Freiraum als Infrastruktur
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- Matilde Steinmann
- vor 7 Jahren
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1 1 Freiraum als Infrastruktur Erlangen, D
2 2 FREIRAUM der nach oben offene Raum am öffentlichen Gut privat halböffentlich zwischen Baukörpern auf und an Baukörpern
3 3 FREIRAUM Verkehrsraum Grünraum Wiener Ringstraße Mobilitätstag 2010 Kleingartenanlage Basel, CH Spiel + Sport Treffpunkt + Kommunikation KH Barmherzige Schwestern, Wien, Landschaftsarchitektur: Jakob Fina
4 4 FREIRAUM Schwellen bereich innen + außen Repräsentation Wohnprojekt Sargfabrik, Wien Viertel Zwei, Wien, Landschaftsarchitektur: WES Rahmen + Bühne lebendiger Ort Vorplatz Neuer Sächsischer Landtag, Dresden, D,
5 5 FREIRAUM kann mehr Regeneration + Reproduktion des Naturhaushaltes Infrastrukturfunktionen Beispiel Raingarden (als Staudengarten gestaltete Sickermulde) Raingarden, USA
6 6 GREEN INFRASTRUCTURE Ökosystemleistungen (ecosystem services) Regenerationsleistungen von naturnahen und urbanen Ökosystemen EU Strategie Green Infrastructure (Mitteilung der Kommission vom ) Strategie, die die Nutzung von grüner Infrastruktur fördern und sicherstellen soll, damit die Stärkung natürlicher Prozesse zu einem systematischen Bestandteil der Raumplanung wird. Grüne Infrastruktur ist ein bewährtes Instrument, das durch Rückgriff auf die Natur ökologische, wirtschaftliche und soziale Nutzen erbringt. Grüne Infrastruktur ist häufig kostengünstiger und dauerhafter als durch konventionellen Hoch- und Tiefbau geschaffene Alternativen. (Pressemitteilung) Schotterrasenparkplatz, Schloß Dyck, D Gründach Florian Hedorfer Schule, Wien, Arch: DI Monika Putz, Ploberger Stadler GmbH, BauderGmbH
7 7 BEISPIEL REGENWASSERMANAGEMENT Status: End of Pipe Lösungen weg mit dem Wasser: in den Kanal in den Vorfluter ins Grundwasser über Sickerschacht Ziel: integrative Lösungen Wasser als Ressource: Wasserhaushalt schützen Wasser nutzen Wasser als Erlebnis WHA Regina-Kägi-Hof, Zürich, Landschaftsarchitektur: Raderschall Landscahftsarchitekten AG
8 8 BEISPIEL REGENWASSERMANAGEMENT Regenwassermanagement im Freiraum Retention und Versickerung im Freiraum nutzbare Grünräume Verzicht auf Regenwasserkanal grüne Infrastruktur ersetzt graue Infrastruktur Siedlung Büchenbach West, Erlangen, D
9 9 BEISPIEL REGENWASSERMANAGEMENT Regenwassermanagement ermöglicht Integration von Wasser und Grün in die Siedlungslandschaft Green-Blue-Infrastructure sichtbare Infrastruktur erklärt was sonst unsichtbar ist gestaltete Infrastruktur zeitgemäßes Design rückt Infrastrukturleistungen ins Sichtfeld interaktive Infrastruktur Wasser als Erlebnis: spürbar + berührbar WHA Trabrennbahn Farmsen; Hamburg; D Landschaftsarchitektur + Foto: Kontor Freiraumplanung
10 10 BEGRIFFE Naturnahe Oberflächenentwässerung Offene Systeme, weitgehend ohne Regenwasserkanal Regenwasserbewirtschaftung <> Regenwasserableitung im Kanal (D: Versickerungsgebot in Landeswassergesetzen) Dezentrale Entwässerung Entwässerung ohne Kanalanschluss Wohnpark Försterwg, Mistelpach NÖ Freiraumplanung + Koordination integriertes Regenwassermanagement Einfügen von Regenwasserbewirtschaftung in bestehende Entwässerungssysteme Water Sensitive Urban Design (WSUD) Kooperation von Wasserwirtschaft, Städtebau und Landschaftsplanung WHA Langobardenviertel, Landschaftsarchitektur: DI Andrea Cejka
11 11 NIEDERSCHLAG, VERDUNSTUNG + ABFLUSS unbebaute Flächen Verdunstung an den Oberflächen von Vegetation und Boden Pflanzen - Aufnahme und Abgabe an die Atmosphäre (Evapotranspiration) Retention + Versickerung in Geländeunebenheiten (Mulden) Grundwasserneubildung bebaute Flächen Versiegelte Oberflächen, wenige Mulden rascher Abfluss an der Oberfläche geringe Verdunstung geringere Grundwasserneubildung rascher und erhöhter Abfluss in Kanalisation + Gewässer Quelle: Amt der NÖ Landesregierung Gruppe Wasser verändert nach Geiger + Dreiseitl
12 12 BODEN Boden als Filter - durch Zusammenwirken von Bodeneigenschaften, Bodenleben (Mikro- und Makroorganismen) und Pflanzen ( Rhizosphäre ) v.a. in der obersten, humosen Bodenschicht Boden als Speicher Feinkornanteil, Humusanteil und Durchwurzelung wirken positiv
13 13 REGENWASSERMANAGEMENT + SIEDLUNGSÖKOLOGIE Lebensräume Biotope Wasser schafft vielfältige Lebensbedingungen für Tiere + Pflanzen nasse, wechselfeuchte, trockene Standorte Gräben und Mulden mit naturnaher Vegetation sind Lebensraum und Wanderkorridore für viele Tiere und Pflanzen Vernetzung der Lebensräume im Siedlungsgebiet mit der Kulturlandschaft außerhalb HBLFA Schönbrunn Jägerhausgasse, Architekt: DI Peter Erblich Autofreie Mustersiedlung, Landschaftsarchitektur: Auböck&Kárás
14 14 REGENWASSERMANAGEMENT + FREIRAUM Qualität & Quantität des Freiraums durch Mehrfachfunktionen Ausmaß und Vielfalt zugänglicher Grünflächen verbessern Wasser + Pflanzen fördern Wohlbefinden fließendes (Regen)wasser erlebbar machen Orte und ihre Eigenschaften lesbar machen (Fließrichtung) Lineare Gewässer als Basis von Freiraumsystemen mit Wegen für Fußgänger und Radfahrer Wohn- und Arbeitsumfeld durch qualitätsvolle Gestaltung aufwerten WHA Werderwies, Zürich Dachgarten, WHA Sargfabrik, Wien
15 15 REGENWASSERMANAGEMENT + WASSERWIRTSCHAFT Zielebündel Wasserhaushalt annähernd natürliche Wasserkreisläufe erhalten und wiederherstellen Niederschlagswasser zurückhalten, verdunsten, in den Untergrund einbringen Vergleichmäßigung des Abflusses Gewässerqualität Vermeidung von Einleitung von verunreinigten Wässern Stoßbelastung (hydraulische Belastung) Überflutungssicherheit Wasser dort zurückhalten, wo es als Regen fällt Neuer Stadtteil in Erlangen, D
16 16 GRUNDSÄTZE Wasser dort zurückhalten, wo es als Regen fällt Grundsätze MA45 Wiener Gewässer, Stand: : 1. Als oberster Grundsatz gilt, dass die oberflächliche Versickerung über humusierten, begrünten Boden (Grünflächen, Grünmulden, Mulden-Rigolen-Systeme udgl.) die aus Sicht des Gewässerschutzes am besten geeignete Variante ist und prinzipiell für fast alle Oberflächenwässer in Frage kommt 2. Über Sickerschächte (mit und ohne Reinigungseinrichtungen) sollen prinzipiell nur Dachflächenwässer versickert werden. WHA Quartier Vert, Landschaftsarchitektur: Auböck&Kárás
17 17 UMSETZUNGSHINDERNISSE Mangel an Kenntnissen über Regenwassermanagement bei Entscheidungsträgern aller Ebenen Verwaltungsverfahren begünstigen konventionelle Entwässerung Mangel an praktischen Planungswerkzeugen (Quelle: SWITCH, Urban Planning and Stormwater Management, H. Sieker (IPS)) Gelsenkirchen Küppersbuschsiedlung, D; RW: Prof. F. Sieker
18 18 UMSETZUNGSEMPFEHLUNGEN - Möglichst frühzeitige Integration von Regenwassermanagement in die Gesamtplanung - auf städtebaulicher Ebene - auf Bauplatzebene - Kontinuität in der Planung sicherstellen - Vernetzung von irwm und Freiraumplanung für multifunktionale Lösungen (Mehrfachnutzung der Fläche, Verwendung von Pflanzen zur Verdunstung, Verwendung von Regenwasser zur Bewässerung, Dach + Fassadenbegrünung) - Strategien für Bauland + für das öffentliche Gut entwickeln Siemens City, Wien, Soyka Silber Soyka (Arch)
19 19 BEISPIEL SEESTADT ASPERN NORDTEIL Masterplan Tovatt Vorstudie Regenwasser Atelier Dreiseitl
20 20 BEISPIEL MISTELBACH FRANZ-BAYER-STRASSE Planungsgebiet 25 ha Bruttobaulandfläche dichte Bodenverhältnisse (Löss) Hangneigungen ca. 5 % bis 12 % kein Zufluss von Oberliegern KONZEPT
21 21 BEISPIEL MISTELBACH FRANZ-BAYER-STRASSE Systementscheidungen Trennsystem mit offenen Gräben + Mulden (statt Regenwasserkanal) langsame Abgabe an Vorfluter (und Verdunstung) dezentrale Anlage Zug um Zug mit der Aufschließung Muldenkette Kaskadenkette Einfache Steuerung mit Drosseln ohne bewegliche Teile Nach Hochwasser 2002 in NÖ: oberflächliches System für höhere Sicherheit nutzen! Bemessung auf 100-jährliches Niederschlagsereignis
22 22 BEISPIEL MISTELBACH FRANZ-BAYER-STRASSE Lösungsansatz Breite Straßenräume mit Retentionsmulden
23 23 BEISPIEL MISTELBACH FÖRSTERWEG
24 24 ZUM NACHLESEN Links: enbericht-textteil.pdf sermanagement.html Link: Naturnahe_Oberflaechenentwaesserung.html -> downloads
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