Leitfaden für Existenzgründer
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- Regina Hofmann
- vor 8 Jahren
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1 Leitfaden für Existenzgründer Hilfen zur Investitions- und Finanzplanung 1
2 Finanzplanung für : Firmenname: Rechtsform bzw. geplante Rechtsform Beteiligungsverhältnisse: Inhaber: Name, Vorname Adresse Geburtsdatum Standort des Unternehmens: Telefon: dienstlich Privat Mobil -Adresse: Steuer-Nummer: zuständiges Finanzamt: Planungszeitraum: geplanter Beginn der Investition: Steuerberater/: Name Unternehmensberater Adresse Telefon-Nr. Vollmacht: Hiermit bevollmächtige ich die Volksbank Achern eg direkt beim Steuerberater Unterlagen und Informationen im Hinblick auf die Existenzgründung anzufordern. Weiterhin dürfen an den Steuerberater von der Volksbank Achern eg die erforderlichen Daten zur Durchführung der Existenzgründungsberatung weitergegeben werden.. (Ort, Datum). (Unterschrift) 2
3 Zusätzliche Informationen: Wurden bereits Verträge abgeschlossen oder ist mit Arbeiten begonnen worden? nein ja und zwar Gewerbeanmeldung vorgenommen? nein ja 3
4 Wie sieht meine Finanzplanung aus? Bedeutung Nahezu 70 % aller Insolvenzen sind auf Mängel in der Finanzplanung zurückzuführen. Daher müssen gerade Jungunternehmer in ihrer Finanzplanung besonders sorgfältig vorgehen. Bleiben Aufträge aus, zahlen wichtige Kunden nicht oder werden im Unternehmen selbst Fehlplanungen gemacht, führt dies in den Gründerjahren sehr oft zu ernsthaften Schwierigkeiten oder in die Insolvenz. Fehler in den Gründungsjahren sind zumeist teure Fehler. In vielen Fällen wären diese Schwierigkeiten jedoch bei entsprechender Planung vermeidbar gewesen. Folgende Pläne und Unterlagen sollten unbedingt von Ihnen erstellt werden bzw. sollten uns für eine rasche Entscheidung vorliegen: Unternehmenskonzept Investitionsplan Betriebsaufwendungen Private Ausgaben Kapitalbedarfsplan Finanzierungsplan Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau Lebenslauf Vermögensaufstellung SCHUFA-Klausel 4
5 Unternehmenskonzept Allgemeiner Teil Darstellung der Beweggründe für den Schritt in die Selbständigkeit Persönliche und wirtschaftliche Voraussetzungen des Gründers Darstellung Ihrer persönlichen Eignung und fachlichen Qualifikation (kurzer tabellarischer Lebenslauf) Darstellung Ihrer finanziellen Situation (Vermögens- und Verbindlichkeitenübersicht) Wesentliche Bestandteile des Unternehmenskonzepts Geschäftsidee Markteinschätzung Konkurrenzanalyse Standort Rechtsform Personalplanung Werbung (Marketing) künftige Entwicklungen Chancen und Risiken Kalkulatorischer Teil Finanzierung (näheres hierzu auf den folgenden Seiten) Investitionsplan Betriebsaufwendungen Kapitalbedarfsplan Finanzierungsplan Rentabilitätsvorschau 5
6 Investitionsplan Grundstück/Gebäude Grunderwerb inkl. Nebenkosten Außenanlagen Baumaßnahmen Erwerb eines Gebäudes Technische Anlagen Maschinen Geräte Betriebs- und Geschäftseinrichtung Werkstattausstattung Lagereinrichtung Mobiliar (z.b. Büroeinrichtung) technische Büroausstattung EDV Ladeneinrichtung inkl. Beleuchtung Sonstiges Fuhrpark PKW Kleintransporter LKW Patente, Lizenzen, sonstige Rechte z.b. Software für PC-Programme 6
7 Erstes Waren- und Materiallager Gründungskosten Anmeldungen/Genehmigungen Beraterkosten Gerichtskosten Eröffnungswerbung Summer der Investitionskosten 7
8 Als nächstes sollten Sie sich eine Auflistung machen, welche laufenden Aufwendungen Sie monatlich erwarten. Betriebsaufwendungen Personalkosten Geschäftsführergehalt (bei GmbH) Löhne/Gehälter gesetzliche Sozialaufwendungen vermögenswirksame Leistungen Kosten für Betriebsräume Miete/Pacht und Nebenkosten Strom, Gas, Heizung, Wasser Reinigungskosten Instandhaltungskosten Versicherungen, Beiträge und Gebühren betriebliche Versicherungen (z.b. Haftpflicht, Rechtsschutz, Einbruch, Diebstahl, Feuer, Wasser) gerne erhalten Sie hierfür von uns ein für Sie passendes Angebot - Beträge zur Berufsgenossenschaft Beiträge für Berufsverbände Kammerbeitrag Gebühren 8
9 Fahrzeugkosten Kfz-Steuer Versicherungen Leasingraten Inspektionen/Reparaturen Treib- und Schmierstoffe Werbekosten Anzeigen Werbebroschüren Werbegeschenke Mailing-Aktionen Reisekosten Fahrtkosten Unterbringungskosten Spesen Verpflegung Steuern für den Betrieb Gewerbesteuer Grundsteuer Körperschaftssteuer (z.b. GmbH) Beraterkosten Steuerberater Rechtsanwalt Unternehmensberater 9
10 Bürobedarf Geschäftspapiere Büromaterial Kommunikationskosten Telefon Fax Porto Internet Leasingkosten (ohne Fuhrpark, aber z.b. EDV) Vertriebskosten Fracht Verpackung Vertreterfixum/ -provisionen Reserve (ca. 10 % der Kosten) Abschreibungen Gebäude Einrichtung Maschinen EDV Fuhrpark geringwertige Wirtschaftsgüter (unter 400 ) 10
11 Kreditkosten und Provisionen Zinsen für Bankdarlehen Zinsen für Verwandtendarlehen Bürgschaftsprovisionen Zinsen für Kontokorrentkredite Summe der monatlichen Betriebsaufwendungen 11
12 Auch Ihre privaten Ausgaben pro Monat sollten Sie kalkulieren Bei Einzelfirmen führen die privaten Ausgaben zu Privatentnahmen. Wird Ihr Unternehmen in Form einer GmbH geführt, kann diese Auflistung die Grundlage für die Festsetzung des Geschäftsführergehalts sein. Für die private Risikovorsorge (Lebens-, Renten- und Krankenversicherung) erhalten Sie von uns gerne ein auf Ihren Bedarf zugeschnittenes Angebot. Private Ausgaben Lebensunterhalt Krankenversicherung Rentenversicherung Lebensversicherung private Miete private Darlehen (Zinsen und Tilgung) Einkommensteuer (ggf. geschätzt) Kirchensteuer Sonstiges, z.b. Unfallversicherung Summe der privaten Ausgaben 12
13 Zusammenfassung Nachdem Sie Ihre Investitionen und Gründungskosten, Ihre Betriebsaufwendungen und Ihre privaten Ausgaben in den vorgenannten Plänen zusammengestellt haben, können Sie nun Ihren gesamten Kapitalbedarf ermitteln. Der Kapitalbedarfsplan gibt Ihnen einen Überblick darüber, wieviel Sie benötigen, um mit Ihrem Unternehmen zu starten. Berücksichtigen Sie bei Ihrem Kapitalbedarfsplan in jedem Fall eine Reserve. Bitte beachten Sie zudem, dass sowohl die monatlichen Betriebsaufwendungen als auch die privaten Ausgaben für die ersten Monate der Selbständigkeit mitfinanziert werden sollten. Kapitalbedarfsplan Summe der Investitionen (siehe S. 7) Summe der Betriebsaufwendungen (siehe S. 11) x Zahl der geplanten Anlaufmonate Summe der privaten Ausgaben (siehe S. 12) x Zahl der geplanten Anlaufmonate Reserve Kapitalbedarf gesamt 13
14 Was ist noch zu beachten? Der ermittelte Kapitalbedarf muss nun durch Eigenkapital und Fremdkapital finanziert werden. Häufig treten bei der Finanzierung der Gründung folgende Fehler und Probleme auf: zu geringes Eigenkapital zu späte Verhandlung mit der Hausbank öffentliche Finanzierungshilfen nicht genutzt falsche Finanzierung (z.b. Finanzierung von langfristigen Anschaffungen durch kurzfristige Kredite) Im Verlauf Ihrer Unternehmertätigkeit können weitere Finanzierungsprobleme auftreten, wie: zu hoher Warenbestand hohe Lieferantenverbindlichkeiten mangelnde Zahlungsmoral der Kunden Unterschätzung des Kapitaldienstes (Zins- und Tilgungsleistungen) insbesondere bei falscher Finanzierung Das führt zu Liquiditätsproblemen, also ist das Unternehmen nicht flüssig. Die Konsequenz der Fehler ist, dass 50 % aller Existenzgründungen innerhalb der ersten 5 Jahre scheitern. Aus diesem Grund muss der Finanzierungsplan mit besonderer Sorgfalt erstellt werden. 14
15 Finanzierungsplan Eigenmittel Ersparnisse vorhandene Grundstücke/Gebäude vorhandene Fahrzeuge/Maschinen Beteiligungen Fremdmittel Darlehen von Eltern/Verwandten/Bekannten Kredit aus öffentlichen Förderprogrammen Bankdarlehen Kontokorrentkredit Lieferantenkredit Summe der Finanzmittel 15
16 Sicherheiten Bitte beachten Sie, dass Kredite banküblich abgesichert werden müssen. Zur Absicherung können vorhandene Grundstücke, Gebäude, Eigentumswohnungen, Lebensversicherungen, Forderungen, Warenbestände und Maschinen dienen. Diese können auch von Dritten (Verwandte, Bekannte) gestellt werden. Zwischenergebnis Sie haben bis jetzt die Summe Ihrer Investitionen und Gründungskosten, Ihre Betriebskosten und Ihre privaten Ausgaben ermittelt. Diese Summe haben Sie zusammen mit einer Reserve in einem Kapitalbedarfsplan festgehalten. Danach haben Sie einen Finanzierungsplan erstellt, in dem Ihre Eigen- und Fremdmittel enthalten sind. Diese Pläne sind die Basis für Ihre Rentabilitätsvorschau. Eine selbständige Existenz lohnt sich auf Dauer nur, wenn sie rentabel wirtschaften. Aus diesem Grund sollte sich Ihre Rentabilitätsvorschau auf mindestens zwei Jahre beziehen, besser auf drei Jahre. Auf jeden Fall aber soweit, dass die Periode mit dem vollen Kapitaldienst (= Zins und Tilgung der Darlehen) erfasst wird. Die Kernfrage lautet hierbei: Wieviel Ergebnis muss ich erwirtschaften, um zumindest meine Betriebsaufwendungen zu decken und einen angemessenen Unternehmerlohn zu erhalten? Die Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau soll Ihnen dabei helfen. Die wichtigsten Kosten können Sie aus Ihrem Betriebskostenplan übertragen. Aber beachten Sie hierbei, dass Sie vorher Ihre Betriebsaufwendungen auf 12 Monate hochrechnen müssen. 16
17 Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Beginn T % T % T % Nettoumsatz - Material- und Wareneinsatz = Rohergebnis - Personalkosten - Raumkosten - Versicherungen, Beiträge, Gebühren - Fahrzeugkosten - Werbekosten - Reisekosten - Steuern für den Betrieb - Beraterkosten - Bürobedarf - Kommunikationskosten - Leasingkosten - Vertriebskosten - Reserve / Sonstiges = vorläufiges Ergebnis - Abschreibungen - Kreditkosten = Jahresüberschuss/ - defizit 17
18 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Beginn T T T 1) vorläufiges Ergebnis private Ausgaben Lebensunterhalt Kranken- und Pflegeversicherung Renten- / Lebensversicherung private Miete private Darlehen Einkommensteuer / Kirchensteuer Sonstiges 2) Gesamte private Ausgaben 3) Privateinlagen Zinsen Kontokorrent Zinsen Darlehen Tilgungen 4) Gesamter Kapitaldienst Liquiditätsunter- /Überdeckung = = = Seien Sie realistisch und rechnen Sie anfangs nicht mit zu hohen Überschüssen. Trotzdem hier schon ein Wort zur Verwendung eines späteren Gewinnes. Durch den Gewinn des Unternehmers sollte auf jeden Fall gesichert sein: die Tilgungsleistung für aufgenommene Kredite Ihre erhöhten sozialen Aufwendungen (z.b. für eigene Altersvorsorge und Krankenversicherung) eine ordentliche Verzinsung Ihres eingesetzten Kapitals Steuerzahlungen vor allem die Liquidität für weiteres Wachstum des Unternehmens 18
19 Es ist auch eine Existenzfrage für jedes Unternehmen, liquide zu sein. Liquidität bedeutet, anstehende Zahlungsverpflichtungen fristgerecht erfüllen zu können. Überlegen Sie daher, in welchen Monaten des Jahres aus den Umsätzen Einnahmen und wann die Kosten zu Ausgaben werden. Aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben ergibt sich der monatliche Überschuss (Überdeckung) oder der monatliche Fehlbetrag (Unterdeckung). Wenn die Ausgaben die Einnahmen zu einem bestimmten Zeitpunkt übersteigen, kann dies zu Liquiditätsschwierigkeiten eines Unternehmens führen. Deshalb beachten Sie immer den Grundsatz: Liquidität geht vor Rentabilität! Ferner gilt auch, dass die billigste Finanzierung am Ende auch die teuerste sein kann! 19
20 Wir sind mehr als nur eine Kontoverbindung Mit der Existenzgründung kommen auch verschiedene Risiken auf Sie zu. Dies sind: betriebswirtschaftliche / betriebliche Risiken wie z.b. Haftpflichtrisiken / Ansprüche Dritter Beschädigung / Diebstahl betrieblicher Inhalte biometrische Risiken wie z.b. Arbeitskraft des Unternehmers Wir bieten Ihnen in Zusammenarbeit mit unseren Verbundpartnern attraktive Konditionen. Unsere Partner 20
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