Standortkonzept für Sportboothäfen an der Ostseeküste
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- Benedict Meissner
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1 DIESES PROJEKT WIRD VON DER EUROPÄISCHEN UNION KOFINANZIERT Standortkonzept für Sportboothäfen an der Ostseeküste Mecklenburg Vorpommern Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung
2 Seite 2 Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern Schloßstraße 6-8, Schwerin Tel.: 0385/588-0 Fax.: 0385/ oeffentlichkeitsarbeit@am.mv-regierung.de Bearbeitung: Planco-Consultig GmbH Schwerin Schwerin im Dezember 2004 Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Kandidaten oder Helfern während des Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Mißbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Ausdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden kann. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also unabhängi g davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationen dem Empfänger zugegangen sind.
3 Schlussbericht Seite iii INHALT Seite ZUSAMMENFASSUNG 1. ZIEL UND HINTERGRUND DER UNTERSUCHUNG I 1.1 Hintergrund I 1.2 Bedeutung des Wassersports für die Regionalentwicklung II 2. ANFORDERUNG AN UND TYPISIERUNG VON WASSERSPORTANLAGEN III 3. PLANUNGSGRUNDLAGEN IV 3.1 Räumliche Unterteilung IV 3.2 Gegenwärtiger Bestand an Wassersportanlagen IV 3.3 Netzbezogene Bewertung VI 3.4 Standortbezogene Bewertung VII 3.5 Ausstattungsbezogene Bewertung VIII 4. PLANUNGSKONZEPTION VIII 4.1 Zukünftige Bedarfsentwicklung VIII 4.2 Planungsgrundsätze XI 4.3 Prioritäten aus netzbezogener Sicht XII 4.4 Planungsempfehlungen XV Netzlückenschlüsse an der Außenküste Priorität 1 XV Kapazitätserweiterung an Etappen- und Basishäfen (Typ A / B) Priorität 2 XVI Kapazitätserweiterung an netzergänzenden Häfen für tiefgängige Bootstypen zur Verbesserung der Vielfalt (Typ C) Priorität 3 XVII Zusammenfassung XVIII 5. WEITERE PERSPEKTIVEN XXVI GESAMTSCHLUSSBERICHT 1. EINLEITUNG 1 2. TYPISIERUNG UND ANFORDERUNGEN VON/AN WASSERSPORTANLAGEN Typisierung Nutzergruppe Bootstyp Reviertyp Vorrangige Hafennutzung Bauliche Form der Anlagen Wassertiefe Anforderungsprofile Netzbezogene Anforderungen Standortbezogene Anforderungen Ausstattungsbezogene Anforderungen Klassifizierung 13
4 Seite iv Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns 3. BEDARFSANALYSE Vorbemerkung Dauerlieger Grundlagen der Prognose: Allgemeine Trends des Wassersports Überprüfung der Bedarfsschätzung aus dem Jahre Nachfrageentwicklung bis Gastlieger Bootsströme Methodik der Prognose der Bootsströme für Schätzergebnisse: Bootsströme nach Mecklenburg-Vorpommern bis Liegeplatzbedarf bis Gesamtbedarf an neu zu schaffenden Liegeplätzen bis DIE ÖKONOMISCHE BEDEUTUNG DES WASSERSPORTTOURISMUS Direkte Wirkungen Einnahmen und Ausgaben Beschäftigungseffekte von Sportboothäfen Indirekte Wirkungen Erhöhung der Attraktivität der Ostseeküste für den gesamten Tourismus auf-grund der Weiterentwicklung des Segelsports Steigerung der Attraktivität des Standorts "Ostseeküste" für Industrie und Ge-werbe Erhöhung der Attraktivität des Wohnstandorts "Ostseeküste" Schlussfolgerungen BESTAND AN SPORTBOOTHÄFEN IN MECKLENBURG-VORPOMMERN Bestehendes Hafennetz in Mecklenburg-Vorpommern Überblick Basis- und Etappenhäfen im Hafennetz Revier I: Wismarbucht-Rostock-Warnemünde Übersicht Netzbezogene Bewertung Standortbezogene Bewertung Ausstattungsbezogene Bewertung Schlussfolgerungen: Vorteile und Defizite Revier II: Fischland-Darß-Zingst Überblick Netzbezogene Bewertung Standortbezogene Bewertung Sicherheit Ausstattungsbezogene Bewertung Schlussfolgerungen: Vorteile und Defizite Revier III: Nördliches und östliches Rügen-Hiddensee-nördlicher Strelasund Überblick Netzbezogene Bewertung Standortbezogene Bewertung Ausstattungsbezogene Bewertung Vor- und Nachteile des Segelreviers 116
5 Schlussbericht Seite v 5.5 Revier IV: Greifswalder Bodden-südlicher Strelasund Übersicht Netzbezogene Bewertung Standortbezogene Bewertung Ausstattungsbezogene Bewertung Schlussfolgerungen: Vorteile und Defizite Revier V: Achterwasser-Peenestrom Übersicht Netzbezogene Bewertung Standortbezogene Bewertung Ausstattungsbezogene Bewertung Schlussfolgerungen: Vorteile und Defizite Revier VI: Stettiner Haff Übersicht Netzbezogene Bewertung Standortbezogene Bewertung Ausstattungsbezogene Bewertung Schlussfolgerungen: Vorteile und Defizite PLANUNGSKONZEPTION Zusammenfassung Grundsätze Standortempfehlungen aus netzbezogener Sicht Empfohlene Planungen und Standorte im Überblick Revier I: Wismarbucht-Rostock-Warnemünde Übersicht Etappenhäfen und Basishäfen A + B Netzergänzende Häfen C Zusammenfassung und Planungskonzeption Revier II: Fischland-Darß-Zingst Übersicht Etappenhäfen (Darßer Ort) Netzergänzende Häfen C Zusammenfassung und Planungskonzeption Revier III: Hiddensee-nördliches und östliches Rügen-nördlicher Strelasund Übersicht Außenküstenbereich von Libben bis Prorer Wiek / Halbinsel Mönchgut: Etappen- / Basishäfen (A / B) Nördlicher Stralsund zwischen Stralsund und Wieker Bodden: Basishäfen (B) Nördlicher Stralsund zwischen Stralsund und Wieker Bodden: Netzergänzende Häfen C+D Binnenbereich zwischen Wittower Fähre und Ralswiek: Netzergänzende Häfen C+D Zusammenfassung und Planungskonzeption Revier IV: Südlicher Strelasund-Greifswalder Bodden Übersicht Etappenhäfen und Basishäfen (A / B) Etappenhäfen A Netzergänzende Häfen C Zusammenfassung und Planungskonzeption 217
6 Seite vi Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns 6.6 Revier V: Achterwasser-Peenestrom Außenküste Usedom Übersicht Außenküste Usedom: Etappen- / Basishafen (A/B) Peenestrom und Achterwasser: Etappenhäfen Peenestrom und Achterwasser: Netzergänzende Häfen C und D Zusammenfassung und Planungskonzeption Revier VI: Stettiner Haff Übersicht Netzergänzende Häfen C + D Zusammenfassung und Planungskonzeption 238
7 Schlussbericht Seite vii TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Klassifizierungsmerkmale von Bootshäfen... 3 Tabelle 2: Anforderungskriterien für die Bewertung von Hafenanlagen... 7 Tabelle 3: Kriteriengruppe Erreichbarkeit... 9 Tabelle 4: Kriteriengruppe Schutzfunktion (Sicherheit)... 9 Tabelle 5: Kriteriengruppe Ver- und Entsorgungseinrichtungen...12 Tabelle 6: Kriteriengruppe für technische Dienstleistungen...12 Tabelle 7: Kriteriengruppe andere Dienstleistungen...13 Tabelle 8: Klassifizierung der Wassersportanlagen...14 Tabelle 9: Bootsbestand der DSV Mitglieder in Deutschland Tabelle 10: Mitgliederentwicklung des DSV nach Bundesländern...20 Tabelle 11: Boote von DSV-Mitgliedern pro 1000 Einwohner 1994 und Tabelle 12: Jährliche Sportbootführerscheinprüfungen in Deutschland...21 Tabelle 13: Bestand, Produktion und Außenhandel von Segelbooten nach Bootsgrößenklassen 1993 und Tabelle 14: Anzahl und Nutzung der Liegeplätze in Mecklenburg-Vorpommern im Jahre Tabelle 15: Bedarf an Dauerliegeplätzen in Mecklenburg-Vorpommern nach Revieren Tabelle 16: Reviereinteilung für die Schätzung der Besucherströme...29 Tabelle 17: Auslastung der Häfen in Dänemark, Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern mit Gastliegern in Tabelle 18: Kapazitäten und Bootsübernachtungen von Gastliegern in dänischen Ostseehäfen 1994 und 2003 nach Nationalität...35 Tabelle 19: Bootsübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern nach Herkunft der Gäste Tabelle 20: Bootsübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern nach Herkunft 2015 (z.t. gerundet)...40 Tabelle 21: Veränderung an Bootsübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern nach Herkunft (z.t. gerundet)...40 Tabelle 22: Bedarf an Gastliegeplätzen in Mecklenburg-Vorpommern nach Revieren Tabelle 23: Bedarf an Liegeplätzen bis Tabelle 24: Anzahl der Wassersportanlagen nach Hafenkategorie...55 Tabelle 25: Anzahl der Sportboothäfen (kategorisiert) in den Küstenrevieren Mecklenburg- Vorpommerns...57 Tabelle 26: Verteilung der Liegeplatzkapazitäten der Sportboothäfen (kategorisiert) auf die Segelreviere Mecklenburg-Vorpommerns...59 Tabelle 27: Verteilung der Liegeplatzkapazitäten auf die einzelnen Nutzergruppen in den Revieren Mecklenburg-Vorpommerns...60 Tabelle 28: Verteilung der Liegeplatzkapazitäten auf die Hafenkategorien...61 Tabelle 29: Etappenhäfen in Mecklenburg-Vorpommern...62 Tabelle 30: Netzlücken im Hafennetz an der Küste M-V...63 Tabelle 31: Basishäfen in Mecklenburg-Vorpommern...65 Tabelle 32: Sportboothäfen (kategorisiert) nach Nutzergruppen und Kapazität...69 Tabelle 33: Seeseitige Entfernungen zwischen ausgewählten Häfen im Revier...72 Tabelle 34: Landseitige Erreichbarkeit des Reviers...73 Tabelle 35: Seeseitige Erreichbarkeit des Reviers...75 Tabelle 36: Schutzfunktion / Sicherheit im Revier...77 Tabelle 37: Betroffene Schutzgebiete im Revier...79 Tabelle 38: Versorgungs- und Dienstleistungsangebot im Revier...81 Tabelle 39: Sportboothäfen (kategorisiert) nach Nutzergruppen und Kapazität...84 Tabelle 40: Seeseitige Entfernungen zwischen ausgewählten Häfen im Revier...87
8 Seite viii Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Tabelle 41: Landseitige Erreichbarkeit des Reviers...88 Tabelle 42: Seeseitige Erreichbarkeit des Reviers...91 Tabelle 43: Sicherheit / Schutzfunktion im Revier...93 Tabelle 44: Betroffene Schutzgebiete im Revier...95 Tabelle 45: Versorgungs- und Dienstleistungsangebot im Revier...97 Tabelle 46: Sportboothäfen (kategorisiert) nach Nutzergruppen und Kapazität Tabelle 47: Seeseitige Entfernungen zwischen ausgewählten Häfen im Revier Tabelle 48: Landseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 49: Seeseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 50: Sicherheit / Schutzfunktion im Revier Tabelle 51: Betroffene Schutzgebiete im Revier Tabelle 52: Versorgungs- und Dienstleistungsangebot der Häfen im Revier Tabelle 53: Sportboothäfen (kategorisiert) nach Nutzergruppen und Kapazität Tabelle 54: Seeseitige Entfernungen zwischen ausgewählten Häfen im Revier Tabelle 55: Landseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 56: Seeseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 57: Schutzfunktion / Sicherheit im Revier Tabelle 58: Betroffene Schutzgebiete im Revier Tabelle 59: Versorgungs- und Dienstleistungsangebot im Revier Greifswalder Boddensüdlicher Strelasund Tabelle 60: Sportboothäfen (kategorisiert) nach Nutzergruppen und Kapazität Tabelle 61: Seeseitige Entfernungen zwischen ausgewählten Häfen im Revier Tabelle 62: Landseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 63: Seeseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 64: Schutzfunktion / Sicherheit im Revier Tabelle 65: Betroffene Schutzgebiete im Revier Achterwasser-Peenestrom Tabelle 66: Versorgungs- und Dienstleistungsangebot im Revier Tabelle 67: Sportboothäfen (kategorisiert) nach Nutzergruppen und Kapazität Tabelle 68: Seeseitige Entfernungen zwischen ausgewählten Häfen im Revier Tabelle 69: Landseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 70: Seeseitige Erreichbarkeit des Reviers Tabelle 71: Schutzfunktion / Sicherheit im Revier Tabelle 72: Betroffene Schutzgebiete im Revier Tabelle 73: Versorgungs- und Dienstleistungsangebot im Revier Tabelle 74: Nautische Kriterien für die Beurteilung von Hafenanlagen Tabelle 75: Raumordnerische Kriterien für die Beurteilung von Hafenanlagen Tabelle 76: Naturschutzfachliche Kriterien für die Beurteilung von Hafenanlagen Tabelle 77: Ökonomische Kriterien für die Beurteilung von Hafenanlagen Tabelle 78: Bevorzugte Standorte für Etappenhäfen zur Netzlückenschließung Tabelle 79: Empfohlene Häfen / Standorte für eine Netzlückenschließung Tabelle 80: Erweiterungen / Neubau von Etappen- und Basishäfen ohne seeseitigen Lückenschluss Tabelle 81: Empfehlungen für Erweiterungen / Neubau von netzergänzenden Häfen für tiefere Bootstypen Tabelle 82: Planungskonzeption in den Revieren Mecklenburg-Vorpommerns Tabelle 83: Planungskonzeption nach Hafentypen Tabelle 84: Übersicht zu laufenden Planungen im Revier Wismarbucht-Rostock-Warnemünde (Stand März 2004) Tabelle 85: Empfehlungen für Aus- und Neubauplanungen an Sportboothäfen nach ihrer Priorität...183
9 Schlussbericht Seite ix Tabelle 86: Planungskonzeption an Wassersportanlagen im Revier Wismarbucht-Rostock- Warnemünde Tabelle 87: Übersicht zu laufenden Planungen im Revier Fischland-Darß-Zingst (Stand März 2004) Tabelle 88: Empfehlungen für Aus- und Neubauplanungen an Sportboothäfen nach ihrer Priorität Tabelle 89: Planungskonzeption für Wassersportanlagen im Revier Fischland-Darß-Zingst Tabelle 90: Übersicht zu laufenden Planungen im Revier nördliches und östliches Rügen (Stand März 2004) Tabelle 91: Empfehlungen für Aus- und Neubauplanungen an Sportboothäfen nach ihrer Priorität Tabelle 92: Planungskonzeption für Wassersportanlagen im Revier nördliches und östliches Rügen-Hiddensee-nördlicher Strelasund Tabelle 93: Übersicht zu laufenden Planungen im Revier südlicher Strelasund- Greifswalder Bodden (Stand März 2004) Tabelle 94: Empfehlungen für Aus- und Neubauplanungen an Sportboothäfen nach ihrer Priorität Tabelle 95: Planungskonzeption für Wassersportanlagen im Revier südlicher Strelasund und Greifswalder Bodden Tabelle 96: Übersicht zu laufenden Planungen im Revier Achterwasser-Peenestrom Außenküste Usedom (Stand März 2004) Tabelle 97: Empfehlungen für Aus- und Neubauplanungen an Sportboothäfen nach ihrer Priorität Tabelle 98: Planungskonzeption für Wassersportanlagen im Revier Achterwasser- Peenestrom-Außenküste Usedom Tabelle 99: Übersicht zu laufenden Planungen im Revier Stettiner Haff (Stand März 2004) Tabelle 100: Empfehlungen für Aus- und Neubauplanungen an Sportboothäfen nach ihrer Priorität Tabelle 101: Planungskonzeption für Wassersportanlagen im Revier Stettiner Haff...239
10 Seite x Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Übersicht Standorte DGzRS... 6 Abbildung 2: Regionale Struktur des Aufkommens an jährlichen Bootsübernachtungen in der westlichen Ostsee Abbildung 3: Veränderung der regionalen Struktur der Bootsübernachtungen ausgewählter Regionen Abbildung 4: Segelreviere an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns...54 Abbildung 5: Räumliche Verteilung der Sportboothäfen nach ihrer Kategorisierung...56 Abbildung 6: Etappenhäfen an der Außenküste Mecklenburg-Vorpommerns...64 Abbildung 7: Übersicht über die Basishäfen in Mecklenburg-Vorpommern...66 Abbildung 8: Übersicht über die Erreichbarkeit der Basishäfen...67 Abbildung 9: Vorhandene Wassersportanlagen im Revier Wismarbucht-Rostock- Warnemünde...70 Abbildung 10: Nutzerspezifische Anteile der Liegeplätze in den Sportboothäfen - Revier Wismarbucht-Rostock-Warnemünde...71 Abbildung 11: Vorhandene Wassersportanlagen im Revier Fischland-Darß-Zingst...85 Abbildung 12: Nutzerspezifische Anteile der Liegeplätze in den Sportboothäfen - Revier Fischland-Darß-Zingst...86 Abbildung 13: Offizielle Befahrensbeschränkungen im Revier Fischland-Darß-Zingst...90 Abbildung 14: Vorhandene Wassersportanlagen im Revier nördliches und östliches Rügen- Hiddensee-nördlicher Strelasund Abbildung 15: Nutzerspezifische Anteile der Liegeplätze in den Sportboothäfen - nördliches und östliches Rügen-Hiddensee-nördlicher Strelasund Abbildung 16: Offizielle Befahrensbeschränkungen im Revier nördliches und östliches Rügen- Hiddensee-nördlicher Strelasund Abbildung 17: Vorhandene Wassersportanlagen im Revier Greifswalder Bodden-südlicher Strelasund Abbildung 18: Nutzerspezifische Anteile der Liegeplätze in den Sportboothäfen-Greifswalder Bodden-südlicher Strelasund Abbildung 19: Vorhandene Wassersportanlagen im Revier-Achterwasser-Peenestrom Abbildung 20: Nutzerspezifische Anteile der Liegeplätze in den Sportboothäfen-Achterwasser- Peenestrom Abbildung 21: Vorhandene Wassersportanlagen im Revier Stettiner Haff Abbildung 22: Nutzerspezifische Anteile der Liegeplätze in den Sportboothäfen - Stettiner Haff Abbildung 23: Netzdichte mit empfohlenen ergänzenden Etappenhäfen an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns Abbildung 24: Bestehende und empfohlene Basishäfen an der Küste Mecklenburg- Vorpommerns Abbildung 25: Planungskonzeption für Sportboothäfen im Revier Wismarbucht-Rostock- Warnemünde Abbildung 26: Planungskonzeption für Sportboothäfen im Revier Fischland-Darß-Zingst Abbildung 27: Planungskonzeption für Sportboothäfen im Revier nördliches und östliches Rügen-Hiddensee-nördlicher Strelasund Abbildung 28: Planungskonzeption für Sportboothäfen im Revier südlicher Strelasund- Greifswalder Bodden Abbildung 29: Planungskonzeption für Sportboothäfen im Revier Achterwasser-Peenestrom- Außenküste Usedom Abbildung 30: Planungskonzeption für Sportboothäfen im Revier Stettiner Haff Abbildung 31: Schutzgebiete und Hafenplanungen in den Revieren zwischen Wismarbucht und Fischland-Darß-Zingst Abbildung 32 Schutzgebiete und Hafenplanungen in den Revieren zwischen Rügen und dem Kleinen Stettiner Haff...242
11 Zusammenfassung Seite I ZUSAMMENFASSUNG 1. ZIEL UND HINTERGRUND DER UNTERSUCHUNG 1.1 Hintergrund Um die wirtschaftlichen Potenziale des Sportboottourismus in Mecklenburg-Vorpommern zu nutzen, ist eine den touristischen Anforderungen angepasste Infrastruktur erforderlich. Weist die heutige Infrastruktur Mängel auf, müssen diese beseitigt werden. Um die erforderlichen infrastrukturellen Verbesserungen zu klären, wurde im Jahr 1995 mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Raumordnung Mecklenburg-Vorpommern ein Standortkonzept für Sportboothäfen an der Ostseeküste des Landes erarbeitet. Dieses auch in Deutschland insgesamt - erste Standortkonzept hat geholfen, Einzelplanungen im Gesamtzusammenhang des Hafennetzes zu beurteilen. Es erwies sich damit als nützliche Richtschnur für Planungen auf lokaler Ebene und trug dazu bei, widersprüchliche Interessen von Naturschutz, Gemeindeentwicklung und Bootstourismus auf einander zu zu bewegen. Seit seiner Erarbeitung hat sich das Hafenangebot in Mecklenburg-Vorpommern wesentlich verbessert. Dies hat zu den erhofften Zuwächsen im Sportboottourismus beigetragen, teilweise auch zu Lasten konkurrierender Zielgebiete der Ostsee. Der Zeithorizont des ersten Standortkonzeptes (2005) ist nun bald erreicht. Eine Neubearbeitung für den nächsten 10-Jahres-Zeitraum ( ) war daher angezeigt. Grundlage ist eine Bestandsaufnahme der gegenüber 1995 wesentlich veränderten Infrastruktur und weiterer geplanter Erweiterungen oder Verbesserungen. Die bestehenden und geplanten Standorte werden unter den im ersten Standortkonzept entwickelten und teilweise aktualisierten Kriterien beurteilt. Als Grundlage hierfür wird der Bedarf an Wassersportanlagen an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns bis zum Jahr 2015 geschätzt. Dieser Bedarf hängt auch von der Angebotsentwicklung ab. Noch immer gibt es für eine Bedarfsprognose kaum verwertbare statistische Grundlagen. Mit Hilfe verschiedener Befragungen von Wassersportlern durch PLANCO aus den letzten drei Jahren, der sehr umfassenden Bestandsaufnahme im Rahmen dieser Untersuchung und zahlreichen Gesprächen mit Fachleuten wurde versucht, bestehende Informationslücken so gut wie möglich zu überbrücken. Die Ergebnisse sind daher plausibel, in ihrer Ableitung aber nicht immer statistisch belegbar. Es bleibt daher eine dringende Aufgabe, die Erfassung des Bootstourismus in den Häfen - ähnlich dem dänischen Vorbild - zu verbessern. Auf der Grundlage der Erhebungen und Prognosen werden revier- und standortspezifische Empfehlungen ausgesprochen, die geeignet erscheinen, das Nachfragepotenzial noch besser im Interesse der regionalen Wirtschaft und Standortqualität zu nutzen.
12 Seite II Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns 1.2 Bedeutung des Wassersports für die Regionalentwicklung Wassersport, insbesondere Segelsport, wird bevorzugt in einer intakten und attraktiven Naturlandschaft ausgeübt. Die Nachfrage in diesem Tourismussegment wird durch einen Trend zum erlebnisreichen Individualtourismus begünstigt. Ein attraktives Umfeld für den Wassersport erhöht auch die Attraktivität der Region für andere Urlaubsformen. Nicht zuletzt verbessert es die Lebens- und Standortqualität der Küstenregion für deren Bewohner. Die Förderung des Wassersporttourismus durch die Erweiterung oder den Neubau von Sportboothäfen ist aus ökonomischer Sicht sinnvoll, da der Wassersport für die wirtschaftliche Entwicklung des Ostseeküstenraumes Mecklenburg-Vorpommerns aufgrund seines weiteren Wachstums und nicht ausgeschöpfter Potenziale weiter an Bedeutung gewinnen kann. In direktem Zusammenhang mit dem Wassersporttourismus stehen regionale Einkommensund Beschäftigungseffekte aus dem Bau und Betrieb von Sportboothäfen. Es entstehen Einnahmen aus Liegeplatzgebühren, denen Ausgaben für den Betrieb der Sportboothäfen gegenüber stehen (Personalkosten, Reparaturen und Instandhaltung der Anlagen sowie sonstige Aufwendungen) sowie Investitionskosten für den Ausbau oder den Neubau von Häfen. Zusätzlich entstehen Umsätze der Branchen, die eine enge Bindung an den Wassersport haben, z.b. Charterunternehmen, Segelschulen, Bootswerften für die Herstellung oder die Reparatur von Sportbooten, Segelmacher und sonstige wassersportbezogene Dienstleister (z.b. Bootsversicherer). Die Bedeutung dieser Ausgaben für die regionale Wertschöpfung und Beschäftigung fällt dabei stärker ins Gewicht als diejenige der Ausgaben für den Betrieb der Häfen. Mittelbar durch den von Sportboothäfen angezogenen Wassersporttourismus beeinflusst werden weitere Wirtschaftszweige wie der lokale Einzelhandel, die Gastronomie sowie - in geringem Umfang - das Beherbergungsgewerbe. Obwohl der Segeltourismus nur einen geringen Anteil an der gesamten Wertschöpfung des Fremdenverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern hat, kommt ihm auf lokaler Ebene erhebliche Bedeutung zu. Die Attraktivitätssteigerung für den allgemeinen Tourismus durch die räumliche Verbindung von Wassersportanlagen mit anderen Tourismuseinrichtungen sowie die Möglichkeit einer überregionalen werblichen Vermarktung von wassersportbezogenen Veranstaltungen (Segelregatten, Traditionsseglertreffen, Bootsmessen), die Verbesserung der Standortqualität für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen durch die positive Ausstrahlung des Faktors Wassersport auf die Wertschätzung des Wohnstandortes "Ostseeküste" zählen zu den positiven Effekten einer bootstouristisch attraktiven Region. Wassersport ist saisonabhängig, wobei sich die Saison i.d.r. von Anfang April bis Ende September erstreckt und damit deutlich länger ausfällt als beim Strand- und Badetourismus. Durch das Angebot von Dauerliegeplätzen für Auswärtige kann zum Erreichen des Zieles einer Saisonverlängerung beigetragen werden. Durch zusätzliche Angebote wie Reparaturwerften und Winterlagermöglichkeiten kann erreicht werden, dass die Boote auch während des Winterhalbjahres in der Region verbleiben, um überholt und repariert zu werden und so zusätzliche regionale Wertschöpfung und Beschäftigung zu ermöglichen. Ein wesentlicher
13 Zusammenfassung Seite III Beitrag zur regionalen Beschäftigung wird erzielt, wenn parallel zum Wassersport auch der Absatz von an der Küste gebauten Sportbooten gesteigert wird. Auch hierfür zeigt Mecklenburg-Vorpommern bedeutende Erfolge. 2. ANFORDERUNG AN UND TYPISIERUNG VON WASSERSPORTANLAGEN Folgende Anforderungsprofile an Wassersportanlagen wurden definiert: Netzbezogene Anforderungen Lage des Hafens im regionalen Hafennetz Lage des Hafens im überregionalen Hafennetz Standortbezogene Anforderungen Erreichbarkeit (see- und landseitig) Schutzfunktion bei Schlechtwetter Touristische Attraktivität Ausstattungsbezogene Anforderungen Verfügbarkeit von Liegeplätzen Ver- und Entsorgungseinrichtungen Technische Dienstleistungen Andere Dienstleistungen Quelle: PLANCO, eigene Zusammenstellung Die vorhandenen Wassersportanlagen wurden nach verschiedenen Kriterien typisiert, um im Gesamtkonzept die Anforderungen unterschiedlicher Nutzungsarten und Nutzergruppen berücksichtigen zu können. Es wurden fünf Kategorien unterschieden, die wie folgt charakterisiert sind: Klassifizierung der Wassersportanlagen Kategorie Name Kriterien A B C D E Etappenhafen für Küstensegler Basishafen für überregionale Dauerlieger Netzergänzender Hafen für tiefe Bootstypen Netzergänzender Hafen für flache Bootstypen Nothäfen Quelle: PLANCO, eigene Zusammenstellung Lage an der Außenküste Mecklenburg-Vorpommerns oder innerhalb eines von der Außenküste gut zu erreichenden Reviers Kurze seeseitige Revierfahrt Wassertiefe > 1,80 m in Hafen und Zufahrt Ausreichend Liegeplätze für Gäste Großer Anteil Dauerlieger mit überregionalem Wohnort Gute überregionale landseitige Erreichbarkeit Wassertiefe > 1,80 m in Hafen und Zufahrt Attraktiver Ausgangspunkt für Segeltörns Überdurchschnittlich gute technische und sanitäre Ausstattung Ausreichend Liegeplätze für Dauerlieger Hafen, der die Kriterien für A und B nicht vollständig erfüllt, aber eine Wassertiefe von > 1,80 m in Hafen und Zufahrt aufweist. Ein solcher Hafen verbessert vor allem die Vielfalt des Reviers Hafen, der die Kriterien von A, B und C nicht vollständig erfüllt, da er nur über eine Wassertiefe von < 1,80 m in Hafen und Zufahrt verfügt oder die Zufahrt durch ein niedriges seeseitiges Hindernis stark eingeschränkt ist Häfen, die nur im Notfall angelaufen werden dürfen Wassertiefe > 1,80 m in Hafen und Zufahrt Für diese fünf Hafentypen werden die jeweiligen Ausstattungsanforderungen beschrieben. Auf dieser Grundlage werden die bestehenden Häfen bewertet und anzustrebende Verbesserungen dargestellt. Besondere Bedeutung wird den Etappenhäfen sowie den Basishäfen für eine gute Mischung von Dauer- und Gastliegerhäfen zugemessen. Nur durch eine solche
14 Seite IV Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Mischung gelingt es, das Markt- und Wertschöpfungspotential des Sportboottourismus auszunutzen. 3. PLANUNGSGRUNDLAGEN 3.1 Räumliche Unterteilung Mecklenburg-Vorpommern bietet eines der ausgedehntesten und abwechslungsreichsten Segelreviere an der gesamten Ostseeküste. Die im Standortkonzept von 1995 vorgeschlagene Reviereinteilung hat sich bewährt und wurde daher beibehalten: Revier I: Revier II: Revier III: Revier IV: Revier V: Revier VI: Wismarbucht - Rostock - Warnemünde, Fischland-Darß-Zingst, Nördliches und östliches Rügen - Hiddensee - nördlicher Strelasund, Südlicher Strelasund und Greifswalder Bodden, Achterwasser-Peenestrom, Stettiner Haff (auf deutscher Seite: Kleines Haff). 3.2 Gegenwärtiger Bestand an Wassersportanlagen Die Bestandsaufnahme erfolgte als Kompletterhebung vor Ort. Dies wurde ergänzt durch die Auswertung von Seekarten, Straßenkarten, Hafenhandbüchern, Internetauftritten etc. Im Zusammenhang mit der Erhebung wurden in Gesprächen mit Hafenmeistern bzw. -betreibern die benötigten Daten erhoben und Daten aus anderen Quellen überprüft. Auf dieser Grundlage entstand eine umfassende Hafen-Datenbank. An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns wurden 215 Wassersportanlagen registriert. Sie verteilen sich wie folgt auf die genannten 5 Kategorien: Anzahl bestehender Wassersportanlagen nach Kategorie Kategorie Anzahl der Häfen A - Etappenhafen für Küstensegler 18 B - Basishafen für überregionale Dauerlieger 6 A / B Etappenhafen und Basishafen 7 C - Netzergänzender Hafen für tiefe Bootstypen 76 D - Netzergänzender Hafen für flache Bootstypen 104 E - Nothäfen 4 GESAMT 215 Quelle: PLANCO, eigene Zusammenstellung Das Revier Wismarbucht-Rostock-Warnemünde verfügt mit knapp Liegeplätzen über das größte Liegeplatzangebot in Mecklenburg-Vorpommern. Dies ist insbesondere aufgrund der geringen Anzahl an Häfen hervorzuheben. Nach Fertigstellung der in Bau befindlichen Marina Hohe Düne in Rostock wird die Kapazität dieses Reviers in Kürze um weitere 800 Liegeplätze aufgestockt.
15 Zusammenfassung Seite V Über eine fast identische Kapazität wie das Revier I verfügt das Revier IV (Greifswalder Bodden-Südlicher Strelasund) mit ebenso knapp Liegeplätzen. Einen etwas geringeren Bestand mit rund Liegeplätzen hat das Revier nördliches und östliches Rügen- Hiddensee-nördlicher Strelasund. Liegeplatzzahlen ähnlicher Höhe haben die überwiegend durch Binnencharakter gekennzeichneten Reviere Achterwasser-Peenestrom und Fischland-Darß-Zingst (jeweils rund Liegeplätze). Das kleinste Revier im Untersuchungsraum, bezogen auf das Liegeplatzangebot, ist das Stettiner Haff mit Liegeplätzen. Verteilung der Liegeplatzkapazitäten der Sportboothäfen (kategorisiert) auf die Segelreviere Mecklenburg-Vorpommerns Revier Kategorie I. Wismarbucht-Rostock-Warnemünde II. Fischland-Darß-Zingst III. Nördliches und östliches Rügen- Hiddensee-nördlicher Strelasund IV. Südlicher Strelasund-Greifswalder Bodden V. Achterwasser-Peenestrom VI. Stettiner Haff (Kleines Haff) A Etappenhafen für Küstensegler B Basishafen für überregionale Dauerlieger A + B Etappenund Basishafen C Netzergänzender Hafen für tief gehende Boote D Netzergänzender Hafen für flach gehende Boote E Nothafen GESAMT GESAMT Quelle: PLANCO, eigene Zusammenstellung Segelclubmitgliedern sowie Wassersportgemeinschaften und ähnlichen gemeinschaftlich organisierten Interessengruppierungen steht mit Plätzen die größte Liegeplatzkapazität zur Verfügung:
16 Seite VI Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Liegeplatzkapazität in den Revieren Mecklenburg-Vorpommerns nach Nutzergruppen Revier Nutzergruppe Vereine / Sportgms. Andere Dauerlieger Gastlieger GESAMT I. Wismarbucht-Rostock-Warnemünde II. Fischland-Darß-Zingst III. Nördliches und östliches Rügen-Hiddensee-nördlicher Strelasund IV. Südlicher Strelasund-Greifswalder Bodden V. Achterwasser-Peenestrom VI. Stettiner Haff GESAMT Quelle: PLANCO, eigene Zusammenstellung Gästeplätze werden insgesamt rund angeboten. Legt man die Gesamtkapazität des jeweiligen Reviers zu Grunde, verteilen sich die Kapazitäten etwa gleichmäßig auf alle Reviere. Deutlich unterdurchschnittlich vertreten ist die Nutzergruppe der anderen - nicht vereinsgebundenen - Dauerlieger. Hierin sind zu einem erheblichen Teil auch überregional d.h. außerhalb des Bundeslandes wohnhafte Wassersportler enthalten. Abgesehen vom Greifswalder Bodden ist diese Nutzergruppe in allen Revieren am geringsten vertreten. 3.3 Netzbezogene Bewertung Trotz teilweiser Verbesserungen ist das Hafennetz entlang der Außenküste Mecklenburg- Vorpommerns stellenweise noch immer recht grobmaschig, stehen also nicht genügend gut verteilte Etappenhäfen zur Verfügung. Den Bedürfnissen der Wassersportler entsprechend sollte die Distanz zwischen zwei benachbarten Häfen eine Wegstrecke von 15 bis 20 sm nicht überschreiten. Ein engeres Netz erhöht die Attraktivität, weil es kurzfristige Änderungen der geplanten Route erlaubt. Dies gilt insbesondere für die Außenküste, da hier unvorhergesehene Wetterumschwünge bei großen Hafendistanzen zu Gefahren führen können. Dennoch sind in den letzten Jahren wichtige Distanzverkürzungen erreicht worden: Mecklenburger Außenküste zwischen Wismar und Warnemünde: Neuer Hafen Kühlungsborn; Nordküste Rügens zwischen Hiddensee und Sassnitz: Häfen Lohme und Glowe Königshörn. Netzlücken bestehen noch zwischen folgenden Häfen.
17 Zusammenfassung Seite VII Netzlücken im Hafennetz an der Küste M-V Netzlücke Travemünde-Timmendorf Timmendorf-Kühlungsborn Warnemünde-Darßer Ort Darßer Ort-Barhöft Darßer Ort-Hiddensee Hiddensee-Glowe Sassnitz-Thiessow Greifswald-Kröslin Freest-Swinemünde Quelle: Peters (Entfernungstabellen für die Ostsee; 2001, PLANCO eigene Berechnungen) Seemeilen Ca. 19 sm Ca. 19 sm Ca. 28 sm Ca. 26 sm Ca. 30 sm Ca. 26 sm. Ca. 22 sm Ca. 19 sm Ca. 33 sm 3.4 Standortbezogene Bewertung Die standortbezogene Bewertung beinhaltet die land- und seeseitige Erreichbarkeit eines Hafens sowie die touristische Attraktivität, Schutz- und Sicherheitsaspekte. Die Reviere Wismarbucht - Rostock - Warnemünde sowie Greifswalder Bodden/ südlicher Strelasund verfügen über mehrere Basishäfen. Die Außenküsten der Insel Usedom, der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie des nördlichen und östlichen Rügens haben noch große Lücken in Bezug auf Basishäfen. Die ungleichmäßige Verteilung der Basishäfen steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der see- und vor allem landseitigen Erreichbarkeit der Hafenstandorte. Vielen Häfen mangelt es an einer guten landseitigen Erreichbarkeit, während sie aufgrund ihrer seeseitigen Erreichbarkeit und ihrer Ausstattung durchaus überregionale Dauerlieger ansprechen könnten. Die Fertigstellung der A 20 und die Anbindung Rügens werden die Situation deutlich verbessern. Im Wettbewerb um Liegeplätze für überregionale Dauerlieger mit Häfen anderer Regionen wie Schleswig-Holstein werden die Wassersportanlagen in Mecklenburg-Vorpommern zukünftig nochmals verbesserte Chancen haben. Die einzelnen Segelreviere sind durchweg sehr abwechslungsreich. Sie bieten - mit Ausnahme der genannten Außenküstenabschnitte - eine ausreichende Zahl unterschiedlich großer Häfen verschiedenster Ausprägung (z.b. Stadthäfen, Fischereihäfen, Vereinshäfen). Sie weisen darüber hinaus jeweils einen eigenen typischen Charakter auf, der stark durch den Abwechslungsreichtum der Landschaft geprägt ist (Strände, Schilfgebiete, Steilküsten usw.). Touristisch besonders attraktiv ist das Revier Greifswalder Bodden, das vor allem an der Südküste der Insel Rügen zahlreiche herausragende Sehenswürdigkeiten aufweist (Puttbus, Schloss Granitz, Halbinsel Möchsgut, Seebad Binz usw.). Touristische Anziehungspunkte sind auch die Insel Hiddensee, das Ostseebad Kühlungsborn sowie die Städte Wismar, Rostock, Greifswald und Stralsund. Trotz der ausgedehnten Natur-, Landschafts- sowie Vogelschutzgebiete im Ostseeküstenraum Mecklenburg-Vorpommerns gibt es an den bestehenden Hafenstandorten keine größeren Konflikte mit dem Naturschutz. Eine Ausnahme bildet der Hafen Darßer Ort, der in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft liegt und der vom World Wildlife Fund (WWF) betrieben wird. Der WWF strebt eine Renaturierung des Hafens an und möchte ihn für Wassersportler vollständig sperren. Für den Wassersport ist dieser Hafen allerdings aufgrund seiner Lage und aus Gründen der Sicherheit unverzichtbar. Er bildet die
18 Seite VIII Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns einzige sichere Anlaufmöglichkeit für Sportboote an einem rund 60 Seemeilen langen ungeschützten Küstenabschnitt. Gleichzeitig ist er auch Standort eines DGzRS-Seenot-Rettungskreuzers, der für die Sicherheit des gesamten Schiffsverkehrs (auch Fracht- und Passagierverkehr) in diesem Küstengebiet zuständig ist. 3.5 Ausstattungsbezogene Bewertung Hinsichtlich ihres Serviceangebots für Reparaturen (Werften, Segelmacher), Winterlagermöglichkeiten, technische Ver- und Entsorgung u.ä., lassen sich die Häfen immer noch nicht mit anderen Segelrevieren, z.b. in Schleswig-Holstein oder in Dänemark, vergleichen. Jedoch hat sich die Situation besonders im sanitären aber auch technischen Bereich deutlich verbessert. Besonders gut ausgestattete Hafenstandorte sind vor allem die meisten Wassersportanlagen der Klasse B Basishafen für überregionale Dauerlieger (v.a. Lauterbach, Neuhof, Citymarina Stralsund, Kühlungsborn, Barth, Kröslin, Greifswald, Wismar). Gut ausgestattete Häfen für Gastlieger finden sich an der Außenküste neben den genannten Basishäfen auch in Glowe, Lohme, Ueckermünde, Greifswald Wiek, auf Hiddensee, in Wismar sowie Rostock. Darüber hinaus gibt es vor allem in den Binnenbereichen viele im Rahmen des Förderprogramms für Wasserwanderrastplätze modernisierte und ausgebaute Wassersportanlagen, so im Revier Fischland-Darß-Zingst (z.b. Prerow, Wieck, Zingst) sowie auf Rügen in Breege oder Ralswiek. Ähnliches gilt für eine Reihe anderer Häfen in den übrigen Revieren. 4. PLANUNGSKONZEPTION 4.1 Zukünftige Bedarfsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte in der Ausschöpfung der Marktpotenziale im Sportboottourismus und der damit verbundenen wirtschaftlichen Nutzen gemacht. Dennoch sind diese Potenziale auch heute noch nicht voll ausgeschöpft. Ansatzpunkte für Marktanteilsverbesserungen sind weiterhin: Verbesserung der Ausstattung und des Services in den Häfen; Erhöhung der Anzahl von Dauerliegeplätzen für überregionale Gäste; eine weitere Erhöhung der Dichte des Hafennetzes, insbesondere an der östlicheren Ostseeküste (vor allem auf dem Abschnitt zwischen Warnemünde Darßer Ort Barhöft). Aber nicht nur der Bedarf an Gastliegeplätzen ändert sich und kann durch Angebotsverbesserungen gesteigert werden. Gleiches gilt für Dauerliegeplätze. Deren potenzielles Wachstum speist sich aus zwei Quellen: zunehmenden Bootsbesatz (aufgrund des weiterhin bestehenden Nachholbedarfs insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern selbst) und Verlegung von Booten Hamburger, Berliner oder anderer auswärtiger Eigner in Häfen Mecklenburg- Vorpommerns.
19 Zusammenfassung Seite IX Verfügbare Statistiken geben nur einen unvollständigen Anhaltspunkt für die bisherige Entwicklung und müssen daher vielfach durch Schätzungen ergänzt werden, die sich auf Erfahrungen von Marktkennern und punktuelle Erhebungen stützen. Die tatsächliche Entwicklung der Gästezahlen nach Herkunft wird statistisch nicht hinreichend erfasst. Bis 2015 wird ein zusätzlicher Bedarf an Dauerliegeplätzen prognostiziert, der sich wie folgt auf die Reviere aufteilt: Bedarf an Dauerliegeplätzen in Mecklenburg-Vorpommern nach Revieren 2015 Gesamt Wismarbucht bis Rostock/ Warnemünde Fischland- Darß/ Zingst (östlich Meiningenbrücke) Nördliches und östliches Rügen, Hiddensee, nördlicher Strelasund Südlicher Achterwasser und Strelasund und Peenestrom Greifswalder Bodden Stettiner Haff Liegeplätze insgesamt 2003 Gesamt * darunter für Gastlieger Dauerliegeplätze 2003 Gesamt Nachfrage nach Dauerliegeplätzen in 2015 Gesamt Zusätzliche Nachfrage nach Dauerliegeplätzen bis 2015 gegenüber 2003 Gesamt * entspricht den Gesamtliegeplätzen von rd abzgl. der Liegeplätze westlich der Meiningenbrücke Diese Prognose ist angebotsabhängig, d.h.: wird das Angebot in Mecklenburg-Vorpommern nicht entsprechend verbessert, fällt die Nachfrage geringer aus. Die zukünftige Nachfrage nach Gastliegeplätzen wurde modellhaft in Abhängigkeit von der relativen Attraktivität der mecklenburg-vorpommerschen Küste im Vergleich mit anderen Regionen der Ostsee ermittelt. Ziel war es, zu schätzen, welche Besucherströme für Mecklenburg-Vorpommern bei einer Verbesserung des Hafennetzes hinzuzugewinnen wären. Diese Modellierung kann nur einen Anhaltspunkt liefern, da sie sich (für Deutschland) auf mangelhafte Statistiken über Herkunft, Aufenthaltsdauer etc. der Gäste stützen muss. So mussten bereits die heutigen Besucherströme geschätzt werden, was eine statistisch belegbare Prognoserechnung erschwerte. Allerdings konnte eine Vielzahl von durch Erhebungen von PLANCO ermittelten Daten in die Berechnungen einfließen, die durch Expertengespräche ergänzt wurden. Damit sind die Prognosen eine Verbindung aus verfügbaren Daten mit Erfahrungen und Einschätzungen der Gutachter. Sie liefern eine brauchbare Basis für die Planungskonzeption. Um in Zukunft bessere Grundlagen für die Planung zu haben, sollte zumindest öffentlichen oder öffentlich geförderten Häfen das Führen bestimmter Statistiken auferlegt werden. Wird das Angebot deutlich verbessert, ergibt sich bis zum Jahre 2015 ein Zusatzbedarf von etwa Gastliegeplätzen.
20 Seite X Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Bedarf an Gastliegeplätzen in Mecklenburg-Vorpommern nach Revieren 2015 Status 2003 Liegeplätze insgesamt Wismarbucht - Rostock - Warnemünde Fischland- Darß-Zingst (nur östlich Meiningenbrücke und Darßer Ort) Nördliches und östliches Rügen - Hiddensee - nördlicher Strelasund Südlicher Strelasund - Greifswalder Bodden Achterwasser - Peenestrom Stettiner Haff SUMME davon für Gäste Prognose 2015 Jährliche Bootsübernachtungen Bootsübernachtungen im Sommer (Juni- August) Auslastung an Wochenenden bei gleichbleibender Zahl Liegeplätze Bedarf 2015 (Liegeplatzauslastung an Wochenenden </= 100% Zusatzbedarf (-) / Überschuss (+) an Gastliegeplätzen % 189% 351% 341% 195% 143% Aus der Summe zusätzlich benötigter Gast- und Dauerliegeplätze ergibt sich der Gesamtbedarf an Liegeplätzen. Dabei ist in begrenztem Maße eine gegenseitige Kompensation möglich: Dauerliegeplätze können zeitweise doppelt belegt, d.h. während der Abwesenheit der Liegeplatzbesitzer Gastliegern zur Verfügung gestellt werden. Damit ergibt sich bis 2015 ein Bedarf an zusätzlichen Liegeplätzen. Bedarf an Liegeplätzen bis 2015 Wismarbucht - Rostock - Warnemünde Fischland- Darß-Zingst (nur Darsser Ort) Nördliches und östliches Rügen - Hiddensee - nördlicher Strelasund Südlicher Strelasund - Greifswalder Bodden Achterwasser - Peenestrom Stettiner Haff SUMME Gastliegeplätze Bestand * Nachfrage Zusatzbedarf bis Dauerliegeplätze Bestand Nachfrage Zusatzbedarf bis Zusatzbedarf an Gast- und Dauerliegeplätzen bis 2015 ohne Doppelbelegung bei teilweiser Doppelbelegung von Dauerliegeplätzen * ohne Liegeplätze im Bodden Fischland-Darss-Zingst
21 Zusammenfassung Seite XI 4.2 Planungsgrundsätze Grundlage für die Planungskonzeption sind im Gutachten formulierte Planungsgrundsätze. Berücksichtigt wurden bestehende Planungen, soweit diese dem Gutachter bekannt waren, die jedoch nicht in jedem Falle unverändert übernommen wurden. Darüber hinaus wurden ergänzende Planungsvorschläge für einzelne Standorte gemacht, die für die Entwicklung des Wassersporttourismus besonders wichtig erschienen. Die hier zusammengefasst dargestellte Planungskonzeption macht Detailuntersuchungen an den einzelnen Standorten nicht entbehrlich. Hieraus können sich im Einzelfall Anpassungen der vorgeschlagenen Kapazitäten ergeben. Auch bleiben neue Vorschläge prüfenswert, wenn sie sich an den dargestellten Planungsgrundsätzen orientieren. Hieraus sich ergebende Rückwirkungen auf die Planungen für andere Häfen müssen dann naturgemäß berücksichtigt werden. Allgemeine Planungsgrundsätze 1. Basishäfen (Häfen für Dauerlieger) sollen grundsätzlich in Verbindung mit bestehenden Siedlungsgebieten bzw. Häfen vorgesehen werden. 2. Der Ausbau bestehender Hafenanlagen hat Vorrang vor dem Bau neuer Anlagen. 3. Der Bau von Häfen, die einen bedeutenden Lückenschluss im Außenküstenbereich des gesamten Hafennetzes bewirken, hat grundsätzlich höhere Priorität als alle anderen Planungen. Bedeutende Lückenschlüsse werden durch Häfen erreicht, die aufgrund ihrer isolierten Lage bisher ungesicherte Küstenabschnitten absichern (Entfernung zwischen zwei Häfen >15 sm) und somit zusätzlich zur Vielfalt und nachhaltigen Attraktivitätssteigerung des gesamten Hafennetzes beitragen. 4. Der Bau sowie die Erweiterung von Basis- und/oder Etappenhäfen (A+B), die keinen nachhaltigen Lückenschluss an der Außenküste bewirken, jedoch zur Steigerung von Vielfalt und gleichermaßen Attraktivität des gesamten Netzes beitragen, sind grundsätzlich von höherer Priorität als Erweiterungsplanungen sowie Neubauten in und an netzergänzenden Häfen (C+D). 5. Kapazitätserweiterung in netzergänzenden Häfen für tiefere Boote (Wassertiefe >1,80 m) (Kategorie C) haben grundsätzlich höhere Priorität als der Ausbau von Anlagen für ausschließlich flachgängige Bootstypen (D). 6. In Vorranggebieten Naturschutz- und Landschaftspflege ist dem Naturschutz und der Landschaftspflege Vorrang vor anderen raumbedeutsamen Nutzungsansprüchen einzuräumen. Soweit raumbedeutsame Planungen, Maßnahmen und Vorhaben in diesen Gebieten mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege nicht vereinbar sind, sind diese auszuschließen. Dazu gehört auch der Ausbau bestehender oder der Bau neuer Hafenstandorte. 7. Vorbehaltsgebiete für Naturschutz und Landschaftspflege kommen für eine angepasste Hafenentwicklung und Nutzung durch Sportboote generell in Betracht. Kann im Einzelfall nachgewiesen werden, dass eine bootstouristische Entwicklung und Nutzung den
22 Seite XII Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Schutzzielen der Vorbehaltsgebiete für Naturschutz und Landschaftspflege entgegensteht, so ist diese nicht zuzulassen. 8. Eine Vielzahl kleiner Anlagen ist zugunsten einer räumlichen Bündelung zu vermeiden. 9. Richtwerte für die Größe von Sportbootanlagen können nicht formuliert werden. Sie sind einerseits an den regionalen und lokalen Verhältnissen zu orientieren. Andererseits müssen generell Fragen des Bedarfs sowie der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Weitere Kriterien für die Beurteilung von Hafenstandorten: 1. Nautische Kriterien (Seeseitige Erreichbarkeit von Hafen und Revier, Schutzfunktion des Hafens, Attraktivität des Segelreviers). 2. Raumordnerische Kriterien (Lage des Hafens im regionalen und überregionalen Hafennetz, Schließung von Netzlücken und Vergrößerung der Hafennetzvielfalt, landseitige Erreichbarkeit für die Bevölkerung der größeren Küstenstädte in MV und aus den Ballungszentren im Hinterland (Berlin, Hamburg),touristische Attraktivität des Hafenstandorts). 3. Ökonomische Kriterien (Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Hafenbetrieb: Anzahl der Liegeplätze, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, technische und andere Dienstleistungen, Voraussetzungen für einen Investor). 4. Naturschutzfachliche Kriterien (Verträglichkeit mit dem Naturschutz und anderen Nutzungen). 4.3 Prioritäten aus netzbezogener Sicht Die Schließung der Netzlücken hat für die Verbesserung des Hafennetzes entlang der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns hohe Priorität. Bevor die vorliegenden Planungen im Einzelnen beleuchtet wurden, wurde unabhängig von den aktuellen Planungen geprüft, an welchen Standorten bzw. Küstenabschnitten das Hafennetz verdichtet werden sollte. In der nachfolgenden Tabelle sind die Küstenabschnitte aufgeführt, in denen das Hafennetz noch zu grobmaschig ist. Daneben wird unabhängig von aktuellen Planungen oder der Realisierbarkeit aus netzbezogener Sicht dargestellt, wo ein Lückenschluss wünschenswert wäre. Auch wenn es sich dabei um eine netzbezogene Analyse handelt, wurde darauf geachtet, dass die dargestellten Standorte gemäß den Planungsleitsätzen nach Möglichkeit ortseingebunden sind und eine gute Mischung aus günstiger Netzlage, guter land- und seeseitiger Erreichbarkeit sowie hoher landseitiger touristischer Attraktivität erreicht wird. Darüber hinaus wurden nur Standorte berücksichtigt, die aus naturschutzfachlicher Sicht als geeignet erscheinen. Dies schließt nicht aus, dass eine detaillierte Prüfung auf natur- und oder küstenschutzfachliche Beschränkungen der Genehmigungsfähigkeit stoßen kann.
23
24 Seite XIV Standortkonzept für Sportboothäfen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Die netzbezogene Darstellung ist Grundlage der Bewertung von Planungen im Hinblick auf ihre Eignung als Lückenschluss. Sofern in einem Revier keine Planung den netzbezogenen Anforderungen genügt, werden ergänzende Empfehlungen ausgesprochen. Für viele Standorte gibt es aufgrund der Nähe zu weiteren attraktiven Standorten gleichwertige oder nur geringfügig schlechtere Alternativen (Bsp. Zinnowitz, Koserow oder Zingst und Prerow). Wenn die Lücke zwischen zwei Häfen die 30 sm-grenze überschreitet, ist es grundsätzlich auch sinnvoll, zwei Netzlückenschlussstandorte auszuweisen. Mit den vorgeschlagenen Standorten wären fast alle heute noch bestehenden Lücken im Hafennetz an der Küste auf unter 20 sm reduziert. Die nautische Sicherheit sowie Attraktivität des gesamten Segelreviers wären deutlich verbessert. Besonders wichtige und gleichermaßen landseitig attraktive Standorte sind das Ostseebad Boltenhagen, die Ostseebäder Zingst sowie Wustrow auf dem Darß, das Ostseebad Göhren auf Rügen sowie die Ostseebäder Zinnowitz, Heringsdorf bzw. Bansin. Da sich ein Hafennetz nicht nur durch seine Dichte, sondern auch durch seine Vielfalt auszeichnet, sind an einigen Stellen im Netz auch zusätzliche Häfen sinnvoll (insbesondere wo die seeseitige Entfernung zum nächsten Hafen 10sm noch überschreitet). Solche Ergänzungshäfen sollen sich gut ins Hafennetz einfügen und attraktive Revierabschnitte besser erschließen. In erster Linie betrifft dies Standorte, die herausragende Qualitäten aufweisen (hohe landseitige touristische Attraktivität oder sehr gute landseitige Erreichbarkeit), ohne naturschutzfachlichen Ansprüchen grundsätzlich zuwiderzulaufen. Insbesondere zu nennen sind in diesem Zusammenhang Standorte auf Rügen (Binz) und dem Darß (Prerow) sowie die Ostseebäder entlang der Usedomer Außenküste (Koserow, Karlshagen, Trassenheide, Bansin). Alle Bewertungen und Empfehlungen berücksichtigen die oben beschriebenen Prioritäten, ohne aber auf diese beschränkt zu sein.
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