl, sich selbst etwas zuzutrauen und für andere wichtig zu sein - einen fairen und freundlichen Umgangston - gegenseitiges Vertrauen
4 3. Baustein Streitschlichtung Streitschlichtung an der IGS Linden ist eine Form der Konfliktbearbeitung, die SchülerInnen dabei helfen soll, ihren Streit selbstverantwortlich und in gegenseitiger Achtung auszutragen. Es geht in erster Linie nicht darum, die "Schuldfrage" zu klären, sondern Einstellungen und Motivationen im Blick auf die Situation des anderen zu verstehen und nachzuempfinden. In diesem Prozess nehmen die ausgebildeten jugendlichen StreitschlichterInnen eine "Lotsenfunktion" wahr. Ziel der Streitschlichtung ist es, eine von beiden Parteien akzeptierte schriftlich festgehaltene Abmachung zu treffen, die "alltagstauglich" ist. Selbstverantwortliches Handeln wird angeregt und gefördert. Natürlich ist Streitschlichtung kein Allheilmittel, sondern eine Möglichkeit der freiwilligen Einigung direkt Beteiligter. Die Ausbildung SchülerInnen des 8. Jahrganges, die sich freiwillig gemeldet haben, werden im 2. Halbjahr des Schuljahres zum / zur StreitschlichterIn ausgebildet. Zu Beginn, als endgültige Entscheidungshilfe, wird ein eintägiger Workshop durchgeführt. Das daran anschließende Training findet in 3 Blöcken an 3 weiteren Tagen statt. Die gesamte Ausbildung wird in Zusammenarbeit mit dem Jugendtreff Linden-Nord durchgeführt.
5 Ausbildungsinhalte sind: - Übungen zur Wahrnehmung und Körpersprache - Training von Selbsteinschätzung Übungen zur Gesprächsführung in Rollenspielen Einüben des Schlichtungsablaufes Grenzen der Schlichtung und Alternativen Die Praxis: Die StreitschlichterInnen arbeiten in selbstgewählten 2er- oder 3er Teams. Sie kümmern sich um konkrete Konfliktfälle, vorrangig von SchülerInnen des 5. und 6. Jahrganges. Sie übernehmen im 5. Jahrgang die Patenschaft für eine Klasse. Voraussetzung ist, dass die Konfliktparteien selber das Interesse haben, eine von ihnen akzeptierte Lösung zu finden. Dabei werden sie von den SchlichterInnen begleitet und unterstützt. Die Schlichtung erfolgt in einem dafür eingerichteten Beratungsraum zu einem vereinbarten Termin, z.b. in der Mittagspause. Während des Verlaufs wird der Konflikt kurz protokolliert, eine verabredete Lösung notiert und von den Betroffenen als Vertrag unterschrieben. Die AusbilderInnen werden über die Termine informiert und stehen als Berater und Supervisoren bei Fragen und Problemen zur Verfügung. Es finden regelmäßige Reflexionstermine und weitere Schulungen statt. Nach einer gewissen Praxiszeit findet zur Vertiefung ein theaterpädagogischer Workshop statt. Er wird in Kooperation mit der Mediatorin und Theaterpädagogin Tina Wellmann durchgeführt. Die erfolgreiche Arbeit als aktive/r StreitschlichterIn, die ca. 1,5 Jahre beträgt, wird mit einer Urkunde bescheinigt.
6 4. Baustein Mobbing / Ausgrenzung verhindern Der 4. Baustein wird zur Zeit entwickelt. Vorgesehen sind: - im 5. Jahrgang sollen Übungen zum Thema Wertschätzung während des Sozialtrainings durchgeführt werden - im 6. Jahrgang soll während der Klassenfahrt mit der Klasse zum Thema Ausgrenzung gearbeitet werden - im 7. Jahrgang sollen während einer Projektwoche (wenn nötig aber auch fortlaufend) Selbstbehauptungskurse für potenzielle Opfer angeboten werden. Hier geht es darum, SchülerInnen im Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu stärken, aus einer Vereinzelung herauszuholen und ihnen zu helfen, sich anderen gegenüber zu behaupten und durchzusetzen. - im 8. Jahrgang soll von SchülerInnen der Sek. II eine Doppelstunde zum Thema Mobbing durchgeführt werden. Es wird davon ausgegangen, dass SchülerInnen anders untereinander kommunizieren und die Informationen, die auf Augenhöhe mitgeteilt wird, anders ankommt und anders verarbeitet wird. Die Sek. II-SchülerInnen sollen eine Vorbereitung durch den Beratungsbereich erhalten und rekrutieren sich u.a. aus dem Pool der bereits ausgebildeten und über 1,5 Jahre in der Sek.I eingesetzten StreitschlichterInnen. Das Mobbingtelefon - Seit den Osterferien 2005 gibt es an der IGS-Linden das Mobbingtelefon für SchülerInnen. - Das Mobbingtelefon ist erste Anlaufstelle, um erstmals anonym über ein Problem zu reden und Entlastung zu erfahren. - Bei Bedarf kann ein Rückruf erfolgen oder ein persönliches Gespräch, um Klärung herbeizuführen und ggf. weitere Maßnahmen abzustimmen.
7 Zielsetzungen: - Stärkung des Opfers in Mobbingsituationen - Suche nach Schutzmöglichkeiten, Überlegungen der Möglichkeiten eine Veränderung herbeizuführen. - Aufbrechen der zu Mobbing führenden Situation (Struktur in der Klasse, Gruppe,...)
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