Aufbau eines ISMS: Überblick und Erfahrungen mit der Normengruppe ISO/IEC 27xxx
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- Simon Flater
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1 Aufbau eines ISMS: Überblick und Erfahrungen mit der Normengruppe ISO/IEC 27xxx Ziviltechniker DDipl. Ing. Mag.rer.soc.oec. Gernot Schmied Impulsvortrag im Rahmen des ISACA TrendTalk 2009 Wien, 28. April 2009
2 Agenda 2 Anreize & Sachzwänge: Warum sich ein ISMS antun? Die Evolution der ISO 27xxx Landkarte: quo vadis? Managementsysteme: Synergien & Harmonisierung Adressaten & Herangehensweisen der Normendesigner Aufbau eines ISMS: Aufzucht & Hege ISMS Grundgedanken & Systematik IKS & ISMS Zusammenhänge, IKS als Managementsystem Begleitende Hilfsmittel & Werkzeuge: Checklisten, Kataloge, Frameworks, best practices & Co Eine Kritik der reinen normativen Vernunft Wahrnehmungen aus der Praxis, oder: Wie man sich selbst das Leben beliebig schwer machen kann. Diskussion
3 Anreize und Sachzwänge 3 Sorgfalts & Haftungsfragen (GF, Verbandshaftung) Management Involvierung (Verantwortungsübernahme) Aufsichtspflicht (Aufsichtsrat) Interne Kontrolle (Revision) Gesetzliche & regulative Vorgaben, Marktdruck Kundenerwartung Risikomanagement Involvierte Kreise & Stakeholder Betriebsoptimierung
4 Die Evolution der ISO27xxx Landkarte 4 ISO Fundamentals & Vocabulary ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISO ISMS Requirements (zertifizierbare Mgmt. Systemnorm) Code of practice for information security management ISMS implementation guidance Information security management measurement Information security risk management Requirements for bodies providing audit and certification of information security management systems based on ISO Guidelines for information security management systems auditing Information security management guidelines for telecommunications organizations based on ISO Zukünftige Entwicklungen: Branchenspezifika, Network Security, BCM, Incident Management, Application Security
5 Managementsysteme: Synergien & Harmonisierung 5 Die unterschiedlichen Mgmt. Systeme sind formal sehr ähnlich aufgebaut, ein Synergie & Harmonisierungsmanagement lohnt sich. Beispiele: Kombiaudits, generischer Risk/BIA Ansatz, einheitliches Dokumenten Mgmt., einheitliche Systematik bei Controls ISMS (Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit) BCMS bzw. IT SCMS (Verfügbarkeit im Vordergrund) QMS (ISO 9001) IT SMS (ISO 20000) Umweltmanagement System(ISO 14000) (Enterprise/Operational) Risk Management System IKS (internes Kontrollsystem)
6 Adressaten und Herangehensw. der Normendesigner 6 Wer schreibt Normen: Motive, Lobbying, Adressaten, Herangehensweisen Sichtweisen: Von Prüfern für Prüfer Von Formalisten für Formalisten Von Evangelisten für Evangelisten Von Systematikern für Systematiker Von Architekten für Architekten Von Implementierern für Implementierer Fazit: Das richtige Werkzeug für die Aufgabe wählen, mit dem sich der Anwender identifizieren kann!
7 Aufbau eines ISMS - Aufzucht & Hege 7 Planung Implementierung kontinuierliche und iterative Verbesserung Vorsorge und Incident Response (Detektion & Reaktion) Mangement Involvierung & Verantwortung (Lenkung, Review) Control Objectives, (detektive/präventive) Controls & Measures Prozesse, Services, Ressourcen (incl. Menschen & Informationen), Technologie Schutzbedarf, Risikobetrachtung, BIA, Priorisierung ( important things first ) Reifegrad (ISMS) & Wirkungsgrad (Maßnahmen, Controls) Monitoring & Benchmarking (KPIs, Metriken, measures ) > ISO Vorgehensmodelle, Werkzeuge, Hilfsmittel
8 Hilfsmittel & Werkzeugkasten 8 Checklisten Kataloge Frameworks best practices Applikationen z.b: ITIL, COBIT, COSO, RFCs, BSI DE Kataloge
9 Gedanken zu IKS & ISMS 9 Das IKS ist special : Ownership nicht immer klar definiert Die Interne Revision prüft das IKS und seine Performance, betreibt das IKS jedoch nicht selbst Das IKS ist ein im Unternehmen verteiltes System an Controls, die Ownership der Controls liegt in unterschiedlichen Händen ad ISMS: Security Controls, Measures & Safeguards sind Teil der verteilten IKS Architektur Es hat sich bewährt, das IKS auch als Managementsystem zu sehen (bzw. als Umbrella für andere Mgmt. Systeme) und die bewährten Herangehensweisen bei der Gestaltung in Betracht zu ziehen.
10 Eine Kritik der reinen normativen Vernunft 10 techn. vs. strategische Normen abstrakte Aspekte sind naturgemäß schwieriger konkret in der Implementierung zu behandeln Nützlichkeit & Grenzen formaler Herangehensweisen: Systematik & Struktur ja, das Zelebrieren formalistischen Overheads nein! Unangebrachte Normenhörigkeit: keine heilige Reliquie und nicht notwendiger Weise der Weisheit letzter Schluss! Kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck Wichtigste Zutaten: kritisches Hinterfragen, Pragmatismus & gesunder Hausverstand Vorteile: generische Vorgehensmodelle, Systematik, strukturiertes Vorgehen, einheitliches Vokabular, big picture
11 Wahrnehmungen aus der Praxis 1/2 11 Bewusstmachen von Sachzwängen und historischen Altlasten, die Einführung eines Mgmt. Systems kann Enabler und Katalysator für einen Neubeginn sein. Benefit Alignment: Ausrichtung der Herangehensweise am Unternehmensnutzen und nicht an Werkzeugen und spezifischen Befindlichkeiten & Lieblingsformalismen Caveat: fremde Templates & das blindgläubige Recycling anderer Leute Gedanken Caveat: Unreflektierte Werzeugverwendung: a fool with a tool is still a fool Caveat bei Zertifizierung: mandatory vs. optional aspects Mut zu Kreativität und eigenen Wegen im Unternehmenskontext, Freiheit in der Wahl der Mittel und Methoden.
12 Wahrnehmungen aus der Praxis 2/2 12 Wie weit treiben? > notwendig & hinreichend; weniger ist mehr; KISS Verzettelung in Details (Wald, Baum, Nadel) > big picture rapid prototyping anstatt vollumfänglicher Inventarisierungsprojekte und komplexer Abhängigkeitsanalysen Dokumentationswut als Selbstzweck: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und eine abstrakte Policy noch kein ISMS. > lebendiges, effizientes und effektives ISMS! Hilfsmittel zur Architekturüberprüfung: weakest link & single point of failure Analyse Ziel: Robuste Prozesse, Services & Ressourcen Zu starke Anlehnung an die Aufbauorganisation auf Kosten der Service und Ablauf Organisation
13 Epilog 13 The road is long from the project to its completion. Jean Baptiste Moliere Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich freue mich auf die anschließende Diskussion und den Erfahrungsaustausch mit Ihnen.
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