Masterarbeit. Die Nachfolgegeneration des Kampfpanzers LEOPARD 2 im ÖBH mit BUNDESMINISTERIUM FÜR LANDESVERTEIDIGUNG

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1 Institut für Höhere Militärische Führung (IHMF) Landesverteidigungsakademie Wien 7. FH-Masterstudiengang Militärische Führung ^ Stiftgasse 2a Masterarbeit THEMA Die Nachfolgegeneration des Kampfpanzers LEOPARD 2 im ÖBH mit erstellt von Oberst Christoph Philipp MSD eingereicht bei GenMjr MMag. Norbert Huber Wien, April 2019

2 Initially left blank 2

3 INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG...9 Problemstellung Forschungsleitendes Interesse Stand der aktuellen Entwicklung von Panzerprogrammen Ziel und Zweck der Arbeit Abgrenzung des Themas...15 Zielsetzung der Arbeit Fähigkeitsbereiche des Systems Kampfpanzer Forschungsfrage Arbeitsfragen Methoden zur Beantwortung Definitionen Einsatzszenarien und räume...20 Herausforderungen der Zukunft Relevante Trends...20 Gefechtsfeld der Zukunft Akteure am Gefechtsfeld Konfliktarten Konventioneller Konflikt Subkonventioneller Konflikt Konfliktformen Symmetrischer Konflikt Asymmetrischer Konflikt Hybride Konflikt Urbaner Raum...24 Einsatzaufgaben...25 Einsatzaufgaben im Inland Militärische Landesverteidigung Einsatzaufgaben im Ausland Einsätze im Internationalen Krisenmanagement/ EU bzw. 4 Nachbarstaaten Bedrohungen für ein Kampffahrzeug

4 Geänderte Rahmenbedingungen Bordwaffen von Kampf- und Gefechtsfahrzeugen Flachfeuerwaffen Panzerabwehrwaffen Panzerabwehrrohre Handfeuerwaffen Indirektes Feuer Artillerie, Granatwerfer & Raketen Aus der Luft Bordwaffen Raketen Drohnen Cyber/Electronic Warfare Electronic Warfare Blendlaser Cyberwar Unkonventionelle Bedrohungen ABC-Bedrohung Hohlladungshandgranaten Brandkampfmittel Konzeptionelle Beurteilungen Missions- und Bedrohungsanalyse Gesamtsystem System of Systems Anteil Robotik Fähigkeitsforderungen Schutz/Überlebensfähigkeit Umfassendes Schutzkonzept (indirekt/direkt) Signaturmanagement im Elektromagnetischen Spektrum Polyvalente Schutzauslegung mit Duellschutz und Rundumschutz Plattformintegrierte Schutzsysteme gegen Minen, IED`s und Bomblet Explosions- und Brandschutz

5 Mobilität/Verlegefähigkeit Höchste Leitungsfähigkeit des Energie-/Antriebsystems Fahrzeug-/Fahrwerksauslegung für höchste Agilität auf dem Gefechtsfeld Wasserbeweglichkeit (waten, tiefwaten, unterwasserfahren) Feuerkraft/Wirkung Überlegener, duellfähiger Haupteffektor zur Bekämpfung von schwer gepanzerten Bodenzielen Effektormix zur Bekämpfung eines breitgefächerten Zielspektrums Hochenergie-Lasersystem oder HPM-Waffe als zusätzlicher Effektor Intelligente Munition Führung/C3I/SDRI Echtheit und permanente Aktualität des Lagebildes u.a. durch Systemsensorik und Mini-UAS (systemintegriert, hemisphärisch, Tag/Nacht) Systemoptimierter Information-/Kommunikations-verbund auf Basis von Sprach-und Datenfunklösungen Systemoptimiertes Battle Management System (BMS) Lagebild unter Schutz mit Augmented-Reality (AR) Funktionalität Aufklärungs-, Beobachtungs-, Ziel- und Überwachungssensorik Zielerkennung, Zielverfolgung, Waffeneinlauf/-nachführung (ZZW) Ziel-Erkennung Freund/Feind (IFF/ZEFF) Technologiebetrachtungen Schutz/Überlebensfähigkeit Signaturreduzierende Maßnahmen im Elektromagnetischen Spektrum Hard-Kill Schutzsystem Reaktive Panzerung Passive Panzerung, Nanotechnologie

6 7.1.5 Kombinierte Schutztechnologien gegen Minen, IED`s und Bomblets Schutztechnologien gegen unkonventionelle Bedrohungen Gekapselter Besatzungsraum Mobilität/Verlegefähigkeit Leichtbauweise Kompakter Hochleistungs-Dieselmotor Hybridantrieb Elektroantrieb Hydropneumatische-Federung Semi-aktives Laufwerk Abgekoppeltes Laufwerk, Gummikette Drive by wire Feuerkraft/Wirkung Hochleistungs-Panzerkanone (120mm+) Ladeautomaten Alternative zukünftige Waffentechnologien Intelligente Munition Hochgeschwindigkeits-Flugkörper (HVM) LOS/NLOS Lenkflugkörper (LFK) Laser-Waffensystem (5-20kW) High Power Electromagnetics (HPEM) Führung/C3II/SDRI&ZZW/ZEFF Echtzeit-Lagebild Feuerleitsystem NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) KI, HMI & Kontrolle von UAV&UGV Integration IT/KT Infrastruktur IR&EO Sensor Lagebild Radar-Sensoren Sensoren-Effektoren-Netzwerk Zusammenfassung Beantwortung der Forschungsfrage

7 Fazit Ausblick Literaturverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Anhangverzeichnis Sperrvermerk... I 14 Ehrenwörtliche Erklärung... II 15 Lebenslauf... III 16 Kurzzusammenfassung... IV 7

8 Sprachliche Gleichbehandlung Die in dieser Masterarbeit verwendeten personenbezogenen Ausdrücke betreffen, soweit dies inhaltlich in Betracht kommt, Frauen und Männer gleichermaßen. 8

9 1 EINLEITUNG Wars will still be won and lost in the land domain UK s Minister for Defence Procurement Stuart Andrew, who asserted that land power remains as important as ever in the contemporary operating environment (COE), despite the proliferation of cyber warfare and AI. Problemstellung Das Militärstrategische Konzept 2017 (MSK 2017) als das zentrale militärstrategische Grundsatzdokument beschreibt Herausforderungen und Bedrohungen mit einer langfristigen Perspektive von zehn Jahren und darüber hinaus.1 Die Streitkräfteentwicklung wird nun wieder primär auf die Erfordernisse der mili- tärischen Landesverteidigung und nicht mehr nur auf die Auslandseinsatzambition (AuslE-Ambition) hin ausgerichtet. Dies stellt einen Paradigmenwechsel zum vorangegangen MSK 2015 dar. Der derzeit in Nutzung stehende Kampfpanzer KPz LEOPARD 2 ist in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt worden. In den letzten 50 Jahren haben sich die Einsatzräume wesentlich geändert und die Bedrohungen sind gestiegen. Das Aufwuchspotential des Kampffahrzeuges wurde/wird durch verschiedene Maßnahmen zur Kampfwertsteigerung ausgeschöpft. Nach einer Nutzungsphase von ~ circa 50 Jahren ist ein Ersatz erforderlich. Der Verfasser dieser Masterthesis ist Berufsoffizier und als FO in der Abteilung Strukturplanung für die Planung, Veranlassung und Kontrolle aller Maßnahmen im Be- reich Kampffahrzeuge zuständig. Aus seinen Aufgabenbereich heraus ist es daher naheliegend, im Rahmen der Streitkräfteplanung in der Abteilung Strukturplanung frühzeitig Planungen einzuleiten, um die Bereitstellung einer Nachfolgegeneration ab 2030 sicher- zustellen. Aufgrund des Planungshorizonts ist es notwendig, Planungsgrundlagen zu erarbeiten, welche in weiterer Folge für die Einleitung der Beschaffung verwendet werden. 1 Vgl. Militärstrategisches Konzept 2017, , GZ S92000/183-GStb/2017, S.5f 9

10 Die Masterarbeit Welche Fähigkeitsforderungen (in den Bereichen Schutz- Mobi- lität-feuerkraft und Führung) muss eine Nachfolgegeneration des Kampfpanzers LEO- PARD 2 im ÖBH erfüllen, um die zukünftigen Aufgaben der Kampftruppe in den gestellten Einsatzszenarien vollziehen zu können möchte einen Beitrag dazu leisten Forschungsleitendes Interesse Im Verlauf der bisherigen Forschungen und eigener Erfahrungen stellte der Autor fest, dass der KPz LEOPARD 2 auch nach Grundüberholungen (GÜ) bzw. Kampfwertsteige- rungen (Version A7V) ab 2030 für erwartbare Einsatzszenarien nicht optimiert ist und durch ein neues Kampffahrzeug ersetzt werden muss. Die Aktualität des Themas ist vor allem durch die Priorisierung der Schutzoperation und damit der Einsatzart Schutz auf taktischer Ebene in den Vorgaben zu den Planungszielen zum MSK 2017/Version 2018 gegeben Stand der aktuellen Entwicklung von Panzerprogrammen In Verbindung mit der aktuellen sicherheitspolitischen Lage erlebt der Kampfpan- zer eine erneute Renaissance. Eine Reihe von Staaten planen langfristig die Neuentwick- lung eines KPz oder zumindest mittelfristig die Modernisierung eingeführter Modelle. Nachfolgende Programme sollen kurz dargestellt werden: KPz Leopard 2A7 (Deutschland): Der KPz Leopard 2 ist seit seiner Einführung 1979 ein besonders eindrucksvolles Beispiel für permanente Anpassungen und signifikanten Leistungsverbesserungen. Während beim ÖBH noch die Version A4 in Nutzung steht, ist der Stand A7 die letzte Ausbaustufe. Der A7 umfasst die Befähigung der Feuerleitanlage zum Verschuss der neuen 120mm HE DM11Munition im Programmiermodus, neues Kommandanten-Sys- tembediengerät, Energie- und Kampfraumkühlanlage (EKKA), 17kW Stromerzeugeraggregat, PERI R17 A3 mit neuem WGB ATTICA, neue digitale BV-Anlage, FüInfoSys IFIS, Fahrerschiebeluke). Die Anbringung zusätzlichen Wannenschutzes im Frontalbereich und am Wannenboden ist vorbereitet. Bei Bedarf kann auch die geforderte FLW Waffenstation auf dem Turmdach nachgerüstet werden, wie es beim A7+ der Fall ist. Der A7+ ist eine Neufertigung mit vielen zusätzlichen technischen Änderungen am Laufwerk (neue Z-Diehlkette), digitaler Triebwerksteuerung, neuer digitaler Feuerleitanlage und WNA, kombinierte Kühl- /ABC-Schutzanlage und allen Schutzmaßnahmen. Diese Version stellt somit momentan 10

11 die Spitze aller KPz Leopard 2 Varianten dar 2. Langfristig ist die Entwicklung eines neuen Gefechtssystems mit der Bezeichnung Main Ground Combat System (MGCS) zusammen mit Frankreich geplant. Abbildung 1 KPz Leopard 2A7 (Bundeswehr) KPz LECLERC (Frankreich): Modernisierung des KPz LECLERC Renovated LECLERC, langfristig Entwick- lung des MGCS zusammen mit Deutschland. Abbildung 2 KPz Leclerc (Nexter) Vgl. Schneider, Wolfgang: Hat der Kampfpanzer noch Zukunft, [ ] S

12 KPz CHALLENGER 2 (Großbritannien): Modernisierung des KPz CHALLENGER 2 Life Extension Programme, LEP, langfristig Entwicklung des Future Ground Combat Systems (FCGS) 3. Abbildung 3 Challenger 2 LEP Technology Demonstrator (BAE Systems) KPz ALTAY (Türkei): Der seit 2009 von der türkischen Firma Otokar (in Kooperation mit Hyundai Rotem, Südkorea) entwickelte türkische ALTAY bedient sich einerseits der Erfahrungen von Korea mit dem KPz K2 (Black Panther) und andererseits der mit den von Deutschland gelieferten Leopard 2 gemachten eigenen Erfahrungen. Er ist mit einer MKEK 120-mm- L55-Glattrohrkanone bewaffnet. Als Antrieb dient das MTU Euro- Power Pack MT883Ka501 mit Renk HSWL295TM-Getriebe. Der Panzer hat momentan 65 t Gefechtsgewicht und verfügt über ein hydropneumatisches Laufwerk und einem konventionellen drei-mann-turm, anders als der K2, der mit einem zwei-mann-turm (Autolader mit 16 Patronen Magazin) ausgestattet ist 4. Vgl. Crozier John, MSc SEDC, Dstl Vectronics Research 2018 Präsentation, MILVA Plenary Meeting Vgl. Schneider, Wolfgang: Hat der Kampfpanzer noch Zukunft, [ ] S

13 Abbildung 4 KPz Altay (Otokar) KPz T-14 ARMATA (Russland): Die angeführten Neuentwicklungen (Black Panther und ALTAY) zeigen eher evo- lutionäre Konzepte mit Turmbesatzungen. Die Ausnahme bildet hier der neue russische KPz ARMATA (T-14). Dessen Drei- Mann-Besatzung (Kommandant, Fahrer und Richtschütze) ist im vorderen Wannenbe- reich nebeneinander in einer geschützten Kapsel angeordnet. Der Turm ist ohne Besat- zung und mit einer leistungsgesteigerten 125-mm-Kanone 2A82A bewaffnet. Der T-14 setzt entwicklungstechnische Erfahrungen fort, die man in den späten 80er und 90er Jahren gesammelt hat, die in der westlichen Presse unter der Bezeichnung T-95 geführt wurden. All diese Entwicklungen sind zugunsten des T-14 Mitte 2010 eingestellt worden5. Der T-14 verfügt über dieselbe Antriebsleistung wie der Leopard 2, ist jedoch mit einem Gefechtsgewicht von 48 t über 20% leichter, woraus eine spezifische Leistung von 31.3 PS/t (22.9 kw/t) resultiert verglichen mit den 24 PS/t (17.6 kw/t) seiner westli- chen Gegenstücke. Der T 14 übertrifft das als Messlatte vorgegebene Leistungsgewicht von 20 kw/t deutlich und ist ein äußerst agiles Fahrzeug. Das Fahrzeug verfügt vermutlich in der Grundstruktur über einen durchgehenden Mindestschutz gegen Beschuss mit panzerbrechender Munition vom Kaliber 12.7 x 99 mm (üsmg.50 Browning), Der Mannschafts- und der Munitionsraum des T-14 dürften Vgl. Schneider, Wolfgang: Hat der Kampfpanzer noch Zukunft, [ ] S

14 frontal und seitlich mit einer entsprechend dimensionierten Kompositpanzerung gegen Pfeilgeschosse im Kaliber mm geschützt sein. Die größten Bedrohungen für einen Kampfpanzer sind die großkalibrigen Pfeilge- schosse von anderen Kampfpanzern sowie moderne Panzerabwehrlenkwaffen. Dieser Bedrohung kann sogar mit hochentwickelten passiven und reaktiven Schutztechnologien nur eingeschränkt entgegengewirkt werden, schon gar nicht mit den veranschlagten 48 t Gefechtsgewicht des T-14. Entsprechend muss das Aktivschutzsystem Afghanit so konzipiert sein, dass es im Verbund mit den anderen Technologien einen wirksamen Schutz sowohl gegen Pfeilgeschosse als auch gegen leistungsfähige Panzerabwehrlenkwaffen (mit Tandemhohlladungen) bietet. Die aktuellen Prototypen des T-14 sind alle mit einer neuen 125 mm (2A82) Glatt- rohrkanone ausgerüstet. Die maximale Einsatzdistanz für die Pfeil- und Hohlladungsgeschosse dürfte bei etwa 5000m, die effektive Einsatzdistanz bei etwa 3000m liegen, Die neue Waffe wird voraussichtlich alle bereits eingeführten 125 mm Geschosse verschießen können und wie schon die Vorgängermodelle auch das Verschießen von Panzerabwehrlenkwaffen mit Einsatzdistanzen von mehr als 5000m erlauben. Im Februar 2018 hat das russische Verteidigungsministerium bekannt gegeben, dass zwei Panzerbataillone des 1. Gardepanzerregimentes in Moskau mit den neuen T-14 Kampfpanzern ausgestattet werden sollen. Der entsprechende Auftrag für die Produktion von 100 Fahrzeugen wurde im Dezember 2017 an die Industrie vergeben6. Abbildung 5 KPz T-14 Armata (Russian MoD) Vgl. Dipl. Ing. FH Bühler Stefan Der T-14 Armata aus technischer Sicht. abgerufen [ ] 6 14

15 Da die Produktion von höheren Stückzahlen derzeit nicht absehbar ist sollen bis eingeführte Panzer der T-72/90-Reihe auf den Stand T72B3M kampfwertgesteigert u.a. mit modernerem Schutz, Wärmebildsichtmittel und verbesserter Feuerleitung ausgestattet werden. Dies wird aber durch die Sanktionen (Wegfall von westlicher WBGTechnologie) maßgeblich gestört Ziel und Zweck der Arbeit Das Ziel dieser Master Thesis ist es, die Fähigkeitsforderungen die an eine Nach- folgegeneration des Kampfpanzers LEOPARD 2 im ÖBH gestellt werden, festlegen und jene Technologien, die zur Erfüllung dieser Fähigkeitsforderungen durch ein Kampffahrzeug in den künftigen Einsatzszenarien erforderlich sind, zu identifizieren. Zweck dieser Masterthesis ist es, Beiträge zu laufenden Bearbeitungen im Bereich Fähig- keitsentwicklung auf Basis der Planungsziele zum MSK 2017; Version in der Abteilung StruktPl/SIII zu leisten Abgrenzung des Themas Aufgrund der Komplexität des Themas grenzt der Verfasser es auf folgende As- pekte ein. Die Bearbeitung erfolgt auf Basis der Fortschreibung der derzeit gültigen verteidi- gungspolitischen Vorgaben und es erfolgt keine Berücksichtigung ressourcenbedingter Einschränkungen der Lösungsvarianten. Zielsetzung der Arbeit Fähigkeitsbereiche des Systems Kampfpanzer Die Grundanforderungen der Landstreitkräfte hinsichtlich Mobilität, Schutz und Feuerkraft/Wirkfähigkeit am Gefechtsfeld sind unverändert. Sie werden durch ein gepanzertes Kampffahrzeug/Kampfpanzer erfüllt und ermöglichen so den Kernauftrag an die Panzertruppe zu erfüllen9. Vgl. BMLV: RUSSISCHE FÖDERATION Die russische Rüstungsindustrie; Auswirkungen und Ableitungen auf das Rüstungsprogramm 2027; Stand: Jänner 2019 S97302/1-HNaA/ Vgl. BMLV: Planungsziele zum MSK 2017; Version 2018, S92000/132-GStb/2018, S. 31f. 9 Vgl. BMLV: Militärstrategisches Konzept 2017, , GZ S92000/183-GStb/2017, S

16 Aus der Kombination der Kampfwertmerkmale ergeben sich Fähigkeiten, die von großem taktischem Nutzen sind und den Erfolg am Gefechtsfeld ermöglichen: Duellfähigkeit: Die Kombination aus Schutz und Feuerkraft führt zur Duellfähigkeit. Stoßkraft: Stoßkraft resultiert aus der Kombination von Mobilität und Feuerkraft. Durchsetzungsfähigkeit: Die Kombination aus Mobilität, Schutz und Feuerkraft führt zur Durchsetzungsfä- higkeit. Kampf gegen einen gleichwertigen, mechanisierten Gegner: Aufgrund der Durchsetzungsfähigkeit ist der Kampfpanzer das alleinige Waffen- system, das den Kampf mit einem gleichwertigen mechanisierten Gegner erfolgreich führen kann. Durchhaltefähigkeit: Die Kombination aus Schutz und Einsatzautonomie ermöglicht die Durchhaltefä- higkeit die kein anderes Landwaffensystem gewährleistet 10. Nehmen, Halten und Kontrollieren von Räumen: Die Durchhaltefähigkeit befähigt den Kampfpanzer im Zusammenwirken mit In- fanterie Räume bei Tag, Nacht und schlechter Sicht zu nehmen und über einen längeren Zeitraum zu halten Forschungsfrage Welche Fähigkeitsforderungen (in den Bereichen Schutz-Mobilität-Feuerkraft und Führung) muss eine Nachfolgegeneration des Kampfpanzers LEOPARD 2 im ÖBH erfüllen, um die zukünftigen Aufgaben der Kampftruppe in den gestellten Einsatzszenarien vollziehen zu können? Vgl. Schneider, Wolfgang: Hat der Kampfpanzer noch Zukunft, [ ] S14 11 Vgl. Hilmes Rolf: Überflüssig oder unverzichtbar? Zur Zukunft des Kampfpanzers, [ ] 10 16

17 1.2.3 Arbeitsfragen Im Rahmen der Bearbeitung wurde die Forschungsfrage in die angeführten The- menbereiche geteilt, welche den Kapiteln der Arbeit entsprechen. 1. In welchen Szenarien wird das zukünftige Kampffahrzeug eingesetzt? 2. Welche Einsatzaufgaben hat das zukünftige Kampffahrzeug zu erfüllen? 3. Welche Bedrohungen sind für das zukünftige Kampffahrzeug zu berücksichtigen? 4. Konzeptionellen Vorgaben, wie erfolgt die Berücksichtigung der Entwicklung im Bereich der Robotik (Manned-Unmanned - Teaming (MUM-T), Artifical Intelligence (AI), Augmented Reality (AR))? 5. Welche Fähigkeitsforderungen im Bereich Schutz-Mobilität-Feuerkraft und Führung resultieren daraus? 6. Welche Technologien können zu deren Umsetzung in Betracht gezogen werden? Methoden zur Beantwortung Die Bearbeitung erfolgte mittels Dokumenten-/ Daten-/ Textanalysen unter Abstüt- zung auf Literatur/quellen. Als Literatur wurden vor allem interne Konzepte, Vorschrif- ten, Weisungen und Befehle sowie Fachbücher, Artikel aus nationalen und internationalen Fachzeitschriften und auch Videos ausgewertet Definitionen Durchhaltefähigkeit Ist die Fähigkeit der Truppe, ihr Leistungsvermögen über einen bestimmten Zeitraum in einem ausreichenden Maße aufrechtzuerhalten. 12 Durchsetzungsfähigkeit Ist die Fähigkeit zur Auftragserfüllung auf Grund eines dem Gegner überlegenen Kampfwertes.13 Fähigkeit, militärische Ist ein Fähigkeitsträger mit in allen Entwicklungslinien realisiertem Leistungsvermögen. 14 Militärlexikon: Definition Durchhaltefähigkeit, Online im Intranet unter [ ]. 13 Ebd, Definition Durchsetzungsfähigkeit. 14 Ebd. Definition Fähigkeit, militärische Fähigkeit

18 Fähigkeitsträger Ist die Bezeichnung eines Aufgabenträgers, welcher zur Ausführung von militärischen Handlungen erforderlich ist. 15 Inlandsaufgabe Ist jene Aufgabe, welche das Bundesheer innerhalb Österreichs zu erfüllen hat. Dazu zählen Schutz, sicherheitspolizeiliche Assistenz, Luftraumüberwachung sowie die Hilfeleistung bei Elementarereignissen außergewöhnlichen Umfanges. 16 Kampffahrzeug Ist ein gepanzertes, geländegängiges und bewaffnetes Ketten- oder Räderfahrzeug, dessen Hauptzweck der Feuerkampf vom Fahrzeug aus ist; Kampffahrzeuge sind hauptsächlich Kampfpanzer, Schützenpanzer und Jagdpanzer. 17 Kampfpanzer Sind Kampffahrzeuge mit einer starken Bewaffnung und Panzerung. Sie sind für den Kampf gegen Panzer und zur Verwendung in allen Einsatzarten mechanisierter Truppen bestimmt. 18 Konflikt, hybrider Ist eine Art der Konfliktaustragung zur Erreichung strategischer Interessen, wobei der Aggressor mehrere oder alle seine Instrumente der Macht, über die er als Staat oder staatenähnlicher Akteur verfügt, zum Einsatz bringt. Diese unterschiedlichen Instrumente werden dabei langfristig aufeinander abgestimmt und teilweise verdeckt zum Einsatz gebracht, der offene, bewaffnete Konflikt wird vermieden. Dabei kann der Aggressor die Bedrohungen und Krisen, welchen der betroffene Staat oder staatenähnliche Akteur ausgesetzt ist, zur Erreichung seiner Ziele ausnutzen oder diese sogar herbeiführen. 19 Militärstrategisches Konzept Ist das Hauptdokument der Grundlagenplanung mit einem langfristigen Planungshorizont über 10 Jahre hinaus. Es beinhaltet einen Überblick über die sicherheits- und verteidigungspolitischen Rahmenbedingungen und die daraus abgeleiteten militärstrategischen Zielsetzungen, Aufgaben, Verfahren, Aufgabenträger, Prinzipien & Grundsätze sowie Vorgaben für die Streitkräfteentwicklung. In einer Anlage zum MSK werden die Planungsziele für die Streitkräfteentwicklung des ÖBH vorgegeben. 20 Mobilität Ist die Fähigkeit einer Truppe oder Einrichtung, Ortsänderungen entsprechend einer militärischen Absicht durchzuführen. 21 Ebd. Definition Fähigkeitsträger. Ebd. Definition Inlandsaufgabe. 17 Ebd. Definition Kampffahrzeug. 18 Ebd. Definition Kampfpanzer. 19 BMLV-GStb: Bedrohungsbild 2030 (BedrBi 2030 )-Verfügung, , GZ S92000/98-GStb/2018, S. V. 20 Militärlexikon: Definition Militärstrategisches Konzept, Online im Intranet unter [ ]. 21 Ebd. Definition Mobilität

19 Stoßkraft Ist die einer Kampftruppe aufgrund von Beweglichkeit, Feuerkraft und Standfestigkeit unter bestimmten Geländeverhältnissen innewohnende Fähigkeit, gegen erheblichen Widerstand Angriffsziele zu nehmen. 22 Schnelligkeit Ist die Fähigkeit, motorische Aktionen mit höchster Intensität und in kürzester Zeit zu realisieren. 23 Schutz Der Schutz als Einsatzart der Landstreitkräfte (Security Operation) hat den Zweck, wichtige Objekte, Verkehrswege, Räume und Personen vor einem überraschenden Zugriff durch offen oder verdeckt vorgehende reguläre oder irreguläre Kräfte (Irregular Forces) oder zivile Störer (Civil Troublemakers) zu bewahren. 24 Subkonventionelle Bedrohung Ist jede Aktivität und jedes Phänomen militärischer und nichtmilitärischer Art, welche durch Personen oder Gruppen mit wirtschaftlichen oder ideologischen Zielsetzungen, jedoch im Allgemeinen nicht durch Regierungen oder internationale Organisationen, verursacht oder geführt wird und geeignet ist, einen Staat, ein Staatensystem oder ein gesellschaftliches Subsystem derart zu schädigen, dass dadurch seine Stabilität nachhaltig gefährdet ist. 25 Schützenpanzer Besitzen Kanonen oder Maschinenwaffen und eine schwache Panzerung. Sie sind für eine rasche Beweglichkeit im Kampf der Panzergrenadiere vorgesehen. Mit besonderen Einrichtungen ausgestattete Schützenpanzer werden als Führungs-, Fernmeldeund Versorgungspanzer verwendet. 26 System Ist eine Kombination zusammenwirkender Elemente und dient dazu, einen oder mehrere definierte Zwecke zu erfüllen. 27 Taktik Ist der Gebrauch militärischer verbundener Kräfte und Mittel zum Zwecke der Erfüllung eines Auftrags im Gefecht und in Einsätzen in denen vorrangig nicht mit Kampf zu rechnen ist. 28 Urbanes Umfeld Ebd. Definition Stoßkraft Ebd: Definition Schnelligkeit. 24 Dienstvorschrift für das Bundesheer Schutz-Aufgaben und Techniken, 2016, S Militärlexikon: Definition Bedrohung subkonventionelle, Online im Intranet unter [ ]. 26 Ebd. Definition Schützenpanzer 27 Ebd. Definition System 28 Ebd. Definition Taktik

20 2 Im Sinne dieses Konzeptes bezeichnet einen geografischen Besiedlungsraum mit hoher Bevölkerungsdichte, dessen Hauptkennzeichen eine flächendeckende Bebauung mit infrastrukturellen Schwerpunkten ist. Die Art der Bebauung kann dabei erheblich variieren und wird im Einsatzgebiet häufig in der gesamten Variationsbreite anzutreffen sein. 29 EINSATZSZENARIEN UND RÄUME Herausforderungen der Zukunft Die veränderten sicherheitspolitischen Entwicklungen stellen die österreichische Si- cherheits- und Verteidigungspolitik und damit die Militärstrategie vor teilweise neue Herausforderungen. Gescheiterte Staaten, Destabilisierung und mangelnde Perspektiven für große Bevöl- kerungsteile im europäischen Umfeld sowie die Verwundbarkeit von Staat und Bevölke- rung durch die globale digitale Vernetzung werden für einen nicht absehbaren Zeitraum zu einer anhaltenden erhöhten Sicherheitsgefährdung für Österreich führen Relevante Trends Aus unterschiedlichen Trendanalysen31 wurden die wesentlichen Aussagen über die künftigen Entwicklungen herausgearbeitet32. Dazu zählt ein starkes Anwachsen der Weltbevölkerung mit erheblichen Unter- schieden in der demographischen Entwicklung zwischen den Regionen, die von Migrati- onsbewegungen begleitet werden. Das bedingt ein Aufkommen bzw. einen Anstieg von Spannungen und Unruhen durch das Gefühl der Überfremdung. Die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen Umweltein- flüsse wie z.b. Wasserverknappung werden noch drastischer und damit die Ressourcenaufbringung, Lebensräume sowie Migrationsbestrebungen beeinflussen. Die Entwicklung der Krisen- und Konfliktregionen SUBSAHARA mit NORD- AFRIKA, NAHER OSTEN sowie WESTBALKAN sind für die EU und für ÖSTERREICH von entscheidender Bedeutung. Ebd. Definition Urbanes Umfeld Vgl. BMLV: Militärstrategisches Konzept 2017, , GZ S92000/183-GStb/2017, S 1 31 Vgl. BMLV: Bedrohungsbild 2030, , GZ S92000/98-GStb/2018, S 1 32 Ebd. S 21ff

21 Die Urbanisierung wird weiter voranschreiten und in ihrer Dimension weitere große Herausforderungen für Staat und Gesellschaft mit sich bringen. Für die Streitkräfte wird der urbane Raum in der künftigen Konfliktaustragung entscheidend sein. Gefechtsfeld der Zukunft Das Gefechtsfeld der Zukunft wird die in den unter beschriebenen Krisen- und Konfliktregionen vorherrschenden Klima- und Geländebedingungen umfassen. Der Kampf in urbanen Regionen wird an Bedeutung gewinnen, da diese besonders schnell wachsen. So werden alleine in Afrika bis Mega - Cities entstehen, die jeweils mehr als 5 Millionen Einwohner umfassen33. Die Mittel und Möglichkeiten eines Gegners (z.b. Internetnutzung und auswer- tung, multispektral Aufklärung, etc.) ermöglichen es, dass das Gefechtsfeld in allen Dimensionen beobachtet, aufgeklärt und überwacht werden kann. Es wird daher einerseits transparenter, man verwendet daher auch den Begriff des gläsernen Gefechtsfeldes, andererseits auch komplexer aufgrund der Vielzahl von Emittern Akteure am Gefechtsfeld Es ist absehbar, dass die Landstreitkräfte in Zukunft über weniger Masse sowohl in personeller als auch materieller Hinsicht verfügen werden. Dieser Mangel bezieht sich auf den personellen und materiellen Umfang und die geringe Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte. Die Kampfkraft moderner Armeen wird schon jetzt nicht mehr durch die Masse der zur Verfügung stehenden Soldaten bestimmt, sondern vielmehr durch die Menge und Qualität der einsetzbaren Waffensysteme. Da aber auch die Zahl der Soldaten als sogenannte Systembediener schrumpft (Mangel an Masse) müssen Waffensysteme voll- /teilautonom werden, um die zu bewältigenden Aufgaben mit (noch) weniger Soldaten erfüllen zu können. In Verbindung mit den Fortschritten in der Robotik und der Künstli- chen Intelligenz werden wir in Zukunft u.a. Kampfpanzer und Drohnen sehen, die autonom fahren, fliegen und kämpfen können. Der Mensch wird dann, wenn überhaupt, nur 33 Vgl. Pattar Terry, LAND MANOEUVRE 2025 STUDY Final report, , S 8 34 Vgl. THESENPAPIER Kommando Heer - Wie kämpfen Landstreitkräfte künftig? [ ] S 8. 21

22 noch zur Beaufsichtigung solcher letaler, autonomer Waffen Systeme (LAWS) eingesetzt. Die (völker)rechtlichen und ethischen Aspekte eines solch leeren Schlachtfeldes können und sollen hier nicht diskutiert werden. Die fortschreitende Technologisierung des Gefechtsraumes durch Digitalisierung, Robotik, autonome Waffensysteme und Miniaturisierung muss zu einer mehrdimensio- nalen Einbindung der Streitkräfte in die Bereiche Luft, Cyber, Information und Weltraum führen, die bislang, wenn überhaupt, nur in Ansätzen vorhanden ist.35 Die gegnerischen Akteure die in einer zukünftigen Konfliktaustragung zu berück- sichtigen sein werden, können im Wesentlichen als regulärer oder irregulärer Gegner be- zeichnet werden. Reguläre Gegner sind durch eine Staatsmacht legitimierte bewaffnete Formationen bzw. militärisch organisierte Truppen oder Truppenteile staatlicher Streitkräfte. Im Gegensatz dazu sind Irreguläre Gegner nicht durch eine Staatsmacht legitimierte Formationen, welche in unterschiedlichen Organisationsformen und mit verschiedensten Zielsetzungen bewaffnete Auseinandersetzung führen. Gemeinsam ist ihnen, neben der Stellung als Nichtkombattant gemäß Kriegsvölkerrecht zumeist ein Defizit an verfügba- ren Kräften und Mittel, welche sie schon aus diesem Grund zu einem überwiegend subkonventionell geführten Vorgehen zwingt Konfliktarten Die Konfliktart kann aufgrund der eingesetzten Kräfte und der angewandten Re- geln sowie deren Verhältnismäßigkeit zueinander definiert werden. Bei den Formen der Kampfweisen wird zwischen zwei Arten unterschieden. Einerseits der konventionelle Kampf bzw. die konventionelle Kampfweise und andererseits der subkonventionelle Kampf bzw. die subkonventionelle Kampfweise Konventioneller Konflikt Der konventionelle Kampf bzw. Kampfweise ist die Art und Weise der Kampffüh- rung, bei der konventionelle Mittel durch Anwendung herkömmlicher klassischer ( kon- 35 Vgl. Ebd. [ ] S 8 36 Vgl. BMLV: Bedrohungsbild 2030, , GZ S92000/98-GStb/2018, S 27ff Vgl. Ebd. S 32ff 37 22

23 ventioneller ) militärischer Verfahren zum Einsatz gebracht und die Normen des Kriegsvölkerrechtes eingehalten werden. Der konventionelle Kampf wird überwiegend von regulären Kräften geführt. Irreguläre Kräfte können die konventionelle Kampfweise anwenden, wenn sie über die dementsprechenden Mittel und Fähigkeiten verfügen Subkonventioneller Konflikt Der subkonventionelle Kampf bzw. Kampfweise ist die Art und Weise der Kampf- führung, bei welcher vor allem leichte Waffen bzw. Kampfmittel und Sprengmittel zum Einsatz gebracht werden, die regulären wie irregulären Kräften in der Regel ohne Ein- schränkung zu Verfügung stehen. Darüber hinaus können auch Mittel und Methoden zur Anwendung kommen, die gemäß dem gültigen Recht verboten sind Konfliktformen Die Kategorisierung des Konfliktes kann anhand des Verhältnisses der verschiede- nen Kampfweisen (konventionell subkonventionell) zueinander erfolgen. Dabei unterscheidet man allgemein üblich den symmetrischen und den asymmetrischen Konflikt. In der Regel treten in jedem Konflikt beide Kampfweisen auf. Die Ausprägung symmetrisch und asymmetrisch stellen die Eckpunkte dar. In der Realität ist meistens, wie in der Abbildung dargestellt, eine Mischform anzutreffen38. Abbildung 6 Formen des Konfliktes 38 Vgl. Ebd. S 34ff 23

24 Symmetrischer Konflikt Im symmetrischen Konflikt sind die Konfliktparteien in der Regel staatliche Ak- teure, die über reguläre Streitkräfte verfügen, welche sich u.a. in Doktrin, Struktur oder Mitteln ähnlich sind und deshalb vergleichbare Zielsetzungen auf allen Führungsebenen verfolgen können Asymmetrischer Konflikt Kann eine Konfliktpartei aufgrund der Unterlegenheit ihrer Kräfte (hinsichtlich Doktrin, Struktur und Mittel) den Kampf nicht konventionell (symmetrisch) wie der überlegene Gegner führen spricht man von einem asymmetrischen Konflikt. Die eigene Schwäche soll durch gezielte Ausnützung von Verwundbarkeiten des überwiegend konventionell kämpfenden Gegners, welcher rechtlichen Einschränkungen beim Einsatz von Gewalt unterliegt, ausgeglichen werden. Dies erfolgt einerseits durch subkonventionelle Kampfführung, wie durch den Einsatz geächteter Mittel oder ethnische Sensibilitäten sowie durch begleitende oder zusätzliche Aktivitäten um beispielsweise der das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber regulären Streitkräften zu untergraben Hybride Konflikt Bei einer Hybriden Konfliktaustragung werden mehrere bis alle verfügbaren macht- politischen Instrumente eines Akteurs, unterhalb der Schwelle des bewaffneten Konflikts, zur strategischen Zielerreichung eingesetzt. Das Militär kann z.b. durch konventionell geführte Angriffe, nichtkonventionell durch Anschläge und Terror, letztere werden vornehmlich durch irreguläre Kräfte ausgeführt, wie seit der Intervention Russlands auf der Krim bzw. dem Konflikt in der Ostukraine vorgezeigt, zum Einsatz kommen, muss aber nicht zwingend Urbaner Raum Der urbane Raum, der als politisches, wirtschaftliches sowie kulturell, religiöses Zentrum über große strategische Bedeutung verfügt, rückt als neuer alter Einsatzraum wieder in den Focus. In der 2. Hälfte des 20. Jh bzw. am Beginn des 21. Jh erfolgten Einsätze im urbanen Umfeld, weil ein Ausweichen des Gegners in Städte dazu zwang. In Zukunft aber wird 39 Vgl. Ebd. S 41ff 24

25 der Konfliktgegner verstärkt in der Großstadt agieren und die Kampfhandlungen werden ein Kampf um, aus und mit der Bevölkerung sein EINSATZAUFGABEN Der, aus den sicherheits- und verteidigungspolitischen Vorgaben, abgeleitete Sou- veränitätsschutz als militärstrategische Zielsetzung der Republik Österreich umfasst Einsatzaufgaben im In- und Ausland41. Einsatzaufgaben im Inland Abweichend zu den Erwartungen nach Ende des Kalten Krieges hat die Beurteilung der künftigen Herausforderungen und Bedrohungen ergeben, dass der Einsatz des ÖBH im Inland wieder an Bedeutung gewinnt. Im Mittelpunkt steht dabei die militärische Landesverteidigung Militärische Landesverteidigung Die militärische Landesverteidigung ist die Abwehr souveränitätsgefährdender An- griffe auf die Republik Österreich und umfasst die Abwehr von Gefahren von außen und von Vorgängen im Staatsinneren, insofern diese im Zusammenhang mit von außen drohenden Gefahren stehen und nur mit militärischen Mitteln abgewehrt werden können. Die anlassbezogene Aufgabe umfasst die Verteidigung der territorialen Integrität Österreichs am Boden und im Luftraum gegen subkonventionelle und konventionelle Angriffe. Einsatzaufgaben im Ausland Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements (IKM) tragen zur Er- haltung und Wiederherstellung stabiler Verhältnisse und zur Beruhigung kriegerischer Lageentwicklungen, aber auch zur Wahrung österreichischer nationaler Interessen oder solcher der EU im Ausland bei. Die Teilnahme des ÖBH an Auslandseinsätzen erfolgt grundsätzlich im multinati- onalen Verbund, meist eingebettet in eine multinationale Führungsorganisation internationaler Organisationen (VN, EU, OSZE, NATO). Vgl. ObstltdG Mag. (FH) Mag. SCHERL Jürgen, Taktische Herausforderungen in der urbanen Einsatzführung, , F24 41 Vgl. BMLV: Militärstrategisches Konzept 2017, , GZ S92000/183-GStb/2017, S 5ff 40 25

26 3.2.1 Einsätze im Internationalen Krisenmanagement / EU bzw. Nachbarstaaten Als anlassbezogene Aufgabe im Rahmen des IKM ist die Beitragsleistung zu frie- denschaffenden Maßnahmen im gesamten Spektrum der Einsatzaufgaben durch Kamp- feinsätze zu nennen bzw. innerhalb der Europäischen Union sowie in Nachbarstaaten die solidarische Unterstützung zur Bewältigung von Katastrophen oder Terroranschlägen. Weiters die optionale Beitragsleistung im Rahmen einer multinationalen Schutz- oder Abwehroperation zur Abwehr eines bewaffneten Angriffs auf einen Mitgliedstaat der Europäischen Union nach Maßgabe der Irischen Klausel. 4 BEDROHUNGEN FÜR EIN KAMPFFAHRZEUG Geänderte Rahmenbedingungen Das zukünftige Gefechtsfeld birgt eine Vielzahl von Bedrohungen für ein Kampf- fahrzeug. Die Bedrohungen bei einer subkonventionellen Kampfführung durch irreguläre Kräfte werden bis in das nächste Jahrzehnt relevant bleiben und umfassen unkonventionelle Sprengvorrichtungen (IED`s) sowie die Verbreitung von Panzerabwehrrohren und lenkwaffen. Bordwaffen von Kampf- und Gefechtsfahrzeugen Flachfeuerwaffen Bis Mitte des nächsten Jahrhunderts werden noch zigtausende alte Kampfpanzer in der Nutzung stehen und gleichzeitig neuere Kampffahrzeuge mit leistungsfähigen Panzerkanonen und Munition diese sukzessive ersetzen Panzerabwehrwaffen Die Integration von Abschussvorrichtungen für Lenkwaffen in Türme bzw. war Standard bei russischen Schützenpanzern wird verstärkt bei geschützten Fahrzeugen in Waffenstationen durchgeführt. Weiters haben mehrere Hersteller insbesonders aus Russland aber auch Ukraine und Israel rohrverschießbare Lenkflugkörper entwickelt. Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

27 Durch Verbesserungen in der Zielerfassung und verfolgung sowie der Steigerung der Durchschlagsfähigkeit durch Tandemhohlladungen auf bis zu 1200 mm Panzerstahl bei Reaktivpanzerung wurden Panzerabwehrlenkwaffen zu einer wirkungsvollen Bedrohung Panzerabwehrrohre Ein hohes Bedrohungspotential besonders in urbanen Einsatzräumen geht von handgehaltenen Panzerabwehrwaffen aus. Dazu zählen die weitverbreiteten Panzerab- wehrrohre RPG-7, die teilweise mit Tandemhohlladung eine Durchschlagsleistung von mm Panzerstahl bei Reaktivpanzerung erreichen Handfeuerwaffen Scharfschützengewehre mit leistungsfähigen Zieloptiken ermöglichen eine treffsi- chere Bekämpfung von Zielen bis 1200 m. Besonders gefährdet sind Besatzungsmitglieder bei offener Luke sowie Optiken und Sensoren. Indirektes Feuer Artillerie, Granatwerfer & Raketen Artilleriefeuer wurde nicht als wirkliche Bedrohung für gepanzerte Fahrzeuge emp- funden. In den Vorschriften wurde z.b. das Durchfahren von Artilleriefeuer gelehrt. Die Erfahrungen aus dem Ukraine Russland Konflikt zeigen, dass massiertes Feuer mit moderner Munition (Streuminen, Top Attack und Thermobarisch) in Kombination mit Zie- lerfassung durch Drohnen für bis zu 85% der Verluste verantwortlich zeichnet und ganze Bataillone mit einem Feuerüberfall vernichtet wurden43. Artilleriegeschütze können auch als Sturmgeschütze eingesetzt werden und stel- len besonders mit Hohlladungsmunition eine Bedrohung für Kampffahrzeuge dar44. Vgl. Dr. Karber, Philipp A: Lessons Learned from the Russo-Ukrainian War, ARCIC, July 2015, S 7 Vgl. Dipl. Ing. FH Bühler Stefan, Die neue Art der Kriegsführung abgerufen Blog OG Panzer 07/2018, abgerufen [ ]

28 Aus der Luft Bordwaffen Die Bordmaschinenwaffen von Luftfahrzeugen und Hubschraubern stellen auf- grund des Angriffswinkels von 5-30 und der damit verbundenen Wirkung auf die schwach gepanzerte Turm- bzw. Wannenabdeckung eine Bedrohung dar Raketen Für von Lfz oder HS abgefeuerten Raketen gilt das in Pkt genannte. Darüber hinaus sind sogenannte Precision Guidance Kits für die weitverbreiteten 2,75 Raketen im Zulauf die durch entsprechenden Laserzielbeleuchtung eine punktgenaue Bekämpfung von Einzelfahrzeugen, auch in der Bewegung ermöglichen Drohnen In den vergangenen Jahren wurden Kleindrohnen auch als Mini/Micro-UAV be- zeichnet immer mehr eingesetzt und auch mit Bewaffnung ausgestattet. Diese reicht von behelfsmäßigen Sprengkörpern (z.b. Werfergranaten) bis hin zu fernbedienbar abzufeuernden Panzerabwehrrohren (s. Abb. 6)46. Abbildung 7 Oktocopter der Separatisten in der Ostukraine (OG Panzer) Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S 26. abgerufen [ ] 46 Vgl. Dipl. Ing. FH Bühler Stefan, Die neue Art der Kriegsführung abgerufen Blog OG Panzer 07/2018, abgerufen [ ] 45 28

29 Cyber/Electronic Warfare Electronic Warfare Elektronische Kampfführung gewinnt wiederum an Bedeutung. Erfahrungen aus dem Ukraine Russland Konflikt belegen, dass EloKa eines der 9 Elemente des hybriden Konfliktes darstellt. In der praktischen Anwendung wurde die Kommunikation derart gestört, dass in ukrainischen Einheiten die Führung nur mit Flaggenzeichen möglich war. Die OSZE hat festgestellt, dass Russland in der Ukraine elektronische Angriffssys- teme eingesetzt hat, die in der Lage sind, GNSS-Signale zu blockieren und zu manipulie- ren. Dazu gehört das R-330Zh, das angeblich das 1-2GHz Wellenband abdeckt. Die GNSSs der Welt, typischerweise das US Global Positioning System (GPS), der russische GLONASS, die chinesische BEIDOU und die europäischen GALILEO-Konstellationen, bieten "Precision, Navigation und Timing" (PNT) Übertragungen über Wellenbänder von 1,164-1,605 GHz und platzieren sie direkt innerhalb der Frequenzkapazität des R-330Zh das vermutlich die Ursache dieser GNSS-Störsignale ist Blendlaser Das Protokoll über Blend-Laser Waffen, Protocol IV of the 1980 Convention on Certain Conventional Weapons, wurde von den VN am 13 Oktober 1995 veröffentlicht. Im Artikle 3 ist festgelegt:...the legitimate military employment of laser systems, includ- ing laser systems used against optical equipment, is not covered by the prohibition of this Protocol. Einige Staaten (USA; Russland, China) haben Blendlaser entwickelt, die elektro- optische Sensoren blenden, überladen oder zerstören sollen Cyberwar In einem Report des US Verteidigungsministeriums wurde enthüllt, dass die Stryker Radpanzer eine hohe Verwundbarkeit aufweisen, indem sie gehackt werden können Vgl. Dr Withington Thomas, Where Am I? 12 April 2019, [abgerufen ] 47 Vgl. Cazalet Mark, The price of quality: Weighing the survivability cost of advanced AFV mission systems, abgerufen [ ] 48 29

30 das dazu führt, dass bestimmte Leistungsparameter wesentlich reduziert werden 49. Nachdem die Digitalisierung auch in Kampffahrzeugen immer mehr voranschreitet ist dieser Aspekt nicht zu vernachlässigen. Unkonventionelle Bedrohungen ABC-Bedrohung Die internationale Gemeinschaft hat den Einsatz von chemischen und biologischen Waffen nach dem 1. Weltkrieg verboten und diesen Bann 1972 und 1993 bestärkt indem die Entwicklung, Lagerung und Verbreitung verboten wurde. Die Wahrscheinlichkeit ei- nes Einsatzes von ABC-Waffen kann als gering, aber nicht als unmöglich beurteilt werden Hohlladungshandgranaten Im IRAK wurde die Hohlladungshandgranate RKG-3 (Ruchnaya Kumulyativanya Granata) durch sunnitische Aufständische als Sprengbomben (IED) in Hinterhalten gegen Fahrzeuge der Koalitionstruppen eingesetzt. Das Kampfmittel, das nach dem Holladungsprinzip wirkt soll eine Durchschlags- leistung von 240 mm Panzerstahl (RHA) erreichen. Neben den russischen Varianten sind auch Lizenznachbauten aus China und dem ehemaligen Jugoslawien in Verwendung 51. Die Bedrohung durch unkonventionelle Sprengvorrichtungen, auch als Improvi- sed Explosive Device bezeichnet war in den Kämpfen im IRAK und in AFGHANIS- TAN die Waffe der Wahl der Aufständischen. Das Gewicht an Explosivstoff variiert von wenigen kg bis zu einigen hundert kg. Die Wirkung wird noch verstärkt, wenn eine geformte Ladung (Flachkegel-Hohlladung) zum Einsatz kommt. Sie ist dann vergleichbar mit der einer EFP Mine52. Vgl. Pickrell Ryan, The US Army built upgunned Strykers to take on Russia, but these hard-hitting armored vehicles may have a fatal flaw, Business Insider, abgerufen [ ] 50 Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S. 9, abgerufen [ ] 51 Vgl. ARGE Truppendienst, Bd. 32, 1 Auflage Waffentechnik II Munition, Hohlladungshandgranate RKG-3 (Ruchnaya Kumulyativanya Granata) S Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

31 4.6.3 Brandkampfmittel Die steigende Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Kampffahrzeugen im urbanen Raum erhöht auch die Bedrohung durch Brandkampfmittel, da diese auf kurze Entfernungen oder von Hausdächern besonders wirksam eingesetzt werden können53. 5 KONZEPTIONELLE BEURTEILUNGEN Missions- und Bedrohungsanalyse Die Grundlage für die Auslegung und Konzeption eines zukünftigen Gefechtssys- tems sind die militärischen Forderungen, die im Wesentlichen auf einer Missionsanalyse und einer korrespondierenden Bedrohungsanalyse beruhen54. Die Basis der Missionsanalyse sind die Szenarien, in denen das zukünftige Waffen- system eingesetzt werden wird. Eine sichere Analyse zukünftiger Konfliktbilder ist, wie im Kapitel 2 beschrieben schwierig. Die Missionsanalyse muss daher eine größere Bandbreite von Einsatzszenarien und räumen abdecken. Naheliegenderweise reichen diese von asymmetrischen Gefechten von geringer bis zu hoher Intensität, die sich sowohl in offenen Räumen wie auch in urbanen Regionen abspielen können, bis zu symmetrischen Gefechten hoher Intensität mit einem gleichwertigen Gegner. Bei allen Szenarien muss damit gerechnet werden, dass der Gegner Methoden der hybriden Kriegsführung anwendet und dass der Krieg im Cyber-Raum eine wichtige Rolle spielen wird. Aus der Missions- und der Bedrohungsanalyse können die Aufgaben und die Fä- higkeiten des zukünftigen Kampffahrzeugsystems u. a. bezüglich der Wirkkomponenten (Feuerkraft), der Schutzauslegung und der Mobilität abgeleitet werden. Hier zeigt sich, dass die Anforderungen an ein Waffensystem, welches für symmetrische Gefechte ausgelegt werden soll und einem System, welches für asymmetrische Gefechte in überwiegend urbanen Räumen bestmöglich geeignet sein soll, sich wesentlich unterscheiden. Ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem für symmetrische Gefechtsszenarien muss über eine leistungsfähige und weitreichende Waffe mit verschiedenen Munitionsarten vorwiegend zur Bekämpfung von feindlichen Kampfpanzern von denen tausende noch bis über das Jahr 2040 im Einsatz sein werden - verfügen. Neben einem Minen- und Vgl. Ebd. S 218 Vgl. Himes, Rolf: Zur Zukunft des Kampfpanzers, ES&T 7/

32 Bomblettschutz sollte der Schutz in einem Bereich frontal +/- 30 Grad optimiert, bzw. maximiert und möglichst polyvalent ausgelegt sein. Damit ist ein duellfähiges System verfügbar, das in den Hauptgefechtsarten, Angriff, Verteidigung und Verzögerung einsetzbar ist und sich durch eine hohe Durchsetzungsfähigkeit, Stoßkraft sowie eine hohe Standfestigkeit auszeichnet 55. Ein Kampffahrzeugsystem, welches für asymmetrische Gefechtsszenarien in über- wiegend urbanen Räumen eingesetzt werden soll, sollte über einen Waffenmix verfügen, mit dem auf kurze und mittlere Entfernungen ein breitbandiges Zielspektrum wirksam bekämpft werden kann. Wünschenswert wäre dabei eine skalierbare Waffenwirkung inkl. der Einsatzmöglichkeit nicht-letaler Waffen. Auch für die Abwehr von Scharfschützen sollte eine wirksame Technologie zur Verfügung stehen. Das System muss über einen hochwirksamen, sphärischen Schutz verfügen, da in diesen Szenarien im urbanen Raum die Bedrohung von allen Seiten (inkl. Boden und Dachpartien) zu erwarten ist. Aufgrund der angeführten Analyse stellt sich die Frage, ob die unterschiedlichen Aufgaben durch ein Gesamt-Kampffahrzeugsystem oder durch mehrere, spezialisierte Systeme als System of Systems-Ansatz besser erfüllt werden können. Gesamtsystem Die Realisierung eines Gesamt-Kampffahrzeugsystems würde zu einem relativ gro- ßen und hochkomplexen Fahrzeug mit extrem hohen Anforderungen an die Besatzung und an die Materialerhaltung führen. Die Kombination der unterschiedlichen Schutzforderungen in einem einzigen Fahrzeug dürfte zu einem Gefechtsgewicht im Bereich von t führen, da gegenüber dem klassischen Kampfpanzer nun auch die Restflächen ein relativ hohes Schutzniveau aufweisen müssen. Neben der weitreichenden Hauptwaffe müssten mehrere Sekundärwaffen (Mittelkaliber und LFK-Launcher) installiert werden, die ebenfalls zu dem hohen Gefechtsgewicht beitragen. Der Einsatz eines rundum im Nächstbereich wirksamen hard-kill-systems ist obligatorisch. Vgl. Cranny-Evans Samuel, Heavy armour heritage: The evolution of the MBT and the search for its successor, [abgerufen ] 55 32

33 System of Systems Demgegenüber führt die Aufteilung eines zukünftigen Gefechtssystems auf ein du- ellfähiges Fahrzeug sowie ein (oder mehrere) Unterstützungsfahrzeuge zu kleineren Sys- temen, deren Gefechtsgewicht in einem Bereich von t liegen dürfte. Nachteilig wären hierbei u.a. eine größere Fahrzeuganzahl und ein höherer Personalbedarf. Auch müssten neue Strukturen und neue taktische Einsatzverfahren implementiert werden. Denkbar wäre die Realisierung gemischter Verbände, so wie es z.b. in der Schweizer Armee gemischte kleine Verbände (Pz und PzGren) gibt. Diese würden duellfähige Kampffahrzeugsysteme und Unterstützungsfahrzeugsysteme, sowohl bemannt als auch unbemannt und auch UAV, umfassen. Es gibt Anzeichen dafür, dass in Russland ein neues Einsatzkonzept beurteilt wird bei dem die Einheiten aus Kampffahrzeugsystemen (Kampfpanzer, Unterstützungspanzer und Schützenpanzern) je nach Lage geschlossen oder geteilt zum Einsatz kommen 56. Das waffentragende Unterstützungsfahrzeug wird sich vom duellfähigen Fahrzeug vorrangig bei der Bewaffnungs-, beim Schutz- und Sichtkonzept unterscheiden, Bei der technischen Realisierung der System of Systems-Lösung sollte verständ- licherweise eine möglichst hohe logistische Gleichheit angestrebt werden. Anteil Robotik Die Bedienung und Überwachung eines Robotik-Elementes, die Bedienung einer ex- ternen Waffenstation und die Bedienung der Führungsmittel inkl. Validierung der eingehenden Informationen wird in Zukunft neben den klassischen Aufgaben für die Besatzung eine deutlich höhere Belastung darstellen. Zum Ausgleich wäre ein höherer Automatisierungsgrad des Waffensystems unerläss- lich. Auch bei Einsatz eines Ladeautomaten für die Hauptwaffe wird aufgrund der höheren Aufgabendichte zu überlegen sein, dennoch eine 4-Mann-Besatzung beizubehalten. Denn, für den Fall, dass die Besatzung auf drei oder sogar nur auf zwei Mann reduziert wird, stellt sich die Frage wie sie, bei einer Einsatzdauer von bis zu 72 Stunden einsatz- bereit bleibt? Eine Antwort wäre, dass fehlende Besatzungsmitglieder durch Technologieeinsatz ersetzt werden und die Auftragserfüllung so sichergestellt ist. Nicht alle sind der Meinung, dass derzeit bereits entsprechende künstliche Intelligenz verfügbar ist, um 56 Vgl. Ebd 33

34 die Einsatzbereitschaft und Entscheidungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, wenn die gesamte Besatzung ruht FÄHIGKEITSFORDERUNGEN Es gibt vier Grundfähigkeiten, über die ein Kampfpanzer verfügen muss. Diese sind Schutz, Mobilität, Feuerkraft und Führung. Im nachfolgenden Kapitel werden die Fähig- keiten, über die ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem in den jeweiligen Bereichen verfügen muss, beschrieben. Schutz/Überlebensfähigkeit Der Schutz der Besatzung ist die höchste Priorität bei den Fähigkeitsforderungen. Diese sind höher bewertet als der Schutz des Kampffahrzeugsystems an sich, wobei der Schutz der Besatzung auch immer zu einem gewissen Prozentsatz auch dem Schutz des Fahrzeuges dient Umfassendes Schutzkonzept (indirekt/direkt) Aufgrund der technologischen Weiterentwicklung im Bereich der Sensorik wird ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem von Forderungen an den gesamtheitlichen Schutz geprägt sein, um trotz gestiegener Bedrohung bei vorschriftsmäßigen taktischen Verhalten in den unterschiedlichen Einsatzszenarien eine akzeptable Überlebenswahrscheinlichkeit aufzuweisen. Erwähnt soll an dieser Stelle werden, dass eine überlegene Waffenreichweite na- türlich auch den Schutz erhöht. Ein umfassendes Schutzkonzept inkludiert indirekte und direkte Schutzmaßnahmen und wird nach dem Zwiebelschalenprinzip unterteilt in Forderungen zur: Vernichtung des Gegners außerhalb seiner Einsatzschussweite Verhinderung der Entdeckung Vermeidung eines Treffers Verhinderung eines Durchschlags Vgl. Mönch Online News Channel, The Tank is Dead! Long Live the.err.tank? Published: 24 January 2019, [abgerufen ] 57 34

35 Verhinderung eines Totalausfalls (Reduzierung von Sekundärschäden) 58 Abbildung 8 Zwiebelschalenprinzip (cbo-wp ) Signaturmanagement im Elektromagnetischen Spektrum Die Forderungen an den indirekten Schutz des Kampffahrzeugsystems sollen ge- währleisten, dass das Fahrzeug schwer entdeckt und möglichst nicht getroffen wird. Daher müssen die Signaturen im elektromagnetischen Spektrum und akustisch möglichst minimiert werden, sodass die Vorgaben der STANAG 4316, 4318 und 4319 erfüllt werden. 59 Das Fahrzeug muss zumindest über einen entsprechenden Tarnanstrich und ein Tarnsystem, das die Mobilität nicht einschränkt verfügen. Weiters über eine Sensorik, die der Besatzung anzeigt, dass sie angerichtet wird und über Wirkmittel, die eine Bekämp- fung erschweren bzw. verunmöglichen. Dazu zählen Nebel-, Stör- und Täuschkörper sowie ein aktives soft-kill Schutzsystem 60. Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S18, [abgerufen ] 59 Vgl. STANAG 4316 Ed1, COUNTERSURVEILLANCE REQUIREMENTS FOR FU-TURE MAIN BATTLE TANKS (FMBT) - RADAR ASPECTS 60 Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S324 ff 58 35

36 6.1.3 Polyvalente Schutzauslegung mit Duellschutz und Rundumschutz Der nächste Schutzlevel betrifft die Forderungen, die verhindern sollen, dass ein Projektil oder LFK das Kampffahrzeug trifft, bzw. durchschlägt. Ein Kampffahrzeug muss rundum gegen die Wirkung von Handfeuerwaffen und Maschinengewehren geschützt sein. Dies entspricht einen ballistischen Schutz nach Level 4 der STANAG 4569 Ed361 und stellt den Grundschutz dar. Aus einsatztechnischen Überlegungen darf ein Kampfpanzer unter normalen Umständen im Frontbereich (± 60 ) nicht durch leichtere Fahrzeuge wie z.b. einen Schützenpanzer vernichtet werden können. Die meisten Schüt- zenpanzer verfügen als Hauptbewaffnung über Maschinenkanonen im Kaliber 30 x 173 mm und verschießen mit einer Durchschlagsleistung von maximal 120 mm Panzerstahl- äquivalent. Die Schutzforderung für den Mannschafts- sowie Munitionsraum besteht daher nach Level 6 der STANAG 4569 Ed3. Bezogen auf die Durchschlagsleistung sind die größten Bedrohungen für einen Kampfpanzer die großkalibrigen Pfeilgeschosse von anderen Kampfpanzern sowie moderne Panzerabwehrlenkwaffen. Die modernsten Pfeilgeschosse haben eine Durchschlagsleistung von maximal 750 mm Panzerstahläquivalent. Bei den Panzerabwehrlenkwaffen beträgt die maximale Durchschlagsleistung sogar zwischen 1200 mm (BGM-71 TOW, HOT 3, FGM-148 Javelin, Spike, 9K135 Kornet) und 1400 mm (AGM-114 Hellfire). Dieser Bedrohung kann sogar mit hochentwickelten passiven und reaktiven Schutz- technologien nur eingeschränkt entgegengewirkt werden.- schon gar nicht mit den geforderten 50t Gefechtsgewicht. Entsprechend muss ein aktives hardkill -Schutzsystem so konzipiert sein, dass es - im Verbund mit den anderen Technologien - einen wirksamen Schutz sowohl gegen Pfeilgeschosse als auch gegen leistungsfähige Panzerabwehrlenkwaffen (mit Tandemhohlladungen) bietet. Vgl. STANAG 4569 Ed.3 /AEP-55(C) /AVPP-1(A) PROTECTION LEVELS FOR OCCUPANTS ARMOURED VEHICLES / PROCEDURES FOR EVALUATING THE PROTECTION LEVEL OF ARMOURED VEHICLES 61 36

37 6.1.4 Plattformintegrierte Schutzsysteme gegen Minen, IED`s und Bomblets Damit die Besatzung eine Chance hat eine Minen- oder IED-Explosion zu überle- ben, darf die Wanne des Kampffahrzeuges nicht aufreißen bzw. kein Durchschlag erfol- gen. Die Forderung für den Minenschutz lautet daher Level 4b, der für den IED Schutz Level 6 gemäß STANAG 4569 Ed3.62 Die Wirksamkeit von Artilleriefeuer gegen Kampfpanzer war unter Einsatz der her- kömmlichen Sprengmunition eher gering. In den Vorschriften findet sich daher auch noch immer die Vorgabe: Räume, die unter Artilleriefeuer liegen, werden umfahren oder mit erhöhter Geschwindigkeit und mit geschlossenen Luken durchfahren63. Mit Einführung der Bomblettmunition wurde die Wirksamkeit von Artilleriewaffen deutlich verbessert. Die Forderung nach einem Schutz der Dachflächen gegen diese Bedrohung ist gegeben Explosions- und Brandschutz Fall es doch zu einem Durchschlag der Panzerung kommt, müssen die Forderungen im Rahmen des Gesamtschutzes derart sein, dass die Sekundärschäden minimiert werden, die Überlebenschance der Besatzung gegeben ist und ein Totalausfall des Kampffahrzeugsystems vermieden wird. Eine wichtige Forderung ist die Aufteilung der Nutzräume (Kampf-, Waffen- Mu- nitions-, Triebwerks- und Kraftstoffraum) und gegenseitige Abschottung, um die Verwundbarkeit des Kampffahrzeugsystems zu reduzieren. Die Priorität liegt beim Kampf- raum zur Aufnahme der Besatzung (2-4 Mann) und den Forderungen nach einem ABCSchutz, Explosions- und Brandschutz sowie einer Klimatisierung. 65 Die Forderungen sind entsprechend Level 4 der STANAG 4317 Ed.3.66 Vgl. STANAG 4569 Ed.3 /AEP-55(C) /AVPP-1(A) PROTECTION LEVELS FOR OCCUPANTS ARMOURED VEHICLES / PROCEDURES FOR EVALUATING THE PROTECTION LEVEL OF ARMOURED VEHICLES 63 Dienstvorschrift für das Bundesheer, VorNr , Der Panzerzug, GZ S92011/41-GStbBür/2003, S145, RdNr Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag S Vgl. Ebd. S Vgl. STANAG 4317 Ed.3 /AEP-4317 PROCEURES FOR THE ASSESSMENT OF FIRE PROTECTION LEVELS FOR LAND VEHICLES 62 37

38 Mobilität/Verlegefähigkeit Die Bewegung am Gefechtsfeld in den relevanten Klimazonen A1-A3, B1-B3, M1- M3 und C0-C1 nach AECTP zu gewährleisten ist die zweite wesentliche Funktionalität eines Kampffahrzeugsystems und diese konkurriert oftmals mit den Forderungen an den Schutz, besonders in Bezug auf Gewicht und Größe. Wesentlich sind eine große Beweglichkeit auf der Straße und im Gelände sowie eine hohe Reichweite von zumindest 500 km auf der Straße. Das Kampffahrzeugsystem muss verlegefähig sein auf Tieflader, auf der Bahn, dem Flugzeug und am Schiff. Dies bedingt die Einhaltung gewisser Limitationen, wie z.b. das Eisenbahn-Verlademaß Höchste Leitungsfähigkeit des Energie-/Antriebsystems Das Energie-/Antriebssystem muss eine hohe Leistungsfähigkeit des Kampffahr- zeuges ermöglichen. Um dies sicherzustellen muss das Leistungsgewicht also das Ver- hältnis von Motorleistung zu Gewicht mindestens 20kW/t betragen, optimal wären 25kW/t. Die Antriebsleistung muss auch entsprechend auf die Ketten übertragen werden. Die Forderungen sind einerseits eine hohe Beschleunigung um den Sprung aus der Deckung rasch zu ermöglichen und andererseits eine hohe Endgeschwindigkeit. Eine wichtige Forderung stellt die nach einer hohen Kraftstoffeffizienz dar. Das Kampffahrzeugsystem muss weniger Betriebsmittel verbrauchen als vergleichbare Kampffahrzeuge mit konventioneller Antriebstechnik. Damit verbunden ist auch ein ge- ringerer Logistikaufwand und in weiterer Folge auch eine Reduzierung der personellen Ausfälle. So waren im Irak-Krieg einer von acht Verwundeten im Zuge von Konvoys, die zu 85% Treibstoff transportierten, zu beklagen.69 Vgl. STANAG 4370 Ed.3, AECTP-200 Edition 3 ENVIRONMENTAL CONDITIONS Vgl. Schumm Tim, NATO Main Battle Tank (MBT) / Infantry Fighting Vehicle (IFV) Statement of Need (SoN) Team of Experts (ToE) Meeting, March 2019, Präsentation beim LCG-LE Meeting, NATO-HQ, Brüssel, April 2019, [abgerufen ] 69 Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S

39 6.2.2 Fahrzeug-/Fahrwerksauslegung für höchste Agilität auf dem Gefechtsfeld Die Sicherstellung einer hohen taktischen Beweglichkeit erfordert ein Kettenlauf- werk. Die Kettenbreite muss so breit sein, dass ein mittlerer spezifischer Bodendruck von ca. 85 kpa möglichst nicht überschritten wird. Zur Gewährleistung einer entsprechenden Manövrierbarkeit besonders im Gelände darf das Lenkverhältnis (Verhältnis von Kettenauflagelänge zu Spurweite) nicht größer als 1,5 1,7 sein. 70. Das Fahrwerk des Kampffahrzeugsystems muss eine semi- bzw. vollautomatische Anpassung des Fahrwerks an das Gelände ermöglichen und somit deutlich höhere Geschwindigkeiten im mittelschweren Gelände verglichen mit konventionellen DrehstabFahrwerken gewährleisten Wasserbeweglichkeit (Waten, Tiefwaten, Unterwasserfahren) Das Kampffahrzeugsystem muss über eine ausreichende Wasserbeweglichkeit ver- fügen. Aufgrund des hohen Gewichtes ist es natürlich nicht schwimmfähig, muss aber unterwasserfahrfähig bis zu einer Wassertiefe von 4 m sein. 71 Feuerkraft/Wirkung Im internationalen Umfeld gibt es eine Anzahl von Staaten, die an der Weiterent- wicklung des Kampfpanzers als duellfähiges System festhalten. Daher ist die Forderung nach leistungsfähigen Rohrwaffen und Munition sowie anderen Effektoren essentiell Überlegener, duellfähiger Haupteffektor zur Bekämpfung von schwer gepanzerten Bodenzielen Für die übergelegene Wirkung in einer Duellsituation in einem symmetrischen Ge- fecht ist eine leistungsfähige Waffe gefordert mit der, stark gepanzerte Ziele, sowohl ste- hend als auch in der Bewegung, auf zumindest 3000m vom stehenden Kampffahrzeug aus oder aus der Bewegung und sonstige Ziele bis auf 6000m vernichtet werden können. Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag S Vgl. Ebd. S28 72 Vgl. Hilmes Rolf: Überflüssig oder unverzichtbar? Zur Zukunft des Kampfpanzers, [abgerufen ] 70 39

40 6.3.2 Effektormix zur Bekämpfung eines breitgefächerten Zielspektrums Um in asymmetrischen Gefechten insbesonders auch im urbanen Umfeld erfolg- reich zu sein ist ein Mix aus unterschiedlichen Waffen gefordert mit dem das vielfältige Zielspektrum auf alle Entfernungen am Gefechtsfeld und im bodennahen Luftraum bekämpft werden kann Hochenergie-Lasersystem oder HPM-Waffe als zusätzlicher Effektor Drohnen oder UAV stellen eine neue, stetig wachsende Bedrohung dar. Eine er- folgreiche Bekämpfung solcher UAV, die sich mit konventionellen MK trotz programmierbarer Munition oft schwierig darstellt, erfordert entsprechende Hochenergie-Waffen. Mit derartigen Waffen können auch UAV-Schwärme, die bei kinetischen Effektoren leicht zu einer Übersättigung führen, wirksam bekämpft werden Intelligente Munition Das gläserne und weit ausgedehnte Gefechtsfeld erfordert Munition mit hoher Wir- kung im Ziel, Anpassung an das Zielspektrum, höchster Präzision, minimaler Kollateral- schaden sowie die Fähigkeit zum Missionsabbruch. Die am Kampffahrzeug verstaute Munition muss die Vernichtung von zumindest 20 Zielen ermöglichen73. Führung/C3I/SDRI Im Fähigkeitsbereich Führung werden durch die fortschreitende Digitalisierung und den vermehrten Einsatz von künstlicher Intelligenz die größten Umbrüche erfolgen. Die Voraussetzung für eine Wirkungsüberlegenheit, auch bei zahlenmäßig weniger Sensoren und Effektoren, ist die Forderung nach optimierter Vernetzung und synergetischer Wirkung mit Kräften anderer Domänen Echtheit und permanente Aktualität des Lagebildes u.a. durch Systemsensorik und Mini-UAS (systemintegriert, hemisphärisch, Tag/Nacht) Zur Sicherstellung des Lagebildes für die Besatzung muss das Kampffahrzeugsys- tem mit der erforderlichen Sensorik am Fahrzeug ausgestattet sein. Damit wird eine 360 x Vgl. Schumm Tim, NATO Main Battle Tank (MBT) / Infantry Fighting Vehicle (IFV) Statement of Need (SoN) Team of Experts (ToE) Meeting, March 2019, Präsentation beim LCG-LE Meeting, NATO-HQ, Brüssel, April 2019, [abgerufen ] 73 40

41 180 Rundumsicht bei Tag, Nacht und schlechter Sicht ermöglicht. Darüber hinaus ist ein elevierbarer Sensor zu fordern, der systemintegriert eine Überblickssicht gewährleistet Systemoptimierter Information-/ Kommunikations-verbund auf Basis von Sprach-und Datenfunklösungen Wie einleitend angeführt ist der Schlüssel zur Wirkungsüberlegenheit in einer op- timierten Vernetzung der Kampffahrzeugsysteme am Gefechtsfeld zu finden. Grundvoraussetzung dafür ist ein entsprechendes Tactical Communication Network (TCN). Die- ses sollte eine uneingeschränkte, sicherer und nicht durch EloKa-Maßnahmen störbare Sprach- und Datenübermittlung sicherstellen. Damit wird einerseits eine starke Auflockerung in allen Phasen des Gefechtes, andererseits eine Konzentration von Wirkung (Feuer) ermöglicht Systemoptimiertes Battle Management System (BMS) Ein BMS oder auch als Waffeneinsatzsystem-Führung (WES/Fü) bezeichnet ist für die Führung eines Kampffahrzeugsystems unabdingbar. Die geforderten Funktionalitäten umfassen eine digitale Kartendarstellung in verschiedenen anwählbaren Maßstäben, die Eigenpositionsbestimmung, die Lagedarstellung durch Implementierung taktischer Zei- chen in der digitalen Karte. Weiters die Unterstützung bei der Befehlsgebung durch die Erstellung, Speicherung und Übermittlung von Meldungen, Befehlen und Plänen sowie durch Nutzung von standardisierten Meldeformaten. Die Bedienung und Anzeige soll über eine nutzerfreundliche Bedienoberfläche und Menüsteuerung einfach erfolgen kön- nen. Eine gesamthafte Ausstattung mit BMS ist eine Grundvoraussetzung für die Implementierung eines Sensor to Shooter Verbundes der es ermöglicht, dass erfasste Ziele, anstatt nur vom jeweils einzelnen Kampffahrzeug, im Verbund dargestellt und bekämpft werden können Lagebild unter Schutz mit Augmented-Reality (AR) Funktionalität Die vielfältigen Bedrohungen am Gefechtsfeld erfordern eine Führung des Kampf- fahrzeugsystems unter Luke. Dazu ist es erforderlich für die Besatzungsmitglieder unter Panzerschutz mit Kameras einen vollen 360 -Panoramablick um das Fahrzeug zu ermöglichen. Die Bilder dieser Kameras sollen entweder auf multifunktionalen Touchscreens Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag S

42 oder über Helmdisplays zusammengefügt werden, um den Besatzungsmitgliedern quasi eine Außensicht durch die Panzerung zu gewährleisten. Die Touchscreen-Displays sollen über ein AR-Overlay verfügen, mit dem durch Symbole z.b. Ziele, eigene Kräfte und andere für die Besatzung relevante Informationen angezeigt werden können Aufklärungs-, Beobachtungs-, Ziel- und Überwachungssensorik Die Anforderungen an die Sensorik eines Kampffahrzeugsystems umfassen die Fä- higkeit zur Zielaufklärung, zum Erkennung von Bedrohungen sowie die Wahrnehmung der Umfeldsituation bei Tag, Nacht und eingeschränkten Sichtbedingungen Zielerkennung, Zielverfolgung, Waffeneinlauf/-nachführung (ZZW) Die Fähigkeit zur Zielaufklärung, Zielerfassung und Zielverfolgung ist für ein Kampffahrzeugsystem von wesentlicher Bedeutung und erfordert mehrere Sensoren, um ein Ziel zu entdecken, zu erkennen, zu identifizieren und zu lokalisieren. Weiters muss das Ziel bis zur Bekämpfung verfolgt oder zur Bekämpfung übergeben werden (HunterKiller). Besonders im urbanen Umfeld kann die Sichtstrecke zu einem Ziel oftmals durch Gebäude oder Bewuchs unterbrochen werden, dann sollte die Besatzung durch ein ZZW- System unterstützt werden. Weiters muss die Besatzung über die Möglichkeit verfügen eine Bekämpfung von Zielen einzuleiten, deren Zielkoordinaten übermittelt wurden, zu denen aber keine direkte Sichtlinie besteht Ziel-Erkennung Freund/Feind (IFF/ZEFF) Ein bisher noch ungelöstes Problem stellt die Zielerkennung Freund/Feind dar. Die beiden Golfkriege mit zahlreichen Fällen von Abschüssen von eigenen durch eigene Kräfte (Friendly Fire) haben die Notwendigkeit eines ZEFF Systems insbesonders für bodengestützte Waffensysteme deutlich gezeigt.76 Vgl. Cazalet Mark, Rafael unveils Suite for Future Armoured Vehicles, [abgerufen ] 76 Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag S

43 7 TECHNOLOGIEBETRACHTUNGEN Ein Einsatz zukünftiger Kampfpanzersysteme gegen einen gleichwertigen Gegner wird sich in einem Gefechtsfeld vollziehen, das großen Veränderungen unterliegt. Automatisierte Aufklärungssysteme mit leistungsfähigen Sensoren in Kombination mit weitreichenden smarten Abwehrwaffen und intelligenten Minen werden die Bedrohung für GKGF im Einsatzraum weiter ansteigen lassen. Andererseits wird der Trend, den Bediener bei intelligenten Waffensystemen aus dem Bekämpfungsablauf am Kampffahrzeug, aber nicht aus der Entscheidungsverantwortung (man still in the loop!) heraus zu nehmen verfestigen und so neue Möglichkeiten zum Schutz der Besatzung von Kampffahrzeugen schaffen. Zukünftige Kampfahrzeugsysteme müssen in technologischer Hinsicht auf die neuen Umfeldbedingungen abgestimmt werden. Ziel muss dabei ein volumensminimiertes und gewichtoptimiertes Gesamtsystem sein, das sich so nur mit einer scheitellaffetierten Hauptwaffe realisieren lässt. Die Festlegung der weiteren zukünftigen Entwicklung der Komponententechnolo- gien ist da schon wesentlich schwieriger. Zielführend ist es ein Technologiescreening für die wichtigen Baugruppen und Systeme, die in diesem Kapitel nachfolgend angeführt sind, durchzuführen. Dabei sollten nur solche Technologien berücksichtigt werden, die bis zur Einfüh- rung des Kampffahrzeugsystems 2030, das heißt in rund 11 Jahren, eine Serienreife erreicht haben werden. Eine Hilfestellung bei der Einschätzung bieten die Technology Rea- diness Level (TRL). Wie das angegebene Beispiel der Entwicklungsdauer der 120 mm Glattrohrkanone zeigt muss bei komplexen Systemen mit einer Entwicklungszeit von mindestens Jahren gerechnet werden (s. Abb. 8). Daraus kann geschlossen werden, dass eine ausgewählte innovative Technologie mindestens das TRL Level 3 (Funk- tionstüchtigkeit nachgewiesen) erreicht haben muss, um in ca. 10 Jahren serienreif zu sein Vgl. Himes, Rolf: Zur Zukunft des Kampfpanzers, ES&T 7/

44 Abbildung 9 Technology Readiness Level (Rolf Hilmes) Schutz/Überlebensfähigkeit Die Ausformung des nächsten Kampffahrzeugsystems wird sehr stark durch die umfassende Berücksichtigung der Erfordernisse eines Gesamtschutzkonzeptes bestimmt sein, das aus Maßnahmen des indirekten und direkten Schutzes besteht 78. Sie sollen dazu beitragen, dass ein Kampffahrzeug am Gefechtsfeld möglichst nicht entdeckt, zumindest aber nicht getroffen wird. Die direkten Schutzmaßnahmen dienen zur Erhöhung der Überlebensfähigkeit nach einem Treffer Signaturreduzierende Maßnahmen im Elektromagnetischen Spektrum Die Bedeutung der indirekten Schutzmaßnahmen darf nicht unterschätzt werden. Alle modernen Aufklärungssensoren und intelligenten Waffensysteme beruhen auf der Verarbeitung von Signaturen und Emissionen eines Zielobjektes. Ein Kampffahrzeug kann nicht am Gefechtsfeld verschwinden, die Tarnwirkung kann die Entdeckungs- bzw. Auslöseentfernung aber erheblich, z.b. um 50% reduzieren. Dazu tragen unterschiedliche Maßnahmen bei. Die Tarnung im sichtbaren Bereich basiert auf einem Fleckentarnanstrich mit einem niedrigen Glanzgrad der die Silhouette auflöst und das Anrichten erschwert. Weiter ver- bessert wird die Tarnwirkung durch die Anbringung von mobilen Tarnsystemen oder auch Mobile Camoflage System (MCS) genannt. Das sind Tarnnetze in unterschiedlichen Design (Wald, Wüste, Urban), die am Kampffahrzeug als Marschtarnung angebracht Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S325ff 78 44

45 werden. Neben dem Tarneffekt vermindert die Beschattung des Kampffahrzeuges das Aufheizen im Kampfraum bei Sonneneinstrahlung. Für ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem werden Maßnahmen zur IR bzw. Radar Tarnung sehr relevant werden, um die Aufklärung durch WBG und Radar sowie das Aufschalten von Zielsuchköpfen und intelligenter Artilleriemunition einzuschränken. Bei der IR-Signatur ist die Eigenerwärmung von Fahrzeugbereichen beim Betrieb zu beachten. Diese sogenannten Hot-Spots, z.b. das erwärmte Wannengehäuse im Bereich des Triebwerkes bei laufendem Motor im Standbetrieb, gilt es zu vermeiden. Das wird erreicht durch das bereits beschriebene mobile Tarnsystem sowie den Einsatz eines Hilfsmotors oder Auxilliary Power Unit (APU) einschließlich eines intelligenten Power Management Systems, das den Betrieb von Systemen über einen längeren Zeitraum ermöglicht, ohne das Triebwerk laufen lassen zu müssen, wodurch auch die Geräuschemissionen wesentlich vermindert werden. Die IR Signatur aufgrund der Eigenerwärmung kann konstruktiv durch eine doppelwandige Ausführung von Gehäuseflächen z.b. bei der Triebwerksraumabdeckung, durch die Abdeckung von Abgasaustritten mit Blenden sowie die Anbringung einer Thermoschutzhülle bei der Panzerkanone reduziert werden. Einsätze finden heute oft in Wüsten sowie in Wäldern und Städten am selben Tag statt. Ein mobiles Tarnsystem müsste daher auf unterschiedliche Umgebungen anpassbar sein, Eine Technologie mit der Bezeichnung ADAPTIV ermöglicht es Fahrzeugen, die Temperatur ihrer Umgebung entsprechend dem unterschiedlichen Gelände nachzubilden. Ein SPz kann dann wie ein anderes Objekt, z.b. ein Auto aussehen (s. Abb. S 46) 79. Zukünftig wird die Zusammensetzung und Ausführung von Deckschichten, auch unter Einbindung der Nanotechnologie, einen wesentlichen Beitrag zur IR-und Radartarnung leisten. Wesentlich für die Radartarnung ist die Minimierung der Rückstreufläche oder Radar Cross Section (RCS). Die Radarstrahlen sollen möglichst gestreut oder absorbiert werden. Dies wird erreicht durch möglichst glatte Außenflächen, eine Minimierung von Kanten und Spalten sowie eine panzertaugliche Beschichtung die im relevanten Frequenzbereich absorbierende Eigenschaften aufweist. 79 Vgl. ADAPTIV a unique camouflage system, BAE Systems [abgerufen ] 45

46 Abbildung 10 CV90 fitted with the ADAPTIV panels (BAE Systems) Wenn das Kampffahrzeug erkannt, angerichtet oder angemessen wird, wird diese Bedrohung durch einen Laserwarner erkannt, die Besatzung alarmiert und als entsprechende Gegenmaßnahme die Mehrfachwurfanlage ausgelöst. Diese stößt Wurfkörper aus, die einen multispektralen Nebel ausbringen und für den Gegner die Sichtlinie so unterbrochen wird. Das eingerüstete Soft-kill- Schutzsystem verfügt über einen IR Störer (Jammer Head), der der Abschuss-und Kontrollvorrichtung eine falsche Raketenposition liefert. Es arbeitet nach dem Prinzip des gerichteten Störens und kann so oft wie nötig verwendet werden. Beispielhaft sei das Multifunktionale Selbstschutzsystem (MUSS) der Firma HENSOLD angeführt. Abbildung 11 The MUSS as a prototype (BAAINBwK5.2) 46

47 7.1.2 Hard-Kill Schutzsystem Dem abstandsaktiven Schutzsystem, auch Defensive Aide Suite (DAS) genannt, kommt bei einem zukünftigen Kampffahrzeugsystem eine wesentliche Rolle bei der Tref- fervermeidung zu. Ein Hardkill Schutzsystem ist ein Element des direkten Schutzes und verbessert die Überlebensfähigkeit des Kampffahrzeuges. Es wirkt im Nah- und Nächst- bereich gegen anfliegende Geschosse/LFK, indem es durch Vorschädigung oder Zerstörung ihre (Rest-) Durchschlagsleitung wirksam reduziert.80 Von einer solchen Reduzierung kann dann gesprochen werden, wenn bei einem Hohlladungsgefechtskopf die ursprüngliche Durchschlagsleistung auf 5% und bei einem KE-Penetrator oder Pfeilgeschoß auf 40% vermindert wird. Ein derartiges Schutzsystem stellt somit keinen Ersatz für einen optimalen ballistischen Schutz, sondern eine sinnvolle und aufgrund der Gewichtsrestriktionen notwendige Ergänzung dar. Die detaillierte Funktionsweise wird nachfolgend am Beispiel des ersten im Kampf- einsatz mit israelischen KPz Meerkava IV erprobten Systems Trophy der Firma Rafael beschrieben. Das System besteht aus einer splittergeschützten AESA-Radaranlage vom Typ Elta ELM-2133 mit vier Flachantennen am Turm, die einen 360-Grad-Rundumblick für das System gewährleisten (s. Abb. 11). Wenn die Active Electronically Scanned Arrays des Radars ein Ziel geortet haben, werden der Azimut- und Elevationswinkel, die Geschwindigkeit und Entfernung des Ziels, der wahrscheinliche Einschlagspunkt, die Zeit bis zum Einschlag und der Startpunkt des Ziels berechnet. Dadurch kann die Besat- zung den Gegner unverzüglich bekämpfen. Befindet sich ein Geschoss auf Kollisionskurs zum eigenen Fahrzeug, wird das abstandsaktive Schutzsystem aktiviert. Trophy richtet dann die drehbare Abschusseinheit auf die Bedrohung aus. Die pro- jektilbildende Ladung wird gezündet, wenn sich das anfliegende Geschoss wenige Meter vor dem Panzer befindet. Die Explosion der Ladung erzeugt einen Splitterkegel, der die angreifende Waffe zerstört. Es befindet sich jeweils eine Abschusseinheit auf jeder Turmseite. Nach dem Schuss wird die Einheit durch einen Autolader neu bestückt 81. Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S Trophy (APS), Wikipedia, [abgerufen ] 80 47

48 Abbildung 12 Trophy AESA-Radar und Abschusseinheit (Wikipedia) Aufgrund der Wirkungsweise ergibt sich, dass bei Auslösung des Hardkill-Systems eine beträchtliche Gefährdung in der näheren Umgebung besteht. Der Einsatz von Pan- zergrenadieren im unmittelbaren Bereich des Kampffahrzeuges ist daher bei aktiviertem Hardkill Schutzsystem nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Dies ist besonders im urbanen Umfeld relevant, da dort ein Hardkill-Schutzsystem gegen RPG-Feuer aus der Flanke oder Rücken wirksam ist, gleichzeitig aber das Kampffahrzeug auch Schutz für die Panzergrenadiere beim Vorgehen bieten soll82. Die Technologie der aktiven Schutzsysteme wird laufend weiterentwickelt. Ziel ist es, neben der Minimierung von Kollateralschäden bei der Aktivierung, anderen mögli- chen Problemen von aktiven Schutzsystemen entgegenzuwirken. Dazu zählt z.b. wie sich aktive Schutzsysteme verhalten, wenn ein anfliegendes Geschoss von mehreren Systemen detektiert wird. Wie reagieren diese, kommt es zu einer Interferenz oder anderen Störungen? Reaktive Panzerung In diesem Unterkapitel wird die vorletzte Schutzschicht behandelt, die den Durch- schlag eines Geschosses verhindern soll. Man spricht auch von reaktiver Zusatzpanze- rung, da es sich dabei um eine Art Vorpanzerung handelt, die das Geschoss durchdringen muss. Reaktivpanzerung besteht im Prinzip aus zwei Stahlplatten, zwischen denen ein Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S Vgl. Feickert, Andrew: Army and Marine Corps Active Protection System (APS) Efforts, CRS Report, 2016, S 9 ff, [abgerufen ] 82 48

49 Schicht Sprengstoff eingelagert ist. Im englischen bezeichnet man diese Art der Panzerung auch als Explosiv Reaktiv Armor (ERA). Wenn ein Geschoss auftrifft, wird der Sprengstoff gezündet und beschleunigt die vorgelagerte Stahlplatte. Da die Schussachse in der Regel schräg zur Panzerung verläuft, interagiert die wegfliegende Panzerplatte mit dem durchdringenden HL-Stachel oder den KE-Penetrator und dies führt zu einer Störung. Je nach Ausführung der Reaktivelemente wird die Durchschlagsleistung des HL-Stachel bzw. des KE-Penetrators wesentlich ver- mindert. Russische Angaben zu der modernen KONTAKT-5 Reaktivpanzerung, wie sie beispielhaft am T72 B3 angebracht ist (s. Abb. 12), sprechen von einer Reduzierung der Durchschlagsleistung um bis zu 600 mm bei HL, das entspricht über 50% und bei KE um rund mm, das in etwa 30% entspricht 84. Die Weiterentwicklung Malachit - die neueste Generation (4.) der russischen Reaktivpanzerung wird am KPz Armata eingerüstet. Abbildung 13 T-72B3 protected by ERA (Below The Turret Ring) Ein Nachteil der Reaktivzusatzpanzerungen ist die Gefahr, dass begleitende Pan- zergrenadiere oder Nachbarfahrzeuge durch die wegfliegenden Platten oder Metallfrag- Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

50 mente zu Schaden kommen. Ein zukunftsweisender Entwicklungsschritt in der Technologie ist der Ersatz der Panzerstahlplatten durch solche aus Hochleistungsverbundwerk- stoffen, wie es bei der Reaktivpanzerung der Firma Dynamit Nobel Defence der Fall ist. Nach der Initiierung der Sprengladung fliegen nur Fasermaterialien herum, sodass die Gefahr von Kollateralschäden weitestgehend vermieden wird. Weiters weisen die Reaktivelemente mit der Bezeichnung CLARA (Composite Lightweigth Adaptable Reactive Armor) ein Flächengewicht von lediglich 600 kg/m² auf und können die Durchschlagsleistung einer RPG-7V Granate von 350 mm auf 5 mm minimieren. Damit ist CLARA im Sinne eines Rundumschutzes vor allem zum Schutz der Seitenflächen eines Kampffahrzeuges geeignet85. Abbildung 14 CLARA composite reactive armor (Below The Turret Ring) Die Limitation einer Reaktivpanzerung besteht darin, dass der Schutzdeckungsgrad maximal ca. 80% erreicht, da bei Randtreffern oder Schrägbeschuss die Schutzwirkung rasch abnimmt. Eine spezielle Form der Reaktivpanzerung stellt die Non Explosiv Reaktiv Ar- mor (NERA) da. Sie funktioniert im Wesentlichen wie eine explosive reaktive armor, Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

51 aber mit viel weniger Plattenbewegung, da es nur die Energie des auftreffenden Ge- schosses wiederverwendet, anstatt eine externe Energiequelle (wie die Detonation einer Sprengschicht) zu nutzen, um die Metallplatten zu bewegen. NERA besteht in der Regel aus zwei Metallschichten (Stahl, Aluminium oder Titan) mit einer eingeschlossenen/verdichteten Schicht aus einem elastischen Material, z.b. Gummi (s. Abb. 14). Beim Aufprall dehnt sich der Gummi aus und die Panzerung wölbt sich. Dies ist sehr effektiv gegen die HL- Stachel von Gefechtsköpfen von rocketpropelled grenades (RPGs) und anti-tank guided missiles (ATGMs). Die Wölbung bewegt mehr Material in den Eindringkanal und hat eine störende Wirkung, die den geformten HL-Stachel schwächt86. Abbildung 15 NERA Funktionsweise (defence politics asia) Als Reaktion auf die Entwicklung der Reaktivpanzerung wurden die Panzerab- wehrwaffen mit einem Tandemhohlladungsgefechtskopf ausgestattet, um so die Wir- kung von Reaktivpanzerungen zu vermindern. Die Firma IBD Deisenroth Engineering entwickelte eine zukunftsorientierte Schutzlösung gegen Tandemhohlladungen mit der Bezeichnung SMART PROTech. Diese Technologie besteht aus einem Basismodul das einen Sensor und ein oder zwei Gegenmaßnahmen beinhaltet. Trifft der Tandem-HL- Gefechtskopf auf wird die zugeordnete Gegenmaßnahme ausgelöst, die in der Wirkrichtung so ausgerichtet ist, dass der Hauptgefechtskopf zerstört wird. Die Wirkung der Vorhohlladung muss von der passiven Panzerung aufgenommen werden87. Vgl. Defence Politics Asia, NERA: Understanding Non-Explosive Reactive Armour, [abgerufen ] 86 Vgl. Rust Michael, Zukunftsorientierte Schutzlösungen für modermne Gefechtsfahrzeuge in erhöhten Bedrohungsszenarien, Info Brief Heer, Ausgabe 4 Oktober 2018, S 8ff 87 51

52 Abbildung 16 Funktionsweise IBD SmartProTech (IBD Deisenroth) Es gilt somit für ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem dasselbe wie bereits im Unterkapitel zu aktiven Schutzsystemen angemerkt: Reaktivpanzerung stellt keinen Ersatz für einen optimalen ballistischen Schutz, sondern eine sinnvolle und aufgrund der Gewichtsrestriktionen notwendige Ergänzung dar. Die elektromagnetische oder elektrische Panzerung ist eine Version der reakti- ven Panzerung, die gespeicherte Elektrizität verwendet, um anfliegende Projektile zu stoppen. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Metallplatten im Abstand von ca. 500 mm, die beide mit einem Kondensator verbunden sind. Trifft ein HL-Gefechtskopf auf, schließt der HL-Stachel den Stromkreis und erzeugt einen Kurzschluss. Der Kondensator entleert sich und der Stromfluss in der Größenordnung von 300 ka bei ca kv Spannung bewirkt, dass der HL-Stachel einem starken Magnetfeld ausgesetzt und dadurch segmentiert wird. Damit wird die Durchschlagsleistung wesentlich reduziert. Im Prinzip bietet es eine gute Multihit-Performance, befindet sich aber noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase Passive Panzerung, Nanotechnologie Als letzte Schutzbarriere muss die (passive) Panzerung den Durchschlag eines Ge- schosses verhindern, wenn alle zuvor beschriebenen Maßnahmen zur Treffervermeidung nicht wirksam wurden. Im Sinne der geforderten polyvalenten Schutzauslegung muss sie Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S

53 nicht nur gegen HL-Gefechtsköpfe und KE-Penetratoren gleich wirksam sein, sondern auch gegen andere Bedrohungen wie z.b. IED s. Die Bedrohungen für ein Kampffahrzeugsystem wurden im 4. Kapitel beschrieben. Die Funktionsweisen von HL und KE-Munition werden zum Verständnis der Schutzwirkung von modernen Panzerungen im Folgenden beschrieben. Interessanterweise ähnelt sich die Durchdringung von Panzerungen durch HL-Stachel und KE-Penetratoren trotz unterschiedlicher Funktionsweise (CE vs. KE). Aufgrund der Auftreffgeschwindigkeit von m/s des KE-Penetrators bzw m/s des ausgebildeten HLStachels entsteht eine extrem hohe Druckbelastung an der Spitze und die beiden Materialien verhalten sich wie Flüssigkeiten (hydrodynamischer Vorgang). Die Panzerung wird plastifiziert, die Spitzen des KE-Penetrators bzw. HL-Stachels pilzen auf und das Material wird an der Wand des gebildeten Schusskanals abgelagert. Der Vorgang des Durch- dringens wird begrenzt durch die Länge des Penetrators, der von der Spitze her erodiert bzw. durch die Dehnung des HL-Stachels der aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeit nach Erreichen der Dutilitätsgrenze zerfällt. Die maximale Durchschlagsleistung von KE-Penetratoren entspricht damit ihrer Länge, die bei mm liegt. Abbildung mm KE-Geschoss M829A2 (Kampfpanzer im Detail) Als Beispiel angeführt die Geschosspatrone M829A2. Sie berücksichtigt die aktu- ellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Entwicklung moderner Panzerungen. Die Länge des Penetrators liegt bei ~680 - ~720 mm89. Die Durchschlagsleistung eines HL-Gefechtskopfes entspricht dem 5-8-fachen Durchmesser des Einlagedurchmessers. Zum Beispiel die russische Panzerabwehrlenk- waffe 9K135 Kornett mit dem NATO-Codenamen AT-14 Spriggan. Der Gefechtskopf Vgl. Kotsch Stefan, Kampfpanzer im Detail, [abgerufen ] 89 53

54 hat einen Durchmesser von 152 mm. Es handelt es sich um eine Hohlladung bzw. Tandemhohlladung, die mm RHA durchdringen kann. Das entspricht dem 7 8,5 fachen Einlagedurchmessers 90. Im Folgenden werden die Panzerungsmaterialien bzw. Werkstoffe beschrieben, die die Durchschlagsleistung der beiden Hauptmunitionsarten, die gegen Kampffahrzeuge eingesetzt werden, so reduzieren soll, dass die Besatzung überleben kann. Panzerstahl: Untrennbar mit der 100-jährigen Entwicklungsgeschichte des Kampfpanzers ist der Panzerstahl verbunden. Er hat durch entsprechende Legierungsanteile und Herstellungsverfahren bereits fast optimale Eigenschaften erreicht. Panzerstähle werden mit verschiedenen Metallen wie z.b. Chrom, Nickel oder Vanadium vergütet und durch Wärmebehandlung nochmals speziell gehärtet. So können Stähle mit einer Brinellhärte (HB) von bis zu 600 produziert werden. Nachteilig wirkt sich das eher schlechte Verhältnis von Schutzwirkung zu Gewicht aus. Trotzdem wird Panzerstahl aufgrund seines Preis-Leistungsverhältnisses auch bei zukünftigen Kampfpanzersystemen als Werkstoff für Wannen- und Turmgehäuse verwendet werden 91. Titan: Titan ist aufgrund seiner Eigenschaften (hart und leicht) grundsätzlich gut einsetzbar. Problematisch ist der relativ hohe Preis (bis zu 20-fach von Panzerstahl) und die aufwendige Bearbeitung. Bei Kampffahrzeugen wird Titan als Legierung mit Aluminium als Teil von Verbundpanzerungen verwendet 92. Keramik: Keramikverbindungen weisen als sehr hartes und festes Material eine hohe Beschussfestigkeit auf. Weiters sind sie relativ leicht, da sie nur die halbe spezifische Dichte von Panzerstahl aufweisen (Dichte p = 2,5 4,5 g/cm³). Dies begünstigt die Nutzung als Schutzwerkstoff, nachteilig wirkt sich aus, dass Keramikverbindungen sehr spröde, in der Herstellung aufwendig und daher teuer sind. Zum Beispiel ist die preiswerteste Keramik 90 9K135 Kornet, WIKIPEA, Die freie Enzyklopädie, [abgerufen ] 91 Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S Vgl. Ebd. S

55 (Aluminiumoxid) zehnmal teurer als Panzerstahl. Aufgrund der Eigenschaften wird Keramik als Teil einer Mehrschichtpanzerung verwendet, da sie sowohl gegenüber großkalibrigen KE-Penetratoren als auch HL-Gefechtsköpfen eine gute Schutzwirkung bietet. Es wird geforscht, ob durch Einlagerung von Fasermaterialien oder durch Veränderung des Gefüges im Nano-Bereich, die mechanischen Eigenschaften weiter optimiert werden können. Faserverbundwerkstoffe ( Liner ): Bei diesem Werkstoff werden mehrere Schichten von hochfesten Fasern (z.b. Aramid) in Kunststoff eingebettet. Wenn die Panzerung eines Kampffahrzeuges durchdrungen wird, muss es über Möglichkeiten verfügen, die Schäden zu minimieren. Dazu zählt ein Spall Liner, der im Kampfraum montiert ist und verhindern soll, dass Fragmente (Spall), die bei einem Aufprall oder beim Eindringen des Geschosses in den Kampfraum entstehen, die Soldaten und Ausrüstung treffen. Spall Liner wird in vielen gepanzerten Fahrzeugen eingesetzt, um die Überlebensfähigkeit der Besatzung zu verbessern. Innovationen bei Spall Linern könnten in Zukunft kommen, aber es wird keine wesentliche Verbesserung erwartet 93. Aufbau von Panzerungen: Zukünftige Kampfpanzersysteme werden wahrscheinlich Hybridmaterialien als Teil der Basispanzerung verwenden, die Keramik, Verbundwerkstoffe und Metalle in eine dünnere und leichtere Mehrschicht-Panzerung integrieren, die einen höheren Schutz bei geringerem Gewicht bietet. Bei diesem als Sandwich oder Compound - Panzerung bezeichneten Aufbau werden die Platten ohne Zwischenräume in Schichten nacheinander angeordnet, um eine ausreichende polyvalente Schutzwirkung zu erreichen. Diese Schutzwirkung soll bei möglichst geringem Gewicht, d. h. einem hohen Masseneffizienzfaktor (EM) sowie bei geringem Bauvolumen, d. h. einem hohen Bautiefeneffizienzfaktor (ES) erreicht werden. Die Formeln für die Berechnung sind nachstehend angeführt. ä EM = ES = ä Ein EM Faktor von 2 bedeutet, dass die Sonderpanzerung bei gleicher Schutzwirkung nur die Hälfte einer konventionellen Stahlpanzerung wiegt. 93 Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S33. 55

56 Der Weg führt über Sonderpanzerungen die z.b. eine Mehrschichtpanzerung, Reaktivpanzerung und Spall-Liner umfassen. Gegen die beiden Hauptbedrohungen können mit aktueller Technologie folgende Werte erreicht werden. Gegen HL: EM Werte von 4 8 bzw. gegen KE: EM Werte von 1,4 1,8. Die unterschiedlichen Werte ergeben sich aus der Tatsache, dass ein optimierter Schutz gegen HL-Gefechtsköpfe vor allen durch Abstand und Störeffekte erreicht wird und somit eine große Bautiefe benötigt. Ein maximaler KE-Schutz bedingt einen komplexeren Aufbau. Die modernen Hochleistungspenetratoren mit einer Länge von mm und geringem Durchmesser sind anfällig gegen Querbelastungen, wie sie beim Auftreffen auf eine schräge Panzerung entstehen. Diese führen zu Biegespannungen im Kern und wenn eine noch stärkere Belastung erfolgt zum Brechen des Penetrators. Dementsprechend ist die Panzerung dreistufig aufgebaut und besteht aus einer Destabilisierungs-, Brech- und Erosionsstufe. Im Wesentlichen braucht ein KE-Schutz eine große Masse um die Energie der Penetratorbruchstücke in der Erosionsstufe zu absorbieren. Der EM Wert für den KE Schutz erklärt das hohe Gefechtsgewicht von t bei modernen Kampfpanzern. Der US Kampfpanzer M1A2 soll eine Schutzwirkung von mm RHA gegen KE-Penetratoren bei der Frontpanzerung aufweisen, das einem Flächengewicht von 3,92, bis 4,71 t entsprechen würde. Da das Flächengewicht bei modernen Kampfpanzern bei 2,5 bis 3,5 t liegt konnte beim KPz M1A2 ein EM-Faktor von 1,35 1,88 beim KE-Schutz erreicht werden 94. Für das zukünftige Kampffahrzeugsystem wird eine Verdoppelung der genannten Schutzwerte gefordert. Realistischerweise muss davon ausgegangen werden, dass bereits eine Verbesserung des ballistischen Schutzes von 50% schon als erfolgreich angesehen werden kann, außer es werden im Bereich der Nanotechnologie, in dem massiv geforscht wird, Durchbrüche erzielt. Zukünftige Panzerungen werden auch im großen Maße von der Synthese von Graphen-Nanoröhren 95 profitieren. Gewebt in einem dreidimensionalen Layout als zukünftiger Verbundwerkstoff wird die Massenproduktion von Materialien mit neuen Eigenschaften ermöglicht, um ein hohes Schutzniveau bei geringerem Gewicht und niedrigeren Kos- 94 Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S Ein Graphen-Nanoröhrchen kann als eine Graphenplatte (ein hexagonales Gitter aus Kohlenstoff) betrachtet werden, die in einen Zylinder gerollt wird ( 56

57 ten zu erreichen. Die Einführung dieser 3D Architektur wird physikalische und mathematische Modelle erfordern, um das Verhalten dieser Materialien bei Beschuss sowie die Schutzwirkung der Strukturen zu berechnen Kombinierte Schutztechnologien gegen Minen, IED`s und Bomblets Die Einsätze im Rahmen der Stabilisierungsoperationen am Balkan haben die Be- drohung von Kampffahrzeugen durch Landminen in den Focus gerückt und auch in zu- künftigen asymmetrischen als auch symmetrischen Konflikten wird dieses Kampfmittel eine wesentliche Rolle spielen. Daher muss ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem gegen Blast- und projektilbildende Minen geschützt werden. Die Überlebensfähigkeit der Besatzung ist gewährleistet, wenn die Wirkung der Minenexplosion im Bodenbereich ohne Kollaps der Struktur (aufplatzen von Schweißnähten) aufgefangen wird. Eine diesbezüg- liche Schutzoptimierung erfolgt bereits bei der Auslegung des Wannengehäuses und der Panzerung im Bodenbereich. Ziel ist es auch den Durchschlag von projektilbildende Mi- nen (EFP) zu verhindern. Nicht verhindert werden kann die Ausbeulung am Wannenboden, daher sind weitere Minenschutzmaßnamen wie z.b. die Entkoppelung des Bodens, Anbringung von Sitzen mit Rückhaltesystem und genügend Freiraum zum Boden sowie Verstau von Munition und Ausrüstung in der Entwicklung zu berücksichtigen. Projektilbildende Ladungen werden nicht nur als Minen, sondern auch als EFP-IED eingesetzt. Projektilbildende Ladungen sind eine spezielle Art von Hohlladungen, bei der der Winkel zwischen Liner und Kegel breit ist und kein Stachel, sondern ein kugelför- miges Wuchtgeschoss gebildet wird. Dieses Projektil wird auch Explosivly Formed Penetrator (EFP) genannt (s. Abb. 17). Das durch die Detonation geformte Projektil hat nicht die gleiche Geschwindigkeit wie die Spitze eines HL-Stachels. Typischerweise be- trägt die Geschwindigkeit etwa 1000 bis 3000 m/s, oder etwa die Geschwindigkeit eines modernen KE-Penetrators, der mit bis zu 1750 m/s fliegt. 96 Vgl. Eshel Tamir, Vehicle and Crew Protection, European Security & Defence, Ausgabe 1/2019, S28ff 57

58 Abbildung 18 HL-Stachel bzw. Projektilbildung (cbo-gcv-wp-2012) Das Projektil hat nicht die gleiche erosive Wirkung auf die Panzerung wie ein HL- Stachel. Stattdessen wirkt es durch Masse und Schock und kann Panzerungen durchdrin- gen, die ein bis zwei Mal so dick sind wie der Durchmesser des Kegels. Wenn das Pro- jektil eindringt, kann es einen größeren Durchdringungskanal erzeugen als ein HL-Stachel. Das führt zu mehr Abplatzungen und bedingt einen entsprechenden Aufbau der Mehrschichtpanzerung einschließlich Liner. Abbildung 19 EFP-Mine Wirkung auf RHA (Defence Technology R) 58

59 Eine Reaktivpanzerung die gegen HL-Munition wirksam ist muss dies nicht auch gegen EFP-IED`s sein. Der Grund dafür liegt darin, dass die Geschwindigkeit des EFP zu gering ist, um die Explosion des Sprengstoffes in der Reaktivpanzerung auszulösen. Die neueren Reaktivpanzerungen der 2. Generation sind sensitiv genug um auch gegen EFP auszulösen. Als Beispiel kann die im Punkt beschriebene CLARA genannt werden97. Bomblettmunition, die auch als Streumunition bekannt ist und durch das Überein- kommen über Streumunition, umgangssprachlich auch als Streubomben-Konvention bezeichnet, das am 1. August 2010 als völkerrechtlicher Vertrag in Kraft getreten ist, ei- gentlich verboten wurde, muss in den Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Bombletts sind kleine HL-Granaten, die aus Gefechtsköpfen ausgestoßen werden (Submunition) und die bis zu 100 mm Pz-Stahl durchschlagen können. Eine entsprechend Auslegung der Dachflächen eines Kampffahrzeuges bedingt ein Flächengewicht von kg/m². Dies kommt aus den schon bekannten Gewichtslimitationen nicht in Frage. Es wird daher eine entsprechende Mehrschichtpanzerung auch mit Reaktivelementen ein- gebracht werden. Aus den angeführten Gewichtsgründen kann der Dachschutz mit einem sogenannten Igel-Bomblettschutz ausgeführt werden. Dabei handelt es sich um Platten, auf denen Kunststoffstifte, vergleichbar einem Nagelbrett, angebracht sind. Trifft nun das unten offene Bomblett auf, ragt ein Stift in den Konus der Hohlladung, stört die Ausbil- dung des HL-Stachels und verhindert so ein Durchdringen der Dachpanzerung, da die Durchschlagsleistung um ~80% reduziert wird. Das Flächengewicht liegt bei nur ~10kg/m² Schutztechnologien gegen unkonventionelle Bedrohungen Der Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohun- gen konzentriert sich sowohl auf die Überlebensfähigkeit der Besatzung als auch auf den Betrieb des Fahrzeuges. Ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem muss über geeignete Sensorik, eine Schutzbelüftung für die Besatzung, die mit einem Fahrzeugfiltersystem ver- Vgl. Kempinski, Bernhard: Technical Challenges of the U.S. Army s Ground Combat Vehicle Program, Working Paper , S56 98 Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

60 bunden ist, das chemische, biologische, radiologische und nukleare Bedrohungen besei- tigt, verfügen. Die Besatzung muss in der Lage sein, die Überdruckfilter für das Fahrzeugfiltersystem auszutauschen, ohne das Fahrzeug zu verlassen. Für den Fall, dass die Besatzung eines Kampffahrzeuges diesen Gefahrenstoffen ausgesetzt ist, umfassen die Dekontaminierungsanforderungen an das Fahrzeug die De- kontamination des Personals vor dem Betreten des Fahrzeugs und eine Dekontamination innerhalb des Kampffahrzeugs vor dem Aufsitzen der Besatzung. Die Dekontamination des Personals und des Kampffahrzeugs soll ohne Einschränkung der Einsatzfähigkeit er- folgen, das aber nur schwer mit anderen Schutzmaßnahmen, wie z.b. dem Anbringen von mobilen Tarnsystemen zur Signaturreduzierung vereinbar ist. Die CBRN-Schutzbelüftungsanlage muss auch sicherstellen, dass die Besatzung überlebt, wenn das Kampffahrzeug in einem durch Staub oder Rauch beeinträchtigten Umfeld zum Einsatz kommt. Hinzu kommt eine integrierte Klimaanlage zum Kühlen und Heizen und bildet da- mit ein umfassendes kombiniertes Umweltschutzsystem das für die Besatzung in allen Einsatzräumen optimierte Arbeitsbedingungen ermöglicht. Feuer ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für ein Kampffahrzeug. Daher ist eine Explosionsunterdrückungs- und Feuerlöschanlage für ein zukünftiges Kampffahr- zeugsystem obligatorisch um die Sekundärschäden durch Brände nach einem Treffer zu minimieren. Wichtig in diesem Kontext ist die persönliche flammhemmende Schutzausstattung der Besatzung die Brandverletzungen hintanhalten kann Gekapselter Besatzungsraum Eine wesentliche Maßnahme im Sinne eines umfassenden Gesamtschutzes ist die Aufteilung der Wanne in einzelne voneinander getrennte Nutzräume, auch als compartmentalization bezeichnet, um so die Verwundbarkeit des Kampffahrzeugsystems als Ganzes zu vermindern. So ist der Kampf-, Waffen-, Munitions-, Triebwerks und Kraftstoffraum voneinander zu trennen und entsprechend den Schutzprioritäten anzuordnen. 60

61 Abbildung 20 Compartmentalization am Beispiel des T14 (Stefan Bühler) Der Kampfraum in dem die 2 4 Besatzungsmitglieder ihre Arbeitsplätze vorfin- den ist als Überlebenskapsel besonders zu schützen. Damit sind auch die besten Voraussetzungen für einen wirksamen CBRN- und Brandschutz sowie für eine Klimatisierung geschaffen. Zum optimierten Schutz der Besatzung trägt auch die Unterbringung der Bewaff- nung in einem separaten Bereich bei. Damit werden eine Gefährdung durch brennbare Stoffe z.b. die Hydraulikflüssigkeit in den Rohrbemsen und -vorhohlern sowie eine Belastung durch Schussgase vermieden. Spezielle Beachtung in diesem Zusammenhang ist der Munition zu widmen. Der Verstau ist im Sinne der Verwundbarkeit als kritisch zu betrachten. Die von der Besatzung getrennte Waffenanlage bedingt einen Ladeautomaten sowie die Bereithaltung der Munition im Nahbereich zum Waffenraum. Die Platzierung des Munitionsraumes sollte weiters im Randbereich des Kampffahrzeuges liegen und es sind ausreichende Ausblasmöglichkeiten (Blow-out-panels) vorzusehen, um bei einer Umsetzung der Munition eine Zerstörung des Gehäuses zu verhindern. Der Kraftstoffraum sollte im Nahbereich zum Triebwerksraum liegen. Er kann in den Randbereichen des Fahrzeuges z.b. in den Laufwerksträgern wie beim SPz Puma angeordnet werden und so zum Gesamtschutz betragen. Mobilität/Verlegefähigkeit In diesem Unterkapitel werden die Technologien beschrieben, die die geforderte Beweglichkeit, Agilität und Transportfähigkeit eines zukünftigen Kampffahrzeugsystems 61

62 ermöglichen. Die Beweglichkeit eines Kampffahrzeuges am Gefechtsfeld ist von mehre- ren Faktoren, nicht nur vom Antrieb und Fahrwerk, abhängig. Dazu zählen das Schutzni- veau, die Sichtmöglichkeiten für Panzerfahrer und Kommandant und auch die Führungsmöglichkeiten z.b. in Form einer Karte-Lage-Darstellung in einem BMS das die Orientierung unterstützt Leichtbauweise Beweglichkeit und Schutz sind eigentlich sich gegenüberstehende Systemmerk- male. Um diese beiden Merkmale zu verbinden muss das Gewicht optimiert werden. Daher ist das Wannengehäuse nicht mit integrierter Panzerung aus Panzerstahl zu fertigen sondern in Dünnblech-Biegetechnologie und adaptierten Schutzelementen zu realisieren. Diese Technologie ermöglicht eine Gewichtsreduzierung bei gleichzeitiger Verbesserung des Schutzes, da die gebogenen Panzerblech-Elemente keine Schweißnähte erfordern, die strukturelle Schwachstellen in der Wanne bilden. Weiters ermöglichen die adaptierten Schutzelemente eine gewisse Flexibilität, wenn es Limitationen beim Luft- oder Eisenbahntransport einzuhalten gilt Kompakter Hochleistungs-Dieselmotor Es ist im nächsten Jahrzehnt nicht mit einer wesentlichen Änderung bei den An- triebskomponenten zu rechnen. Der Dieselmotor wird eine evolutionäre Weiterentwicklung in Teilbereichen z.b. in der Ausweitung des Drehzahlbandes verfolgen. Ein wichtiger Vorteil ist die geringere Brandgefahr des Dieselkraftstoffs, der nicht so leicht verdampft wie Benzin und somit einen höheren Flammpunkt hat. Die Direkteinspritzung (Common-Rail-Einspritzsystem) hat den entscheidenden Vorteil des 15 bis 20 % geringeren Verbrauches. Auf die Viel- bzw. Mehrstofffähigkeit wird zu Gunsten des geringeren Verbrauchs verzichtet. Lediglich eine Zweistofffähigkeit für Diesel- und Dü- senkraftstoff (F34) muss gewährleistet sein. Wegen der zunehmenden Anzahl an Verbrauchern im Fahrzeug ist auch hier zur Verbrauchssenkung eine APU sinnvoll. Die Entwicklung zu kleineren und leichteren Triebwerken z.b. die Serie 890 (High- Power-Density HPD) der Firma MTU wird stetig fortgeführt. 62

63 Abbildung 21 Leistungsdichte Literleistung [kw] (Klaus Lindner MTU) Die Motoren liegen durch den Einsatz von Electrically Assisted Turbo Charging (EATC) für optimales Ansprechverhalten und Erhöhung der Drehzahl in etwa bei 1000 kw und sind um ca. 19 % sparsamer, wozu auch eine verbesserte Kühlleistung und die Heißkühlung, die den Kühlungsbedarf senkt, beitragen. Man erreicht mit den Motoren der 890 Serie spezifische Kraftstoffverbrauchswerte von < 200 g/kwh99. Der beste spezifische Kraftstoffverbrauch der Gasturbine des KPz M 1 liegt bei ca. 287 g/kwh, also fast um ein Drittel höher. Für den KPz Leopard 2 werden 245 g/kwh, einschließlich Kühlanlage ein Wert von 264 g/kwh, angegeben. Die österreichische Firma AVL hat im Auftrag des National Advanced Mobility Consortium in Zusammenarbeit mit TARDEC eine einzigartige Gegenkolbenmotor-Familie entwickelt. Im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren bietet die AVLLösung eine um bis zu 50% höhere Leistungsdichte sowie eine um bis zu 30% bessere Kraftstoffeffizienz. Der Motor reduziert den Platzbedarf und die Fahrzeugmasse bei Vgl. Merhof W., Hackbarth E.-M., Fahrmechanik der Kettenfahrzeuge, S115 ff [abgerufen ] 99 63

64 gleichzeitiger Leistungsmaximierung unter extremen Bedingungen unter Nutzung von Diesel- oder F34-Kraftstoff mit AVL CYPRESS TM Technologie Hybridantrieb Der Hybridantrieb hat gegenüber dem rein Elektrischen Antrieb mit Speisung des Elektromotors aus Akkumulatoren, den Vorteil, dass die erforderliche elektrische Energie aus dem Verbrennungsmotor über einen Generator erzeugt wird. Er kann aber auch mit Akkumulatoren betrieben werden. Das bedeutet, die Energie für den Hybridantrieb steht mit den kurzen Tankzeiten des konventionellen Kraftstoffes zur Verfügung, und sie weist gegenüber einem Batteriewechselsystem geringeren Raum-und ggf. Transportraumbedarf auf. Das hohe Gewicht und der Raumbedarf der Akkumulatoren des rein elektrischen Antriebs stehen beim Hybridantrieb ganz oder zumindest zum größten Teil für den Generator, den Verbrennungsmotor und Tank zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil aus logistischer Sicht ergibt sich aus der Entkoppelung von Motordrehzahl und Antriebsraddrehzahl, die einen optimierten Betrieb des Antriebsmotors im verbrauchsgünstigen Drehzahlbereich ermöglicht und somit den Treibstoffver- brauch vermindert. Ein Hybridantrieb ermöglicht Silent Operation Modes (Silent Move; Silent Watch + APU Betrieb). Daraus können sich taktische Vorteile für das Kampf- fahrzeug ergeben ebenso wie durch die Abdeckung der kurzzeitigen Leistungsspitzen mittels E-Antriebssystem (Boostfunktion) z.b. beim Sprung aus der Deckung Elektroantrieb Der elektrische Antrieb umfasst prinzipiell die Baugruppen wie in Abb. 20 darge- stellt. Mit der Entwicklung der Halbleitertechnik wird der elektrische Antrieb für Kettenfahrzeuge erneut interessant. Vgl. AVL List, AVL ADVANCED COMBAT ENGINE, [abgerufen ]

65 Abbildung 22 Elektrischer Antrieb in einem Kettenfahrzeug (Merhof W) Da in dem Antrieb keine mechanischen Übertragungsmittel zwischen Energiever- sorgung und Elektromotor erforderlich sind, ist man in der Raumaufteilung grundsätzlich weniger eingeschränkt als beim konventionellen Antrieb mit Verbrennungsmotor und erforderlichem Kennungswandler (Getriebe). Bei Kettenfahrzeugen bietet sich für die Kur- venfahrt an, das Fahrzeug mit je einem Elektromotor links und rechts auszurüsten (sog. Zwei-Ecken-Antrieb). Ein elektrischer Antrieb bietet grundsätzlich den Vorteil einer geringeren Geräu- schentwicklung. Auch wird sich eine Verringerung der thermischen Signatur des Fahrzeugs ergeben. Die Kosten für den elektrischen Antrieb mit seiner Leistungselektronik, den zum Teil erforderlichen seltenen und teuren Werkstoffen und der zugehörigen Energieversorgung, übersteigen zurzeit die des konventionellen Antriebs mit Verbrennungsmotoren bei weitem. Das betrifft vor allem die Energiespeicher, die erst eine relativ kurze Entwicklungszeit hinter sich haben und zum Teil noch nicht in Serie gefertigt werden. Mit der Verringerung des Bauvolumens ist der Elektroantrieb - unabhängig von der Verknappung der Kraftstoffressourcen für die herkömmlichen Antriebe - im Kettenfahrzeug grundsätzlich von Interesse.101 Weitere Gründe für eine Integration in ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem sind eine hohe Zuverlässigkeit durch verschleiß- und wartungsarme Bauteile sowie die einfa- chere Realisierung von automatisierten Funktionen, Drive by Wire, Remote control und Robotik-Konzepten. Vgl. Merhof W., Hackbarth E.-M., Fahrmechanik der Kettenfahrzeuge, S151ff [abgerufen ]

66 Aus systemtechnischer Betrachtung ist die Verfügbarkeit von ausreichend elektri- scher Energie an Bord eines Kampffahrzeuges grundsätzlich vorteilhaft, da diese nicht nur für Beweglichkeit, sondern gleichermaßen für Überlebensfähigkeit (elektromagneti- sche/elektrische Panzerung) und Feuerkraft (Elektro-Thermisch-Chemische Kanone; ETC) genutzt werden könnte. Bei allem Optimismus muss angemerkt werden, dass die elektrische Kraftübertra- gung noch mit einer Reihe von Problemen und Risiken behaftet ist, z.b. das Gewicht und der Raumbedarf von Komponenten, die vor einem Einsatz gelöst werden müssen, sodass auch Platz für die Besatzung und den Verstau der Ausrüstung verbleibt (s. Abb. 22) 102. Abbildung 23 Triebwerkskonzepte Prozentuale Gewichtsbilanz (K.L. MTU) Hydropneumatische-Federung Neben dem Antrieb leistet das Laufwerk einen wesentlichen Beitrag zur Mobilität eines Kampffahrzeuges. Antrieb und Laufwerk müssen über eine vergleichbare Leis- tungsfähigkeit verfügen oder anders ausgedrückt, die Antriebsleistung muss auf den Bo- den gebracht werden, sodass die Besatzung ihre Aufgaben im Gefecht optimal erfüllen kann. Als Nachteil aller konventionellen mechanischen Federsysteme (z.b. Drehstab) kann festgestellt werden, dass das Arbeitsaufnahmevermögen konstruktiv vorgegeben, im Betrieb aber keine Regelmöglichkeit gegeben ist. Dies gilt auch für die verwendeten Dämpferarten. Daher ist eine Höhenverstellung nur mit großem Aufwand durchzuführen. Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

67 Ein hydropneumatisches Federungssystem nützt als Prinzip die Kompressibilität gasförmiger Medien zur Federung aus. Die Federkräfte werden entweder unmittelbar oder über eine Flüssigkeitssäule über Kolben und Gestänge auf die radführenden Bauteile geleitet103. Abbildung 24 Hydropneumatisches Feder-Dämpfer-Element (Merhof W) Eine hydropneumatische Federung lässt eine Reihe von Vorteilen erwarten. Es las- sen sich große Federwege (> 600 mm) realisieren, Dämpfung und Federkennung sind einstellbar und eine Niveauregulierung ist möglich. In der Wanne ist kein Versatz der Laufrollen an der linken und rechten Seite erforderlich. Der Wannenboden wird freige- halten und kann für eine Optimierung des Minenschutzes genutzt werden. Außerdem lassen sich Vorteile in der Instandsetzung erwarten, da die Federelemente bei Laufwerks- schäden oder verzogenen Wannen leichter demontiert werden können. Federbewegungen können unterbunden und das Laufwerk festgelegt werden. Dadurch ergeben sich optimale Voraussetzungen für den Feuerkampf, da ein Nachschwingen des Fahrzeugaufbaus beim Schuss vermieden wird. Vorteile ergeben sich auch dadurch, dass z.b. die Erhöhung oder Depression der Hauptwaffe um weitere -10 und 20 erweitert wird, sodass die Besatzung das Kampffahrzeug an Kammlinien oder hinter Bodenwellen in Stellung bringen kann. Weiters wird der Transport erleichtert, da durch das Absenken der Wanne u. U. Höhenbeschränkungen z.b. beim Lufttransport, eingehalten werden können. Vgl. Merhof W., Hackbarth E.-M., Fahrmechanik der Kettenfahrzeuge, S453 ff [abgerufen ]

68 7.2.6 Semi-aktives Laufwerk Die sogenannten aktiven Fahrwerke regeln mit Hilfe der Sky-Hook Strategie die Schwingungen vollständig aus. Man unterscheidet voll- und teilaktive Systeme. Die Skyhook-Strategie folgt dem Prinzip, den Fahrzeugaufbau unabhängig von Fahr- und Straßenzustand möglichst stabil zu halten. Der Regelansatz strebt die Ruhigstellung des Fahrzeugaufbaus, vergleichbar einer Anbindung an einen festen Himmelshaken (Skyhook), während der Fahrt an. Bei einem Einsatz der aktiven Fahrwerke in Kettenfahrzeugen kann folgender mi- litärischer Nutzen erreicht werden. Eine geringere Belastung der Besatzung und somit eine längere Einsatzbereitschaft. Weiters die schon beschriebene Möglichkeit zur Niveau- regulierung entsprechend der Gefechtssituation und günstigere Bedingungen für das Schießen aus der Bewegung mit der PzK bis zur Reduzierung der Streuung bei der Abgabe von Feuerstößen aus Maschinenwaffen104. Vor allem für schwerere Fahrzeuge ist eher ein teilaktives System vorzuziehen. Au- ßerdem ist der Raumbedarf für die hydraulische Anlage einschließlich der Kühlung, die auch für die elektronische Regelung vorzusehen ist, nicht zu vernachlässigen. Weiters ist zu bedenken, dass aus Sicherheitsgründen (nicht nur bei Beschussfolgen) die Hydraulik gegenüber dem Raum für die Besatzung entsprechend sicher abzutrennen ist. Das bedeu- tet, dass diese Systeme bei Gefechtsfahrzeugen zusätzliche Probleme bezüglich Raum und Gewicht aufwerfen. Das ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass vollaktive Fahr- werksregelungen sich zurzeit noch in der Entwicklung befinden und man mit den heutigen, passiven Laufwerken eine durchaus ausreichende Beweglichkeit erreichen kann Abgekoppeltes Laufwerk, Gummikette Andere, durch den Antrieb und das Laufwerk hervorgerufene Schwingungen im Fahrzeugsystem können nicht durch das Feder- und Dämpfersystem des Laufwerks pa- riert werden. Diese Schwingungen können vor allem zu Störungen an den verfeinerten Richt-und Beobachtungsmitteln und zu verfrühten Ausfällen zum Beispiel der Feuerleit- einrichtungen führen. Sie können durch entsprechende Geräuschpegel und Vibrationen hohe Belastungen für die Besatzung verursachen, die eine erhebliche Minderung der Ein- satz- und Reaktionsfähigkeit bedingen. Generell sind Maßnahmen zur Minderung der Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S

69 Schwingungsfähigkeit der Wanne sowie zur Schwingungsabstrahlung hilfreich. Liner z.b. gegen Splitterausbreitung oder Strahlung an der Innenseite der Wanne reduzieren die Abstrahlung. Die Kettenart hat ebenfalls einen Einfluss. Als beste Lösung zur Abkopplung der Schwingungen aus dem Laufwerk von der Wanne hat sich das abgekoppelte Laufwerk der Fa. Krauss-Maffei Wegmann bewährt. Die Geräuschbelastung hat sich z.b. um durchschnittlich ca. 15 % senken lassen 105. Den Aufbau eines abgekoppelten Laufwerks zeigt Abb. 24 Abbildung 25 Aufbau des abgekoppelten Laufwerks (Merhof W) Die Aufgaben der Ketten sind im Wesentlichen, die Tragfähigkeit des Bodens mit entsprechendem Bodendruck zu nutzen und die Traktion in Längs- und Seitenrichtung sicherzustellen. Composite Rubber Tracks (CRT) oder auch als Bandketten bezeichnet sind leichter als Scharnier- und Verbinderketten. Gegenüber den konventionellen Stahl- ketten kann mit einem in etwa 50% geringerem Gewicht gerechnet werden. Das bedeutet, dass der Laufwerkswiderstand und damit der Rollwiderstand der Bandkette geringer ausfallen und auch die Schwingungen reduziert werden106. Die Bandketten eigenen sich wegen der Handhabbarkeit und der übertragbaren Kräfte für leichtere Fahrzeuge (bis zu 17 t Fahrzeugmasse). Bandketten für schwerere Fahrzeuge bis zu 50 t befinden sich in der Erprobung. Eine Testeinheit der UK Royal Army hat 2017 eine 5000 km Erprobung der Bandkette auf einem 32 t SPz Warrior mit Vgl. Merhof W., Hackbarth E.-M., Fahrmechanik der Kettenfahrzeuge, S410 ff [abgerufen ] 106 Vgl. Ebd., S40e ff [abgerufen ]

70 interessanten Ergebnissen durchgeführt107. Im Zuge von Kraftstoffverbrauchstests im Rahmen des 5000 km-tests konnte eine Kraftstoffeinsparung von 16% auf der Straße und 24% im Gelände feststellt werden. Dies entspricht einer Erhöhung der Fahrzeugreich- weite um 19% bzw. 31%. Bei einem Nutzungsprofil von 25% Straße und 75% Gelände- fahrt, konnte die Reichweite im Durchschnitt von 416 km mit Stahlketten auf 666 km, das entspricht 28%, mit CRT erhöht werden. CRT minimieren auch das Vibrationsniveau für die Besatzung im Kampfraum. Zum Beispiel wurde bei 50 km/h auf der Straße bei geöffneten Luken, von demselben unabhängigen Unternehmen eine Vibrationsreduzierung um 75% gemessen, wodurch die Vibration von 3,45 g für die Stahlkette auf 0,86 g für die CRT reduziert wurde. Der Geräuschpegel im SPz Warrior mit CRT, gemessen (durch eine unabhängige Firma im Dezember 2017 und Januar 2018) an den Bedienstationen bei 50 km/h auf der Straße mit geöffneten Luken, verminderte sich um 10 db(a) bis 14 db(a) im Vergleich zu den ursprünglichen Stahlketten (s. Abb. 25)108. Abbildung 26 Geräuschpegel im SPz Warrior (Marcotte Tommy) Vgl. Marcotte Tommy, COMPOSITE RUBBER TRACK TRIAL RESULTS FOR WARRIOR IFV, S 2ff [abgerufen ] 108 Ebd. S

71 7.2.8 Drive by wire Drive by wire Technologie ist der Einsatz von elektrischen oder elektromechani- schen Systemen als Ersatz für die traditionellen mechanischen durch elektronische Steuerungssysteme mit elektromechanischen Aktuatoren und Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI). Feuerkraft/Wirkung Feuerkraft ist der relevante Faktor für ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem da die Wirkung über die Durchsetzungsfähigkeit am Gefechtsfeld letztendlich entscheidet Hochleistungs-Panzerkanone (120mm+) Für ein zukünftiges duellfähiges Gefechtssystem, welches im Zeitraum eingeführt werden soll, wird als Hauptwaffe eine Hochleistungs-Pulverkanone im Kali- berbereich mm in Frage kommen, da russische Systeme wie der KPz Armata (T-14) eine zunehmende Bedrohung darstellen.109. Als Beispiel kann die neue 130-mm-Kanone für das zukünftige Kampffahrzeugsys- tem, das sogenannte "Main Ground Combat System" (MGCS), das gemeinsam von Deutschland und Frankreich als zukünftiger Ersatz für die KPz Leopard 2 und Leclerc entwickelt wird, angerführt werden. Neben einem leistungsfähigen KE-Geschoss neuerer Bauart kommen vermutlich weitere Munitionsarten in Betracht, die möglicherweise innovative Funktionalitäten, bzw. Bekämpfungsmöglichkeiten beinhalten. Gegenüber einer 120 mm Granatpatrone vergrößert sich die Länge bei einer 130 mm Granate von ca mm auf rund 1300 mm und das Gewicht von 20 auf 35 kg. Bei einer 140 mm Munition liegen die Länge bei ca mm und das Gewicht bei 38 kg110. Vgl. Himes, Rolf: Zur Zukunft des Kampfpanzers, ES&T 7/2018 Vgl. Dipl. Ing. FH Bühler Stefan, Neue 130 mm Glattrohrkanone, Schweizer Soldat, Nr. 9, September 2016, [abgerufen ]

72 . Abbildung 27 Rheinmetall 130mm/L51 PzK (Miltechmag) Sowohl bei einer 130 mm als auch 140 mm Kanone wird der Einsatz eines automa- tischen Laders zwingend notwendig. Darüberhinaus ist beim Kaliber 140 mm der den Übergang auf eine zweigeteilte Munition unumgänglich, um die Handhabung der Muni- tion zu erleichtern. Die größere und damit schwerere Munition bedingt auch eine Redu- zierung des Munitionsvorrates von heute 40 auf nur mehr 32 Schuss, um das Gesamtgewicht nicht ansteigen zu lassen. Munition die nicht im Ladeautomat verstaut werden kann, müsste in einem abgeschotteten Bereich in der Wanne gelagert werden Ladeautomaten In einem zukünftigen Kampffahrzeugsystem wird ein Ladeautomat aus mehreren Gründen obligatorisch sein. Wie bereits ausgeführt wird die Munition bei steigendem Kaliber für einen Ladeschützen nicht mehr handhabbar. Der Trend zu einen besatzungslosen Turm ermöglicht die Reduzierung der Besatzung und die Einsparung des Lade- schützen. Da die Munition aus Gründen des Schutzes der Besatzung, wie im Unterkapitel beschrieben, in einem abgeschotteten Raum im Kampffahrzeug gelagert muss, ist sie für eine Manipulation im Gefecht nicht verfügbar. In Duellgefechten wird der Feuer- kampf in Zukunft vermehrt aus der Bewegung geführt werden, was ein manuelles Laden der PzK durch einen Ladeschützen verunmöglichen oder zumindest sehr erschweren würde. 72

73 Ein Ladeautomat muss gewisse Kriterien erfüllen, die sicherstellen, dass das Kampffahrzeugsystem duellfähig ist. Grundsätzlich muss er eine hohe Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit unter allen Einsatzbedingungen, Klimazonen, Verschmutzung bei Staubbelastung usw. aufweisen. Um eine Feuergeschwindigkeit von 8 10 Schuss/min zu realisieren muss die technische Reaktionszeit, also der Zeitbedarf vom Bekämpfungsentschluss bis zur Schussabgabe unter 8 sec liegen. Der Ladeautomat muss diese kurzen Schussfolgezeiten ermöglichen. Weiters muss der Ladeautomat eine hohe Anzahl an Granatpatronen, nach Möglichkeit den gesamten Munitionsvorrat das entspräche 2 x Granatpatronen je nach Kaliber, aufnehmen um Umladevorgänge zu vermeiden und die Durchhaltefähigkeit zu erhöhen. Auch der Ladeautomat muss über ein Entwicklungspotential verfügen und zukünftig die Möglichkeit zur Aufnahme von leis- tungsgesteigerter Munition bereitstellen111. Zukünftige Kampffahrzeugsysteme werden über eine scheitellafettierte Hauptwaffe in einem fernbedienten Turm mit Ladeautomat verfügen. Hier könnte auf die Konzeptstudie der Firma Kraus-Maffei-Wegmann KMW, die im Rahmen der Entwicklung des nicht realisierten KPz 3-Programmes (s. Abb. 27) entstand sowie die Erfahrungen aus der Erprobung des Versuchsträgers Experimentalwanne Gesamtschutz (EGS) (s. Abb.28) zurückgegriffen werden112. Abbildung 28 Konzeptstudie KPz 3 (Rolf Hilmes) Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S Vgl. Ebd. S

74 Abbildung 29 Experimentalwanne Gesamtschutz (Rolf Hilmes) Hinsichtlich der logistischen Aufwendungen besteht ein Einsparungspotential da- rin, dass das Aufmagazinieren des Ladeautomaten vergleichbar dem von Mehrfachrake- tenwerfer erfolgt, indem der Munitionsbehälter einfach gegen einen aufgefüllten ausge- tauscht wird. Damit würde der aufwendige händische Umschlag und Verstau der Panzergranaten entfallen. Somit würden diese Maßnahmen nicht nur zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sondern auch zur Erhöhung der Überlebensfähigkeit der Besatzung beitragen Alternative zukünftige Waffentechnologien Ein zukünftiges Kampffahrzeugsystem wird, wie in ausgeführt, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer großkalibrigen leistungsoptimierten Pulverkanone ausgestattet sein, die eine Mündungsgeschwindigkeit von rund 1800 m/s aufweist und Ziele auch auf große Kampfentfernung sicher vernichtet. Sollte die Schutztechnologie eine sprunghafte Entwicklung zeigen und eine wirkungsvolle Bekämpfung eine Mündungsgeschwindigkeit über 2000 m/s erfordern, kann dies mit einer konventionellen Pulverkanone nicht mehr erreicht werden. Als alternative Waffentechnologien könnten einerseits Hybridwaffen, dazu zählen die elektro-thermische-kanone (ETK) sowie die elektro-thermische-chemische-kanone (ETC) und andererseits elektro-magnetische-waffen z.b. Schienenkanone (Rail-Gun) oder Spulenkanone (Coil-Gun) zum Einsatz kommen. 74

75 Mittelfristig realisierbar erscheint die ETC-Technologie, da diese nur einen über- schaubaren Bedarf an elektrischer Energie benötigt, der im Bereich von 1,5-5 MJ liegt. Alle anderen genannten Technologien sind nach heutigem Entwicklungsstand nur schwer in Kampffahrzeuge integrierbar. Die Entwicklung von Rail-Guns wurde bisher durch die Größe der Waffe und vor allem durch die enorme Menge an elektrischer Energie behindert, die benötigt wird, um eine Granate auf Geschwindigkeiten von mehr als Mach 7, das entspricht einer Mün- dungsgeschwindigkeit von ~2500 m/s, anzutreiben. Zum Beispiel erscheint die U.S. Navy trotz jahrelanger Forschung und riesiger Summen nicht sehr optimistisch, was die Ausrüstung ihrer Kriegsschiffe mit Rail-Guns angeht. Aber chinesische Wissenschaftler glauben, dass magnetisierte Plasmaartillerie so leicht und energieeffizient sein wird, dass sie auf Kampffahrzeugen montiert werden kann. Eine vom chinesischen Militär Anfang Februar 2019 veröffentlichte Bekanntma- chung, in der die Erprobung und der Bau der Artilleriesysteme ausgeschrieben wird, enthält keine weiteren Einzelheiten über diese Weiterentwicklung der Artillerietechnologie. Gemäß einem Patent (CN B), das 2015 von der PLA Academy of Armoured Forces Engineering eingereicht wurde, ist die Grundlage für diese Technologie die Verwendung externer Magnetfelder zur Reduzierung des Verschleißes und zur Steigerung der Effizienz von Kanonen. Bei Panzerkanonen könnte diese höhere Mündungsenergie genutzt werden, um schwerere Geschosse mit gleicher Geschwindigkeit oder Standard-Geschosse mit höherer Geschwindigkeit zu feuern. In beiden Fällen würde die Technologie möglicherweise die Letalität der Waffen verbessern Intelligente Munition Duellgefechte von Kampffahrzeugsystemen rücken wieder in den Fokus, nachdem sie in den letzten beiden Jahrzehnten, die vom Kampf gegen den Terror geprägt waren, eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Damit wird auch die Weiterentwicklung der KE-Munition mit dem Ziel fortgeführt, die Penetratorlänge bei einem L/D-Verhältnis von 40:1 auf 1000 mm zu erhöhen und die Mündungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Vgl. Gibson Neil, China looking to procure test systems for magnetised plasma artillery, Jane's Defence Weekly, February 18, 2019, [abgerufen ]

76 Bei der Zweitmunition wird vermehrt auf die Entwicklung einer Sprengmunition mit intelligentem Zünder gesetzt. In den USA wird auf Basis der neuen 120 mm DM 12 Sprengmunition von Rheinmetall die 120 mm Advanced Multi Purpose (AMP) Munition entwickelt. Der programmierbare Zünder ermöglicht drei Feuerarten, Aufschlag mit und ohne Verzögerung sowie Luftdetonation. Mit diesen drei Modi kann ein breites Zielspektrum wirkungsvoll bekämpft werden. AMP erhöht die Flexibilität indem sie vier bisher verwendete Munitionsarten ersetzt und den Panzerbesatzungen die Gewissheit gibt, dass sie die richtige Munition geladen haben, unabhängig von der Art des Zieles. Abbildung 30 AMP Munition erhöht die Flexibilität (army.mil) Dies bringt auch taktische Vorteile, denn der Feuerbefehl erfolgt bei 2 Munitions- arten schneller, als bei fünf Munitionssorten, wenn die mit der optimalen Wirkung fest- gelegt werden muss. Zuletzt muss auch noch der logistische Vorteil angesprochen werden, der sich aus der Minimierung der bereitzustellenden Munitionssorten ergibt. Die Bereitstellung von zumindest 32 Granatpatronen ermöglicht bei einer Ersttref- fer- und einer Vernichtungswahrscheinlichkeit von jeweils 75% die geforderte Vernichtung von 20 Zielen. Als möglicher Nachteil muss eine Erkenntnis aus dem Ukraine-Russland-Konflikt aufgezeigt werden. Bestimmte EloKa-Plattformen werden dort dazu genutzt, ein EW- Signal auszusenden, das dazu bestimmt ist, die elektronischen Zünder der anfliegenden Granaten zu überlasten. Gelenkte Munition, sowohl direkte als auch indirekte, wird ent- weder frühzeitig detonieren oder den Kurs ändern, sobald sie mit einer dieser EW-Blasen in Berührung kommt 114. Für eine zukünftige Munition mit intelligenten Zündern bedeutet dies, dass auf die EW-Störsicherheit besonderes Augenmerk zu legen ist. 114 Vgl. RUSSIAN NEW GENERATION WARFARE HANDBOOK, Asymmetric Warfare Group, Version 1: December 2016 S18 76

77 7.3.5 Hochgeschwindigkeits-Flugkörper (HVM) Als Hochgeschwindigkeitsflugkörper oder High Velocity Missile (HVM) werden Flugkörper bezeichnet, die mehrfache Schallgeschwindigkeit erreichen. Der aktuelle Weltrekord für den bodennahen Flug liegt bei Mach 7 aus dem Jahr Das entspricht einer Geschwindigkeit von ca m/s und liegt somit über der Mündungsgeschwindigkeit eines KE-Penetrators, die bei etwa 1650 m/s liegt. Die Integration von schnell flie- genden Flugkörpern bietet eine Reihe von Vorteilen. Zuerst die Möglichkeit zur Über- windung von aktiven Schutzsystemen. Weiters eine Duellfähigkeit und erhöhte Erstschusstrefferwahrscheinlichkeit gegenüber einem mit einer Rohrwaffe ausgestattetem Gegner. Als Beispiel für die Technologie wird nachfolgend die Compact Kinetic Energy Missile (CKEM) kurz beschrieben. Die CKEM ist etwa 1,2 Meter lang und wiegt weniger als 25 kg. Sie ist für einen Einsatz ab einer Entfernung von 400 m bis 5000 m mit Wachstumspotenzial für Engage- ments von 200 m bis 8000 m mit einer Geschwindigkeit von 6,5+ Mach und einer Ein- dringungsenergie von 10MJ, das entspricht einem 120 mm KE-Penetrator, ausgelegt und bekämpft Kampfpanzer und andere gepanzerte Fahrzeuge weit über ihre effektive Reichweite hinaus. Abbildung 31 CKEM beim Abfeuern (Lockheed Martin) Der Kill-Effektor der Rakete ist ein mit 2200 m/s ultraschneller langer Penetrator, der das Ziel durch kinetische Energie vernichtet. Es wurde entwickelt, um gepanzerte und befestigte Ziele(Strukturen) auf kurze und weite Entfernungen zu vernichten, einschließlich Zielen, die durch reaktive Panzerung und aktive Schutzsysteme geschützt sind. 77

78 Die CKEM kann innerhalb oder außerhalb der Sichtlinie zum Ziel abgefeuert wer- den, wobei sie sich auf passive Zielerfassung und -verfolgung stützt. Die hohe Geschwin- digkeit und die fortschrittliche Steuerung bieten dem Bediener eine nahezu fire-and-forget-fähigkeit, eine überwältigende Letalität und eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Erstschusstreffer LOS/NLOS Lenkflugkörper (LFK) MBDA entwickelt eine bodenstartfähige Variante seines Brimstone Luft-Boden- LFK mit der Fähigkeit gepanzerte Ziele mit einer Reichweite von 8 km -10 km zu bekämpfen und zu vernichten. Abbildung 32 Brimstone anti-armour missile (MBDA) Der 12- oder 16-zellige palettierte Brimstone Starter kann in jedes Fahrzeug inte- griert werden. Das Unternehmen arbeitet derzeit mit General Dynamics UK zusammen, um ein vernetztes Speichermanagement-System zu entwickeln, das es ermöglicht, die Ra- keten direkt vom Starter zu steuern, wobei die Daten über Gitterreferenzen oder GPSKoordinaten bereitgestellt werden. Die gesamte Palette mit 12 Raketen und dem Spei- chermanagement-system wird rund 700 kg wiegen. Die Raketen können von der Palette bis zu 90 außerhalb der Ziellinie gestartet werden, so dass die Plattform nicht direkt auf das Ziel ausgerichtet sein muss. Vgl. Defence update, Compact Kinetic Energy Missile (CKEM), Jun 11, 2011, [abgerufen ]

79 7.3.7 Laser-Waffensystem (5-20kW) Mit Blick auf die zunehmende Bedrohung durch Minidrohnen, wie in Unterkapitel dargestellt, gewinnen Laser-Waffensysteme immer mehr an Bedeutung. Neben EloKa-Maßnahmen bietet das de facto unlimitierte Laser-Magazin eine effektive Möglich- keit zur kinetischen Bekämpfung vor allem bei Schwarmattacken. Laser als Wirkmittel im Nächstbereich ermöglicht eine punktgenaue, skalierbare und signaturarme Wirkung im Ziel ohne unerwünschte Begleitschäden durch Munitionsfragmente bei minimalen Be- triebskosten pro Bekämpfung. Weiters entfällt die Beschaffung, Lagerung und der Transport von Munition. Rheinmetall hat eine neue Laserwaffenstation getestet, die Laserwaffen bis zu einer Leistung von 100 kw tragen und in Kampffahrzeuge integriert werden kann. In aktuellen Tests bekämpfte das System Drohnen und Mörsergranaten in betriebsrelevanten Berei- chen erfolgreich. Die Laserwaffenstation besteht aus vier Hauptkomponenten: der Laser- quelle, dem Strahlleiter mit dem Teleskop und dem Grobtracker (Waffenstation). Das System wurde von Rheinmetall bereits mit anderen Hochleistungslasern getestet. Die Waffenstation wird mit neuen 20 KW-Laser von Rheinmetall ausgestattet. Abbildung 33 Rheinmetall Laser-Waffenstation (Rheinmetall) Die mobile Waffenstation erfüllt die Aufgabe, den Laser mechanisch auf das Ziel auszurichten. Was dieses System von anderen Waffenstationen unterscheidet, sind eine äußerst genaue mechanische Zielfunktion, ein unbegrenzter 360 -Schwenkbereich und ein Höhenrichtbereich von über Vgl. Defence update, Rheinmetall Tests a Weapon Station for Laser Weapons, Mar 1, 2019, [abgerufen ]

80 7.3.8 High Power Electromagnetics (HPEM) High Power Microwave (HPM) Waffen sind bisher als nicht letales Wirkmittel (NLW) z.b. bei Check-Points zum Stoppen von Fahrzeugen eingesetzt worden. Relevanz für eine Integration in zukünftige Kampffahrzeugsysteme besteht darin, dass diese Tech- nologie interessante Anwendungsmöglichkeiten bei der Neutralisierung von IED s und besonders bei der Bekämpfung der Sensorik von aktiven Schutzsystemen erkennen lässt117. Führung / C3I /SDRI&ZZW/ZEFF In den vorigen Unterkapiteln ( ) wurde die Dreifaltigkeit eines Kampf- fahrzeugsystems Schutz Mobilität Feuerkraft behandelt. Abschließend wird auf das Kriterium Führung eingegangen, das im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung eine immer größere Bedeutung bekommt. Grundsätzlich unterscheidet man die interne und externe Führung (siehe Abb. 32). Abbildung 34 Führung von GKGF (Rolf Hilmes) Bei der internen Führung wird unterschieden in Bereiche Führung des Kampffahr- zeuges als System einerseits und andererseits Führung des Kampffahrzeuges im Raum. Die Komponenten der inneren Führung ermöglichen die Kommunikation der Besatzung an Bord (Intercom-Anlage) und die Lagewahrnehmung (Situational awareness). Die Einrichtungen der externen Führung dienen der Verbindung mit anderen Teilnehmern118. Vgl. Hilmes, Rolf: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme Technologien, Motorbuch Verlag, S Vgl. Ebd. S400ff

81 7.4.1 Echtzeit-Lagebild Die Realisierung eines Battle Management Systems (BMS) wird zur Sicherstellung der Führungsfähigkeit unumgänglich. Der Kommandant muss als Grundlage für eine solide Entscheidungsfähigkeit über ein Echtzeit-Lagebild verfügen. Die dafür erforderli- chen Informationen werden durch das BMS über eine optimierte Mensch-Maschine- Schnittstelle bereitgestellt und umfassen eine digitale Karte/Lagedarstellung und Unterstützung bei der Lagebeurteilung (z.b. Sichtstrecke, Marschweg), Orientierung im Ge- lände durch automatische Eigenpositionsmeldung und eigener Kräfte und die Übermittlung von Befehlen, Lage- und Alarmmeldungen. Das BMS muss weiters bei der Zieler- kennung Freund/Feind (ZEFF) und Zielübermittlung unterstützen. Die automatisierte Meldung des Systemzustandes unterstützt ggf. die präventive Materialerhaltung und Logistik Feuerleitsystem Der intensive Einsatz von elektronischen Komponenten durch die zunehmende Ein- bettung von Computern und Sensorik in Kampffahrzeugsystemen wird neue Möglichkeiten in der Zielaufklärung, Identifikation und Bekämpfung schaffen. Die digitale Feuerleitanlage wird erweiterte Ballistiken bzw. Änderungen der Bal- listik mittels Software ermöglichen und Kampfentfernungen bis mindestens 6000 m ver- arbeiten. Die Zweitmunition (HE) mit den verschiedenen Zündermodi (AZoV, AZmV und LSP) wird implementiert sein. Weiters werden meteorologische Daten, Außenluft- temperatur, Höhe über N.N., Windgeschwindigkeit und -richtung über den Met.-Sensor automatisch erfasst und verrechnet. Das Kampffahrzeugsystem wird zumindest über zwei unabhängige Zielerfassungs- systeme, die Beobachtungs- und Zieleinrichtung des Richtschützen (BZR) sowie die Rundumbeobachtungs-und Zieleinrichtung des Kommandanten (RZK) verfügen, die eine Zielelerkennung und erfassung auf die bis zu fünffache Einsatzschussweite ermögli- chen. Die BZR verfügt über einen erweiterten Elevationsbereich zur Hauptwaffe, die RZK über einen Elevationsbereich von zumindest und ermöglicht somit die Beobachtung von höheren Stockwerken in urbanen Räumen bzw. eine hemisphärische Beobachtung gegen UAV. Beide Beobachtungs- und Zieleinrichtungen verfügen über elektrooptische Tagsicht und Wärmebildgerät mit jeweils zumindest 3 Sehfeldern für Tag und Nachtsicht sowie augensicheren Laserentfernungsmesser und Splitterschutzvisier. In Verbindung ermöglichen sie eine sogenannte Hunter Killer Funktionalität. Das bedeutet, 81

82 dass der Kommandant ein aufgefasstes Ziel zur Bekämpfung an den Richtschützen über- geben und die Zielaufklärung weiterführen kann. Somit wird eine Optimierung des Feuerkampfes erreicht. Unterstützt wird die Besatzung durch erweiterte Realität indem we- sentliche Informationen zu Feind und Eigenen in Form von taktischen Symbolen am jeweiligen Display über das Sensorbild gelegt werden NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) Die Digitalisierung von zukünftigen Kampffahrzeugsystemen wird moderne und leistungsfähige Führungs- und Informationssysteme, Datenfunk und Systemarchitekturen, die Technologie der Bedienstationen, Crew-Automatisierung und Assistenz, Drive by wire, erweiterte Realität sowie Roboter-Kontrollstationen umfassen. Alle diese elektri- schen und elektronischen Komponenten einschließlich der Sensorik müssen integriert und verbunden werden. Dies erfolgt über rechnergestützte Bus-Systeme. Für diesen Be- reich hat sich die Bezeichnung Vectronics (Vehicle electronics) bzw. Systronics (System electronics) etabliert. Diese elektronischen Architekturen werden durch die steigende Komplexität der modernen Kampfahrzeugsysteme einen wesentlichen Anteil am Gesamtsystem darstellen. Um eine herstellerübergreifende Zusammenarbeit und multinationale Interoperabili- tät trotzdem zu ermöglichen, sind Standards erforderlich. Für die Vernetzung im Fahr- zeug wurde der STANAG NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) entwickelt KI, HMI & Kontrolle von UAV&UGV Bei der Führung eines zukünftigen Kampffahrzeugsystems wird sich die Besatzung verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI) abstützen. Das Frauenhofer Institut entwickelt eine KI die eine Klassifikation von Objekten, eine für den Einsatz sinnvolle Anwendung, leistet. Als Beispiel wäre die sprachgesteuerte Klassifikation von aufgeklärten Objekten (Zielen). Die Zielkoordinatenfestlegung erfolgt durch Triangulation. Eigener Standort von der hybriden Positions/Navigationsanlage. Winkel und Entfernung von der Feuerleitanlage/Laserentfernungsmesser. Diese Zieldaten werden vom BMS übernommen und das Objekt in der digitalen Karte angezeigt. Um das Objekt als Ziel im BMS zu verwalten 119 Vgl. NATO GENERIC VEHICLE ARCHITECTURE, [Abgerufen ] 82

83 und darzustellen muss es klassifiziert werden. Bis dato erfolgt dies durch den Komman- danten, indem der Typ, das Verhalten etc. manuell und menügeführt eingegeben wird. Kann diese Klassifizierung sprachgesteuert erfolgen, kann der Kommandant ununterbrochen weiter das Gefechtsfeld beobachten und er hat auch seine Hände für Tätigkeiten, die dafür erforderlich sind, frei 120. Das deutsche Verteidigungsministerium und das BAAINBw führten im Zeitraum ein hochrangiges F&E-Programm im Bereich Vetronics, Systronics, Crew Station & Vehicle Technologies für die nahe Zukunft durch. Entwickelt wurde ein deutscher Systronik NGVA-System-Demonstrator auf Basis des GTK Boxer mit der Bezeich- nung Joint Operational Demonstrator für fortgeschrittene Anwendungen (JODAA). Ziel der Experimente war die Realisierung, Verifizierung & Akkreditierung der Kamera Überwachungssysteme für Kommandant, Fahrer und Besatzung 121. Weiters wurden Crew Station Technologien experimentell getestet, hinsichtlich - Ergonomie für verschiedene Funktionen der Besatzungsmitglieder, - Betriebsbedingungen bei zukünftigen taktischen Missionen, - Mehrrollen / - Funktion / - Zweck Crew Stationen, sowie - Integration von UAV&UGV/Steuerung über die Crew-Stationen. (siehe Abb. 33) Abbildung 35 Crew Station for D-by-W / UAV / UGV (Dipl. Ing. H.J. Maas) Die US Armee entwickelt unter der Bezeichnung ATLAS eine künstliche Intelli- genz (KI), die sich wie ein virtueller Soldat im Kampffahrzeug verhält und die Besatzung Vgl. Schade Ulrich, Anmerkungen zu KI-Anwendungen, Wehrtechnischer Report 4/2018, Mittler Report. 121 Vgl. Dipl.-Ing. Maas Hans-Josef, VDI, Chairman MILVA Crew-centric Design of Future AFV Multi-role / Multi-purpose / Multi-function Crew Stations Präsentation, International Armoured Vehicle Conference, January 2015, Twickenham Stadium, London, UK

84 unterstützen soll. Trotz des alarmierenden Namens: Advanced Targeting & Lethality Automated System ist ATLAS eigentlich dazu vorgesehen, die Besatzung dabei zu unterstützen, Bedrohungen die sie vielleicht übersehen hat zu erkennen, potenzielle Ziele zu priorisieren und die Waffe zum Einsatz zu bringen - aber es wird physisch unmöglich sein abzufeuern (Man in the loop). Sobald ATLAS eingeführt ist, wird die KI eines jeden Kampffahrzeuges Daten von mehreren Sensoren vergleichen, vielleicht sogar von mehreren Fahrzeugen, um Tarnung und Spoofing zu verhindern. Anschließend werden potenzielle Ziele identifiziert und die Besatzung darauf hingewiesen. Wie detailliert ATLAS den Bediener unterstützt, hängt davon ab, wie gut die Algorithmen nach dem Training werden. Aber die KI wird es dem Soldaten überlassen, die feindliche Absicht festzustellen, die gemäß Kriegsvölkerrecht erforderlich ist, bevor das Feuer eröffnet wird (Man in the loop) 122. Dies entspricht den Vorgaben der US-DoD-Richtlinie , die verlangt, dass Menschen in der Lage sein sollten, "ein angemessenes Maß an menschlichem Urteilsvermögen über die Anwendung von Gewalt anzuwenden" 123. Die multifunktionale Automatisierungskomponente des Systems muss über die Anzeige- und Steuereinheit für die Bediener von der auch UAV&UGV steuerbar sind, drei umfassende Funktionalitäten, automatisiertes Fahren, automatisierte Suche und Verfolgung von Zielen und die Fernbedienung des Fahrzeugs ermöglichen. Die Komponente automatisiertes Fahren ermöglicht es der Besatzung, aus einer Reihe von möglichen Optionen eine Route zu ihrem Ziel auszuwählen, wobei relevante Hindernisse oder Points of Interest am Battle Management System angezeigt werden. Das Kampffahrzeug ist dann in der Lage, autonom zum Ziel zu navigieren, indem es eine Datenfusion aus Informationen von LIDAR und elektrooptischen Sensoren nutzt, um Hindernisse zu umgehen. Trifft die Besatzung auf ein Hindernis oder eine Bedrohung, kann sie eine andere Route wählen, der das Fahrzeug autonom folgen kann. Der Automatisierungsprozess umfasst auch Such-, Zielerfassungs- und Zielverfolgungsfunktionen. Das System kann die autonome Steuerung der Kameras übernehmen und ohne menschlichen Eingriff nach Zielen 122 Vgl. Freederg, Sydney J. ATLAS: Killer Robot? No. Virtual Crewman? Yes., [Abgerufen ] 123 DoD Directive , November 21, 2012 Cryptome, [Abgerufen ] 84

85 suchen. Nach dem Erkennen eines Ziels bestimmt das System, welche Ziele verfolgt werden sollen und kann die entsprechende Waffe auswählen. Die israelische Firma Rafael hat bereits ein derartiges System, das in erster Linie dazu gedacht war die Besatzungen bemannter Fahrzeuge mit einem höheren Lagebe- wusstsein bei geschlossenen Luken zu versorgen und die kognitive Belastung zu reduzieren, entwickelt, das auch eine optional unbemannte Fähigkeit der Fahrzeuge ermöglich. Der Vertreter der Firma erklärte, dass das israelische Recht einen Menschen im Entschei- dungsprozess (man in the loop) für unbemannte Waffen erfordert. Ein Mensch wäre verpflichtet die Ziele zu überwachen und eine endgültige Bestätigung zu geben. Jedoch sag- ten Beamte, dass die Technologie ausreichend fähig sei, ihre Mission völlig autonom auszuführen124. Im Rahmen des Optionally Manned Fighting Vehicle Program (OMFV), welches die US Armee derzeit als eine der sechs Prioritäten vorantreibt, spricht man auch nicht von Science-Fiction-Killerrobotern. Aus US-Sicht bedeutet "unbemannt" zumindest am Beginn "ferngesteuert", wobei zwei Bediener - ein Fahrer und ein Richtschütze/SensorBediener - jedes unbemannte Kampffahrzeug fernbedienen. Im Laufe der Zeit erwartet die US-Armee jedoch, dass sie sich mit fortschreitender Technologie verbessert, indem sie sich zunächst darauf konzentriert, dass ein bemanntes Fahrzeug ein unbemanntes fern- gesteuert und in weiterer Folge dann von einem Menschen mehrere Roboterfahrzeuge überwacht werden. Aber auch die US-Armee will den Menschen nicht völlig aus dem Verkehr ziehen, daher ist es wichtig, die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine offen zu halten Integration IT/KT Infrastruktur Mit der Einführung des Tactical Communication Network (TCN) wurde ein großer Schritt hin zur Digitalisierung der ÖBH getan. Das zukünftige Kampffahrzeugsystem wird im Zuge des TCN Enlargements mit digitalen Software Defined Radios (SDR), welche die CNR CONRAD ablösen werden, ausgestattet sein. Diese erbringen einen ent- scheidenden Beitrag zur Verbesserung der Kommunikation auf taktischer Ebene indem sie Data-on-the-Move, ein verbessertes Lagebewusstsein und auch als wesentliches Element im System die Kontrolle von UAV&UGV ermöglichen. Vgl. Cazalet Mark, Rafael unveils Suite for Future Armoured Vehicles, [abgerufen ]

86 Die Kontrolle von UAV&UGV erfordert die Integration zusätzlicher ferngesteuer- ter Funkgeräte sowie ein neues Antennenkonzept, um die Montageplätze für die notwendigen zusätzlichen Antennen möglichst optimal auszunutzen. Die aktuelle Reichweite über die verschlüsselte Funktechnologie übertragen wer- den kann, liegt derzeit bei etwa 20 Kilometer. Im Netzwerk ist derzeit noch nicht die enorme Bandbreite verfügbar, die benötigt wird, um das Video der Umgebung eines un- bemannten Fahrzeugs zu übertragen. Man ist aber zuversichtlich, dass diese Einschränkung überwunden werden kann IR&EO Sensor Lagebild Wärmebildgeräte und optronische Sensoren ermöglichen einen Einsatz 24/7. Es wird eine Vielzahl von Bildern und Informationen bereitgestellt. Die Verschmelzung dieser Bilder ist erforderlich, um ein gemeinsames Lagebild in Echtzeit und Zielinformatio- nen zu erhalten. Diese Verschmelzung stellt eine komplexe Herausforderung und intensive Aufgabe dar. Moderne Mikroelektronik z.b. grafische Verarbeitung und künstliche Intelligenz-Prozessoren sind für ein Multisensor-Lagebild ausgelegt. Die Verarbeitung dieser Informationen an Bord liefert wesentliche Voraussetzungen für zeitkritische Entscheidungen durch den Kommandanten Radar-Sensoren Das mobile Radar ist ein neuartiger Sensor am Kampffahrzeug, der erst vor kurzem eingeführt wurde. Ursprünglich dazu entwickelt Informationen für aktive Schutzsysteme zu liefern, werden Fahrzeugschutzradars als wichtiger Sensor zur Lageerfassung genutzt. Radare können feindliche Ziele am Gefechtsfeld jenseits der menschlichen Wahrneh- mungsfähigkeit erkennen, verfolgen und lokalisieren. Indem sie von jedem Fahrzeug aus eine Panorama-Scanaufnahme des Gefechtsfeldes liefern, lokalisieren Radare sofort jedes Feuerereignis innerhalb der Reichweite, verfolgen Projektile (Raketen, Artilleriegrana- ten), die außerhalb der Sichtlinie abgefeuert werden, alarmieren und lokalisieren Drohnen, die in dem Gebiet erscheinen. Wenn sie in das BMS am Kampffahrzeug integriert oder ein Element in einem Netzwerk sind, liefern solche mobilen Radare kritische Informationen über feindliche Vgl. Freederg Sydney J., NGCV: Hard Choices In Bradley Replacement, RFP Out Friday, [Abgerufen ]

87 Aktivitäten und ermöglichen eine sofortige Reaktion (halb- oder vollautomatisch) mittels der ferngesteuerten Waffenstationen oder Aktivierung des aktiven Schutzsystems Sensoren-Effektoren-Netzwerk Durch die Vernetzung der Kampffahrzeugsysteme ergibt sich eine Kampfwertstei- gerung, die vor wenigen Jahren so noch nicht denkbar gewesen wäre. Die Vernetzung der (Sensor-) Informationen ist die Grundlage für die Teleoperation der Fahrzeuge und deren Funktionalitäten. Sie ermöglicht im Kampf der verbundenen Waffen ein erweitertes Zusammenwirken in dem z.b. ein Detektor ein Ziel erfasst, die Zieldaten an das bekämp- fende Fahrzeug übermittelt, die Feuerleitanlage des Effektors die Zieldaten und Entfernung übernimmt und das Ziel bekämpft (Sensor to Shooter). Die semiautomatischen Funktions- und Wirkungsketten zur Zielerkennung, Ziel- verfolgung, Waffeneinlauf/nachführung (ZZW) auf Basis NGVA am Kampffahrzeug werden erweitert zu einem echtzeitfähigen Verbund multipler, verteilter Plattformen. 8 ZUSAMMENFASSUNG Beantwortung der Forschungsfrage Die Forschungsfrage Welche Fähigkeitsforderungen (in den Bereichen Schutz- Mobilität-Feuerkraft und Führung) muss eine Nachfolgegeneration des Kampfpanzers Leopard 2 im ÖBH erfüllen, um die zukünftigen Aufgaben der Kampftruppe in den ge- stellten Einsatzszenarien vollziehen zu können? wurde im Rahmen der Bearbeitung in sieben Arbeitsfragen konkretisiert und in den Kapiteln 2 7 behandelt. In den Kapiteln 2 und 3 wurden die Einsatzszenarien, Einsatzräume und Einsatzaufgaben erläutert und be- schrieben. Im Kapitel 4 wurde die Frage der Bedrohungen für ein Kampffahrzeug unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus dem Ukraine-Russland Konflikt behandelt. Kapi- tel 5 beantwortet die Frage nach der Systemauslegung. Aufgrund der Missions- und Bedrohungsanalyse wird die Realisierung als Mehrrollenplattform in Form eines Systems of Systems Ansatzes erfolgen. Die Lösung wird eine hohe logistische Gleichheit inner- Vgl. Eshel Tamir, New Dimensions for Self Protection, European Security & Defence, Ausgabe 1/2018, S

88 halb der Plattformen und ein Robotik-Element aufweisen. Im Kapitel 6 wird die Forschungsfrage beantwortet, indem die Fähigkeitsforderungen in den 4 Grundfähigkeiten.- Schutz Mobilität Feuerkraft und Führung aufgelistet und im Detail beschrieben wer- den. Soweit möglich wird in den Forderungen auf NATO-Standardisierungsabkommen (STANAG s) verwiesen. Das nachfolgende Kapitel 7 betrachtet in denselben Kategorien die relevanten Technologien, die eine Realisierung der Fähigkeitsforderungen ermöglichen werden. Fazit Um Einsatzfähigkeit des ÖBH ab 2030 zu gewährleisten, unter den anspruchsvolls- ten Umweltbedingungen jeder Bedrohung in jeder Intensität standzuhalten, muss das zu- künftige Kampffahrzeugsystem ein abgestimmtes und flexibles Waffensystem mit den fortschrittlichsten Technologien bereitstellen und gleichzeitig Robustheit und eine hohe Verfügbarkeit sicherstellen. Vollständig in die zukünftigen operationellen Netzwerke des ÖBH integriert, wird es die klassischen Fähigkeitsmerkmale des Kampfpanzers - Überlegene Feuerkraft und Duellfähigkeit - Hohe Mobilität - Optimierter Schutz neu abgrenzen. Eine Multi-Plattform /Multi-Effektor-Variante bietet die Grundlage für neue Fähigkeiten im Bereich Feuerkraft und Duellfähigkeit. Mehrere Plattformen die ein Team von Fahrzeugen bilden, ermöglichen eine ausgewogene Systemkonfiguration und Bereitstellung der erforderlichen Effektoren innerhalb des Kampfelementes, damit eine Duellfähigkeit unter gleich- zeitiger Sicherstellung der Überwachung und Feuerunterstützung möglich ist. Die leistungsstarke großkalibrige Panzerkanone (>120mm), eine Waffenstation mit mittelkalib- riger Maschinenkanone (<30mm) bzw. Lasereffektor, Lenkwaffenstarter für Hochgeschwindigkeitsflugkörper (LOS >6000m) sowie LFK (BLOS>12000m) und UAV für ei- nen Blick von oben und Relaisfunktion ermöglichen eine Präzisionswirkung gegen ein breites Zielspektrum und einen erweiterten Wirkungsbereich durch entsprechende Vernetzung. Das koordinierte Zusammenwirken von mehreren Plattformen und Effektoren wird die Effektivität des Gesamtsystems gegenüber einem Einzelkampffahrzeug wesentlich erhöhen und gleichzeitig den Schutz der Besatzung(en) erhöhen. Die Erhöhung der Überlebensfähigkeit ist ein primäres Ziel, daher wird die Exponierung von Personal minimiert 88

89 indem die Plattformen für einen Betrieb optimally unmanned optionally manned aus- gelegt werden. Brig Gen Coffman der Leiter des Cross Functional Teams (CFT), das in der US Armee für die Modernisierung der Kampffahrzeuge verantwortlich ist, hat den Zweck eines Optionally Manned Fighting Vehicle (OMFV) bzw. Robotic Combat Vehi- cle (RCV) folgendermaßen beschrieben: If I can put a robot in the direct line of fire of an enemy to determine their location, determine their lethality, [and then] breach an ob- stacle, then American sons and daughters can be applied elsewhere on the battlefield. 127 Abhängig vom Readiness Level der Technologie wird die Zahl der Besatzungsmitglieder sich verändern. Die Basisbesatzung einer Plattform wird 2-4 Soldaten umfassen, die durch Assistenzsysteme (automatisiertes Fahren, Zielaufklärung und verfolgung) unter- stützt werden und der erforderlichen Anzahl zur Fernbedienung der unbemannten Plattformen, die im Minimum die Entscheidung über den Waffeneinsatz des Systems freizugeben haben (Man in the loop). Ausblick Ein gemeinsames Nachfolgesystem der heutigen Kampfpanzer wird derzeit im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (SSZ) oder Permanent Structured Cooperation, kurz PESCO im Bereich der gemeinsamen Sicherheit und Verteidigung projektiert und ist nach Ansicht von Frankreich und Deutschland von höchster Wichtigkeit, da es einen entscheidenden Schritt zur Förderung von Kontinuität, Koordination und Kooperation darstellt. Der Vertrag von Lissabon bietet EU-Mitgliedstaaten den politischen Rahmen mit PESCO koordinierte Initiativen und konkrete Vorhaben sowie ihre jeweili- gen militärischen Instrumente und Verteidigungsfähigkeiten zu verbessern. Frankreich und Deutschland kamen überein mit Blickrichtung auf PESCO konkrete Projekte zu identifizieren und beide Staaten unterstützen den Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) als wichtige Säule für die Integration des europäischen Verteidigungssektors. Das zukünftige Kampffahrzeugsystem mit der Bezeichnung Main Ground Combat System (MGCS) wird den Kampfpanzer Leopard 2 in Deutschland ablösen und dessen Fähigkeiten erhalten und verbessern. Es geht somit mit seinem innovativen Ansatz und modernen Technologien deutlich über eine rein lineare Fortschreibung der bisherigen Fä- higkeiten des KPz Leopard 2 hinaus. MGCS wird ein durchsetzungsfähiges, überlegenes Vgl. Roque Ashley, US Army moves forward with Robotic Combat Vehicle and Bradley replacement, [abgerufen ]

90 und zukunftsfähiges System zur direkten Wirkung am Boden gegen einen gleichwertigen Gegner. Es verfolgt einen Systemansatz, in dem auch unbemannte mit bemannten Syste- men zusammenwirken sollen. Die Abbildung 35 zeigt eine mögliche Konfiguration eines Kampffahrzeugsystems bestehend aus drei Plattformen. Abbildung 36 MGCS System of Systems (Dipl.-Ing. Armin Dirks) Die Einführung ist für die Mitte der 2030iger Jahre vorgesehen. Beide Staaten wol- len das Projekt unbedingt durchziehen. Bei den Stückzahlen rechnet Frank Haun, Geschäftsführer des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann in Tausender-Dimensionen. So gebe es in den EU- und NATO-Staaten des Kontinents heute 8000 überwiegend ältere Kampfpanzer die bis Mitte des Jahrhunderts ersetzt werden müssen128. Weiters ist beabsichtigt, dass die Zusammenarbeit für andere Mitgliedsstaaten ge- öffnet werden soll, wenn diese Planungen hinreichend ausgereift sind. Dazu wurde im November 2018 eine Informationskonferenz zum DEU-FRA Main Ground Combat Sys- tem durch das BMVg in Berlin abgehalten. Insgesamt waren über 30 Nationen, darunter Österreich, die Mehrzahl davon Leopard 2 Nutzer, EU- und NATO-Staaten und verschiedene Partnerländer sowie Staaten aus dem arabischen Raum vertreten129. Bayrischer Rundfunk, B5 aktuell, Interview der Woche. [abgerufen ] 129 Vgl. Absichtserklärung zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung der Bundesrepublik DEUTSCHLAND und dem Verteidigungsministerium der französischen Republik zur Zusammenarbeit bei einem Main Ground Combat System (MGCS) und einem Common Indirect Fire System (CIFS), 19 Juni 2018, S

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