Warum nicht Erzieher?

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1 Warum nicht Erzieher?

2 Stark gefragt Wollen die mich da überhaupt? Männer im Erzieherberuf sind stark gefragt! Moderne Kitas sollen ein Abbild der Gesellschaft sein. Mädchen und Jungen brauchen vielfältige Frauen und Männer zur Begleitung beim Start in das Leben. Nur so haben sie die Möglichkeit, unterschiedliche Rollenvorbilder zu erleben und ihre eigene Geschlechterrolle frei zu entwickeln. Das Zusammenleben der Geschlechter ist nicht einfach, es muss gelernt werden: am besten schon in der Kita! Dazu braucht man gemischte Teams, in denen Erzieher und Erzieherinnen gleichberechtigt und partnerschaftlich miteinander umgehen und so zeigen, wie es geht. Foto: Yuri Arcurs/Fotolia.com

3 Berufsbild Erzieher/-in Was bietet mir der Beruf? Vielfalt Erzieher ist ein Beruf, in dem es nie langweilig wird. In der modernen Kita gibt es vielfältige Angebote: Kinder werden gefördert in den Bereichen Sport und Musik, Naturwissenschaft und Technik, Gesundheit, Ernährung und Spracherziehung. Feste, Ausflüge, Elternangebote müssen geplant, organisiert und durchgeführt werden. Für die Eltern bist du ein wichtiger Ansprechpartner in Sachen Erziehung. Verantwortung Als Erzieher bist du für die Kinder ein Vorbild und eine wichtige Bezugsperson. Du begleitest und unterstützt sie auf ihrem Weg ins Leben. Was Kinder in der Kita-Zeit erleben, prägt sie für ihr ganzes Leben. So gestaltest du Zukunft mit: die der Kinder und die der Gesellschaft als Ganzes. Gestaltungsfreiräume, Raum für Kreativität Was ist dein Hobby? Musik, Sport, Kunst etc.? Du hast gute Chancen, ein Angebot für die Kinder daraus zu entwickeln. Lebenslanges Lernen Als Erzieher arbeitest du mit kleinen quicklebendigen Menschen, die neugierig auf das Leben sind. Jedes Kind ist anders, in jeder Gruppe gibt es unterschiedliche Dynamiken. Das musst du erkennen und flexibel darauf reagieren. So stehst du immer wieder vor neuen Herausforderungen und machst neue Erfahrungen, an denen du wachsen kannst. Dein Wissen in Psychologie und deine Menschenkenntnis werden sich vertiefen. Freude und Spaß Kinder entdecken das Leben. Sie bringen viel Neugier und Lebensfreude mit. Sie zu begleiten und ihre Entwicklung positiv zu beeinflussen ist eine Aufgabe, die Freude macht. Was du den Kindern gibst, bekommst du auch zurück.

4 Foto: N-Media-Images/Fotolia.com Ausbildung Wie sieht denn da die Ausbildung aus? Voraussetzung für den Beruf ist die Mittlere Reife und eine zweijährige Fachschulausbildung mit Abschluss Sozialassistent/-in oder ein anderer Berufsabschluss. Beides qualifiziert dich zur dreijährigen Erzieherausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik. Abiturienten mit einjährigem Praktikum oder Berufserfahrene aus anderen sozialen Bereichen können direkt in die Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher einsteigen. Höhere Berufsschule für Sozialassistenz Voraussetzung: Mittlere Reife Abschluss: Sozialassistentin / Sozialassistent 1. Jahr 2 Jahr Allgemeinbildung Pädagogische Grundbildung Pflegerische Grundbildung Theorie und Praxis des gewählten Schwerpunktes Grundbildung Bereiche Ernährung, Hauswirtschaft Praxis Praxis (3 Tage/Woche) Pädagogische oder pflegerische Einrichtung nach Wunsch

5 Foto: Markus Palzer Fachschule Für Sozialpädagogik Voraussetzung: Mittlere Reife und Erstausbildung (bzw. dreijährige Berufstätigkeit) Abschluss: Erzieherin / Erzieher 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Allgemeinbildung (berufsbezogen) Sozialpädagogische Theorie Sozialpädagogische Fertigkeiten Berufspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung 160 Stunden Begleitunterricht Praxis

6 (Stand 2011) Karriere Und nach meiner Ausbildung? Als Erzieher hast du flexible Arbeitszeiten und die Chance, dich deinen Interessen entsprechend fortzubilden. Dadurch eröffnen sich gute Perspektiven der beruflichen Weiterentwicklung. Neben der Arbeit in Kitas kannst du auch in Kinderkrippen, in Horten und Einrichtungen der Jugendhilfe (Jugendsozialarbeit, Heime, Freizeiteinrichtungen) tätig werden. Du kannst Kita-Leiter werden oder dich auf die Arbeit mit behinderten Kindern spezialisieren und vieles mehr. Denkbar ist auch eine akademische Weiterbildung, denn der Abschluss qualifiziert dich für ein Studium. Mit Berufserfahrung ist an einigen Hochschulen für Erzieher/-innen sogar ein verkürztes Studium z. B. der Sozialen Arbeit möglich.

7 Ein Beruf mit Zukunft Bekomm ich auch einen Job? Schon heute suchen bundesweit Kitas händeringend qualifizierte Fachkräfte. Es gibt zu wenig Erzieher/-innen. Die Situation wird sich noch verschärfen, denn ab 2013 hat jedes Kind mit Vollendung des ersten Lebensjahres einen Anspruch auf einen Kita-Platz. Eine Studie des Deutschen Jugendinstituts hat ergeben, dass dann in Westdeutschland fast Stellen für Erzieher/-innen unbesetzt sein werden. Als ausgebildeter Erzieher brauchst du dir um einen Arbeitsplatz keine Sorgen zu machen. In vielen anderen Berufen ist die Zahl der Bewerber weitaus größer als die der angebotenen Stellen. Beim Erzieherberuf ist es umgekehrt. Du musst nicht lange suchen, denn du wirst gesucht. Du musst nicht einer der raren Stellen hinterher reisen, denn du kannst selbst entscheiden, wo du arbeiten willst. Foto: Gina Sanders/fotolia.com

8 Image Wie denken andere Männer über den Job? Ich finde es immer wieder interessant zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln, welche Ideen sie haben, wie selbstständig sie mit der Zeit werden Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern macht mir sehr viel Spaß und ist auch ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Ich engagiere mich gerne für meinen Job und könnte mir keinen anderen für mich denken. (Markus, 28 Jahre) Foto: Markus Pal Ich bin kurz vor dem Abschluss meines Studiums als Sozialpädagoge B.A. und habe schon ein paar Jahre als Erzieher gearbeitet. Es ist ein toller Beruf. Als Mann wirst du gute Chancen haben. Aber darauf darfst du dich nie ausruhen, sonst wirst du ein schlechter Erzieher! Dazu gehört ein wenig Talent, was Männer ganz besonders mitbringen müssen! (Georg, 30 Jahre) Für mich ist Erzieher ein Beruf, der mich schon morgens mit einem Lächeln und einem guten Gefühl in den Tag schickt, es ist das, was ich tun will. Zufriedenheit im Beruf ist mir wichtiger als materieller Reichtum (Christoph, 24 Jahre)

9 Kompetenzen zer Bin ich für den Beruf geeignet? Kommunikationsfähigkeit Als Erzieher musst du viel kommunizieren: mit Kindern, Eltern und im Team. Du musst viel erklären, Streit schlichten und trösten. Du brauchst Verhandlungsgeschick, musst Standpunkte vertreten und überzeugen können. Für die Sprachentwicklung der Kinder solltest du ein gutes Vorbild sein. Du musst in der Lage sein, Entwicklungsprozesse zu dokumentieren und Bericht zu erstatten. Teamfähigkeit Erzieher/-innen müssen gute Teamplayer sein. In Kinderttageseinrichtungen bist du nicht als Einzelkämpfer unterwegs. Du arbeitest immer in Teams mit Kolleg/-innen, mit Kindern und in Projekten auch mit Eltern. Einfühlungsvermögen Kinder sollen individuell gefördert werden. Du musst herausfinden, was jedes einzelne Kind braucht. Dazu musst du gut beobachten können und in der Lage sein, dich in die Situation des Kindes einzufühlen. Geduld Manchmal geht es in der Kita ziemlich turbulent zu. Da solltest du als Erzieher ein ruhender Pol sein, den Überblick behalten und nicht die Nerven verlieren. Das Lernen der Kinder geht oft in ganz kleinen Schritten voran, da braucht der Erzieher die nötige Geduld. Organisationsgeschick Die vielen verschiedenen Angebote für die Kinder müssen organisiert werden. Eine weitere Herausforderung ist die Organisation von Festen, Ausflügen und Elternabenden. Diese Aufgaben bewältigt man am besten, wenn man eine gute Portion Organisationsgeschick mitbringt.

10 Foto: Markus Palzer Infos und Kontakte Du kannst dir vorstellen Erzieher zu werden? Du fragst dich, ob du für den Beruf geeignet bist? Du hättest gerne genauere Infos über die Ausbildung, über Fachschulen und Aufnahmebedingungen? Du möchtest gerne einen Schnuppertag in einer Kita verbringen? Oder ein Praktikum machen? Auf unserer Website findest du viele Infos sowie eine Linksammlung zu Fachschulen und Jobbörsen. Impressum Herausgeber: Zentrum Bildung der EKHN Fachbereich Kindertagesstätten Erbacher Str Darmstadt Tel.: Fax.: Website: Verantwortlich: Sabine Herrenbrück Redaktion: Monika Bender Tel.: Titelfoto: Martina Stumpp/Fotolia.com

11 Miredi / Fotolia.com ESF-Modellprogramm MEHR Männer in Kitas Erfahrungen sammeln, übertragen und nachhaltig Wirkung entfalten Männer sind aufgefordert, Erziehungswelten mit zu gestalten. Also die Welt ihrer Kinder. (Männlicher Erzieher, 29 Jahre) MEHR Männer in Kitas Das sind 16 Modellprojekte mit Kindertageseinrichtungen in 13 Bundesländern, die mit insgesamt gut 13 Millionen Euro gefördert werden. Bis Ende 2013 werden sie Wege finden, mehr männliche Fachkräfte für Kitas zu gewinnen. Das Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert und ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative Männer in Kitas. Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte und Maßnahmen, wie Schüler- Praktika, Schnuppertage, Freiwilligendienste und Programme für Mentorinnen und Mentoren werden eingesetzt und ausgewertet. Hinzu kommen aktive Väterarbeit, die Auseinandersetzung mit dem Thema Geschlecht sowohl während der Berufsfindung junger Männer wie auch im Kita-Alltag. Runde Tische und Netzwerke männlicher Erzieher werden dazu beitragen, in ganz Deutschland mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen. Die Erfahrungen aus den Modellprojekten werden überregional an Kita-Träger weitergegeben. Mehr Informationen unter: und

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