Konzeption. zur Entwicklung. der Museumslandschaft. in der Stadt Zeitz. Stand: Oktober 2011

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1 Konzeption zur Entwicklung der Museumslandschaft in der Stadt Zeitz Stand: Oktober 2011 Ersteller: Bearbeiter: Kristin Otto, Leiterin des Museums im Schloss Moritzburg Sabine Langenberg, FB-Leiterin Soziales Zeitz Dr. Volkmar Kunze, Oberbürgermeister der Stadt Zeitz 1

2 GLIEDERUNG I. Grundsätze und Arbeitsrichtungen der Entwicklung der Museumslandschaft in der Stadt Zeitz II. Maßnahmeplan zur Umsetzung der Grundsätze und Arbeitsrichtungen III. Finanzierungsplan zur Umsetzung der Grundsätze und Arbeitsrichtungen IV. Erläuterungsbericht zu den Grundsätzen und Arbeitsrichtungen der Museumslandschaft in der Stadt Zeitz V. Anlagen 2

3 Teil I. Grundsätze und Arbeitsrichtungen der Entwicklung der Museumslandschaft in der Stadt Zeitz 3

4 1. Schloss Moritzburg Zeitz ist mit Museum, Stiftsbibliothek, Stadtarchiv, Lutheridenbibliothek, Dom und Schlosspark das kulturelle Herz der Stadt Zeitz. Eine weitere Stärkung dieses Kulturstandortes und seiner vielfältigen Aktivitäten kommt Kultur, Bildung und Tourismus der Stadt Zeitz gleichermaßen zugute. Die vorhandenen musealen Potentiale müssen im Stadtmarketing klar als Stärken begriffen und zielgerichtet vermarktet werden. 2. Das vorliegende Konzept ist als Arbeitsgrundlage für die Verwaltung zu verstehen und wird in enger Abstimmung mit dem Stadtrat stetig fortgeschrieben. 3. Die Modernisierung und Erweiterung der musealen Einrichtungen im Schloss Moritzburg einschließlich des Deutschen Kinderwagenmuseums, als wesentlichem Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Städtischen Sammlungen, hat hohe Priorität für die Weiterentwicklung der touristischen Angebote der Stadt. 4. Die zukünftige museale Präsentation muss die Darstellung der Stadtgeschichte seit 967 umfassen und der historischen Rolle der Stadt Zeitz im überregionalen (europäischen) Kontext gerecht werden. 5. Die dauerhafte Vernetzung der Angebote von Stiftsbibliothek, Museum, historischem Stadtarchiv, St. Michael und Franziskanerkloster unter dem Thema Reformation und Schrift bietet touristische und wissenschaftliche Potentiale. Der Thesendruck in St. Michael und die Bibliothek Julius von Pflugs sind einzigartige Zeugnisse der Reformation, deren Potential für den Tourismus genutzt werden muss. 6. Um auch in den Zeiten des demographischen Wandels zukunftsfähig zu bleiben, besitzt die barrierefreie Erschließung der Moritzburg hohe Priorität, für die Realisierung der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 und die in diesem Zusammenhang entstehende Dauerausstellung zur Stadtgeschichte (einschließlich 2. OG) ist sie eine zwingende Voraussetzung, ebenso für die angestrebte Förderung aus Mitteln des Bundes und des Landes Sachsen- Anhalt. 7. Die museumspädagogische Projektarbeit wird sich verstärkt an den neuen Rahmenrichtlinien für den Geschichtsunterricht orientieren (Methodenpraktikum in den Klassenstufen 5/ 6/ 7). Angebote für Erwachsene und Senioren wird ein erhöhter Stellenwert beigemessen, auch in der Kooperation mit Volkshochschulen und anderen Bildungsträgern. 8. Die zu ergreifenden Maßnahmen dienen dem Zweck, den Zuschussbedarf der Gesamtanlage aus Schloss und Schlosspark zu verringern

5 Dazu werden im Konzeptionszeitraum bis 2020 folgende Maßnahmen ergriffen: Die Realisierung der Korrespondenzausstellung zur Naumburger Landesausstellung 2011 Im Zentrum der Macht. Die Zeitzer Residenz der Naumburger Bischöfe mit dem Ziel der Wegbereitung für eine eigene Große Ausstellung 2014 im Rahmen der Lutherdekade. Die Realisierung der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 (Antrag auf Landesausstellung) in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Domstiftern und damit die aktive Beteiligung an der Reformationsdekade als Instrument des überregionalen Marketings ist das wichtigste mittelfristige Ziel des Museums. Im Mittelpunkt der Ausstellung anlässlich des 450. Todestages von Julius von Pflug 2014 sowie des 450. Todestages des ersten lutherischen Bischofs Nicolaus von Amsdorf 2015 steht die Verweltlichung der Reformation zwischen der Confessio Augustana (1530) und Augsburger Reichs- und Religionsfrieden (1555). Hier liegt auch die Wiege der Ökumene. Das mittelfristige Ziel (bis 2015) des Museums ist die Schaffung einer Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Zeitz nach 967 bis in die Neuzeit, bestehend aus den Unterabschnitten 1) Bistum und Reformation Die fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz 2) Barocke Residenzstadt Zeit der Herzöge. Barocke Residenzkultur in Zeitz 3) Industriestadt Zeitz vom 19. bis ins 21. Jahrhundert - Handwerk, Gilden und frühes Gewerbe - Zuckergewinnung Süßwarenproduktion - Textilindustrie - Braunkohlegewinnung - Braunkohleveredelung (Anbindung MUT) - Kosmetikindustrie - Klavierbau - Schwermaschinenbau Tagebautechnik (Hinweis auf Deuben/ Mibrag) 4) Deutsches Kinderwagenmuseum Modernisierung und Erweiterung des Deutschen Kinderwagenmuseums durch schrittweise Erweiterung der Sammlung, Erarbeitung eines neuen Ausstellungskonzeptes und dessen professionelle Umsetzung (Alleinstellungsmerkmal) 2013 bis In der Realisierung wird eine zeitgemäße Ausstellungsgestaltung unter Nutzung interaktiver Ausstellungselemente, Rauminszenierungen und moderner Medien angestrebt, um dauerhaftes Besucherinteresse zu generieren. Stärkung des Bustourismus durch gezielte überregionale Vermarktung von Schloss/ Schlosspark/ Stadt und Entwicklung spezifischer Angebote für Busreisegruppen, Entwicklung eines ungeführten Stadtrundganges, konsequente Einbindung der Franziskanerklosterkirche als Ausstellungs- und Veranstaltungsort, Erhöhung der Effizienz durch kooperative und strukturelle Zusammenarbeit von historischem Archiv, Museum, Schlosspark und Touristinformation und Prüfung der Schaffung eines einheitlichen Veranstaltungsbetriebes. Der Kostendeckungsgrad ist dabei schrittweise anzuheben durch: Entwicklung spezieller touristischer Angebotspakete für Busreisegruppen, konsequente Zielgruppenanalyse mit dem Ziel der Schaffung neuer 5

6 zielgruppengerechter Angebote, Anhebung der Eintritts- und Mietpreise, weniger kostenlose Angebote, stattdessen Anreize für kostenpflichtigen Besuch der Ausstellungen, mehr Hochzeiten und kostenpflichtige Vermietung von Räumen und Schlosshof durch gezielte Werbung auf diesem Gebiet, mehr museumspädagogische Angebote für Erwachsene und Senioren, Konsequentere Nutzung bestehender Synergien zwischen Schlosspark und Museum durch: ständig angebotenes Kombiticket für Schloss und Park, auch als Jahreskarte, gemeinsame Werbung aufgrund gemeinsamer Zielgruppen (Familien, Schulklassen, kulturinteressierte Individualreisende und Reisegruppen), gemeinsame Veranstaltungen (Schlossfest, Herbstmarkt, Sommerfestival, Weinfest, Historischer Weihnachtsmarkt) im Jahreslauf verankern und konsequent gemeinsam umsetzen, Einführung einer Zeitz-Card und Zeitz-Tourist-Card

7 Teil II. Maßnahmeplan zur Umsetzung der Grundsätze und Arbeitsrichtungen 7

8 2012 Realisierung (1) Fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz Raum 2.15 bis 2.17; ca. 120 qm 2013 Wettbewerb für Neugestaltung (4) Deutsches Kinderwagenmuseum und Erstellung des Gestaltungskonzeptes Raum 1.21 bis 1.27 und 2.21; ca. 950 qm 2013 Realisierung der Neugestaltung (4) Deutsches Kinderwagenmuseum (Abschnitt 1) Raum 1.21 bis 1.27 (Abschnitt 1); ca. 600 qm 2014 (Landes-)Ausstellung Auf Messers Schneide Raum 2.12 bis 2.21; ca qm 2015 Gestaltungswettbewerb für die Stadtgeschichtliche Dauerausstellung, bestehend aus den Abschnitten (1) Fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz und (3) Industriestadt Zeitz Raum 2.12 bis 2.20; ca. 700 qm 2016 Realisierung der Erweiterung des Deutschen Kinderwagenmuseums nach bestehendem Gestaltungskonzept (Abschnitt 2) Raum 2.21 (Abschnitt 2); ca. 350 qm 2017 Realisierung der Stadtgeschichtlichen Dauerausstellung, bestehend aus den Abschnitten (1) Fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz und (3) Industriestadt Zeitz nach bestehendem Gestaltungskonzept Raum 2.12 bis 2.20; ca. 700 qm

9 Teil III. Finanzierungsplan zur Umsetzung der Grundsätze und Arbeitsrichtungen 9

10 2012 Realisierung (1) Fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz Raum 2.15 bis 2.17; ca. 120 qm Kostenschätzung ca. 20 T Fördermittel LSA 50% (beantragt) ca. 10 T 2013 Wettbewerb für Neugestaltung (4) Deutsches Kinderwagenmuseum und Erstellung des Gestaltungskonzeptes Raum 1.21 bis 1.27 und 2.21; ca. 950 qm Kostenschätzung ca. 90 T 2013 Realisierung der Neugestaltung (4) Deutsches Kinderwagenmuseum (Abschnitt 1) Raum 1.21 bis 1.27 (Abschnitt 1); ca. 600 qm Kostenschätzung ca. 230 T 2014 (Landes-)Ausstellung Auf Messers Schneide Raum 2.12 bis 2.21; ca qm Kostenschätzung: ca T Fördermittel LSA (Antrag 2012 erforderlich) ca T Fördermittel Bund (Antrag 2012 erforderlich) ca. 500 T Fremdmittel (privat) ca. 300 T 2015 Gestaltungswettbewerb Stadtgeschichtliche Dauerausstellung, bestehend aus den Abschnitten (1) Fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz und (3) Industriestadt Zeitz Raum 2.12 bis 2.20; ca. 700 qm Kostenschätzung ca. 70 T 2016 Realisierung der Erweiterung des Deutschen Kinderwagenmuseums nach bestehendem Gestaltungskonzept (Abschnitt 2) Raum 2.21 (Abschnitt 2); ca. 350 qm Kostenschätzung ca. 130 T 2017 Realisierung der Stadtgeschichtlichen Dauerausstellung, bestehend aus den Abschnitten (1) Fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz und (3) Industriestadt Zeitz nach bestehendem Gestaltungskonzept Raum 2.12 bis 2.20; ca. 700 qm Kostenschätzung ca. 280 T Die Stadt Zeitz bemüht sich um die Förderung der Einzelmaßnahmen aus Projektfördermitteln des Landes Sachsen- Anhalt (bis zu 50 %) und die Beteiligung weiterer Drittmittelgeber. Die Kosten wurden geschätzt

11 Teil IV. Erläuterungsbericht zu den Grundsätzen und Arbeitsrichtungen der Museumslandschaft in der Stadt Zeitz 11

12 1. Einleitung Ich lebe gern hier Zeitz die süße Stadt eine Stadt mit Zukunft 1.1 Geschichtlicher Überblick 1.2 Perspektive 2. Museen und museumsähnliche Einrichtungen 2.1 Museum Schloss Moritzburg Zeitz Das deutsche Kinderwagenmuseum 2.2. Zeitz in 1050 Jahren eine neue Dauerausstellung 2.3 Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark 2.4 Franziskanerkloster 2.5 Kloster Posa 2.6 Unterirdisches Zeitz 2.7 Alte Mälzerei 2.8 Die historische Innenstadt 3. Historische Archive und Bibliotheken 3.1 Stiftsbibliothek und Stiftsarchiv 3.2 Historisches Archiv der Stadt Zeitz 3.3 Ernst-Ortlepp-Bibliothek 3.4 Ephoralarchiv und Bibliothek der Michaeliskirchgemeinde 3.5 Archiv des Stiftsgymnasiums 3.6 Lutheridenbibliothek 4. Ortsteile und ihre Technischen Denkmale/Gedenkorte/Heimatstuben 4.1 Aue-Aylsdorf: Johann Traugott Weise 4.2 Würchwitz: Milbenkäse und Kleefest 4.3 Kayna: Kaynastube und Schulmuseum 4.4 Theißen: Heimatverein und Heimatstube 4.5 Geußnitz: Robert Schumann und Steinbrüche 4.6. Zangenberg: Johannes Thienemann 5. Lutherstadt Zeitz 5.1 Zeitz: Stadt der Luthernachkommen 5.2 Auf Messers Schneide. Zeitz Forschungsstelle Reformation und Buch 5.4 Franziskanerkloster 5.5 Thesendruck in St. Michael 6. Zusammenfassung/ Ausblick 7. Touristische Vermarktung 8. Grundsätze und Leitlinien für die Arbeitsstrategien zur Umsetzung der Konzeption zur Entwicklung der Museumslandschaft in der Stadt Zeitz

13 1. Einleitung Ich lebe gern hier Zeitz die süße Stadt eine Stadt mit Zukunft Die vorliegende Konzeption leistet eine Bestandsaufnahme der Museen, museumsähnlichen Einrichtungen, Bibliotheken und Archive im Gebiet der Stadt Zeitz nach den Gebietsänderungsverträgen von 2008 und 2009 und zeigt mögliche Perspektiven für die weitere Entwicklung einschließlich ihrer touristischen Vermarktung auf. Verfassung des Landes Sachsen- Anhalt, Artikel 36: Kunst, Kultur und Sport (1) Kunst, Kultur und Sport sind durch das Land und die Kommunen zu schützen und zu fördern. (2) Die heimatbezogenen Einrichtungen und Eigenheiten der einzelnen Regionen innerhalb des Landes sind zu pflegen. (3) Das Land und die Kommunen fördern im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten die kulturelle Betätigung aller Bürger insbesondere dadurch, dass sie öffentlich zugängliche Museen, Büchereien, Gedenkstätten, Theater, Sportstätten und weitere Einrichtungen unterhalten. Die genannten Einrichtungen haben, gerade im Zeitalter der Globalisierung, die wichtige Aufgabe regionale Identität zu dokumentieren und immer wieder neu zu schaffen. Die Besinnung auf das Besondere, das Einzigartige der Stadt Zeitz muss dabei im Mittelpunkt stehen, um bei den Bürgern Stolz auf die Heimatstadt und die eigene Herkunft erzeugen. 1.1 Geschichtlicher Überblick Die Anfänge unserer Heimatstadt Zeitz liegen im geschichtlichen Dunkel. Die Stadt Zeitz entstand nahe einer günstigen Elsterfurt am Kreuzungspunkt zweier bedeutender Handelsstraßen aus vorgeschichtlicher Zeit, im Geflecht von Salzstraße, Peter- und Paulsweg, Via Regia und Via Imperii. So waren es vermutlich Handelsleute, die sich hier zuerst niederließen. Durch archäologische Befunde lässt sich nachweisen, dass das heutige Stadtgebiet bereits seit der Bronzezeit durchgehend besiedelt war und stets zumindest Handelsfunktionen für die deutschen Länder erfüllte: Zahlreiche Handelswege durchliefen und kreuzten das Gebiet der Zeitzer Landschaft. Auf ihnen zogen die Kaufleute von Augsburg, Regensburg, Nürnberg und anderen Städten des Südwestens mit ihren Waren nach dem deutschen Norden und Nordosten und noch weiter. Eine Verbindung ging von Hof über Plauen und Reichenbach nach Zwickau. Hier gabelte sich der Weg in Richtung Leipzig über Geußnitz und Altenburg und in Richtung Görlitz über Chemnitz und Dresden. Ein anderer Weg richtete seinen Verlauf über Gera, Zeitz und Pegau nach Leipzig, der bedeutendsten Metropole des sächsisch-thüringischen Handels im Mittelalter. Auch in das Vogtland und nach Böhmen hatte Zeitz über Ronneburg und Teichwolframsdorf Verbindung. Auf diesem Handelsweg zogen die Salzfuhrleute mit dem Weißen Gold von Halle über Weißenfels in Richtung Osten. An dem großen Salzhandel waren nicht nur die Städte, sondern auch zahlreiche Dörfer des Saale- Elster- Gebietes beteiligt (Heinzelmann, 1999) Um 950 sandte Kaiser Otto I. den Mönch Boso aus dem Kloster St. Emmeram bei Regensburg in unsere Gegend, um die hier ansässige heidnische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Erstmals urkundlich erwähnt wird Zeitz als Cici in einer Urkunde der Synode von Ravenna vom 20. April 967. Die hier beschlossene Gründung von Bistümern östlich der Saale hatte die Christianisierung der slawischen Bevölkerung und die Festigung der deutschen Herrschaft zum Ziel. Zu diesem Zeitpunkt darf man Zeitz also spätestens als einen bedeutenden und angesehenen Ort mit Marktrecht betrachten. 966 wurde das Erzbistum Magdeburg mit den zugehörigen Bistümern Meißen, Merseburg und Zeitz (ab 967) begründet. 13

14 Zeitz im Jahr 1537, aus: Die Reisebilder des Pfalzgrafen Ottheinrich, Weißenhorn 2001 Als erster Bischof von Zeitz wurde am Weihnachtstag 968 der niederländische Benediktinermönch Hugo geweiht. Die Residenz der Bischöfe befand sich in der bereits früher entstandenen königlichen Burg, an deren Stelle sich heute Schloss Moritzburg erhebt. Das Bistum Zeitz erfreute sich großer kaiserlicher Gunst: 976 und 995 bedachten Otto II. und Otto III. durch großzügige Schenkungen Kirche und Stift Zeitz mit Grundbesitz und festigten ihre Herrschaft. Im Jahre 1000 erneuerte Otto III. anlässlich seines Aufenthaltes bei Bischof Hugo II. von Zeitz die Privilegien des Stifts. Die bedrohte Lage und die mehrmalige Eroberung und Zerstörung von Zeitz durch slawische Überfälle führten zur Verlegung des Bischofssitzes (ab 1028) nach Naumburg. Ende des 13. Jahrhunderts wählten die Bischöfe erneut Zeitz als Residenzort. Am 22. Januar 1542 führte Martin Luther seinen Freund Nikolaus von Amsdorf als ersten (und vorerst einzigen) evangelischen Bischof von Naumburg- Zeitz in sein Amt ein. Am darauffolgenden Tag predigte der Reformator in der Kirche des Franziskanerklosters. Weitere Predigten hielt er 1544 und 1545 in Zeitz. Insgesamt hielt sich Martin Luther zu diesen Gelegenheiten ca. zweieinhalb Wochen in Zeitz auf. 1546, in Folge des für die katholische Partei siegreichen Schmalkaldischen Krieges, musste Amsdorf dem katholischen Bischof Julius von Pflug das Feld räumen. Nach dem Tod des Bischofs Julius von Pflug wurde das Bistum 1564 aufgelöst. Das Bistum Naumburg- Zeitz bestand seit seiner Gründung rund 600 Jahre. Davon residierten die Bischöfe anfangs als Gründungssitz in Zeitz (Residenz, Kloster Posa), aber auch nach der Verlegung des Bistums in den in Naumburg neu errichteten Dom (Naumburder Meister) verblieben viele Bistumsaufgaben am Verwaltungsstandort in Zeitz, zahlreiche Bischöfe nutzten die Bischofsburg als Residenz. So übte der katholische Bischof Julius von Pflug ab 1546 sein Amt fast ausschließlich aus Zeitz aus. 14

15 Auch in dieser Zeit spielte Zeitz in der Weltgeschichte mit. Mit der Confessio augustana (Augsburger Bekenntnis) die Melanchthon in Vertretung des geächteten Luther 1530 auf dem Augsburger Reichstag verlas, war vorerst eine Diskussionsmöglichkeit eröffnet, die Reformation selbst war weder in die weltlichen Machtverhältnisse integriert noch hatte sie die damalige römische Kirche modernisiert und gleich gar nicht war deren Sieg sicher. Als eigene Lehre waren die Botschaften der lutherischen Reformationstheorie sicherlich von nicht unbeachtlichen Teilen der Bevölkerung in deutschen Landen als Befreiungsideen weitergetragen worden, die Machtverhältnisse waren jedoch nicht grundlegend verändert. Julius von Pflug gehörte zu den vom päpstlichen Nuntius besonders anerkannten Religionswissenschaftlern und theoretikern. Erörterungen und Auseinandersetzungen mit den lutherischen Religionslehren, die zahlreich von Julius von Pflug in direkten Botschaften, aber auch in direkten Auseinandersetzungen mit Amsdorf und Melanchthon (Luther kam als Partner nicht in Betracht, weil er unter Bann stand und von der römischen Kirche exkommuniziert war) nachgewiesen sind, gingen von der fürstbischöflichen Residenz in Zeitz aus. Die Bibliothek der Bischöfe vor Julius von Pflug, aber auch seine eigenen Ergänzungen und Schriften sind wesentlicher Bestandteil der Bibliothek des Kollegiatstifts in Zeitz, die im Torhaus der Moritzburg heute verwahrt ist und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Forschung und Dokumentation zur Verfügung steht (siehe 3.1). Aber gerade diese Sammlung ist es, die den Beleg dafür führt, dass Bischof von Pflug mit seinen Korrespondenzen mit den Lutheranern und mit dem päpstlichen Klerus einen bedeutenden Beitrag zur Verweltlichung der Reformation, vorerst der mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 eröffneten neuen Ordnung, bei der die Fürsten über die Religionen in ihrem Fürstentum entscheiden durften, leistete. Neben Augsburg selbst und Wittenberg ist keine andere deutsche Stadt offensichtlich, aus der heraus, durch ihre Bewohner und Residenten, ein so bedeutender Beitrag zur Verweltlichung der lutherischen Auffassungen und der Reformation abgeleitet werden könnte. Dass Luther selbst an Zeitz Gefallen fand, kann man aus seinem Brief an seine Frau vom vermuten, mit dem er seinem Herrn Käthe die Aufgabe der gespendeten Besitztümer in Wittenberg nahelegte und die Heimkehr empfahl (siehe 5.1). Aus dem Brief könnte abgeleitet werden, dass er damit seine Absenderadresse, das wohl lieb gewonnene Zeitz gemeint haben könnte. Zeitz ist die Stadt der Luthernachkommen (siehe 5.1), denn Martin Luthers männliche Erben haben allesamt in Zeitz gewirkt und zum größten Teil auch hier gelebt. Ob sie den Brief ihres Ahnen vom kannten, mag dahingestellt bleiben. Luthers Sohn Dr. med. Paul Luther ( ) war durch seine Mitgliedschaft im Zeitzer Stiftskapitel mit der Stadt Zeitz sehr verbunden. Dessen Sohn, Johann Ernst Luther ( ) heiratete 1610 in der Zeitzer Michaeliskirche die Tochter des Zeitzer Bürgermeisters, Martha Blumenstengel. Johann Ernst Luther hatte in Zeitz das Amt des Bürgermeisters inne und war Senior des Zeitzer Stiftskapitels. Mit seiner Frau Martha zeugte er 8 Kinder und begründete die Zeitzer Lutherlinie. Sein Grabstein ist in die Wand des Kreuzganges am Dom St. Peter und Paul eingelassen. Dr. Friedrich Martin Luther, ein Urenkel Johann Ernst Luthers, war Erster Bürgermeister der Stadt. Er heiratete 1725 ebenfalls in St. Michaelis und wurde für 18 Jahre Bürgermeister der Stadt Zeitz. Zahlreiche Luther- Nachkommen wurden in dieser Kirche getauft. Obwohl der Name Luther in dieser Linie bereits im Jahre 1759 durch das Fehlen männlicher Nachkommen ausstarb, lebten und wirkten Nachkommen dieser Linie bis zum heutigen Tag ununterbrochen in Zeitz. 15

16 Nach dem Tod des Bischofs Julius von Pflug trat Kurfürst August von Sachsen als Schutzherr des Stifts auf und ernannte sich zu dessen Administrator; Stiftskonsistorium und Stiftsregierung übernahmen die bisherige bischöfliche Verwaltung. Zeitz 1753, aus: Glafey, Kern der Geschichte des Hohen Chur- und Fuerstlichen Hauses zu Sachsen... (Foto: Böttger) Auch Zeitz blieb vom Dreißigjährigen Krieg nicht verschont. Als im Jahre 1645 nach dem sächsischen Vorfrieden zu Kötzschenbroda und dann durch den Westfälischen Frieden 1648 endlich wieder Normalität eingezogen war, war die Stadtbevölkerung gegenüber 1618 um die Hälfte dezimiert und jedes dritte Haus war zerstört. In dieser schwierigen Zeit profitierte Zeitz von den Festlegungen im Testament des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I, seinen Landbesitz unter seinen vier Söhnen aufzuteilen und damit die Sekundogeniturfürstentümer Sachsen- Weißenfels, Sachsen- Merseburg und Sachsen- Zeitz zu schaffen. Der vierte Besitzstand ging an die Markgrafschaft Meißen mit der 16

17 Prospekt der Königlich Sächsischen Stifts Stadt Zeitz. Schleiz, 1810 (Foto: Rittig) Kurwürde in Dresden (Kurhaus). Der jüngste Sohn des Kurfürsten, Moritz, trat 1657 die Regierung des Herzogtums Sachsen- Zeitz an. Herzog Moritz von Sachsen- Zeitz beauftragte den fürstlich sächsischen Landbaumeister Johann Moritz Richter ( ) mit der Errichtung seines Residenzschlosses. Dieser schuf unter Einbeziehung der vorhandenen Kirche und Beachtung des Grundrisses der zerstörten Bischofsburg Das Hochfürstliche Sächsische Schloss Moritzburg an der Elster. Bereits mit dem Tod seines Sohnes Moritz Wilhelm von Sachsen- Zeitz im Jahre 1718 fiel das Herzogtum Sachsen- Zeitz an das Kurhaus in Dresden zurück. Schloss Moritzburg blieb bis 1815 Sitz der Stiftsregierung für das Stift Naumburg- Zeitz. Auf Beschluss des Wiener Kongresses im Jahre 1815 musste das Königreich Sachsen einen beträchtlichen Teil seines Staatsgebietes unter anderem an Preußen abtreten, so auch das ehemalige Stift Naumburg- Zeitz, das nun Teil der neu geschaffenen Provinz Sachsen wurde. Schloss Moritzburg wurde 1820 Landarmen- und Korrektionsanstalt, später städtisches Polizeigefängnis, im 2. Weltkrieg Fremdarbeitersammellager (siehe auch 2.1). Zeitz entwickelte sich seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer modernen Industriestadt. Berühmt waren die Zeitzer Klavier- und Kinderwagenindustrie, die Produktion von Brikettpressen und Geräten zur Braunkohleveredelung. Im Jahre 1843 gründeten Scheube & Brehme in Zeitz eine Kattunfabrik auf dem Gelände des mittlerweile aufgegebenen Schlossparks (Albrecht sches Palais), und die Pianofortefabrik von Hölling & Spangenberg nahm in Zeitz ihre Produktion auf. Julius Blüthner erlernte hier das Klavierbauhandwerk, bevor er sich in Leipzig niederließ und Weltruhm erlangte. 17

18 Zeitz im Jahre Gewidmet vom Zeitzer Anzeiger anlässlich seines 25jährigen Bestehens, Zeitz 1902 (Foto: Rittig) Zeitz ist die Stadt der Kinderwagen. Ernst Albert Naether übernahm 1846 die väterliche Stellmacherei und begann hier um 1850 mit der Produktion von Kinderwagen. Seinem Beispiel folgend, etablierten sich bis 1877 mehr als 12 Kinderwagenfirmen in Zeitz, das sich damit zum bedeutendsten Standort der Kinderwagenindustrie in Deutschland entwickelte. Die Maschinenbauanstalt und Eisengießerei Lange & Schaede wurde 1855 gegründet. In Zeitz entwickelte sich in der Folge mit der Zeitzer Eisengießerei und Maschinenfabrik AG (ZEMAG) ein auf Tagebau- Abbautechnik spezialisierter Schwermaschinenbau. Im 18. Jahrhundert wurde die Zuckerrübe als Produktionsgrundlage für den deutschen Zucker entdeckt, um 1852 die Technologie zur Herstellung der Zuckers aus der Rübe als Alternative zum teuren Import-Zuckerrohr entwickelt. Die Ausbeutung umfangreicher Braunkohlelagerstätten in unmittelbarer Umgebung der Stadt Zeitz, die Elster und der Hasselbach als sichere Wasserlieferanten, sowie der zum Zuckerrübenanbau geeignete Boden im Zeitzer Umland bildeten die günstigen Bedingungen für die Gründung der Zeitzer Zuckerfabrik im Jahre Auf der Grundlage bestehender Lieferbeziehungen und Infrastrukturen entstand in Zeitz eine Schokoladen- und Süßwarenproduktion (später und heute Zetti ) zur Zuckerverarbeitung. 18

19 Bereits seit der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts wurden Braunkohlelagerstätten östlich und nördlich der Stadt Zeitz ausgebeutet. Die Bedeutung der Braunkohle als Brennstoff nahm durch den Einsatz von Dampfmaschinen und Eisenbahnen stetig zu. Die aus den umliegenden Bergwerken angelieferte Braunkohle erbrachte die benötigten Parameter nur begrenzt, weshalb der wirtschaftliche Betreiber der Zeitzer Zuckerfabrik die Brikettfabrik Herrmannschacht, die älteste erhaltene Brikettfabrik Deutschlands (heute historisches Denkmal in der Stadt Zeitz), gründete. Um den geringen Heizwert der Braunkohle zu erhöhen, presste man die Kohle hier zu Briketts. Um 1930 gab es im Kreis Zeitz etwa 10 Kohlegruben, im östlich angrenzenden Meuselwitzer Revier 25 Gruben und im nördlich anschließenden Zeitz- Weißenfelser Revier 29 weitere. Zur effektiveren Ausbeutung der umfangreichen Braunkohle- Lagerstätten ging man vielerorts zum Tagebau über. Die Braunkohleförderung zog die Anlage von Schwelereien und Mineralölfabriken nach sich. Vor den Toren der Stadt wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts die BRABAG (Hydrierwerk), ein Betrieb zur Veredelung von Braunkohle, gegründet gab es in Zeitz: 9 Kinderwagenfabriken, 8 Pianofortefabriken, 2 Holzwerkzeugfabriken, 3 Holzbildhauereien, 2 Steinbildhauereien, 2 Schriftdruckereien mit Maschinenbetrieb, 4 Maschinenfabriken, 2 Schuhfabriken, 3 Handschuhfabriken, 3 Wollwarenfabriken, 6 Baumwollwarenfabriken, 2 Essigfabriken, 2 Mineralwasserfabriken, 1 Brauerei, 5 Destillationen für Branntwein, 10 Zigarrenfabriken. (Schmiedecke, 1947) Zuckerfabrik (Foto: Böttger) 19

20 Der Kinderwagenbau (ZEKIWA), der Schwermaschinenbau (ZEMAG), die chemische Industrie (Hydrierwerk und Zitza) sowie die Schokoladen- und Süßwarenproduktion (Zetti) standen im Zentrum der Zeitzer Industrieproduktion in der DDR. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die vier größten Zeitzer Kinderwagenfirmen zum VEB ZEKIWA zusammengeschlossen, der sich in den 70er Jahren zum größten Kinderwagenhersteller und -exporteur in Europa entwickelte. Seit 1957 belieferte ZEKIWA Versandhäuser in der Bundesrepublik, die damalige UdSSR und die östlichen Nachbarländer mit Zeitzer Kinderwagen. Die politische Wende 1990 brachte für die Zeitzer Industrie dramatische Umbrüche mit sich. Die Zuckerfabrik (heute Teil der Südzucker AG) und die chemische Industrie (heute Radici Chimica) haben, zwischenzeitlich deutlich umgewandelt, überlebt und zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Die Schokoladen- und Süßwarenproduktion Zetti wird heute als Teil der Firma Goldeck weitergeführt. Der Firmenname Zetti ist bundes- und europaweit gelistet und erfreulicherweise aus vielen Supermarktsprogrammen nicht mehr wegzudenken. Die historisch gewachsene Kinderwagenproduktion, heute ZEKIWA GmbH, hat sich in einem Gewerbegebiet vor den Toren der Stadt angesiedelt, was einen erheblichen Imageverlust für Zeitz bedeutet. Die Rückumsiedlung in das Stadtgebiet ist eine wichtige Angelegenheit der Wirtschaftsförderung der Stadt. Die demographische Entwicklungsprognose des Statistischen Bundesamtes weist bis zum Jahr 2020 einen Rückgang der Einwohnerzahl um weitere 17,1% aus (bis 2025: -25,1%), bei einer deutlichen Zunahme des Anteils älterer Mitbürger. Dies stellt auch die Kultureinrichtungen vor neue Herausforderungen. So muss neben der Erarbeitung spezieller Angebote für diese Zielgruppe besonderes Augenmerk auf die überregionale Besucherwerbung gelegt werden, um das angestrebte hohe Besucherinteresse zu generieren. Die barrierefreie Erschließung der Anlagen ist dafür Voraussetzung. Zeitz ist die Stadt der Kinderwagen. Zeitz ist die Stadt der Luthernachkommen. Zeitz ist eine Dom- und Residenzstadt. Zeitz ist eine Stadt der Bibliotheken. Zeitz ist eine Industriestadt. Zeitz ist eine Stadt des Zuckers und der Schokolade. These: ZEITZ Erinnerung an die Zukunft! 20

21 Fischstraße (Foto: Nicolai) 21

22 1.2 Perspektive Für die Zeitzer Bürger und zahlreiche Gäste ist das Schloss Moritzburg ein zentraler Identifikationsort in der Stadt Zeitz. Die Geschichte der Stadt Zeitz ist ohne Schloss Moritzburg, die frühere fürstbischöfliche Residenz, nicht denkbar. Adolf Brinkmann sagte es so: Wer zum ersten Male Zeitz betritt und etwa von der Höhe des Steinsgrabens hinabschaut auf die bergumsäumte Landschaft, auf das Stadtbild im Vordergrunde, dessen Auge wird unwillkürlich haften bleiben an der mächtigen, kuppelgekrönten Gruppe der Moritzburg mit ihren hochragenden Gebäuden und ihren zahlreichen starken Streittürmen und Mauern, die das Ganze noch heute, wie in alter Zeit, umschließen. Dem äußeren Eindruck, den diese Architekturgruppe macht, entspricht ihre innere, ihre geschichtliche Bedeutung. Dies ist der Ausgangspunkt der Geschichte von Zeitz und der zugehörigen Landschaft, dies der alte Königshof, dies die Residenz der Bischöfe, dies der Herrschersitz der Herzöge aus wettinschem Hause. Alle für Zeitz bedeutsamen Ereignisse und Wandlungen sind mit diesem Stück Erde verknüpft Das Hochfürstlich Sächsische Schloss Moritzburg an der Elster, Schreiber,1725 (Foto: Böttger) 22

23 Seit 1993 ist Schloss Moritzburg Standort an der Straße der Romanik. Im Ergebnis der 1. Landesgartenschau Sachsen- Anhalts liegt die barocke Schlossanlage heute wieder inmitten des Schlossparks, Teil des touristischen Landesthemas Gartenträume Historische Parks in Sachsen- Anhalt. Das sehr erfolgreich verlaufene Verbundprojekt Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster (2007) verbindet Zeitz mit Weißenfels, Merseburg und Freyburg. Es soll auf Dauer weitergeführt werden, um Besucher länger in der Region zu halten und Synergieeffekte zu nutzen. Die Lage der Stadt Zeitz an der Weinroute an der Weißen Elster und am Elsterradweg bietet weitere Potentiale, die es durch gezielte touristische Angebote und geeignete Beherbergungsplätze für Reisende mit dem Fahrrad oder dem Paddelboot zu erschließen gilt. In diesem Zusammenhang sollte insbesondere die Einrichtung eines Camping- und Wohnmobilstellplatzes erwogen werden. Durch die aktive Mitwirkung in den Verbundprojekten Das unerschrockene Wort ( getragen durch die Lutherstädte) und Stätten der Reformation ist es der Stadt Zeitz gelungen, als Ort der Luthernachkommen Beachtung zu finden. Im Verbund der Lutherstädte ist Zeitz innerhalb der Erlebnisorte der Lutherdekade 2017 von der EKD und der daraus folgenden internationalen Öffentlichkeit anerkannt und findet gleichberechtigt Beachtung. Die Beteiligung an der Lutherdekade im Themenjahr Reformation und Politik mit der geplanten Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 bietet für die Stadt Zeitz die einmalige Chance sich als Ort der deutschen Reformationsgeschichte dauerhaft zu etablieren, sich als Stadt der Luthernachkommen im Reigen der Lutherstätten dauerhaft einzuordnen, die bedeutende Rolle der Stadt und ihrer Akteure in den Entscheidungsprozessen der Reformation aufzuzeigen und in den Fokus wissenschaftlicher Forschung zu stellen, dauerhaft überregionales Besucherinteresse zu wecken, durch die barrierefreie Erschließung die Moritzburg unter Beachtung des demographischen Wandels als kulturelles Herz der Stadt Zeitz konkurrenzfähig zu erhalten, die reformationszeitlichen Bestände der Stiftsbibliothek und anderer Zeitzeugen digital der wissenschaftlichen Bearbeitung zur Verfügung zu stellen und Zeitz als Zentrum der Digitalisierung historischer Buch- und Urkundenbestände im Süden Sachsen- Anhalts zu etablieren. 23

24 2. Museen und museumsähnliche Einrichtungen Ein Museum wird nach ICOM definiert als eine "gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung, im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt." Schloss und Schlosspark Moritzburg Zeitz (Foto: Wujczik) 2.1 Museum Schloss Moritzburg Zeitz Standort Schloss Moritzburg Zeitz Schlossstraße Zeitz Träger Die Schloss- und Parkanlage der Moritzburg steht im Eigentum der Stadt Zeitz. Der Dom ist der katholischen Kirchgemeinde langfristig vertraglich zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Das Museum Schloss Moritzburg Zeitz befindet sich in Trägerschaft der Stadt Zeitz. Vom Burgenlandkreis erhält das Museum einen jährlich zu beantragenden Zuschuss zu den Personal- und Sachkosten aus dem Sockelbetrag Kultur. 24

25 Inhalt Schloss Moritzburg an der Elster ist bereits heute ein etabliertes touristisches Zentrum. Die dreiflügelige Schlossanlage, Ausdruck der Blüte der barocken Residenzkultur in Mitteldeutschland im 17. Jahrhundert, wird getragen von den angrenzenden Parks und gärtnerischen Anlagen, welche zur Landesgartenschau 2004 teilweise nach historischen Vorbildern wieder hergestellt wurden. Die Schlossanlage beherbergt ein Museum mit überregional bedeutenden Sammlungsbeständen. Einzigartig ist die Sammlung von mehr als fünfhundert Kinder-, Sport- und Puppenwagen, deren schönste Stücke im Deutschen Kinderwagenmuseum zu sehen sind. Im Mai 2004 nahm das Kunst- und Museumspädagogische Zentrum Johannes Lebek seine Arbeit auf. Kinder, Erwachsene, Studierende und Künstler können sich hier in museumspädagogischen Projekten, Grafikworkshops und Holzschnittkursen erproben. Die Museumsbibliothek Ernst Ortlepp steht interessierten Nutzern zur Verfügung. Die Zahl der Parkbesucher liegt gegenwärtig deutlich über den Besucherzahlen der betriebenen musealen Einrichtungen. Die Besucherzahlen des Domes übersteigen deutlich die Besucherzahlen der sonstigen Einrichtungen in und um die Moritzburg. (Vgl. dazu Kapitel 2.1.3) Schloss Moritzburg Zeitz (Foto: Schütze-Rodemann) 25

26 Unter dem Dach der Moritzburg finden sich weiterhin die Stiftsbibliothek der Vereinigten Domstifter von Naumburg und Merseburg und des Kollegiatstifts Zeitz (siehe 3.1), das Historische Archiv der Stadt Zeitz (siehe 3.2) und die Lutheridenbibliothek (siehe 3.6). Das Schlossrestaurant wendet sich mit seiner gehobenen Gastronomie gleichermaßen an Tagesbesucher und Reisegruppen und steht für Feierlichkeiten zur Verfügung. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Eheschließungen im Schloss, für die eigens ein Hochzeitszimmer in klassizistischem Stil eingerichtet wurde. Hochzeitszimmer (Foto: Böttger) Sammlungsgeschichte/ Geschichte des Museums Mit der Sammlungstätigkeit des 1897 gegründeten Geschichts- und Altertumsvereins von Zeitz und Umgebung beginnt die Geschichte des Museums Schloss Moritzburg Zeitz. Nach mehreren Umzügen fanden dessen Sammlungen 1931 in der Moritzburg ein bleibendes Domizil. Am öffnete das Heimatmuseum der Moritzburg erstmals seine Pforten. Heute umfasst die Sammlung des Museums mehr als Sachzeugen (vorwiegend im Fundus). 967 Gründung des Bistums Zeitz durch Kaiser Otto I. und Papst Johannes XIII. auf der Synode von Ravenna Verlegung des Bischofssitzes nach Naumburg, Zeitz bleibt Nebensitz der Bischöfe Bau des Doms St. Peter und Paul als gotische Hallenkirche durch das Zeitzer Kollegiatsstift 1564 Tod des letzten Zeitzer Bischofs Julius von Pflug 26

27 1657 Herzog Moritz, jüngster Sohn des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I., übernimmt die Regierung des Herzogtums Sachsen-Zeitz Schloss Moritzburg an der weißen Elster wird als frühbarocke Schlossanlage nach Plänen des fürstlich-sächsischen Landbaumeisters Moritz Richter erbaut, der Dom wird zur Schlosskirche und erhält seine barocke Ausstattung 1708 die Orangerie entsteht 1718 Tod des Herzogs Moritz-Wilhelm von Sachsen-Zeitz, das Herzogtum fällt an das Kurhaus in Dresden zurück Sitz der kurfürstlichen und stiftischen Regierung Landarmen- und Korrektionsanstalt Städtisches Gefängnis 1931/1932 Eröffnung einer ersten Ausstellung durch den Geschichts- und Altertumsverein für Zeitz und Umgegend Freiwilliger Arbeitsdienst, Pflichtarbeitsdienst, Sammellager für polnische und französische Fremdarbeiter Vertriebenenlager seit 1946 Museum der Stadt Zeitz seit 1956 Stadtarchiv (bis zur Gebietsreform 1994: Stadt- und Kreisarchiv) im 2. Obergeschoss des Südflügels seit 2004 Kunst- und Museumspädagogisches Zentrum Johannes Lebek im Torhaus seit 2005 Stiftsbibliothek im Torhaus seit 2007 Lutheridenbibliothek im Torhaus 4. Mai 2009 Einweihung des Gedenkortes für die Opfer von nationalsozialistischer und stalinistischer Gewalt am Standort des früheren Gefängnisses im Schlosspark Gebäude und Nutzer Schloss Moritzburg, die frühbarocke Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz, entstand zwischen 1657 und Das Schloss und der Dom St. Peter und Paul wurden zwischen 1990 und 2008 saniert. Nur das Marstallgebäude ist noch dem Verfall preisgegeben. Im Schloss sind die musealen Einrichtungen sowie Veranstaltungen im regelmäßigen Besucherbetrieb für körperlich Behinderte nur begrenzt erreichbar. Museum, Museumsbibliothek, Archiv und Schlossrestaurant nehmen die Räume im dreiflügligen Hauptgebäude ein; im Torhaus befinden sich das Kunst- und Museumspädagogische Zentrum Johannes Lebek, die Lutheridenbibliothek und die Stiftsbibliothek. Die Katholische Gemeinde nutzt den Dom St. Peter und Paul und das Pfarrhaus. Das Gemeindezentrum befindet sich im sanierten Kreuzgang. Ein Kindergarten wurde hinter dem Pfarrhaus errichtet. Der sogenannte Marstall gruppiert sich mit dem Torhaus, den Kasematten und der Domkirche um den äußeren Schlosshof. Die Gebäude stammen zum Teil aus der Bauzeit des Schlosses, zum Teil aus dem 19. Jahrhundert. Für die Struktur des baulichen Ensembles ist dieser Gebäudekomplex unverzichtbar, weil er den äußeren Schlosshof gegen die Befestigungsanlagen und den Schlosspark nach Norden hin abschließt. Aufgrund des desolaten Erhaltungszustandes herrscht hier dringender Handlungsbedarf. Zumindest in Teilen ist ein Abriss oder eine Ersatzbebauung mit neuen Nutzungszielen geboten. Die entstehenden Räume könnten der Schaffung der Forschungsstelle Reformation und Buch mit angeschlossenem Digitalisierungszentrum unter optimalen Arbeitsbedingungen dienen. Die Kooperation 27

28 zwischen der Stadt Zeitz und den Vereinigten Domstiftern zur Erreichung dieses Zieles ermöglicht es, zahlreiche Drittmittelgeber in die Finanzierung einzubeziehen (Land Sachsen- Anhalt, DFG, Kulturstiftung der Länder, Lotto- Toto, Volkswagenstiftung, Ostdeutsche Sparkassenstiftung etc.). Denkbar ist aber auch eine Nutzung des Standortes als Herberge (Beispiel: Cranach-Höfe, Schlossstraße 1, Lutherstadt Wittenberg). Vor allem sind wirtschaftliche Effekte zu erzielen. Der Marstall könnte darüber hinaus die Museumsverwaltung aufnehmen. Der Schlosshof ist als barocker Ehrenhof angelegt und wird gegenwärtig für Kulturveranstaltungen vielfältig genutzt. Die vorhandene Bühne ist verbraucht. Für die traditionsreichen, jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen (Schlossfest, Herbstmarkt, Sommerfestival etc.) im Schlosshof, wie auch zur zukünftigen besseren Vermarktung (d.h. kostenpflichtigen Vermietung) muss ein Ersatz (Kauf oder Miete) erwogen werden. Eine gemeinsame Vermarktung mit der Bühne im Schlosspark ist geboten. Es ist zwingend erforderlich, zur Sicherung der Nutzbarkeit der Ausstellungs- und Veranstaltungsräume im Schloss einen zweiten Fluchtweg in der Nordost-Ecke des Gebäudekomplexes zu schaffen (Bauordnung) Dieser Umbau bietet die Chance alle Geschosse des Schlosses mit der Schlossparkebene durch einen Personenaufzug barrierefrei zu verbinden. Die barrierefreie Besucherführung vom Parkplatz an den Klinkerhallen durch den Schlosspark bis zum Schloss wurde im Vorfeld der Landesgartenschau mit Landesförderung realisiert. Gegenwärtig ist die Offenhaltung des Zugangs zwischen Schlosspark und Schlosshof nicht dauerhaft gesichert. Zur Vermeidung zusätzlicher Personalkosten (für drei Eingänge etwa 120 T /a) ist eine langfristige technische Lösung in Vorbereitung und sollte umgesetzt werden. Torhaus und Schlosskirche (Foto: Schütze-Rodemann) 28

29 2.1.3 Besucherzahlen - Zielgruppen Die Zahl der Besucher im Schlosspark liegt gegenwärtig deutlich über den Besucherzahlen der musealen Einrichtungen. Die Besucherzahlen des Domes übersteigen deutlich die Besucherzahlen der sonstigen Einrichtungen in und um die Moritzburg. Im Museum sind die Besucherzahlen seit Jahren rückläufig. Das Museum bemüht sich, diesem Trend durch seine Sonderausstellungen und durch sein Veranstaltungsangebot mit begrenztem Erfolg entgegenzuwirken. Tatsache ist, dass im Durchschnitt der Museen in Deutschland seit 2008 ein jährlicher Rückgang der Besucherzahlen von ca. 10% resümiert werden muss. Das Museum richtet sich mit seinem Angebot sowohl an die Zeitzer Bürger, die vor allem ihr heimatgeschichtliches Interesse in das Museum führt, wie an die Gäste aus der Region. Zielgruppen sind in erster Linie Familien, die sich durch das gemeinsame Angebot von Museum, Dom, Schlosspark und Gastronomie angesprochen fühlen. Schülergruppen aus Zeitz und den benachbarten Städten und Gemeinden in Sachsen- Anhalt, Sachsen und Thüringen nutzen die Angebote des Lebekzentrums zu Projekten und Wandertagen. Schulklassen, die in der Jugendherberge Kretzschau zu Gast sind, buchen häufig die angebotenen Ritteressen im Schloss Moritzburg. Einzelreisende sind überwiegend der Gruppe der Kulturtouristen zuzurechnen. Darüber hinaus finden auch Busreisegruppen ihren Weg ins Museum und die damit verbundenen Anlagen des Schlossparks. Dieses Segment ist ausbaufähig. Die guten Voraussetzungen, die im Zusammenspiel von Schlosspark, Museum und Schlossrestaurant bestehen, müssen künftig im Marketing noch eine größere Rolle spielen (z. B. Busparkplatz an den Klinkerhallen). Entwicklung spezieller touristischer Angebotspakete für Busreisegruppen wie: Kombination von Museumsbesuch mit Orgel-Konzert im Dom: Zielgruppe Musikfreunde Kombination von Museumsbesuch mit Weinverkostung (Schlossgaststätte) Zielgruppe: Weinliebhaber Kombination von Museumsbesuch mit "Literarischer Stunde" (Lesungen, Rezitation mit Musik): Zielgruppe Literarische Gesellschaften, Literaturfreunde, Kulturtouristen) Kombination von Museumsbesuch mit Ausflügen in Umgebung. (Droyßig, Haynsburg, Würchwitz u.a.): Zielgruppe Kultur und Genuss Kombination von Museumsbesuch mit Besuch von ZEKIWA u.a. Es ist zu bemerken, dass das Besucherinteresse an den kostenlosen Angeboten des Museums ungebrochen ist. Ausstellungseröffnungen, Vorträge, Konzerte, Tag des offenen Denkmals und Tag der Heimatgeschichte sind gut besucht. Um die Einnahmesituation zu verbessern und schrittweise den Kostendeckungsgrad zu erhöhen, macht sich jedoch ein Umdenken erforderlich. Anpassung der Eintritts- und Mietpreise Einführung einer automatisierten Einlassüberwachung (elektronisches Einlasssystem), Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes, hier sind insbesondere die vorläufigen Leihgaben zu sichern, weniger kostenlose Angebote, stattdessen Anreize für kostenpflichtigen Besuch der Ausstellungen schaffen, konsequente Zielgruppenanalyse mit dem Ziel der Schaffung neuer zielgruppengerechter Angebote. 29

30 Darüber hinaus ist es im Interesse der Stadt Zeitz als Träger beider Einrichtungen, die bereits bestehenden Synergien zwischen dem Schlosspark und dem Museum konsequenter zu nutzen und dauerhaft zu etablieren. Dazu bedarf es folgender kurz- und mittelfristig zu realisierender Maßnahmen: ständig angebotenes Kombiticket für Schloss und Park, auch als Jahreskarte gemeinsame Werbung aufgrund gemeinsamer Zielgruppen (Familien, Schulklassen, kulturinteressierte Individualreisende und Reisegruppen) gemeinsame Veranstaltungen (Schlossfest, Herbstmarkt, Sommerfestival, Weinfest, Historischer Weihnachtsmarkt) im Jahreslauf verankern und konsequent gemeinsam umsetzen Einführung einer Zeitz-Card, die von den Einwohnern der Stadt zum Pauschalpreis erworben werden kann und die für 365 Tage ab Erwerb mehrmaligen unbegrenzten Zugang zum Museum, zum historischen Archiv der Stadt (ohne Nebenleistungen), zum Schlosspark sowie zum Lebek-Zentrum und der Stiftsbibliothek während der Öffnungszeiten gewährt. Es wird ein Preis von 30 /a erwogen. Mit den freien Anbietern weiterer musealer und touristischer Angebote (z.b. Museum Herrmannschacht, Erlebniswelt Unterirdisches Zeitz sind Gespräche mit dem Ziel zu führen, dass sie gegen eine Abgabe aus den Einnahmen der Zeitz-Card (auch Zeitz-Tourist-Card, vgl. Ziffer 8. dieser Konzeption) die Zeitz- Card als Eintritts- bzw. Benutzungsausweis anerkennen. Dazu sind Einzelvereinbarungen zu treffen. Die Stadt ist Verpächter bzw. Vermieter an den Verein MUT und an den Verein Unterirdisches Zeitz. Pachtvergünstigungen können an die Mitwirkung in diesem Verbundsystem verrechnet werden zahlende Gäste freier Eintritt Gesamtbesucher Museum

31 Unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklungsprognose des Statistischen Bundesamtes muss neben der Erarbeitung spezieller Angebote für die Zielgruppe der Senioren besonderes Augenmerk auf die barrierefreie Erschließung der Anlagen gelegt werden zahlende Gäste freier Eintritt Gesamt Museum Bis zum Jahr 2012 strebt das Museum eine danach dauerhafte und nachhaltige Steigerung der Besucherzahlen auf jährlich zahlende Besucher an soll diese Besucherzahl mittels der Korrespondenzausstellung Der Naumburger Meister erreicht werden Barrierefreiheit Auf der Grundlage des Stadtratsbeschlusses zur barrierefreien Erschließung der Moritzburg vom wurde ein Konzept erarbeitet, das folgende Maßnahmen vorsieht: 1. die Nivellierung des historischen Sandsteinpflasters auf dem Schlosshof und den Verguss der Fugen mit einem Kunstharzmaterial zur Verbesserung der Zuwegung für Gehbehinderte, ältere Mitbürger und Eltern mit Kinderwagen oder Radfahrer Kosten: ca ,00 2. die Errichtung taktiler Übersichts- und Orientierungshilfen zur Verbesserung der Situation Sehbehinderter Kosten: ca ,00 3. den Einbau eines Personenaufzuges im Schloss zur Erschließung von Museum, Archiv und Schlossrestaurant für Gehbehinderte und Ältere, Liftzugang von außen auch von der Parkseite. Kosten: ca ,00 (Kostenschätzung 2005) Um auch in den Zeiten des demographischen Wandels zukunftsfähig zu bleiben, besitzt die barrierefreie Erschließung der Moritzburg hohe Priorität, für die Realisierung der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 und die in diesem Zusammenhang entstehende Dauerausstellung zur Stadtgeschichte ist sie eine zwingende Voraussetzung. 31

32 2.1.5 Sammlungen Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte verfügt das Museum Schloss Moritzburg Zeitz über sehr umfangreiche, heterogene Sammlungsbestände und ist von zahlreichen Rückgabeforderungen nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG) betroffen. Bis hat der Gesetzgeber ein Nießbrauchsrecht an diesen Sammlungsstücken vorgesehen. Es ist anzustreben, die Rückgabeforderungen, soweit sie anerkannt sind, in Leihverträge auf lange Sicht umzuwandeln. Zudem ist beabsichtigt, mit dem Haus Wettin Gespräche aufzunehmen, um bei Bedarf neue Leihgaben für die Dauerausstellung zu erhalten. Eine langfristige Kooperation ist anzustreben. Die Sammlung des Museums Schloss Moritzburg Zeitz umfasst ca Sachzeugen aus folgenden Sammlungsbereichen: I Geologie II Zoologie III Ur- und Frühgeschichte IV Botanik V/A Keramik V/B Glas V/C Zinn, Messing, Kupfer V/D Textilien V/E Möbel V/F Militaria V/G Münzen, Medaillen, Abzeichen V/H Stadtgeschichte V/J Landwirtschaft V/K Schriftliche / gedruckte Quellen V/M Kinderwagen VI/A Gemälde VI/B Grafik VI/C Plastik VI/D Bauplastik u.ä. VI/E Reproduktionen VI/F Plakate VII Zeitungen und Zeitschriften IX Bibliothek IX/57 Karten X Ethnographie XI/A Fotopositive XI/B Druckstöcke XI/C Klischees XI/N Fotonegative XI/D Dias XI/P Fotoglasplatten Umfangreiche Teile dieser Bestände sind von überregionaler Bedeutung. Von größtem Interesse ist zweifellos die in 25-jähriger Sammeltätigkeit zusammengetragene Sammlung des Deutschen Kinderwagenmuseums mit mehr als 500 Kinder-, Sport- und Puppenwagen. Die regionalwissenschaftliche Präsenzbibliothek mit mehr als Bänden trägt seit 2001 den Namen des in Droyßig geborenen Dichters Ernst Ortlepp (siehe 3.3). 32

33 Christian Schäffer, 1672, Totenbildnis der Prinzessin Magdalena Sybilla von Sachsen- Zeitz ( ) "So war diß Fürsten Kind gestohlen seinem Leben,/ So hat es nun der Todt wie schlaffend vorgestellt!/so wird die fünstre Grufft Ihm die Verwesung geben/gleicht Es der Blumen nicht? Sie blüht! Verblast! und fällt!/o Zarter Fürsten Geist! Du unbefleckte Seele/Wie sanffte ruhest Du in Deines JESU Schooß/O Schöner Himmels Tausch! vor diese Jammer Höle,/Die Freude so du hast, ist unaussprechlich groß!/freäulein MAGDALENA SIBYLLA/Hertzogin zu Sachßen, Jülich, Cleve und Bergk/ward geboren zur Moritzburg an der Elster Anno 1672 den 7 Aprilis abents ein/virtel auff 7 Uhr,/starb daselbst solches Jahr den 20 Augusty Nachmittage stracks nach 2 Uhr/Ihres Alters 19 wochen, 1 Tag, 19 ¾ Stunden." 33

34 Innerhalb der Gemäldesammlung nimmt der Bestand von 14 Totenbildnissen der Herzogsfamilie von Sachsen- Zeitz einen besonderen Platz ein. Sie wurden zwischen 1998 und 2003 mit Unterstützung des Landes Sachsen- Anhalt restauriert und in die Dauerausstellung integriert. Zeitzer Altmarkt, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Exkurs: Die Grafiksammlung des Museums Schloss Moritzburg Zeitz Die über 6500 Blätter umfassende hochwertige Sammlung birgt Kostbarkeiten und Raritäten, die nur selten ans Licht kommen. Die Präsentation von wertvolleren Objekten aus der Grafiksammlung in Dauerausstellungen ist deren Erhaltung leider nicht zuträglich, eine Tatsache, die der Lichtempfindlichkeit des Materials geschuldet ist. Vor allem aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts repräsentieren hervorragende Zyklen und Einzelblätter von Dix, Kollwitz, Barlach, Corinth, Slevogt, Klinger, Kokoschka, Kubin, Pechstein, Picasso einen nicht unerheblichen Teil der Klassischen Moderne. In der DDR entstandene Kunst zählt ebenso zur Sammlung. So bspw. ein Linolschnitt von Wolfgang Mattheuer, eines der meist interpretierten Blätter der Gegenwart. Es gehört in das legendäre Mappenwerk Prometheus 82. Die weit gereiste Wanderausstellung des Zeitzer Museums war bisher u.a. in Ankara, Berlin, Dresden, Dortmund, Petersburg, Prag und Tiflis zu sehen. Mehrere Bücher, Magisterarbeiten und wiss. Artikel bescheinigen dem Mappenwerk hohen kunsthistorischen Rang. In diesem Zusammenhang steht auch die Zeitzer Luther-Mappe mit sehr seltenen, einmaligen Luther-Studien aus dem Umfeld der Mappe, die anlässlich des Luther-Jubiläums 1983 entstanden. Für die bei uns gegenwärtig ausgestellten Luther-Bilder gibt es bereits heute Anfragen aus Magdeburg, Naumburg und Weißenfels. Auch für dieses Werk wird mit Blick auf die Luther-Dekade - das Konzept für eine Wanderausstellung erarbeitet. Ein Nachdruck des Luther-Posters von Helmut Brade sollte geprüft werden. Das überregionale Holzschnittschaffen bildet einen Schwerpunkt der Sammeltätigkeit. Natürlich sammeln wir auch Arbeiten von Künstlern mit Beziehung zu unserer Stadt. Ansichten der Stadt Zeitz werden, nach Möglichkeit, zur Vervollständigung dieses Sammelbereiches erworben. Eine Publikation mit historischen Ansichten von Zeitz ist vorgesehen und würde das besondere Interesse der Bürger unserer Stadt an dieser Thematik befriedigen. 34

35 Das Museum hat eine reiche Tradition und Erfahrungen in der Präsentation von Kunst- und kunsthandwerklichen Ausstellungen von überregionalem Rang. Unser Museum ist das einzige im Süden Sachsen-Anhalts mit wirklich guten Möglichkeiten dafür. Bedeutende Künstler schätzen die Moritzburg als einen Ausstellungsort, der Maßstäbe setzt. Diese Ausstellungen sollten im Rahmen des Möglichen profiliert werden unter Inanspruchnahme öffentlicher Förderungsmittel. Regelmäßige Sonderausstellungen werden auch in Zukunft die Schätze unserer Sammlung präsentieren. Der müden Akzeptanz zeitgenössischer Kunst an den Schulen muss entgegengewirkt werden, damit unsere Kinder nicht den Anschluss an die heutige Kunst verlieren. Das Museum muss zum Ort werden, wo man sich für zeitgenössische Kunst begeistern kann, wo man sich informieren kann, neugierig gemacht wird auf Kunst aus dem Geist unserer Zeit. In diesem Sinne fällt dem Museum in Zukunft die Rolle als wichtiger Katalysator zu. Mit Veranstaltungsangeboten, die sich an die verschiedensten Besuchergruppen richten, insbesondere aber an Schüler, könnten zukünftig nicht nur Besucher gewonnen, sondern auch die Popularität dieser beachtenswerten Sammlung gesteigert werden. Insgesamt ist die Magazinierungssituation nicht befriedigend. Erste Verbesserungen konnten erreicht werden, aber mehrere Sammlungsbestände stoßen an die Grenzen der Aufnahmefähigkeit, insbesondere Bibliothek, Fotothek und Stadtgeschichte. Als wichtigstes Ziel im Konzeptionszeitraum beginnt die digitale Bestandserfassung und der Bestandsabgleich mit dem Stadtarchiv mittels des KORAX- Programmes in Sie wird bis 2015 abgeschlossen. Die Sammlungsgebiete Geologie, Zoologie, Ur- und Frühgeschichte und Botanik ruhen. Hier ist eine Ausgliederung durch Zuordnung zu Spezialmuseen (z.b. Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte, Naturkundemuseen) zu prüfen und im Interesse der wissenschaftlichen Bearbeitung der Bestände wünschenswert Sammlungskonzept Nach den Möglichkeiten seines Ankaufsetats arbeitet das Museum an der planmäßigen Erweiterung der Sammlungsbereiche: 1. Kinderwagenmuseum Kinderwagen, Sport- und Puppenwagen, Zeugnisse von Kinderwagenfirmen weltweit, Kindermöbel und Kinderspielzeug, Zeugnisse des Themenkreises Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Taufe, Kindheit und damit in Zusammenhang stehende Vorstellungen, Publikationen zu diesem Themenkreis, zukünftige Ergänzung Rund um das Kind, dessen soziale Stellung in der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Entwicklung von Familien- und Mutterschaftsaufgaben. Fotos und Fotopostkarten von Kinderwagen, Puppenwagen, Kindern einer vollständigen aktuellen Bestandsfassung aller örtlichen Produkte der ZEKIWA, konzentrierter Erwerb von ZEKIWA- Erzeugnissen mit dem Ziel einer zeitgemäßen Präsentation unter Einsatz neuer Medien (siehe 2.1.7) 35

36 2. Stadtgeschichte alle relevanten Sachzeugen alle relevanten Publikationen mit dem Ziel einer stadtgeschichtlichen Dauerausstellung auf ca. 800qm Ausstellungsfläche (siehe 2.1.7) 3. Kunstgeschichte, v. a. Grafik, Gemälde und Möbel Ausgleich von Verlusten durch EALG das Haus Wettin Lebenswelt des Kindes: Kinderporträts, -möbel, -kleidung etc. Möbel des Barock mit dem Ziel der Darstellung der herzoglichen Residenz und der Umsetzung dieses Ausstellungskonzeptes (siehe 2.1.7) 4. Zusammenarbeit mit dem historischen Archiv der Stadt Abgleich der Bestände Beseitigung von Doppelsammlungen Gemeinsame Präsentationen Durch die Erfordernisse der Haushaltskonsolidierung konnte das Sammlungskonzept in den vergangenen Jahren nur sporadisch umgesetzt werden. Dennoch gelangen einige sehr wertvolle Ankäufe, wie der Erwerb des Blüthner- Flügels aus dem Jahr 1896 und der Kinderwagensammlung Hubertus Brörmann Sonderausstellungen Das Museum richtet sich mit seinem Angebot an Sonderausstellungen sowohl an die Zeitzer Bürger, die vor allem ihr heimatgeschichtliches Interesse in das Museum führt, wie an die Gäste aus der Region. Zielgruppen sind in erster Linie Familien, die sich durch das Angebot von Museum, Schlosspark und Gastronomie angesprochen fühlen (siehe Kap ), Kulturreisende und Busreisegruppen. Diesen vielfältigen Erwartungen wird das Museum durch seine Angebote an Sonderausstellungen gerecht. Es gelingt aber bisher noch nicht, die Potentiale des Marketings voll auszuschöpfen. Das Museum realisiert jährlich Sonderausstellungen geschichtlichen, kulturgeschichtlichen und künstlerischen Inhaltes. Auch im Stadtarchiv werden Sonderausstellungen zu zeitgeschichtlichen Themen gezeigt. Die Präsentationen erfolgen gegenwärtig unabhängig voneinander. Den Sammlungsbeständen bzw. dem Themenkreis des Deutschen Kinderwagenmuseums ist jährlich eine Sonderausstellung des Museums gewidmet. Weitere Sonderausstellungen behandeln heimatgeschichtliche Themen. Das Museum Schloss Moritzburg Zeitz versteht sich als Kunstmuseum im Süden Sachsen- Anhalts und unterhält Beziehungen zu den Kunsthochschulen in Halle und Leipzig und zu den Künstlerverbänden in Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen. Die Triennale. Kunstausstellung Sachsen- Anhalt Süd im September 2009 unter neuem Konzept bildete den Auftakt zu einer deutlicheren Profilierung als Kunstmuseum Wie bereits in der Vergangenheit, so sind in den kommenden Jahren Ausstellungen mit Vertretern der Kunsthochschulen und namhaften Künstlern der Region geplant. 36

37 Uwe Pfeifer, Luthers Geburtstag, Farboffsetzinkographie, 1983 Im Lebekzentrum ist jährlich eine Ausstellung dem Schaffen Johannes Lebeks gewidmet, eine weitere Sonderausstellung zeigt Druckgrafik auch zeitgenössischer Künstler. Gelegentlich werden Werke, die in museumspädagogischer Arbeit mit Kindern im Lebekzentrum entstanden sind, im Steintorturm oder dem Dom gezeigt. Sonderausstellungen und Leihgaben aus den Sammlungsbeständen des Museums werben auch in anderen Städten für die Stadt Zeitz und unser Museum (z. B. Prometheus `82, Kinderwagenausstellungen in Kloppenburg und Apolda, Leihgaben nach Dresden, Wien, Nürnberg usw.). Folgende Sonderausstellungen sind bis 2015 geplant: Luther Dieses Ausstellungssegment stellt wertvolle Sammlungsbestände zum Themenkomplex Luther und Reformation vor und ist besonders geeignet, in Zeitz und in anderen Städten für das Ausstellungsvorhaben 2014 zu werben (Wanderausstellungen). Nicht an Worten, an den Taten kennet sie als Wanderausstellung (2011 Naumburg, Kunstsalon; 2012 Weißenfels, Galerie Brandsanierung und Magdeburg, Literaturhaus) Zeitgenössische Druckgrafik zu Luther (2011) Lutherdarstellungen aus der Sammlung des Museums (2012) Die Stadtkirche (Michaeliskirche) zur Lutherzeit (2013) Regionalgeschichte/ Kulturgeschichte Regionalgeschichtliche Sonderschauen richten sich in erster Linie an die Zielgruppe der heimatgeschichtlich interessierten Zeitzer Bürger und an kulturinteressierte Besucher der 37

38 Stadt. In diesen Ausstellungen werden eigene Sammlungsbestände und Neuerwerbungen präsentiert, die sonst in den Sammlungsbeständen für Besucher unzugänglich sind. Dieses Ausstellungssegment spricht besonders Familien an, weil es das Gespräch zwischen den Generationen anregt und die Lebenswelt der Eltern und Großeltern für die Nachkommen erlebbar macht. In museumspädagogischen Programmen setzen sich die Kinder mit speziellen Themen der Heimatgeschichte intensiv auseinander. Die Entwicklung museumspädagogischer Programme für Schüler orientiert sich an den Rahmenrichtlinien des Landes Sachsen-Anhalt für die Ausgestaltung der Lehrpläne in den Schulen. Die alte Domkirche und das neue Kollegiatsstift ( ) - Korrespondenzausstellungen 2011 zur Landesausstellung Der Naumburger Meister im Museum und in der Kirche des Franziskanerklosters (Teile der Sonderausstellung werden Grundlage des anschließenden Aufbaus einer Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Zeitz im 2. OG der Moritzburg) Altenburger Bauerntrachten aus der Textilsammlung des Museums Historische Karten, Pläne und Ansichten aus der Sammlung des Museums Guckkastenblätter aus der Grafiksammlung des Museums Taufbriefe und Andenken an die Taufe (Privatsammlung Lorenz), ergänzt durch Porzellan und Zinn aus eigener Sammlung) Historisches Kinderspielzeug (Einzelaspekte) Zeitzer Handwerkszünfte, Meister und Gesellen Weitere Ausstellungen Joachim Hering Malerei, Plastik, Grafik (2011) Inge Götze Textil, Grafik (2011) Mahmoud Dabdoub Fotografie (2011) Manfred Zoller Plastik, Grafik (2012) Rauhnächte und Wilde Tiere Grafikzyklen von Alfred Kubin aus der Grafiksammlung des Museums Johannes Lebek (Einzelaspekte) Prometheus-Mappe als Wanderausstellung (2011 Schmalkalden, Galerie an der Stadtkirche) Weitere Sonderausstellungen sollten auch die Entwicklung der städtischen Sammlungen repräsentieren, d.h. Kriegsverluste, Waffensammlung, Restitutionen, Verluste durch Einquartierungen und Verluste durch ungeeignete Verwahrung. Bei der Planung von Sonderausstellungen ist Themen mit Bezug zur Zeitzer Regionalgeschichte und den Zeitzer Sammlungen der Vorrang einzuräumen Museumspädagogik Das Kunst- und Museumspädagogische Zentrum Johannes Lebek wurde im Mai 2004 im ersten Obergeschoss des Torhauses mit der Ausstellung Häuser der Kindheit Holzschnitte von Johannes Lebek eröffnet. Der Zeitzer Holzschneider (1901 bis 1985) hat in seinem lebenslangen künstlerischen Schaffen Tausende Holzschnitte, Zeichnungen und auch Lithografien gefertigt. Viele Ansichten von Straßen und Plätzen in Zeitz und der Umgebung, aber auch interessante Darstellungen der Arbeit in Betrieben, auf den Feldern oder im Bergbau erzählen uns detailgenau über das Leben im vorigen Jahrhundert in unserer Heimat. 38

39 Mit seinen Holzschnitten hat Lebek Zeitgeschichte festgehalten und ist für unsere Stadt nicht nur als Künstler, sondern auch als Chronist von hoher Bedeutung. Über 800 Blätter seiner Werke sind in der Grafiksammlung des Museums inventarisiert. Seit 2004 hat diese Lebeksammlung ihren Platz im Magazin des Zentrums, auch der Nachlass, das Depositum Elisabeth und Hubert Wegner. steht hier für Ausstellungszwecke und wissenschaftliche Bearbeitung bereit. Jährlich wird ein neuer Aspekt des Schaffens von Johannes Lebek in einer Sonderausstellung präsentiert. Eine zweite Ausstellung stellt jährlich im Zentrum einen anderen, oft auch zeitgenössischen Künstler vor, der sich der Druckgrafik oder speziell dem Holzschnitt widmet. Wer kann Herzog werden? (Foto: Rittig) Zur Dauerausstellung gehören mehrere historische Handpressen für die künstlerische Druckgrafik; sie werden in Kursen und Workshops von Kindern, Schülern und Erwachsenen genutzt. Viele Buchprojekte wurden in Zusammenarbeit mit Schulen durchgeführt. Die Kinder fertigen selbst Holzschnitte, illustrieren damit Gedichte oder Geschichten, stellen aber auch Kinderwagen oder Zeitzer Herzöge dar und drucken und binden dann ihre eigenen Bücher. In diesem Jahr wird die Zusammenarbeit mit dem Bödecker- Kreis beginnen, der deutschlandweit Schreibwerkstätten für Kinder organisiert und Bücher verlegt. Die Illustrationen des nächsten Buches werden von Zeitzer Kindern sein und als Holzschnitt in der Druckwerkstatt entstehen. Für Erwachsene werden jährlich auch Papierworkshops und Buchbindekurse (mit Papierrestauratorin Christina Liebmann) angeboten. Das Programm Mit Griffel und Schreibmaschine lässt die Kinder die Geschichte der Schrift nacherleben. 39

40 Die Museumspädagogik bietet aber nicht nur Programme zu den Ausstellungen des Torhauses an. Zu der Dauerausstellung des Museums Zeitz der Herzöge werden auch ständige Programme angeboten. Die Kleinsten suchen Museumsmäuse, Grundschulkinder können das Modell der Moritzburg aus großen Holzbausteinen auf einem Spielteppich bauen und dann selbst ein Holzhäuschen sägen, schleifen und bemalen, Größere werden als der Zeitzer Hofstaat verkleidet und spielen während einer Führung verschiedene Rollen: Herzog oder Wache, Hofdame oder Amme. Unser Schlossgespenst kann besucht werden. Zu den Ausstellungen des Deutschen Kinderwagenmuseums entstanden viele Spielobjekte. Die Führungen werden mit Puppenwagen oder als Quizspiel gemacht. Die Kinder fertigen nach Besuch der Ausstellung Wickelpüppchen, Wiegenvögelchen oder Kasperpüppchen an, können Holländer fahren, Kinderwagenpuzzle oder Kinderwagenmemory spielen. Für die Durchführung von Ritteressen wurde ein Rittersaal im Keller des Schlosses gestaltet, etwa 80 Kostüme in verschiedenen Größen stehen bereit, um die Schüler in Ritter und Burgfräulein zu verwandeln. Das Essen bereitet seit 2 Jahren die Schlossgaststätte, seit über 10 Jahren werden Ritterspiele und -essen für Kinder vor allen Dingen von auswärtigen Besuchern der Jugendherberge Kretzschau gebucht. Waschen wie zu Urgroßmutters Zeiten (Foto: Pluschke) Ein Waschhaus mit alten funktionierenden Waschkesseln ermöglicht vielen Kleinen das Waschen wie zu Urgroßmutters Zeiten. Zuber, Waschbretter, Leinen und schmutzige Wäsche liegen im Sommer bereit, auch Färbeprojekte werden hier durchgeführt. Fast alle Programme werden auf Wunsch auch als Kindergeburtstage angeboten. 40

41 Jährlich werden zwei bis drei neue Programme zu Sonderausstellungen des Museums erarbeitet: Puppen und Schattentheater zu Herzogsgeschichten, Pappmoritz und Pappamalia entstanden in einem Einjahresprojekt in Lebensgrösse, Plakate schauen und Trommeln bauen, Klaviere, Orgel und Glocken erleben, Raumfahrt, Engel... Weihnachtsaustellungen aber auch Osterbräuche bieten abwechlungsreichen Stoff zum Erleben und Lernen im Museum für Jung und Alt. Alle Besuche für Kinder realisieren neben der Vermittlung von Geschichte anhand von authentischen historischen Objekten auch immer, dass die Kinder selbst etwas ausprobieren, sich betätigen können oder etwas zum Mitnehmen fertigen. Ausstellungen von Kinderarbeiten im Dom und im Steintorturm werden organisiert. Erstmals konnten 2010 auch Künstler gewonnen werden, die in den präsentierten Projekten mitwirkten. Die Hallenser Malerin Karin Jarausch malte mit Kindern in ihrer Ausstellung Ölbilder, Peter Lebek führte die Orgel im Dom St. Peter und Paul im Programm Musikkultur in Zeitz vor. Holzschnittkurs Dezember 2010 (Foto: Trummer) Der Platz in den Räumen und auch im Freien (Kasemattengarten) und die flexible Ausstattung des Zentrums bieten viele hervorragende Möglichkeiten, Kinder, Schüler, Jugendliche und Erwachsene an Museum, Geschichte oder Kunst heranzuführen. Der Veranstaltungsraum mit seiner schönen, aufwendig wieder hergestellten barocken Farbgebung wird als Vortrags- und Versammlungsraum genutzt, hier finden auch Lesungen statt. 41

42 Die Angebote des Kunst- und Museumspädagogischen Zentrums tragen in jedem Jahr wesentlich zum Gelingen der Veranstaltungen zum Internationalen Museumstag, zum Kindertag, zum Tag des offenen Denkmals und zum Zuckerfest bei. Die besondere Außenwirkung des Lebekzentrums zeigt sich u.a. in der Zusammenarbeit mit Schriftstellern wie Dieter Mucke (Österr. Staatspreis f. Kinderlyrik), Jürgen Jankofsky (Vorsitzender des FBK), Dr. Kurt Wünsch (Vors. Förderkreis der Schriftsteller) u.a. Die gemeinsamen Projekte fanden weit über unsere Stadt hinaus Resonanz, sind von landesweiter Bedeutung. Diese Kontakte sind auszubauen, weil sie die Aufmerksamkeit des intellektuell geschulten Publikums auf dieses Haus lenken. Die Werkstatteinrichtung mit Hochdruckpressen, Stockpressen und einer Prägepresse sowie Bleisatz in Setzkastenschränken bietet sehr gute Vorraussetzungen für die Museumspädagogik während der Ausstellung Auf Messers Schneide im Jahr Der junge Buchdruck, die ersten mit Holzschnitt illustrierten Bibeln können hier handwerklich nachvollzogen werden; für einen Kinderthesendruck auf einer Kniehebelpresse z.b. sind alle technischen Möglichkeiten vorhanden. Die Zusammenarbeit mit Künstlern und Studierenden z.b. der Hochschulen Halle und Leipzig in Symposien (Druckgrafik) und Ausstellungsprojekten bietet Entwicklungspotential für die Arbeit im Lebekzentrum. Ein weiteres Ziel der Museumspädagogik muss es sein, dass es Eltern und Großeltern für geeignet sehen, mit den Kindern und Enkeln die Angebote der Museumspädagogik anzunehmen und selbst deren Programme für sich zu interpretieren. Deren Begeisterung ist zusätzlich in den Focus zu nehmen. Elemente der Museumspädagogik werden schrittweise auch in die bestehenden Dauerausstellungen integriert, um für Familien Anknüpfungspunkte zu schaffen und zur Interaktion anzuregen Veranstaltungen Zahlreiche Feste, Märkte, Konzerte, Vorträge und andere Veranstaltungen finden in jedem Jahr im Schloss Moritzburg statt, darunter jährlich das Schlossfest, der Herbstmarkt, der Internationale Museumstag, der Tag des offenen Denkmals, der Tag der Heimatgeschichte etc. Der Tag der Heimatgeschichte, vom Geschichts- und Altertumsverein für Zeitz und Umgebung e.v., der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg Zeitz e.v. und dem Museum gemeinsam veranstaltet, findet jährlich am 2. Samstag im November statt. Ziel des Heimattages ist es, besonders die hier ansässigen Interessenten anzusprechen und ihnen ein Podium zur Präsentation und Diskussion regionalgeschichtlicher Forschung zu geben. Dieses heimatgeschichtliche Symposium wird auch zukünftig in jährlichem Turnus stattfinden. Mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg Zeitz e.v. ist es bisher gelungen, die Vorträge in sehr ansprechender Weise zu publizieren Tag der Heimatgeschichte 2003 Weinbau an der Weissen Elster 2004 Historische Parks und Gärten in Zeitz und Umgebung 2005 Die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv Zeitz 2006 Barock in Zeitz 42

43 2007 Barocke Residenzkultur in Zeitz 2008 Zeitz - eine Wiege der Deutschen Ornithologie 2009 Musikkultur in Zeitz 2010 Fachwerkbau im Zeitzer Land Gemeinsam mit der Lutheridenvereinigung e.v. organisiert das Museum Schloss Moritzburg in jedem zweiten Jahr den Zeitzer Luthertag (2003, 2005, 2008 und 2010). In der Vorplanung befindet sich für 2012 das Festival der Reformation, dieses soll in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Tourismusverband und mit Landesunterstützung eine eigenständige Präsenz erlangen. Markttreiben auf dem Schlosshof (Foto: Nicolai) Ein besonderer Erfolg war in den Jahren 2007 und 2008 der Historische Weihnachtsmarkt auf dem Schlosshof der Moritzburg, der zahlreiche Gäste auch aus den benachbarten Bundesländern nach Zeitz lockte. Zwischen dem und dem besuchten in diesen Jahren jeweils 5000 bis 6000 zahlende Gäste die Ausstellungen unseres Museums. An diesen Erfolg sollte unbedingt angeknüpft werden. Der historische Weihnachtsmarkt hat in der Vergangenheit bereits überregionale Interesse erzeugt. Er sollte integraler Bestandteil der Planungen zum städtischen Weihnachtsmarkt werden, um Synergieeffekte zu erzeugen. Veranstaltungen sind auch mit ökumenischem Gedanken unter Beteiligung der Kirchgemeinden zu konkretisieren. 43

44 Touristische Netzwerke/ Kooperationen Im Ergebnis der 1. Landesgartenschau Sachsen- Anhalts ist die barocke Schlossanlage heute von ihrem wiedererblühten Schlosspark umgeben, welcher Teil des touristischen Landesthemas Gartenträume Historische Parks in Sachsen- Anhalt ist. Zahlreiche Veranstaltungen bieten Anlass zur Kooperation von Schloss und Park. Die Bühne im Schlosspark hat zunehmend die Funktion der Bühne im Ehrenhof des Schlosses Moritzburg übernommen. Auf regionaler Ebene ist das Museum Schloss Moritzburg Zeitz in erster Linie mit den Schlossmuseen in Weißenfels, Merseburg und Freyburg verbunden. Diese Zusammenarbeit beruht auf der gemeinsamen Geschichte wie dem gemeinsamen Schicksal der Häuser und findet ihren Ausdruck in Verbundprojekten wie der Triennale. Kunstausstellung Sachsen- Anhalt Süd und der Kooperation Sekundogenituren Jahre Barocke Residenzkultur an Saale, Unstrut und Elster. Diese Zusammenarbeit wird nach Möglichkeit fortgeführt werden. Die Bedeutung ist in der Zukunft aber eher als regional einzuordnen. Eine touristische Wirkung ist langfristig kaum erkennbar. Wichtigster Partner des Museums Schloss Moritzburg in der Region sind die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatsstifts Zeitz. Die Realisierung der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Domstiftern und damit die aktive Beteiligung der Stadt Zeitz an der Reformationsdekade im Themenjahr Reformation und Politik als Kultur- und Tourismusprojekt des Landes Sachsen- Anhalt ist das wichtigste mittelfristige Ziel der historischen Sammlungen der Stadt Zeitz. Seit 1993 ist das Schloss Moritzburg ein Standort an der Straße der Romanik und somit Teil des erfolgreichsten touristischen Landesprojektes in Sachsen- Anhalts. Mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Vorträgen beteiligt sich das Museum an den wechselnden Jahresthemen der Landesinitiative des Kultusministeriums Sachsen- Anhalt und das 18. Jahrhundert Lesewelten Historische Bibliotheken Beteiligung der Stiftsbibliothek 2008 Frauen im 18. Jahrhundert: Vortragsreihe zu Maria Amalia von Sachsen- Zeitz als Bauherrin 2009 Alltagswelten: Museumspädagogische Projekte, Kostümführungen, Museumsnacht über das Leben am Hof Herzog Moritz von Sachsen- Zeitz; Dauerausstellung Zeit der Herzöge. Barocke Residenzkultur in Zeitz 2010 Menschenbilder: Ausstellung der Totenbildnisse Das Museum arbeitet gezielt für die Intensivierung der Beziehungen zu den Partnerstädten der Stadt Zeitz. Mit Detmold gibt es bereits einen Austausch von Ausstellungen und gegenseitige Veranstaltungen, zum Beispiel Konzerte. Die Kontakte zu Tosu unterstützt das Museum durch Holzschnittprojekte im Rahmen des Schüleraustausches und durch Museumsführungen für Schüler, Gastgeberfamilien und Vertreter der Partnerstadt. Kurzfristig zu realisierende Ausstellungen (Holzschnitte von Schülern, Fotos, Grafikmappen) können dem Austausch mit Tosu und Kaliningrad eine neue Facette hinzufügen. 44

45 Publikationen Die Publikationen, darunter die qualitätvolle Schriftenreihe des Museums, herausgegeben von der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg Zeitz e.v., tragen aufgrund ihrer inhaltlichen und gestalterischen Qualität zur positiven Wahrnehmung unserer Stadt bei. Die Publikationen des Museums sind ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit gemeinsam mit der Schlossgesellschaft, dem Altertumsverein und dem Landesheimatbund entstanden. Es wurden regelmäßig Spenden eingeworben, so von der Sparlasse BLK. Publikationen der Ortlepp-Gesellschaft wurden auch von der Goethe-Gesellschaft, dem Land Sachsen-Anhalt und dem Bund gefördert. Hinzu kommen großzügige private Spenden. Die Autoren und Referenten erhielten keine Honorare, keine Spesen oder Reisegelder. Hinzu kommen unsere Bemühungen, vor allem auch jüngere Autoren in diese Arbeiten einzubeziehen, damit sie ihrer Heimat gewogen bleiben. Das Honorar für sie besteht in der Veröffentlichung ihrer zeitaufwändigen, ehrenamtlichen Arbeit für das Gemeinwohl. Die Resonanz unserer Publikationen wird gesichert durch die Veröffentlichung im traditionsreichen Mitteldeutschen Verlag, der unsere Bücher regional, überregional, auf nationalen und internationalen Messen, in Katalogen sowie im Internet vertreibt. Das macht er niveauvoll und kostenfrei. Die grafisch anspruchsvollen Publikationen sind hochgeschätzt und eine besondere Werbung für unsere Stadt weit über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus. Alle Einnahmen kommen dem städtischen Haushalt zugute. Zahlreiche der genannten Publikationen sind aufgrund ihres Erfolges bereits vergriffen. Die Mehrsprachigkeit geeigneter Publikationen ist zukünftig anzustreben. Hier eine Auswahl von Publikationen des Museums: Prometheus 1982, Ich wars! ich bins! Erläuterungen und Kommentare zu den Grafiken, Texten und Kompositionen. herausgegeben von Roland Rittig. Zeitz: Museum Schloss Moritzburg Zeitz 1998 Roland Rittig und Rüdiger Ziemann Ernst Ortlepp. Dokumente seines Lebens und seines Werkes in den Beständen des Museums Schloss Moritzburg Zeitz. Zeitz: Tag der Heimatgeschichte Zeitz und Umgebung. herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig. Dößel: Verlag Janos Stekovics 2003 Ursula Rittig Farbiges Erinnern. Manfred Zoller Malerei. Zeitz: Museum Schloss Moritzburg Zeitz 2003 Museum Schloss Moritzburg und Dom St. Peter und Paul in Zeitz. Museums- und Kirchenführer. Dössel: Verlag Janos Stekovics 2004 Historische Parks und Gärten in Zeitz und Umgebung. herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig. Dößel: Verlag Janos Stekovics Kunst- und Museumspädagogisches Zentrum Johannes Lebek, im Torhaus des Museums Schloss Moritzburg Zeitz. Museum Schloss Moritzburg Zeitz

46 Ursula Rittig Wir entdecken die Moritzburg. Ein Kinderführer durch das Museum Schloss Moritzburg und den Dom St. Peter und Paul in Zeitz Museum Schloss Moritzburg Zeitz 2002 Ute Rudolph Das war mein erster Wagen. Kinderwagen im Wandel der Zeiten aus der Sammlung des Museums Schloss Moritzburg Zeitz. Museum Schloss Moritzburg Zeitz 2002 Dieter Mucke "Was ist schön" handgefertigtes Buch mit Originalholzschnitten von Schülern einer 4. Klasse der Grundschule Am Schwanenteich entstanden im Kunst - und Museumspädagogischen Zentrum "Johannes Lebek" des Museums Schloss Moritzburg Zeitz Weinbau an der Weissen Elster Herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig zum 3. Tag der Heimatgeschichte in Zeitz Museum Schloss Moritzburg Zeitz, 2005 Die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv Zeitz Für das Museum Schloss Moritzburg herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig, Mitteldeutscher Verlag, 2006 Barock in Zeitz Für das Museum Schloss Moritzburg herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig, Mitteldeutscher Verlag, 2006 KinderBarockKalender für das Jahr 2007 mit Originalholzschnitten von den Kindern der 4. Klasse der Grundschule am Schwanenteich in Zeitz. Der Kalender entstand im Kunst- und Museumspädagogischen Zentrum "Johannes Lebek" im Torhaus des Schlosses aus Anlass des 350. Jahrestages der Gründung des Herzogtums Sachsen - Zeitz. Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster herausgegeben vom Museumsverbund Die fünf Ungleichen e.v. und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Michael Imhof Verlag Petersberg, 2007 Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster Schlösser und Museen (Kurzführer) herausgegeben vom Museumsverbund Die fünf Ungleichen e.v. und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Michael Imhof Verlag Petersberg, 2007 Barocke Residenzkultur in Zeitz Für das Museum Schloss Moritzburg herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig, Mitteldeutscher Verlag Halle, 2007 Reinhard Schmitt Beiträge zur Baugeschichte von Dom St. Peter und Paul, Schloss Moritzburg und Kloster Posa in Zeitz Für das Museum Schloss Moritzburg herausgegeben von Kristin Otto und Roland Rittig, Mitteldeutscher Verlag Halle,

47 Zeitz - eine Wiege der Deutschen Ornithologie Für das Museum Schloss Moritzburg herausgegeben von Detlef Deye und Roland Rittig, Mitteldeutscher Verlag Halle, 2009 Thomas Steinert Dionysos war hier herausgegeben vom Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Verlag Pro Leipzig, 2010 Fotoessay über das Leben und Werk des Dichters Ernst Ortlepp Schriften der Ernst-Ortlepp-Gesellschaft zu Zeitz: Hermann Josef Schmidt: Dichterschicksals Wolke? Ernst Ortlepps Weg nach Zeitz. Halle: Stekovics Verlag Dem freien Geiste freien Flug. Beiträge zur deutschen Literatur. Leipziger Universitätsverlag Ich dichte fort, bis dieses Leben schwindet. Beiträge zu Leben und Werk Ernst Ortlepps. Halle: Mitteldeutscher Verlag Das Lied trägt in sich selbst den Lohn. Ernst Ortlepps Gedichte. Halle: Mitteldeutscher Verlag Manfred Neuhaus, Können sie nicht alle dichten, wollen sie doch alle richten. Ernst Ortlepp im Spiegel zeitgenössischer Meinung und Kritik. Anne Usadel: Die Briefe Ernst Ortlepps. Eine Bestandausfnahme und Vorarbeiten zu einer Edition. Halle: Germanistisches Institut der Martin-Luther-Universität erschien: Joachim Hering MALEREI GRAFIK PLASTIK herausgegeben vom Museum Schloss Moritzburg Zeitz, Hasenverlag Halle,

48 2.2 Zeitz in 1050 Jahren eine neue Dauerausstellung Die Dauerausstellungen des Museums Schloss Moritzburg Zeitz behandeln jene Abschnitte der Zeitzer Stadtgeschichte, die für die Stadt Zeitz von herausragender Bedeutung sind. Dies sind die Themenkomplexe (1) Bistum und Reformation Die fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz (2) Barocke Residenzstadt Zeit der Herzöge. Barocke Residenzkultur in Zeitz (3) Industriestadt Zeitz vom 19. bis ins 21. Jahrhundert o Handwerk, Gilden und frühes Gewerbe o Zuckergewinnung - Süßwarenproduktion o Textilindustrie o Braunkohlegewinnung - Braunkohleveredelung (Anbindung MUT) - Kosmetikindustrie o Klavierbau o Schwermaschinenbau Tagebautechnik (Hinweis auf Deuben/ Mibrag) (4) Deutsches Kinderwagenmuseum Die zukünftige stadtgeschichtliche Dauerausstellung wird über die hier umrissenen Themenfelder hinausgehen und diese insbesondere durch die Darstellung des Wirkens bedeutender Zeitzer Bürger inhaltlich zusammenführen. Bereits mit der Korrespondenzausstellung zur Landesausstellung Der Naumburger Meister soll eine erste Stufe einer stadtgeschichtlichen Dauerausstellung in den Räumen der beabsichtigten Sonderausstellung geschaffen werden. In den Räumen der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 soll dann eine Dauerausstellung etabliert werden, in der die historische Bedeutung von Zeitz als fürstbischöfliche Residenz ab 967 bis in die Neuzeit der Öffentlichkeit dokumentiert wird und bei der Zeitz als Messestadt vor Leipzig ebenso herausgehoben sein kann, wie die Wirkungen der Industrialisierung nach 1858 mit der Nutzung der Rübe für die Zuckergewinnung und die daraus folgenden Entwicklungen für die Braunkohleindustrie, den Schwermaschinenbau und die Süßwarenproduktion. (1) Bistum und Reformation Die fürstbischöfliche Residenzstadt Zeitz (siehe Kap. 5.2) ab April 2014 ca. 800 qm Ausstellungsfläche Westflügel 2. OG (R bis 2.17) als Dauerausstellung Die Stadt Zeitz erarbeitet gemeinsam mit den Vereinigten Domstiftern bis 2014 die Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 (siehe Kap. 5.2). Die Organisatoren beabsichtigen, für diese Ausstellung beim Land Sachsen- Anhalt den Status einer Landesausstellung und Projektfördermittel zu erhalten. Das Konzept sieht vor, dass im Ergebnis der Ausstellung die Dauerausstellung von der Ersterwähnung der Stadt Zeitz bis zur Reformation entsteht. Die Ausstellung wird die Entstehung der fürstbischöflichen Residenz, deren Entwicklung und Ende behandeln. Die Realisierung der Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Domstiftern (2014) und damit die aktive Beteiligung der Stadt Zeitz an der Reformationsdekade als Kultur- und Tourismusprojekt des Landes Sachsen- Anhalt ist das wichtigste mittelfristige Ziel des Museums. Die Reformationsdekade ist für zehn Jahre das Thema der Landesentwicklung auf kulturell- touristischem Gebiet und bietet die einmalige Gelegenheit, auch Gäste aus der EU und darüber hinaus anzusprechen. 48

49 Kleines Tafelgemach (Foto: Rittig) 49

50 (2) Barocke Residenzstadt Zeit der Herzöge, Barocke Residenzkultur in Zeitz seit ca. 900 qm Ausstellungsfläche Südflügel 1. OG (R.1.02, 1.04 bis 1.06, 1.08 bis 1.14) Schloss Moritzburg an der Elster wurde 1657 bis 1678 als Residenz der Herzöge von Sachsen Zeitz erbaut. Der fürstlich - sächsische Landbaumeister Moritz Richter ( ) schuf unter Einbeziehung der gotischen Kirche auf den Grundmauern der zerstörten Bischofsburg ein imposantes Schlossensemble des Frühbarock. Mit seinem Torhaus, dem Dom St. Peter und Paul und der Orangerie ist es ein einzigartiges Denkmal barocker Baukunst im Süden Sachsen - Anhalts. In den ehemaligen Wohnräumen der Herzöge von Sachsen- Zeitz und ihrer Familien im Südflügel des Schlosses erwartet die Besucher eine Sammlung barocker Möbel und Gemälde. Die Gemäldedecke im Großen Tafelgemach, vollendet 1663, wurde in den Jahren 1997 bis 2001 umfassend restauriert, ebenso eine Sammlung von 14 Totenbildnissen der herzoglichen Familie. Innerhalb des Projektes 350 Jahre Barocke Residenzkultur wurden diese Ausstellungsräume neu gestaltet und die Dauerausstellung zum Herzogtum Sachsen- Zeitz errichtet. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt das Thema Kindheit und Fürstenerziehung ein, gestützt durch spezifische museumspädagogische Angebote für Schüler (siehe 2.2.3). Mobiliar und Kunsthandwerk von der Renaissance bis zum Biedermeier Wie die bildende Kunst, so reflektiert auch die Wohnkultur einer Epoche die soziale Lage der Menschen, belegt sie anschaulich deren praktische und ästhetische Bedürfnisse. Die Gestaltung des Wohnraums, der Möbel bewegt sich zwischen der reinen Zweckform und der reinen Kunstform, sie wird bestimmt von solchen Faktoren wie dem Material, den technischen Fertigkeiten der Handwerker und Künstler, der Funktionstüchtigkeit, der Dekorationsfreude oder dem Repräsentationsverlangen. Die Sammlung historischer Möbel des Museums zählt zu den umfangreichsten und gepflegtesten ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Die ältesten Stücke dieser Sammlung wurden bereits vom Geschichts- und Altertumsvereins für Zeitz und Umgegend (gegründet 1897) zusammengetragen. Seit über 50 Jahren werden Mobiliar und Kunstwerke in Dauerausstellungen im Zeitzer Museum präsentiert. Die historischen Räume des Schlosses bilden dafür den idealen Rahmen. Der Dumont Kunstreiseführer Sachsen-Anhalt (1997) weist ausdrücklich auf die von der Spätgotik bis ins Biedermeier reichende schöne Möbelsammlung hin. Die 2014 im Zuge der Rückführungen fällige Ausgliederung von Einzelobjekten aus dieser Ausstellung wird keine gravierenden Lücken hinterlassen. Die Dauerausstellung ist durch diesen Vorgang nicht in ihrem Bestand gefährdet. Ziel ist es, die hohe Qualität dieser Dauerausstellung nicht nur im Bestand zu erhalten, sondern im Rahmen der gegenwärtigen Möglichkeiten zu vervollständigen. Dies geschieht durch die Eingliederung von Objekten, die zurzeit in den Magazinen lagern. Diese müssen zumeist restauriert, bzw. aufgearbeitet werden. Die Finanzierung erfolgt mit den zur Verfügung 50

51 Biedermeier- Zimmer (Foto: Rittig) 51

52 stehenden Haushaltsmitteln, kann also nur schrittweise realisiert werden. Neben der Präsentation kunsthandwerklich wertvoller Sammlungsstücke, dient diese Ausstellung in Einheit mit der Schau Barocke Residenzkultur in Zeitz dem heutigen Erlebnis barocker Wohnwelten. Über das Lesen von Tafeltexten und das Betrachten von Vitrinenobjekten hinaus soll den Besuchern eine Möglichkeit angeboten werden, sich in das Leben vergangener Epochen hineinzuversetzen, Geschichtsbewusstsein zu entwickeln anhand konkreter Objekte. Nur so kann eine Vorstellung von Lebensgefühl und Geschmack jener Menschen, die diese Dinge schufen oder sich damit umgaben, vermittelt werden. Für die Zukunft gibt es Pläne, unser heutiges Wissen über Aussehen und Nutzung der Räumlichkeiten zur Zeit der Herzöge den Besuchern anschaulich zu präsentieren. Weitere Räume zeigen die Wohnkultur des aufstrebenden Bürgertums zur Zeit der beginnenden Industrialisierung in Zeitz. Hier werden spezielle Objekte, wie Kinderporträts und Kindermöbel, die Brücke zur Kinderwagenausstellung schlagen. Ein Ausstellungsraum im klassizistischen Stil hat eine Doppelfunktion. Hochzeitspaare nutzen ihn gern als Trauzimmer. Die Möglichkeit, im schönen Ambiente des Schlosses den Bund fürs Leben zu schließen, sollte in Zukunft deutlich besser vermarktet werden. Unter dem Motto Heiraten, wo der Liebe Flügel wachsen! Traumhochzeit im Schloss Moritzburg zu Zeitz könnten unter Einbeziehung der ausgezeichneten Küche des Schlossrestaurants sowohl schlichtere als auch große Hochzeitsfeiern kreiert werden. Werbefaltblatt und Internetpräsentation sollten die Möglichkeiten der Traumhochzeit im Schloss Moritzburg visualisieren, mithin einem weiteren Kreis von Hochzeitswilligen bekannt machen, Ein handlicher Kurz-Führer durch die Dauerausstellungen Barocke Residenzkultur in Zeitz sowie Mobiliar und Kunstwerke von der Renaissance bis zum Biedermeier wird in absehbarer Zeit unseren Besuchern den Zugang zu dieser Ausstellung erleichtern. (3) Industriestadt Zeitz vom 19. bis ins 21. Jahrhundert Zeitz hat sich, beginnend bereits im Textilgewerbe des 18. Jahrhunderts, im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer florierenden Industriestadt entwickelt. Berühmt waren die Zeitzer Klavier- und Kinderwagenindustrie, die Produktion von Brikettpressen und Geräten zur Braunkohleveredelung. Die Ausstellung gliedert sich in die Themenkomplexe: o Handwerk, Gilden und frühes Gewerbe o Zuckergewinnung - Süßwarenproduktion o Textilindustrie o Braunkohlegewinnung - Braunkohleveredelung (Anbindung MUT) - Kosmetikindustrie o Klavierbau o Schwermaschinenbau Tagebautechnik (Hinweis auf Deuben/ Mibrag) Die Kinderwagenindustrie wird im Abschnitt (4) ausführlich behandelt. 52

53 (4) Deutsches Kinderwagenmuseum seit rund 600 qm Ausstellungsfläche Nordflügel 1. OG (R bis 1.27) rund 350 qm Erweiterung Nordflügel 2. OG (R. 2.21) Kinderwagen 1870 bis 1910 (Foto: Böttger) Aus Anlass des 150. Gründungsjubiläums der Firma Naether/ Zekiwa im September 1996 wurde die Dauerausstellung Kinderwagen Kinderjahre eröffnet. Die ersten Kinderwagen sammelten die Mitglieder des 1897 gegründeten Geschichts- und Altertumsvereins für Zeitz und Umgegend Ende der 30er Jahre für ihr Heimatmuseum. Die Kinderwagenausstellung des Museums Schloss Moritzburg Zeitz ist auf Grund ihrer Größe und Geschlossenheit einmalig in Deutschland (Alleinstellungsmerkmal). Begründet durch ihre Entstehungsgeschichte dokumentierte die Kinderwagensammlung des Museums in erster Linie die Zeitzer Geschichte des Kinderwagenbaues. Neben Zeitz gab es in Deutschland aber weitere Zentren der Kinderwagenfertigung, so zum Beispiel in Berlin, Rothenburg o. d. Tauber, Schwetzingen, Brandenburg/Havel und in Franken. Durch den Ankauf der Sammlung Brörmann mit ihrem Schwerpunkt auf den Kinderwagenproduzenten in den alten Bundesländern konnte die Sammlung des Museums 2007 sinnvoll erweitert werden. Mit Mitteln des Landes Sachsen- Anhalt gelang 2007/ 2008 die Sanierung der Räume im 2. Obergeschoss des Schlosses zweckgebunden zur Erweiterung des Deutschen Kinderwagenmuseums. (Bausumme Euro) Es ist unser Ziel, das Deutsche Kinderwagenmuseum räumlich zu erweitern und die Geschichte der deutschen Kinderwagenindustrie in Ost und West in einer zeitgemäßen Ausstellung darzustellen. Dazu macht sich die inhaltliche und gestalterische Neufassung der gesamten Kinderwagenausstellung erforderlich. 53

54 Die Modernisierung des Deutschen Kinderwagenmuseums erfolgt durch schrittweise Erweiterung der Sammlung, Erarbeitung eines schlüssigen inhaltlichen und gestalterischen Ausstellungskonzeptes und dessen professionelle Umsetzung. Die Inhalte der bestehenden Dauerausstellung werden zeitlich bis in die Gegenwart fortgeführt und Firmenporträts aller wichtigen deutschen Kinderwagenproduzenten ergänzt. Neue Erkenntnisse finden Eingang in die Ausstellung. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt aber weiterhin auf der Zeitzer Kinderwagen der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts (Foto: Böttger) Kinderwagenindustrie (ZEKIWA GmbH). In der Realisierung ist eine zeitgemäße Ausstellungsgestaltung unter Nutzung interaktiver Ausstellungselemente, Rauminszenierungen und moderner Medien anzustreben, um dauerhaftes Besucherinteresse zu generieren. Dabei kann sich eine Verlagerung in Gebäude der früheren Produktionsstätten durchaus anbieten. Das gilt vor allem dann, wenn sich dabei Geschichte und Gegenwart langfristig verbinden lassen. Es ist anzustreben, zur Erhaltung der Sammlung und zur Restaurierung historischer Kinderwagen, wie auch zur Demonstration der erforderlichen Techniken zur Kinderwagenproduktion eine ständige Schauwerkstatt mit den Elementen Holz- und Metallbearbeitung, Galvanik, Korbflechterei usw. anzuschließen. Die Kooperation mit der bestehenden Berufsschule ist naheliegend. Im Falle der Verlagerung des Deutschen Kinderwagenmuseums in eine frühere Produktionsstätte der ZEKIWA ist einerseits die wirtschaftlich sinnvolle Weiternutzung der Räume in der Moritzburg zu betrachten (historische Ausstellung versus denkbarer Hotelanlage), andererseits sowohl eine neue Marketingstrategie für diesen Museumsstandort zu erarbeiten, wie auch ein wirtschaftlich tragfähiges Ausstellungskonzept am neuen Standort zu schaffen. Voraussetzung dafür ist ein dauerhaft finanzierbares Nutzungskonzept für die gesamte ZEKIWA- Immobilie. Der erste Schritt dazu ist die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie mit Kosten- Nutzen-Analyse sowohl für die ZEKIWA- Immobilie, als auch für die Moritzburg. Das Museum in seiner gegenwärtigen Form sowie die historischen Sammlungen sind bei einer Umnutzung der Moritzburg als Hotel in ihrem Bestand akut gefährdet. 54

55 Entwicklungsziele Eine weitere Stärkung des Kulturstandortes Museum Schloss Moritzburg und seiner vielfältigen Engagements kommt Kultur, Bildung und Tourismus der Stadt Zeitz gleichermaßen zugute. In erster Linie bedeutet dies im Konzeptionszeitraum bis 2020: Die Realisierung der Korrespondenzausstellung zur Naumburger Landesausstellung 2011 Der Naumburger Meister mit dem Ziel der Wegbereitung für eine eigene Landesausstellung 2014 im Rahmen der Lutherdekade. Die Realisierung der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Domstiftern (Trägerverein Auf Messers Schneide Zeitz 2014 ) und damit die aktive Beteiligung an der Reformationsdekade als überregional bedeutendem Kultur- und Tourismusprojekt ist das wichtigste mittelfristige Ziel des Museums. Um auch in den Zeiten des demographischen Wandels zukunftsfähig zu bleiben, besitzt die barrierefreie Erschließung der Moritzburg hohe Priorität, für die Realisierung der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 ist sie eine wichtige Voraussetzung, ebenso für die angestrebte Förderung aus Mitteln des Landes Sachsen- Anhalt.. Schaffung einer Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Zeitz nach 967 bis in die Neuzeit unter Nutzung der Potenziale der Ausstellungen 2011 und 2014 Die Modernisierung und Erweiterung des Deutschen Kinderwagenmuseums erfolgt durch schrittweise Erweiterung der Sammlung, Erarbeitung eines Ausstellungskonzeptes und dessen professionelle Umsetzung (Alleinstellungsmerkmal). Dabei ist auch eine Verlagerung in historische Produktionsstandorte zu untersuchen. In der museumspädagogischen Projektarbeit mit Kindern hat das Museum Schloss Moritzburg Zeitz bereits einen hervorzuhebenden Stand erreicht. Das Museum bemüht sich um die Etablierung spezieller Angebote von Künstlern / für Künstler in Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen und Künstlerverbänden. Das Museum Schloss Moritzburg Zeitz arbeitet dafür, das bedeutende Kunstmuseum im Süden Sachsen- Anhalts zu werden und unterhält Beziehungen zu den Kunsthochschulen in Halle und Leipzig und zu den Künstlerverbänden in Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen. Notwendig ist darüber hinaus die Stärkung des Bustourismus durch gezielte überregionale Vermarktung von Schloss/ Schlosspark/ Stadt und ggf. die Verbindung der Sehenswürdigkeiten der Stadt durch einen Touristenbus. Die organisatorischen Voraussetzungen für ein funktionierendes Marketing sind durch die neue Verwaltungsstruktur bereits geschaffen worden. Die Prüfung einer weiteren Effizienzsteigerung aus einer kooperativen oder strukturellen Zusammenarbeit (Netzwerk) von historischem Archiv, Museum, Schlossparkteam und Touristinformation der Stadtverwaltung Zeitz ist geboten. Zur Prüfung gehören auch die Möglichkeiten der Schaffung eines einheitlichen Veranstaltungsbetriebes. Dabei können 55

56 personelle Ressourcen besser koordiniert und effektiver eingesetzt werden, was im Zuge der Konsolidierung des städtischen Haushaltes dringend geboten ist. Der Kostendeckungsgrad ist dabei schrittweise auf mindestens 30 % (2009: 9,75 %) anzuheben. Entwicklung eines ungeführten Stadtrundganges Das historische Zeitz ist ein Museum für Touristen Zeitz ist eine Stadt mit Zukunft! im Zusammenwirken mit der Erarbeitung des Tourismuskonzeptes (siehe auch Kapitel 2.8.) Veranstaltungen im Schlosshof mit Anschluss der Museumseinrichtungen. Blüthner- Flügel, 1896 (Foto: Rittig) 56

57 2.3 Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark Standort Brikettfabrik "Herrmannschacht" Zeitz Naumburger Str. 99, Zeitz Tel.: Träger Grundstück und Anlagen sind Eigentum der Stadt Zeitz. Die museale Einrichtung wird vom Verein Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark e.v. (MUT) als Pächter getragen. Öffnungszeiten: Mai bis Oktober: Dienstag bis Sonntag: November bis April: Dienstag bis Freitag: Dezember bis Februar: Uhr bis Uhr Uhr bis Uhr Museum geschlossen, Führungen auf Anfrage Für Gruppen wird um Anmeldung gebeten. Bei rechtzeitiger Anmeldung sind auch Führungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Preise: Erwachsene: 3,50 Euro Ermäßigungsberechtigte: 2,50 Euro Familienkarte 10,00 Euro (2 Erwachsene, 2 Kinder) Inhalt Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in Zeitz zahlreiche Industriebetriebe, so u. a die Zeitzer Zuckerfabrik. Ihr damaliger Leiter, der Fabrikant Richard Herrmann, erkannte die Bedeutung der um Zeitz lagernden Braunkohle als Energieträger für sein Unternehmen, und so ließ er ab 1865 bei Grana und Näthern Gruben und Schwelereien errichten. 1880/81 folgte der Bau einer Kohleverladestation an der Eisenbahnstrecke gegenüber der Zuckerfabrik. Mittels einer Seilbahn gelangte der Brennstoff Kohle dann direkt zum Kesselhaus der Zuckerfabrik ging an Stelle der sechs Jahre zuvor errichteten Nasspress-Stein-Fabrik eine Brikettfabrik in Betrieb, die nach Richard Herrmann benannt den Namen "Herrmannschacht" erhielt. Die Zeitzer Maschinen- und Anlagen GmbH lieferte die maschinelle Ausstattung mit Brikettpressen, Trocknern, Förderstrecken usw., welche mittels Transmission von einer Dampfmaschine mit 12 PS Leistung betrieben wurden. Erst im Jahre 1914 wurde die Dampfmaschine durch einen modernen Elektromotor ersetzt, der Maschinen- und Aggregatsbestand aus der ersten Industrialisierungsphase in Mitteldeutschland blieb davon aber unberührt. 57

58 Brikettpresse im Herrmannschacht (Foto: Nicolai) Nach 1945 wurde zunehmend auch Kohle aus der weiteren Umgebung verarbeitet, bis schließlich am 31. Dezember 1959 die Produktion endete. Die Brikettfabrik Herrmannschacht wurde bereits 1961 aufgrund ihrer Bedeutung als Zeitzeuge der Industriegeschichte unter Denkmalschutz gestellt. Sie gilt heute als konzeptionell älteste erhaltene Brikettfabrik der Welt. Der am 7. April 1994 gegründete Verein Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark e.v. hat es sich zur Aufgabe gemacht, technische Denkmäler wie den Herrmannschacht für die Nachwelt zu erhalten. Das Industriemuseum vermittelt heute mittels Braunkohlenwald, Brikettfabrik und einer Sammlung historischer Öfen gleichermaßen Einblicke in Entstehung, Verarbeitung und Verbrauch von Braunkohle. Am 19. April 2009 wurde die Brikettfabrik "Herrmannschacht" feierlich in die Europäische Route der Industriekultur aufgenommen. Die Braunkohlenindustrie ist ein Stück gelebter Geschichte und geschichtskulturellen Selbstverständnisses dieser Region. Daran muss in der zu überarbeitenden Ausstellung inhaltlich angeknüpft werden. Zahlreiche Gemeinden zwischen Zeitz, Weißenfels und Leipzig sind dem Braunkohletagebau zum Opfer gefallen: gerade hier können sich die neuen Ortsteile innerhalb der Stadt Zeitz wiederfinden. Das durch Tiefbaubruchfelder, Tagebaurestlöcher, Rekultivierungsbereiche und Hochkippen gekennzeichnete Braunkohlenrevier zwischen Zeitz und Weißenfels ist Standort von drei international einmaligen Sachzeugen der Braunkohlengewinnung und -verarbeitung: 58

59 Dampfspeicherlokomotive, um 1950 (Foto: Böttger) Schwelerei Groitzschen, mit der Möglichkeit, die Geschichte des Schwelverfahrens darzustellen Schachtanlage Paul II, der letzte Schacht aus der Braunkohlen-Tiefbau-Periode in Mitteldeutschland, Bergbaumuseum Deuben, das einzige montanhistorische Braunkohlenmuseum Mitteldeutschlands. Weitere Anknüpfungspunkte zur touristischen Vermarktung bieten: der bestehende Braunkohlentagebau der MIBRAG (Technik), das im Süden Leipzigs aus rekultivierten Tagebaurestlöchern entstehende Neuseenland (Erholung), die rekultivierten Bergbaufolgelandschaften (Ökologie und Artenschutz), RECARBO- Kohleradwanderweg (Radtourismus). Aus diesem Grund wurde 1999 das touristische Programm "Industrietours" geschaffen. Hier soll es in den nächsten Jahren möglich sein, die Wandlungen der mitteldeutschen Industrielandschaft den interessierten Touristen aufzuzeigen und im Rahmen von fachkundigen Führungen die geschaffenen Einzelobjekte, wie z.b. die Brikettfabrik Zeitz oder die Baggerstadt FERROPOLIS kennenzulernen. In die touristische Vermarktung ist der RECARBO-Radweg wirkungsvoll einzubeziehen. 59

60 Perspektive Die Rekonstruktion der Brikettfabrik ist Voraussetzung für die weitere Mitwirkung an der Europäischen Route der Industriekultur. Es bietet sich die Möglichkeit, die Brikettfabrik Herrmannschacht als Industriemuseum und Besucherzentrum an der Mitteldeutschen Straße der Braunkohle zu etablieren. Sie dient gleichermaßen als kultureller Erlebnisort und als Ausgangspunkt für industriegeschichtlich- technische oder ökologisch motivierte Exkursionen. Die günstige Lage an einer Bundesstraße mit guter Anbindung an die Autobahn A9 ist dafür wesentliche Voraussetzung. Bezüglich der bestehenden Ausstellung ergeben sich mehrere Anknüpfungspunkte: Die vorhandene Gebäudesubstanz lässt u. E. einen Fortbestand der Ofensammlung nur nach erheblichen finanziellen Investitionen (Klima, Sicherheit, Ausstellungsgestaltung) zu. Die Industriearchitektur und die vorhandenen technischen Anlagen verlangen nach einer Erklärung, um die technischen Abläufe auch unkundigen Besuchern deutlich zu machen. Die Brikettherstellung sollte von Anfang bis Ende anschaulich dargestellt werden. Dies wäre auch ein Anknüpfungspunkt, um die Kooperation mit Schulen zu intensivieren, woraus sich vielfältige weitere Möglichkeiten ergeben (Physikunterricht im Transmissionsraum, Biologieunterricht im Braunkohlenwald etc.) Dazu sind: die baulichen Anlagen Pferdestall, Wohnhaus und Baracke auf ihren historischen Erhaltungswert und eine zukünftige wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeit zu prüfen, nicht zu erhaltende Bauwerke sind nach Möglichkeit zurückzubauen, es ist eine Versorgungszentraleinheit mit Funktionen für Veranstaltungslogistik, Catering sowie für Sanitärfunktionen neu zu organisieren. In diesem Zusammenhang ist die Umsetzung des Anschlusszwanges an die Abwasserentsorgung der Stadt Zeitz einzuordnen und es ist ein Besucherkonzept zu erstellen, welches auch die Anforderungen aus der Verkehrsinfrastruktur berücksichtigt (Zufahrten und ruhender Verkehr). Auf der Ebene der touristischen Ziele innerhalb der Stadt Zeitz lässt die Brikettfabrik Herrmannschacht besonders deutlich die Notwendigkeit einer Anbindung an die Innenstadt (Touristenbus) erkennen. 60

61 2.4 Franziskanerkloster Standort Das Franziskanerkloster befindet sich im Herzen der Stadt zwischen Steinsgraben und Brüderstraße. Träger Die Stadt Zeitz ist Verfügungsberechtigte des Gebäudekomplexes. Nutzer Kultur- Kunst- und Theaterverein der Stadt Zeitz e.v. Fischstr. 1, Zeitz Tel: Neues Theater Zeitz Kürbiskern e.v. über: Henriette Rossner- Sauerbier (Vorstandsvorsitzende) Stephanstraße 18, Zeitz Tel: Internet: Inhalt Franziskanermönche werden für Zeitz 1238 erstmals urkundlich erwähnt, um 1250 wurde das Franziskanerkloster geweiht. Der Baubeginn wird um 1225 vermutet. In seinem Umfeld entwickelte sich ein Markt. Eine Urkunde im Turmknauf des Dachreiters verzeichnet für 1517 im Kloster 28 Mönche. Das Kloster bestand bis 1541, als es durch kurfürstlichen Beschluss aufgelöst wurde. Unter drei dokumentierten Besuchen Martin Luthers in Zeitz, bei denen er stets hier das Wort nahm, kommt einem Ereignis eine ganz besondere Bedeutung zu: Am Nachmittag des 22. Januar 1542 predigte Martin Luther anlässlich der Amtseinführung Nicolaus von Amsdorfs, des ersten evangelischen Bischofs, in der Kirche des früheren Franziskanerklosters. In unmittelbarer Reaktion auf einen ersten Aufruf Martin Luthers aus Wittenberg, Schulen zu gründen, erwarb der Rat von Zeitz bereits 1524 ein Gebäude in der Rothestraße, um darin ein "Schul- und Zuchthaus" zu errichten. Diese Schule wurde vermutlich, gemeinsam mit der Stiftsschule, 1542 durch den ersten lutherischen Bischof, Nicolaus von Amsdorf, in das nun leerstehende Franziskanerkloster verlegt. Als Stiftsschule/ Stiftsgymnasium bestand eine Schule bis in die Neuzeit, die Klosterschule erfuhr zahlreiche Wandlungen bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. 61

62 Kirche des Franziskanerklosters (Foto: Nicolai) Nach Aufgabe der Schule zogen ab 2002 Vereine in verschiedene Gebäudeteile ein. Grundlage war die Übernahme des Objektes durch die Stadt Zeitz und die Einbeziehung des Gebäudekomplexes in das Sanierungskonzept der Stadt. Die ehemalige Turnhalle wird heute als Neues Theater Zeitz "Kürbiskern" genutzt. Der Kultur- Kunst- und Theaterverein betreibt ebenfalls ein freies Theater und einen Kostümverleih mit den Beständen des Kostümfundus des ehemaligen Theaters Zeitz und hat weitere Räume im Klausurgebäude in Nutzung. Die Kirche des Klosters wird gegenwärtig als Kulturkirche modernisiert und soll ab dem für Konzert- und Theaterveranstaltungen zur Verfügung stehen. In dieser Kirche predigte Martin Luther. An diese Geschichte soll erinnert und angeknüpft werden. Deshalb wird die Kulturkirche auch der evangelischen Grundschule in privater Trägerschaft für Nutzungen zur Verfügung gestellt. Der im Mittelbau (Obergeschoss) befindliche Saal wird gegenwärtig baulich und hinsichtlich der technischen Infrastruktur für eine multifunktionale Nutzung als Aula, als Veranstaltungssaal und als Spielstätte für Kleinkunsttheater ertüchtigt. Eine private heimatgeschichtliche Sammlung zum Musikleben in Zeitz hat ihren Platz im Kloster gefunden. Dieser wertvolle Bestand muss erhalten werden, er soll Schülern und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sein. Denkmalrechtliche Bewertung: Die im frühen 13. Jahrhundert errichtete Klosteranlage verlor diese Funktion im 16. Jahrhundert. Nach der Säkularisierung begann eine Nutzung als Schule. In den folgenden Jahrhunderten fanden zahlreiche Überbauungen statt. Der Kernbestand der Klosteranlage wurde dabei nur unwesentlich angegriffen. Allerdings sind die Funktions- und Ergänzungsbauwerke der Klosteranlage nördlich der Kirche bereits mit Aufgabe der Klosterfunktion zu großen Teilen zurückgebaut worden; heute findet sich hier eine mäßig gestaltete Grünanlage. Eingriffe in das 62

63 Bodendenkmal erfordern umfangreiche archäologische Untersuchungen. Im Kreuzgang sind zahlreiche Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert freigelegt. Während die Decken zum Obergeschoss im 20. Jahrhundert teilweise mit modernen Baustoffen ersetzt wurden, sind Gründungsbereiche und Fußböden aus der Gründungszeit des Klosters gut erhalten. Auch im Obergeschoss sind die früheren Mönchszellen mindestens in der Struktur vollständig erkennbar. Überbauungen des 16. Jahrhundert werden denkmalpflegerisch als Weiterbau bewertet. Das Franziskanerkloster gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern in der Stadt Zeitz mit sowohl baugeschichtlicher, wie auch weltgeschichtlicher Bedeutung, das in seinen Grundstrukturen Stadt- und Baugeschichte seit dem 13. Jahrhundert dokumentiert. Perspektive Die Zukünftige Nutzung der Klosterkirche und des besonders schönen Vorplatzes ist für die Vermarktung der Zeitzer Innenstadt von grundsätzlicher Bedeutung. Der bereits 2006 beabsichtigten Nutzung der Klausurgebäude als Historisches Archiv der Stadt Zeitz (Beschluss des Stadtrates vom ) stand der Antrag zur Errichtung einer evangelischen Grundschule in freier Trägerschaft im Franziskanerkloster (Beschluss des Stadtrates vom ) bedingt entgegen. Zur Zielstellung ist aufzuführen, dass die baulichen Anlagen auch zukünftig der Öffentlichkeit erhalten bleiben müssen. Mit Stand Oktober 2011 wurde unter Einbeziehung des benachbarten Wilhelminenstiftes ein neues Raumkonzept entwickelt, welches ermöglicht, dass die evangelische Grundschule, Teile des historischen Archivs der Stadt Zeitz (mit Präsentation und Möglichkeiten der wissenschaftlichen Arbeit) und der Kultur-, Kunst- und Theaterverein e.v. die Gesamtanlage gemeinsam nutzen können. Die Errichtung der evangelischen Grundschule im Komplex des Franziskanerklosters unter Einbeziehung des Gebäudes des Wilhelminenstiftes erfordert umfangreiche Umbaumaßnahmen. Das Ziel besteht darin, die Schule spätestens zum Schuljahr 2014/2015 zu eröffnen. Soweit die Nutzung als historisches Stadtarchiv, gegenwärtig im Obergeschoss der Moritzburg beheimatet, umgesetzt (Studie mit Statiknachweis 2006), kann die Unterbringung ohne jegliche Eingriffe in die historische Bausubstanz erfolgen. Die Klosterkirche wurde zum Zweck einer multifunktionalen Nutzung als Musik- und Veranstaltunghalle ( Kulturkirche ) für Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen etc. saniert. Die Klosterkirche wurde am 09. April 2011 als Kulturkirche eröffnet und bietet Musik- und Theaterkunst, sowie Ausstellungen neue Möglichkeiten. Zudem können Klosterkirche und Raumeinheiten im Klosterkomplex Funktionen für die angesiedelte evangelische Grundschule absichern helfen. Frühere Vorschläge der Schlossgesellschaft zur Nutzung als Ausstellungsort für moderne Kunst / raumgreifende Installationen u. ä. sollten unvoreingenommen geprüft werden. Ebenso die Präsentation besonderer Musik an diesem Ort. Es gibt in Sachsen-Anhalt keine weitere Ausstellungs-Halle mit derartigen Möglichkeiten. Vor Jahren war der Verband Bildender Künstler bereit, die Möglichkeiten zur zentralen Präsentation zeitgenössischer Kunst in Zeitz zu prüfen. 63

64 Das Franziskanerkloster ist sowohl in baugeschichtlicher wie auch in reformationsgeschichtlicher Hinsicht unabhängig von seiner zukünftigen Nutzung als bedeutendes Denkmal zu betrachten, dessen dauerhafte Öffnung für Besucher zu museal üblichen Besuchszeiten erwogen werden muss. Zur Schaffung eines Erlebnisortes Museum zum Themenkomplex Reformation erscheint das Kloster in besonderer Weise geeignet, ebenso zur Darstellung klösterlichen Lebens in vorreformatorischer Zeit (Pilgertourismus!). Die gedachte Nutzung als Archiv der Stadt Zeitz steht dem nicht entgegen. In die touristische Gesamtkonzeption der Stadt Zeitz ist das Franziskanerkloster zwingend zu integrieren. Steintorturm (Foto: Böttger) 64

65 2.5 Kloster Posa Standort Kloster Posa, Zeitz Tel. / Fax: info@kloster-posa.de Träger Kloster Posa befindet sich im Eigentum der Stadt Zeitz und ist an den Verein zur Förderung der ländlichen Region Süd Sachsen-Anhalt e.v. verpachtet. In unmittelbarer Nachbarschaft ist in privater Initiative der Weinhof Kloster Posa entstanden (Telefon/ Fax ; Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: Samstag, Sonntag und Feiertage: sowie nach Vereinbarung Führungen auf Anfrage Preise: 7.00 Uhr Uhr Uhr Uhr kostenfrei Inhalt Auf dem Bergsporn Bosau (Posa) befand sich vom 6. bis zum 10. Jahrhundert die Wallburg des Slawengaues Puonzowa. Unter der Herrschaft Kaiser Otto I. entstand im Jahre 968 das Bistum Zeitz, dem Otto III. 995 die Gebiete des slawischen Stammesbezirkes übereignete. Die Burganlage fungierte zunächst als ottonischer Burgward, bevor Bischof Dietrich I. mit der Errichtung einer hölzernen Kirche die Stiftung eines Klosters einleitete. Dazu wurden Mönche aus dem Benediktinerkloster Hirsau im Nordschwarzwald in das Zeitzer Gebiet entsandt, unter deren Leitung das im Jahre 1118 erstmalig urkundlich erwähnte Kloster Bosau erbaut wurde wurde nach siebenjähriger Bauzeit die Klosterkirche St. Marien vollendet. Vor dem Hauptaltar der Kirche kniend wurde Bischof Dietrich I. am 24. September 1123 von einem slawischen Laienbruder hinterrücks niedergestochen, drei Tage später erlag der Bischof seinen Verletzungen. An ihn erinnert heute ein steinernes Kreuz mit Grabplatte. Bereits im Jahre 1121, als Bischof Dietrich I. die Stiftung des Klosters beurkundete, wurden Weinberge und Weingärten erwähnt. Damit begann die Tradition des Zeitzer Weinbaus. Die Qualität der Weine stand denen von Saale und Unstrut in nichts nach. Der Verkauf der Weine bildete die Haupteinnahmequelle des Klosters. Die in der Landwirtschaft versierten Mönche hatten großen Einfluss auf den Getreide-, Obst-, Gemüse- und Weinanbau unserer Region. Durch einen Blitzeinschlag im Jahre 1487 wurden die Klostergebäude weitgehend zerstört. Die Ruine der Kirche wurde Mitte des 17. Jahrhunderts abgerissen, die Steine fanden Verwendung beim Bau des Schlosses Moritzburg ( ). 65

66 Kloster Posa (Foto: Böttger) Die Zeit der Reformation leitete das Ende der Nutzung des Klosters ein. Mit der Einsetzung des weltweit ersten evangelischen Bischofs Nikolaus von Amsdorf in Naumburg und Zeitz musste das Kloster Besitzeinbußen und Steuerbelastungen hinnehmen, von denen es sich auch unter dem folgenden katholischen Bischof Julius von Pflug nicht erholen sollte wurde das immer mehr verfallende Kloster schließlich aufgelöst. Die Ländereien des Klosters wurden verkauft und verpachtet und auf diese Weise bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts landwirtschaftlich genutzt wurde die letzte Weinbaufläche vom damaligen Pächter zu Ackerland umgenutzt. Seit 1998 lebt durch das Engagement von Vereins- und Unternehmerseite die Tradition des Weinbaus am Südhang Kloster Posas wieder auf. Der heute auf Posa gelegene Weinhof bildet den Ausgangspunkt der Weinroute an der Weißen Elster. Das letzte erhaltene Gebäude des einstigen Benediktinerklosters, das Abtshaus mit seinem romanischen Fenster, erfährt seit Beginn des Jahres 2008 eine Sanierung. Somit wird ein weiteres Stück Geschichte erhalten, das maßgeblich mit der der Stadt Zeitz verbunden ist. Dem Verein ist es gelungen, maßgeblich durch Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes, den Klosterberg zu einem lohnenden Ausflugsziel für die Zeitzer Bürger zu machen. Ein Kräutergarten wurde nach historischem Vorbild angelegt und lädt zum Verweilen ein. Im sogenannten Schafstall ist ein großzügiger Veranstaltungsraum entstanden, der auch zu Ausstellungen genutzt wird. Ein Imbiss sorgt in den Sommermonaten für das leibliche Wohl. Besonders Familien mit Kindern werden von Schafen, Ponys und Esel angezogen. Der alljährlich stattfindende Klostermarkt ist beliebt und sollte erhalten bleiben. Das Kloster ist in das Radwegenetz eingebunden (Elsterradweg). 66

67 Weinberg auf Kloster Posa (Foto: Nicolai) Der angrenzende Weinhof verfügt über eigenen Weinbau mit eigenen Produkten und eine gastronomische Versorgung in Form einer Straßenwirtschaft. Weinbergführungen, Weinproben und Führungen zur Geschichte des Klosters ergänzen das Angebot für Wanderer und Spaziergänger. Perspektive Die Nutzung des Klosterareals (Klosterberg) soll intensiviert werden. Zu erreichen wäre dies durch die engere Einbindung in Besuchsprogramme (Touristenbus, Tagesprogramme) und die Intensivierung von Kooperationen wie zum Beispiel mit der Jugendherberge Kretzschau. Im Rahmen der Ausstellung Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 soll der Verein zur Förderung der ländlichen Region Süd Sachsen-Anhalt e.v. in Kooperation mit dem Weinhof Kloster Posa und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz die Klosteranlage in einem museumspädagogischen Mehrtagesprogramm für Schulklassen, Jugendgruppen und für den organisierten sowie freien Tourismus thematisch als Klosterleben im Zeitalter der Reformation erlebbar machen. 67

68 Gedenkstein auf Kloster Posa (Foto: Nicolai) Die Entwicklung des Standortes als Energetisches Kompetenzzentrum mit Darstellung der Möglichkeiten erneuerbarer Energien (Photovoltaik, Photothermik, Erdwärme, Biomasse, Biogas, Wind, Wasserkraft) ist angestrebt. Vertreter aus der Wirtschaft unterstützen dieses Bestreben (Zeitzer Standortgesellschaft, Stadtwerke Zeitz). Besucher werden sich vor Ort bzw. an Korrespondenzstandorten in der Umgebung (Wasserkraft, Biomasse) über die Nutzung erneuerbarer Energien informieren können. Dieses Angebot ergänzt das Nutzungskonzept des Klosters in ökotouristischer Hinsicht. Der Standort ist unbedingt in der touristischen Vermarktung mit seiner Geschichte und der Außenbedeutung zur Gründung der Städte Riesa und Zwickau, Plauen, Paulinzella u.a. als Zeugnis der Geschichte herauszustellen, im Grundstück sind die historischen Gebäudebestände geeignet zu beschreiben, die touristische Wegweisung sollte sowohl in der Heranführung durch die überörtlichen Radwege, als auch in der innerörtlichen Beschilderung ausgebaut werden. 68

69 2.6 Unterirdisches Zeitz Standort Altmarkt Zeitz Das Besucherzentrum befindet sich in der früheren Matthes schen Likörfabrik und steht im Eigentum der Stadt Zeitz. Der Trägerverein ist Mieter. Die Unterhaltung des Objektes ist Aufgabe der Stadt Zeitz bzw. gegenwärtig des treuhänderischen Sanierungsträgers der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK). Träger IG Unterirdisches Zeitz e.v. Altmarkt Zeitz Telefon und Fax Interessierte Besucher (Foto: Nicolai) 69

70 Inhalt Im 15. und 16. Jahrhundert entstanden unter den Zeitzer Bürgerhäusern mit Braurecht wie in zahlreichen Städten Ostthüringens und Westsachsens ausgedehnte Gewölbekeller, zum Teil auf mehreren Ebenen. In Kriegszeiten wurden die Keller zu Luftschutzkellern ausgebaut, zu Systemen verbunden und mit elektrischem Licht versehen. Am 21. Februar 1990 gründete sich die Interessengemeinschaft Unterirdisches Zeitz e.v., die sich die Erforschung, Erschließung, Erhaltung und Vermarktung des Gangsystems zur Aufgabe gemacht hat. Es ist dem Verein mit Unterstützung durch die Stadt Zeitz, das Land Sachsen- Anhalt und Lotto-Toto gelungen, eine Führungsstrecke von ca. 700 m zugänglich zu machen. Seit Eröffnung der Gänge im Juni 1992 kamen schon fast Besucher. Perspektive Die aktive Arbeit des Vereins Unterirdisches Zeitz e.v. stellt die Erhaltung dieser Zeitzer Besucherattraktion sicher. Der Verein schafft ein dauerhaftes Besucherinteresse, zum Beispiel durch die Mitwirkung an städtischen Festen und durch eigene Werbemaßnahmen (Grottenbräu, eigens gebraut in der Landsberger Brauerei bei Halle). Für die Zukunft wäre die Vernetzung der Angebote von Unterirdischem Zeitz (Bierkeller und Geschichte des bürgerlichen Bierbrauens) und Mälzerei (Brauereimuseum und Gastronomie, vielleicht sogar mit eigener Brauerei) erfolgversprechend. Besonderes Augenmerk sollte hier auf die Vermarktung gegenüber Bustouristikern gelegt werden. Zur Erforschung des Gangsystems und seiner Entstehungsgeschichte strebt der Verein die Kooperation mit der Bergakademie Freiberg an. In den Unterirdischen Gängen (Foto: Böttger) 70

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