Nachhaltigkeitsmanagement

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1 Nachhaltigkeitsmanagement Modul 1400 Dr. Holger Petersen und Prof. Dr. Stefan Schaltegger Leseprobe

2 Nachhaltigkeitsmanagement Holger Petersen & Stefan Schaltegger Modul 1400

3 Impressum DAM.Deutsche Akademie für Management GmbH Margaretenstraße Berlin Tel. 030/ Fax. 030/ Verfasser: Dr. Holger Petersen ist seit 2006 für den MBA-Studiengang Sustainament am Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg u. a. als Autor für Fernstudienbriefe tätig. Er koordiniert am CSM den Wissenstransfer mit Unternehmen im Innovationsverbund nachhaltiger Mittelstand und begleitet das Sustainability Leadership Forum (SLF). Prof. Dr. Stefan Schaltegger ist Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Nachhaltigkeitsmanagement. Er leitet das Centre for Sustainability Management (CSM), den 2003 weltweit ersten eingeführten MBA Studiengang Sustainability Management und moderiert zusammen mit Dr. Holger Petersen das Sustainability Leadership Forum wurde er mit dem B.A.U.M. Umweltpreis in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. 1. Version November DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt des vorliegenden Studienbriefs (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH oder anderer Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sämtliche verwendete Handelsmarken oder Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Die DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH und ihre Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden Studienbriefs angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit, eventuelle Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Studienbriefs. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Studienbrief dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmenden. Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Studienbrief bei Personenbezeichnungen stets die männliche Form verwendet. Damit werden Frauen wie Männer gleichermaßen angesprochen. Printed in Germany. By MKM 2 Nachhaltigkeitsmanagement

4 Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis 5 Abkürzungsverzeichnis 6 Nachhaltigkeit quergedacht 7 1 Grundlagen des Nachhaltigkeitsmanagements Unternehmensalltag des Nachhaltigkeitsmanagements Nachhaltige Entwicklung die Welt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Ökologische Herausforderungen der Nachhaltigkeit Soziale Herausforderungen der Nachhaltigkeit Ökonomische Herausforderungen der Nachhaltigkeit Wirtschaftstransformation durch Nachhaltigkeitsmanagement Güterwirtschaftliche Grundlagen des Nachhaltigkeitsmanagements Sozio-ökonomische Grundlagen des Nachhaltigkeitsmanagements Handlungsfelder des Nachhaltigkeitsmanagements Methoden und Instrumente des Nachhaltigkeitsmanagements 34 2 Marktorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement Kostensenkung Risikominimierung Erfassung ökologisch und sozial induzierter Unternehmensrisiken Entstehung ökologisch und sozial induzierter Unternehmensrisiken Auswirkungen ökologisch und sozial induzierter Unternehmensrisiken Management ökologisch und sozial induzierter Unternehmensrisiken Umsatzsteigerung Nachfragepräferenzen bezüglich Nachhaltigkeit Substanzielle Anforderungen an nachhaltige Produkte und Dienstleistungen Kommunikative Anforderungen an das Nachhaltigkeitsmarketing Reputationsaufbau Stärkung der Innovationsfähigkeit 68 3 Regelkonformes Nachhaltigkeitsmanagement Rechtskonformität Verantwortungskonformität Systemkonformität Leistungskonformität Darstellungskonformität 83 4 Interessenpolitisches Nachhaltigkeitsmanagement Interessenpolitik im Stakeholdernetzwerk von Unternehmen Verteilungskonflikte Strukturpolitische Konflikte Management interessenpolitischer Aktivitäten 92 Inhaltsverzeichnis 3

5 5 Partnerschaftliches Nachhaltigkeitsmanagement Corporate Volunteering Spenden und Sponsoring Stiftungswesen 100 Ausblick 102 Antworten zu den Kontrollfragen 104 Literaturverzeichnis 108 Stichwortverzeichnis Nachhaltigkeitsmanagement

6 Nachhaltigkeit quergedacht Wir brauchen Persönlichkeiten, die innovativ und quer denken können, die Änderungsprozesse in Gang bringen, neue Wege ausprobieren und damit den Weg für eine nachhaltige Gesellschaft ebnen. 1 Uwe Schneidewind Immer wieder begegnen uns Menschen, die das Nachhaltigkeitsmanagement eines Unternehmens in Gang setzen, Gleichgesinnte motivieren und Nachhaltigkeit als gelebten Anspruch in der gesamten Organisation verankern. Dies können Unternehmensinhaber, Geschäftsführer oder Vorstände sein, jedoch ebenso deren Mitarbeiter in unterschiedlichen Funktionen. An Personen mit diesem Potenzial richtet sich der vorliegende Studienbrief. Ein Nachhaltigkeitsmanagement zu verankern bedeutet, ökologische und soziale Zielsetzungen so zu verfolgen, dass das Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt und dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit und den ökonomischen Erfolg sichert. Dies setzt voraus, dass Nachhaltigkeit zum integralen Bestandteil unternehmerischer Entscheidungen und Prozesse wird. 2 Um dort hinzukommen, sind Nachhaltigkeitsmanager in zweierlei Hinsicht gefordert: Zum einen sollte sich von der Unternehmensleitung ausgehend jede mit Managementaufgaben betraute Person auch als (impliziter) Nachhaltigkeitsmanager verstehen, indem das mit der Triade ökologischer, sozialer und ökonomischer Ziele verbundene Aufgabenspektrum und Werteverständnis aktiv umgesetzt und bei sämtlichen Planungen berücksichtigt wird. Zum anderen verlangen die vielfältigen spezifischen Herausforderungen des Nachhaltigkeitsmanagements Experten zu ihrer Bewältigung, die in der Organisation den Nachhaltigkeitsanspruch explizit verkörpern sowie spezielles Fachwissen, methodisches Können und soziale Kompetenz aufweisen. Diese Experten, namentlich auch als Nachhaltigkeitsmanager benannt, sollten gleichzeitig über ökonomischen Sachverstand verfügen, um anschlussfähig an betriebswirtschaftliche Planungsprozesse zu sein. 3 Deshalb sind neben einer allgemeinen Verankerung eigene Organisationseinheiten für das Nachhaltigkeitsmanagement erforderlich. Organisatorisch ist das Nachhaltigkeitsmanagement häufig als Stabsstelle oder Stabsbereich der Unternehmensleitung zugeordnet. Liegt die Anordnung unterhalb dieser Ebene, erhöht sich die Gefahr einer mangelnden Integration von Nachhaltigkeitszielen in die Unternehmensführung. Nachhaltigkeitsmanagement wird Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, in Schaltegger 2013, S. 12. Vgl. Schaltegger, S. et al Schaltegger, S., Petersen, H Nachhaltigkeit quergedacht 7

7 darüber hinaus in Projektgruppen oder dauerhaften Teams vorangetrieben, in denen verschiedene Funktionsbereiche wie Marketing, Controlling oder Produktion eines Unternehmens vertreten sind. Schließlich erstreckt sich die soziale Vernetzung auch auf Arbeitsgruppen der Verbände, Kommunen und spezieller Vereinigungen wie etwa B.A.U.M. e. V. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management) über einzelne Unternehmen hinaus. Die ersten Absätze machen bereits deutlich, dass der vorliegende Studienbrief Nachhaltigkeitsmanagement erstens eine Akteursperspektive verfolgt und sich nicht auf eine Stabsfunktion beschränkt. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass sich das Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen nicht von selbst einstellt. Es bedarf zielstrebiger Akteure, die sich dieser Rolle bewusst verschreiben. Zweitens zeichnet sich dieser Studienbrief dadurch aus, dass er mit dem Nachhaltigkeitsmanagement eine Querschnittsaufgabe behandelt, die sich über sämtliche Funktionsbereiche des Unternehmens erstreckt. Sowohl im strategischen Management und Marketing als auch in der Beschaffung, im Personal- und Rechnungswesen sowie im Controlling sind Prozesse und Entscheidungen relevant für die unternehmerische Nachhaltigkeit. Eine dritte Besonderheit dieses Textes liegt darin begründet, dass sich nachhaltigkeitsbezogene Erfolge nicht allein monetär messen und abbilden lassen. Das Erreichen ökologischer und sozialer Ziele bemisst sich in weiteren Kategorien, die physikalischer Natur sein können oder der quantitativen Sozialforschung entstammen. Schließlich lassen sich einige Erfolgskriterien nur qualitativ erfassen. Die funktionsübergreifende Bandbreite des Nachhaltigkeitsmanagements und sein transdisziplinäres Blickfeld über den ökonomischen Tellerrand auf natur- und sozialwissenschaftliche Gebiete hinaus haben zur Folge, dass dieser Studienbrief nur einen ersten Überblick über Themen, Problemstellungen und Methoden liefern kann. Er soll Ihnen eine Einführung bieten, mit deren Hilfe Sie das Nachhaltigkeitsmanagement in ihrem Unternehmen und Funktionsbereich aufbauen oder weiterentwickeln können. Studienziele: Dieser Studienbrief soll Sie darauf vorbereiten, in Unternehmen und anderen Organisationen Aufgaben des Nachhaltigkeitsmanagements mit Kollegen und Mitarbeitern zu lösen, um ökologische und soziale Leistungen Ihrer Organisation im Einklang mit ökonomischen Zielsetzungen zu verbessern. Auf dieser Grundlage werden Sie Treiber des Nachhaltigkeitsmanagements, indem Sie als Entscheidungsträger verschiedener Funktionsbereiche und Abteilungen: 8 Nachhaltigkeitsmanagement

8 die Zielsetzungen und das Vorgehen des Nachhaltigkeitsmanagements verstehen, sachkundig beurteilen, konstruktiv erörtern und mittragen; Planungen und Maßnahmen des Nachhaltigkeitsmanagements aktiv unterstützen und selbst vorantreiben; eigene Anregungen und Projektvorschläge für eine Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung zur Geltung bringen. Literaturhinweise zur Vertiefung: Schaltegger, S., Herzig, C., Kleiber, O., Klinke, T. & Müller, J. (2007): Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen. Berlin: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) & Econsense. Einzusehen unter: application/pdf/nachhaltigkeitsmanagement_unternehmen.pdf. Schaltegger, S., Hörisch, J., Windolph, S.E. & Harms, D (2013): Corporate Sustainability Barometer Lüneburg: CSM. Einzusehen unter: www2.leuphana.de/csm/corporatesustainabilitybarometer2012.pdf. Lenzen, E. & Fengler, J. (Hrsg.)(2007): Berufsbild CSR-Manager. Münster: Macondo. Schaltegger, S. & Burritt, R. (2005): Corporate Sustainability, in: Folmer, H. & Tietenberg, T. (Eds.): The International Yearbook of Environmental and Resource Economics. Cheltenham: Edward Elgar, Schaltegger, S. & Lüdeke-Freund, F. (2013). Business Cases for Sustainability, in: Idowu, S.O., Capaldi, N., Zu, L., & Das Gupta, A. (Hrsg.): Encyclopedia of Corporate Social Responsibility (S ). Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag. Einzusehen unter: %2F _744 Nachhaltigkeit quergedacht 9