Fachtagung. Interdisziplinäre Frühförderung Zusammenarbeit (er)leben. Mittwoch, 29. Februar 2012 in Osnabrück

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1 Fachtagung Interdisziplinäre Frühförderung Zusammenarbeit (er)leben Mittwoch, 29. Februar 2012 in Osnabrück Fachtagung des Projektes IFFEK(t) zugleich 5. Fachtagung des Studienprogramms B.A. Elementarpädagogik Albrechtstraße 30, Osnabrück

2 Allgemeine Informationen 2 Hrsg: Bearbeitung: Prof. Dr. Silvia Wiedebusch, Prof. Dr. Christoff Zalpour Lena Kaisersberger (B.Sc. ET), Christina Seelhorst (B.A.) Inhalt Allgemeine Informationen... 3 Tagungsprogramm... 4 IFFEK(t) Ein Projekt zur Weiterentwicklung der Kommunikations- und Informationskultur in der interdisziplinären Frühförderung... 5 Kooperationspartner indigus... 7 Fachvorträge... 9 Beschreibung des Gesundheitszustands von Kindern in der Frühförderung das Klassifikationssystem ICF-CY Andreas Seidel... 9 Das Berliner Modell der Komplexleistung Frühförderung Silke Reichert Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Diagnostik und Frühförderung Wolfgang Dahms Eindrücke der Fachtagung Abstracts der Posterpräsentationen Informationsaustausch und Kommunikation (IFF) Darstellung des Ist-Zustandes und Analyse der Schwachstellen Yvonne Berning, Katharina Würfel & Lena Kaisersberger Informationsaustausch und Kommunikation (IFF) Lösungsansätze aus Expertensicht Marie Sophie Riegel Informationsaustausch und Kommunikation (IFF) Lösungsansätze aus Mitarbeitersicht Helen Gruhl Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation zwischen niedergelassenen Kinderärzten und Frühförderstellen in den Landkreisen Cloppenburg und Osnabrück (NDS) Judith Berndmeyer Zufriedenheit der Eltern mit der Frühförderung ihrer Kinder Silvia Wiedebusch & Christina Seelhorst Zusammenarbeit von Frühförderstellen und Kindertagesstätten aus der Sicht der Erzieherinnen Christina Seelhorst & Silvia Wiedebusch Bewältigungsreaktionen der Eltern von Kindern mit Frühförderbedarf Silvia Wiedebusch, Christina Seelhorst & Andrea Schreiber Entwicklung und Evaluation einer Informations- und Aufklärungsbroschüre für Eltern von Kindern mit Frühförderbedarf zur Kooperation mit der Frühförderstelle Jana Morkötter Angaben zu den Autoren Kontaktinformationen... 49

3 3 Allgemeine Informationen Allgemeine Informationen Ort: Hochschule Osnabrück University of Applied Sciences Auditorium Albrechtstraße Osnabrück Veranstalter: Hochschule Osnabrück Sponsoren: Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE) Organisation: Projektgruppe IFFEK(t) Geschäftsstelle des Studienprogramms Elementarpädagogik

4 Tagungsprogramm 4 Tagungsprogramm Interdisziplinäre Frühförderung Zusammenarbeit (er)leben Das Projekt IFFEK(t) Projektvorstellung: Projekt IFFEK(t) Entwicklung und Erprobung eines Kommunikations- und Informationskonzepts in der interdisziplinären Frühförderung an der Hochschule Osnabrück Prof. Dr. Christoff Zalpour Praxisfeld Frühförderung der Kooperationspartner indigus Mario Nolting Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Frühförderstellen Prof. Dr. Silvia Wiedebusch Interdisziplinäre Frühförderung Fachvorträge Beschreibung des Gesundheitszustands von Kindern in der Frühförderung Das Klassifikationssystem ICF-CY Dr. med. Andreas Seidel Kaffeepause Das Berliner Modell zur Umsetzung der Komplexleistung Frühförderung Silke Reichert Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Diagnostik und Frühförderung Dipl. Päd. Wolfgang Dahms Pause Gallery Walk Informationsaustausch und Kommunikation in der IFF Darstellung des Ist-Zustandes und Analyse der Schwachstellen Yvonne Berning, Katharina Würfel & Lena Kaisersberger Informationsaustausch und Kommunikation in der IFF Lösungsansätze aus Expertensicht Marie Sophie Riegel Informationsaustausch und Kommunikation in der (IFF) Exemplarische Darstellung und Analyse von Lösungsansätzen Helen Gruhl Kooperation zwischen niedergelassenen Ärzten und Frühförderstellen Judith Berndmeyer Zufriedenheit der Eltern mit der Frühförderung ihrer Kinder Silvia Wiedebusch & Christina Seelhorst Zusammenarbeit von Frühförderstellen und Kindertagesstätten aus der Sicht der Erzieherinnen Christina Seelhorst & Silvia Wiedebusch Bewältigungsreaktionen der Eltern von Kindern mit Frühförderbedarf Silvia Wiedebusch, Christina Seelhorst & Andreas Schreiber

5 5 IFFEK(t) IFFEK(t) Ein Projekt zur Weiterentwicklung der Kommunikations- und Informationskultur in der interdisziplinären Frühförderung Christoff Zalpour, Silvia Wiedebusch, Lena Kaisersberger, Christina Seelhorst & Johannes Behnen In dieser Tagungsbroschüre werden das Projekt IFFEK(t) dargestellt und alle Inhalte der Fachtagung zusammengefasst. Wir hoffen, dass die Inhalte zur interdisziplinären Zusammenarbeit anregen und manche Anregungen sogar im Frühförderalltag umgesetzt werden können. Das Projekt IFFEK(t) - Entwicklung und Erprobung eines Kommunikations- und Informationskonzepts in der Interdisziplinären Frühförderung - ist ein Forschungsprojekt an der Hochschule Osnabrück und wird gefördert vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE). Der Projektname leitet sich aus den Begriffen Interdisziplinäre Frühförderung und Einheitliche Kommunikation ab. Die Gründe dafür, dass die Komplexleistung Interdisziplinäre Frühförderung bisher nur zögerlich umgesetzt wird, sind ebenso vielfältig und komplex wie die möglichen Probleme, mit denen die Betroffenen zu kämpfen haben (vgl. Abb. 1). Dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen in der interdisziplinären Frühförderung (IFF) unabdingbar ist, begründet sich bereits darin, dass mehrere Disziplinen mit unterschiedlichen Arbeitskonzepten vertreten sind. Da insbesondere die medizinischen und pädagogischen Professionen allerdings bisher nebeneinander bestehen oder gar miteinander konkurrieren, herrscht kaum gelebte Interdisziplinarität. An diesem Phänomen soll das angestrebte Forschungsvorhaben ansetzen: Unter Interdisziplinarität in der IFF verstehen wir mehr als die Ansammlung verschiedener Professionen unter einem gemeinsamen Dach - die fundamentale Grundlage für eine gelebte Interdisziplinarität bildet eine geeignete Kommunikation und Information der Beteiligten. Flächendeckende Forderung nach Komplexleistung IFF (Bund: FrühV 03: Nds.: LRE 03) Grundprinzip: interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen Konzeptionell-inhaltlicher (Forderung nach Inklusion und evidenzbasierter Praxis) sowie betriebswirtschaftlicher Wandel (Forderung nach Qualitätsmanagement) Problem: Umsetzung bundesweit insgesamt nur zögerlich politische Forderung vs. Umsetzungsrealität Problem: Disziplinen existieren (noch) mit verschiedenen Arbeitskonzepten, berufsspezifischen professionellen Diskursen, Organisationsstrukturen und Handlungsstrategien nebeneinander Paradigmenkonkurrenz Problem: die neuen Entwicklungen sind (noch) nicht in der Praxis angekommen Einflüsse werden diskutiert Theorie vs. Praxis keine gelebte Interdisziplinarität in der IFF Die fundamentale Grundlage für eine gelebte Interdisziplinarität bildet eine geeignete Kommunikation und Information der Beteiligten Abb. 1: Kernprobleme in der IFF

6 IFFEK(t) 6 Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die systematische Entwicklung und Erprobung eines grundlegenden Informations- und Kommunikationskonzepts, um interdisziplinäre Kooperation in der IFF erfolgreich stattfinden zu lassen. In der ersten Projektphase wurde in einer kooperierenden, regionalen Frühfördereinrichtung der Ist-Zustand des wechselseitigen Informationsaustausches der dort arbeitenden Berufsgruppen beleuchtet. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf Schnittstellen zu weiteren, mit der Frühfördereinrichtung kooperierenden Personen bzw. Institutionen gelegt; so wurde beispielsweise der Informationsaustausch zwischen Erzieher/innen in Kindertageseinrichtungen und Frühförder/innen in den Blick genommen 1. Des Weiteren wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation zwischen Kinderärzten und der Interdisziplinären Frühförderung untersucht. Im zweiten Schritt werden, basierend auf den in der ersten Phase erhobenen Schwachstellen, Lösungsvorschläge mit Hilfe von Experteninterviews erarbeitet, welche den Soll-Zustand der Kommunikation und Information in der Frühförderung darstellen. Im Anschluss daran wird nun ein interdisziplinärer Konsens als Standard der Information und Kommunikation in der IFF kreiert und modelliert, welcher interdisziplinäre Kooperation ermöglichen soll. In der letzten Projektphase wird auf Grundlage der bereits gewonnenen Ergebnisse ein Konzept erarbeitet, um die Kommunikation zwischen den Berufsgruppen zu optimieren. Das entworfene Konzept wird regional implementiert und pilotartig an den beteiligten Einrichtungen ausgeführt. Im letzten Schritt wird das Konzept, zur nachhaltigen Weiterentwicklung der interdisziplinären Kooperation, evaluiert. Im Ergebnis soll primär eine innovative Möglichkeit geschaffen werden, Interdisziplinarität innerhalb der Frühförderung erfolgreich zu leben, um gemeinsam gezielte, bedarfsgerechte und vor allem frühzeitige Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder und Familien in Problemlagen der Regionen Osnabrück, Cloppenburg und Emsland zu ermöglichen, damit diese in angemessener Weise am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Um einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen, fand am 29. Februar 2012 eine Fachtagung unter dem Motto Interdisziplinäre Frühförderung - Zusammenarbeit (er)leben statt, welche gleichzeitig die 5. Fachtagung des Studienprogramms Elementarpädagogik war. Das Ziel der Tagung war es, den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern zu ermöglichen und zu fördern. Die Veranstaltung richtete sich an alle Fachkräfte, welche an der Frühförderung von entwicklungsverzögerten, behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern beteiligt sind, sowie an Studierende der Studienprogramme Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und Elementarpädagogik. 1 Seelhorst, C., Wiedebusch, S., Zalpour, C., Behnen, J., Patock, J. (2012). Zusammenarbeit zwischen Frühförderstellen und Kindertageseinrichtungen bei der Diagnostik und Förderung von Kindern im Vorschulalter. Frühförderung Interdisziplinär, 31 (4),

7 7 Kooperationspartner indigus Kooperationspartner indigus Mario Nolting, Kristina Knese, Manuela Patock & Jürgen Patock Früherkennung, Frühförder- und Beratungsstelle Die Frühförderstelle indigus bietet den Eltern eine offene Beratung an, wenn sie Fragen zur Entwicklung ihres Kindes haben ( Frühberatung ). Wenn erforderlich, kann sich an dieses Offene Beratungsangebot eine ausführliche Entwicklungsdiagnostik des Kindes anschließen. Ziel ist es, vorhandene Entwicklungsauffälligkeiten der Kinder so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln ( Früherkennung und Frühbehandlung ). Eine möglichst frühe Beratung und Förderung ist wichtig für Kinder, die Auffälligkeiten oder Unsicherheiten in ihrer Entwicklung zeigen, Kinder mit Entwicklungsrisiken, Kinder mit (drohender) Behinderung, verunsicherte Eltern und Familien, Kinder mit fraglicher Schulfähigkeit sowie Kinder mit Sprachauffälligkeiten. Die Frühförderung ist ein Hilfsangebot für Kinder, die noch nicht zur Schule gehen und kann schon nach der Geburt beginnen. Das Früherkennungsteam im interdisziplinären Kontext der Einrichtung arbeitet zusammen mit den Eltern, dem Kinderarzt und auch dem Kindergarten, sowie weiteren involvierten Einrichtungen (s. Abb. 1). Gemeinsam wird ein individueller Förder- und Behandlungsplan erstellt, der an den Entwicklungsstand des Kindes angepasst ist. Das Kind lernt spielerisch seine Fähigkeiten zu nutzen und zu entwickeln. Es soll so sein Selbstvertrauen stärken. Die therapeutisch-heilpädagogische Frühförderung im interdisziplinären Team begleitet und fördert Kinder in der Spiel- und Handlungsplanung, Fein- und Grobmotorik, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Konzentration, Denken und Merkfähigkeit, Sprache und Sprechen und im Sozialverhalten und dem Selbstbewusstsein. Kindertageseinrichtung Eltern Pädiater Erstgespräch und Anamnese Entwicklungsdokumentation* heilpädagogische Diagnostik therapeutische Diagnostik Ärztliche Diagnostik, U-Berichte Rückmeldung* Interdisziplinäre Diagnose Erörterung und Beratung* Interdisziplinäre Förder- und Behandlungsplanung** Anleitung, Beratung, Austausch* mobile Frühförderung** Antragstellung * gilt nur bei Zustimmung der Eltern/Schweigepflichtentbindung ** in Zusammenarbeit mit den Eltern ambulante Frühförderung** Abb. 1: Ablauf der interdisziplinären Frühförderung im indigus (modifiziert nach Seelhorst et al. 2012)

8 Kooperationspartner indigus 8 Was bedeutet interdisziplinär in unserer Frühförderstelle im indigus? In unserer interdisziplinären Frühförderstelle gestalten Sozialpädagogen, Pädagogen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden gemeinsam die angemessene, individuelle Förderung des Kindes. Bei Notwendigkeit besteht ein enger Kontakt zu einer Diplom-Psychologin. Frühförderung, wie läuft das ab? Art und Dauer richten sich nach dem Bedarf des Kindes und dessen Familie. Die Förderung findet in der Regel einmal wöchentlich als Einzelförderung im gewohnten Umfeld oder als Gruppenförderung in der Frühförderstelle statt. Die Frühförderung erfolgt im Kindergarten oder zu Hause. Möglich ist natürlich auch die Förderung in der Frühförderstelle. Wer zahlt die Frühförderung? Für die Familien entstehen in der Früherkennung und Frühförderung keine Kosten! Der Antrag auf Übernahme der Aufwendungen wird gemeinsam mit der Frühförderstelle beim jeweiligen Landkreis gestellt.

9 9 Fachvorträge Fachvorträge Beschreibung des Gesundheitszustands von Kindern in der Frühförderung das Klassifikationssystem ICF-CY Andreas Seidel Nachdem die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) im Jahr 2001 von den Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedet worden ist, dauerte es noch sechs weitere Jahre, bis dies 2007 auch für die Kinder- und Jugendversion (ICF-CY; dabei steht CY für children und youth) geschah. In Deutschland wurden im SGB IX (Sozialgesetzbuch, 9. Kapitel: Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen; 2001) wesentliche Aspekte der ICF unter Berücksichtigung der historisch gewachsenen und anerkannten Besonderheiten aufgenommen. Die ICF ist eine Klassifikation, die der systematischen Beschreibung von Funktionsfähigkeit, Behinderung, Aktivität und Partizipation (Teilhabe) dient. Das allgemeine Ziel der ICF-Klassifikation ist, in einheitlicher und standardisierter Form eine Sprache und einen Rahmen zur Beschreibung von Gesundheits- und mit Gesundheit zusammenhängenden Zuständen zur Verfügung zu stellen. Sie definiert Komponenten von Gesundheit und einige mit Gesundheit zusammenhängende Komponenten von Wohlbefinden (wie zum Beispiel Erziehung, Bildung oder Arbeit). Mit dieser Klassifikation können Probleme in den Bereichen Körperfunktionen, Körperstrukturen, Aktivitäten, Partizipation (Teilhabe) und Umweltfaktoren erfasst werden, die sich in den ersten Lebensjahren eines Menschen, also in der Kindheit und Jugend, manifestieren. Die ICF ist kein Untersuchungsinstrument, sondern ein Dokumentationssystem, um Ergebnisse unterschiedlichster Untersuchungen zusammen zu fassen. Ein weitergehendes Ziel der ICF-CY ist, die Rechte von Kindern, insbesondere der Kinder mit Behinderungen, wie sie in den UN- Konventionen zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen (von 2008) und Kindern (von 1990) dargelegt sind, durchzusetzen. Die ICF-CY integriert das medizinische und soziale Modell von Behinderung als sogenanntes biopsycho-soziales Modell (s. Abb. 1). Die ICF-CY stellt dabei die Aktivität und Partizipation (Teilhabe) in den Mittelpunkt. Beide werden von den Körperfunktionen, Körperstrukturen und den Umweltfaktoren in für jede Person individuell wechselndem Ausmaß beeinflusst. Es handelt sich aber nicht um einfache Kausalketten, sondern die Komponenten beeinflussen sich gegenseitig. Die Klassifikation hat zwei Teile, die Funktion und Behinderung und die Kontextfaktoren. Teil 1, Funktion und Behinderung, wird weiter unterteilt in die Komponenten, Körperfunktionen und - strukturen und Aktivität und Partizipation. Teil 2 enthält die Komponenten Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren. Körperfunktionen und -strukturen werden in Veränderung der Körperfunktion bzw. Körperstruktur unterteilt. Für die Komponenten Aktivität und Partizipation sind die Konstrukte Leistungsfähigkeit (engl.: capacity) und Leistung (engl. performance), für die Umweltfaktoren Förderfaktoren und Barrieren eingeführt. Die personenbezogenen Faktoren werden nicht kodiert wegen der großen sozialen und kulturellen Varianz, die mit diesen Faktoren verbunden ist. Zu jedem Konstrukt gibt es Domänen und Kategorien auf unterschiedlichen Ebenen. Diese Domänen können mit zunehmender Differenziertheit kodiert werden. Für jede Kategorie gibt es eine Definition mit Inklusionen und Exklusionen.

10 Fachvorträge 10 Abb. 1: Das bio-psycho-soziale Modell der ICF-CY Neben der Kodierung der Kategorie verlangt die ICF-CY eine Kodierung des Grades der Beeinträchtigung, der in fünf Stufen untergeteilt wird, von Problem nicht vorhanden bis Problem voll vorhanden. Dabei sollen möglichst objektive Untersuchungsinstrumente herangezogen werden. In der ICF-CY werden für die Komponenten Körperfunktionen und - strukturen und Aktivität und Partizipation typischerweise Funktionsausfälle beschrieben. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch positive Aspekte kodiert werden können (zum Beispiel durch Benennen von Förderfaktoren). In Deutschland haben sich in den letzten Jahren Arbeitsgruppen damit beschäftigt, die Menge an Punkten in der ICF-CY in den verschiedenen Altersgruppen zu reduzieren und in Form von Checklisten für die Diagnostik, Förder- und Behandlungsplanung handhabbar zu machen. Diese Checklisten stehen seit März 2012 nach dem Erscheinen der deutschen Übersetzung der ICF-CY kostenlos zur Verfügung (zum Beispiel unter Schon seit 2002 gab es eine Versuchsversion einer Checkliste, die im Bereich der Frühförderung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren eingesetzt wurde. Wie bereits oben aufgeführt, kann die ICF auch als eine gemeinsame Sprache verstanden werden, die für eine Zusammenführung der verschiedenen Sichtweisen und Schwerpunkte der unterschiedlichen Fachdisziplinen bereit steht und benutzt werden kann. Dabei ergänzt die ICF als bio-psycho-soziales Modell, die bio-medizinische Sichtweise der ICD 10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, 10. Version). Dies bedeutet für die ICF, dass die fachlichen Meinungen aller an der Diagnostik, Förderung und Behandlung eines Kindes beteiligten Fachleute der verschiedenen Professionen und der Erziehungsberechtigten gleichwertig zusammengeführt werden sollen. Dabei soll jede beteiligte Fachkraft alle Dimensionen der ICF beurteilen und kodieren. Die Praxis zeigt, dass eine ICF Checkliste, die unidisziplinär ausgefüllt wird, eben nicht der Grundidee der WHO entspricht, die Aspekte der Disziplinen Pädagogik, Medizin, Psychologie, Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie sowie weiterer Fachleute (zum Beispiel aus der Jugend- und Sozialhilfe) zusammenzuführen. Die ICF Checkliste ist eine Diskussionsgrundlage zur interdisziplinären Absprache der Förder- und Behandlungsbedürfnisse des Kindes. Sie ersetzt nicht die jeweilige fachspezifische Diagnostik bzw.

11 11 Fachvorträge Befundung, sondern führt diese zusammen. Der tägliche Umgang mit der ICF-CY erweitert den Blick der Fachleute auf die angrenzenden oder ergänzenden Disziplinen, ebenso, wie er die Vertretung der eigenen Sichtweisen stärkt. Er unterstützt die Entwicklung von transdisziplinärem Denken. Dies kommt insbesondere den Kindern und ihren Familien zugute, deren Bedürfnisse umfassender ermittelt werden können, so dass bei zwei Kindern trotz gleicher ICD Diagnose verschiedene Therapien bzw. Förderansätze sinnvoll und wirksam sein können, da die Zielbereiche der Förderung nach ICF-CY verschieden sind. Der Sinn einer solchermaßen erweiterten Diagnostik ist die Einführung der Möglichkeit, den Lebenshintergrund der Betroffenen einzubeziehen, sowie die Möglichkeit der Anpassung an die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderungen. Betrachtet wird mit Hilfe der ICF-CY eben nicht nur die Schädigung, sondern unbedingt auch die daraus möglicherweise entstehende Beeinträchtigung, also die Auswirkungen einer Schädigung auf den Lebensalltag. Mit der ICF können das positive und negative Funktions- und Strukturbild das Aktivitätsbild und Teilhabebild und die relevanten Umweltfaktoren als Barrieren oder Förderfaktoren beschrieben werden. Das hat Auswirkungen auf die Diagnostik: Die Bedeutung der Fachmeinung einer einzelnen Fachperson sinkt, eine Erkrankung oder Behinderung ist nicht ausschließlich ICD 10 basiert diagnostizierbar, sondern die Bedeutung der Partizipationsmöglichkeiten des Kindes am Leben steigt, ebenso die Bedeutung des Umfeldes und die subjektive Wahrnehmung des Patienten. Das bio-psycho-soziale Modell der ICF-CY kann als Grundmodell für ein gemeinsames zielgerichtetes Vorgehen aller am Versorgungsprozess Beteiligten dienen (Entwicklung eines Förder- und Therapiekonzeptes). Gerade unter dem Aspekt einer patienten- bzw. familienzentrierten Behandlung ist eine detaillierte Darstellung des funktionalen Gesundheitszustandes des einzelnen Kindes und Jugendlichen für die Planung von Hilfen und Interventionen sinnvoll und hilfreich. Mit der ICF-CY ist es möglich, das Kind im Kontext der Familie, mit seinen Entwicklungsbesonderheiten und bezüglich des Ausmaßes der Teilhabe zu beschreiben. Eine ICF- Checkliste ist nicht schon als Instrument ressourcenorientiert ausgelegt. Sie kann aber dabei helfen, Ressourcen zu finden. Die ICF-CY, mit der Herausforderung Kontextbedingungen als Barrieren oder Ressource zu benennen, schafft hier eine deutlichere Aufforderung zur Ressourcenorientierung. Die Verwendung der ICF-CY sollte immer in Kenntnis und mit der Einwilligung und Kooperation der Sorgeberechtigten des Kindes/Jugendlichen erfolgen, dessen Funktionsfähigkeit und Behinderung klassifiziert werden. Die durch die ICF-CY kodierten Informationen sollen als persönliche Informationen betrachtet und verbindlichen Regeln der Vertraulichkeit unterstellt werden, welche für die jeweilige Verwendung der Daten adäquat ist (DIMDI 2005).

12 Fachvorträge 12 Durch die Dokumentation mit der ICF-CY in der interdisziplinären Frühförderung wird in der Diagnostik, Behandlungsplanung und Verlaufsdiagnostik (mit Überprüfung der Förder- und Behandlungsziele) ein höheres Maß an Transparenz für alle Beteiligten möglich. Es erscheint wichtig, dass die Einrichtungen, die mit diesem Instrument in Zukunft arbeiten müssen, sich mit der Klassifikation beschäftigen und sinnvolle Vorschläge für deren Einsatz machen. Nur dann kann die Zeit, die für die Dokumentation der ICF-CY nötig ist, für die Arbeit hilfreich sein und die Qualität verbessern. Die Einbeziehung der Betroffenen und ihrer Familien in die Dokumentation ist dabei unerlässlich. Der Umgang mit den erhobenen Daten muss wie bei anderen in einer Vertrauensbeziehung erhobenen Daten geregelt und geschützt sein. Nach einer Einarbeitungsphase ist die Anwendung der ICF-CY (-Checkliste) im praktischen Alltag nach der Erfahrung von Anwendern relativ einfach und ökonomisch handhabbar. Literatur Häussler, M. (2007). Die Rolle der ICF-CY in Sozialpädiatrischen Zentren. Frühförderung Interdisziplinär, 26 (4), Hollenweger, J. (2007). Frühförderung und ICF. Frühförderung interdisziplinär, 26 (4), Kaffka-Backmann, M., Simon, L. & Grunwaldt, A. (2007). Erfahrungen mit der Verwendung der ICF-CY an einer Frühförderstelle. Frühförderung Interdisziplinär, 26 (4), Simon, L. & Kraus de Camargo, O. (2008). Professionelles Rollenverständnis verschiedener Disziplinen in der interdisziplinären Frühförderung. Praxis der Psychomotorik, 33 (1), 4-7. World Health Organisation (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. DIMDI Köln. Verfügbar unter: World Health Organisation (2007). International Classification of Diseases (ICD). World Health Organisation (2011). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen (ICF-CY). Bern: Hans Huber.

13 13 Fachvorträge Das Berliner Modell der Komplexleistung Frühförderung Silke Reichert Grundlagen Die Frühförderung findet im Land Berlin ohne Frühförderstellen statt. Diese Aufgabe übernehmen die 16 Kinder- und Jugendambulanzen und Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ), die sich in verschiedenen Trägerschaften wie Lebenshilfe, Spastikerhilfe, Diakonie usw. befinden. Zusätzlich zu den genannten Kinder- und Jugendambulanzen/SPZ gibt es acht weitere SPZ, die an die großen Berliner Kliniken angeschlossen sind (Helios, Vivantes). Allen SPZ gemeinsam, einschließlich der Kinder- und Jugendambulanzen, ist die personelle Zusammensetzung. Unter ständiger ärztlicher Leitung arbeitet ein interdisziplinär zusammengesetztes Team, bestehend aus Kinderarzt, Psychologe, medizinischen Therapeuten (Physio- und Ergotherapeut, Logopäde), Musiktherapeut, Sozialpädagoge und Heilpädagoge. Auch die prinzipielle Arbeitsweise, vorgegeben durch das Altöttinger Papier der BAG SPZ, ist für alle gleich. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Leistungen der SPZ, gewissermaßen die Eintrittskarte, ist der Überweisungsschein des niedergelassenen Kinderarztes, in dessen ärztlichem Ermessen es liegt, wann die Vorstellung des Kindes in einem SPZ notwendig ist. Die klinikassoziierten SPZ haben in Berlin die Aufgabe der besonders spezialisierten und besondere Kompetenzen umfassenden sozialpädiatrischen Betreuung. Für die Kinder- und Jugendambulanzen/SPZ steht die wohnort- und familiennahe sozialpädiatrische Versorgung unter Einbeziehung des sozialen Umfeldes, einschließlich mobiler Heilmittelversorgung in der Familie oder der Kita im Vordergrund. Die klinikassoziierten SPZ finanzieren sich ausschließlich aus den Vergütungen der Krankenkassen. Die Kinder- und Jugendambulanzen erhalten zusätzlich zu diesen Vergütungen Mittel des Landes Berlin, für die von Sozial- und Jugendhilfeträgern zu erfüllenden Leistungen. Das bedeutet, dass nur die Kinder- und Jugendambulanzen/SPZ bei bestehendem Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe ( 53,54 SGB XII bzw. 35a SGB VIII) die klassischen Frühförderleistungen erbringen können. Kindertageseinrichtungen als Ort der Frühförderung Keinem Kind darf auf Grund der Art oder Schwere seiner Behinderung die Aufnahme in eine Tageseinrichtung verwehrt werden. So heißt es im Berliner Kitagesetz. Die Integration behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder ist in Berlin flächendeckend vollzogen. Es gibt nur noch wenige Sondereinrichtungen. Die Kitalandschaft ist von ungeheurer Vielfalt geprägt. Die Kitas unterscheiden sich in Bezug auf Größe, Kinderzahl, Träger, pädagogischem Konzept usw. Mehr als 82,3% (Berlin Pankow) der Kinder besuchen mehr als drei Jahre eine vorschulische Einrichtung. Nur 1,1% aller Pankower Kinder besuchen keine Kita. Behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder haben einen Förderbedarf, der durch das Jugendamt des Bezirkes in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst festgestellt wird, wenn die Eltern des Kindes den Antrag auf Eingliederungshilfe gestellt haben. Der Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe wird prinzipiell befristet gewährt (vierteljährlich, halbjährlich, längstens bis zum Zeitpunkt der Einschulung des Kindes). Wird die Eingliederungshilfe gewährt, erhält die Kita mehr Geld und zusätzliches sozialpädagogisches Personal, um den konkreten Bedürfnissen des Kindes bei der individuellen Förderung gerecht zu werden. Die Personalzuschläge umfassen eine viertel Stelle bei erhöhtem Förderbedarf und eine halbe Stelle bei wesentlich erhöhtem Förderbedarf des Kindes. Komplexleistung Frühförderung Die Komplexleistung Frühförderung kann beginnen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören: 1. Es besteht ein Rechtsanspruch des Kindes auf Eingliederungshilfe, 2. das Fachpersonal in der Kita hat die Förderdiagnostik/dasEntwicklungsprofil erstellt, 3. in der Kinder- und Jugendambulanz/SPZ ist die mehrdimensionale Bereichsdiagnostik und die Ressourcenanalyse durchgeführt und der Behandlungsplan erstellt worden.

14 Fachvorträge 14 Da jetzt zusätzlich zu den medizinischen Leistungen in der Kinder- und Jugendambulanz/SPZ heilpädagogische Leistungen durch das Fachpersonal der Kita und die Maßnahmen der Komplexleistung Frühförderung hinzukommen, können für das einzelne Kind sehr individuelle, angepasste und vielfältige Möglichkeiten der Förderung gefunden werden. Beispielhaft und ohne Anspruch auf Vollständigkeit nenne ich einige Maßnahmen der Komplexleistung Frühförderung: mobile Therapien, als Einzel- oder Gruppentherapie im Gruppengeschehen integriert oder einem separaten Raum, heilpädagogische Förderung einzeln oder in einer Gruppe, Anleitung der Erzieherin zu Handling, Füttern, Lagerung, Transfer, Elterngespräche zusammen mit der Erzieherin, Beobachtung, Verhaltens- oder Bewegungsanalyse (auch mit Video), Informationsveranstaltungen für Erzieher (z.b. zu bestimmten Krankheitsbildern/Behinderungen), Teamfortbildungen für Erzieher. Potenziale und Schwierigkeiten des Berliner Modells Die Möglichkeiten der Komplexleistung Frühförderung in Berlin sind vielfältig. Grundlage ist die Erfüllung der o.g. Voraussetzungen. Das klingt einfach, ist aber in der Praxis häufig anders zu erleben. Immerhin müssen der gültige Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe, der vierteljährliche Überweisungsschein des Kinderarztes an die Kinder- und Jugendambulanz/SPZ und eine gelungene Kooperation der Partner der Frühförderung vorhanden sein. Oft zerfällt die Komplexleistung Frühförderung in Einzelleistungen, die bestenfalls punktuelle additive Effekte haben, aber nicht die mögliche Qualität erreichen. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und auf verschiedenen Ebenen zu finden: Die Komplexleistung Frühförderung ist ein Konstrukt aus freiwillig zu nutzendem Angebot und gesetzlich verankertem Rechtsanspruch. Die Eltern des Kindes sind immer Auftraggeber und bilden den Rahmen und die Klammer der Komplexleistung. Ist diese durch die Eltern ausgelöst worden, sind die Leistungserbringer gesetzlich verpflichtet zusammenzuarbeiten, wobei die Art und Weise der Kooperation immer wieder neu abzustecken ist. Hier gilt es den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und auf dieser Basis die fruchtbare Zusammenarbeit auszubauen. Selbst unter den günstigsten Voraussetzungen und bei guter Kooperation der Partner der Frühförderung gleicht das Terrain einem Dschungel und die Pfade sind nicht immer leicht zu erkennen. Der Ausgangspunkt der Komplexleistung liegt immer bei den Eltern. Natürlich gehen wir davon aus, dass die Eltern in der Lage sind die Fähigkeiten und auch die Schwierigkeiten ihrer Kinder zu erkennen, sich bei Bedarf Hilfe zu holen, ihre Kinder zu unterstützen usw. Kurzum, wir sehen sie als mündige Bürger, die ihre vornehmste Pflicht erfüllen, ihre Kinder zu erziehen. Diese an sich sehr schöne Herangehensweise verstellt aber den Blick für die echten Lebensumstände und Lebenslagen, in denen sich Eltern nicht selten befinden. Hierzu zählen z.b. schwierige Lebenssituationen wie Scheidung und Trennung, Krankheit, Behinderung, Tod naher Angehöriger, aber auch geringe Bildung, Arbeitslosigkeit, Abhängigkeit von Sozialleistungen, Überlastung, nicht bewältigte Ereignisse wie die drohende Behinderung des Kindes, welche sich oft erst im Laufe der kindlichen Entwicklung zeigt, psychische Erkrankungen, Sucht, Gespenster aus der eigenen Kindheit usw. Meist ist nicht nur ein Problem vorhanden, sondern es entsteht ein sich kumulierend verstärkendes Gemenge, das die Rolle der Eltern als Auftraggeber der Komplexleistung Frühförderung einschränkt. Es muss betont werden, dass es nicht reicht einmalig die Komplexleistung auszulösen und in Gang zu setzen, die Eltern müssen auch im Verlauf der Förderung Rahmen und Klammer bilden, sie müssen die Fristen des Rechtsanspruches beachten, sich um die Überweisungsscheine des Kinderarztes an die Kinder- und Jugendambulanz/SPZ kümmern, Termine vereinbaren und wahrnehmen. Die Qualität der Kooperation der Partner in der Frühförderung wird beeinflusst durch deren Unterschiedlichkeit hinsichtlich ihrer beruflichen Qualifikation, Arbeitsaufgaben und dem steigenden ökonomischen Druck, den alle zu spüren bekommen, der sich aber verschieden auswirkt. Es wird davon ausgegangen, dass medizinische Therapeuten, Sozialarbeiter im Jugendamt und Pädagogen sich einfach verstehen, die gleich Sprache sprechen, die gleichen Ziele verfolgen und ihren Fokus auf das Gleiche richten. Das Gestalten der Kooperation erfolgt aus dem Bauch heraus. Gelingende Kooperation wird zum Glücksspiel.

15 15 Fachvorträge Fazit Die Bedingungen für die Komplexleistung Frühförderung sind in Berlin prinzipiell gut. Dazu trägt nicht zuletzt die pauschalisierte Finanzierung der Kinder- und Jugendambulanzen/SPZ bei. Entscheidend für die Qualität der Komplexleistung Frühförderung ist die Ausgangslage der Eltern. Die hohe Fragilität entsteht durch das Gemisch aus Freiwilligkeit und Rechtsanspruch. Die Kooperation der Partner der Frühförderung trägt entscheidend zum Gelingen bei und erfolgt vielfach aus dem Bauch heraus. Die Komplexleistung Frühförderung ist vergleichbar mit einem Netz, welches die Eltern für ihr Kind spannen und halten können. Die Fachleute der Frühförderung, also die Erzieher und Therapeuten, aber auch die Mitarbeiter im Jugendamt, im öffentlichen Gesundheitsdienst, die Kinderärzte usw. gestalten die Maschen des Netzes: Ihre Größe, Regelmäßigkeit, Textur und Variabilität. Ist das Netz ideal für das Kind gestaltet und die Eltern halten und spannen es entsprechend, so kann sich das Kind weit in die Höhe schwingen. Sind die Maschen des Netzes zu groß oder zu klein, ist es zu hart oder zu weich, hängt es gar durch, schleift auf dem Boden oder das Kind fällt hinaus ist die Komplexleistung Frühförderung in Zusammenarbeit mit den Eltern nicht gelungen. Greift der Zwangskontext von Maßnahmen des Kinderschutzes, sind nicht nur die Eltern, sondern auch alle Beteiligten häufig in den Maschen und Seilen verstrickt. Die Frühförderung kann die Gestaltung des Netzes leisten, das Aufgreifen, Halten und Spannen ist an die Eltern gebunden. Wir befinden uns in dem Dilemma, welches die Freiwilligkeit der Inanspruchnahme mit sich bringt: Wir sehen Kinder, denen wir mit unserem Netz Flügel verleihen; aber wir müssen auch Entwicklungsverläufen von Kindern zusehen, die wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ablaufen und wir sind zu Zuschauern verdammt, weil nur die Eltern die Komplexleistung Frühförderung auslösen können. Literatur Bezirksamt Pankow von Berlin (2008). Einschulungsuntersuchungen Schuljahr 2007/ ngsuntersuchungen_pankow_2007.pdf Bezirksamt Pankow von Berlin (2012). Pankow in Zahlen - Die kleine Bezirksstatistik. Brückner, B., Große-Rhode, M., Maier, B., Wolff, R. (2007). Leitfaden zur sozialpädiatrischen Versorgung und Frühförderung im Land Berlin. Unveröffentlichtes Manuskript. Berlin. Gaudszun, C., Pankoke, F., Zinser, A., (2006). Familien in Berlin-Berliner Förderplan. 3. Aufl. Unveröffentliches Manuskript. Berlin. Rahmenvereinbarung zur sozialpädiatrischen Versorgung im Land Berlin (2005).

16 Fachvorträge 16 Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Diagnostik und Frühförderung Wolfgang Dahms Vortragsmanuskript: Ich bin Diplom-Pädagoge und Leiter der Interdisziplinären Frühförderstelle der Stadt Göttingen und habe gemeinsam mit anderen auch das Konzept für diese IFF zwischen 1985 und 1987 erarbeitet. Die IFF besteht seit Sie ist eine Einrichtung in kommunaler Trägerschaft. Dies ist in der Frühförderlandschaft ungewöhnlich. In den allermeisten Fällen gehören Frühförderstellen sog. freien Trägern an. Wir sehen im Jahr ca. 340 Kinder vom Säuglingsalter bis zur Einschulung. Die Problem- und Fragestellungen, mit denen die Kinder bei uns vorgestellt werden, sind sehr vielfältig und betreffen leichtere bis sehr schwere Entwicklungsbeeinträchtigungen und deren Auswirkungen auf Aktivitäten, Teilhabe und Umfeld. Das IFF-Team besteht aus sechs PädagogInnen, einer Physiotherapeutin, einer Logopädin, einem Kinderarzt aus der Universitäts-Kinderklinik Göttingen sowie einer Sekretärin. Ist die Interdisziplinäre Frühförderung in den Köpfen der Beteiligten inzwischen eigentlich angekommen? Neu-deutsch möchte ich sagen: nicht wirklich! Wir erleben einen quälenden Prozess seit elf Jahren SGB IX. Es bestehen Ängste und Vorbehalte auf allen Seiten: die Verbände der gesetzlichen Krankenversicherung GKV haben Angst, ihre Leistungsunabhängigkeit zu verlieren, weil sie eine Leistung - die Komplexleistung - aus einer Hand mit dem Sozialhilfeträger erbringen sollen. Sie befürchten unkalkulierbare Mehrkosten. Die Sozialhilfeträger schlingern umher, versuchen, möglichst ungeschoren davon zu kommen oder die Gunst der Stunde zu nutzen, um Einsparungen zu erzielen. Es bestehen Ängste bei den Verbänden der freien Wohlfahrt vor Dumpingpreisen durch die neue Denkart der GKV, die ihre Leistungen bei der Komplexleistung auf dem Niveau der Heilmittelerbringung deckeln will. Die Fachkräfte der Frühförderung befürchten einen erheblichen Qualitätsverlust durch verschlechterte Rahmenbedingungen (Stichwort Landesrahmenempfehlung Niedersachsen LRE). Es bestehen bei ihnen aber auch Ängste, Vertrautes aufzugeben, sich auf Neues in unmittelbarer Kooperation mit anderen Berufsgruppen einzulassen. Und es bestehen Ängste bei den Eltern, ob ihr Kind nach der niedersächsischen LRE auch ausreichende Leistungen bekommt. Die niedersächsische LRE besteht nun seit fast vier Jahren. In Niedersachsen arbeiten ca. 70 Frühförderstellen. Erst drei IFF sind nach der LRE entstanden. Somit ist auch keine ernstzunehmende Evaluation möglich: da ist wohl etwas schief gelaufen. Ich will in meinem Vortrag zunächst möglichst konkret werden und Ihnen das Göttinger Modell der Interdisziplinären Frühförderstelle (die nicht nach der LRE arbeitet) in Zusammenarbeit mit einem Regionalen Konzept von 22 Integrationskitas vorstellen. Dabei will ich den Schwerpunkt auf die Diagnostik legen. Ich nehme Sie also ein bisschen mit in unseren Alltag und werde im zweiten Teil meines Vortrags einige generelle Aspekte der interdisziplinären Zusammenarbeit in IFF ansprechen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mit Anregungen für Ihren Bereich nach Hause gehen. Interdisziplinäre Diagnostik in der IFF Göttingen Fallbeispiel: Es geht hier um die 3½-jährige Nada. Sie ist seit drei Monaten im Kindergarten in einer Regelgruppe mit 25 Kindern und zwei Erzieherinnen. Sie hat fünf ältere Geschwister, davon zwei ältere Schwestern, die ebenfalls den Kindergarten besuchen. Die Kinder sprechen untereinander alle deutsch, mit den Eltern sprechen sie gemischt jugoslawisch/deutsch, die Eltern sprechen leidlich deutsch. Die Familie stammt aus dem Kosovo und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Die Vorsorgeuntersuchungen von Nada beim Kinderarzt waren bislang ohne Befund. Die Erzieherinnen sind sich unsicher in der Einschätzung ihrer Entwicklung. Sie machen sich Sorgen und empfahlen den Eltern die Vorstellung in der IFF.

17 17 Fachvorträge Das Diagnostik-Setting bestand aus vier Terminen: Ein gemeinsamer Erstkontakt und Diagnostik- Termin des Pädagogen und der Logopädin, ein Diagnostik-Termin der Physiotherapeutin, zwei Termine des Pädagogen zur pädagogisch-psychologischen Diagnostik. Der Arzt wurde nicht hinzugezogen, da keine spezifische medizinische Fragestellung vorlag und die kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen ohne Befund waren. Wie es mit Nada weiterging, dazu später mehr. Wie erreichen uns Kinder wie Nada? Die IFF hat einen Flyer (vgl. Abb. 1) erarbeitet, der einmal jährlich unaufgefordert an ca. 200 für die IFF relevante Adressen in Göttingen verschickt wird (Kitas, Kinderärzte, HNO-Ärzte, Kinderklinik, Physiotherapie-, Logopädie-, Ergotherapiepraxen, Sozialdienst des Jugendamtes, Anbieter von Familienhilfe, Grundschulen u.a.). Dies sind alles bestehende Institutionen und Fachkräfte, die mit Kindern bis zum Einschulalter und deren Familien in Kontakt kommen und denen erste Hinweise auf weiteren Klärungs- und Hilfebedarf auffallen können. Diese empfehlen dann den Eltern, Kontakt mit der IFF aufzunehmen und geben ihnen dazu den Flyer. Mit dem Flyer und seiner Gestaltung verbinden wir das Ziel, den Eltern atmosphärisch und von der Information her die Kontaktaufnahme mit uns zu erleichtern. Er soll einladend wirken. Daher haben wir ein konkretes Foto unseres Eingangsbereichs als Hintergrund für die knapp gehaltenen Textinformationen verwandt. Es zeigt Kinder des für die Frühförderung relevanten Altersspektrums vom Säugling bis zur Einschulung, Kinder und Eltern unterschiedlicher Herkunftsländer sowie eine Mutter im Gespräch mit einer Mitarbeiterin. Zudem zeigt der Flyer ein Team-Foto mit Namen und Berufsbezeichnung der Teammitglieder. Die eigentliche Diagnostik hat einen Vorlauf, der zum Ziel hat, schon einiges über das Kind und die Sorgen, die im Raum stehen, zu erfahren, bevor wir es kennen lernen. So können wir die Diagnostik zielgerichteter planen. Wir fragen die Eltern im Erstkontakt nach ihren Sorgen und Wünschen, und wenn das Kind eine Kita besucht, geben wir ihnen einen standardisierten Kita-Fragebogen zur Entwicklung des Kindes mit, den die Erzieherinnen für uns ausfüllen sollen. Kind und Eltern kommen dann zu mehreren Einzel-Terminen an mehreren Tagen. Diese Entzerrung der Untersuchung trägt zum einen dazu bei, Kind und Eltern nicht zu überfordern. Zudem entsteht ein Beziehungsaufbau zu Kind und Eltern, die Vertrautheit wächst, und es besteht die Möglichkeit, den Prozess vom ersten bis zum letzten Diagnostik-Termin zu beobachten. Unsere Einrichtung kennt vom Konzept her kein Standard-Untersuchungsteam. Es werden immer die Fachrichtungen beteiligt, die nach den Vorinformationen zur Klärung erforderlich scheinen. Insofern sind zwischen PädagogInnen, Physiotherapeutin, Logopädin und Kinderarzt alle Kombinationen denkbar. In der Regel sind mindestens zwei und maximal vier Fachrichtungen bei einem Kind vertreten. Gemeinsame Untersuchungstermine sind sehr wertvoll und dienen dem gemeinsamen interdisziplinären Erleben und der unmittelbaren Diskussion. Aus organisatorischen Gründen sind aber auch häufig Einzel-Diagnostiktermine nötig. Wird der Arzt beteiligt, ist sein Termin der letzte im Setting, so dass er die Vorergebnisse der anderen Fachkräfte verwenden kann. Sein Termin findet in der Regel gemeinsam mit den anderen Beteiligten statt. Hier werden dann die Ergebnisse, Einschätzungen und Empfehlungen zusammengeführt und direkt mit den Eltern besprochen. Während wir uns zu Anfang unserer Arbeit noch nach diesem Abschluss-Termin zurückzogen, interdisziplinär beratschlagten und dann mit den Eltern unsere Einschätzungen besprachen, merkten wir sehr schnell, dass das atmosphärisch für die Eltern sehr merkwürdig war (Stichworte Ausgeliefertsein, hierarchisch-distanzierter Umgang). Es hatte den Charakter: Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück! Wir sind dann rasch dazu übergegangen, gemeinsam und damit partnerschaftlich mit den Eltern unsere Einschätzungen zu besprechen. Diese neue Vorgehensweise bedurfte für manches Teammitglied der Gewöhnung, denn partnerschaftliches Umgehen mit Eltern ist besonders in der medizinischen Denkart eher fremd.

18 Fachvorträge 18 Abb. 1: Elternflyer der Frühförderstelle Göttingen

19 19 Fachvorträge Wie läuft eine interdisziplinäre Entwicklungsdiagnostik bei uns ab? In der schematischen Darstellung stellt sich das wie folgt dar (siehe Abb. 2): Abb. 2: Schematische Darstellung einer interdisziplinären Entwicklungsdiagnostik Anlass, Die Eltern melden das Kind an, wir holen Vorinformationen ein. Wenn Untersuchungstermine hintereinander stattgefunden haben, dann tauschen sich die Beteiligten nachträglich gemeinsam aus. Dazu haben wir das Austauschteam organisatorisch eingeführt: man kann sich zu einem bestimmten Wochentermin die gewünschten Teammitglieder im PC zum gemeinsamen Gespräch buchen. Die abschließende Beratung mit den Eltern führt der Case-Manager der Familie, also der für sie federführend Verantwortliche aus dem Team durch. Dies geschieht ohne Kind, um in Ruhe, ungestört, mit ausreichend Zeit und möglichst offen miteinander sprechen zu können. Dies ist der erste Schritt, den Transfer der Diagnostik-Ergebnisse in die Lebenswelt des Kindes zu sichern, die besonders durch die Eltern und die Kita charakterisiert ist. Es geht hierbei also um die für die Beteiligten verständliche und nachvollziehbare Rückkoppelung der Diagnostikergebnisse mit dem ursprünglichen Anlass und den Sorgen und um die Auswirkungen auf Aktivitäten und Teilhabe im Sinne der ICF. Im nächsten Schritt verfassen die an der Diagnostik beteiligten Fachkräfte zudem einen gemeinsamen Diagnostik-Brief. Er hat die Funktion, die externen Beteiligten (Eltern, Kinderarzt; ggf. Kita, Therapeuten, Leistungsträger u.a. - der Verteiler wird mit den Eltern abgestimmt) gleichermaßen, in abgestimmter Weise und nachlesbar über die Untersuchung und die Einschätzung der IFF zu informieren und ggf. Leistungen zu ermöglichen. Wir bemühen uns dabei um eine für alle Beteiligten verständliche Sprache, aber das ist ein schwieriges Unterfangen und gelingt oft nur unzureichend.

20 Fachvorträge 20 Generell wird bei Kindern, die eine Krippe oder einen Kindergarten besuchen, ergänzend ein gemeinsames Gespräch in der Kita - gemeinsam mit den Eltern - durchgeführt. Diese Form hat sich sehr bewährt. Die Erzieherinnen fühlen sich wahrgenommen, unterstützt und entlastet. Die Eltern fühlen sich ernst genommen, sind ebenfalls entlastet und zudem aktiv beteiligt. Sie haben das gute Gefühl, dass sich etwas für ihr Kind tut und dass sie an Zukunftssicherheit gewinnen. Das übergeordnete Ziel dieser konzeptionellen Maßnahmen ist die Optimierung des Weiterentwicklungsprozesses des Kindes. Regionales Konzept zur gemeinsamen Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung in Kindergärten in Göttingen, mit Anbindung an die IFF als Göttinger Besonderheit Abb. 3: Regionales Konzept der Frühförderstelle Göttingen Das Regionale Konzept (s. Abb. 3) besteht seit 1995 und hat das niedersächsische Kindertagesstättengesetz KiTaG von 1993 sowie die sog. zweite Durchführungsverordnung DVO zur Grundlage. Heute umfasst das Göttinger Regionale Konzept folgende Eckpunkte: 22 Regelkitas mit 29 Integrations-Gruppen nehmen teil, Rahmenbedingungen nach 2. DVO- KiTaG: max. 18 Ki, davon 2 bis 4 mit Behinderung, zwei Erzieherinnen und eine Heilpädagogin in Vollzeit davon drei Regelkitas mit zusätzlichen integrativen Krippengruppen mobile TherapeutInnen aus niedergelassenen Praxen, feste Therapeutenteams: je eine Physiotherapeutin, Logopädin und Ergotherapeutin pro Kita ca. 100 sog. Integrations-Kinder, auch sehr schwer behinderte Kinder, besuchen derzeit die Integrations-Kitas; wir machen damit sehr gute Erfahrungen, es ist für alle bereichernd Eingangs-, Verlaufs- u. Abschlussdiagnostik mit Einverständnis der Eltern durch die IFF 1/2jährige Kooperationsgespräche mit Eltern und allen Beteiligten (ggf. mit IFF), die TherapeutInnen erhalten eine Teilnahmeerstattung aus der Kind-Monats-Pauschale nach 2. DVO

21 21 Fachvorträge zentrale Koordinatorin, angestellt in der IFF - regelt Platzantrag u. Platzvergabe in Abstimmung mit den Kita-Leiterinnen - führt Arbeitskreise mit Integrations-Gruppen-MitarbeiterInnen und TherapeutInnen durch - bringt den Integrations-Platzbedarf in die Kita-Bedarfsplanung der Stadt Göttingen ein - wird finanziert durch die teilnehmenden Kitas aus der Kind-Monats-Pauschale von z. Zt. 379 nach 2. DVO Zusammenfassend kann man sagen: Die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung in Kitas ist in Göttingen der Regelfall und bedeutet damit die Umsetzung des Inklusionsgedankens Wie sah das bei Nada schließlich aus? Nach den Diagnostik-Terminen hatte bereits eine Erstberatung der Mutter stattgefunden. Es fand zusätzlich ein Kooperations-Gespräch in der Kindertageseinrichtung mit dem Case-Manager aus der IFF, den Eltern, den Kita-Erzieherinnen, der Heilpädagogin der Kita und der zukünftigen Logopädin statt. Antwort auf Fragen der Kita durch die IFF: die Sorgen waren berechtigt, es lag eine Verzögerung in der geistigen (Lebensalter versus Entwicklungsalter) und in der sprachlichen Entwicklung von gut einem Jahr vor. Grobmotorische Stärken konnten bei Nada beschrieben werden, feinmotorisch waren noch Schwächen zu verzeichnen. Nada zeigte eine imponierende Lern- und Leistungsfreude sowie eine gute Mitarbeit Empfehlung: Integrations-Platz mit Logopädie, da eine Beeinträchtigung der Teilhabe vorlag und der Förderschwerpunkt aus therapeutischem Gesichtspunkt in der Verbesserung ihrer sprachlichen Kommunikationsmöglichkeiten bestehen sollte. Deutlich wurde zudem, dass Hilfen durch die Kita für die Familie im Alltag notwendig wären. Basics und spezifische Besonderheiten von IFF Basics Zunächst will ich auf einige generelle Basics in der Zusammenarbeit mit anderen aufmerksam machen. Das allzu Menschliche darf man in der Teamarbeit zunächst einmal nicht unterschätzen, und das gilt natürlich auch für interdisziplinäre Frühförderstellen. Ein passender Buchtitel dazu lautet: Ich hasse Teams! Prof. Fittkau aus Göttingen hat es einmal so formuliert: Team ist die härteste Form des Daseins. Vielleicht trage ich Eulen nach Athen, aber es ist mir dennoch wichtig, die folgenden Aspekte zu erwähnen: Die Zusammenarbeit in der IFF wird dann gut funktionieren, wenn die Bereitschaft zu kollegialem Arbeiten vorhanden ist; ein künftiges Teammitglied in einer IFF sollte sich vorher fragen: Tue ich mir das an? ; das gilt gleichermaßen für Pädagogen, Therapeuten, Ärzte; die Tätigkeit in einer IFF ist anders als sie es von ihren angestammten Berufsfeldern kennen.... man neugierig auf andere Meinungen, Zugänge oder Fachgebiete ist (wenn die Lust da ist, voneinander zu lernen, neue Erfahrungen zu machen,...).... jeder Einzelne eine Haltung von Wertschätzung, Einfühlsamkeit, Achtsamkeit und persönlicher Echtheit lebt (es sind die alten Gedanken von Carl Rogers, die nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben; (nach-)fragen statt bewerten, Interesse am Kollegen tut jedem gut, Fachlichkeit anerkennen, authentisch und gleichzeitig akzeptierend sein). Diese Basics umzusetzen ist natürlich überall hilfreich, wo Menschen miteinander arbeiten. Und wenn man denkt, man hat es drauf, lernt man schnell, dass es immer wieder neuer Achtsamkeit und neuer Bewährung im Arbeitsalltag bedarf. In einer IFF bestehen nun allerdings noch besondere Herausforderungen. Hier treffen Menschen

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