Begrüßung zum 100. Geburtstag der MSK 1909 Marburg

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1 Begrüßung zum 100. Geburtstag der MSK 1909 Marburg Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden, verehrte Gäste! Zur Jahr - Feier der Marine- und Segelkameradschaft 1909 Marburg e.v. begrüße ich Sie und heiße Sie ganz herzlich willkommen. Besonders begrüße ich den Kreisbeigeordneten, Herrn Volker Drothler, der hier und heute unseren Schirmherrn, Herrn Landrat Robert Fischbach vertritt. Des weiteren begrüße ich den Bürgermeister unserer Gemeinde Weimar, Herrn Volker Muth und unseren Altbürgermeister Herrn Karl Krantz. Ich begrüße Herrn Ulrich Andersch vom Sportkreis Marburg. Gerne begrüße ich Herrn Drusel, den Orts - Pfarrer von Niederwalgern,. Vom Deutschen Marinebund begrüße ich den Leiter des Landesverbands Hessen, Herrn Gerhard Geschwandtner und den Leiter der Gruppe Hessen Mitte, Herrn Harald Mäßer. Extra zu unserem Jubiläum aus Wilhelmshaven angereist, begrüße ich FKpt. i. R. Herrn Klaus Niderehe. Ich begrüße die Vorsitzenden bzw. die Abordnungen der Ortsvereine Niederwalgern, sowie Frau Elisabeth Wege von der CDU - Fraktion. Besonders begrüße ich die Abordnung und den Shanty - Chor der Marinekameradschaft Wetzlar, die unserer Veranstaltung maritimen Glanz verleihen werden. Des weiteren begrüße ich die Abordnungen der Marinekameradschaften Borken, Bad Hersfeld und Eschwege. Von der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) begrüße ich die Ehrenamtlichen Mitarbeiter Herrn Günther Kessler und Herrn Klaus Dieter Droisbach

2 2 Extra zu unserem Jubiläum von Mallorca angereist, begrüße ich den ehemaligen Smutje des Minenjagdbootes Marburg, unseren Kameraden Maik Steinbeck, alias cookofmalle. Sein Chef hatte ein Einsehen und räumte ihm trotz der Hochsaison ein paar Tage Urlaub ein. Aus Bodenheim bei Mainz begrüße ich das Winzer - Ehepaar Gerlinde u. Franz - August Acker. Ich freue mich, dass es unser Ortsvorsteher von Niederwalgern Herr Hans - Heinrich Heuser, alias Bremersch Heinz, trotz einer wichtigen anderen Verpflichtung, noch geschafft hat, rechtzeitig bei uns einzutreffen. Auch ihn begrüße ich sehr herzlich. Sollte ich jemanden vergessen haben, so möge der oder die Betroffene mir das verzeihen. Es war kein böser Wille.

3 3 Totenehrung Nun liebe Anwesende bitte ich Sie um eine Schweigeminute zu Ehren unserer verstorben Mitglieder. Vielen Dank. Stellvertretend für die vielen die von uns gegangen sind, erinnere ich hier an unseren U-Boot - Fahrer Georg Brössel aus Wetter, den das Trauma seiner Einsatzfahrten bis zu seinem Tod verfolgte. An Kapitänleutnant Dr. Siegfried Koitschka aus Lohra, der als Kommandant von U 616 fast seine gesamte Crew retten konnte, weil er dem Befehl zur Selbstversenkung nicht nachkam. An Kapitän zur See Hans Engel aus Marburg, zweiter Kommandant unseres Segelschulschiffes Gorch Fock. Er war Mitbegründer des Vereins Clipper - Deutsches Jugendwerk zur See und Vizepatron der Sail Training Association. An unseren Kameraden Otto Weber aus Wenkbach. Der das Glück hatte, sein Schlachtschiff Tirpiz eine halbe Stunde vor dessen Bombardierung verlassen zu haben. Er verstarb im letzten Jahr und hinterließ eine große Lücke in unserer Kameradschaft. Immer aktiv und gut gelaunt begleitete er uns mehr als sm auf Segeltörns mit Yachten und Traditionsseglern.

4 4 Festrede zum 100. Geburtstag der MSK 1909 Marburg Verehrte Anwesende! Unsere Kameradschaft wurde vor hundert Jahren im Restaurant Bopps Terrasse in Marburg von acht Marinern der Kaiserlichen Marine als Marine - Verein Marburg und Umgebung gegründet. Es ging Ihnen dabei weniger um die Verherrlichung der Kaiserlichen Marine. Sie wollten schlichtweg die an Bord kennen gelernte Kameradschaft hier im Binnenland weiterleben lassen. Aus Berichten der alten Kameraden wissen wir, dass die Mitgliederzahl bald wuchs und ein reges Vereinsleben statt fand, das jedoch zwei mal durch die schrecklichen Weltkriege unterbrochen wurde. Ursprünglich fanden in dieser Kameradschaft nur Marinesoldaten der Kaiserlichen Marine ihre Heimat. Die Soldaten der Kriegsmarine kamen später hinzu. Mit der Gründung der Bundeswehr wurden auch die Angehörigen der Bundesmarine in die Kameradschaft aufgenommen. Etwa zur gleichen Zeit schlossen sich die sogenannten Christlichen Seefahrer an. In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, öffnete sich unsere Kameradschaft, so wie die meisten Marinekameradschaften der Bundesrepublik Deutschland, auch allen anderen Personenkreisen, die an der Seefahrt und den Seefahrertraditionen interessiert sind - ohne Rücksicht auf Alter, Herkunft oder Geschlecht. Nach dem ersten Weltkrieg errichteten die Deutschen Marinekameradschaften, aus eigener Kraft, gemeinsam das weithin sichtbare Marine - Ehrenmal in Laboe an der Kieler - Förde. Zu Ehren der gefallenen Kameraden und als Mahnmal gedacht, konnte es allein den zweiten Weltkrieg nicht verhindern. Nachdem die Alliierten Anfang der fünfziger Jahre, die nach dem Krieg verbotenen Vereine wieder erlaubten, wurde auch unser Verein, jetzt als Marinekameradschaft Marburg und Umgebung, weitergeführt. Am 10. Dezember 1952 wurde der Deutsche Marinebund in Wilhelmshaven wiedergegründet und unsere Kameradschaft trat unmittelbar danach in diesen Dachverband ein. Der erste Abgeordneten - Tag des Deutschen Marinebundes wurde von unserer Kameradschaft organisiert und am 28. November 1953 in den Stadtsälen in Marburg durchgeführt. Dort wurde die erste Satzung des Deutschen Marine -Bundes verabschiedet und Fregattenkapitän Otto Kretschmer zum ersten Präsidenten gewählt.

5 5 Unser erstes Vereinslokal nach dem Krieg war die Gaststätte Alte Post in Marburg. Danach traf man sich im Straßburger Hof am Ortenberg in Marburg. Später im Konferenzzimmer der Marburger Hauptbahnhofs - Gaststätte und schließlich in der Gaststätte Braustüble, ebenfalls in Marburg. Hier bot uns der jahrzehntelange Vorsitzende Helmut Jung und seine Frau Hilde Räume in ihrem Haus am Wehrdaer Weg in Marburg an. Kurzentschlossen nahm die Kameradschaft das Angebot an und zog nach der Fertigstellung der Um- und Ausbauarbeiten zum ersten Mal in ein eigenes Heim. Bis zum plötzlichen Tod unseres Vorsitzenden Helmut Jung, Ende 1999, war es 25 Jahre lang unser Zuhause. Die Erben hatten andere Pläne mit der Immobilie und wir mussten das Kameradschaftsheim im Februar 2000 aufgeben. Im Jahr 1999 wurde der Austritt aus dem Deutschen Marinebund beschlossen, weil die Kameradschaft aufgelöst werden sollte. Dies wurde mit nur einer Stimme Mehrheit verhindert. Allerdings traten zu unserem Bedauern viele der alten Mitglieder aus. Doch die verblieben warben innerhalb weniger Jahre etliche neue Mitglieder an und nach Jahren der Suche fanden wir auch mit der ehemaligen Kegelbahn in Niederwalgern eine neue Bleibe. Zehn Monate dauerte der Aus- und Umbau, bis wir im Juli 2005 unser neues Kameradschaftsheim feierlich einweihen konnten. In der Zeit ohne eigenes Heim trafen wir uns in der Pizzeria "Da Carlo" in Cölbe. Heute zählen wir 50 Mitglieder. Es finden sich Mariner, Christliche Seefahrer, Segler und sonstige an der Seefahrt interessierte in unserer Kameradschaft zusammen. Die Mehrzahl unserer Mitglieder stellen inzwischen die Segler und die sonstigen Mitglieder. Deshalb beschloss die Jahreshauptversammlung 2004, unsere Kameradschaft in Marine und Segelkameradschaft 1909 Marburg e.v. umzubenennen. Die vorübergehenden Erweiterungen des Kameradschaftsnamens wurden bei der Gelegenheit ersatzlos gestrichen. Durch diese Namensänderung werden seit dem auch die Mitglieder im Vereinsnamen repräsentiert, die nicht bei einer Marine waren. Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen der See und dem Binnenland. Wir pflegen die Traditionen und das Gedankengut der Seefahrer. Wir pflegen Kontakte zur Marine, zur Christlichen Seefahrt und den Hobby - Seeleuten.

6 6 Von der Indienststellung des Minensuchbootes (später Minenjagtboot) Marburg, bis zu seiner Außerdienststellung im Frühjahr 2000, unterhielten wir rege Kontakte zu unserem Patenboot. Mit Treffen an Bord des Schiffes in Wilhelmshaven, auf Fahrten mit diesem (z. B. nach Helgoland) oder hier in unserem Kameradschaftsheim. Unsere Teilnahme am Jade - Weser - Port - Cup in Wilhelmshaven ist seit Jahren obligatorisch. Beim Jade - Weser - Port - Cup treffen sich in jedem Oktober duzende von Traditionsseglern aus Deutschland und den Nachbarländern zu einer Spaß - Regatta. Wir betreiben die Seefahrt mit Traditionsschiffen und mit Sportbooten jeder Art. Hierbei knüpfen wir Kontakte zu den Menschen in unseren Nachbarländern und lernen dabei sie, ihre Lebensart und ihre Kultur kennen, was zum besseren Miteinander beiträgt. Insbesondere jungen Menschen geben wir dabei Gelegenheit, Geborgenheit im Kreis von Crew - Kameraden kennen zu lernen. Sie erleben was es heißt "Wir sitzen zusammen in einem Boot". Spätestens bei stürmischem Wetter versteht auch der letzte den Sinn dieses Sprichworts. So fördern wir den Teamgeist und zeigen den Beteiligten neue Perspektiven auf, die vielen in der heutigen Zeit fehlen. An die Jugendarbeit, die in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfolgreich betrieben wurde, wollen wir in Zukunft wieder anknüpfen. Insbesondere wird es dabei um Wassersportaktivitäten gehen. Interessierte Eltern setzen sich bitte mit uns in Verbindung. Ich wünsche Ihnen Mast- und Schotbruch, immer eine handbreit Wasser unter m Kiel und uns allen eine schöne Geburtsfeier auf dem Weg in das nächste Jahrhundert unserer Kameradschaft. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Diejenigen von Ihnen, die Grußworte sprechen möchten, haben dazu Gelegenheit nach dem jetzt folgenden ersten Shanty - Chor - Auftritt! Gerd Bartling (Stellvertretender bzw. kommissarischer Vorsitzender)