Nils Gajowiy TRADING: BAUSTEINE DES ERFOLGS WAS WIRKLICH ZÄHLT

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1 TRADING: BAUSTEINE DES ERFOLGS WAS WIRKLICH ZÄHLT

2 S e i t e Einleitung: Warum wollen Sie traden? Welche Ressourcen benötigen Sie zum Start? Investieren Sie in Ihr Business... 4 Welchen Markt wählen? Risiko- und Money-Management Technische Analyse im Überblick Was bewegt die Märkte? Warum Technische Analyse funktioniert Die Axiome der Technischen Analyse Der Nutzen der drei Axiome Kritik der Technischen Analyse Historische Entwicklung Individualpsychologie und Technische Analyse Charting Der Linienchart Der Balkenchart Der Kerzenchart Der Point-and-Figure-Chart Der Heikin-Ashi-Chart...20 Weitere Arten von Charts Kerzenformationen Ein-Kerzen-Formationen Zwei-Kerzen-Formationen Drei-Kerzen-Formationen Mittel- und langfristige Formationen Trends und Trendanalyse Die Psychologie eines Trends Korrektur oder Umkehr? Indikatoren Der Gleitende Durchschnitt Der Commodity Change Index (CCI) Die Stochastik Das Momentum Der Parabolic Stop-and-Reverse (SAR) Das Directional Movement System Der Moving Average Convergence Divergence (MACD)...40 Systematische Unterschiede zwischen Indikatoren... 41

3 S e i t e 3 Analysepraxis Das Konzept von Wert und Preis Die Triple-Screen-Methode Risikomanagement und Positionsgrößen Handelsausrichtung: Trend, Bewegung oder Korrektur? Die Arbeit mit Fibonacci-Retracements Der Handel mit Hilfe von Pivot-Punkten Synergien nutzen Analyseinstrumente sinnvoll kombinieren Kein Geheimnis: Meine Indikatoren Der Wochenchart Der Tageschart Der Stundenchart Der 5-Minuten-Chart Der 1-Minuten-Chart Beispiele Bodenbildung gestern und heute: Ein Tief kommt... selten allein 52 Kursziele und Korrekturen: Fibonacci im Einsatz Korrekturen gehören dazu: Keine Gefahr für die... Trends 55 Der Dow im Abwärtstrend: Untergang oder Auferstehung? Umkehr auf Ansage: Divergenzen vom Feinsten Die Handelsstrategie Handelspraxis Literaturhinweise... 68

4 S e i t e 4 EINLEITUNG: WARUM WOLLEN SIE TRADEN? Warum wollen Sie traden? Hinterfragen Sie Ihre Motivation, denn das Erlernen dieses anspruchsvollen Handwerks wird etwa zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Es ist wichtig, dass Sie diese Zeit einkalkulieren und von vornherein wissen, warum Sie diese Strapazen auf sich nehmen wollen. Setzen Sie sich ein realistisches Handelsziel, das Sie zeitlich und finanziell quantifizieren. Eine Rendite von z. B. 30 % im Jahr ist ein konkretes, anspruchsvolles Ziel. Warren Buffet, einer der erfolgreichsten Investoren der Gegenwart, erreicht dieses Ziel seit Jahrzehnten und wurde damit einer der reichsten Männer der Welt. Ich möchte davon leben ist hingegen kein Ziel. 1. WELCHE RESSOURCEN BENÖTIGEN SIE ZUM START? INVESTIEREN SIE IN IHR BUSINESS Die Investitionen in ein eigenes Trading-Business erscheinen überschaubar. Aber es handelt sich um die wertvollsten Assets, die wir zur Verfügung haben: Zeit, Geld, soziale und technische Infrastruktur. Wie viel Zeit investiere ich regelmäßig in die Märkte? Um auf den Finanzmärkten erfolgreich zu sein, ist Beständigkeit eine der Grundvoraussetzungen. Es ist wie beim Erlernen einer Sportart, eines Musikinstrumentes oder des Autofahrens: Ständiges Trainieren schafft Sicherheit und Routine. Erfahrung ist eine der Schlüsselgrößen für erfolgreiches Agieren an der Börse und diese muss man erwerben, sie lässt sich nicht aus Büchern anlesen. Angehende Trader müssen sich klar werden, ob sie sich zehn Minuten täglich und einmal am Wochenende für zwei Stunden mit den Märkten beschäftigen oder täglich acht Stunden vor dem Rechner zubringen möchten. Die richtige Kontogröße können Trader selbst bestimmen. Ein zu großes Konto am Anfang verführt zu Leichtsinn, ein zu kleines Konto verringert die Überlebenswahrscheinlichkeit. Einkalkuliert werden muss immer eine Lernkurve im Trading. Die wenigsten Trader sind vom ersten Tag an Gewinner. Von Anfang an sollte der Trader der technischen Infrastruktur die gehörige Aufmerksamkeit widmen. PC: Ein handelsüblicher PC mit einem oder zwei Monitoren, einer entsprechenden Grafikkarte und genügend RAM sind wichtig. Die Internetleitung sollte stabil sein gibt es ein Backup? Möglichst keine anderen Anwendungen gleichzeitig auf dem Rechner laufen lassen. Rechnergeräusche und schlechte Monitore erleichtern nicht unbedingt das Trading. Telefon: Handy mit aufgeladenem Akku, Handy und Festnetz mit eingespeicherter Kurzwahl von CMC Markets. Schreibtisch: Übersichtlich, Papier und Stifte, Handelsjournal griffbereit. Stuhl: Eine bequeme Sitzposition ist wichtig für die Wirbelsäule.

5 S e i t e 5 Befinden: Fühlen Sie sich wohl? Kopfschmerzen, seelischer Stress u. ä. erschweren die Konzentration. Trading ist körperlich anspruchsvoll. Investieren Sie auch rechtzeitig in ihre soziale Infrastruktur. Fußballer lernen von Fußballern und haben viele Fußballfans in ihrem Freundeskreis. Bei Musikern, Rechtsanwälten oder Beamten ist das nicht anders. Trading ist einsam und genießt einen niedrigen gesellschaftlichen Status. Familie: Weiß die Familie, was Sie tun? Verstehen und billigen Partner und Kinder Ihr Trading? Ein sicheres familiäres Hinterland gibt Stabilität, und die braucht gerade der Einsteiger. Kollegen: Als Trader brauchen Sie von Zeit zu Zeit Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Beginnen Sie daher frühzeitig, sich nach Trader-Kollegen umzusehen, die bei Bedarf für Diskussionen, Fachsimpeleien oder einfach als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Besuchen Sie Messen, Seminare, Börsentage - nicht unbedingt Chatrooms oder Blogs. WELCHEN MARKT WÄHLEN? Für jeden Trader gilt: Beschränkung ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. Auf den Finanzmärkten tritt er von der ersten Minute meist gegen Profis an Händler, die oftmals jahrelang weniger als eine handvoll Instrumente handeln. Aktien Handelbar zu festen Zeiten der elektronischen Börsen. Hohe Liquidität, trendstabil, geringe absolute Volatilität, hohe relative Volatilität. Finanzierungskosten bei Long-Overnight- Positionen. Kenntnis des Unternehmenskalenders notwendig. Unternehmen können bankrottgehen. Indizes Länger handelbar als Aktien, teilweise fast 24 Stunden täglich. Hohe Liquidität, geringste Marginanforderungen (ab 0,25%). Geringe relative Volatilität, hohe absolute Volatilität. Große Unterschiede von Index zu Index. Finanzierungskosten bei Long-Overnight-Positionen. Rohstoffe Unbedingte Kenntnis der grundlegenden Produktspezifikationen (Handelszeiten, Referenzbörsen, Zinskurve, Saisonalität). Liquidität oft beschränkt. Saisonal schwankungsanfällig. Politische Einflüsse möglich. Vielfach institutionelle und kommerzielle Händler im Markt. Verfallsdaten beachten. Währungen 24 Stunden-Handel von Montag bis Freitag. Sehr liquide. Sehr technisch-analytisch. Äußerst trendstabil. Hohe absolute Volatilität, geringe relative Volatilität. Im Spotmarkt täglicher Rollover im TOM to NEXT (T2M) Verfahren, daher Zinsniveaus beachten. Zentralbanktermine beachten. Geringe Marginsätze. Für Daytrading und Trendfolger sehr geeignet. Anleihen Trendstabil, wenn Trends auftreten. Relative Volatilität gering, absolute Volatilität ebenfalls mäßig. Meist umgekehrt korreliert zu Aktien. Derzeit (2011/2012) hochgradig politischer Markt.

6 S e i t e 6 2. RISIKO- UND MONEY-MANAGEMENT Money-Management: Bezeichnet die Verwaltung Ihres Kontoguthabens, insbesondere das Gesamtrisiko für Ihr Konto durch alle offenen Positionen. Risiko-Management: Bezeichnet das Positionsrisiko eines einzelnen Trades. Risiko, Verlust und fataler Verlust Trading ist eine unternehmerische Tätigkeit und jedes Geschäft impliziert ein gewisses Risiko. Kein Risiko hat nur, wer nicht handelt. Jeder Trade ist im Moment der Positionseröffnung einem Risiko ausgesetzt. Verschiedene Produkte haben verschieden hohe Risiken. Allerdings kann der Trader dieses Risiko von Anfang an kalkulieren. Entwickeln sich die Kurse gegen die erwartete Richtung, wird der Trade mit einem erträglichen finanziellen Verlust geschlossen. Jeder Unternehmer plant ein gewisses Risiko ein der Gemüsehändler, der Bäcker, der Autohändler, große Versicherungskonzerne etc. Die Kunst besteht darin, dieses Risiko zu managen. Das Risiko ist die einzige Größe, die ein Trader vor Eingehen einer Position bereits kennt und kontrollieren kann. Der Ausgang eines einzelnen Trades hingegen ist immer zufällig! Ein fataler Verlust hingegen bedeutet, unkalkulierte Risiken einzugehen und diese nicht oder unzureichend zu managen. Das Risiko berechnen Erfahrene Trader riskieren pro Trade nicht mehr als 1 2 % ihres Kontoguthabens, oft sogar weniger. Dies erhöht die langfristige Überlebensdauer, wie die nachfolgende Tabelle zeigt. Summieren sich die Verluste im Laufe eines Monats auf 6 % des Kontoguthabens am Monatsanfang, so empfiehlt beispielsweise der amerikanische Trader Dr. Alexander Elder, den Handel bis zum Monatsende einzustellen.

7 S e i t e 7 Trade-Nr. Kontostand vor Trade relatives Risiko absolutes Risiko Kontostand nach dem Trade Equity-Entwicklung ,00 2,00 % 200, ,00 98, ,00 2,00 % 196, ,00 96, ,00 2,00 % 192, ,92 94, ,92 2,00 % 188, ,68 92, ,68 2,00 % 184, ,21 90, ,21 2,00 % 180, ,42 88, ,42 2,00 % 177, ,26 86, ,26 2,00 % 173, ,63 85, ,63 2,00 % 170, ,48 83, ,48 2,00 % 166, ,73 81, ,73 2,00 % 163, ,31 80, ,31 2,00 % 160, ,17 78, ,17 2,00 % 156, ,22 76, ,22 2,00 % 153, ,42 75, ,42 2,00 % 150, ,69 73, ,69 2,00 % 147, ,98 72, ,98 2,00 % 144, ,22 70, ,22 2,00 % 141, ,35 69, ,35 2,00 % 139, ,33 68, ,33 2,00 % 136, ,08 66, ,08 2,00 % 133, ,56 65, ,56 2,00 % 130, ,71 64, ,71 2,00 % 128, ,47 62, ,47 2,00 % 125, ,80 61, ,80 2,00 % 123, ,65 60,35 Lohnenswerte Chancen erkennen Bei einem Kontoguthaben von Euro riskiert der Trader pro Trade also höchstens 200 Euro. Auch nach 25 Verlust-Trades in Folge verfügen Trader noch über mehr als 60 % ihres Kontoguthabens. Wer 3 % pro Trade riskiert, hat nach 25 Verlust-Trades sein Konto auf 46,7 % reduziert, bei 6 % pro Trade sind knapp 80 % des Kontoguthabens verloren. An den Kapitalmärkten gibt es eine Unzahl von Chancen. Wie kann man die lohnenden Chancen selektieren? Ein Unternehmer schätzt vor jedem Geschäft ab, wie groß der zu erwartende Gewinn im Vergleich zum eingegangenen Risiko ist. Im Trading ist das ähnlich: Beispielsweise anhand der Technischen Analyse lassen sich Gewinnpotentiale von Trades ermitteln. Anhaltspunkte können sein: Wo wartet die nächste Widerstandslinie (bei Long-Positionen) oder Unterstützung (bei Short-Positionen)?

8 S e i t e 8 Befindet sich der Preis des Instruments ober- oder unterhalb bestimmter Gleitender Durchschnitte? Befindet sich der Preis an der oberen/unteren Kanalbegrenzung eines Trendkanals? Kann ich mit einer Limit-Order und etwas Geduld vielleicht günstiger in den Markt einsteigen? Wer kaufen möchte, sollte darauf achten, dass er in günstig bewertete, hochvolumige, trendstarke und fundamental gesunde Titel einsteigt. Wer verkaufen möchte, sollte darauf achten, dass er teuer hochvolumige, trendstarke und fundamental schwache Titel verkauft. Im Aktienmarkt helfen bei der Chancen-Auswahl zunächst die Index-Analysen, dann die Sektoren-Indizes. Aus den trendstärksten Sektoren werden die stärksten Titel für die Long- Chancen und die schwächsten Titel für die Short-Chancen herausgesucht. Lohnenswerte Chancen zu erkennen ist eine Arbeit, die sich anhand eines definierten Entscheidungsbaumes erleichtern lässt. Das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) Bei Positionseröffnung geht der Trader von vornherein ein bestimmtes Risiko ein. Dieses Risiko lohnt sich nur, wenn das Gewinnpotential des Trades mindestens doppelt so groß ist. Wird die erwartete Chance durch das kalkulierte Risiko dividiert, erhält man das Chance-Risiko-Verhältnis. Beispiel: Unser Kaufkurs liegt bei 40,00 Euro, bei 38,00 Euro sehen wir eine Möglichkeit den Verlustbegrenzungsstop zu setzen. Liegt unser Kursziel bei 45,00 Euro, beträgt der erwartete Gewinn pro Aktie bei 5,00 Euro. Dem steht ein Risiko pro Aktie von 2,00 Euro gegenüber. 5,00 Euro Chance : 2,00 Euro Risiko = 2,5 Ein lohnenswertes Chance-Risiko-Verhältnis. Positionsgröße und Money-Management Die nächste Frage ist: Wie viel Stücke darf ich kaufen? Will ich von meinem Euro großen Konto nur 2 % riskieren, wären das 200,00 Euro. Das Risiko je Aktie beträgt 2,00 Euro.

9 S e i t e 9 Dividiert man jetzt das zulässige Gesamtrisiko der Position durch das Risiko je Aktie, ergibt sich die höchstens zulässige Gesamtstückzahl: 200,00 Euro : 2,00 Euro/Aktie = 100 Aktien. Abstrahiert man von den Gebühren, könnte der Trader also 100 Aktien kaufen. Die aufgebaute Position wäre hingegen wesentlich größer: 100 Stück x 40,00 Euro/Stück = 4.000,00 Euro Das Kursziel sehen Sie bei 45,00 Euro, d.h. Sie rechnen mit einem Gewinn von 5,00 Euro/Aktie: 100 Stück x 5,00 Euro/Aktie = 500,00 Euro. Rendite-Berechnungen werden anhand des Marginsatzes vorgenommen: 5 % auf 4.000,00 Euro Positionsgröße = 200 Euro Margin. 500 Euro Gewinn : 200 Euro Margin = 150 % Rendite. Berechnungsbeispiele Unterschiedliche Einstiege haben oftmals dramatische Auswirkungen auf die Performance, wie an folgendem Beispiel deutlich wird. Trader A nutzt seine Chance sofort zum Einstieg in die Long-Position mit einer Kauf-Market- Order. Trader B hingegen steigt erst nach einer weiteren Bestätigung des wieder aufgenommenen Trends mit einer Kauf-Stop-Order ein. Trader C übt sich ebenfalls in Geduld. Er platziert allerdings eine Kauf-Limit-Order und steigt später zu einem günstigeren Preis ein. Alle drei Trader riskieren den gleichen Geldbetrag 200,00 Euro. Die Gewinne weichen bei identischer Kursentwicklung signifikant voneinander ab.

10 S e i t e 10 Trader A Trader B Trader C Einstiegsorder Kauf Market Kauf Stop Kauf Limit Einstiegspreis 40,00 42,00 38,50 Stop-Kurs 38,00 38,00 38,00 Kurs-Ziel 45,00 45,00 45,00 Risiko pro Aktie 2,00 4,00 0,50 Chance pro Aktie 5,00 3,00 6,50 Chance-Risiko-Verhältnis 2,50 0,75 13,00 Gesamtrisiko der Position 200,00 200,00 200,00 Zulässige Positionsgröße 100 Stück 50 Stück 400 Stück Positionswert 4.000, , ,00 Gesamtgewinn 500,00 150, ,00 3. TECHNISCHE ANALYSE IM ÜBERBLICK Es gibt unter den Investoren und Tradern zwei Analyse-Welten. Die einen sind Fundamentalanalysten. Sie vertiefen sich in Bilanzen, Jahresberichte und Quartalsreports. Aktienanalysten analysieren makroökonomische Trends, Umsatz- und Gewinnzahlen, Markttrends, Kostenaufstellungen. Im Bereich des Währungshandels spielen Bruttoinlandsprodukt, Bevölkerungswachstum, Investitionsklima, Wirtschaftswachstum, Verschuldung, Zinspolitik und vieles mehr eine Rolle. Im Rohstoffbereich werden An- oder Abbaukapazitäten, Lagerstätten und -vorräte, Lieferkapazitäten, Verbrauchsprognosen, das Wetter, die Angebots- und Nachfragesituation im kurz-, mittel- und langfristigen Bereich untersucht. Kurz: Die Fundamentalanalyse ist, wo auch immer sie angewandt wird, eine hochkomplexe Wissenschaft. Technische Analysten machen sich das Leben leichter. Sie lesen Charts - grafische Darstellungen der Kursverläufe der Vergangenheit. Chartanalysten setzen darauf, in den Charts nahezu alles zu erkennen, was für ein profitables Investieren notwendig erscheint. Wer hat die bessere Methode? Diese Frage lässt sich nicht beantworten, denn das hieße, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Es sind zwei unterschiedliche Methoden, die Märkte zu analysieren. Jeder muss selbst entscheiden, welche Methode ihm besser gefällt. Ich persönlich nutze die Technische Analyse, fundamentale Daten ziehe ich nur in sehr begrenztem Umfang für meine Handels- und Investitionsentscheidungen heran. In diesem Abschnitt habe ich die aus meiner Sicht grundsätzlichen Aspekte der Technischen Analyse zusammengefasst. Ich wollte den vielen Büchern über Charts, Indikatoren, Formationen usw. nicht noch ein weiteres hinzufügen, daher fokussiere ich mich stark auf die praktischen Aspekte der Analyse. Es geht mir nicht darum, lexikalisch umfassend alles zu beschreiben, was die Technische Analyse zu bieten hat. Vielmehr geht es mir darum, das unüberschaubare Sammelsurium von Werkzeugen und Methoden der Technischen Analyse zu systematisieren und für den fortgeschrittenen Einsteiger hand-

11 S e i t e 11 habbar zu machen. Wer sich umfassender zu einzelnen Aspekten informieren möchte, dem seien die Bücher des Literaturverzeichnisses am Ende empfohlen. WAS BEWEGT DIE MÄRKTE? Wer die Kursbewegungen an den Märkten untersucht, sollte zunächst einmal die Frage beantworten: Warum bewegen sich Kurse? Und was ist überhaupt ein Kurs? Ein Kurs ist ein kurzfristiger Konsens über den gegenwärtigen Wert eines gehandelten Instrumentes. Frage ich nach den Gründen für Kursbewegungen kommt gewöhnlich die Antwort: Angebot und Nachfrage. Nehmen wir beispielsweise die Deutsche Bank. Es gibt etwa 929,5 Millionen Aktien dieses Unternehmens. Am 12. August 2011 wurden auf XETRA Aktien der Deutschen Bank gehandelt. All diese Aktien gehören irgendjemandem. Wenn nun der Aktienkurs von 40 auf 30 fällt, liegt das daran, dass plötzlich mehr Aktien emittiert wurden? Ist das Angebot größer geworden? Wenn dann der Kurs von 30 auf 33 Euro anzieht - werden Deutsche- Bank-Aktien knapp? Wahrscheinlich nicht, denn die Anzahl ist konstant. Und da die Aktien nicht herren- und besitzerlos durch das Universum geistern, können Angebots- und Nachfrageschwankungen nicht der Grund für die Kurskapriolen sein. Auch fundamentale Daten können kaum die Ursache sein, denn das Unternehmen ändert ja nicht sekündlich seinen fundamentalen Wert, den Bilanzgewinn oder die Erträge pro Aktie. Vielmehr ist es die Psychologie der Marktteilnehmer, die hier eine Rolle spielt. Käufer knüpfen an die Aktie simpel die Erwartung, dass sie im Kurs steigt. Die Gründe sind vielfältig - aber wer eine Aktie kauft, tut das, weil er sie irgendwann wieder einmal mit Gewinn teurer veräußern möchte. 1 Verkäufer erwarten, dass die Aktie nicht weiter steigt oder sogar im Kurs fällt - sonst würden sie sich nicht von ihr trennen. Wenn sich also Kurse von Aktien verändern, liegt das daran, dass eine bestimmte Partei von Marktteilnehmern - Käufer oder Verkäufer - ihre Erwartungshaltung aggressiv umsetzt. Es wird entweder gekauft nach dem Motto "Koste es was es wolle!" oder verkauft getreu der Losung "Weg damit - besser jetzt als später." Die spannende Frage ist jetzt: In welchem Rahmen spielen sich solche Preisbewegungen ab? WARUM TECHNISCHE ANALYSE FUNKTIONIERT Massenpsychologische Phänomene an den Finanzmärkten sind alt konnte man für eine Tulpenzwiebel ein Haus in Amsterdam kaufen Mögliche Dividendenzahlungen seien hier einmal vernachlässigt.

12 S e i t e 12 brauchte man dafür nicht mal mehr eine Tulpenzwiebel - man konnte gänzlich ohne Einkommen in Florida ein Haus kaufen. Isaac Newton hat sich bereits über die Hysterie der Massen an den Aktienmärkten echauffiert. Börsenkrisen treten immer wieder auf - als Südseeblase oder Große Depression, als Finanzkrise, Immobilienblase, Asienkrise, Rußlandkrise. Die Gründe dafür sind zeitlos. Sie liegen in der Psyche der Menschen. DIE AXIOME DER TECHNISCHEN ANALYSE Die Technische Analyse beruht streng genommen auf nur drei Axiomen: 1. Preise widerspiegeln alle Informationen. 2. Preise bewegen sich in Trends und Trends tendieren zur Fortsetzung. 3. Geschichte wiederholt sich. Untersuchen wir diese Axiome im Einzelnen. Der Preis enthält alle bekannten und unbekannten Informationen. Es ist daher praktisch nicht notwendig, alle Informationen selbst zu kennen oder gar zu versuchen, diese zu deuten. Diese Arbeit nimmt der Markt dem Trader ab. Die Deutungshoheit über alle Informationen gerade im kurzfristigen Bereich über Nachrichten oder Konjunkturdaten hat der Markt. Preise machen Nachrichten ist eine Binsenweisheit unter Tradern. Niemals machen die Nachrichten die Preise. Journalisten suchen retrospektiv nach Erklärungen für Kursbewegungen - können diese aber nicht prognostizieren. Preise von handelbaren Instrumenten bewegen sich in Trends aufwärts, abwärts oder seitwärts. Trends bestehen fort, bis ein neuer Trend auftritt. Einzelne Kurse innerhalb des Trends allerdings sind niemals prognostizierbar. Der nächste Kurs kommt immer absolut zufällig zustande. Es gibt lediglich bestimmte statistische Wahrscheinlichkeiten, die auf den Erwartungshaltungen der Marktteilnehmer beruhen. Die Technische Analyse versucht mit Hilfe dieser Wahrscheinlichkeiten Aussagen über mögliche Bewegungstendenzen im kurz- und mittelfristigen Bereich zu treffen. Möglich wird eine solche Analyse dadurch, dass das Verhalten der einzelnen Trader in der Masse einander so ähnlich ist, dass sich daraus ein wahrscheinliches massenpsychologisches Gesamtverhalten prognostizieren lässt. Dabei ist Technische Analyse keine kausale Wissenschaft, sondern ein stochastisches Handwerk. Die Stochastik, ein Teilgebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung, befasst sich mit zufälligen Ereignissen, aus denen Gesetzmäßigkeiten abgeleitet werden. Beispiele für stochastische Phänomene liefern die Meteorologie, die Demoskopie und die Spieltheorie:

13 S e i t e 13 Meteorologen können Wettervorhersagen für einen Zeitraum und ein Gebiet machen. Sie können aber niemals punktgenau auf die Sekunde den Beginn eines Regenschauers oder den Blitzeinschlag eines Gewitters prognostizieren. Demoskopen erarbeiten erstaunlich genaue Wahlprognosen. Aber das Verhalten der einzelnen Wähler Müller, Meier oder Schulze lässt sich daraus nicht ableiten. In Casinos gibt es einen kleinen statistischen Vorteil zugunsten der Spielbank. Auf diesem minimalen Vorteil basiert die wirtschaftliche Existenz von Las Vegas oder Macao. Dabei ist das Ergebnis des einzelnen Roulette-Spiels, des Blackjack oder des "einarmigen Banditen" völlig zufällig. T E C H N I S C H E A N A L Y S E G E H T V O N D E R A N N A H M E A U S, D A S S D A S V E R H A L T E N D E R E I N Z E L N E N T R A D E R I N D E R M A S S E E I N A N D E R S O Ä H N L I C H I S T, D A S S S I C H D A R A U S E I N W A H R S C H E I N L I C H E S MAS- S E N P S Y C H O L O G I S C H E S G E S A M T V E R H A L T E N P R O G N O S T I Z I E R E N L Ä S S T. DER NUTZEN DER DREI AXIOME Die drei Grundannahmen mögen nicht unumstritten sein und nicht jeder wird sie auf Anhieb für bare Münze nehmen. Ich halte sie allerdings für außerordentlich nützlich, weil sie das Trader-Leben vereinfachen. Betrachten wir einmal die wichtigsten Vorteile, wenn man die Axiome anerkennt. 1. Nachrichten und Prognosen werden überflüssig. Eine Kursbewegung reicht aus, das Warum ist in komplexen Systemen, wie der Börse gar nicht eindeutig feststellbar. Börse kennt keine Monokausalität. 2. Jede einzelne Preisbewegung ist zufällig und unabhängig von der vorherigen Preisbewegung. Woher weiß ich, ob im nächsten Trade auf der Bidoder der Ask-Seite des Orderbuches gehandelt wird? Ich weiß es nicht und ich muss das akzeptieren. Somit bin ich auf jede Eventualität besser praktisch vorbereitet. Wenn meine Erwartungshaltung nicht aufgeht, muss ich eingreifen. 3. Technische Analyse ist skaleninvariant, solange eine statistisch valide Datenmenge vorliegt. Die Werkzeuge der Technischen Analyse funktionieren in jeder Zeitebene - wobei natürlich die höhere Zeitebene immer eine größere Wichtung genießt als die niedrigere. 4. Technische Analyse ist keine Wissenschaft, sondern ein Handwerk, das stochastischen Gesetzmäßigkeiten folgt und lediglich auf der Annahme beruht, dass einzelne Szenarien wahrscheinlicher sind als andere. Ich versuche nicht, mit der Technischen Analyse ein wissenschaftlich schlüssiges Gesamtkunstwerk zu erschaffen, mit dem ich dann Anspruch auf den Nobelpreis erhebe. Ich nutze die Werkzeuge der Technischen Analyse lediglich zum Geld verdienen. Die theoretisierenden Teile überlasse ich gern dem Verein der Technischen Analysten Deutschlands (VTAD) oder jenen Unternehmen, die Handelssysteme und Indikatoren für teures Geld an dumme Menschen verkaufen.

14 S e i t e Technische Analyse ist wertlos ohne Risiko- und Money-Management. Es besteht in jedem Trade und bei jedem Investment die Möglichkeit, dass meine Erwartungen nicht aufgehen. Darauf ist man besser vorbereitet. Dazu gehört ein defensives Risikomanagement - also handhabbare Positionsgrößen und klare Ausstiegsregeln. Denn anders als im Casino entscheidet nicht der Croupier, sondern der Investor selbst, wann ein Engagement - egal ob im 1-Minuten-Chart oder im Wochenchart - ein Fehlschlag war. KRITIK DER TECHNISCHEN ANALYSE Technische Analyse wird vielfach abgelehnt - sowohl im institutionellen Bereich, als auch unter Wissenschaftlern. Chartanalyse ist eine Vielzahl einzelner Techniken, die eine Vorhersage zukünftiger Börsenkurse anhand historischer Kursentwicklungen (z. B. Trends) anstreben. (Wikipedia.org) Es gibt keine Möglichkeit, einen erwarteten Profit dadurch zu erzielen, dass man vergangene Veränderungen in zukünftige Preise extrapoliert weder durch Betrachtung des Charts noch durch irgendwelche anderen esoterischen Hilfsmittel aus Magie oder Mathematik. (Paul Samuelson, Wirtschaftsnobelpreisträger 1970) Hinter Chartanalyse steckt die Idee, dass man den Kurs eines Wertpapiers durch geschicktes grafisches Aufarbeiten vergangener Kursverläufe vorhersagen kann. Da malen also erwachsene Männer mit Bleistift und Lineal die Kursverlaufslinien von Wertpapieren mit Wimpeln, Trendlinien und allen möglichen anderen Figuren, in der Erwartung, auf diese Weise schnellstmöglich reich zu werden. (Prof. Dr. Martin Weber, Universität Mannheim, Genial einfach investieren, Campus-Verlag Frankfurt, 2007, S. 11) Der Streit, ob die Technische Analyse "wissenschaftlich" ist, ist für mich unwichtig. Erstens habe ich keinerlei wissenschaftliche Ambitionen. Zweitens hilft sie mir, Geld zu verdienen, sie ist also nützlich. Drittens habe ich den stochastischen Charakter der Technischen Analyse verinnerlicht, betrachte sie also nicht als kausale Wissenschaft.

15 S e i t e 15 HISTORISCHE ENTWICKLUNG Die Technische Analyse geht zurück auf den Begründer des Wall Street Journals, Charles Dow, sowie seine Kollegen Edward David Jones und Charles Milford Bergstresser. Dieser hatte 1884 begonnen, die Schlusskurse der wichtigsten amerikanischen Aktien graphisch darzustellen dies war die Geburtsstunde des Chartings. Am 24. Mai 1896 veröffentlichte die Dow Company zum ersten Mal den Dow Jones Industrial Average Index. Der Stand damals: 40,94 Punkte. Gemeinsam mit seinem Mitherausgeber und Nachfolger William Hamilton verfasste Dow von 1889 bis zu seinem Tode 1902 regelmäßig Artikel über Gesetzmäßigkeiten der Preisbildung am amerikanischen Aktienmarkt. In Buchform zusammengefasst erschienen Dows Gedanken erstmals 1922 in The Stock Market Barometer, veröffentlicht von William Hamilton. Die entdeckten Regelmäßigkeiten in der Aktienpreis-Entwicklung führten zu einem Boom des Charting in den dreißiger Jahren. Berühmte Chartisten wie Ralph Nelson Elliott bauten ganze Theorien um diese Erkenntnisse, indem sie versuchten, aus Charts eine universelle Ordnung herauszulesen. Bei Elliott gipfelte dieses Bestreben in der bekannten Elliott-Wellen-Theorie erschien Robert D. Edwards und John Magees Technical Analysis of Stock Trends. Hier wurden erstmals die Eckpunkte der Formationslehre dargelegt. Rechtecke, Dreiecke, Schulter-Kopf-Schulter-Formationen, Keile, Doppeltops und böden, Untertassen und viele andere Formationen hielten damit Einzug in das Instrumentarium einer wachsenden Gemeinde von Anhängern der Technischen Analyse. In den folgenden Jahrzehnten erschienen einige Regalmeter an Literatur über die Technische Analyse. John J. Murphy, Jack D. Schwager, in Deutschland Erich Florek und Uwe Wagner gehören zu den Klassikern. Steve Nisons Technische Analyse mit Candlesticks (FinanzBuch Verlag, München 2004), erschienen in den USA bereits 1990, machte die im Augenblick weit verbreiteten Kerzencharts in der westlichen Hemisphäre populär. Mit der massenhaften Verbreitung der Computertechnik ging die Entwicklung der Indikatorlehre einher. Inzwischen werden ständig neue Indikatoren entwickelt mathematische Hilfsmittel, die helfen sollen, die vielfach subjektiv gefärbten Einschätzungen der Chart- und Formationsanalyse auf eine scheinbar objektivere Basis zu stellen. In den vergangenen 35 Jahren entwickelte sich darüber hinaus eine Disziplin der Finanzmarktanalyse, die mehr und mehr ein Eigenleben entwickelt, in ihren Ursprüngen aber auf die Phänomene der Technischen Analyse zurückgeht die Behavioral Finance. Seit etwa einem Jahrzehnt wird die Behavioral Finance durch die Neuroökonomie unterstützt. Dieses Teilgebiet der Neurologie nutzt modernste Technologien, um Instinke, Emotionen und bewusste Denkprozesse auf physiologische Veränderungen zurückzuführen, sie zu messen und zu visualisieren.

16 S e i t e 16 INDIVIDUALPSYCHOLOGIE UND TECHNISCHE ANALYSE In den vergangenen 35 Jahren hat sich eine weitere Methode der Finanzmarktanalyse die Behavioral Finance (deutsch: verhaltenswissenschaftlich orientierte Finanzmarktanalyse) herausgebildet. Behavioral Finance ist ein Denkansatz, der besagt, dass sich auch einzelne Menschen nur sehr bedingt rational verhalten können. Dafür gibt es viele Ursachen, die teilweise in der antropologischen Entwicklung des Menschen, in seiner Hirnmorphologie oder in sozio-psychologischen Verhaltens- und Denkmustern begründet liegen. Menschen werden von unterschiedlichen Interessen geleitet. Die einen wollen an der Börse intraday Geld verdienen, die anderen ein Export- oder Importgeschäft absichern. Wieder andere wollen fürs Alter vorsorgen, wieder andere suchen den Kick. Dem entsprechend werden sie handeln. Menschen vereinfachen komplexe Sachverhalte. Das Denken in Heuristiken sichert ihr Überleben, weil es Entscheidungsprozesse beschleunigt, ist aber auch fehlerbehaftet. Das menschliche Gehirn spielt dem Menschen Streiche bei der Wahrnehmung. Die wahrgenommene Wirklichkeit ist nicht immer identisch mit dem, was tatsächlich objektiv vorhanden ist. Erfahrungen werden ergänzt, Informationen gefiltert. Diese objektiven Wahrnehmungsverzerrungen kann man nicht umgehen sie sind genauso vorhanden, wie die Schwerkraft oder die Zeit. Wenn man sie kennt, kann man aber lernen, damit umzugehen. Instinkte und Emotionen spielen eine große Rolle im menschlichen Verhalten. Angst und Aggression, Flucht- und Kampfreflexe, Schmerzempfindungen, die noch aus der Urzeit stammen, sind im menschlichen Reptilienhirn stark verankert. Sie ergreifen immer dann Besitz vom Menschen, wenn der rationale Verstand zu langsam reagiert oder eine Situation nicht überschaubar ist. Menschen unterliegen sozialpsychologischen Zwängen dem Herdentrieb, dem Gruppenzwang etwa. Menschen wollen dazugehören, anerkannt werden. Sie fühlen sich in der Regel am wohlsten, wenn sie in einer Gemeinschaft das tun, was viele tun. Das kann zu völlig irrationalen Verhaltensmustern führen dem Münchner Oktoberfest, dem Kölner Karneval oder ähnlichen Großereignissen. Trader müssen sich also damit befassen, was bei individuellen Entscheidungsprozessen mit und in ihnen passiert in jedem einzelnen. Sie müssen lernen, sich als Teil eines Massenphänomens zu begreifen. Sie müssen eigene Entscheidungsprozesse transparent machen, die Ergebnisse ihrer Entscheidungen bewerten, um in analogen Situationen in der Zukunft ein gleich gutes oder besseres Ergebnis ihrer Entscheidung zu erzielen.

17 S e i t e 17 CHARTING DER LINIENCHART Preise lassen sich grafisch als Charts darstellen, wobei meist der Graph in Abhängigkeit von der Zeit abgebildet wird. Unterschiedliche grafische Darstellungsformen führen zu unterschiedlichen Chart-Arten. Die bekanntesten sind Linienchart, Balkenchart und Kerzenchart. Aber auch der ältere (zeitunabhängige) Point-and-Figure-Chart oder der von Dan Valcu entwickelte Haikin- Ashi-Chart werden praktisch genutzt. Beim Linienchart werden die Schlusskurse der jeweiligen Zeitperioden miteinander verbunden. Liniencharts geben schnell Auskunft über die vorherrschende Trendrichtung. Der German30 als Linienchart über eine Periode von zwei Jahren.

18 S e i t e 18 DER BALKENCHART Der Balkenchart zeigt Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst- und Schlusskurs einer Zeiteinheit. Jeder Balken symbolisiert eine Zeitperiode hier einen Tag. Der Balkenchart ist besonders im anglo-amerikanischen Sprachraum die gängigste Chart-Methode. Er ermöglicht Aussagen über die Volatilität innerhalb der dargestellten Perioden, also beispielsweise über die Intraday- Kursschwankungen. Tageschart des German30 als Balkenchart. DER KERZENCHART Diese aus Japan stammende Darstellungsart zeigt die gleichen Daten wie ein Balkenchart, hat sich im europäischen Raum aber stärker durchgesetzt. In der farbigen Darstellung stehen (meist) grüne Kerzen für Zeitperioden mit steigenden Kursen, rote hingegen für Perioden fallender Kurse. In schwarz-weißgedruckten Printmedien werden für steigende Kurse hohle, für fallende Kurse gefüllte Kerzen verwendet. Gegenüber dem Balkenchart wir gemeinhin die bessere visuelle Erfassbarkeit hervorgehoben.

19 S e i t e 19 Der German30 als Tages-Kerzenchart über eine Periode von einem Jahr. DER POINT-AND-FIGURE-CHART Dieser zeitunabhängige Chart ermöglicht eine schnelle Einschätzung von Trends. Es werden zunächst eine Boxgröße und eine Box-Umkehrgröße definiert. Steigt der Kurs in einem Aufwärtstrend um eine Boxgröße, wird ein X eingezeichnet. Fällt der Kurs um eine Boxgröße, wird ein O eingezeichnet. Für eine Trendumkehr ist eine Gegenbewegung von drei Boxgrößen notwendig. Zahlen und Buchstaben in den einzelnen Säulen deuten auf Monate hin, in denen der jeweilige Kursstand erreicht wurde. Die Zahlen von 1 bis 9 symbolisieren die Monate Januar bis September, die Buchstaben A, B und C die verbleibenden drei Monate des Kalenderjahres. Die Besonderheit dieses Charts ist, das er über keine regelmäßige Zeitskala verfügt, in Seitwärtsbewegungen der Chart möglicherweise tage- oder wochenlang keinerlei Bewegungen aufweist. Hauptsächlich wird er genutzt, um die vorherrschende Trendrichtung zu bestimmen und das Marktrauschen herauszufiltern.

20 S e i t e 20 Der German30 als Point-and-Figure-Charts über einen Zeitraum von einem Jahr. Boxgröße hier: 50 Punkte, Boxumkehr: 3 Boxen. DER HEIKIN-ASHI-CHART Heikin-Ashi-Charts stammen aus Japan und wurden von Dan Valcu im Jahre 2004 in Europa und Amerika populär gemacht. Durch eine besondere mathematische Berechnung erscheinen Trends auf diesen Charts klarer, es werden Gaps vermieden. Von Farbe und Größe der Kerzenkörper sowie der Länge der Lunten bzw. Dochte kann auf Trendrichtung und Trendstärke geschlossen werden. Der Heikin-Ashi-Chart zeigt jedoch keine gehandelten Preise, sondern die berechneten Werte. Er sollte also nie als alleiniger Chart benutzt werden. Auch hier gilt, dass grüne Kerzen für Aufwärts-, rote für Abwärtsbewegungen stehen. Je stärker der Trend, desto länger die Kerze. Auf Grund der besonderen Berechnung der OHCL-Werte werden keine Gaps dargestellt. Verkürzen sich die Kerzen, wird ein Trend schwächer. In einem intakten Aufwärtstrend haben die Kerzen keine Lunten, in einem intakten Abwärtstrend keine Dochte. Kerzen mit Docht und Lunte gelten als unsicher und sind an Anfang und Ende von Trends sowie in Konsolidierungen zu beobachten

21 S e i t e 21 Der Heikin-Ashi-Chart des German30 auf Tagesbasis für ein Jahr WEITERE ARTEN VON CHARTS Über die beschriebenen Chartarten hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Charts, die aber in ihrer praktischen Relevanz eher untergeordnete Bedeutung haben. Wer sich mit dieser Materie vertieft beschäftigen will, dem sei Steve Nisons 1996 in Deutschland verlegtes Buch Chart-Analyse mit Candlesticks. Beyond Candlesticks. Renko, Kagi und andere japanische Chartsformen empfohlen.

22 S e i t e 22 KERZENFORMATIONEN Ein-Kerzen-Formationen Hammer Bullishe Umkehr in 59-60% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten nach Abwärtsbewegung. 2. Kerzenkörper mindestens doppelt so groß wie der Docht und höchstens halb so groß wie die Lunte. 3. Darf grün oder rot sein. Handelsmöglichkeiten: Long-Positionen eröffnen nach Überschreiten des Periodenhochs der letzten, vorletzten oder vorvorletzten Periode. Stop: Hälfte der Lunte oder am Tief der Lunte. Shooting Star Bearishe Umkehr in 59-60% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten nach Aufwärtsbewegung 2. Kerzenkörper mindestens doppelt so groß wie die Lunte und höchstens halb so groß wie der Docht. 3. Darf rot oder grün sein. Handelsmöglichkeiten: Short-Positionen eröffnen nach Unterschreiten des Periodentiefs der letzten, vorletzten oder vorvorletzten Periode. Stop: Hälfte des Dochts oder wenige Ticks über dem Docht. Hanging Man Bullische Fortsetzung in 59% der Fälle, schwaches Signal Merkmale: 1. Auftreten nach Aufwärtsbewegung 2. Kerzenkörper mindestens doppelt so groß wie der Docht und höchstens halb so groß wie die Lunte. 3. Darf rot oder grün sein. Handelsmöglichkeiten: Long-Position nach Überschreiten des Periodenhochs, Short-Positionen nach Unterschreiten des Periodentiefs Stop: Hoch des Dochts, Tief der Lunte. Inverted Hammer Bearishe Fortsetzung in 65-67% der Fälle, starkes Signal Merkmale: 1. Auftreten nach Abwärtsbewegung 2. Kerzenkörper mindestens doppelt so groß wie die Lunte und höchstens halb so groß wie der Docht. 3. Darf rot oder grün sein. Handelsmöglichkeiten: Short-Positionen eröffnen nach Unterschreiten des Periodentiefs der letzten Periode. Stop: Hoch des Dochts.

23 S e i t e 23 Zwei-Kerzen-Formationen Bullish Engulfing Pattern Bullishe Umkehr in 62-63% der Fälle, schwache Performance Merkmale: 1. Auftreten nach Abwärtsbewegung 2. Zunächst tritt eine rote Kerze auf 3. Die zweite Kerze eröffnet mit einem Gap down, ist grün, umschließt die erste vollständig inklusive Hoch und Tief Handelsmöglichkeiten: Long-Position eröffnen nach Überschreiten des Periodenhochs der letzten Periode. Stop: Am Tief der zweiten Kerze des Bullish Engulfing Pattern. Bearish Engulfing Pattern Bearishe Umkehr in 79-82% der Fälle, starkes Signal Merkmale: 1. Auftreten einer Aufwärtsbewegung 2. Zunächst tritt eine grüne Kerze auf 3. Die zweite Kerze eröffnet mit einem Gap up, ist rot, umschließt die erste vollständig inklusive Hoch und Tief Handelsmöglichkeiten: Short-Position eröffnen nach Unterschreiten des Periodentiefs der letzten Periode. Stop: Am Hoch der zweiten Kerze des Bearish Engulfing Pattern. Bullish Harami Bullishe Umkehr in 51-53% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Abwärtsbewegung 2. Zunächst tritt eine große rote Kerze auf 3. Die zweite Kerze ist grün, erreicht aber weder Hoch noch Tief der vorherigen Kerze Handelsmöglichkeiten: Long-Position eröffnen nach Überschreiten des Hochs der letzten oder vorletzten Periode. Stop: Am Tief der ersten Kerze des Bullish Harami. Bearish Harami Bearishe Umkehr in 50-53% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Aufwärtsbewegung 2. Zunächst tritt eine große grüne Kerze auf 3. Die zweite Kerze ist rot, erreicht aber weder Hoch noch Tief der vorherigen Kerze Handelsmöglichkeiten: Short-Position eröffnen nach Unterschreiten des Tiefs der letzten oder vorletzten Kerze. Stop: Am Hoch der ersten Kerze des Bearish Harami.

24 S e i t e 24 Piercing Pattern Bullishe Umkehr in 60-64% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Abwärtsbewegung 2. Eröffnung mit einem Gap down und Eintreten in die Handels-Spanne der vorherigen Periode. 3. Schlusskurs oberhalb der Mitte des Kerzenkörpers der letzten roten Kerze. Handelsmöglichkeiten: Long-Position nach Überschreiten des Hochs der letzten (grünen) Kerze Stop: Am Tief der vorletzten (roten) oder letzten (grünen) Kerze Dark Cloud Cover Bearishe Umkehr in 60-63% der Fälle Merkmale: 5. Auftreten einer Aufwärtsbewegung 6. Eröffnung mit einem Gap up und Eintreten in die Handels-Spanne der vorherigen Periode. 7. Schlusskurs unterhalb der Mitte des Kerzenkörpers der letzten grünen Kerze. Handelsmöglichkeiten: Short-Position eröffnen nach Unterschreiten des Tiefs der letzten (roten) Kerze Stop: Am Hoch der vorletzten (grünen) oder letzten (roten) Kerze

25 S e i t e 25 Drei-Kerzen-Formationen Morning Star Bullishe Umkehr in 65-78% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Abwärtsbewegung 2. Die zweite Kerze eröffnet mit einem Gap down, bildet einen kleinen grünen Kerzenkörper aus, idealer Weise einen Hammer. 3. Die dritte Kerze eröffnet zur zweiten mit einem Gap up und macht die Kursverluste der ersten Kerze zu mehr als 50% wieder wett. Handelsmöglichkeiten: Long-Position eröffnen nach Überschreiten des Hochs der dritten Kerze des Morning Star. Stop: Am Tief der zweiten (grünen) Kerze. Evening Star Bearishe Umkehr in 72% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Aufwärtsbewegung 2. Die zweite Kerze eröffnet mit einem Gap up, bildet einen kleinen roten Kerzenkörper aus, idealer Weise einen Shooting Star. 3. Die dritte Kerze eröffnet zur zweiten mit einem Gap down und macht die Kursgewinne der ersten Kerze zu mindestens 50% wieder zunichte. Handelsmöglichkeiten: Short-Position eröffnen nach Unterschreiten des Tiefs der dritten Kerze des Evening Stars. Stop: Am Hoch der zweiten (roten) Kerze.

26 S e i t e 26 Three Black Crows Bearishe Umkehr in 78-79% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Aufwärtsbewegung. 2. Die erste Kerze eröffnet idealer Weise mit einem Gap up, dann kommt es zu einem Kursverfall, die Kerze schließt nahe dem Periodentief. 3. Die zweite und dritte Kerze setzen die kräftige Abwärtsbewegung der ersten Kerze fort, sie haben lange Kerzenkörper, abnehmende Hochs und schließen jeweils nahe dem Periodentief. Handelsmöglichkeiten: Short-Position eröffnen nach Unterschreiten des Tiefs der zweiten oder dritten Kerze. Stop: Am Hoch der dritten oder zweiten Kerze. Three White Soldiers Bullishe Umkehr in 82-84% der Fälle Merkmale: 1. Auftreten einer Abwärtsbewegung 2. Die erste Kerze eröffnet idealerweise mit einem Gap down, dann kommt es zu einem Kursanstieg, die Kerze schließt nahe dem Periodenhoch. 3. Die zweite und dritte Kerze setzen die kräftige Aufwärtsbewegung der ersten Kerze fort, sie haben lange Kerzenkörper, ansteigende Tiefs und schließen jeweils nahe dem Periodenhoch. Handelsmöglichkeiten: Long-Positionen eröffnen nach Überschreiten des Hochs der zweiten oder dritten Kerze. Stop: Am Tief der dritten oder zweiten Kerze. MITTEL- UND LANGFRISTIGE FORMATIONEN Diese Formationen sind ein Ergebnis der subjektiven Chartbetrachtung sie lassen sich programmtechnisch nicht darstellen und sind somit hinsichtlich ihrer Trefferquote nicht universell validierbar. Notwendig ist hier ein trainiertes Auge und eine Einzelanalyse für jedes gehandelte Instrument. Die wichtigsten mittelfristigen Formationen sind: Schulter-Kopf-Schulter-Formation Doppeltops und Doppelböden Dreifachtops und Dreifachböden Untertassen, umgekehrte Untertassen Aufsteigende und absteigende Dreiecke, rechtwinklig oder symmetrisch Flaggen Wimpel Keile

27 S e i t e 27 Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Tageschart des CFDs auf die Allianz-Aktie. Die Entfernung vom Kopf zur Nackenlinie wird bei Bruch der Nackenlinie nach unten als Kursziel angetragen. Doppeltop und Doppelboden im Wochenchart des EURUSD. Die Entfernung vom Top zur Korrektur dient zur Bestimmung des Kursziels, sobald das Korrekturtief unterschritten wird.

28 S e i t e 28 TRENDS UND TRENDANALYSE Trends entstehen durch fortgesetzte Preisanstiege oder Preisnachlässe. Sie entstehen in allen Zeitfenstern. Als Primärtrend bezeichnet der Technische Analyst langfristige Trends über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Der Primärtrend wird immer wieder von Korrekturen, den Sekundärtrends, unterbrochen hier stellen Trader in untergeordneten Zeitfenstern Gewinne glatt, bauen Kontra-Trend-Trader Gegenpositionen auf, werden Trader mit zu großen Positionen und folglich zu großen Verlusten aus dem Markt geworfen. Es kann aber auch zu Beschleunigungen des Primärtrends kommen etwa bei unerwarteten Marktereignissen. Dann ergreift Panik die Massen (im Abwärtstrend) oder Euphorie (im Aufwärtstrend). Diese kurzfristigen Übertreibungen enden aber regelmäßig in einer Rückkehr zum Primärtrend. Generell wird besteht ein Trend aus zwei Bewegungsimpulsen: der Bewegung in Trendrichtung und der Korrektur gegen die Trendrichtung. Der Tageschart des German30 mit dem primären Abwärtstrend-Kanal des Jahres Deutlich erkennbar die blau eingezeichneten Trendbeschleunigungen und die grün eingezeichneten Korrekturen. Am rechten Rand des Charts wird der Abwärtstrend gebrochen. Die obere Trendkanallinie fungiert als Unterstützung bei der Korrektur im Frühsommer In weiter untergeordneten Zeitfenstern kann man wiederum Beschleunigungen bzw. Korrekturen des Primärtrends ausmachen, diese bezeichnet der Analyst dann als Tertiärtrend.

29 S e i t e 29 Der übergeordnete Trend der im längerfristigen Zeitfenster hat bei der Chartanalyse immer ein höheres Gewicht als der kurzfristige. Schließlich sind an seinem Zustandekommen größere Händler-Massen beteiligt als am untergeordneten Trend. Auffällig beim Betrachten der Charts ist die meist wellenförmige Bewegung. Diese Zyklik kann sich der Trader beim richtigen Timing von Ein- und Ausstieg zunutze machen. Ebenfalls augenscheinlich ist, dass die Aufwärtstrends meist in einem flacheren Winkel verlaufen als Abwärtstrends. In einem Abwärtstrend erweist sich Angst und Panik als Trendbeschleuniger: Nur schnell raus aus dem Markt so oder so ähnlich ist das fluchtartige Verlassen des Marktes durch Panikverkäufe motiviert. In einem Aufwärtstrend wirkt die gleiche Angst als Bremse ist der Trend vielleicht schon zu weit gelaufen, das Papier zu teuer, lohnt sich jetzt noch ein Einstieg? Gedanken wie diese gehen vielen Tradern angesichts von Aufwärtstrends durch den Kopf. Wenn sich dann doch die Erkenntnis vom intakten Aufwärtstrend durchsetzt, ist dieser meist schon vor dem Verebben. Während die unbedarften Trader in den Markt mit Käufen einsteigen, realisieren die smarten Trader ihre Gewinne. Der Kursauftrieb kommt zum Stehen, die Korrektur beginnt. Ein Tageschart des German30. Schematisch eingezeichnet wurden die kräftigen, schnellen Abwärtsimpulse, die auch als "Wasserfälle" bezeichnet werden. Unterbrochen werden sie von gemächlichen, zögerlichen Anstiegen, die Chartisten "Sägezähne" nennen.

30 S e i t e 30 DIE PSYCHOLOGIE EINES TRENDS Ein Blick auf einen beliebigen Chart legt die Vermutung nahe, dass Preise sich nicht willkürlich bewegen. Fängt ein Wertpapier an zu steigen, so steigt es meist eine geraume Zeit, bevor diese Aufwärtsbewegung zum Erliegen kommt. Warum steigt ein Kurs? Kurzfristige Preisbewegungen beruhen ausschließlich auf psychologischen Phänomenen. Dies lässt sich treffend mit dem Begriff der Greater Fool Theory beschreiben: Wer ein Instrument gekauft (verkauft) hat, geht davon aus, dass er einen größeren Dummkopf finden wird, dem er es teurer wieder verkaufen (respektive von dem er billiger zurückkaufen) kann. Zunächst einmal steigen Kurse, weil sich Käufer finden, die in Erwartung steigender Kurse bereit sind, für ein Handelsinstrument mehr zu zahlen als der letzte Käufer. Sie agieren aggressiv, weil sie fürchten, etwas zu verpassen. Die Verkäufer hingegen versuchen, einen möglichst hohen Verkaufserlös zu erzielen. Sehen sie sich wachsender Nachfrage gegenüber, beginnen sie naturgemäß, die Verkaufspreise zu erhöhen, können passiv abwarten, welcher der vielen Käufer das Angebot akzeptiert. Da die Börse ein Massenphänomen ist, das von emotional handelnden Menschen bevölkert wird, zieht ein beginnender Kursanstieg Aufmerksamkeit auf sich die Hausse nährt die Hausse. Dieses Verhalten wiederholt sich so lange, bis nicht mehr genügend Trader höhere Preise erwarten und die Käuferseite im Markt austrocknet. Jetzt müssen verkaufswillige Marktteilnehmer Preisnachlässe gewähren, um ihre Long-Positionen glattzustellen oder Short-Positionen zu eröffnen. Käufer sind nur bereit, zu niedrigeren Preisen Papiere abzunehmen. Es entsteht eine sich selbst nährende Abwärtsbewegung, die Baisse. Triebfedern der Preisbewegungen an den Märkten sind also die Gier (nach Gewinn und mehr Gewinn), die Angst (vor Verlust, dem Verlust eines Gewinnes oder schlicht, etwas zu verpassen), Panik (bei rasanten Kursverfällen), Hoffnung (bei Bodenbildungen). Der Chart ist mithin ein Spiegelbild des emotionalen Zustandes des Marktes. Da Emotionen sich nicht oder nur sehr langsam verändern, kann man davon ausgehen, dass die gleichen Emotionen angesichts gleicher oder ähnlicher Chartbilder wieder auftreten werden Geschichte wiederholt sich. Wir erinnern uns: Das ist eines der Axiome der Technischen Analyse. Für den Trader besteht die Möglichkeit, sich dieses Phänomen zunutze zu machen.

31 S e i t e 31 KORREKTUR ODER UMKEHR? Eine der schwierigsten Aufgaben ist es, einen Trend hinsichtlich seiner Reife einzuschätzen. Das zweite Axiom der Technischen Analyse postuliert, dass Trends eine höhere Wahrscheinlichkeit haben sich fortzusetzen, als dass sie sich umkehren. Trotzdem muss jeder Trend zwangsläufig irgendwann mindestens korrigieren und schließlich enden. Um es klar zu sagen: Das Ende eines Trends ist immer erst in der Retrospektive erkennbar - in der Mitte des Charts. Am rechten Bildrand operieren Trader und Investor in einem Bereich der Unsicherheit, wo sie sich lediglich Wahrscheinlichkeiten zunutze machen können. Mittels einer Checkliste kann ein Trader zumindest eines analysieren: Ist der Zeitpunkt für einen Einstieg in einen bestehenden Trend günstig oder ungünstig? Ist eventuell der Zeitpunkt gekommen, um einen Kontra-Trend- Trade zu platzieren? Anhaltspunkte für bevorstehende Trendwenden oder Korrekturen könnten sein: 1. Trendkanäle werden nicht mehr durchhandelt 2. Es kommt zu Trendbeschleunigungen (Ausbrüchen aus Trendkanälen) 3. Kerzenkörper werden kürzer 4. Kerzendochte und -lunten werden länger 5. Umkehrkerzen treten gehäuft auf 6. Das Volumen nimmt extrem ab (Käufer- oder Verkäufer"streik") 7. Das Volumen nimmt extrem zu (Distribution bzw. Akkumulation) 8. Das Open Interest nimmt ab 9. Kürzere Zeiträume zwischen den Korrekturen 10. Eine bestimmte durchschnittliche Anzahl von Kerzen in Bewegung (Korrektur) wurde bereits erreicht 11. Erreichen von Widerstands- oder Unterstützungsclustern in verschiedenen Zeitebenen 12. Erreichen von Fibonacci-Retracement-Clustern verschiedener Bewegungsimpulse 13. Häufung falscher Ausbrüche 14. Auftreten von Divergenzen in Technischen Indikatoren Die Punkte 1 und 2 beziehen sich auf die Trendkanäle, 3 bis 5 auf Kerzenformationen. Punkt 6, 7 und 8 betreffen das Volumen. Punkt 9 und 10 beobachten den Zeitfaktor. Die Punkte 11 bis 13 sind Varianten des Themas Widerstände und Unterstützungen. Punkt 14 betrifft die Arbeit mit Indikatoren. Psychologischer Hintergrund all dieser Symptome: Die bislang dominante Marktpartei der Käufer oder Verkäufer verliert die Gewalt über den Markt. Käufer werden vor Kurshochs "knapp", können den Markt nicht mehr mit Kraft auf neue Hochs heben. Die professionellen, mutigen Marktteilnehmer sind bereits engagiert, die letzten, ängstlichen, unprofessionellen Marktteilnehmer, werden am Schluss aktiv. Sie werden getrieben von der Angst, etwas zu verpassen. Gleichzeitig formiert sich die Gegenpartei der Verkäufer: Je höher die Kurse steigen, desto mehr gewinnen Verkäufe an Attraktivität. Die Gewinne wachsen und damit nimmt exponentiell die Angst um diese Buchgewinne zu. Die Verkaufsbereitschaft der long positionierten Investoren bei kleinsten Rücksetzern steigt.

32 S e i t e 32 Im Abwärtstrend sind Verkäufer aggressiv, solange die Käuferseite jeden Kursrückgang gierig zum Einstieg nutzt und zu "Schnäppchenkursen" zugreift. Leerverkäufer beschleunigen den Kursverfall, ebenso Stop-Verkäufe. Irgendwann haben die Kurse ein so niedriges Niveau erreicht, dass niemand mehr verkaufen möchte - die Erlöse sind einfach zu niedrig. Tenor:"Jetzt ist's sowieso egal, das Geld ist ja weg und tiefer kann's nicht mehr fallen." Die Käufer, eben noch auf Schnäppchenjagd, bemerken das Desaster und wollen erst wieder kaufen, wenn die Kurse noch niedriger fallen. Leerverkäufer decken sich ein und sorgen für den "Dead Cats Bounce". Sobald die Leerverkaufspositionen gedeckt sind, steigen die Kurse nicht weiter, weil alle Marktteilnehmer auf weitere Kursanstiege warten, aber niemand bereit ist, den gerade abgestürzten Markt zu kaufen. Bröckeln die Kurse jetzt langsam unter das letzte Tief, kommt Panik auf: Offensichtlich kann sich ein Wert bis in Richtung Null mehrmals halbieren. Die Verkäufer werfen ihre Papiere auf den Markt, die Käufer nehmen sie zu Billig-Preisen in Empfang, bis wieder ein Verkäuferstreik den freien Fall beendet. Am Ende der Abwärtsbewegung steht meist entweder eine V-Umkehr - ein rascher Squeeze Out der Leerverkäufer mit sofortigen Anschlusskäufen. Oder es kommt zu jahrelangen Seitwärtsbewegungen, weil eine ganze Anlegergeneration desillusioniert, resigniert und depressiv dem Aktienmarkt den Rücken kehrt.

33 S e i t e 33 INDIKATOREN Technische Indikatoren sind das Ergebnis mathematischer Analysen von Preis, Zeit und Umsatzentwicklungen. Sie werden klassifiziert in trendfolgende Indikatoren, Oszillatoren, dynamikmessende und volatilitätsmessende Indikatoren. Die Analyse des Traders muss also damit beginnen, zu bestimmen, ob sich der Markt in einer trendstarken oder trendschwachen Phase befindet. Dementsprechend muss er entscheiden, ob er mehr den trendfolgenden Indikatoren oder den Oszillatoren Beachtung schenkt. Trendfolger spiegeln mit einer gewissen Zeitverzögerung die vorherrschende Bewegungsrichtung in einem Markt wider und helfen beispielsweise, Trend und Korrekturen auseinander zu halten. Sie funktionieren gut in tendierenden Märkten, geben in Seitwärtsmärkten gehäuft Fehlsignale. Ihre Besonderheit ist eine gewisse Trägheit. Oszillatoren (z. B. Stochastik, Momentum) definieren gut extreme kurzfristige Marktzustände überkaufte oder überverkaufte Situationen etwa. In Seitwärtsmärkten geben Sie gute Hinweise auf Ein- und Ausstiege. In Trendmärkten dürfen nur Signale gehandelt werden, die in Richtung des Trends weisen. Oszillatoren bilden in Trends aussagekräftige Divergenzen aus, die bevorstehende Korrekturen oder Umkehren signalisieren können. Dynamikmessende Indikatoren (z. B. Directional Movement Indicator u.a.) liefern Hinweise auf die Bewegungsdynamik im Markt befindet sich das zu untersuchende Instrument in einer Trend- oder einer Seitwärtsphase. Sie geben keine Auskunft über die Richtung eines Trends, sondern nur darüber, ob ein Trend überhaupt gegeben ist. Volatilitätsmessende Indikatoren (z. B. Bollinger Bänder, Average True Range) geben Hinweise auf die Schwankungsfreudigkeit des Marktes. Sie deuten auf volatile oder träge Märkte hin und können für die Prognose bevorstehender Ausbrüche oder Kursberuhigungen angewandt werden. Zeitpunkt, Stärke und Richtung von Ausbrüchen lassen sich jedoch nicht ermitteln. DER GLEITENDE DURCHSCHNITT Gleitende Durchschnitte gehören zu den sinnvollsten und simpelsten Indikatoren. Während der augenblickliche Preis eines Handelsinstruments den Konsens aller Marktteilnehmer über den augenblicklichen fairen Wert darstellt, ist der Gleitende Durchschnitt der Konsens der Marktteilnehmer über den fairen Wert eines Handelsinstrumentes betrachtet auf eine bestimmte Zeitperiode. Im Tageschart bildet ein Gleitender Durchschnitt mit fünf Perioden also den fairen Wochendurchschnittspreis eines Handelsinstrumentes ab. Ein 21- Perioden GD repräsentiert den fairen Wert des Instrumentes berechnet auf den Handelsmonat. Am Zustandekommen eines solchen Gleitenden Durchschnitts sind (mathematisch-statistisch betrachtet) sehr viel mehr Daten beteiligt, als am augenblicklichen Preis. Das hat zur Folge, dass der Preis immer die Tendenz hat, sich dem Gleitenden Durchschnitt zu nähern. Charttechnisch

34 S e i t e 34 bedeutet das, dass ein Preis immer die Tendenz hat, um Gleitende Durchschnitte zu oszillieren. Bei der Berechnungsmethode ist der Exponentielle Gleitende Durchschnitt meist besser für den Handel geeignet als der Einfache Gleitende Durchschnitt, da er psychologischen Komponenten (stärkere Gewichtung der letzten Handelsperioden) entsprechend berücksichtigt. Tageschart des German30 mit zwei Exponentiellen Gleitenden Durchschnitten (EMA) von 5 und 21 Perioden. Der Steigungswinkel gibt die Trendrichtung an, Rücksetzer an den EMA dienen häufig als Einstiegsgelegenheiten mit einem guten Chance-Risiko- Verhältnis (grüne Pfeile im Auf-, roter Pfeil im Abwärtstrend). DER COMMODITY CHANGE INDEX (CCI) Dieser Indikator wurde entwickelt, um saisonale Schwankungen an Warenterminmärkten (Zyklen) zu visualisieren. Der CCI berechnet den Abstand zwischen dem Kurs und dem Durchschnitt der letzten x Tage, geteilt durch 1,5% von der Standard-Abweichung. Werte über 100 signalisieren überkaufte Marktzustände, Werte unter -100 signalisieren überverkaufte Zustände. Der CCI geht von einem typischen Preis (Kurs) aus und ermittelt das Maß der Abweichung des typischen Kurses von einem gleitenden Durchschnitt. Der Gleitende Durchschnitt hat üblicherweise die Periodenlänge 14. Der CCI wird vorwiegend im Tages- und Wochenchart verwendet und zeigt brauchbare Signale in Trading-Ranges. Während stabiler Trends zeigt er wenig brauchbare Signale, wenn, dann lediglich in Trendrichtung. Eine Diver-

35 S e i t e 35 genz zwischen der Kursentwicklung und dem Indikator deutet auf möglicherweise bevorstehende Trendwechsel hin. Der Tageschart des German30 mit dem CCI-Indikator im unteren Fenster. Es ist zu erkennen, daß während der Aufwärtsbewegung der überkaufte Zustand (>100) lange anhält, dieser Indikator also keine brauchbaren Signale liefert. Die blauen Linien weisen auf Divergenzen hin neue Preis-Tiefs und -Hochs werden im Indikator nicht unterstützt. Eine Korrektur steht möglicherweise bevor. DIE STOCHASTIK Die Stochastik nutzt die Beobachtung, dass bei Kursrückgängen Schlusskurse mehr zu den Perioden-Tiefstkursen tendieren und umgekehrt bei Kursanstiegen die Schlusskurse mehr zu den Höchstkursen tendieren. Sie untersucht, in welchem Bereich der Handelsspanne der letzten x betrachteten Perioden das Instrument geschlossen hat. Der Indikator wird durch zwei Linien gebildet, eine %K und eine %D-Linie. Beide oszillieren in einem Bereich von 0 bis 100. Die %K-Linie wird wie folgt errechnet: %K = (C-LC) / (HH-LL) Dabei ist: LC: tiefster Schluss der Periode; HH: höchstes Hoch der Periode; LL: tiefstes Tief der Periode; C: Schlusskurs der aktuellen Periode.

36 S e i t e 36 Die %D-Linie, die zweite Linie, ist der Gleitende Durchschnitt der Linie %K, meist in einer Periode von 3 oder 5. Die %K-Linie selbst wird auf 14 Perioden berechnet und mit der Periode 3 geglättet. Im Indikatorfenster begrenzen zwei horizontale Linien bei 20% und 80% den überkauften (oberhalb von 80%) und den überverkauften Bereich (unterhalb von 20%). Dieser oszillierende Indikator wird angewandt, um überkaufte und überverkaufte Situationen zu erkennen, er gibt Signale beim Verlassen dieser Bereiche. Voraussetzung für gültige Signale ist, dass der Markt sich in einer Seitwärtsphase befindet. In Trendmärkten werden nur Signale befolgt, die in Richtung des übergeordneten Trends gerichtet sind. Ein Kaufsignal wird generiert, wenn die %K-Linie die %D-Linie im überverkauften Bereich (unterhalb von 20%) von unten nach oben schneidet und die %K-Linie dann über die 20%-Linie steigt. Analog wird ein Verkaufssignal generiert, wenn die %K-Linie die %D-Linie im überkauften Bereich (oberhalb von 80%) von oben nach unten schneidet und die %K-Linie dann unter die 80%-Linie fällt. Divergenzen zwischen dem Indikator und dem gehandelten Instrument dienen als Indiz für bevorstehende Trendwechsel. Der German30 im Tageschart mit dem Stochastik-Indikator. Deutlich zu erkennen, dass während der Aufwärtstrendphase von Mitte März bis Ende Mai 2009 der Indikator durchgängig im überkauften Bereich verweilt eine Besonderheit von Oszillatoren. Ab Anfang Mai bis Anfang Juni divergiert die Stochastik bearish mit der Kursentwicklung die Korrektur von Anfang Juni 2009 kündigt sich an. Die Korrektur endet mit einer bullishen Divergenz.

37 S e i t e 37 DAS MOMENTUM Das Momentum beschreibt die relative Veränderung des Preises über eine frei wählbare Periode. Dargestellt wird die Stärke der Kursschwankung und die wellenförmige Zyklik des betrachteten Instrumentes. Das Momentum dient somit als Schwungkraft-Messer von Trends. Das Momentum kann absolut oder in Prozent angezeigt werden. Bewegt es sich oberhalb der Null-Linie, ist die Aufwärtsbewegung intakt, unterhalb der Null-Linie liegt ein intakter Abwärtstrend vor. Stimmen Kurstrend und die Richtung des Indikators überein, ist der Trend stabil, divergieren sie, liegt meist ein Signal für einen bevorstehenden Trendwechsel vor. Der Tageschart des German30 mit dem Momentum. Erkennen Sie die Divergenzen? DER PARABOLIC STOP-AND-REVERSE (SAR) Der SAR ist ein automatisches Umkehrsystem, das dem Trader eine vorherrschende Bewegungsrichtung anzeigt. Der Händler ist ständig im Markt positioniert und erhält mit Hilfe des SAR Signale, wann eine Position zu drehen ist. Der Indikator kennzeichnet dabei als Stoppmarke die jeweiligen Extrempunkte der vorangegangenen Bewegung. Der Stopp wird mit einem Beschleunigungsfaktor (parabolisch) nachgezogen, so dass zu Beginn eines Trends großer Spielraum für eine Position besteht, mit fortschreitender Zeit sich der Stoppkurs jedoch dem aktuellen Kursverlauf immer mehr annähert. Der Beschleunigungsfaktor ist variabel. Wird der Stopkurs erreicht, wird die Position gedreht.

38 S e i t e 38 Vielfach wird der SAR für die Stop-Bestimmung genutzt, liefert aber für den Einstieg in einen Trade die Signale oft zu spät. Die Variablen des Stop-and- Reverse-Indikators sollten über einen längeren Zeitraum getestet werden. Der Stundenchart des German30 mit dem Parabolic Stop-and-Reverse. Liegen die Indikator-Punkte unter dem Kurs, hält der Trader eine Longposition. Liegen die Indikator- Punkte über dem Kurs, wird eine Short-Position gehalten. Deutlich erkennbar ist, dass während der kurzen Korrekturen im Aufwärtstrend bestehende Positionen oft zu schnell geschlossen werden. Diese Besonderheit ist bei den Einstellungen zu beachten. DAS DIRECTIONAL MOVEMENT SYSTEM Hierbei handelt es sich genau genommen um zwei Indikatoren, den dynamikmessenden Indikator (ADX), gepaart mit den zwei Trendrichtungsanzeigern des Directional Movement Indicators DMI (DI+ und DI-). Befindet sich der ADX oberhalb von 20, so ist von einem Trendmarkt auszugehen, Werte unter 20 signalisieren einen Seitwärtsmarkt. Extreme Abfälle (unter 15) signalisieren oftmals eine bevorstehende Trendumkehr nach einer trendlosen Phase. Über die Trendrichtung sagt diese Linie (im Chart schwarz, mittleres Teilfenster) nichts aus. Befindet sich die DI+-Linie (schwarz) oberhalb der DI Linie (rot), so spricht man von einem Aufwärtstrend, im umgekehrten Falle von einem Abwärtstrend. Berechnet werden die Linien wie folgt: DI+=DM+/TR;

39 S e i t e 39 DI-=DM-/TR, wobei TR=max[abs(Hoch-Tief);abs(Hoch-Vortagesschluss);abs(Tief- Vortagesschluss)] DM+=max[0;Hoch-Vortageshoch] DM-=max[0;Vortagestief-Tief] Variabel ist die Einstellung der Periode für das Glätten der erhaltenen Linie nach dem Berechnungsmodell der Gleitenden Durchschnitte. Schneidet DI- die Linie DI+ von unten nach oben, liefert das ein Kaufsignal; schneidet DI- die Linie DI+ von oben nach unten, wird ein Verkaufssignal generiert. Wichtig dabei, dass der ADX einen beginnenden Trend signalisiert. In Seitwärtsphasen kommt es zu einer Vielzahl von nicht profitabel handelbaren Signalen. Der Stundenchart des German30 mit dem ADX und dem DMI. Die horizontale 20%- Linie wurde manuell hinzugefügt, um die Unterscheidung von trendlosen und Trend- Phasen zu erleichtern. Die vertikale Linie signalisiert das letzte valide Kaufsignal auf diesem Chart.

40 S e i t e 40 DER MOVING AVERAGE CONVERGENCE DIVERGENCE (MACD) Dieser Trendfolgeindikator wurde von Gerald Appel 1978 entwickelt und 1979 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er gehört zu den gebräuchlichsten und zuverlässigsten Indikatoren der Gegenwart. Der MACD misst die Differenz zwischen einem 12er und einem 26er Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt. Diese Differenz wird als MACD-Linie dargestellt. Auf diese wird wiederum ein Exponentieller Gleitender Durchschnitt mit der Periode 9 gebildet dies ist die Signal- oder Trigger-Linie. Schließlich wird vom Wert der MACD-Linie der Wert der Signal-Linie subtrahiert und die Differenz als Histogramm an die Null-Linie angetragen. Ist die Differenz positiv, werden grüne Balken nach oben abgetragen, anderenfalls negative Balken nach unten. Der besondere Wert des MACD besteht in der frühzeitigen Ankündigung von bevorstehenden Bewegungsumkehren durch Divergenzen. Insbesondere im Wochenchart liefert das Histogramm hier relativ sichere Signale. Für eine valide Divergenz müssen drei Punkte gegeben sein: A) Preis und MACD-Histogramm erreichen ein neues Hoch (Tief). B) Der Preis korrigiert, das MACD-Histogramm wechselt die Farbe. C) Der Preis erreicht ein höheres Hoch (tieferes Tief), das MACD- Histogramm jedoch nicht. Sobald das MACD-Histogramm einen kürzeren Balken ausbildet, ist die Divergenz abgeschlossen. Darüber hinaus erlaubt der Abstand der MACD-Linie und der Signal-Linie von der Null-Linie Rückschlüsse auf die Kraft eines bevorstehenden Signales. Der MACD lässt sich insbesondere für das Timing von Einstiegen nutzen, für Ausstiege ist er weniger geeignet. In den Standardeinstellungen kann er auch intraday genutzt werden, vorzugsweise bis auf ein Zeitfenster von 10 Minuten. Alternativ kann auch auf Divergenzen der beiden Linien zum Kursverlauf geachtet werden.

41 S e i t e 41 Der Wochenchart des German30 mit den eingezeichneten Divergenzen, die jeweils große Trendumkehren ankündigten. Nicht nur das Histogramm wies diese Divergenzen aus auch die Linien waren divergent zur Kursentwicklung. SYSTEMATISCHE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN INDIKATOREN Hinsichtlich der zeitlichen Zuordnung der Signale kann man Indikatoren in Vorläufer und Nachläufer unterteilen. Vorläufer (Leading Indicators) Nachläufer (Lagging Indicators) Blickrichtung Vorwärts Rückwärts Beispiele RSI, Stochastik, MACD- Histogramm Gleitender Durchschnitt, MACD Signalisieren Wendepunkte Trendrichtungen Fokus Übertreibungszustände Entwicklungen Marktdynamik Seitwärts, träge Trendmarkt

42 S e i t e 42 ANALYSEPRAXIS Das Konzept von Wert und Preis Für meine Analysepraxis mache ich mir eine einfache Idee zunutze: Preis und Wert fallen selten hundertprozentig zusammen. Vielmehr oszilliert der Preis eines Handelsinstrumentes um seinen Wert. Zeitweise kommt es so zu Übertreibungen im Markt - neben dem Wert eines Papiers bezahlen Käufer dann einen Aufschlag für die eingepreiste Euphorie oder einen Abschlag für die Panik. Der Preis eines Handelsinstrumentes lässt sich am Kurs ablesen: Marktteilnehmer handeln zu einem Kurs, bei dem Käufer den Preis für niedrig genug halten, um das Instrument später mit Gewinn zu verkaufen. Verkäufer halten den erzielten Verkaufserlös für angemessen. Und inaktive Marktteilnehmer teilen keine von beiden Meinungen und bleiben inaktiv. Die Bewertung hier ist lediglich eine Momentaufnahme über den Konsens der Marktteilnehmer für den fairen Wert eines Handelsinstrumentes. Den Wert bestimme ich nun, indem ich eine Zeitebene betrachte, die logisch oberhalb meiner gewählten Handels-Zeitebene liegt. Den Konsens der Marktteilnehmer über den Wert eines Handelsinstrumentes in dieser höheren Zeitebene liefern mir die Exponentiellen Gleitenden Durchschnitte, die diese höhere Zeitebene repräsentieren. So kann ich beispielsweise einen Tageschart betrachten und sehe den augenblicklichen Preis. Der 5-Tage-EMA (der Wert auf Wochenbasis) und der 21- Tage-EMA (der Wert auf Monatsbasis) sind dann wie ein "Abstimmungsergebnis zu werten: Könnten sämtliche Marktteilnehmer der vergangenen Woche oder des vergangenen Monats abstimmen, stünde der Preis an diesen Durchschnittslinien. Befinden wir uns oberhalb, ist der Markt überbewertet, befinden wir uns unterhalb, ist der Markt unterbewertet. Die Triple-Screen-Methode Da Märkte in mehr als einer Zeitebene existieren, ist es sinnvoll, seine Analysen vom längeren zum kürzeren Zeitfenster durchzuführen. Während eines Monats werden mehr Handelsentscheidungen getroffen als während einer 10- Minuten-Periode, daher sollte man sich zunächst einen Überblick über den langfristigen Marktzustand verschaffen. Ähnlich einem Blick auf den Kalender gilt es zu analysieren, ob wir uns tendenziell in Richtung Sommer oder in Richtung Winter bewegen.

43 S e i t e 43 Die Triple-Screen-Methode wurde von Dr. Alexander Elder vor über 30 Jahren entwickelt und hat sich seitdem als robuster Analyseansatz erwiesen. 2 Risikomanagement und Positionsgrößen Viele angehende Trader vergessen, dass eine gute Analyse nur ein Drittel des Erfolgs eines Trades ausmacht. Mindestens genauso wichtig sind eine stabile psychische Verfassung und ein stringentes Risiko- und Money-Management. Dieses drückt sich in der Bestimmung der passenden Positionsgröße mit. Mehr als einmal wurde empirisch nachgewiesen, dass selbst bei ansonsten identischen Handelsparametern (gleiche Kontogröße, gleiche Ein- und Ausstiege, gleiches Handelsinstrument, positiver Erwartungswert einer Handelsstrategie) mehr als 95% der Trader kein Geld verdienen. Die Ursache: Sie wählen die falschen Positionsgrößen. Ich persönlich wähle meine Positionsgröße immer in Abhängigkeit vom Positions- und Kontorisiko. Dabei lautet der Algorithmus: 1. Bestimmung des Einstiegskurses 2. Bestimmung des Stopkurses 3. Bestimmung des Risikos pro Einzelstück (Einstiegskurs minus Stopkurs) 4. Bestimmung des zulässsigen Positionsrisikos (1-2% des Kontoguthabens) 5. Bestimmung der Positionsgröße als Quotient aus Positionsrisiko dividiert durch Einzelstückrisiko Ein Beispiel: Auf Ihrem Konto befinden sich Euro. Sie wollen eine Aktie für 50 Euro kaufen (Schritt 1). Ihren Stop planen Sie bei 40 Euro (Schritt 2). Ihr Risiko für diese Aktie liegt bei 10 Euro (50-40 = 10, Schritt 3). Von Ihren Euro wollen Sie nicht mehr als 200 Euro riskieren (Schritt 4). Sie dividieren diese 200 Euro zulässiges Positionsrisiko durch das Risiko von 10 Euro je Aktie und erhalten die höchste zulässige Stückzahl von 20 (Schritt 5). Sie kaufen dann 20 Aktien zu je 50 Euro und haben Euro investiert, aber nur 200 Euro riskiert. Warum wähle ich das Einzelpositionsrisiko so klein? Jede Position ist eine Wette mit ungewissem Ausgang. Da ich immer mit einem Verlust rechnen muss, will ich viele Wetten nacheinander platzieren können, ohne mein Konto in Gefahr zu bringen. Ein relativ kleines Positionsrisiko senkt den emotionalen Stress und führt zu höheren Überlebenschancen. Denken Sie an das Casino: Wenn Sie mit 500 Euro im Portemonnaie an den Roulette-Tisch treten, können Sie 500 Euro in einem Spiel setzen (falls das Tischlimit das zulässt) und sind mit einiger Wahrscheinlichkeit nach dem Spiel für den Rest des Abends nur noch Zuschauer. Oder sie setzen jedes Mal nur 10 Euro und können dafür viele Runden mitspielen. 2 Für genauere Beschreibungen von Elders Analysetechniken seien empfohlen: Come Into My Trading Room, München, 2005 sowie Entries & Exits, München, 2008.

44 S e i t e 44 Handelsausrichtung: Trend, Bewegung oder Korre k- tur? Wir hatten bereits die Bestandteile eines Trends herausgearbeitet: Bewegung ist der Impulsschub in Trendrichtung, Korrektur ist der gegen den Trend gerichtete Schub. Vor einem Trade die Entscheidung zu treffen, welchen Bestandteil des Trends man handeln möchte, ist essentiell für ein so wichtiges Thema wie die Stopsetzung und damit die Positionsgrößenbestimmung. Trends zu handeln, bringt statistisch gesehen die profitabelsten Ergebnisse. Jedoch ist eine trendfolgende Handelsstrategie meist mit psychologischen Schwierigkeiten verbunden. Erstens gilt es, die Korrekturen auszuhalten. Während eines Trades wird es also passieren, dass aufgelaufene Buchgewinne wieder schrumpfen, ein Gewinn-Trade sogar noch einmal ins Minus läuft. Solange jedoch das aktuelle Korrekturtief höher ausfällt als das vorhergehende (in einem Long-Trade) und jedes folgende Hoch höher ist als das vorhergehende, ist der Trend intakt und an dem Trade kann festgehalten werden. Die Stops werden jeweils nach Abschluss der Korrektur in Richtung der Trendbewegung verschoben. Eine wachsende Verlustaversion im Gewinnfall und der Dispositionseffekt sind hier jedoch psychologische Hürden. Der Tageschart des German30 in einem Aufwärtstrend mit der Punktzählung der Markttechniker. Der Trend-Trader zieht seine Stopps jeweils unter die rot gekennzeichneten Korrekturtiefs (3) nach, sobald das Hoch der Korrekturkerze überschritten wird. Er wird am 15. Juni 2009 beim Bruch der Trendlinie ausgestoppt. Trend-Trading ist der profitabelste Handelsstil, aber psychologisch sehr anspruchsvoll.

45 S e i t e 45 Da viele Trader dem Phänomen der zwischenzeitlich schrumpfenden Buchgewinne nicht gewachsen sind, handeln sie lieber den Beschleunigungsimpuls, also die Bewegung vom Korrekturtief bis zum nächsten Impuls-Hoch bzw. in Short-Trades den Impuls vom Korrekturhoch bis zum nächsten Impuls-Tief. Diese Trades sind zeitlich kürzer, bieten naturgemäß deswegen geringere Gewinnchancen, erhöhen die Handelsfrequenz und damit die Kostenbelastung für den Trader. Der Tageschart des German30. Gekennzeichnet sind mögliche Trades auf Basis kurzfristiger Bewegungsimpulse in der übergeordneten Trendrichtung, die eine Eröffnung einer Long-Position in der unteren Hälfte des Trendkanals möglich machen. Der Impuls-Trader handelt also fünf Mal statt einmal (wie der Trend-Trader). Die möglichen Einzelgewinne sind geringer als die des Trend-Traders. Er ist nicht so lange im Markt positioniert, realisiert Gewinne schneller. Das kommt dem durchschnittlichen psychologischen Traderprofil entgegen. Sobald der Bewegungsimpuls vorbei ist, besteht natürlich auch die Möglichkeit des kurzfristigen Kontra-Trend-Trades. Hierbei ist aber zu beachten, dass das Risiko einer schnellen Wiederaufnahme des Ursprungstrends jederzeit besteht. Wer einen solchen Kontra-Trend-Trade eingeht, sollte die Position live überwachen und jederzeit bereit sein, sie zu schließen. Wichtig ist natürlich auch, dass das gehandelte Instrument ausgeprägte, handelbare Korrekturen vollzieht. Oft folgt jedoch in Trends gar keine ausgeprägte Korrektur, sondern Bewegungsimpulse münden in Dreiecke, Rechtecke, auf- oder absteigende Keile, die keine signifikanten Handelsmöglichkeiten in die Gegenrichtung eröffnen. Hier spielen Erfahrung und Disziplin des Traders eine Schlüsselrolle.

46 S e i t e 46 Die Arbeit mit Fibonacci-Retracements Fibonacci-Retracements sind eines der beliebtesten Werkzeuge, um Trendkorrekturen und Trendumkehren auseinander zu halten. Sie bieten darüber hinaus Möglichkeiten für die Kurszielanalyse. Leonardo da Pisa, kurz Fibonacci, hat im Jahre 1202 die nach ihm benannte Zahlenreihe entdeckt. Sie wird dadurch gebildet, dass die folgende Zahl immer die Summe der beiden vorausgegangenen Zahlen bildet (1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89 usw.). Dividiert man jetzt die letzte Zahl der Reihe durch ihren Vorgänger, so kommt man in fortschreitender Reihe der irrationalen Zahl Phi Φ (rund 1,618) asymptotisch immer näher. Umgedreht wird der Vorgänger durch den Nachfolger geteilt, nähert man sich der Zahl 0,618, der griechischen Zahl Psi Ψ. Die Fibonacci-Zahlenreihe ist in Natur und Kunst als der Goldene Schnitt bekannt. Ralph Nelson Elliott hat auf der Grundlage der Fibonacci-Zahlen in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts seine Elliot-Wellen-Theorie entwickelt. Mit Hilfe der Fibonacci-Zahlen werden in der Handelspraxis mögliche Korrekturniveaus nach einem Bewegungsimpuls berechnet. Die o. g. Zahlen für Minimal-, Normal- und Maximalkorrektur nach Wagner basieren hierauf (siehe Abschnitt 3.3). Die Berechnung ist einfach und wird von jeder standardisierten Chartsoftware angeboten: Der Bewegungsimpuls wird gleich 100% gesetzt. Die Korrekturniveaus sind dann Quotienten aus einer Fibonacci-Zahl und der in der Zahlenreihe folgenden nächsten, übernächsten, über-übernächsten usw. Zahl. Es entstehen, in Prozent ausgedrückt, Korrektur-Niveaus bei 14,6%, 23,6%, 38,2%, 50%, 61,8% und 76,4%. Praktisch ist bei einer Bewegung in diese Richtung bis zu diesen Prozentmarken mit einer Störung der Impulsdynamik zu rechnen die Korrektur kann dort verharren, die ursprüngliche Trendrichtung wieder aufgenommen werden oder, falls sie sich fortsetzt, zügig bis zum nächsten Fibonacci-Niveau weitergehen. Will man die Fibonacci-Zahlen zur Kurszielbestimmung nutzen, so werden hier die Zahlen 123,6%, 138,2% und 161,8% des ursprünglichen Bewegungsimpulses gern als Zielmarken genutzt. Diese so genannten Fibonacci- Extensionen lassen sich auch intraday anwenden. Weitere Möglichkeiten der Anwendung der Fibonacci-Zahlenreihe sind die Fibonacci-Fans (Fibonacci-Fächer) und die Fibonacci-Zeitreihe. 3 3 Siehe hierzu detailliert: Fischer, Robert, Fischer, Jens, Trading nach neuen Fibonacci-Regeln, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main, 2001.

47 S e i t e 47 Der German30 im Tageschart mit eingezeichneten Fibonacci-Retracements. Sichtbar ist, dass nach der heftigen Aufwärtsbewegung, die am 10. März 2009 begann, die Gegenbewegung bis auf das Niveau der Minimalkorrektur bei 61,8% des ursprünglichen Aufwärtsimpulses lief. Dort konsolidierte der Kurs mehrere Tage, bevor er am 13. Juli unter dem Tief des Vortages eröffnete. Statt nun aber zu fallen, führte eine zügige Bewegung aufwärts innerhalb von neun Tagen fast bis an das Jahreshoch heran. Der Handel mit Hilfe von Pivot-Punkten Pivot-Punkte werden als Punkte eines ausgewogenen Kräfteverhältnisses zwischen den einzelnen Marktteilnehmern interpretiert. Berücksichtigt werden bei ihrer Berechnung das Tages-Hoch, das Tages-Tief und der Tagesschlusskurs. Diese drei werden addiert und die Summe durch drei dividiert. Das Ergebnis ist der Pivot-Punkt. Daraus errechnet der Technische Analyst zwei darüber liegende Widerstandsniveaus und zwei darunter liegende Unterstützungszonen. Für den Intraday- Trader sind diese Marken deswegen von Interesse, weil es hier oftmals Störungen in der Bewegungsdynamik gibt. So werden bestätigte Pivot- Unterstützungen gern zum Einstieg in Long-Positionen genutzt bzw. ihr Bruch dient als Short-Trigger. An Pivot-Widerständen können sowohl Short- Positionen eröffnet werden, wenn diese nicht gebrochen werden bzw. Long- Positionen eingegangen werden, wenn die Widerstandslinien mit großer Dynamik durchbrochen werden. Die Arbeit mit Pivot-Punkten bietet sich also für den Day-Trader an, der seine Positionen nur wenige Minuten oder Stunden hält.

48 S e i t e 48 Unabdingbar ist aber eine saubere Analyse über die Relevanz der Pivot- Punkte im gehandelten Instrument, denn hierüber gibt es keine verlässlichen allgemeinen Angaben. Der Fünf-Minuten-Chart des Währungspaares EURUSD am 22. Juli Deutlich zu erkennen ist, dass der Kurs sich den ganzen Tag über seitwärts zwischen dem Pivot- Punkt (rot) und der ersten Unterstützung (lila) bewegt. Erst am späten Nachmittag bricht er über den Pivot-Punkt aus. Mit Hilfe eines oszillierenden Indikators wäre es möglich, die Swings profitabel in beide Richtungen zu handeln. Synergien nutzen Analyseinstrumente sinnvoll kombinieren Wer die Technische Analyse für sich entdeckt, steht vor dem Problem, die richtige Kombination der möglichen Analyseinstrumente für sich zu finden. Zunächst einmal: Die eine, richtige Kombination gibt es nicht. Vielmehr sollte der Auswahl der Analyseinstrumente eine fundierte Handelsstrategie zugrunde liegen. Und noch einmal muss unterstrichen werden: Technische Analyse ist nicht in der Lage, einzelne Kurse zu prognostizieren. Daher muss ein stringentes Risiko- und Moneymanagement unbedingt praktiziert werden. Die Chartanalyse gleicht einem routinierten Arbeitsablauf nach einem festen Schema. Der Analyst muss anhand seiner Strategie vorher bestimmen, wonach er eigentlich sucht. Grundsätzlich lässt sich jedoch Folgendes feststellen:

49 S e i t e 49 Die Betrachtung eines zu handelnden Instrumentes in mehreren Zeitebenen hat sich bewährt. Zwei bis drei logisch aufeinander aufbauende Zeitebenen sollten untersucht werden. Die Analyse sollte immer vom lang- zum kurzfristigen Zeitfenster erfolgen, wobei das letzte, kleinste Zeitfenster jenes ist, in dem die Handelsentscheidungen getroffen werden. Solche Kombinationen können sein: Monats-, Wochen-, Tageschart für den Positionstrader Wochen-, Tages- und Stundenchart für den Positionstrader Tages-, Stunden- und 15-, 10- oder 5-Minutenchart für den Daytrader Stunden-, 15-Minuten- und 3-Minuten-Chart für den Daytrader Stunden-, 5-Minuten- und 1-Minuten-Chart für den Daytrader Die übergeordneten Zeitebenen werden für die Bestimmung des übergeordneten Trends genutzt. In diesem Zeitfenster bieten sich auch trendfolgende Indikatoren an, um die Trendrichtung zu verdeutlichen. In Kombination mit einem Oszillator werden Divergenzen frühzeitig deutlich. Im Handels-Chart kann dann in Richtung des übergeordneten Trends nach konkreten Handelssignalen gesucht werden. Dies können Rücksetzer im bestehenden Trend sein, wenn in Trendrichtung eingestiegen werden soll. Genauso ist es aber möglich, nach Divergenzen beginnende Gegenbewegungen zum Einstieg zu nutzen. Wer mit Indikatoren arbeitet, sollte sich auf maximal fünf Indikatoren beschränken. Indikatoren funktionieren wie Ampeln an einer Verkehrskreuzung. Sie geben alle die gleichen Signale mehr Ampeln liefern das gleiche Signal eben nur öfter. Außerdem sollten die Indikatoren zu unterschiedlichen Arten gehören also trendfolgende Indikatoren und Oszillatoren sinnvoll miteinander kombiniert werden. MACD und Stochastik oder RSI beispielsweise werden häufig kombiniert. Gelegentlich sollte der Trader seine Charts aufräumen. Mit der Zeit kommen unmerklich immer neue Indikatoren hinzu schon wird der Chart unübersichtlich und das eigentlich Wichtige der Preis ist kaum noch sichtbar und versinkt in einer Fülle von Informationen. Eine gute Idee ist es, auf übereinstimmende Indikatorsignale in unterschiedlichen Zeitfenstern zu warten diese haben eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit, weil Trader unterschiedlicher Zeitfenster zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung handeln werden. Kein Geheimnis: Meine Indikatoren In meinen Webinaren und Seminaren werde ich immer wieder nach den konkreten Einstellungen meiner Indikatoren gefragt. Wenn ich diese nur widerwillig der Allgemeinheit zugänglich mache, hat das nichts mit Geheimniskrämerei zu tun, wie manch einer vermuten würde. Ich nutze Standardinstrumente zum Handeln, wie sie in jeder drittklassigen Chartsoftware vorhanden sind.

50 S e i t e 50 Der Wochenchart Vielmehr habe ich diese Indikatoreinstellungen an mein Nervenkostüm angepasst. Ich weiß, dass ich beispielsweise nicht in der Lage bin, langfristige Trends zu handeln, für mich ist jeder Trend-Trade im Tages- und selbst im Stundenchart ein Akt unerträglichen Leidens. Da ich mit dieser Eigenart meiner Persönlichkeit leben muss, habe ich kürzere Zeitfenster mit den entsprechenden Charts und Indikatoren. Den Preis für den Handel in kürzeren Zeitfenstern kenne ich ebenfalls: Ich erziele kleinere durchschnittliche Gewinne, habe eine höhere Gebührenbelastung, eine höhere Entscheidungs- und Handelsfrequenz. Angehende Trader sehen jedoch nicht diese Seite, sondern etwas ganz anderes: Ich kann schneller Gewinne erzielen und auf Richtungswechsel im Markt reagieren, kann jeden "Zacken" im Chart handeln. Sie scheitern dann auf Grund fehlender Erfahrung und wollen mir die Verantwortung dafür zuweisen. Und noch ein Grund: Ich bin ein Gegner des Backtesting. Keine einzige Indikatoreinstellung habe ich per Computer getestet und optimiert. Ich bin dazu zu faul und verfüge nicht über die Fähigkeiten. Ich behaupte: Was in der Vergangenheit funktioniert hat, muss in der Zukunft noch lange nicht funktionieren, also ist für mich Backtesting verschenkte Zeit. Eine Einstellung, die viele Systemtrader selbstverständlich für falsch halten, womit sie Recht haben. Wenn ich hier also erstmals in geballter Form all meine Indikatoreinstellungen komplett aufliste, geschieht das nicht, um sie als Empfehlung weiterzugeben oder ein sorgsam gehütetes Geheimnis zu lüften. Es ist lediglich eine Information. Jede Verantwortung für die Funktionstüchtigkeit lehne ich strikt ab und behalte mir Aktualisierungen ausdrücklich vor. Der Trend geht dabei hin zu weniger und einfacheren Indikatoren. - EMA 13 und EMA 26 repräsentieren den Wert auf Quartals- und Halbjahresbasis. Sie begrenzen die Zone der fairen Bewertung (Value Zone, Sweet Zone). - Alternativ zum EMA 26 gelegentlich auch Keltner-Kanal mit 26 Perioden Gleitendem Durchschnitt, 26 Perioden ATR und 4 ATR Kanalbreite. - MACD in den Standardeinstellungen Weist frühzeitig auf Divergenzen hin. - Slow Stochastik in den Einstellungen 14 (%K-Linie), 3 (%D-Linie), 3(Glättungsperiode) und den Extrembereichen 20% und 80%. Visualisiert Extremzustände, liefert mögliche Einstiegssignale. Der Tageschart - EMA 5 repräsentiert den Wert auf Wochenbasis. - Keltner-Kanal mit 21 Perioden Gleitendem Durchschnitt, 21 Perioden ATR und 4 ATR Kanalbreite. Alternativ verwende ich gelegentlich auch zwei Kanäle von 3 und 5 ATR Kanalbreite. - MACD in den Standardeinstellungen Weist frühzeitig auf Divergenzen hin. - Slow Stochastik in den Einstellungen 14 (%K-Linie), 3 (%D-Linie), 3(Glättungsperiode) und den Extrembereichen 20% und 80%. Visualisiert Extremzustände, liefert mögliche Einstiegssignale.

51 S e i t e 51 Der Stundenchart Hier werden die Exponentiellen Gleitenden Durchschnitte und die Periodeneinstellungen der Keltner-Kanäle an den handelbaren Markt angepasst. Die Periodenlängen richten sich nach der Anzahl der Handelsstunden pro Tag (höhere Zeitebene) und pro Woche (noch eine Zeitebene höher). Stundencharts kommen beim Einstieg in Positionstrades zur Anwendung. Im Daytrading dienen sie als strategisches Zeitfenster zur Definition der übergeordneten Trendrichtung. - Aktienhandel Deutschland, Österreich, Amerika: o EMA 9 repräsentiert den fairen Wert auf Tagesbasis o Keltner-Kanal mit 45 Perioden Gleitendem Durchschnitt, 45 Perioden ATR und 3 bzw. 5 ATR Kanalbreite. o MACD s.o. o Slow Stochastik s.o. - Forex-, Gold- und anderer 24-Stunden-Handel (S&P) o EMA 24 repräsentiert den fairen Wert auf Tagesbasis o Keltner-Kanal mit 120 Perioden Gleitendem Durchschnitt, 120 Perioden ATR und 3 bzw. 5 ATR Kanalbreite. o MACD s.o. o Slow Stochastik s.o. - Index-CFDs, Futures und anderer 14-Stunden-Handel o EMA 14 repräsentiert den fairen Wert auf Tagesbasis o Keltner-Kanal mit 70 Perioden Gleitendem Durchschnitt, 70 Perioden ATR und 3 bzw. 5 ATR Kanalbreite. o MACD s.o. o Slow Stochastik s.o. Der 5-Minuten-Chart Hier treffe ich keine Unterscheidungen mehr zwischen den einzelnen Handelsinstrumenten, dieser Chart wird nur im kurzfristigen Daytrading genutzt. Währungen werden auf Grund der ausgeprägten Trends nicht in diesem kurzfristigen Zeitfenster gehandelt, Rohstoffe und Aktien wegen fehlender Liquidität ebenfalls nicht. - EMA 12 repräsentiert den fairen Stundenpreis - Keltner-Kanal mit 60 Perioden Gleitendem Durchschnitt, 60 Perioden ATR und 5 ATR Kanalbreite. - MACD s.o. - Slow Stochastik s.o. Der 1-Minuten-Chart Ich übe im 1-Minuten-Chart im Intraday-Bereich das Trend-Trading. Was im Stunden- und 5-Minuten-Chart wie der Handel einer Bewegung aussieht, wird in einer höheren Zeitauflösung zum Trend-Handel. Daher versuche ich hier, die Trends inklusive der Korrekturen auszuhalten und meine Psyche zu trainieren. Indikatoren sind hier nur sehr bedingt aussagekräftig, daher hat die

52 S e i t e 52 Preisbewegung hier eine noch höhere Priorität als in allen anderen Zeitfenstern. - EMA 60 repräsentiert den fairen Stundenpreis und die Trendrichtung - Slow Stochastik Dient als Signalgeber und für Divergenzerkennung. - MACD ( ) zum Aufspüren von Divergenzen, insbesondere in den Linien. BEISPIELE In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder vielfältige Analysen erstellt. Kunden von CMC Markets haben im Forum PLUS wöchentlich angewandte Beispiele für verschiedene Technische Analyse-Methoden finden können. Auch auf meiner Webseite werden permanent neue Trades und die dabei zugrunde liegenden Analysen veröffentlicht. Die nachfolgenden Beispiele sollen praktisch illustrieren, was auf den vorhergehenden Seiten theoretisch abgehandelt wurde. BODENBILDUNG GESTERN UND HEUTE: EIN TIEF KOMMT SELTEN ALLEIN 12. Februar Die vergangenen Tage lassen die berechtigte Frage aufkommen, ob der Kursverfall an den Weltbörsen doch noch weitergehen könnte. Um es vorwegzunehmen: Niemand weiß es. Aber manchmal hilft ein Blick in den längerfristigen Chart. Lektionen der Vergangenheit kann man für die Gegenwart und Zukunft zu nutzen. Viele kurzfristige Trader nutzen für ihre Chartanalysen nur eine, höchstens zwei kurzfristige Zeitebenen. Der Blick auf das Große Bild kann nicht schaden, zumal man ihn nur relativ selten vornehmen muss.

53 S e i t e 53 Der abgebildete Wochenchart zeigt den Kursverlauf des German30-CFDs von Mitte 2002 bis heute. Interessanter Weise zeigen viele Charts sei es nun in Aktienindizes oder Einzeltiteln eine ähnliche Entwicklung. Vergleichen wir die Bodenbildung Ende 2002 Anfang 2003 mit dem Bild heute. Im Oktober 2002 erreichte der Markt ein Tief, im März 2003 dann ein tieferes Tief. Die grüne Trendlinie im Preisfenster verdeutlicht dies. Das tiefere Tief geht einher mit einer bullischen Divergenz im MACD: Dort erreicht das Histogramm beim zweiten Tief vom März 2003 nicht mehr die alten Tiefststände. Für die bullische Divergenz ist also kennzeichnend: Punkt A: Ein Preistief, begleitet von einem Tief im MACD-Histogramm. Punkt B: Eine Korrektur, während der das MACD-Histogramm die Farbe von rot auf grün ändert. Den Bären wird das Rückgrat gebrochen. Punkt C: Ein tieferes Preistief, begleitet von einem höheren Tief im MACD- Histogramm. Die Divergenz ist abgeschlossen, wenn die roten Balken des MACD- Histogramms kürzer werden und der Preis beginnt zu steigen. Was am rechten Bildrand deutlich wird: Bislang gibt es keine bullische Divergenz im MACD. Was sichtbar ist, sind lediglich die Punkte A und B. Es wäre nicht verwunderlich, wenn das Tief vom 21. November 2008 noch einmal unterschritten würde. Der Blick ins Jahr 2003 zeigt, dass zwischen den zwei signifikanten Tiefs fünf Monate lagen, so dass dem Markt noch einige Frühlingsstürme bevorstehen könnten. Fazit: Die Analyse des Wochencharts zeigt, dass der Abwärtstrend noch nicht zu Ende sein muss. Ideal wäre die Ausbildung einer bullischen Divergenz in den kommenden Monaten. Die Volatilität könnte im Frühjahr noch einmal zunehmen und die Kurse neue Tiefs testen. KURSZIELE UND KORREKTUREN: FIBONACCI IM EINSATZ 14. Mai In der vergangenen Woche brach der Bund-Future aus einer einmonatigen Konsolidierungsphase aus und nahm seinen Abwärtstrend wieder auf. Mit Fibonacci-Retracements und Extensionen ließen sich hier Bewegungspotentiale errechnen. Nach dem Erreichen des Hochs bei 125,63 % am bewegte sich der Bund-Future mehrere Wochen seitwärts, um dann bei 121,61 % am ein Tief zu erreichen. Mehrere Anläufe in Richtung der alten Hochs blieben erfolglos. Am 7. Mai erfolgte der Ausbruch unter die Für die Kurszielberechnung dieses Abwärtsausbruchs kann man die Fibonacci-Zahlenreihe zu Hilfe nehmen: Dazu subtrahiert man den Tiefstwert vom 09. April vom Hoch am 09. März: 125,63 minus 121,61. Das Ergebnis sind 402 Ticks. Davon berechnet man 38,2% und erhält gerundet 152 Ticks. Trägt man diese 152 Ticks an den Tiefststand von 121,61 nach unten an, erhält man ein Kursziel von 120,09. Das Tief am 08. Mai lag bei 120,11 eine Punktlandung.

54 S e i t e 54 Auch für den gegenwärtigen Rücksetzer in Richtung der ehemaligen Unterstützungslinie lassen sich wieder die Fibonacci-Zahlenverhältnisse nutzen. Dazu betrachten wir den Stundenchart. Der letzte Bewegungsimpuls abwärts vor dem Ausbruch begann am Morgen des 6. Mai bei 122,62 und endete am 08. Mai bei 120,11. Legt man dort das Fibonacci-Zeichenwerkzeug an und zeichnet rückwärts bis zum Beginn des Bewegungsimpulses die Retracements ein, so fällt auf: Am 11. Mai endete die Aufwärts-Korrektur am 38,2%-Level, konsolidierte am Folgetag im Bereich des 23,6%-Levels und setzte sich am 13. Mai bis in den Bereich des 50%-Levels fort. Am Nachmittag beginnt ein leichter Kursabfall, begleitet von bearishen Divergenzen in MACD-Histogramm und Stochastik. Der Morgen des 14. Mai beginnt erwartungsgemäß mit Abschlägen. Auf dem Weg zu neuen Tiefs liegen jetzt die Fibonacci- Retracements wieder als Unterstützungslinie vor uns und können im kurzfristigen Zeitfenster als Kursziele dienen. Sollte der Bund nach oben ausbrechen, wäre im Bereich der Maximalkorrektur bei 121,66 ein nächstes Kursziel auszumachen.

55 S e i t e 55 Fazit: In liquiden Märkten, wie beispielsweise dem Bund-Future oder im Währungsmarkt, aber auch in liquiden Indizes, liefern Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Extensionen oft verblüffend genaue Hinweise auf mögliche Kursziele von Korrekturen und Bewegungsimpulsen in Trendrichtung. Kombiniert werden sollten sie aber immer mit anderen Indikatoren wie in diesem Chart mit einem Trendfolger (dem MACD) und einem Oszillator (der Stochastik). KORREKTUREN GEHÖREN DAZU: KEINE GEFAHR FÜR DIE TRENDS 04. Juni Die vergangene Woche war gekennzeichnet von Aufwärtsschüben in allen wichtigen Indizes. Aber auch der Euro stieg wieder über 1,43 US-Dollar, das Gold kratzte an der Dollar-Marke. Bei vielen Tradern und Anlegern kam Panik auf: Einstieg verpasst? Ein wichtiges Element jedes Trends ist die Korrektur. Märkte atmen ein und aus. Das heißt, nach rasanten Anstiegen folgt eine Verschnaufpause. Unerfahrene Trader steigen häufig kurz vor Korrekturen in den Markt ein man könnte ja etwas verpassen. Ein Blick auf die Charts der vergangenen Tage zeigt die Gefahr einer solchen Kaufpanik. Wenn der Trend dann korrigiert, tritt eine neue Angst auf: Die Angst vor dem Ende des Aufwärtstrends, weswegen unerfahrene Trader gerade solche exzellenten Kaufgelegenheiten oft verstreichen lassen. Dabei bieten diese die geringsten Risiken.

56 S e i t e 56 Seit dem Jahrestief am 9. März läuft der CFD auf den deutschen Leitindex in einer mustergültigen Aufwärtsbewegung. In den Chart eingezeichnet ist der 21-Tage Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA). Die eingezeichneten grünen Pfeile kennzeichnen die Korrekturen in Richtung des 21er EMA. Jeweils danach boten sich Einstiegsgelegenheiten in Long-Positionen mit einem exzellentes Chance-Risiko-Verhältnis. Am 2. Juni erreichte der CFD mit ein neues Jahreshoch. Der Abstand bis zum EMA betrug an diesem Tag 244 Punkte so groß war die Euphorie. Diese sollte in den nächsten Tagen der Ernüchterung weichen. Der MACD war bearish divergent, die Korrektur war vorhersehbar. Sie kann ohne weiteres noch einmal die Punkte-Marke testen und sogar bis in den Bereich von Punkten führen. Dort liegt auch ein 23,6-Prozent Fibonacci- Retracement. Ernsthafte Gefahr lauert erst, wenn das letzte Korrekturtief per Schlusskurs unterschritten wird. Fazit: Trends zu handeln, ist psychologisch anspruchsvoll. Der Blick in längerfristige Zeitfenster hilft, Korrekturen richtig einzuordnen. Die Handelsentscheidungen werden dann auf untergeordneten Zeitebenen getroffen, Positionen in Trendrichtung eröffnet, wenn ein Ende der Korrektur absehbar ist. Ähnliche Bilder wie im Dax sind derzeit übrigens auch im Gold, im EURUSD oder im Dow- Jones erkennbar.

57 S e i t e 57 DER DOW IM ABWÄRTSTREND: UNTERGANG ODER AUF- ERSTEHUNG? 09. Juli Die Abwärtsbewegungen der vergangenen Tage wurde vielfach mit der bevorstehenden Quartalsberichts-Saison in den USA in Zusammenhang gebracht. Ob dies die Ursache für die heftigen Kursverluste der vergangenen vier Wochen ist, ist unerheblich. Fakt ist, dass beispielsweise der Dow Jones den kurzfristigen Aufwärtstrend gebrochen und einen Abwärtstrend ausgebildet hat. Der Blick auf den Tageschart offenbart: Der Dow Jones hat vom Tief am 6. März bis zum Hoch am 11. Juni (also in gut drei Monaten) Punkte oder 37,3% zugelegt. Seit dem 11. Juni hat er per gestern Abend maximal 792 Punkte verloren ein Minus von 8,9%. Damit wurde die Aufwärtsbewegung um 32,8% korrigiert. Die Fibonacci-Retracements zeigen, dass das Niveau der technischen Minimalkorrektur (Korrektur um 38,2%) bei Punkten liegt und dieses Niveau bislang nicht erreicht wurde. Stattdessen bildete der CFD auf den amerikanischen Leitindex mit dem gestrigen Handelstag einen Hammer. Das Überschreiten des Hochs dieses Hammers dient gemeinhin als Trigger für das Eröffnen von Long-Positionen. Gleichzeitig muss aber klar konstatiert werden: Nach dem Jahreshoch hat der Dow zwei tiefere Tiefs und ein tieferes Korrekturhoch gebildet. Nach der Trend-Definition ist damit ein neuer Abwärtstrend entstanden. Um diesen zu brechen, müsste das letzte Korrekturhoch überschritten werden und dieses liegt bei Auf dem Weg dorthin fungiert das 23,6%-Retracement bei zunächst als Widerstand.

58 S e i t e 58 Angesichts dieser widersprüchlichen Lage empfiehlt es sich, entweder dem Markt ganz fernzubleiben oder nur kurzfristige Positionen einzugehen. Wer mit dem Abwärtstrend handeln möchte, muss im Augenblick einen kurzfristigen Kursanstieg abwarten, um dann in Trend-Richtung eine Short-Position zu eröffnen. Dazu lohnt ein Blick in den Stundenchart. Eingezeichnet wurden zwei bearishe Divergenzen (rote Linien) und zwei bullische Divergenzen (schwarze Linien), die jeweils exzellente Handelsmöglichkeiten eröffnet hätten zweimal in Trendrichtung short, zweimal gegen die Trendrichtung long. Divergenzen treten auf, wenn neue Kurshochs bzw. tiefs nicht von den Indikatoren (hier die Stochastik und der MACD) bestätigt werden. Dies deutet meist auf bevorstehende Impulsumkehren hin. Fazit: Da die langfristige Chartlage nicht eindeutig ist, empfiehlt es sich, nur kurzfristige Positionen einzugehen. Der Blick in den Stundenchart der vergangenen Tage zeigt eine Reihe von Divergenzen zwischen Kursverlauf und Indikatoren hier bieten sich meist gute Gelegenheiten für Trades mit einem günstigen Chance- Risiko-Verhältnis.

59 S e i t e 59 UMKEHR AUF ANSAGE: DIVERGENZEN VOM FEINSTEN 15. Juli Eines der Axiome der Technischen Analyse besteht in der Annahme, dass sich Geschichte wiederholt. Die vergangenen Tage boten eindrucksvolle Belege für diese Annahme: Divergenzen kündeten von der bevorstehenden Aufwärtswende vieler Indizes. Mehrmals wurden Divergenzen an dieser Stelle bereits diskutiert. Ihr Wesen besteht darin, dass neue Kursextreme etwa neue Hochs oder neue Tiefs durch technische Indikatoren nicht bestätigt werden. Der Blick auf den German30 den CFD auf den deutschen Leitindex lieferte in den vergangenen Tagen ein Lehrbuchbeispiel für diese Art der Impulsumkehr. Betrachtet man zunächst den Tageschart, fällt auf, dass dieser seinen Aufwärtstrend von Anfang März bis in den Bereich der Fibonacci- Minimalkorrektur um 38,2% korrigierte. Vom 7. Bis 10. Juli konsolidierte das Papier dort. Spannend wurde es am 13. Juli, als der Wert unterhalb des Tagestiefs vom 10. Juli eröffnete. Der Kursanstieg in den ersten Stunden löst schon auf dem Tageschart einen Long-Trade aus, als das Tief vom 10. Juli von unten nach oben durchhandelt wird. Beim Blick auf den Stundenchart wird deutlich, dass diese Kursentwicklung nicht wirklich überraschte. Deutlich wird, dass am Morgen des 13. Juli bereits eine bullische Divergenz sowohl im MACD, als auch in der Stochastik zu erkennen war (schwarze Linien). Trotz der tieferen Eröffnung fallen die Kurse nicht etwa, wie es nach der schwachen Vorwoche zu erwarten gewesen wäre. Sie beginnen zu steigen. Als am Nachmittag mit Eröffnung der amerikanischen Märkte die Hochs vom 10. und 9. Juli aus dem Markt genommen wer-

60 S e i t e 60 den, setzen sich die Kursgewinne fort. Offensichtlich werden nicht nur Short- Positionen aufgelöst (dann wäre der Kursanstieg dort schnell verebbt), sondern es kehren echte Käufer zurück in den Markt und Long-Positionen werden eingegangen. Die Kurssteigerungen setzen sich ohne ernsthafte Korrekturen bis in den späten Mittwochabend fort. Am rechten Rand des Charts verlässt der CFD den Trendkanal nach oben Euphorie greift um sich. Erkennbar ist das auch an einer neuen, dieses Mal bearischen Divergenz. Das Bewegungshoch am 15. Juli zum Marktschluss wird nicht mehr von einem Bewegungshoch im MACD untermauert. Der Zeitpunkt für einen Long-Einstieg ist zunächst verstrichen, es gilt jetzt, auf eine Korrektur im Stundenchart zu warten, um dann mit einem günstigen Chance-Risiko-Verhältnis in Trendrichtung einsteigen zu können. Abzuraten ist von Short-Trades gegen den sich gerade wieder etablierenden, starken Aufwärtstrend. Zwar wäre eine Korrektur bis in den Bereich von Punkten keine wirkliche Überraschung (Mittellinie des Trendkanals, 70er EMA im Stundenchart). Aber die Marktstärke der vergangenen Handelstage signalisiert, dass der Aufwärtstrend jederzeit mit eruptiver Kraft wieder aufgenommen werden könnte. Fazit: So schnell kann sich die Lage ändern. Der Weg in Richtung der Punkte-Markte wurde schneller wieder eingeschlagen, als es manch skeptischem Marktteilnehmer lieb sein dürfte. Jetzt heißt es, zunächst eine Korrektur abzuwarten, um dann nahe der Mittellinie des Kanals (blaue Linie) mit geringem Risiko von einer möglichen Aufwärtsbewegung zu partizipieren. Das geduldige Abwarten erstklassiger Divergenzen ist ein probates Mittel für risikoarme Trades.

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