Greater Zurich Area AG; Berichterstattung für die Periode
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1 Regierungsrat Rathaus 8750 Glarus An den Landrat Glarus, 22. Dezember 2015 Greater Zurich Area AG; Berichterstattung für die Periode Herr Präsident Sehr geehrte Damen und Herren 1. Ausgangslage Die Greater Zurich Area AG (GZA) führt im Auftrag der Stiftung Greater Zurich Area Marketingaktivitäten für den Wirtschaftsraum Zürich auf internationaler Ebene durch. Ziel ist es, Firmenansiedlungen und damit ausländische Direktinvestitionen zu fördern. Von diesen Investitionen profitieren neben Stadt und Kanton Zürich auch die umliegenden Kantone und Unternehmen. Der Kanton Glarus ist seit 2000 Mitglied dieser überkantonalen Organisation. Die GZA fungiert als zentrale Anlaufstelle für Firmen auf Standortsuche und bearbeitet diese Anfragen in enger Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungsstellen der beteiligten Kantone und Städte kostenlos. Eigentümerin ist die 1998 gegründete Stiftung. Sie ist eine nicht gewinnorientierte Private-Public-Partnership-Organisation. Derzeit beschäftigt sie neun Mitarbeitende in Zürich, fünf Mitarbeitende in den USA und zwei Personen in China. Präsident des Verwaltungsrates ist seit 2011 Dr. Balz Hösly (Legal Partner, MME Partners). Der Stiftungsrat seinerseits wird präsidiert von Carmen Walker Späh, Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich. Mitglieder der Stiftung sind: die Kantone Glarus, Graubünden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Zug und Zürich; die Städte Winterthur und Zürich; die Unternehmen Alpine Finanz Immobilien AG, AMAG Automobil und Motoren AG, Credit Suisse Group, Flughafen Zürich AG, Glarner Kantonalbank, Graubündner Kantonalbank, Steiner AG, Rhenus Alpina AG, Schaffhauser Kantonalbank, Schwyzer Kantonalbank, Swiss Re, UBS, Zuger Kantonalbank, Zürcher Handelskammer, Zürcher Kantonalbank und Zürich Versicherungsgesellschaft AG, VISCHER AG, Swiss Life AG und Swiss Prime Site AG. Als achter Kanton stiess Mitte 2015 Uri zur GZA. Der Beitritt des Gotthardkantons stellt eine Bereicherung und Erweiterung der Greater Zurich Area in Richtung Süden dar. Als neue private Partner der GZA treten künftig auch das auf Executive Search spezialisierte Rekrutierungsunternehmen MLS Dr. Max Schnopp AG und Swiss Engineering, der grösste Berufsverband von Ingenieuren und Architekten in der Schweiz, auf. Die Beiträge der Privatwirtschaft an die GZA sind in den letzten Jahren laufend gestiegen.
2 2. Formelles Der Landrat stimmte am 28. Juni 2000 dem Beitritt zur Stiftung GZA und am 11. Januar 2006 der unbefristeten Verlängerung der Mitgliedschaft zu. Der Regierungsrat hat dem Landrat alle drei Jahre Bericht über die Aktivitäten der GZA zu erstatten. Diese Berichterstattung erfolgt nun das dritte Mal, und zwar für die Berichtsperiode von 2012 bis Austritte sind im Stiftungsreglement der GZA nicht ausführlich geregelt. Gemäss Praxis wäre ein solcher mit schriftlicher Ankündigung beim Stiftungsrat auf Ende eines Geschäftsjahres aber möglich. Für frei bestimmbare einmalige Ausgaben für den gleichen Zweck, die Franken nicht übersteigen, ist der Regierungsrat zuständig (Art. 100 Bst. b Kantonsverfassung). Ebenso obliegt ihm die Beschlussfassung über alle frei bestimmbaren wiederkehrenden Ausgaben für den gleichen Zweck, die Franken im Jahr nicht übersteigen. Der jährliche Mitgliedschaftsbeitrag bei der Stiftung GZA beträgt 1.50 Franken je Kantonseinwohner und somit bei Einwohnern rund Franken. 3. Der Wirtschaftsraum Zürich im internationalen Standortwettbewerb Durch seinen international bedeutenden Flughafen, die gut ausgebildeten Mitarbeitende, die gewinnbringende Zusammenarbeit mit den Hochschulen, das attraktive Steuersystem und die hohe Lebensqualität nimmt der Wirtschaftsraum Zürich national und international eine Führungsrolle ein. Von dieser Attraktivität profitieren die umliegenden Gebiete wie der Kanton Glarus, was nicht zuletzt die Pendlerzahlen belegen. International findet der Standortwettbewerb heute primär zwischen Metropolitanregionen und nicht mehr zwischen einzelnen Nationalstaaten statt. Der Wettbewerb um internationale Firmen ist unter den europäischen Wirtschaftsstandorten härter geworden. Firmen, die eine Ansiedlung im Wirtschaftsraum Zürich erwägen, haben zahlreiche Fragen zu den hiesigen Standortfaktoren. Innerhalb der Aufgaben des Standortmarketings nimmt darum die Vermittlung griffiger und detaillierter Informationen und Erklärungen zu den Standortfaktoren der Schweiz gegenüber den internationalen Firmen eine immer grössere Rolle ein. Der Erklärungsbedarf ist infolge der Unsicherheiten über die Entwicklung des Standortes grösser geworden. Der Standortevaluations- und Ansiedlungsprozess der am Wirtschaftsraum Zürich interessierten Unternehmen braucht mehr Zeit als in der Vergangenheit. Der Kanton Glarus muss von der Nähe zu Zürich profitieren, indem er sich in diese Evaluationsprozesse einbringt. Dabei ist es entscheidend, den stark vernetzten Grossraum um Zürich nach innen zu stärken und im internationalen Konkurrenzumfeld mitzugestalten und zu positionieren. Das Erreichen gemeinsamer Ziele z. B. der wirtschaftliche Erfolg setzt eine koordinierte Zusammenarbeit der Verwaltungseinheiten auf strategischer sowie operativer Ebene voraus. 4. Abgrenzung zur Standortpromotion von Switzerland Global Enterprise Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat vor einigen Jahren dem privatrechtlichen Verein Switzerland Global Enterprise (S-GE) die operative Verantwortung für die Schweizer Standortpromotion im Ausland übertragen. Die Nutzung der Synergien zwischen Exportförderung und Standortpromotion steht dabei im Vordergrund. Um die Unterstützung der Kantone zu gewährleisten, schliessen diese mit S-GE eine Leistungsvereinbarung ab (nächste Periode von 2016 bis 2019). Der jährliche Sockelbetrag, den der Kanton Glarus für die Leistungen der S-GE zu zahlen hätte, würde sich dabei auf 6500 Franken belaufen. Dank der Mitgliedschaft bei der GZA entsteht für den Kanton aber keine 2
3 finanzielle Mehrbelastung; im Finanzierungsbetrag der GZA sind die Kosten für die Mitgliedschaft bei der S-GE bereits enthalten. Während dem sich S-GE schwerpunktmässig auf das sogenannte Image Building konzentriert (Vermittlung von Grundlageninformationen über den Wirtschaftsstandort Schweiz und Durchführung von gezielten Promotionsmassnahmen), arbeitet die GZA v. a. an der Generierung qualitativ hochstehender und geprüfter prospects (konkrete Ansiedlungsvorhaben). 5. Leistungen der Greater Zurich Area Das Beratungsunternehmen EY stellt aufgrund einer aktuellen Analyse der Standortmarketingaktivitäten der GZA fest, dass die Investitionen einen substanziellen Beitrag zur qualitativen Erneuerung und nachhaltigen Entwicklung des Wirtschaftsraums Zürich leisten (Steuersubstrat, Arbeitsplätze). So sind auch nach mehreren Jahren noch fast 90 Prozent der angesiedelten Firmen in der Region tätig. Zwischen 2012 und 2014 siedelte die GZA gemeinsam mit ihren kantonalen und städtischen Partnern 236 Unternehmen im Wirtschaftsraum Zürich an. Die meisten dieser Firmen haben fünf oder mehr Arbeitsstellen geschaffen. Aktivitäten der GZA in den Jahren Aktivitäten der GZA Total Qualifizierte Anfragen ( prospects ) Projekte von neuen Firmen ( leads ) Ansiedlungen im GZA Raum Dadurch neu geschaffene Arbeitsplätze Dadurch potenzielle Arbeitsplätze ' Davon Kanton Glarus Ansiedlungen Dadurch neu geschaffene Arbeitsplätze Dadurch potenzielle Arbeitsplätze
4 Durch Ansiedlungen geschaffene Arbeitsplätze im GZA-Raum Nutzen für den Kanton Glarus Als Teil des Wirtschaftsraums Zürich ist der Kanton Glarus innerhalb der GZA in eine funktionierende Region eingebettet, die dessen Anliegen auf nationaler und internationaler Ebene vertritt. So transportiert die GZA auch Glarner Bedürfnisse in die Standortpromotion der S- GE, womit diese deutlich mehr Gewicht bekommen. Innerhalb der regelmässigen Sitzungen profitiert der Kanton vom Know-how-Austausch und der Vernetzung mit den anderen Trägern der GZA deutlich. Jährlich besucht oder organisiert die GZA zwischen 70 und 100 Promotionsveranstaltungen weltweit. Der Kanton Glarus ist in allen Marketingaktivitäten der GZA vertreten. Diese gewährleistet damit dem Kanton Glarus eine ständige Präsenz im internationalen Raum (z. B. mittels Roadshows, Medienmitteilungen, PR-Anlässen, Webauftritt, redaktionellen Beiträgen, Newsletters, Mediengesprächen, Social Media usw.). Das Erreichen einer ähnlich grossen Visibilität im Alleingang würde den Kanton Glarus ein Vielfaches des jährlichen GZA-Beitrags kosten. Die aktive Mitwirkung des Kantons Glarus bei der GZA verbessert damit dessen Wahrnehmung als Teil des Wirtschaftsraumes Zürich deutlich. So hat beispielsweise die Carlsberg Supply Company ihren Standortentscheid zugunsten von Glarus Nord im Sommer 2012 explizit mit der Teilhabe des Kantons Glarus an der Greater Zurich Area begründet. In der Berichtsperiode konnte der Kanton Glarus daneben sechs weitere Ansiedlungen registrieren. 4
5 7. Umsetzung der GZA-Strategie seit 2011 Die von den Kantonen getragene Stossrichtung gliedert sich in drei Bereiche: Fokus: Aktiver Fokus mit Ressourcen der GZA in der Akquisition von Unternehmen aus der Präzisionstechnologie oder mit dem Bedürfnis nach einem europäischen Hauptsitz, insbesondere aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Life Sciences. Die Zielregionen für die Fokus-Strategie sind China und USA, wo die GZA eigene Repräsentanten beschäftigt. Selektiv: Ausgewählte Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen (insbesondere Europa) werden mit vorhandenen Ressourcen der GZA und den kantonalen und städtischen Wirtschaftsförderungen ohne Repräsentanten vor Ort akquiriert. Indirekt: Unterstützung von Unternehmen, welche selbstständig auf die GZA zukommen oder durch strategische Partner und Multiplikatoren an die GZA verwiesen werden. Durch direktes und aktives Partnermanagement der GZA werden Unternehmen auf die GZA und ihre Dienstleistungen aufmerksam gemacht. Ressourcen-Pooling: Die GZA verfolgt in ihrer Marktbearbeitung auch den Ansatz des Ressourcen-Poolings. Innerhalb der Selektiv-Strategie, also Auslandaktivitäten wie Konferenzteilnahmen oder Roadshows in Märkten, wo die GZA keine eigenen Vertreter vor Ort hat, vertreten die kantonalen und städtischen Wirtschaftsförderer die ganze GZA. Dies erfolgt in gegenseitiger Absprache und unter Koordination der GZA. Damit dies gelingen kann, haben die Kantonsvertreter beispielsweise auch GZA-Visitenkarten. Der Glarner Standortförderer war für die GZA 2012 in Leverkusen sowie 2013 und 2014 insgesamt drei Mal in Berlin als Referent an Veranstaltungen aktiv. 8. Zusammenfassung Die GZA ist eine gemeinsame und partnerschaftliche Initiative zur Vermarktung des Wirtschaftsraumes um Zürich. Von Neuansiedlungen profitiert jeweils nicht nur der neue Standortkanton, sondern auch die Nachbarkantone. Mitarbeitende einer neuen Firma ar- 5
6 beiten im einen Kanton, wohnen und kaufen in einem zweiten ein und machen in einem dritten Ferien. Davon profitiert auch der Kanton Glarus. Ein ganzer Wirtschaftsraum hat im Verbund eine grössere Akquisitionskraft als jeder Kanton für sich alleine. Angesichts seiner beschränkten Ressourcen kann sich der Kanton Glarus durch die GZA im internationalen Standortmarketing glaubwürdig vertreten lassen und sich auf die Arbeit mit den bestehenden Unternehmen sowie auf das nationale und regionale Standortmarketing konzentrieren. Mit knapp Franken profitiert der Kanton Glarus von der ständigen Präsenz an rund hundert Anlässen, in mehrsprachigen Magazinen und Broschüren und in Medienberichten sowie der Onlinepräsenz der GZA. Hauptträger der GZA ist der Kanton Zürich. Dieser gehört zusammen mit den Kantonen Zug und Schwyz, die ebenfalls aktiv in der GZA mitwirken, zu den grössten Nettozahlern im nationalen Finanzausgleich, welche 2015 drei Viertel des NFA-Gesamtbetrags aufbringen (1,2 Mrd. Franken). Der Kanton Glarus hat in Zusammenarbeit mit der GZA Massnahmen in Planung, die die Zahl der Ansiedlungen gerade auch bei kleineren Mitgliedern in der Peripherie erhöhen sollen. Im Jahr 2015 ist der Kanton Uri als achter Trägerkanton der GZA beigetreten. Damit wird die Organisation wie auch die Stellung der kleineren Kantone weiter gestärkt. 9. Antrag Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, von der Berichterstattung über die Aktivitäten der Greater Zurich Area AG zustimmend Kenntnis zu nehmen. Genehmigen Sie, Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, den Ausdruck unserer vorzüglichen Hochachtung. Im Namen des Regierungsrates Röbi Marti, Landammann Hansjörg Dürst, Ratsschreiber Beilagen: Jahresberichte GZA AG (nur online) EY-Bericht zum Ansiedlungserfolg (nur online) Handelszeitung,Greater Zurich Area Special (nur online) 6
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